Projektbericht Nr. 10 Westfälische Wilhelms-Universität Münster Dieter Ahlert (Hrsg.): Bedeutung der Ressourcenausstattung im Rahmen der Internationalisierung Dieter Ahlert Markus Blut Nicole Fröhling IMADI.net ISSN 1863-6438 Institut für Handelsmanagement und Netzwerkmarketing Univ.-Prof. Dr. Dieter Ahlert Universität Münster Fachbereich 4: Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Am Stadtgraben 13 -15, D – 48143 Münster Tel.: ++49 (0) 251/ 83-22808 Fax: ++49 (0) 251/ 83-22032 Dieter Ahlert (Hrsg.): Bedeutung der Ressourcenausstattung im Rahmen der Internationalisierung IMADI.net-Projektbericht 10 Dieter Ahlert Markus Blut Nicole Fröhling IMADI.net IMADI.net (Internationale Markenführung in Dienstleistungsnetzwerken) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Forschungsvorhabens "Exportfähigkeit und Internationalisierung von Dienstleistungen" gefördert (Förderkennzeichen 01HQ0523) und vom Projektträger Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) betreut. Die Mitglieder des Projektteams danken für die großzügige Unterstützung ihrer Forschungs- und Transferarbeiten. Münster 2007 Alle Rechte vorbehalten. Einordnung in das Forschungsprojekt IMADI.net Der vorliegende Projektbericht entstand im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts „Internationale Markenführung in Dienstleistungsnetzwerken (IMADI.net)“. Mit dem Projekt IMADI.net werden zwei grundsätzliche Zielsetzungen verfolgt: Zum einen sollen Maßnahmen ermittelt werden, mit denen deutsche Dienstleistungsunternehmen die Wahrnehmbarkeit und Präferenz für ihre Dienstleistungen im Ausland erhöhen können. Diese Zielsetzung stellt auf ein optimal angepasstes Markenmanagement ab. Zweitens geht es um die Verbesserung der Verfügbarkeit deutscher Dienstleistungen im Ausland. In diesem Kontext sollen Organisationskonzepte wie Netzwerke und Franchising analysiert und so die Frage nach einer potenziell optimalen Koordinationsform der Internationalisierung beantwortet werden. Im Sinne einer integrierenden Herangehensweise gliedert sich das Projekt IMADI.net in drei Handlungsfelder: • Handlungsfeld 1: Markenführung in internationalen Dienstleistungsnetzwerken • Handlungsfeld 2: Internationalisierung von KMU • Handlungsfeld 3: Internationalisierung im Textilhandel In einer zweiten Dimension lassen sich die Handlungsfelder in Bezug auf die Einflussfaktoren des Markenerfolgs gliedern: Welche Faktoren müssen berücksichtigt bzw. beeinflusst werden, um eine Unternehmens-, Produkt- oder Dienstleistungsmarke erfolgreich im Ausland zu managen? Dabei müssen Unternehmen sowohl externe, schwer beeinflussbare Faktoren als auch interne Faktoren beachten. Externe Einflussfaktoren liegen einerseits im Bereich der Konsumenten, wie bspw. die soziodemografischen, psychografischen oder kulturellen Merkmale potenzieller Kunden. Weiterhin sind als externe Größen das Wettbewerbsumfeld sowie die politischen, sozialen, rechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen von Relevanz. Interne Faktoren können hingegen von der Unternehmung beeinflusst werden. Organisationsbezogene Faktoren umfassen bspw. die Wahl der Koordinationsform der Auslandsaktivität, Führungs- und Controllingfragen oder die internationale Personalpolitik. Marketing-Mix bezogene Faktoren umfassen schließlich Produkt- Preis-, Distributions- und Kommunikations-politische Entscheidungen der Unternehmung. Zur besseren Übersichtlichkeit werden die Projektberichte in Bezug auf den Publikationstyp als Grundlagenberichte, Vertiefungsberichte oder Cases eingeordnet. Im Rahmen der Grundlagenberichte werden allgemeine Fragestellungen behandelt, während in den Vertiefungsberichten auf Spezialaspekte der Internationalisierung fokussiert wird. Im Rahmen der Cases werden Projektergebnisse und Erfahrungen zur Internationalisierung in Form von Fallstudien praxisnah dargestellt. Hier fließen insbesondere die Erfahrungen der als Projektpartner beteiligten Unternehmen ein. Die Zielsetzung des vorliegenden Projektberichts besteht in der Untersuchung folgender Fragestellungen: Wie wirken unterschiedliche interne Ressourcen (z. B. Kapital, Humankapital und technologische Kompetenz) auf die Prozesse und Strukturen der Vertriebsorganisation in direktexportierenden KMU? Wie wirkt sich das Vertriebssystem, in Abhängigkeit von der Ressourcenausstattung, auf verschiedene Leistungskennzahlen (z. B. ökonomische und strategische Position des Unternehmens) des direktexportierenden Unternehmens aus? Welche Unterschiede lassen sich hinsichtlich der Ressourcenausstattung zwischen erfolgreichen und nicht erfolgreichen direktexportierenden KMU feststellen? Das Ziel dieses grundlegenden Projektberichtes ist es daher, Erfolgsunterschiede in der Vertriebsorganisation von KMU vor dem Hintergrund einer unterschiedlichen internen Ressourcenausstattung aufzudecken, um im Anschluss, durch eine Gegenüberstellung erfolgreicher und nicht erfolgreicher KMU, die Relevanz bestimmter interner Ressourcen auf den Unternehmenserfolg abzuleiten. Der vorliegende Vertiefungsbericht fokussiert damit auf das Handlungsfeld 2, im Rahmen dessen Erfolgsfaktoren von KMU im internationalen Umfeld analysiert werden. Hinsichtlich der zu untersuchenden Einflussfaktoren auf den Internationalisierungserfolg finden organisationsbezogene Faktoren Berücksichtigung. Die Einordnung in das Gesamtschema wird durch den blauen Würfel in unten stehender Abbildung veranschaulicht. Handlungsfeld Textilwirtschaft (3) KMU (2) Publikationstyp Markenführung (1) Case Vertiefungsbericht Grundlagenbericht Einflussfaktor –I – Inhaltsverzeichnis INHALTSVERZEICHNIS I ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS III ABBILDUNGSVERZEICHNIS IV TABELLENVERZEICHNIS V 1 2 INTERNATIONALISIERUNG VON KMU – INTERNE RESSOURCEN UND FÄHIGKEITEN ALS BARRIERE? 1 BEGRIFFLICHE UND THEORETISCHE GRUNDLAGEN 4 2.1 Ressourcenbasierter Ansatz 4 2.2 Kleine und mittlere Unternehmen 9 2.2.1 Quantitative Merkmale 9 2.2.2 Qualitative Merkmale 10 2.3 Internationalisierung von KMU 12 2.3.1 Überblick und Einordnung 12 2.3.2 Motive und Ziele der Internationalisierung 14 2.3.3 Internationalisierungsprozesse 16 2.3.4 Interne Markteintrittsbarrieren von KMU 20 2.4 Export als Internationalisierungsstrategie 25 2.4.1 Arten des Exports 25 2.4.2 Ressourcenorientierte Bewertung aus Sicht von KMU 27 2.5 Vertrieb als organisationale Fähigkeit 29 2.5.1 Vertriebsorganisation in KMU 29 2.5.2 Führungsverhalten des Top Management 31 2.5.3 Gestaltung des Exportbereichs 33 2.5.4 Charakteristika des Exportmanagers 34 2.5.5 Methodenkompetenz des Exportmanagers 35 2.5.6 Effektivität der Exportabteilung 37 –II– 2.6 Ableitung von Arbeitshypothesen 3 EMPIRISCHE ANALYSE ZUM INTERNATIONALISIERUNGSERFOLG VON KMU 41 3.1 Erhebungsdesign 41 3.2 Analytisches Vorgehen 43 3.3 Deskriptive Auswertung 44 3.3.1 Bewertung der Leistungskennzahlen 44 3.3.2 Bewertung der Vertriebsorganisation 45 3.3.3 Bewertung der Ressourcen 48 3.4 Konfirmatorische Auswertung 4 5 39 49 3.4.1 Basismodell 49 3.4.2 Prüfung der Hypothesen anhand ausgewählter Ressourcenausstattungen 51 3.4.2.1 Kapitalausstattung 51 3.4.2.2 Technologische Kompetenz 53 3.4.2.3 Humankapital 55 IMPLIKATIONEN ZUM INTERNATIONALISIERUNGSERFOLG VON KMU 57 4.1 Implikationen 57 4.2 Offene Forschungsfragen 63 FAZIT 65 LITERATURVERZEICHNIS 68 –III– Abkürzungsverzeichnis AG Aktiengesellschaft Aufl. Auflage Bd. Band bspw. beispielsweise bzw. beziehungsweise et al. et alii f. folgende ff. fort folgende ggü. Gegenüber GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung Hrsg. Herausgeber insbes. insbesondere i.S. im Sinne Jg. Jahrgang KG Kommanditgesellschaft KMU Kleine und mittlere Unternehmen MNU Multinationale Unternehmen Nr. Nummer S. Seite u.ä. und ähnliche usw. und so weiter u.U. unter Umständen Vgl. Vergleiche z.B. zum Beispiel –IV– Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Überblick über Ressourcenarten S. 8 Abbildung 2: Grundformen der Internationalisierung S. 13 Abbildung 3: Stufenmodell der Internationalisierung S. 16 Abbildung 4: Organisationsformen mit Produktion im Inland S. 25 Abbildung 5: Hypothesenmodell S. 39 Abbildung 6: Exportintensität S. 45 Abbildung 7: Mittelwerte Gestaltung Exportbereich S. 46 Abbildung 8: Mittelwerte Ressourcenausstattung S. 48 Abbildung 9: Portfolio: Leistung und Ressourcenausstattung S. 58 –V– Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Definitionen von Ressourcen im Überblick S. 6 Tabelle 2: KMU-Definition der Europäischen Kommission S. 9 Tabelle 3: KMU-Definition des Instituts für Mittelstandforschung S. 9 Tabelle 4: Unterschiede zwischen KMU und Großunternehmen S. 10 Tabelle 5: Exportentwicklungsmodelle S. 17 Tabelle 6: Anforderungen an Unternehmensressourcen für den Aufbau von Exportaktivitäten S. 27 Tabelle 7: Empirische Untersuchungen der Vertriebsorganisation S. 30 Tabelle 8: Häufigkeiten Personal- und Umsatzstruktur S. 41 Tabelle 9: Korrelationsanalyse und Reliabilitätsanalyse der Faktoren S. 43 Tabelle 10: Bewertung der Leistungskennzahlen S. 44 Tabelle 11: Häufigkeiten und Mittelwerte Führungsverhalten S. 45 Tabelle 12: Mittelwerte Charakteristika und Methodenkompetenz der Exportmanager S. 47 Tabelle 13: Prüfung des Basismodells S. 50 Tabelle 14: Hypothesenprüfung segmentiert nach „Kapitalausstattung“ S. 52 Tabelle 15: Hypothesenprüfung segmentiert nach „technologischer Tabelle 16: Kompetenz“ S. 53 Hypothesenprüfung segmentiert nach „Humankapital“ S. 55 –1– 1 Internationalisierung von KMU – Interne Ressourcen und Fähigkeiten als Barriere? „Mittelständische Unternehmen sind nicht einfach Kleinausgaben von Großunternehmen. Ihre Struktur, ihr Aufbau, ihre Leitung unterscheidet sich grundlegend von Großunternehmen.“ (Tscheulin/Römer 2003, S. 72) Diese Aussage macht deutlich, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dezidiert von großen Unternehmen betrachtet werden müssen. Insbesondere im Bereich der Internationalisierung haben KMU im Vergleich zu Großunternehmen in der empirischen Literatur wenig Beachtung gefunden. Doch das Zitat von Tscheulin und Römer (2003) macht deutlich, dass sich die Untersuchungsergebnisse der Großunternehmen nicht ohne weiteres auf KMU übertragen lassen. Nach Angaben der KfW Bankengruppe auf Grundlage des KfW Mittelstandspanels1 2004 beträgt die Exportquote kleiner und mittlerer Unternehmen (Jahresumsatz ≤ 50 Mio. €) lediglich 14%, während die der großen Unternehmen (Jahresumsatz > 50 Mio. €) im Durchschnitt bei 23,8% liegt. Dieser Rückstand der KMU wird in der Literatur z. B. mit einer geringeren Ressourcenausstattung (vgl. Erramilli/D´Souza 1993, S. 29 f.) und der speziellen Rolle des Eigentümers (vgl. Fernández/Nieto 2002, S. 1) begründet. Des Weiteren wird in einigen Untersuchungen der Bereich der „internen Planungs- bzw. Managementmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Internationalisierungsprozess“ bemängelt (European Network for SME Research 2003, S. 8). Dennoch stehen im Zuge der Globalisierung und dem zunehmenden Wettbewerb auch KMU unter dem Druck, ihre Marktanteile zu sichern und Wettbewerbsvorteile auszubauen (vgl. Wider 2002, S. 21). Insbesondere die Öffnung der Mittel- und Osteuropäischen Märkte bietet für KMU ein enormes Potenzial. Die o. g. Organisations-, Manager- und Methodenvariablen, die als Problembereiche angesehen werden, stellen gleichzeitig die wichtigste Voraussetzung für den Exporterfolg dar (vgl. Das 1994, S. 20 f.). Da mehrere Untersuchungen aber auch gezeigt haben, dass erfolgreiche Exporteure nicht unbedingt groß sein müssen (vgl. Coviello/McAuley 1999; Reuber/Fisher 1997), 1 Bei dem Mittelstandspanel handelt es sich um eine jährliche „Längsschnittbefragung von Unternehmen aller Branchen und Regionen bis zu einem Jahresumsatz von 500 Mio. €“, vgl. Mittelstandsmonitor 2005, S. 10. –2– soll im Folgenden untersucht werden, inwieweit die Ressourcenausstattung insbesondere im Bereich der Planungs- und Steuerungsfähigkeiten erfolgkritisch ist und welche weiteren Ressourcenarten den Internationalisierungserfolg fördern bzw. hemmen. Das Ziel dieses Projektberichtes ist es daher, Erfolgsunterschiede in der Vertriebsorganisation von KMU vor dem Hintergrund einer unterschiedlichen internen Ressourcenausstattung aufzudecken, um im Anschluss, durch eine Gegenüberstellung erfolgreicher und nicht erfolgreicher KMU, die Relevanz bestimmter interner Ressourcen auf den Unternehmenserfolg abzuleiten. Mit Bezug auf die Literatur und der Problemstellung sollen die folgenden Forschungsfragen geklärt werden: • Wie wirken unterschiedliche interne Ressourcen (z. B. Kapital, Humankapital und technologische Kompetenz) auf die Prozesse und Strukturen der Vertriebsorganisation