Stechbrief Krokodile

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Krokodile, Alligatoren und
Gaviale
Krokodile, Alligatoren, Kaimane, und Gaviale sind ausgestattet mit dem
perfektesten Organismus, den man sich vorstellen kann. Die Krokodile
bevölkerten bereits die Erde, bevor die mit ihnen verwandten
Dinosaurier damit begannen, sie zu erobern – vor mehr als 200 Millionen
Jahren. Und danach überlebten sie sämtliche Katastrophen, die so
vielen Tierarten zum Verhängnis wurden – auch den Sauriern.
Echtes
Krokodil
Alligator
Inhalt:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Lebensraum
Aussehen
Lebensweise
Nahrung
Fortpflanzung
Besonderheiten
Gavial
1. Lebensraum
Gaviale leben nur in Indien.
Echte Krokodile in Asien und Afrika.
Alligatoren Leben hauptsächlich in Amerika.
Krokodile verbringen einen Großteil ihres Lebens im Wasser. Bis auf das
australische Leistenkrokodil leben alle Krokodilarten im Süßwasser. Aber
auch Brackwasser, also Süßwasser, das mit Salzwasser durchmischt ist,
macht ihnen nichts aus. Brackwasser gibt es dort wo Flüsse auf das Meer
treffen. Krokodile leben aber nicht nur in Flüssen, sondern auch in Seen
oder sogar in Bächen und im Unterholz.
2. Aussehen
Krokodile werden auch als Panzerechsen bezeichnet. Das kommt daher,
dass sich unter ihrer Haut ein Knochenpanzer befindet.
Krokodile haben einen flachen, langen Körper und einen seitlich
abgeflachten Schwanz, der im Wasser als Ruder und Antrieb dient.
Die Augen sitzen weit oben am Kopf, so dass die Tiere, auch wenn sie
unter Wasser sind, damit über die Wasseroberfläche blicken können.
Außerdem ist die Nase der Tiere sehr lang. Ganz vorne liegen die
Nasenöffnungen. Diese sind durch ein Kanalsystem mit dem Rachen
verbunden. Dadurch können Krokodile selbst mit unter Wasser geöffnetem
Maul atmen.
Je nach Art besitzen Krokodile zwischen 60 und 70 scharfe, kegelförmige
Zähne. Immer wieder fallen Zähne aus und wachsen wieder nach. So
haben Krokodile nie das Problem, zahnlos zu sein, selbst wenn sie schon
sehr alt sind. Die größten Zähne der Krokodile werden Fang- oder
Reißzähne genannt.
Die Vorderbeine der Krokodile haben fünf Zehen. Davon besitzen aber nur
die inneren drei jeweils eine Kralle. Ihre Hinterbeine haben vier Zehen.
Schwimmhäute haben Krokodile nur zwischen den Zehen der Hinterbeine.
Kaimane zählen zur Familie der Alligatoren. Innerhalb der Familien
existieren insgesamt etwa 20 verschiedene Krokodilarten. Zu
unterscheiden sind die einzelnen Krokodilfamilien am besten am Kopf.
Gaviale haben eine sehr lange, dünne Schnauze. Ihre vorderen Zähne sind
dünn und besonders spitz. Sie stehen schräg nach außen und sind
dadurch hervorragend für ihre bevorzugte Beute, Fische, geeignet. Die
Zähne der Gaviale sind auch bei geschlossenem Maul gut sichtbar.
Echte Krokodile haben eine breitere Schnauze als Gaviale, aber eine
wesentlich schmälere als Alligatoren. Ein weiteres
Unterscheidungsmerkmal zwischen Alligatoren und echten Krokodilen ist
der 4. Unterkieferzahn. Dieser liegt bei echten Krokodilen außerhalb der
oberen Zähne und ist daher immer sichtbar. Bei Alligatoren sind die
Unterkieferzähne bei geschlossenem Maul nicht sichtbar, da diese
innerhalb der Oberkieferzähne liegen.
Je nach Art sind Krokodile sehr unterschiedlich groß. So misst
beispielsweise das westafrikanische Sumpfkrokodil nur 1,8 Meter, während
das Leistenkrokodil bis zu 9 Meter lang werden kann. Krokodile wachsen
übrigens ihre Leben lang. Außerdem werden sie ziemlich alt – nämlich 80
bis 100 Jahre!
3. Lebensweise
Man weiss, dass die Tiere ziemlich intelligent sind: Sie haben ein kleines,
aber hochentwickeltes Gehirn. Über das soziale Leben der Krokodile ist nur
wenig bekannt. Oft liegen beim Sonnenbad viele Tiere zusammen- aber
meist sind sie Einzelgänger.
Krokodile sind hervorragende Jäger. Lautlos liegen sie im Wasser und
warten auf Beute. Von den Tieren sind nur die Augen und gelegentlich die
Spitze der Schnauze zu sehen. Doch nachdem Krokodile hauptsächlich in
der Dämmerung und in der Nacht auf Beutezug gehen, sind sie so reglos
im Wasser nahezu unsichtbar. Ohne ein Plätschern oder ein anderes
Geräusch können sie sich dem Ufer nähern und hier blitzschnell
zuschlagen. Befindet sich ein Tier zwischen den Zähnen eines Krokodils,
hat es meist keine Chance mehr zu entkommen. Sobald Krokodile die
Beute mit ihren Zähnen gefasst haben, ziehen sie sie unter Wasser. Das
Beutetier ertrinkt.
