Mariendistel Eine sehr wichtige Pflanze der Phytotherapie ist die Mariendistel. Unter den verschiedenen Distelarten kommt ihr die größte Bedeutung zu. Zahlreiche Studien belegen ihre Wirksamkeit besonders im Bezug auf die Leber. Ihren Namen verdankt die Mariendistel der alten Legende, dass Maria sich zum Stillen ihres Sohnes auf den Blättern von Mariendisteln gesetzt hat und ein Tropfen Milch auf das Blatt tropfte – so bekamen die Blätter die weißen Flecken. Ursprünglich aus den Steppen Nordafrikas kommend wird sie seit dem Mittelalter auch in Europa und Kleinasien gefunden. Die Mariendistel ist sicherlich DIE Leberpflanze und wird auch schulmedizinisch in der Therapie von Leberleiden oder zur Unterstützung der Leber eingesetzt. Der Hauptgrund der Wirksamkeit liegt in dem enthaltenen „Leberschutzfaktor“, dem Silymarin. Somit ist sie eine die körpereigene Entgiftung unterstützende Pflanze, denn mit der Leber unterstützt sie die größte Entgiftungszentrale des Körpers. Sie wirkt entgiftend und positiv auf die Verdauung und die gesamten Stoffwechselfunktionen des Körpers. Auch unter Einbeziehung der Signaturenlehre begann „die Heilpflanzenkarriere“ der Mariendistel durch Hildegard von Bingen, die als eine Indikation das „Stechen im Herzen“ nannte. Sowohl Samen als auch Kraut – und auch die homöopathische Aufbereitung der Mariendistel, haben durch die genannten Eigenschaften einen großen und festen Platz in der Tiernaturheilpraxis. Neben den leberbezogenen Indikationen sind Mariendistelsamen häufig Bestandteil von regelmäßigen Entgiftungs- oder Stoffwechselkuren, beispielsweise in einer Kräuterkur zum Fellwechsel. Die körpereigene Entgiftung und der Stoffwechsel wird unterstützt, was auch nach Wurmkuren oder der Einnahme von Medikamenten wie Antibiotika sehr sinnvoll ist. Es sind neben den genannten aber auch die „normalen Stoffwechselendprodukte, Umweltgifte, Pestizide, Schimmel aus Heu und Futter ect. , die die Leber zu Hochleistung herausfordern, da sie den Körper wieder verlassen müssen. Auch bei immer wieder vorkommenden Vergiftungen wird die Mariendistel eingesetzt, um die Leber zu schützen und in ihrer Funktion zu stärken. Das alles ist heute keine Seltenheit mehr und macht dann bei Leberschäden eine Behandlung – unter anderem mit Mariendistel – erforderlich. Selbst bei schwerer Schädigung der Leber macht der Einsatz von Mariendistelsamen Sinn, denn sie schützt vor Zellgiften, bindet freie Radikale, hilft bei der Regeneration der Leber und unterstützt die Fettverdauung. Eine kleine Zusammenfassung zur Mariendistel: wissenschaftlicher Name: Carduus Marianus Pflanzenfamilie: Korbblütler (Asteraceae) Synonyme: Frauendistel, Venusdistel, Stechkraut, Fieberdistel,Weissdistel, Marienkörner Pflanzenbeschreibung: Vorzugsweise an trockenen Standorten findet man diese Pflanze. Die Mariendistel ist ein- bis zweijährig und wird bis zu 1,50m hoch. Sie hat lange, stachelige und gewellte Blätter, die für die Pflanze durch die weiß-grüngefleckte Farbgebung leicht silbrig wirken und sehr charakteristisch für die Pflanze sind. Die ab Juli vorhandenen Blüten sind violett und kugelförmig. Die Hüllblätter der Blüte sind stachelig und ähneln einem Blatt. Die Früchte entwickeln sich in der Blüte und sind samenartig. Gesammelt werden die Samen im August bis September. In der Naturheilkunde verwendete Pflanzenteile: Samen mit Schale Kraut Zubereitungsformen: Mariendistelsamen mit Schale gemahlen in Kapseln Tee - Aufguss Kraut geschnitten homöopathisch Inhaltsstoffe: der Früchte: Silymarin, Taxifolin, Quercetin, Apigenin, Chrysoeriol, Kämpferol, Naringin, Sitosterol, Tocopherol, Stigmasterol, Thyramin des Krautes: Flavonoide, Polyacetylene, Fumarsäure, ätherische Öle, Phytosterole und Triterpene Wirkungen: Früchte: antihepatoxisch, Lebertonikum, adstringierend, anregend, entgiftend, harntreibend, krampflösend, schweisstreibend, Kraut: unterstützt den Gallefluss wundheilend Hämostatikum Laxans Antipyretikum verdauungsregulierend Anwendung bei folgenden Beschwerden/Symptomen: Während das Kraut der Mariendistel zu Recht den Namen „Magen-Darm-Kraut“ hat und gern bei Beschwerden des Magen-Darm-Traktes eingesetzt wird, ist es der in den Samen enthaltenen Wirkstoffkomplex Silymarin, der die hervorragende Wirkung auf die Leber ausmacht. Leberschäden, Leberzirrhose, chronisch entzündliche Leberleiden, Hepatitis, Lebervergrößerung sind so Indikationen für dne Einsatz von Mariendistelsamen. Desweiteren Gallenbeschwerden, Gallensteine, Magenleiden, leichte Verdauungsbeschwerden, Zahnschmerzen, Pankreaserkrankungen, Allergien, Asthma. Das Kraut der Mariendistel hat seinen Schwerpunkt eher äußerlich bei Wunden bzw. Hauterkrankungen und -problemen, wird aber zusätzlich auch bei Leberbeschwerden eingesetzt. Appetitmangel, Reisekrankheit, Migräne, Verstopfung, Schwindel, Übelkeit, Milzleiden und Gallenleiden sind weitere in der Literatur genannte Indikationen für den Einsatz des Mariendistelkrautes. kontraindiziert ist die Anwendung bei: bekannter Allergie (Korbblütler) Übrigens....... Scheint die Mariendistel auch großes Potenzial in der Krebstherapie zu haben. Zahlreiche Studien beschäftigen sich mit der Mariendistel im Bezug auf Lungenkrebs ect. Im Jahre 2011 führte man in Amerika eine Studie an Mäusen durch, die ergab, dass die Extrakte der Mariendistel die Bildung von Lungenkrebstumoren verlangsamt. Beim jährlichen Treffen der American Association for Cancer Research (AACR) stellten Forscher vom Krebszentrum der Universität von Colorado hochinteressante Neuigkeiten vor. Offenbar kann sie den Körper auch in anderen Belangen unterstützen – zum Beispiel im Kampf gegen Darmkrebs. Quellen: Phytomagister – Peter Kaufold Lexikon der Heilpflanzen – Birgit Frohn Heilkräuter-Verzeichnis.de Heilkräuter.de artgerecht-tier.de © Autorin: Susanne Leise Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Tierhomöopathin für Hunde, Katzen und Pferde