in direktexportierenden KMU? • Wie wirkt sich das Vertriebssystem, in Abhängigkeit von der Ressourcenausstattung, auf verschiedene Leistungskennzahlen (z. B. ökonomische und strategische Position des Unternehmens) des direktexportierenden Unternehmens aus? • Welche Unterschiede lassen sich hinsichtlich der Ressourcenausstattung zwischen erfolgreichen und nicht erfolgreichen direktexportierenden KMU feststellen? Um die o. g. Fragen zu beantworten wird in dem vorliegenden Projektbericht ein Ansatz gewählt, der Theorie und Praxis miteinander verknüpft. Dabei sind die einzelnen Kapitel so aufgebaut, dass vom allgemeinen ein spezifischer Sachverhalt abgeleitet wird, der auf die anschließende empirische Untersuchung hinführt. In Kapitel 2 werden die notwendigen begrifflichen und theoretischen Grundlagen behandelt. Dabei werden in Kapitel 2.1 die wesentlichen Inhalte und Grundgedanken des Ressourcenbasierten Ansatzes (RBV) vorgestellt und eine für das Verständnis der empirischen Untersuchung wichtige Abgrenzung von Ressourcen und Fähigkeiten, der Kernelemente des RBV, vorgenommen. In Kapitel 2.2 erfolgt die Definition von KMU anhand qualitativer und quantitativer Charakteristika. In Kapitel 2.3 werden –3– die beiden vorhergehenden Unterkapitel mit dem Themenbereich der Internationalisierung verknüpft. Nach einem kurzen Überblick wird auf die Motive und Ziele eingegangen, die darlegen, warum KMU internationalisieren, um folgend die Art und Weise zu erläutern, wie der Markteintritt in ausländische Märkte erfolgt, wobei der Fokus auf der sog. Stufentheorie liegt. Am Ende des Kapitels 2.3 werden die internen Barrieren der KMU im Rahmen der Internationalisierung analysiert. Auf den „Export“ als Form der Internationalisierung, der insbesondere vor dem Hintergrund knapper Ressourcen geeignet ist, wird in Kapitel 2.4 eingegangen. Nach einer Abgrenzung von „direktem“ und „indirektem“ Export und der Erläuterung unterschiedlicher Exportstufen innerhalb des „direkten“ Exportes, der im Fokus der empirischen Untersuchung liegt, erfolgt eine abschließende Bewertung des Direktexportes auf Basis des Ressourcenbasierten Ansatzes und der spezifischen Charakteristika von KMU. Hierbei wird die Vertriebsorganisation, die in Kapitel 2.5 gesondert betrachtet wird, als organisatorische Voraussetzung herausgestellt. Vor dem Hintergrund des RBV wird die Vertriebsorganisation als „organisationale Fähigkeit“ definiert, die verschiedene Strukturen und Prozesse2 beinhaltet, die in einzelnen Unterpunkten beschrieben werden. Am Ende dieses Kapitels werden die „organisatorischen Fähigkeiten“ mit entsprechenden Leistungskennzahlen3 verknüpft, um deren Effektivität zu messen. Auf dieser theoretischen Basis werden in Kapitel 2.6 Hypothesen abgeleitet, die in Kapitel 3 mittels einer empirischen Erhebung untersucht werden. Die Ergebnisse werden in den Implikationen (Kapitel 4) gesondert für Management und Forschung behandelt. In Kapitel 5 wird abschließend ein Fazit gezogen. 2 3 Führungsverhalten, Gestaltung des Exportbereichs, Charakteristika der Exportmanager, Methodenkompetenz der Exportmanager. Ökonomische und strategische Leistungskennzahlen, Exportintensität, Zufriedenheit mit Exportleistung, Zufriedenheit mit Gesamtleistung. –4– 2 Begriffliche und theoretische Grundlagen 2.1 Ressourcenbasierter Ansatz In der Literatur lassen sich zwei Ansätze des Strategischen Managements voneinander abgrenzen. Der erste ist der industrieökonomische, exogen orientierte MarketBased View, der den Zusammenhang zwischen Strategie und externer Umwelt untersucht (vgl. Grant 1991, S. 114; Lado/Boyd/Wright 1992, S. 77 ff.; Makhija 2003, S. 433). Diesem Ansatz liegt eine outside-in-Perspektive zu Grunde, die externe Einflussfaktoren als Quelle von Wettbewerbsvorteilen und höherer Leistung von Unternehmen sieht (vgl. Porter 1980, S. 32). Aus der Kritik des Market-Based View, die besagt, dass diese „Structure-Conduct-Performance“-Sicht (MarktstrukturMarktverhalten-Marktergebnis) nicht dazu beiträgt die Frage zu klären, warum sich verschiedene Unternehmen unterscheiden, hat sich der zweite Ansatz, der sog. Ressource-Based View (RBV) entwickelt, der eine „Resource-Conduct- Performance“-Sicht (Ressourcen-Firmenverhalten-Marktergebnis) vertritt (vgl. Backhaus 2003, S. 217 f.; Müller-Stewens 2001, S. 1619; Rasche, 1994, S. 3). Der RBV ist eines der letzten Konzepte des Strategischen Managements, das seit den 80er Jahren in der strategischen Literatur an Bedeutung gewonnen hat (vgl. Fahy/Smithee 1999, S. 1).4 Zurückgehend auf die Arbeit von Edith Penrose (1959) thematisiert der RBV den Zusammenhang zwischen den internen Ressourcen einer Unternehmung und der Unternehmensstrategie, womit er einen komplementären Ansatz zum Market-Based View darstellt (vgl. Grant 1991, S. 115). Interne Ressourcen und Fähigkeiten bilden in diesem Konzept die Grundlage der Strategie, was bedeutet, dass die Ressourcenausstattung einer Unternehmung deren Strategiewahl beeinflusst (vgl. Grant 1991, S. 116). Das Streben nach Wettbewerbsvorteilen ist zentraler Bestandteil des Strategischen Managements (vgl. Fahy/Smithee 1999, S. 4). Hofer und Schendel (1978) definieren Wettbewerbsvorteil als „unique position“ eines Unternehmens ggü. den Wettbewerbern, der auf die Struktur des Ressourceneinsatzes zurückzuführen ist (vgl. Hofer/Schendel 1978, S. 25). Diese Wettbewerbsvorteile führen durch die Generierung eines größeren Kundennutzens zu einer höheren Leistung –5– (Performance), die z. B. als Marktleistung (Marktanteil, Kundenzufriedenheit, etc.) oder Finanzleistung (ROI, etc) gemessen werden kann (vgl. Fahy/Smithee 1999, S. 4). Vertreter des RBV beschreiben Unternehmen als heterogene Ressourcenbündel (vgl. Penrose 1959, S. 75 f.). Diese unterschiedliche Ressourcenausstattung, die auf die historischen Entwicklung („path dependence“) des Unternehmens zurückzuführen ist (vgl. Penrose 1960, S. 2 f.), bildet die Grundlage zur Erklärung von Wettbewerbsvorteilen und somit von wirtschaftlichen Erfolgsunterschieden zwischen Unternehmen (vgl. Peteraf 1993, S. 180; Zahn/Foschiani/Tilebein 2000, S. 50). Jedoch geht dieser Ansatz davon aus, dass nur bestimmte interne Ressourcen (sog. „Schlüsselressourcen“) und Fähigkeiten die Leistung eines Unternehmens bestimmen (vgl. Barney 1991, S. 105 f.). Erfolgsrelevante Ressourcen müssen gemäß Barney (1991) die folgenden Eigenschaften aufweisen: Sie müssen wertvoll (sie tragen z. B. zur Verbesserung der Unternehmensleistung bei) und selten (z. B. Ressourcen, die wenigen Unternehmen zur Verfügung stehen), dürfen aber nicht imitierbar (sehr aufwendig durch Konkurrenz zu imitieren) und nicht substituierbar sein (den Konkurrenten steht kein Substitut zur Verfügung, das die gleiche Funktion erfüllt) (vgl. Carmeli/Tishler 2004, S. 300). Erfüllen bestimmte Ressourcen diese Voraussetzungen, so können sie „nachhaltige“, d. h. langfristige Erfolgsunterschiede zwischen Unternehmen erklären (vgl. Freiling 2001, S. 86). Diese Ressourcen und Fähigkeiten bilden somit die Basis, um Wettbewerbsvorteile und Renten5 generieren zu können (vgl. Hadjimanolis 2000, S. 264). Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der RBV zur „Erklärung und Gestaltung von Erfolgspotentialen“ beiträgt (vgl. Bamberger/Wrona 1995, S. 24), und dass nur Ressourcen und Fähigkeiten mit bestimmten Merkmalen den Ursprung von Wettbewerbsvorteilen darstellen, die letztendlich zu Renten führen (vgl. Rühli 1995, S. 94). Die Leistung des Unternehmens steht demnach im Zusammenhang mit dem Besitz bestimmter Ressourcen und Fähigkeiten (vgl. Amit/Schoemaker 1993, S. 33). 4 5 Einen umfassenden Überblick über die Entwicklung und die Forschungsschwerpunkte des RBV sind zu finden bei Bürki 1996, S. 27 ff. Anstelle des Begriffs „Gewinn“ wird im RBV der Begriff „Rente“ verwendet, vgl. Mahoney/Pandian 1992, S. 364; Grant 1991, S. 134. –6– Auch in der Internationalisierungsliteratur ist der RBV anzuwenden, da die Art und Weise wie Unternehmen in den Markt eintreten, abhängig von deren Ressourcen und Fähigkeiten ist (vgl. Fernández/Nieto 2002, S. 3 f.). In der Literatur ist eine vielfältige und uneinheitliche Verwendung des Ressourcenbegriffs vorzufinden (vgl. Bamberger/Wrona 1995, S. 5; Eisenhardt/Martin 2000, S. 1106; Koruna 1999, S. 24). So werden die Begriffe „assets“ (Vermögensgegenstände) (Wernerfelt 1984, S. 172), „competencies“ (Kompetenzen) (vgl. Lado/Boyd/ Wright 1992, S. 82) und „capabilities“ (Fähigkeiten) (vgl. Grant 1991, S. 116) oftmals synonym verwendet. Einige Autoren versuchen diese unterschiedlichen Begriffe voneinander abzugrenzen (vgl. Amit/Schoemaker 1993, S. 35; Bakker/Jones/Nichols 1994, S. 14 f.; Grant 1991, S.116 ff.), während andere Autoren den Ausdruck „Ressourcen“ als Oberbegriff verwenden (vgl. Barney 1991, S. 99 ff.; Peteraf 1993, S. 179 ff.). Aus der Begriffsvielfalt werden in der nachstehenden Tabelle einzelne ausgewählte Begriffsdefinitionen dargelegt. Autor (Jahr) Definition Grant (1991) Ressourcen sind Inputfaktoren von Produktionsprozessen. Dazu zählen z. B. Kapitalausstattung, Patente und Markennamen, Mitarbeiterqualifikationen. Ressourcen sind aber nicht in isolierter Form produktiv, sondern benötigen die Kooperation und Koordination von Ressourcen in Form von Fähigkeiten, die es ermöglichen, dass Ressourcen bestimmte Aufgaben erfüllen können. Amit/Schoemaker (1993) Ressourcen sind Vermögensgegenstände, die sich im Besitz oder in der Kontrolle des Unternehmens befinden. Dazu zählen u. a. Know-how, Humankapital, physische und finanzielle Vermögensgegenstände. Im Gegensatz dazu stellen Fähigkeiten die Leistungsfähigkeit des Unternehmens dar, Ressourcen durch organisationale Prozesse zu nutzen, um ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen. Barney (1991) Ressourcen beinhalten alle Vermögensgegenstände, Fähigkeiten, organisationale Prozesse, Unternehmensmerkmale, Informationen, Wissen, etc., die ein Unternehmen kontrolliert und die dem Unternehmen helfen eine Strategie auszuwählen und zu implementieren, die die Effektivität und Effizienz verbessert. Day (1994) Die Ressourcenausstattung von Unternehmen ist ein komplexes Bündel von Qualifikationen und Wissen, die in organisationalen Prozessen Tätigkeiten koordinieren und die bestmögliche Nutzung der Vermögenswerte gewährleisten. Hall (1993) Zu unterscheiden sind Fähigkeiten die auf Vermögenswerten („capabilities based on assets“) und Fähigkeiten die auf Kompetenzen („capabilities based on competences“) basieren. Während sich erstere auf das „Besitzen“ („having“) von Verträgen, Warenzeichen, etc. beziehen, beinhaltet der zweite Begriff das „Machen“ („doing“), was z. B. das Wissen, Erfahrung und Können der Mitarbeiter umfasst. Tabelle 1: Definitionen von Ressourcen im Überblick (Quelle: Eigene Darstellung) –7– Die Definition von Amit und Schoemaker (1993) besagt, dass Ressourcen inputbasiert und Fähigkeiten prozessbasiert sind (vgl. Carmeli/Tishler 2004, S. 300). Dieser Sichtweise wird im Weiteren gefolgt. Da im Rahmen der weiteren Untersuchung auch der Zusammenhang zwischen Ressourcen und Leistung analysiert wird, ist es notwendig, die Definition von Amit und Schoemaker zu erweitern. Dazu wird auf die Definition von Grant (1991) zurückgegriffen, der Ressourcen als Grundbestandteil von Fähigkeiten beschreibt, während Fähigkeiten die Quelle von Wettbewerbsvorteilen darstellen. Da die Definition von Barney (1991) im Vergleich zu der zu Grunde gelegten Begriffsdifferenzierung zu umfassend ist, lassen sich in den Definitionen von Day (1994) und Hall (1993) ähnliche Ansätze der Begriffsabgrenzung erkennen. Im Rahmen der weiteren Untersuchungen wird eine Einteilung der Ressourcen in intangible und tangible Vermögensgegenstände sowie organisationale Fähigkeiten (vgl. Fahy/Smithee 1999, S. 8) vorgenommen. „Tangible“ Ressourcen stellen dabei materielle Vermögensgegenstände wie Kapital, Fabriken, Rohmaterial, Ausstattung, etc. dar. Solche sind von Wettbewerbern relativ einfach zu imitieren und zu substituieren und deshalb wenig geeignet, um Wettbewerbsvorteile zu generieren (vgl. Grant 1991, S. 123 ff.). Bei intangiblen Ressourcen handelt es sich um immaterielle Vermögensgegenstände, wie Humankapital, technologische Ressourcen, Führungsqualitäten und Reputationen (vgl. Carmeli/Tishler 2004, S. 299; Günther/Beyer/ Menninger 2005, S. 106 f.). Sie sind durch den Wettbewerb nur schwer zu duplizieren und lassen sich, im Gegensatz zu tangiblen Ressourcen, nicht quantifizieren (vgl. Carmeli/Tishler 2004, S. 302). Intangible Ressourcen können eher einen Wettbewerbsvorteil generieren, da sie für den Wettbewerber schwer einsehbar und somit schwer imitierbar und substituierbar