Psychotherapie und Pharmakotherapie:

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Psychotherapie und Pharmakotherapie:
Das Leib-Seele-Problem in neuem Gewand?
Arthur Günthner
Fachklinik Eußerthal der LVA Rheinland-Pfalz
21. Heidelberger Kongress
des Fachverbandes Sucht e.V. (FVS)
Heidelberg, 16. – 18.06.2008
Was erwartet Sie?
“
Einleitung: Sucht – Ursachen und Entstehung
“
Biologische Grundlagen
“
Die chemische „Kontrolle“ des Verhaltens
“
Pharmakotherapie der Sucht
“
Die genetische Kontrolle abhängigen
Verhaltens und der Reaktion auf Pharmaka
“
Psychotherapie und die Kontrolle des
Verhaltens und Erlebens
(psycho-soziale Kontrolle)
Sucht:
Ursachen und Entstehung
Sucht: Ursachen und Entstehung
“
Bio-psycho-soziales Krankheits-Modell
“
Biologisch:
“
“
„Belohnungszentrum“ im Gehirn
“
suchtpotente Substanzen
Psychologisch:
“
“
„chemische Kontrolle“
„situative Kontrolle“
Lernen und Verhalten (Umgang mit der Droge)
Sozial: Umwelt
„soziale Kontrolle“
Sucht: Ursachen und Entstehung
“ Substanz:
“ Person
unterschiedl. Suchtpotenz
(Risiko- und Schutzfaktoren)
¾
Genetisches Risiko / familiäres Risiko
¾
Persönlichkeit / Lerngeschichte
¾
psychische Störungen
“ Umwelt (Gesellschaft, Kultur, Subkultur)
¾
broken Home, zerrüttete Verhältnisse,
soziale Probleme
Suchtpotente Substanzen
z. B.:
“
Alkohol
“
Nikotin
“
Opioide
“
Kokain / Crack
“
Cannabis
“
Medikamente
(Benzodiazepine, Schmerzmittel)
Biologische Grundlagen
Biologische Grundlagen
Biologische Grundlagen
Biologische Grundlagen
Die chemische Kontrolle des
Verhaltens und Erlebens
Doping
Die chemische Kontrolle des
Verhaltens und Erlebens
Sports authorities fear
gene doping not far off
Race is on to genetically
modify athletes — and thwart
them
... the fight against
performance-enhancing
drugs in sports
Die chemische Kontrolle des
Verhaltens und Erlebens
Alkohol und Drogen: Doping für die Seele?
Die chemische Kontrolle des
Verhaltens und Erlebens
Alkohol und Drogen: Stärker als
... der „freie Wille“?
Die chemische Kontrolle des
Verhaltens und Erlebens
Alkohol und Drogen: Stärker als
... unsere „ guten Vorsätze“?
Die chemische Kontrolle des
Verhaltens und Erlebens
Alkohol und Drogen: Stärker als
... Ratschläge von
Angehörigen und
Freunden?
Gleiches mit Gleichem begegnen?
Die Pharmakotherapie der Sucht
“
Chemische Gegen-Kontrolle, z. B. durch
Anti-Craving-Substanzen
“
Acamprosat
“
Naltrexon
Die genetische Kontrolle
abhängigen Verhaltens
“
Kandidaten-Gene ÅÆ Alkoholabhängigkeit
“
Das Gen für die alpha 2 Untereinheit des GABAA-Rezeptors
(GABRA2) ist, wie mehrfache Studien belegen, ein Kandidatengen
der Alkoholabhängigkeit
Gemeinsame Gene für Alkoholabhängigkeit und
Depression
“ Interaktion: Gene x Umwelt
“
“
Z. B. COMT-Genotyp x Cannabis -> p (Schizophrenie)
(Caspi, A. et al. 2005, Biol Psychiatry 57(10):1117-27)
Die genetische Kontrolle der
Reaktion auf Pharmaka:
Beispiel Naltrexon
“
Die Wirkung von Naltrexon hängt ab ab vom
Genotyp OPRM1. (Anton, R. F. et al.
“
2008 Arch Gen Psychiatry 65: 135-44.)
Naltrexon hemmt die Aktivierung des
Opiatsystems
“
Fazit: Wie ein Mensch auf ein Pharmakon
reagiert, hängt von seiner genetischen
Ausstattung ab.
Die Interaktion zwischen Genen
und Umwelt
“
Die Gen-Expression wird selbst wieder durch
Umweltfaktoren beeinflusst.
Gene
Umwelt
Psychotherapie und die Kontrolle
des Verhaltens und Erlebens
“
situative Kontrolle
“
Stimulus-Kontrolle (z. B. cue exposure)
“
Kontingenzen, Verstärkungsplan (z. B. Token economy)
“
„kognitive“ Kontrolle, regelgeleitetes Verhalten
“
Modell-Lernen, Beobachtungslernen, soziales Lernen
“
Soziale Kontrolle, soziale Unterstützung, therapeutische Beziehung
Psychotherapie: Stimulus-Kontrolle
- und das Erlernen alternativen Verhaltens
“ Cue
exposure
“ Umgang
mit Trinksituationen
“ Umgang
mit Trinkangeboten
“ Rückfallprophylaxe
Psychotherapie: Kontingenzen
“
Belohnung, angenehme Aktivitäten
“
Token econonomy
“
„zufriedene“ Abstinenz
Psychotherapie: kognitive Kontrolle
regelgeleitetes Verhalten,
Einstellungen,
Schemata
Psychotherapie: kognitive Kontrolle
- aversive Konsequenzen
Ein „abschreckendes“
Beispiel?
Psychotherapie: kognitive Kontrolle
regelgeleitetes Verhalten,
“
„Oft wird angenommen, dass es in der
Verhaltenstherapie ausschließlich um die
Gestaltung von Verstärkungskontingenzen
geht, aber sie schließt richtigerweise
Warnungen, Ratschläge, Anleitungen und
Regeln, die es zu beachten gilt, mit ein.“
(B.F. Skinner (1974) About Behaviorism, p. 185)
Psychotherapie: kognitive Kontrolle
Cave: Realitäts-Check!
In sensu Æ in vivo?
Psychotherapie: Soziales Lernen
Modell-Lernen,
Beobachtungslernen
Psychotherapie: Soziale Kontrolle
Soziale
Unterstützung
... auch online
Psychotherapie: Soziale Kontrolle
Soziale
Unterstützung
in der therapeutischen Beziehung
Psychotherapie: Soziale Kontrolle
Soziale
Unterstützung
... in der Partnerschaft
Herzlichen Dank!
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