Nachdem Krokodile nicht kauen können, müssen sie das Fleisch in ganzen
Stücken verschlucken. Die Beutetiere sind meist aber viel zu groß um in
einem Stück verschlungen zu werden. Zum Zerteilen der Beute beißt das
Krokodil in den Kadaver und dreht sich blitzschnell um die eigene Achse.
Dadurch gelingt es dem Tier, Fleischbrocken abzutrennen, die es dann
verschlingen kann.
4. Nahrung
Krokodile sind Fleischfresser. Bei der Auswahl ihrer Beute sind sie nicht
besonders wählerisch. Es gibt nur wenige Krokodilarten, die sich auf eine
bestimmte Beute spezialisiert haben. Diese sind die Gaviale, die
ausschließlich Fische jagen. Alle anderen Krokodilarten erlegen die Beute,
die ihrer Körpergröße entspricht und die in ihrem Lebensraum zu finden
ist. Menschen gehören nicht unbedingt in das Beuteschema von
Krokodilen. Die meisten Arten sind sehr scheu und meiden Menschen.
Eigentlich gibt es nur zwei Krokodilarten, die den Menschen gefährlich
werden können und wo auch immer wieder von tödlichen Unfällen
berichtet wird: das australische Leistenkrokodil und das Nilkrokodil.
Es konnte festgestellt werden, dass große Krokodile, wie etwa das
Nilkrokodil, nur 50 ordentliche Mahlzeiten pro Jahr zu sich nehmen.
Kleinere Krokodilarten fressen öfter. Dafür sind aber auch die Beutetiere
nicht so groß.
Krokodile fressen übrigens manchmal auch Steine. Es konnte aber noch
nicht genau festgestellt werden, warum sie das tun. Ein Grund könnte
sein, dass die Steine ihnen helfen, die großen Fleischbrocken, die in ihrem
Magen landen, zu zerkleinern. Es wäre aber auch möglich, dass die durch
die Steine schwerer werden und ihnen dadurch das Tauchen leichter fällt.
5. Fortpflanzung
Krokodile legen Eier. Dafür bauen sie Nester. Es gibt zwei Arten von
Krokodilnestern:
! Hügelnester
! Grubennester
Hügelnester bestehen aus Pflanzen die aufgeschichtet werden. Durch die
Gärung der Pflanzen wird es im Nest warm genug, sodass die Eier
ausgebrütet werden können.
Grubennester sind von Krokodilen gegrabenen Vertiefungen im Boden. Um
hier die nötige Wärme zu bekommen, werden die Eier mit
Pflanzenmaterial und Erde bedeckt.
Pro Jahr legen Krokodile zwischen 20 und 80 Eier in ihr Nest. Die meisten
Krokodilmütter kümmern sich nicht weiter um ihr Nest. Aber manche
bewachen es und tragen ihre Jungen nach dem Schlüpfen ganz vorsichtig
ins Wasser.
Die Brutzeit der Eier beträgt zwischen 60 und 100 Tagen. Je nachdem wie
warm es im Nest ist, schlüpfen weibliche oder männliche Krokodilbabys.
Wenn die Temperatur unter 30° Celsius beträgt, entwickeln sich aus den
Eiern Weibchen. Liegt die Nesttemperatur ungefähr bei 34° Celsius, so
schlüpfen aus den Eiern lauter männliche Krokodile. Damit nicht nur
Weibchen oder Männchen schlüpfen, werden die Eier verschieden tief
abgelegt. Dadurch ist die Temperatur im Nest nicht für alle Eier gleich
hoch.
6. Besonderheiten
Alligatoren, Kaimane und Krokodile und Gaviale sind Hungerkünstler. Sie
vermögen Monate ohne Nahrung auszukommen – dann verbraucht ihr
Organismus die im Körper abgelagerten Reserven aus der “fetten“
Periode. Deshalb verwandeln sie den grössten Teil der aufgenommenen
Nahrung in Körperfett – ein Krokodil- Alligatorenmagen hat den
extremsten Säuregehalt aller Wirbeltiere. Als Kaltblüter sind sie vor allem
von der Sonnewärme abhängig, um ihre Körpertemperatur zu halten –
und trotzdem, so widersprüchlich dies auch anmuten mag, können sie
Schnee und Eis überleben, indem sie die Frequenz ihres Herzschlags
verringern und die Blutzirkulation auf Herz und Gehirn einschränken.
Auf dem Festland, innerhalb seines freien Lebensraumes, bewegt sich ein
Alligator, ein Kaiman, ein Gavial oder ein Krokodil normalerweise langsam
und majestätisch, mit dem Körper über dem Boden, gestützt auf seine
vier Beine – so wie ein vierbeiniges Säugetier. Urplötzlich kann er dann in
einen Galopp von bis zu 17 km/h verfallen, wenn er ein Beutetier verfolgt.
Eine Agilität, die man ihm nicht zugetraut hätte, nachdem man ihn
beobachtet hat, wie er unbeweglich im Wasser treiben oder stundenlang
faul in der Sonne liegen kann – seinem bevorzugten Zeitvertreib.
Aber das tut er nicht bloss aus Faulheit. Denn wechselwarme Tiere, auch
als “Kaltblüter“ bekannt, besitzen keine internen Mechanismen zur
Regulierung der Körpertemperatur. Also sind sie grundsätzlich von Sonne
und Wasser abhängig, um ihre Körperwärme auf einem mittleren Wert von
35° Celsius zu halten. Wärme ist für sie alles. Sie wärmen sich in der
Sonne während des Tages, und weil Wasser langsamer abkühlt als die
Erde, tauchen sie bei Nacht unter.
Das war mein Vortrag über Krokodile.
Ich hoffe, er hat euch gefallen.
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