sind (vgl. Hitt et al. 2001, S. 14). Eine höhere Leistung des Unternehmens ist damit abhängig von dessen Fähigkeit, diese intangiblen Ressourcen einzuführen und zu verteidigen (vgl. Teece/Pisano/Shuen 1997, S. 514). Organisationale Fähigkeiten schließlich umfassen die Fähigkeiten von Individuen bzw. Gruppen sowie organisationale Abläufe, die das Zusammenspiel der Unternehmensressourcen koordinieren (vgl. Grant 1991, S. 119). Dazu zählen unter anderem formale und informale Planungs-, Kontroll- und Informationssysteme, Teamwork, Organisationskultur, Organisationsstruktur und Vertrauen zwischen Management und Arbeitnehmern (vgl. Bamberger/Wrona 1995, S. 7; Barney 1991, S. 101; Fahy/Smithee 1999, S. 7). –8– Tangible Vermögenswerte Vermögenswerte -physische -technische -finanzielle Intangible Vermögenswerte -personelle -immaterielle Ressourcenbasis Systeme organisationale Fähigkeiten -Führungssysteme -Anreizsysteme -Informationssysteme -Kontrollsysteme Strukturen und Prozesse Abbildung 1: Überblick über Ressourcenarten (Quelle: Hungenberg/Hutzschenreuter/Wulf 1997, S. 3) Ressourcen bilden zwar die Grundlage für den Unternehmenserfolg, doch je heterogener die Unternehmen, desto wichtiger sind die organisationalen Fähigkeiten6 („organizational capabilities“) um eine bessere Leistung zu erreichen (vgl. Teece/ Pisano/ Shuen 1997, S. 518; Zou/Fang/Zhao 2003, S. 35). Nach Auffassung einiger Wissenschaftler können Wettbewerbsvorteile nur über Fähigkeiten generiert werden, deren Aufgabe die Kombination der jeweils im Unternehmen vorhandenen Ressourcen ist (vgl. Barney 1991; Freiling 2001, S. 90). Wenn Fähigkeiten interaktionsbasiert sind, so sind sie schwer durch die Konkurrenz zu imitieren. D. h. Fähigkeiten entstehen aus Erfahrungen, die sich oft als tazites Wissen in den Köpfen der Mitarbeiter befinden und somit für die Konkurrenz schwer zugänglich sind (vgl. Annaker 2000, S. 33). Aus diesem Grund werden Fähigkeiten im RBV als wahrscheinlichste Quelle von Wettbewerbsvorteilen und Erfolg angesehen (vgl. Fahy/Smithee 1999, S. 9). 6 Synonym wird auch der Begriff „Kompetenzen“ verwendet, vgl. Freiling 2001, S. 89 f. –9– 2.2 Kleine und mittlere Unternehmen 2.2.1 Quantitative Merkmale Die Aussage von Tscheulin und Römer (2003), dass kleine Unternehmen nicht mit großen Unternehmen gleichzusetzen sind, zeigt die Notwendigkeit der Abgrenzung der „Kleinen“ von den „Großen“. Hierzu gibt es in Wissenschaft und Praxis verschiedene Ansätze (vgl. Pleitner 1995, S. 23 ff.), die je nach Untersuchungsgegenstand qualitative und quantitative Merkmale heranziehen. Zu den quantitativen Merkmalen zählen z. B. inputbezogene Charakteristika, wie Anzahl der Mitarbeiter und Bilanzsumme, und outputbezogene Charakteristika, wie Gewinn, jährlicher Umsatz und Marktanteile (vgl. Dülfer 1985, S. 494; Hutchinson/Quinn/Alexander 2005, S. 152). Die Europäische Kommission empfiehlt den Mitgliedsstaaten, KMU anhand der Kriterien Unternehmensgröße, Anzahl Beschäftigte und Umsatz oder Bilanzsumme abzugrenzen (vgl. Tabelle 2), wohingegen das Institut für Mittelstandsforschung KMU wie in Tabelle 3 dargestellt definiert. Unternehmensgröße Umsatz/Jahr (Mio. €) Beschäftigte Bilanzsumme (Mio. €) Micro ≤9 und <2 oder <2 Klein ≤ 49 und < 10 oder < 10 Mittel ≤ 249 und < 50 oder < 43 ≥ 250 und ≥ 50 oder ≥ 43 Groß Tabelle 2: KMU-Definition der Europäischen Kommission (Quelle: o. V. 2006a) Beschäftigte Umsatz /Jahr (Mio. €) Klein ≤9 <1 Mittel ≤ 499 < 50 Groß ≥ 500 ≥ 50 Unternehmensgröße Tabelle 3: KMU-Definition des Instituts für Mittelstandforschung (Quelle: o. V. 2006b) Eine quantitative Abgrenzung gemäß diesen beiden Definitionen ist in dem Sinne wichtig, weil auf dieser Basis der Zugang von KMU zu den Förderprogrammen der Mittelstandsförderung sowohl auf Landesebene als auch auf Bundes- und EU-Ebene bestimmt wird. In Anlehnung an die o. g. Differenzierungskriterien werden KMU im –10– Rahmen dieses Projektberichtes anhand der Kriterien Mitarbeiterzahl und Jahresumsatz abgegrenzt.7 Da es quantitative Größen allein nicht ermöglichen den Untersuchungsgegenstand näher zu umschreiben, werden zusätzlich qualitative Merkmale herangezogen (vgl. Krotz 1998, S. 21). 2.2.2 Qualitative Merkmale Qualitative Kriterien grenzen KMU und Großunternehmen anhand bedeutender Wesensmerkmale eines Unternehmens (vgl. Ernst 1999, S. 59), wie z. B. Managementeigenschaften, Unternehmensführung, eingeschränkte Finanzierungsmöglichkeiten und Planungs- und Kontrollsysteme, voneinander ab (vgl. Hutchinson/Quinn/Alexander 2005, S. 152). Im Rahmen der Internationalisierung sind dabei insbesondere die Merkmale Unternehmensführung, Organisation und Finanzierung von Bedeutung (vgl. Ernst 1999, S. 59). Die qualitative Abgrenzung in Tabelle 4 bildet die Grundlage dafür, um im nächsten Kapitel darauf aufbauend auf ausgewählte endogene Merkmale einzugehen, die im Rahmen Internationalisierungsstrategie kleiner und mittlerer Unternehmen von Bedeutung sind. Um die Merkmale des typischen KMU und des typischen Großunternehmens herauszustellen wird eine in der Literatur oft zitierte (vgl. Cutura/Kraus 2005, S. 5 f.; Ernst 1999, S. 64 f.) Abgrenzung von Pfohl (1997)8 zu Grunde gelegt, die in Tabelle 4 Unternehmensführung veranschaulicht wird. 7 8 KMU Großunternehmen Eigentümerunternehmer Manager Patriarchalische Führung Führung nach Management by Prinzipien Direkte Teilnahme am Betriebsgeschehen Ferne zum Betriebsgeschehen Führungspotential nicht austauschbar Führungspotential austauschbar Mangelnde Unternehmensführungskenntnisse Fundierte Unternehmensführungskenntnisse Technisch orientierte Ausbildung Gutes technisches Wissen in Fachabteilungen und Stäben verfügbar Kaum Ausgleichsmöglichkeiten bei Fehlentscheidungen Gute Ausgleichsmöglichkeiten bei Fehlentscheidungen Mitarbeiterzahl ≤ 480 und Jahresumsatz ≤ 80 Mio.€. Es erfolgt nur eine Abgrenzung anhand von Merkmalen, die im Rahmen der Internationalisierung von Bedeutung sind (vgl. dazu Ernst, D. (1999), S. 59). Eine umfassende Abgrenzung anhand weiterer Kriterien ist zu finden in Pfohl, H.C. (1997), S. 19 ff. Auf Eigentümer Unternehmer ausgerichtetes Einliniensystem Personenunabhängig an den sachlichen Gegebenheiten orientierte komplexe Organisationsstruktur Starke persönliche Bindung Geringe persönliche Bindung Kurze direkte Informationswege Vorgeschriebene Informationswege Hohe Flexibilität wegen geringem Formalisierungsgrad Geringe Flexibilität wegen hohem Formalisierungsgrad Kaum Abteilungsbildung Umfangreiche Abteilungsbildung Weisungen und Kontrolle in direkten personenbezogenen Kontakt Formalisierte unpersönliche Weisungs- und Kontrollbeziehungen Geringe Delegation, Funktionshäufung des Eigentümer Unternehmers Delegation in viele Bereiche, Arbeitsteilung Geringe Koordinationsprobleme Hohe Koordinationsprobleme Keine unternehmensindividuelle, kaum allgemeine staatliche Unterstützung in Krisensituationen Unternehmensindividuelle, staatliche Unterstützung in Krisensituationen wahrscheinlich Kein Zugang zum anonymen Kapitalmarkt, dadurch nur begrenzte Finanzierungsmöglichkeiten Ungehinderter Zugang zum anonymen Kapitalmarkt, dadurch vielfältige Finanzierungsmöglichkeiten Geringe Anzahl von Beschäftigten Hohe Anzahl von Beschäftigten Wenige Akademiker beschäftigt Viele Akademiker beschäftigt Oft geringer Anteil an ungelernten oder angelernten Arbeitskräften Oft hoher Anteil an ungelernten oder angelernten Arbeitskräften Hohe Arbeitszufriedenheit Geringe Arbeitszufriedenheit Deckung kleindimensionierter individualisierter Nachfrage in räumlich und/oder sachlich schmalen Marktsegment Deckung großdimensionierter Nachfrage in einem räumlich und/oder sachlich breiten Marktsegment Keine dauernd institutionalisierte F&E Abteilung Dauernd institutionalisierte F&E Abteilung Kurzfristig-intuitiv ausgerichtete F&E Langfristig-systematisch angelegte F&E Fast ausschließlich bedarfsorientierte Produkt- und Verfahrensentwicklung, kaum Grundlagenforschung Produkt- und Verfahrensentwicklung in engem Zusammenhang mit Grundlagenforschung F&E Absatz Personal Finanzierung Organisation –11– Tabelle 4: Unterschiede zwischen KMU und Großunternehmen (Quelle: Eigene Darstellung, in Anlehnung an Pfohl 1997, S. 19 ff.) Aus der Tabelle wird ersichtlich, dass KMU aufgrund ihrer Größe, i. d. R. sehr einfache Strukturen und Systeme aufweisen. Infolgedessen besitzen sie wenig Personal und weisen eine flache Hierarchiestruktur auf. Des Weiteren sind KMU geprägt durch die Person des Eigentümerunternehmers, der eng in Unternehmenstätigkeiten und Strategieentwicklung eingebunden ist (vgl. Krotz 1998, S. 22). Die qualitative Abgrenzung zeigt eventuelle Erfolgschancen und Hindernisse auf, die sich im Rahmen der Internationalisierung von KMU ergeben können. –12– 2.3 Internationalisierung von KMU 2.3.1 Überblick und Einordnung In dem vorliegenden Projektbericht werden unter dem Begriff „Internationalisierung“ alle regelmäßigen Tätigkeiten auf einem oder mehreren ausländischen Märkten, verstanden (vgl. Kebschull 1989, Sp. 974). In der Literatur finden sich zahlreiche Untersuchungen, die sich mit der Internationalisierung kleiner und mittlerer Unternehmen beschäftigen. Doch schon die vorab aufgezeigte Abgrenzung von KMU und großen Unternehmen zeigt mögliche Hindernisse von KMU auf, z. B. eine schwache Kapitalbasis, die die Internationalisierung erschweren kann. In den letzten Jahren wurde der Ansatz des RBV vermehrt zu Grunde gelegt, um die Leistung (Performance) von Unternehmen im Rahmen der Internationalisierung bzw. auf internationalen Märkten zu untersuchen (vgl. Hooley et al. 1996, S. 683 ff.). Im Vergleich zu großen Unternehmen starten KMU ihre internationalen Tätigkeiten auf einer schwachen betrieblichen Basis, die in der begrenzten Ressourcenausstattung begründet ist und eine begrenzte Auswahl an Markteintrittsstrategien zur Folge hat. Der Begriff „Markteintrittsstrategie“ ist dabei definiert als „Form des Auslandsengagements“ (Meffert/Bolz 1998, S. 124), die nicht nur die anfängliche Aufnahme internationaler Tätigkeiten umfasst, sondern auch die darüber hinausgehende Ausgestaltung und Erweiterung der Auslandstätigkeit (vgl. Perlitz 1995, S. 9; Stauss 1994, S. 10 ff.). KMU sind aufgrund ihrer knappen finanziellen Mittel auf schnelle Rückflüsse angewiesen, was es vielen KMU nicht erlaubt in wettbewerbsstarke Märkte einzutreten, da diese eine langfristige Bearbeitung erfordern. Es gibt jedoch auch KMU, die ihre Stärken wie Flexibilität und schnelle Anpassungsfähigkeit genutzt haben, um an internationalen Märkten erfolgreich zu agieren (vgl. Hutchinson/Quinn/ Alexander 2005, S. 152 f.). Die nachstehende Abbildung 2 zeigt verschiedene Möglichkeiten auf, ausländische Märkte zu bearbeiten. –13– Steuerungs- und Kontrollmöglichkeiten + Tochtergesellschaft Joint Venture Franchising Lizenzierung Export Import − − + Ressourceneinsatz Abbildung 2: Grundformen der Internationalisierung (Quelle: In Anlehnung an Meissner/Gerber 1980, S. 224) In Abbildung 2 ist zu erkennen, dass Exporte sich durch einen geringen Ressourceneinsatz auszeichnen und somit kompatibel mit den Merkmalen von KMU sind. Der Export, als eine Ausprägungsform der Internationalisierung, bietet insofern auf Unternehmen mit geringem Kapitaleinsatz die Möglichkeit, in ausländische Märkte einzutreten und wertvolle Erfahrungen zu sammeln (vgl. Lu/Beamish 2001, S. 568) Daher soll im Rahmen der folgenden Untersuchung der Fokus auf den Export als Markteintrittsstrategie gelegt werden9, da KMU durch die beschränkte Ressourcenausstattung bei der Wahl der Markteintrittsstrategie eingeschränkt sind und der Export die erste Stufe des Internationalisierungsprozesses darstellt, auf den weitere Formen der Internationalisierung sukzessive aufgebaut werden können (vgl. Leonidou/Katsikeas 1996). 9 Zur Erläuterung der anderen Internationalisierungsformen, vgl. Ahlert, D., 2001, S. 20; Dietl/van der Velden 2001, S. 197. –14– Der RBV dient nicht nur zur Klärung der Wahl der Internationalisierungsstrategie, sondern kann auch zur Erklärung von Leistungsunterschieden innerhalb der Exportstufe herangezogen werden. Dabei stehen organisationale Fähigkeiten, die einen direkten Einfluss auf die Unternehmensleistung haben, im Mittelpunkt der Betrachtung (vgl. Zou/Fang/Zhao 2003, S. 33). 