Grundlagen ▶ Definition: Körperbezogene Therapieform mit möglichen positiven Auswirkungen. ▶ Wirkhypothesen: • Ausgegangen wird von der Einheit psychischer und körperlicher Befindlichkeit. Störungen können sich äußern in Verkrampfungen („muskuläre Blockaden“ und „Muskelpanzer“). • Durch Auflockerung der Verspannungen und befreiendes Erleben der eigenen Körperfunktionen soll es zur Lösung blockierter Emotionen und Wiederherstellung des psychischen Wohlbefindens kommen. Plazebo-Anteil dabei nicht einschätzbar. Indikationen ▶ ▶ ▶ ▶ Leichtere bis mittelschwere neurotische und Anpassungsstörungen. Funktionelle Körperstörungen. Suchterkrankungen. Verhaltensstörungen. Vorgehen ▶ Spezielle körperliche Übungen zur Erfahrung der eigenen Leiblichkeit einschließlich taktiler und Atemübungen. Die damit einhergehenden Wahrnehmungen und Ausdrucksverhaltensweisen werden angesprochen und bearbeitet. Begleitwirkungen, Komplikationen, Kontraindikationen ▶ Begleitwirkungen, Komplikationen: Überforderung des Patienten, Gefahr der ideologischen Überfrachtung, unrealistische Erwartungen. ▶ Kontraindikationen: • Akute und ausgeprägte psychische Erkrankungen. • Geistige Behinderung bzw. Demenz. • Neigung zu hypochondrischer Selbstbeobachtung. 14.17 Physiotherapie Grundlagen ▶ Definition: Einsatz physikalischer Behandlungsmethoden im psychiatrischen Bereich in Form von Massage, Elektrotherapie, Wärmeanwendung, Licht- und Hydrotherapie. ▶ Wirkhypothesen: • Positive Beeinflussung von Befindlichkeit, Aktivität und Selbstwertgefühl des Patienten. • Medikamentöse Begleitwirkungen werden reduziert. Therapieverfahren 14.16 Bioenergetik 14 Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. 14.17 Physiotherapie Indikationen, Vorgehen ▶ Indikationen: Sämtliche psychischen Erkrankungen, insbesondere solche, die mit körperlichen bzw. neurologischen Beeinträchtigungen einhergehen. ▶ Vorgehen, Ablauf: In Abhängigkeit von Person und Erkrankungsart Besprechung der Anwendungen mit den Physiotherapeuten. ▶ Hinweis: Wichtig ist die Rückmeldung über Verträglichkeit bzw. Effizienz der Be■ handlung! 343 14.18 Bewegungstherapie Begleitwirkungen, Komplikationen, Kontraindikationen ▶ Begleitwirkungen, Komplikationen: Überforderung des Patienten durch eine zu forcierte Behandlung. ▶ Kontraindikationen: • Schwerere körperliche Begleit- oder Grunderkrankung. • Perakute und akute Psychose. 14.18 Bewegungstherapie Grundlagen ▶ Definition: Sammelbegriff für die verschiedenen Arten krankengymnastischer oder sportlicher Betätigung psychisch Kranker; s. auch Konzentrative Bewegungstherapie, Tanztherapie. (S. 396) ▶ Wirkhypothesen: • Bei Krankengymnastik und Sport: Schwerpunkt eher auf körperlichem Training mit Steigerung der vegetativen Belastbarkeit und Verbesserung der Herz-Kreislauf-Funktion. • Rhythmisch-tänzerische Übungen: Abbau von Ängsten und emotionalen Spannungen. Erleben eigener Leiblichkeit und Identität. • Mannschaftsspiele: Verbesserung von Kommunikation, Integrationsfähigkeit, Selbstsicherheit und Durchsetzungsvermögen. ▶ Hinweis: Unter Ausdauersport Down-Regulation von 5-HT2C-Rezeptoren mit ■ angst- und depressionsminderndem Effekt! Indikationen, Vorgehen ▶ Indikationen: • Entaktualisierte psychische Erkrankungen, insbesondere solche mit körperlichen Begleiterscheinungen. • Suchterkrankungen. • Persönlichkeitsstörungen. • Depressionen. • Verhaltensstörungen. • Psychogene Körperstörungen, Psychosomatische Erkrankungen bzw. somatoforme Störungen. ▶ Vorgehen, Ablauf: Festlegung der ärztlichen Indikation und Besprechung mit den Bewegungstherapeuten. Nachbesprechung, Reflexion. ▶ Hinweis: Auch hier ist eine Rückmeldung über Verträglichkeit und Effizienz wichtig. ■ ▶ Begleitwirkungen, Komplikationen: Überforderung bei untrainierten Patienten. Leistungssport nicht geeignet! Krafttraining an Geräten nur unter Aufsicht! ▶ Kontraindikationen: • Absolut: Schwerere körperliche Begleit- und Grunderkrankung. • Relativ: Akute psychotische Störung. 344 Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Therapieverfahren 14