2.3.2 Motive und Ziele der Internationalisierung Internationalisierungsmotive sind definiert als Beweggründe, für die Aufnahme „grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Tätigkeiten“ (Kebschull 1989, Sp. 974), von denen sich die Internationalisierungsziele des Unternehmens ableiten lassen (vgl. Meffert/Bolz 1994, S. 93 f.). Während bei großen Unternehmen die Internationalisierung von Beginn an ein Bestandteil des Strategischen Managements ist, können Motive zur Internationalisierung bei KMU interner oder externer Natur sein10 (vgl. Winkelmann 1997, S. 109 ff.). Bei der Betrachtung der Literatur zur Internationalisierung von KMU lassen sich drei Motivgruppen klassifizieren: Produkt/Markt, Management und externe Umwelt (vgl. D´Amboise/Muldowney 1988, S. 226). Diese internen bzw. externen Motive können weiter unterteilt werden, ob sie reaktiv oder proaktiv erfolgen. Bei reaktivem Verhalten (Push-Faktoren) internationalisiert das Unternehmen, weil interne oder externe Gegebenheiten dieses erfordern. Bei proaktivem Verhalten hingegen (PullFaktoren) ist der Auslöser der Internationalisierung ein internes Interesse des Unternehmens, bestimmte Fähigkeiten und Chancen in ausländischen Märkten zu nutzen (vgl. Albaum/Strandskov/Duerr 2001, S. 56 f.; Backes-Gellner/Huhn 2000, S. 184; Quinn 1998, S. 447). Die internen, proaktiven Internationalisierungsanreize von KMU sind meist auf den Eigentümerunternehmer bzw. bei „managergeführten, konzernunabhängigen mittelständischen Unternehmen“ auf den jeweiligen Manager zurückzuführen (vgl. Ernst 1999, S. 72 f.). Dabei lassen sich Managementkompetenz, internationale Orientierung und die Unternehmensvision als Haupteinflüsse auf den Internationalisierungsprozess identifizieren (vgl. Cavusgil 1984, S. 17). So stellen sowohl wahrgenommene 10 Eine ausführliche Übersicht findet sich in Etemad 2004, S. 7. –15– Marktpotentiale und Gewinnaussichten auf ausländischen Märkten als auch Kostenvorteile, aus Managementsicht ein Motiv zur Internationalisierung dar. Doch auch vorhandenes unternehmensinternes Humankapital (z. B. Auslandserfahrung, Fremdsprachenkenntnisse), bestehende Auslandskontakte, oder eine positive Haltung des Eigentümerunternehmers bzw. Managements zu Auslandstätigkeiten können Internationalisierungsmotive sein (vgl. Albaum/Strandkov/Duerr, 2001, S. 56 ff.; Backes-Gellner/Huhn 2000, S. 185). Im Unterschied zu KMU, in denen der Unternehmer aktiv in der Unternehmung tätig ist, und Motive aus persönlicher Ambition des Eigentümerunternehmers entstehen, gehört es bei managergeführten KMU zum Aufgabenfeld des Managers, viel versprechende Auslandsmärkte zu identifizieren und Potentiale in diesen zu nutzen (vgl. Ernst 1999, S. 73). Neben allgemeinen Unternehmenszielen, wie Gewinnmaximierung, Ausbau der Marktanteile, Sicherung des Unternehmensbestandes, qualitatives Wachstum, Wettbewerbs-fähigkeit, Kundenzufriedenheit, Umsatz, Kosteneinsparungen und Unabhängigkeit haben Meffert und Bolz (1998) einige Ziele herausgearbeitet, die nur vor dem Hintergrund der Internationalisierung verfolgt werden. Diese lassen sich wie folgt klassifizieren: Absatzorientierte Ziele, die die Erschließung und Sicherung von Auslandsmärkten und den Zugang zu Wachstumsmärkten umfassen, kostenorientierte Ziele (geringere Produktionskosten im Ausland, Produktionskapazitäten ausnutzen), beschaffungsorientierte Ziele (Rohstoffquellen sichern), wettbewerbsorientierte Ziele (Wettbewerbsvorteile erhöhen, Internationalisierung wichtiger Wettbewerber nachahmen) und sonstige Ziele (Unternehmen ausbauen, großen Kunden folgen) (vgl. Meffert/Bolz 1998, S. 97 ff.). Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Unternehmen ihre jeweiligen internen Ressourcen und Fähigkeiten nutzen und einsetzen, um ihre individuell gesetzten Ziele zu erreichen (vgl. Albaum/Strandskov/Duerr 2001, S. 55). Dabei bildet das Internationalisierungsziel die Grundlage zur Auswahl der passenden Internationalisierungsstrategie (vgl. Cutura/Kraus 2005, S. 12). –16– 2.3.3 Internationalisierungsprozesse Es gibt verschiedene Erklärungsansätze zur Internationalisierung.11 Da sich in der Internationalisierungsliteratur von KMU insbesondere das Stufenmodell herauskristallisiert hat (vgl. Wolff/Pett 2000, S. 36), wird dieses hier zu Grunde gelegt. Ressourceneinsatz hoch Produktionsgesellschaft im Ausland Vertriebsgesellsch aft im Ausland Export via Agenten niedrig Unregelmäßige Exportaktivitäten Phase 1 Phase 2 Phase 3 Phase 4 Abbildung 3: Stufenmodell der Internationalisierung (Quelle: Zanger/Hauler/Wenisch 2004, S. 4) Das in Abbildung 3 dargestellte Stufenmodell ist ein anerkannter Erklärungsansatz der Internationalisierung, dessen Grundlage der RBV und die Verhaltenswissenschaftliche Entscheidungstheorie ist (vgl. Ahlert/Evanschitzky/Woisetschläger 2004, S. 309). Wie sich der Abbildung entnehmen lässt, vollzieht sich die Internationalisierung aufgrund eines sequentiellen Entwicklungsprozesses, wobei das Vorhandensein bzw. die Verfügbarkeit von Ressourcen im Mittelpunkt steht (vgl. Johanson/Vahlne 1977, 1990). Demnach verläuft der Internationalisierungsprozess gemäß verschiedener Stufen (vgl. Fernandez/Nieto 2002, S. 4), wobei eine höhere Form der Internationalisierung einen erhöhten Ressourceneinsatz bedingt. Im Rahmen der Exportliteratur haben sich auf der Grundlage des Stufenmodells unterschiedliche „Exportentwicklungsmodelle“ herausgebildet, die sich auf das sukzessive Einrichten und das Entwickeln von Exporttätigkeiten fokussieren. Einen Literaturüberblick über Studien zu Exportenwicklungsprozessen auf Basis des –17– Stufenmodells gibt eine Arbeit von Leonidou und Katsikeas (1996), die auszugsweise in Tabelle 5 dargestellt ist: Autor/ Jahr Zu Grunde liegende Theorie Prozess Fokus Anzahl Stufen Segmentierungskriterien der UN Bilkey/ Tesar (1977) Managementtheorie; Lerntheorie; Innovationstheorie Sukzessive Ansammlung an Erfahrung Cavusgil (1982a) Czinkota (1982) Innovationstheorie; Managementtheorie Innovationstheorie; Managementtheorie Sukzessiver Ressourceneinsatz; steigende Erfahrung Sukzessiver Ressourceneinsatz; steigende Erfahrung Pre-Export; Export Pre-Export; Export PreExportExport 6+ 5 6 Barrett, Wilkinson (1986) Managementtheorie; Lerntheorie Moon/Lee (1990) Rao/ Naidu (1992) Vorherige Modelle Crick (1995) Steigendes Interesse (Commitment); sukzessiver Ressourceneinsatz Pre-Export; Export Sukzessiver Ressourceneinsatz; Marketinginternation alisierung Sukzessiver Ressourceneinsatz Sukzessiver Ressourceneinsatz; steigende Erfahrung Export Pre-Export; Export Pre-Export; Export 5 3 4 6 Vorherige Modelle Vorherige Modelle Exportanteil, Exporterfahrung Exportintensität; Commitment Exportgeschäfte; Exportanteil; Anzahl Kunden & Transaktionen, Exportpersonal Commitment; Exportanteil Exportanteil; Exportgeschäfte; Preiskontrolle; Commitment; Produktentw. Managementeinstellung Exportvolumen; Exporterfahrung; Anzahl Exportländer, Kunden & Transaktionen Erklärende Variablen Einstellung des Mgts., angestrebte Ziele; Exportbarrieren; Größe; Wettbewerbsvorteile; Eingriffe Größe; Differenzierungsvorteile; Infosammlung; Manager Einstellung des Mgts.; Exportbarrieren; Zielerwartung; Exportstimuli; Größe Merkmale, Einstellung und Stellung des Managers; Planungsrichtung UNMerkmale; Organisation des Exportmarketing; Managereinstellung Stimuli/ Barrieren; Bedarf an staatl. Beihilfe; Anforderungen an Marketingstrategie Geogr. Fokus UN-Größe Bereich USA USA USA Australien UN-Größe; Exporterfahrung; Merkmale und Einstellungen des Mgts.; Differenzierungsvorteile; Exportbarrieren; Zielerwartungen Süd Korea USA UK KMU Exporteure/NichtExporteure k.A. k.A. KMU Exporteure/NichtExporteure KMU/Groß Exporteure/NichtExporteure KMU Exporteure/NichtExporteure KMU Exporteure/NichtExporteure Tabelle 5: KMU/Groß k.A. Exportentwicklungsmodelle (Quelle: Eigene Darstellung, in Anlehnung an Leonidou/Katsikeas 1996) 11 Ein Überblick über verschiedene Erklärungsansätze ist zu finden bei Ahlert/Evanschitzky/ –18– Bilkey und Tesar (1977) beziehen sich in ihrem Modell auf das Verhalten des Managements im Rahmen des Exportprozesses, wobei das Interesse und Engagement in Exporttätigkeiten mit zunehmenden Exportstufen, aufgrund steigender Vertrautheit mit den ausländischen Märkten, steigt. Aufbauend auf dem Modell von Bilkey und Tesar (1977), hat Czinkota (1982) verschiedene herstellende KMU auf unterschiedlichen Exportstufen (von KMU die überhaupt nicht an Exporttätigkeiten interessiert sind bis hin zu KMU die erfahrene Exporteure sind) untersucht und konnte Unterschiede innerhalb der Stufen hinsichtlich organisatorischer, Management- und anderer interner Merkmale feststellen. Crick (1995), der seine Untersuchungen auf Grundlage der zwei vorherigen Theorien durchführte, konnte zwischen KMU, die nicht, passiv oder aktiv exportieren, signifikante Unterschiede finden bzgl. deren Anforderungen an ausländische Kunden, interner Anforderungen des Unternehmens, exportbezogener Probleme und staatlicher Förderprogramme. Während in dem Modell von Cavusgil (1982a) innerhalb verschiedener Exportstufen (kein Export bis aktiver Export) unterschiedliche firmenspezifische und Managementfaktoren festgestellt wurden, die den Internationalisierungsweg eines Unternehmens fördern oder hemmen, legten Barrett und Wilkinson (1986) den Fokus auf das Export-Involvement. Sie konstatierten in ihren Analysen insbesondere Unterschiede innerhalb der verschiedenen Stufen hinsichtlich der persönlichen Merkmale und Einstellungen des Top-Managements gegenüber ausländischen Aktivitäten. Im Gegensatz zu den anderen Autoren untersuchten Moon und Lee (1990) in ihrem Modell lediglich bereits exportierende Unternehmen. Diese klassifizieren sie anhand mehrerer unternehmens- und exportbezogener Variablen in drei Exportstufen: niedrig, mittel und hoch. Das Ergebnis ihrer Untersuchung zeigt, dass bestimmte Management- und organisatorische Faktoren zwischen diesen Stufen variieren. Obwohl es Unterschiede in den Modellen bzgl. Anzahl, Eigenschaft und Inhalt der jeweiligen Stufen gibt, grenzen Leonidou und Katsikeas (1996) drei grundlegende Stufen voneinander ab: Das Pre-Engagement, den Anfang und die fortgeschrittene Stufe. In der ersten Stufe des Pre-Engagements sind die Unternehmen nur im Inland Woisetschläger 2004, S. 309 f. –19– tätig, exportieren aber nicht. Folgend auf der zweiten Stufe, der „Anfangsphase“, tätigen die Unternehmen nur unregelmäßige Exporte bzw. „versuchen“ sich an Exporttätigkeiten. Hier dominiert die Form des indirekten Vertriebs und es entscheidet sich, ob die Unternehmen das nötige Potential besitzen, ihre Exporttätigkeiten auszuweiten oder ob sie dem nicht gewachsen sind. Unternehmen die sich in der dritten Fortgeschrittenen-Phase befinden, sind aktive Exporteure mit viel Auslandserfahrung, die weitere bzw. gewagtere Internationalisierungsformen in Betracht ziehen. (vgl. Leonidou/Katsikeas 1996; Wolff/Pett 2000, S. 35). KMU, die sich in dieser Exportphase befinden, nutzen meist den direkten Vertrieb als Organisationsform (vgl. Leonidou/Katsikeas 1996). Mit wachsender Erfahrung und wachsendem Ressourceneinsatz wechseln Unternehmen die Eintrittsform, z. B. von indirekten Exporten zu Direktexporten (vgl. Ayal/Zif 1979, S. 87). Die Gemeinsamkeit aller dargestellten Modelle besteht darin, dass sie die Exporttätigkeit einer Unternehmung als einen Prozess darstellen, der sich sukzessive entwickelt (vgl. Leonidou/Katsikeas 1996), wobei eine höhere Ebene jeweils einen höheren Ressourceneinsatz mit sich bringt. Obwohl das Stufenmodell in vielen Studien zur Erläuterung des Exportverhaltens herangezogen wurde, ist insbesondere diese sukzessive Entwicklung zunehmender Kritik12 ausgesetzt (vgl. Crick 1995, S. 4). Im Gegensatz zu dieser „International-bystage“-Theorie, nach dem KMU ihre Aktivitäten entlang einer Aufeinanderfolge progressiver Stufen internationalisieren, steht der „international-at-founding“- Ansatz, der besagt, dass es KMU gibt, die bereits von Anfang an in internationalen Tätigkeiten eingebunden, und somit nicht diesen sukzessiven Stufen gefolgt sind (vgl. Wolff/Pett 2000, S. 35). Des Weiteren belegen zahlreiche Studien, dass es Unternehmen gibt, die nicht stufenweise internationalisieren, sondern Stufen überspringen, was als „leapfrogging“ bezeichnet wird (vgl. Hedlund/Kverneland 1985, S. 50 ff.). So umgehen manche KMU aufgrund interner und externer Ressourcen einige Stufen und folgen nicht dem systematischen Weg (vgl. Hutchinson/Quinn/Alexander 2005, S. 159). Studien haben herausgefunden, dass manche Unternehmen früher internationalisieren, da das Top Management aufgrund früherer internationaler 12 Für eine ausführliche Übersicht über weitere Kritikpunkte, vgl. Kabst 2004, S. 15. –20– Erfahrungen gewillt und fähig ist, neue Kombinationen von Schlüsselressourcen zu generieren. (vgl. De Clercq/Sapienza/Crijns 2005, S. 410). Es ist zu erkennen, wie wichtig das Vorhandensein von Ressourcen im Internationalisierungsprozess ist (vgl. Westhead/ Wright/Ucbasaran 2004, S. 502). So haben Studien gezeigt, dass die Fähigkeit zur Internationalisierung und das Exportverhalten von KMU von den zur Verfügung stehenden Ressourcen abhängig ist (vgl. Peng 2001; Westhead/Wright/Ucbasaran 2001). Dass das Stufenmodell der Exportentwicklung mit dem RBV kompatibel ist, zeigen verschiedene Studien, die den Zusammenhang zwischen internen Ressourcen und Exporttätigkeiten von KMU untersucht haben (vgl. Reuber/Fischer 1997). Insbesondere für KMU ist es wichtig, die Variablen und Prozesse, die den Internationalisierungserfolg beeinflussen, zu erkennen und zu verstehen (vgl. Smolarski/ Wilner 2005, S. 56). Aufgrund dessen wird in dem vorliegenden Projektbericht auf Basis des RBV, die Relevanz einzelner interner Ressourcen (Management, Finanzen, Technologie) und Fähigkeiten für den Exporterfolg von KMU, die bereits in ausländischen Märkten tätig sind, dargestellt. 2.3.4 Interne Markteintrittsbarrieren von KMU Zur Realisierung ihrer individuellen unternehmerischen Ziele nutzen auch KMU zunehmend ihre Chancen auf internationalen Märkten (vgl. Westhead/Wright/ Ucbasaran 2004, S. 501). Um Misserfolge bei der Internationalisierung zu vermeiden, ist dabei vor dem Eintritt in einen Auslandsmarkt das Internationalisierungspotential eines Unternehmens zu prüfen. Dazu ist die Ressourcenbasis, zu der wie oben beschrieben u. a. die Mitarbeiter, organisationale Ressourcen, Geschäftsfelder und Informationssysteme gehören, einer genauen Analyse zu unterziehen (vgl. Barrett/Wilkinson 1985, S. 54; Mischensky 1998, S. 88 ff.). Die jeweiligen Ausprägungen dieser Ressourcen können einerseits zu einem Gelingen des Internationalisierungsvorhabens beitragen, unter Umständen stellen sie aber auch Barrieren dar, die im Zuge einer erfolgreichen Internationalisierung überwunden werden müssen. Solche Exportbarrieren beinhalten alle verhaltensbedingten, strukturellen und betrieblichen Einschränkungen, die eine Unternehmung daran hindern, internationale Tätigkeiten aufzunehmen, zu entwickeln oder beizubehalten (vgl. Leonidou –21– 1995, S. 31). Dabei ist insbesondere die Bewertung und Beurteilung der internen Ressourcenausstattung von Bedeutung, da eine falsche Einschätzung zu erheblichen Misserfolgen führen kann (vgl. Cutura/Kraus 2005, S. 12). So stellen im Rahmen der Internationalisierung von KMU Management und Führung, Finanzen und Technologie die kritischen Ressourcen dar (vgl. Krotz 1998, S. 45 ff.), so dass auf diese im Folgenden gesondert eingegangen wird. Managementpotential Der RBV betont im Allgemeinen die Eigenschaften und Fähigkeiten der Manager als wichtigste Ressource des Unternehmens, da letztendlich das Management als „Faktor hinter den Faktoren“ Marktchancen identifiziert, ausschöpft und entwickelt (vgl. Castanias/Helfat 2001). Auch im Rahmen der Internationalisierung stellen die Unternehmer den Schlüsselfaktor für den Internationalisierungserfolg von KMU dar (vgl. Westhead/Wright/Ucbasaran 2001, S. 339), da sie als „Entscheider“ darüber bestimmen, ob Internationalisierungsstrategien initiiert, erweitert oder beendet werden (vgl. Lloyd-Reason et al. S. 4; Miesenböck 1988, S. 42; Salomon/Shaver 2005, S. 858). Die einschlägige Literatur konstatiert dazu, dass bestimmte persönliche Merkmale und Einstellungen wie bspw. das Commitment des Managements einen Einfluss auf die Exportleistungen der Unternehmung haben (vgl. Aaby/Slater 1989; Peng 2001, S. 812; Westhead/Wright/Ucbasaran 2001, S. 399 ff.). So konnte bspw. nachgewiesen werden, dass der Einsatz des Managements bei der Internationalisierung im Zusammenhang mit dem Wissen, der Erfahrung, der Wahrnehmung und der Haltung der Manager gegenüber Internationalisierungsaktivitäten steht (vgl. Alexander/Myers 2000; Hadjimanolis 2000; Reuber/Fisher 1997). Des Weiteren steht die internationale Orientierung des Managements in einem positiven Zusammenhang mit dem Internationalisierungsverhalten und dem Ausmaß der Internationalisierung von KMU. Indikatoren für die internationale Orientierung sind dabei bspw. Fremdsprachenkenntnis, Auslandserfahrung und internationale Kontakte des Managements. Im KMU-Kontext ist häufig der Eigentümer persönlich in der Geschäftsleitung aktiv (vgl. Krotz 1998, S. 48) und damit gleichzeitig mit strategischen und operativen Aufgaben des Going International betraut. Dies kann sich in Bezug auf das Commitment positiv auswirken, lässt aber gleichzeitig eine verhältnismäßig höhere Arbeitsbelastung im Vergleich zu spezialisierten Auslandsabteilungen in Großunternehmen vermuten. Dabei ist weiterhin anzuneh- –22– men, dass KMU in Bezug auf Fremdsprachenkenntnisse und Auslandserfahrung des Managements einen strukturellen Nachteil im Vergleich zu Großunternehmen erfahren (vgl. Gallo und Garcia Pont (1996). Dies gilt auch für das Anwerben hochqualifizierter Manager, deren Suche sich aufgrund der vermeintlich geringeren Karrierechancen und der begrenzten finanziellen Mittel für KMU oftmals schwierig gestaltet (vgl. Fernández/ Nieto 2002, S. 7). Einstellungen beinhalten z. B. die Risikoeinstellung des Managements und die Einstellung gegenüber Internationalisierungstätigkeiten bzw. die Neigung zu Exportieren (vgl. Lloyd-Reason et al. 2004, S. 5). Erfolg steht im engen Zusammenhang mit der Wahrnehmung und dem Umgang mit Risiken (vgl. Sarasvathy et al. 1998, S. 107). Es kann angenommen werden, dass Manager von KMU bei der Internationalisierung größere Risiken wahrnehmen als große Unternehmen, was auf eine geringere Informationsbasis sowie eine schwächere finanziellen Ausgangsbasis zurückzuführen ist. Große Unternehmen sind auf wesentlich mehr Märkten aktiv und streuen so das Risiko, während KMU sich meist auf die Bearbeitung eines oder weniger Märkte konzentrieren. Der Mangel an einem diversifizierten Portfolio birgt somit höhere Gefahren einer Insolvenz und schränkt KMU in ihrem Internationalisierungsprozess ein (vgl. Bonaccorsi 1992; Noteboom 1989, S. 118). Diese Risikoaversion prägt auch die Einstellung ggü. internationalen Tätigkeiten. Anhand der Merkmale von KMU lässt sich ableiten, dass die Erhaltung der Geschäftstätigkeit ein primäres Ziel von KMU darstellt, wodurch sich KMU eher durch langsameres Wachstum auszeichnen (vgl. Fernández/Nieto 2002, S. 6). Studien konnten einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Commitment und dem Erfolg von Internationalisierungsstrategien feststellen. Commitment bezeichnet die Suche nach Informationen seitens des Managements (vgl. Singer/Czinkota 1994, S. 53 f.). Hierbei stehen die Fragen im Vordergrund, woher das Management seine Informationen bezieht und welche Förderprogramme bzw. Informationsangebote es nutzt. Informationssuche ist von Bedeutung um Unsicherheiten bzgl. der Auslandsmärkte zu senken. Häufig ergeben sich hier Probleme, da den meisten KMU die Vielfalt und der Zugang zu den Informationsangeboten und –23– Förderprogrammen13 nicht bekannt ist. (vgl. Leonidou 2004, S. 285). Doch Informationen darüber, unter welchen Bedingungen die Nutzung von Förderprogrammen und Informationsservices hilfreich sein kann, würde es KMU ermöglichen, diese als Teil ihrer Strategie anzuerkennen und ihre Leistung zu verbessern (vgl. Singer/Czinkota 1994, S. 53; Mahajar/Junus/Binti 2006, S. 70). In der Literatur lassen sich zwei Arten von Informationen unterscheiden. Auf der einen Seite gibt es zielgerichtete Informationen, die durch Schulungen oder durch externe Quellen wie Statistiken, Unternehmensberichte, Veröffentlichungen, etc. erhalten werden können (vgl. Leonidou/Katsikeas 1996). Auf der anderen Seite stehen Erfahrungsinformationen, die aus persönlichen Erfahrungen mit Auslandsaktivitäten resultieren (vgl. Kotabe/Czinkota 1992). Je mehr Erfahrung das Unternehmen in ausländischen Märkten gewinnt, desto geringer ist die Unsicherheit und desto eher wird es die Internationalisierungstätigkeiten ausweiten (vgl. Welch/Luostarinen 1988, S. 53). Da jedes Unternehmen aufgrund seiner heterogenen Ressourcenausstattung die Probleme und Barrieren, welche im Rahmen der Internationalisierung auftreten, anders wahrnimmt, müssen die staatlichen Förderprogramme zur Überwindung dieser Hindernisse variieren (vgl. Barett/Wilkinson 1985, S. 70). Kapital Eine begrenzte Kapitalbasis stellt für KMU ebenfalls ein wesentliches Internationalisierungshemmnis dar, denn Erweiterungen der Tätigkeiten ins Ausland sind, im Gegensatz zu ihrer Ausführung im Inland, in aller Regel mit einem Mehreinsatz von Finanzmitteln verbunden. Gleichzeitig gestaltet sich die Beschaffung zusätzlichen Kapitals für KMU im Vergleich zu Großunternehmen in der Regel als schwieriger. Insbesondere die geringe Eigenkapitalbasis schränkt KMU bei der Wahl der Markteintrittsstrategie und der Form der Bearbeitung des Auslandsmarktes ein (vgl. Mischensky 1998, S. 97). Das somit verhältnismäßig schwach ausgeprägten Finanzierungspotenzial und die Notwendigkeit, getätigte Investitionen in ein Auslandsgeschäft rasch zu amortisieren, hindert KMU am Eintritt in Märkte, die einen langfristigen Einsatz von Mitteln erfordern (vgl. Hutchinson/Quinn/Alexander 2005, S. 152). Auch hier spielt wiederum die Person des Unternehmers eine wesentliche 13 Für eine Auflistung von Förderprogrammen, vgl. Backhaus/Büschken/Voeth 2003, S. 38 ff. –24– Rolle, die oftmals persönlich für aufgenommene Verbindlichkeiten haftet. Zur Wahrung von Unabhängigkeit und Kontrolle greifen KMU daher weniger schnell auf externe Finanzierungsmittel (z. B. von Banken) zu (vgl. Fernández/Nieto 2002, 6 f.). Technologische Kompetenz Internationaler Wettbewerb erfordert einen effektiven und effizienten Einsatz technologischer Verfahren im Bereich der Information und Kommunikation (IuK) und in der Prozessgestaltung (vgl. Karagozoglu/Lindell 1998, S. 45). Doch die kurzen Technologielebenszyklen zwingen die Unternehmen zur Entwicklung von Innovationen, was in KMU durch die geringe Kapitalbasis erschwert wird (vgl. Krotz 1998, S. 45 ff.). Hierzu konnte in Studien gezeigt werden, dass KMU mit ausgeprägten technologischen Kompetenzen i. d. R. auch auf Auslandsmärkten agieren (vgl. Cavusgil/Nevin 1984, S. 117; Salomon/Shaver 2005, S. 857). Bezüglich des Einflusses der Technologie auf die Exportleistung gibt es jedoch unterschiedliche Ergebnisse. So konstatieren Aaby und Slater (1989) diesbezüglich einen signifikanten Einfluss, andere Autoren hingegen fanden nur einen schwachen (Reid 1986) bzw. gar keinen Zusammenhang (Christensen et al. 1987). Dennoch lässt sich vermuten, dass es Unternehmen mit hoher technologischer Kompetenz leichter fällt, in ausländischen Märkten Aufmerksamkeit für ihre Produkte und Dienstleistungen zu wecken und sich dies auf die Exportleistung auswirkt. Organisation Bei KMU mangelt es in den meisten Fällen an einem geeigneten Organisationsaufbau zur Abwicklung ausländischer Tätigkeiten, was auf die personengebundene und zentralisierte Führungs- und Organisationsstruktur zurückzuführen ist (vgl. Cutura/ Kraus 2005, S. 14). Um den mit der Internationalisierung verbundenen Koordinationsaufwand bewältigen zu können, sind geeignete Systeme zur Beschaffung, Analyse und Weiterleitung von Informationen, eine effektive Planung der Exportaktivitäten, sowie eine dezentrale Struktur und eine Delegation von Tätigkeiten erforderlich (vgl. Mischensky 1998, S. 100; Chetty/Campbell-Hunt 2003, S. 801). Dabei weisen KMU Unterschiede in ihren organisatorischen Strukturen, Prozessen und Managementsystemen auf, wobei vermutet werden kann, dass diese –25– Unterschiede auch die unterschiedlichen Leistungen von KMU im Hinblick auf die Internationalisierung (vgl. Lu/Beamish 2001, S. 567) begründen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass KMU im internationalen Wettbewerb aufgrund ihrer begrenzten Ressourcen und Fähigkeiten besonderen Herausforderungen gestellt sind (vgl. Karagozoglu/Lindell 1998, S. 44). Den aufgeführten Schwächen können aber die spezifischen Stärken von KMU gegenübergestellt werden, die insbesondere in der Flexibilität und in den vereinfachten Organisationsstrukturen liegen und damit eine schnelle Reaktions- und Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Gegebenheiten ermöglichen (vgl. Aragón-Sánchez/Sánchez-Marín 2005, S. 288). 2.4 Export als Internationalisierungsstrategie 2.4.1 Arten des Exports Export als erste Stufe der Internationalisierungstätigkeiten stellt eine geeignete Internationalisierungsstrategie dar (vgl. Welch/Luostarinen 1988, S. 38). Export wird definiert als Transfer von Waren und Dienstleistungen über die nationalen Grenzen hinweg, durch Nutzung direkter und indirekter Methoden (vgl. Leonidou/Katsikeas 1996). Eine allgemeine Systematik der Organisationsform Export zeigt die unten stehende Grafik von Weiss (1996): Organisationsform Indirekter Export Direkter Export Exporteigenhändler Ohne Direktinvestition Mit Direktinvestition Exportagentur Endverbraucher Repräsentanzbüros Exportkooperation Importeur Zweigniederlassung Vertriebsniederlassung Abbildung 4: Organisationsformen mit Produktion im Inland (Quelle: Eigene Darstellung, in Anlehnung an Weiss 1996) –26– Es wird zwischen direktem und indirektem Export differenziert, wobei bei beiden Formen die Produktion im Inland erfolgt. Beim indirekten Export vertreibt das Unternehmen ihre Produkte über unabhängige Absatzmittler, wie Eigenhändlern, Agenturen oder Kooperationen14, die ebenfalls meist im Inland angesiedelt sind. Da keine direkten Kontakte zum Ausland bestehen, ist diese Form für das Unternehmen kaum mit zusätzlichem Ressourceneinsatz verbunden (vgl. Krotz 1998, S. 206). Für das Unternehmen ist somit kein Unterschied zu bisherigen inländischen Aktivitäten zu spüren (vgl. Brenner 1989). Diese Form stellt demnach die einfachste Möglichkeit dar, Produkte im Ausland zu vertreiben (vgl. Meffert/Bolz 1998, S. 125). Bei direkten Exporten setzt das Unternehmen hingegen seine Produkte ohne die Hilfe von Absatzmittlern ab, was einen direkten Kontakt der Unternehmung mit dem ausländischen Absatzmarkt bedeutet und somit auch einen höheren Ressourceneinsatz als beim indirekten Export impliziert (vgl. Krotz 1998, S. 206; Backhaus/ Büschken/Voeth 2003, S. 177). Wie Abbildung 5 zeigt, lassen sich innerhalb des direkten Exports verschiedene Ausgestaltungsformen unterscheiden. Hierbei kann man danach differenzieren, ob Investitionen auf den ausländischen Märkten getätigt werden oder nicht. Liegen keine Direktinvestitionen vor, beliefert das Unternehmen entweder die im Ausland ansässigen Endverbraucher oder aber einen im Ausland ansässigen Importeur. Wenn ein Unternehmen im Rahmen seiner Exporttätigkeit im Ausland investiert, so bedeutet das, dass ein Kapitaltransfer ins Ausland erfolgt. (vgl. Altgeld 1994, S. 43). Dabei ist zwischen Repräsentanzbüros, Zweig- oder Vertriebsniederlassungen zu unterscheiden, die jeweils einen steigenden Kapitaleinsatz erfordern (vgl. Backhaus/Büschken/Voeth 2003, S. 178). Repräsentanzen weisen den geringsten Kapitaleinsatz auf. Lediglich eine geringe Anzahl an Mitarbeitern des Unternehmens ist hierbei im ausländischen Markt vertreten, deren Aufgabe in erster Linie die Marktbeobachtung sowie Akquisition potentieller und vorhandener Kunden ist. Dabei sind sie eng mit dem inländischen Unternehmen verbunden und sind rechtlich abhängig (vgl. Kulhavy 1989, S. 19; Reiter 1995, S. 31; Backhaus/Büschken/Voeth 2003, S. 177). 14 Zur Erläuterung der indirekten Absatzorgane vgl. Backhaus/Büschken/Voeth 2003, S. 177. –27– Zweigniederlassungen entspringen meist den Repräsentanzen und unterscheiden sich nur dadurch, dass den Mitarbeitern mehr Entscheidungsbefugnisse zugesprochen werden (vgl. Backhaus/Büschken/Voeth 2003, S. 178). Eine Vertriebsniederlassung stellt die letzte Stufe einer möglichen Direktexporttätigkeit im Ausland dar, bei der langfristig und im höheren Umfang Ressourcen in Form von Kapital und Mitarbeitern im Auslandsmarkt eingesetzt werden. Auch die Zuständigkeiten der Mitarbeiter steigen an, was bedeutet, dass Produkte dort gelagert werden und zusätzliche Leistungen wie Wartung und Service von ihnen übernommen werden (vgl. Backhaus/Büschken/Voeth 2003, S. 178; Glaum 1996, S. 22 f.). Eine höhere Stufe der Marktbearbeitung ist mit bestimmten Voraussetzungen an die Ressourcenausstattung geknüpft, denen KMU im Rahmen ihrer Direktexporttätigkeit gerecht werden müssen. 2.4.2 Ressourcenorientierte Bewertung aus Sicht von KMU Gemäß des RBV implementieren Unternehmen eine Internationalisierungsstrategie, die konsistent mit den verfügbaren Ressourcen und Fähigkeiten ist (vgl. Wolff/Pett 2000, S. 34). Die Voraussetzungen, die sich an die Ressourcenausstattung ergeben, sind in der unten stehenden Tabelle dargestellt. Kriterium Personelle Voraussetzungen Finanzielle Voraussetzung Organisatorische Voraussetzungen Tabelle 6: Direktexporte Qualifikation der Mitarbeiter und der Führungskräfte (Sprachkenntnisse, Kenntnisse der finanztechnischen Abwicklung) Hinreichend haftendes Kapital zur Deckung des den Exporttätigkeiten anhaftenden Risikos, der längeren Zahlungsziele, der zusätzlichen Logistikkosten (vor allem für Transport und Lagerung) und der Währungsrisiken Einrichtung einer Abteilung für die Abwicklung des Exportgeschäftes Institutionalisierung eines qualifizierten Vertriebs. Anforderungen an Unternehmensressourcen für den Aufbau von Exportaktivitäten (Quelle: Krotz 1998, S. 207) Eine höhere Internationalisierungsstufe impliziert, dass bereits finanzielles Kapital, Wissen, etc. generiert wurde und somit zur Verfügung steht (vgl. Katsikeas/Piercy/ Ioannidis 1996, S. 2). Der Anstieg der zur Verfügung stehenden Ressourcen erlaubt –28– KMU, weitere Märkte zu bearbeiten und von einer Marktkonzentration zu einer Marktstreuung zu wechseln. So können sie Risiken streuen und durch den Zugang zu neuen Ressourcen ergeben sich neue Chancen und Möglichkeiten. Des Weiteren zeichnen sich KMU auf dieser Stufe durch eine geringere Unsicherheit, durch hohe technologische Kompetenz und durch besser ausgebildetes, multilinguales und auslandserfahrenes Management (vgl. Leonidou/Katsikeas 1996; Athanassiou/Nigh 2000, S. 475) aus. Doch sehen sich KMU auch auf höheren Ebenen der Internationalisierung Herausforderungen gegenübergestellt, die aus der direkten Bearbeitung des Auslandsmarktes resultieren, wie z.B. das Verständnis ausländischer Geschäftsprozesse sowie Unterschiede in den Produktstandards und in den ausländischen Repräsentanzen (vgl. Leonidou 2004, S. 281 ff.). Auch bei vorhandenen Ressourcen scheitern viele KMU auf höheren Stufen (vgl. Bonaccorsi 1992). Deshalb ist es wichtig die o. g. Anforderungen umzusetzen und die betrieblichen Bedingungen an die Situation anzupassen um Barrieren zu umgehen, die für die Verschlechterung der Leistung erfahrener Exporteure verantwortlich sind und die die Überlebensfähigkeit auf internationalen Märkten gefährden (vgl. Leonidou/Katsikeas 1996). Neben zusätzlichem finanziellem Kapital und Humanressourcen, die weiterhin als kritisch angesehen werden (vgl. Vozikis/ Mescon 1985, S. 61), ist auch das Commitment des Managements von Bedeutung. Die direkte Tätigkeit des Unternehmens im Ausland erfordert, dass weitere Ausgaben für Marktforschung, Besuche ausländischer Kunden, etc. getätigt werden (vgl. Leonidou 2004, S. 288). Ebenfalls müssen die Qualifikationen des Managements für die Durchführung der Geschäftstätigkeiten mit ausländischen Kunden ausreichen (vgl. Leonidou/Katsikeas/Piercy 1998, S. 77 ff.). Bzgl. des ManagementCommitments zeigt sich, dass eine Nutzung von Förderprogrammen innerhalb dieser Stufe zu einer höheren Leistung führt (vgl. Singer/Czinkota 1994, S. 58). Doch nicht nur der Zugang zu Ressourcen, sondern auch die organisationalen Fähigkeiten des Unternehmens haben Einfluss auf die Leistung (Chandler/Hanks 1994, S. 79). Diese umfassen bei direktexportierenden KMU insbesondere die Exportabteilung als wichtigstes Vertriebsorgan (vgl. Schanz 1995, S. 15). Bei direktexportierenden KMU findet man meist eine verbesserte Vertriebsstruktur vor, was auf die im Rahmen des Internationalisierungsprozesses angestiegene Erfahrung, Vertrautheit und Qualitäten –29– des Managements zurückzuführen ist und eine effektive und effiziente Umsetzung der Strategie gewährleistet (vgl. Leonidou/Katsikeas 1996). Der RBV dient nicht nur der Erklärung des Markteintritts von KMU in internationale Märkte, sondern auch des Einflusses interner organisatorischer Fähigkeiten auf die Leistung vor dem Hintergrund vorhandener Ressourcen (vgl. Bamberger/Wrona 1995, S. 21). Gemäß des RBV dienen Ressourcen als Inputfaktoren von Fähigkeiten (vgl. Oliver 1997, S. 700), deren Heterogenität Unterschiede in den Fähigkeiten und somit auch in der Unternehmensleistung begründet (vgl. Makadok 2001, S. 388; Teece/Pisano/Shuen 2000, S. 334 ff.). Somit sind die Fähigkeiten von KMU von hoher Relevanz, um eine erfolgsgenerierende Vertriebsstruktur auf Basis der vorhandenen Ressourcen aufzubauen. D. h. es gilt zu untersuchen, welche kritischen internen Ressourcen für den Aufbau einer erfolgreichen Vertriebsstruktur, die einen direkten Einfluss auf die Leistung hat, von Bedeutung sind. 2.5 Vertrieb als organisationale Fähigkeit 2.5.1 Vertriebsorganisation in KMU Der Begriff „Vertrieb“ lässt sich definieren als „jene organisatorische Einheit einer Unternehmung, die die vertriebspolitischen Ziele, Strategien und Maßnahmen koordiniert und umsetzt“ (vgl. Hesse/Evanschitzky 2005, S. 72). Die Einrichtung einer Vertriebsorganisation ist eine Voraussetzung für den Direktexport (vgl. Meffert/Bolz 1998, S. 126), wobei die Exportabteilung ein betriebseigenes Distributionsorgan darstellt (vgl. Meffert/Bolz 1998, S. 225). Auch im Rahmen des RBV stellt eine effiziente Vertriebsorganisation eine organisationale Notwendigkeit zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit dar (vgl. Schmitz 2005, S.20). Betrachtet man die Exportabteilung von KMU, so gibt es in der Regel jeweils eine Person, im Folgenden als Exportleiter bzw. Exportmanager bezeichnet, der für jeweils ein Exportgeschäft zuständig und verantwortlich ist. Sein Tätigkeitsbereich umfasst dabei sowohl verkaufsbezogene Aktivitäten, wie Verkaufsreisen in den zuständigen Auslandsmarkt als auch nicht-verkaufsbezogene Aktivitäten, wie das Sammeln von Informationen und die Kontaktpflege zu ausländischen Kunden. In KMU ist der Exportmanager meist direkt der Unternehmensführung bzw. dem Top –30– Management respektive dem Eigentümer unterstellt, dem er somit auch berichtet (vgl. Katsikea et al. 2005, S. 60 f.). In Anlehnung an Katsikea et al. (2005) sollen im Folgenden die Prozesse innerhalb der Exportabteilung untersucht werden. Dabei stehen insbesondere das Führungsverhalten des Unternehmers bzw. des Top Managements, die Gestaltung des Exportbereichs, die Eigenschaften und das Verhalten der Exportmanager im Mittelpunkt. Die Ergebnisse bisheriger Untersuchungen in diesem Kontext sind in Tabelle 7 zusammengefasst. Autor/Jahr Piercy/Low/ Cravens (2004) Untersuchungsgegenstand Unternehmen in Griechenland (G) (n=120), Indien (I) (n=107), Malaysia (M) (n=126) Konstrukt Führungsverhalten (verhaltensorientierte Kontrolle vs. ergebnisorientiert), Gestaltung Vertriebsabteilung, Verhalten der Vertriebsmitarbeiter, Leistung der Vertriebsmitarbeiter, Effektivität der Vertriebsorganisation Leistungskennzahl Absatzmenge, Marktanteil, Rentabilität, Kundenzufriedenheit Piercy/ Cravens/ Morgan (1999) Vertriebsmanager in UK (n=144) Führungsverhalten (VK+EK); Gestaltung Vertriebsabteilung; Verhalten und Leistung Vertriebsmitarbeiter; Effektivität der Vertriebsorganisation Absatzmenge, Marktanteil, Rentabilität, Kundenzufriedenheit Baldauf/ Cravens/ Piercy (2001) Leiter der Vertriebsabteilung; Österreich (Ö) (n=79), UK (n=70) Führungsverhalten (EK vs. VK); Gestaltung Vertriebsabteilung; Verhalten und Leistung Vertriebsmitarbeiter; Effektivität der Vertriebsorganisation Absatz, Marktanteil, Rentabilität, Kundenzufriedenheit Grant/ Cravens (1999) Vertriebsleiter Australien (n=146) Führungsverhalten (EK vs. VK); Merkmale und Verhalten der Vertriebsmitarbeiter; Gestaltung Vertriebsabteilung; Effektivität der Vertriebsorganisation Absatzmenge, Marktanteil, Rentabilität, Kundenzufriedenheit, Zufriedenheit des Mgts. mit Vertriebsabteilung VK: Verhaltensorientierte Kontrolle EK: Ergebnisorientierte Kontrolle GV: Gestaltung Vertriebsabteilung CV: Charakteristika Vertriebsmitarbeiter MV: Methodenkompetenz Vertriebsmitarbeiter LV: Leistung Vertriebsmitarbeiter Ergebnisse Sign. Zusammenhang zwischen: EK→ GV : (G+I) VK →MV : (M) GV → MV: (G) GV → LV: (I) EK → LV: (I+G) LV → EV: (I) VK → EV: (I+G+M) EK → EV: (M) Kein sign, Zusammenhang zwischen: VK → GV MV → LV Sign. Zusammenhang zw.: MV → LV LV → EV VK → MV VK → GV GV → EV GV → MV GV → LV Sign. Zusammenhang zwischen: GV → LV VK → MV (Ö) GV → MV MV→LV LV→EV Kein sign, Zusammenhang zwischen: VK → LV VK → MV (UK) GV→EV Sign. Zusammenhang zwischen: VK→EV GV→EV CV→EV MV→EV –31– EV: Effektivität der Vertriebsabteilung n= Stichprobengröße Tabelle 7: Empirische Untersuchungen der Vertriebsorganisation (Quelle: Eigene Darstellung) Während Grant und Cravens (1999) lediglich die Einflüsse der Vertriebsfaktoren auf ausgewählte Leistungskennzahlen untersuchten, wurden in den übrigen drei Untersuchungen sowohl die Einflüsse auf die Leistung als auch die Zusammenhänge zwischen den Faktoren betrachtet. Bzgl. des Zusammenhangs zwischen der Gestaltung der Vertriebsabteilung und deren Effektivität konnten Baldauf, Cravens und Piercy (2001) im Gegensatz zu Grant, Cravens (1999) und Piercy, Cravens, Morgan (1999) keinen Zusammenhang feststellen. Ähnliche Ergebnisunterschiede sind bzgl. des Einflusses des Führungsverhaltens auf die Gestaltung des Exportbereichs zu erkennen. Ein positiver Einfluss der verhaltensorientierten Kontrolle auf die Methodenkompetenz wurde hingegen in allen drei Studien konstatiert. Im Folgenden werden die einzelnen Vertriebfaktoren erläutert, wobei der Fokus insbesondere auf direktexportierende KMU gelegt wird. 2.5.2 Führungsverhalten des Top Management Die Relevanz des Führungs- bzw. Kontrollverhaltens ist als wesentliche Aufgabe des Top Managements sowohl in Literatur als auch Praxis weitgehend anerkannt (vgl. Cravens et al. 1993, S. 47). In verschiedenen Untersuchungen von Vertriebsorganisationen wurde insbesondere dem auf Anderson und Oliver (1987) zurückgehenden Kontrollkonstrukt große Aufmerksamkeit zuteil (vgl. Baldauf/Cravens/Piercy 1993; Baldauf/Cravens/Piercy 2005; Cravens et al. 1993; Katsikea/Theodosiou/Morgan/ Papavassiliou 2005; Piercy/Low/Cravens 2004; Piercy/Cravens/Morgan 1999). Dieses beschreibt das Ausmaß, zu dem Vorgesetzte die ihnen untergeordneten Mitarbeiter überwachen, lenken, bewerten und belohnen (vgl. Anderson/Oliver 1987, S. 76). Dabei lassen sich mit der verhaltensorientierten und der ergebnisorientierten Kontrolle zwei gegensätzliche Kontrollsysteme voneinander abgrenzen: • Bei verhaltensorientierter Kontrolle greifen die Manager in höherem Maße auf Führungs- und Überwachungsaktivitäten zurück. Die Bewertung und Belohnung der Vertriebsmitarbeiter erfolgt anhand subjektiver Methoden, die auf –32– den Qualifikationen der Vertriebsmanager (z. B. deren Begabung und Produktwissen) und deren persönlichem Einsatz im Verkaufsprozess (z. B. Anzahl der Verkaufsanrufe, vgl. Anderson/Oliver 1987, S. 76) basieren. Somit liegt der Verkaufsprozess und nicht das Ergebnis im Vordergrund der Bewertung und Belohnung (vgl. Anderson/Oliver 1987, S. 78). Durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Top Management und Manager wird somit in erster Linie der Einsatz der Manager in den Verkaufsprozess gefördert. Durch Zahlung eines fixen Gehaltes und somit der Risikoübernahme seitens des Top Managements soll die Kooperation seitens der Manager sichergestellt werden (vgl. Oliver/Anderson 1994, S. 54). • Bei ergebnisorientierter Kontrolle folgen Unternehmer einem laissez-faireAnsatz (vgl. Oliver/Anderson 1995, S. 12). Dabei werden Manager in geringerem Maße überwacht und geführt, und die Leistungsbewertung und Entlohnung erfolgt mittels objektiver Methoden. Manager werden demnach entsprechend ihrer Ergebnisse (z. B. Absatzmenge, Gewinn) entlohnt (vgl. Anderson/Oliver 1987, S. 76 f.). Diese leistungsgerechte Vergütung bedingt, dass das Risiko in diesem Kontrollsystem beim Exportmanager liegt (vgl. Oliver/Anderson 1994, S. 53). Bei KMU lässt sich aus den folgenden Gründen in den meisten Fällen eine verhaltensbasierte Kontrolle vermuten: (1) In KMU sind die Unternehmer stark in das Unternehmensgeschehen involviert und haben einen genauen Einblick in die Aktivitäten der Manager. Verhalten sich Manager nicht gemäß den Erwartungen, können sie schnell eingreifen, um auf diese Weise zu einer Verbesserung der Leistung beizutragen (vgl. Baldauf/Cravens/Piercy 2001, S. 111). Des Weiteren sind Unternehmer von KMU insbesondere auf den Erhalt und das Bestehen der Geschäftstätigkeit bedacht (vgl. Ernst 1999, S. 62), was ebenfalls eine erhöhte Kontrolle der Aktivitäten ihrer Manager vermuten lässt. (2) Aufgrund der geringen Abteilungsbildung kann vermutet werden, dass sich Exportmanager in KMU auch mit Aufgaben befassen, die nicht direkt mit dem Verkauf zu tun haben. Die Aufgabe des Unternehmers ist es somit, seine Exportmanager durch ein entsprechendes monatliches Fixgehalt zu motivieren, solche Aufgaben weiter auszuführen, da –33– es längere Zeit dauert bis man Erfolge in Form höherer Verkaufszahlen verbuchen kann (vgl. Cravens et al. 1993, S. 49 f.; Katsikea et al. 2005, S. 64). (3) Der erhöhte Finanzmittelbedarf beim Export bei gleichzeitig eher knappen finanziellen Ressourcen lässt annehmen, dass die Unternehmensführung die Manager und ihre Verkaufsaktivitäten verhältnismäßig stark kontrolliert (vgl. Cravens et al. 1993, S. 47). 2.5.3 Gestaltung des Exportbereichs Der Exportbereich als Zuständigkeitsbereich des Exportmanagers umfasst die aktuellen wie auch potentielle Kunden (vgl. Katsikea et al. 2005, S. 62). Die Gestaltung des Exportbereichs ist Aufgabe des Unternehmers und beinhaltet bspw. die Bündelung von aktuellen und potentiellen Kunden, Produkten und geografischen Gebieten zu einem Verantwortungsbereich, der dem jeweiligen Exportmanager zugeteilt wird. Als Indikator für eine gute bzw. schlechte Gestaltung des Exportbereichs kann die Zufriedenheit des Exportmanagers mit seinem Bereich herangezogen werden, indem der Exportmanager die Angemessenheit der Struktur seines Zuständigkeitsbereiches bewertet. Dabei wird ein positiver Zusammenhang zwischen der jeweiligen Zufriedenheit und der Arbeitsleistung des Managers unterstellt (vgl. Baldauf/Cravens/Piercy 2001, S. 111; Piercy/Low/Cravens 2004, S. 34). Wie Tabelle 7 zeigt, konnte in empirischen Untersuchungen ein positiver Zusammenhang zwischen verhaltensorientierter Kontrolle und der Gestaltung des Exportbereichs festgestellt werden (vgl. Baldauf/Cravens 2003; Babakus et al. 1996; Piercy/Cravens/Morgan 1999), der auch im Rahmen dieser Untersuchung vermutet wird. In Unternehmen, in denen eine verhaltensbasierte Kontrolle ausgeübt wird, wird der Gestaltung des Exportbereichs eine hohe Aufmerksamkeit gewidmet, da es den Spielraum und das Potential des Verkaufspersonals darstellt, um die vom Unternehmer gewünschten Aktivitäten und Verhaltensweisen auszuführen (vgl. Piercy/Cravens/Morgan 1999, S. 99). KMU zeichnen sich durch die starke Präsenz und den Einsatz des Unternehmers aus, der in engem Kontakt zu den Exportmanagern steht. Dies erlaubt eine schnelle Reaktion auf potenzielle Probleme bzw. –34– Unzufriedenheit (vgl. Piercy/ Low/Cravens 2004, S. 34; Baldauf/Cravens/Piercy 2001, S. 113). Folglich hat eine verhaltensorientierte Kontrolle einen positiven Einfluss auf die Zufriedenheit der Exportmanager mit ihren Verantwortungsbereichen (Piercy/Cravens/Morgan 1998, S. 92). Des Weiteren stellt die Zahlung eines fixen Gehaltes an die Manager in KMU aufgrund des begrenzten finanziellen Kapitals eine höhere Belastung dar als in großen Unternehmen. Zusammen mit der Tatsache, dass sich ein gut gestalteter Exportbereich auf die Leistung der Manager auswirkt, sollte die Unternehmensführung bemüht sein, der Gestaltung mehr Aufmerksamkeit zu widmen als es Unternehmen mit ergebnisorientierter Kontrolle tun (vgl. Piercy/Cravens/Morgan 1999, S. 99). Generell kann in KMU somit ein positiver Einfluss der verhaltensorientierten Kontrolle auf die Gestaltung des Exportbereichs vermutet werden. Kritisch ist bei KMU die knappe finanzielle Basis, die eine effektive Gestaltung erschweren könnte, da weniger Kapital zur Verfügung steht, um z. B. genügend Mitarbeiter einzustellen, so dass die Exportmanager schnell überlastet sind. Somit liegt die Vermutung nahe, dass die Führung von KMU mit einer starken finanziellen Basis mehr Möglichkeiten hat, um gut gestaltete Exportbereiche zu schaffen und somit eine gute Arbeit der Manager zu gewährleisten. Ebenfalls kann vermutet werden, dass die Nutzung technologischer Verfahren eine effektive Gestaltung des Exportbereichs fördert, und auch in diesem Fall eine bessere Arbeitsweise der Exportmanager gewährleistet wird. 2.5.4 Charakteristika des Exportmanagers Als wichtigste Eigenschaften eines Exportmanagers werden in der Literatur Motivation, Kundenorientierung und Fachkompetenz genannt (vgl. Katsikea et al. 2005, S. 67). Des Weiteren ist die Tatsache, dass diese Merkmale unter verhaltensorientierter Kontrolle stärker ausgeprägt sind, weitgehend anerkannt (vgl. Anderson/Oliver 1987, S. 83 ff., Baldauf/Cravens/Piercy 2005, S. 19 ff., Cravens et al. 1993, S. 83). Durch den engen Kontakt zum Unternehmer fühlen sich Exportmanager in das Unternehmen integriert und empfinden ihre Tätigkeit als wichtigen Beitrag zum Wohl des Unternehmens. Auch unterschiedliche Herausforderungen und Abwechslung der Tätigkeiten geben dem Manager eine hohe persönliche –35– Bedeutung, so dass sie motivierter bei der Arbeit sind (vgl. Tyagi 1985, S. 77). Insbesondere die intrinsische Motivation, bei der das Bedürfnis „etwas zu leisten“ im Vordergrund steht, basiert auf Anerkennung und Aufmerksamkeit (vgl. Renker 2004, S. 215). Somit werden auch Bewertungen seitens des Managements nicht als Angriff sondern als Chance zur Verbesserung verstanden (vgl. Anderson/Oliver 1987, S. 83). Die höhere Unterstützung und Förderung im Rahmen des verhaltensorientierten Ansatzes wirken sich positiv auf die Motivation des Exportmanagers und auf dessen fachliche Kompetenz aus (vgl. Tyagi 1985, S. 78; Baldauf/Cravens/Piercy 2005, S. 19). Der enge Kontakt zwischen allen Mitarbeitern, kurze Informationswege, eine starke persönliche Bindung und eine hohe Arbeitszufriedenheit in KMU lassen allgemein darauf schließen, dass Exportmanager in KMU motiviert, kompetent und kundenorientiert sind. Auch zeichnen sich KMU durch einen verbesserten Informationsaustausch aus, der im Wesentlichen auf die Führungsstruktur zurückzuführen ist (vgl. Heim 2003, S. 154). KMU stehen im Rahmen der Internationalisierung diversen Barrieren gegenüber, die sie durch das Angebot diverser Förderprogramme überwinden können. Nutzen Unternehmer dieses Angebot und erhöhen ihre Informationsbasis, wäre die logische Konsequenz, dass Exportmanager in KMU mit höherem Commitment motivierter, kompetenter und kundenorientierter sind. 2.5.5 Methodenkompetenz des Exportmanagers Die Methodenkompetenz15 beinhaltet sowohl Kenntnisse und Aktivitäten, die im Rahmen von Exporttätigkeiten und zur Erfüllung der erwünschten Ziele der Unternehmung notwendig sind (vgl. Katsikea et al. 2005; Piercy/Cravens/Morgan 1998, S. 81) als auch die Art und Weise ihrer Durchführung. Sie umfasst Verkaufsplanung, Verkaufspräsentation, technisches Wissen, Anpassungsfähigkeit, Teamwork etc. (vgl. Piercy/Low/Cravens 2004, S. 35). In der Literatur wurde ein positiver Zusammenhang zwischen verhaltensorientierter Kontrolle und der Methodenkompetenz der Vertriebsmitarbeiter bestätigt. Dieses wird damit begründet, dass die Förderung und Unterstützung seitens des Managements, 15 Der Begriff wurde übernommen von Renker 2004, S. 237. –36– z. B. durch Schulungen und Bereitstellung von Informationen, den Managern die für ihre Arbeit notwendigen Hilfestellungen leisten und so die gewünschten Tätigkeiten fördern (vgl. Anderson/Oliver 1994, S. 56). Die ursprüngliche Bewertung der Mitarbeiter anhand ihrer erzielten Ergebnisse wird in jüngster Zeit durch die Bewertung der Fähigkeiten ersetzt, da der Fokus von Verkaufsstrategien mittlerweile eher auf teamorientiertem Verkauf und dem Aufbau langfristiger Kundenbeziehungen liegt (vgl. Piercy/Cravens/Morgan 1998, S. 81). Der Aufgabenbereich eines Managers umfasst nicht nur Tätigkeiten die im direkten Zusammenhang mit Verkaufsaktivitäten stehen, sondern auch verkaufs- unterstützende Tätigkeiten. Die Chance in beiderlei Hinsicht seine Aufgaben gemäß den Wünschen und Anforderungen des Top Managements zu erfüllen, ist abhängig von der Gestaltung des ihm zugeteilten Exportbereichs. Manager stehen im Laufe ihrer Karriere immer anderen Herausforderungen gegenüber, die sie aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen und Kenntnisse auch anders bewältigen (vgl. Tyagi 1985, S.76 f.). Die Gestaltung des Exportbereichs ermöglicht ihnen, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten so gut wie möglich einzusetzen (vgl. Zoltners/Sinha/Lorimer 2006, S. 82). Die Gestaltung bzw. die Zufriedenheit/Unzufriedenheit der Manager kann sich somit positiv/negativ auf die Fähigkeiten auswirken. So kann ein Manager mit vielen Kunden, hohem Wettbewerb und einem zu hohen Arbeitspensum nur schwer den vom Unternehmer erwünschten verkaufsunterstützenden Aktivitäten nachkommen und die Unzufriedenheit steigt (vgl. Piercy/Cravens/Morgan 1999, S. 99). Doch auch ein zu geringes Absatzpotential aufgrund einer zu geringen Kundenanzahl wirkt sich negativ auf die Arbeitsweise des Managers aus, da trotz eines hohen Arbeitseinsatzes mit hoher Wahrscheinlichkeit das Endergebnis relativ gering ausfällt (vgl. Piercy/ Cravens/Morgan 1998, S. 84). Festzuhalten bleibt, dass ein schlecht organisierter Exportbereich die effektive Nutzung von vorhandenen Ressourcen und somit auch die Möglichkeit eine gute Leistung zu erbringen, behindert (vgl. Piercy/ Low/Cravens 2004, S. 34). Dass Exportmanager spezifisches Wissen und Kenntnisse benötigen um ihre Aktivitäten zur Zufriedenheit des Managements erfüllen zu können wurde nachgewiesen (vgl. Katsikea et al. 2005, S. 66). Insbesondere KMU zeichnen sich durch ein geringes Humankapital aus und sehen sich im Rahmen der Internationalisierung oft –37– Barrieren gegenübergestellt, deren Beseitigung in KMU im Verantwortungsbereich des Top Managements liegt. Somit kann angenommen werden, dass in KMU mit hohem Commitment der Zusammenhang zwischen verhaltensorientierter Kontrolle und Methodenkompetenz höher ist als bei KMU mit wenig Managementcommitment. Des Weiteren zeichnen sich Unternehmer in KMU durch eine höhere Risikoaversion aus. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sie i. d. R. mit ihrem gesamten Vermögen haften und das Unternehmen ihre primäre Einkommensquelle ist (vgl. Ernst 1999, S. 62). Dieses lässt vermuten, dass in KMU mit einem sehr risikoaversen Management und mit einer schwächeren Kapitalbasis ein stärkerer Zusammenhang zwischen Führungsverhalten und Methodenkompetenz der Manager besteht. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Zufriedenheit des Exportmanagers mit seinem Exportbereich ein weiterer Einflussfaktor auf die Methodenkompetenz darstellt. Unter der Annahme, dass die knappe finanzielle Basis in KMU die Gestaltung der Exportbereiche erschwert und somit z. B. keine weiteren, erforderlichen Vertriebsmitarbeiter eingestellt werden, lässt vermuten, dass Exportmanager in KMU mit geringerer Kapitalbasis unzufriedener sind und sich dieses negativ auf die Methodenkompetenz auswirkt. Bei KMU mit einer höheren Kapitalbasis hingegen wird angenommen, dass Manager aufgrund der besseren Gestaltung des Exportbereichs zufriedener sind und dieses einen positiven Einfluss auf die Methodenkompetenz hat. 2.5.6 Effektivität der Exportabteilung Die Effektivität der Vertriebsorganisation ist definiert als Bewertung der gesamten Organisation oder eines einzelnen Teilbereichs (einzelne Kundengruppen, Exportgebiete, etc.) (vgl. Baldauf/Piercy/Cravens 2005, S. 20). Sie ist ein Indikator dafür, wie gut Unternehmen ihre verfolgte Strategie implementiert haben (vgl. Baldauf/Cravens/ Piercy 2001, S. 109). Die Bewertung erfolgt i. d. R anhand von Leistungskennzahlen wie Absatzmenge, Marktanteil, Rentabilität und Kundezufriedenheit (vgl. Tabelle 7). Im Folgenden ist es notwendig, die o. g. Definition an den Kontext der vorliegenden Untersuchung anzupassen, indem die Leistung der Vertriebsorganisation eines bestimmten Exportproduktes bzw. einer bestimmten exportierten Produktgruppe anhand verschiedener –38– exportbezogener Leistungskennzahlen untersucht wird (vgl. dazu Cavusgil/Zou 1984; Morgan/Kaleka/Katsikeas 2004, S. 68; Lages/Lages/Lages 2005). Empirische Ergebnisse belegen, dass es einen positiven Zusammenhang zwischen verhaltensorientierter Kontrolle, der Gestaltung des Exportbereichs und der Methodenkompetenz der Vertriebmitarbeiter gibt (vgl. Tabelle 7). Dieser Zusammenhang wird auch bei direktexportierenden KMU vermutet. Zusammenfassend können auf Basis der Literatur folgende Einflüsse auf die Unternehmensleistung vermutet werden. Gut gestaltete Exportbereiche ermöglichen KMU die Fähigkeiten der Manager effektiv zu nutzen und somit zu einer Erhöhung der Leistung des Exportbereichs beizutragen (vgl. Zoltners/Sinha/Lorimer 2006, S. 82). Des Weiteren zeigen empirische Ergebnisse, dass es stets Möglichkeiten der Verbesserung des Exportbereichs gibt und dass sich diese Verbesserungen in einer höheren Produktivität widerspiegeln. Das lässt die Schlussfolgerung zu, dass sich die Zufriedenheit der Manager mit ihrem Exportbereich positiv auf die Leistung der KMU auswirkt (vgl. Piercy/Cravens/Morgan 1999, S. 100). Bei der Betrachtung der Besonderheiten von KMU kann angenommen werden, dass KMU mit einer höheren Kapitalbasis mehr Möglichkeiten haben, den Exportbereich den aktuellen Gegebenheiten anzupassen, und dass ein stärkerer Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit mit dem Exportbereich und der Leistung besteht. Im Vergleich zu großen Unternehmen ist das vorhandene Humankapital (z. B. internationale Erfahrung der Exportmanager) in KMU eher gering, was auf geringere Karrierechancen und geringere Entlohnung zurückzuführen ist. Da sich die Methodenkompetenz der Exportmanager direkt auf die Leistung des Unternehmens auswirkt, ist es notwendig, dass Unternehmer ihre Mitarbeiter fördern und schulen, um die Leistung des Exportgeschäftes zu erhöhen (vgl. Piercy/Low/Cravens 2004, S. 36). Als logische Konsequenz kann vermutet werden, dass in KMU mit höherem Humankapital ein stärkerer Zusammenhang zwischen Methodenkompetenz und Leistung besteht. Exportmanager mit z. B. mehr internationaler Erfahrung besseren Qualifikationen können die geforderten Aufgaben besser erfüllen, was sich direkt auf die Leistung des gesamten Unternehmens auswirkt. –39– 2.6 Ableitung von Arbeitshypothesen Aus den theoretischen Grundlagen sollen in diesem Abschnitt Hypothesen abgeleitet werden, die in einem ersten Schritt für die Stichprobe geprüft werden sollen. Im zweiten Schritt erfolgt die Prüfung einzelner Hypothesen für unterschiedliche Ressourcengruppen, die mittels des Median segmentiert werden. Die nachstehende Abbildung fasst die Hypothesen in einem Überblick zusammen. Basismodell H1a Führungsverhalten H4a H1c Charakteristika des Exportmanagers H2 Methodenkompetenz Finanzielle Leistung Strategische Leistung H4b Zufriedenheit mit Zielerreichung H1b H3 Gestaltung des Exportbereichs H4c Exportintensität Zufriedenheit mit gesamter Exportleistung Abbildung 5: Hypothesenmodell (Quelle: Eigene Darstellung) Ressourcen im Export Kapital Bei KMU mit hoher Kapitalausstattung hat die Gestaltung des Exportbereichs einen höheren Einfluss auf die Methodenkompetenz der Exportmanager als bei KMU mit einer geringen Kapitalausstattung (H3). Bei KMU mit einer höheren Kapitalausstattung hat die Methodenkompetenz der Exportmanager einen höheren Einfluss auf die Leistungskennzahlen als bei KMU mit einer geringen Kapitalausstattung (H4b). –40– Bei KMU mit hoher Kapitalausstattung hat die Gestaltung des Exportbereichs einen höheren Einfluss auf die jeweiligen Leistungskennzahlen als bei KMU mit einer geringen Kapitalausstattung vermutet (H4c). Technologische Kompetenz Bei KMU mit einer hohen technologischen Kompetenz ist der Einfluss der Gestaltung des Exportbereichs auf die Methodenkompetenz höher als bei KMU mit einer geringeren technologischen Kompetenz (H3). Bei KMU mit einer hohen technologischen Kompetenz ist der Einfluss der Methodenkompetenz auf die jeweiligen Leistungskennzahlen höher als bei KMU mit einer geringen technologischen Kompetenz (H4b) Bei KMU mit einer hohen technologischen Kompetenz ist der Einfluss der Gestaltung des Exportbereichs auf die jeweiligen Leistungskennzahlen höher als bei KMU mit einer geringen technologischen Kompetenz (H4c). Humankapital Bei KMU mit hohem Humankapital ist der Einfluss der Charakteristika der Exportmanager auf die Methodenkompetenz der Exportmanager höher als bei KMU mit geringem Humankapital (H2). Bei KMU mit hohem Humankapital ist der Einfluss der Methodenkompetenz auf die jeweiligen Leistungskennzahlen höher als bei KMU mit geringem Humankapital (H4b). –41– 3 Empirische Analyse zum Internationalisierungserfolg von KMU 3.1 Erhebungsdesign Um die im vorherigen Kapitel aufgestellten Hypothesen zu testen, wurde im April 2006 mittels der Datenbank „Hoppenstedt für den Mittelstand“ eine Stichprobe von KMU aus Industrie, Handel und Dienstleistungsbereich, mit mindestens 1 Mio. € Jahresumsatz und mit mehr als 100 Mitarbeitern, generiert. Durch eine vorherige Ansprache der möglichen Befragungsteilnehmer (angesprochen wurden die Exportmanager der jeweiligen Unternehmen), wurde der Fragebogen nach positivem Feedback, wahlweise per Fax oder E-Mail, an die Unternehmen verschickt. Als Anreiz zur Teilnahme wurde die Zusendung der Auswertungsergebnisse zugesagt. Von den insgesamt angefragten Unternehmen erklärten sich 36 Unternehmen bereit, an der Befragung teilzunehmen. 15 der insgesamt 36 befragten KMU sind in der Branche „Gebrauchsgüter“ und 9 in der Branche „Verbrauchsgüter“ angesiedelt. Die Branche „Materialien und Komponenten“ ist mit 5 und „Industrielle Dienstleistungen“ mit 4 Unternehmen vertreten. Drei der befragten KMU ordnen sich sonstigen, nicht angegebenen Branchen16 zu. Die Mitarbeiterstruktur und die durchschnittlichen Umsätze je Mitarbeiterklasse sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt. Anzahl Nennungen Mitarbeiterklassen Tabelle 8: 80 -180 181 - 280 180 - 380 381 - 480 18 7 7 4 Anteilige durchschnittliche Mitarbeiteranzahl im Ausland (%) 2,35 4,29 10,29 23,75 Durchschnittlicher Umsatz je Klasse (in Mio. ohne UST.) 20,47 (n=17) 32,31 (n=7) 47,71 (n=7) 81,67 (n=3) Häufigkeiten Personal- und Umsatzstruktur (Quelle: Eigene Darstellung) Der Fragebogen selbst besteht aus 9 Frageblöcken. Die ersten beiden Fragenblöcke beziehen sich auf die Leistungsmessung, die in Anlehnung an Lages/Lages/Lages (2005) anhand der sog. APEV-Skala gemessen wird. Die APEV Skala ist eine Messskala, die die jährliche Leistung eines spezifischen Exportgeschäftes anhand von 5 Leistungskennzahlen misst. Somit wurden die Befragten im ersten Block gebeten, 16 Sonstige Branchen die genannt wurden: Automobil, Konsumgüter, Transport. –42– ein spezifisches Exportprodukt bzw. eine spezifische Produktgruppe zu benennen, das im Fokus der Befragung stehen soll. Im Anschluss sollte sowohl die finanzielle und strategische Leistung als auch die Zufriedenheit mit der Leistungserfüllung des benannten Exportproduktes für das Jahr 2005, auf einer 7-Punkte-Likert-Skala (1 = trifft gar nicht zu; 7 = trifft voll zu) bewertet werden. Die vierte Leistungskennzahl „Exportintensität im Jahr 2005“ wurde als Verhältnis des benannten Exportgeschäftes an der gesamten jährlichen Exportmenge (in %), am gesamten Exportwert (in %) und am gesamten Exportgewinn (in %) gemessen. Die letzte Kennzahl „Zufriedenheit mit dem Exportgeschäft im Jahr 2005“ misst die Zufriedenheit mit Marktanteil und der gesamten Exportleistung ebenfalls auf einer 7-Punkte-Likert-Skala (1 = gar nicht zufrieden, 7 = voll zufrieden). Im Fragenblock 3 bis 6 galt es, die Faktoren der Vertriebsorganisation17 auf einer 7er-Likert-Skala zu bewerten. Das Ausmaß, in dem das Führungsverhalten verhaltensorientiert ist, wird daran gemessen, in welchem Umfang die Unternehmensführung ihre Exportmanager überwacht, lenkt, bewertet und belohnt (1 = überhaupt nicht, 7 = sehr stark). Das Konstrukt „Gestaltung des Exportbereichs“ wurde anhand mehrerer Indikatoren gemessen. Dabei wurden die Befragten gebeten, den Zufriedenheitsgrad mit ihrem Exportbereich anzugeben (1 = gar nicht zufrieden, 7 = sehr zufrieden). Die Merkmale des Exportmanagers umfassen die drei Faktoren „Motivation, fachliche Kompetenz und Kundenorientierung“ (1 = trifft gar nicht zu, 7 = trifft voll zu. Die Methodenkompetenz wird anhand der sechs Faktoren „Verkaufsplanung, Verkaufspräsentation, adaptiver Verkauf, verkaufsunterstützende Tätigkeiten, Teamwork und technisches Wissen“ gemessen (1 = ist zu verbessern, 7 = ist herausragend). Im Block 7 wurden die Befragten gebeten anzugeben, ob die Expansionsstrategie als Marktstreuung oder Marktkonzentration erfolgt. Im Fragenblock 8 wurde die Ressourcenausstattung anhand der Faktoren Internationale Orientierung, Risikoeinstellung und Internationalisierungsziele des Managements, Humankapital, Kapital, technologische Kompetenz (1 = trifft gar nicht zu, 7 = trifft voll zu) und Commitment18, unter Angabe der im Rahmen der Exporttätigkeit genutzten Informationsquellen, ermittelt. Der letzte Block beinhaltet allgemeine Fragen zum Unternehmen, wie Anzahl der Mitarbeiter, Umsatz, Exportstufe und Branche. 17 Die Skalen wurden der Studie Katsikea et al. 2005, entnommen. –43– 3.2 Analytisches Vorgehen Bis auf den Faktor „Zielerreichung“ weisen alle Faktoren einen Korrelationskoeffizienten < 0,9 auf, was die Validität der Faktoren bestätigt. Da es sich bei der Leistungsbewertung um ein mehrdimensionales Konstrukt handelt (vgl. Bijmolt/Zwart 1994, S. 70) soll der Faktor „Zielerreichung“ trotz seiner hohen Korrelation > 0,9 mit der „strategischen Leistung“ als einzelner Faktor in die Untersuchung eingehen. Konstrukte 1. finanzielle Leistung 2. strategische Leistung 3. Zielerreichung 4. Exportintensität 5. Zufriedenheit mit Gesamtleistung 6. Führungsverhalten 7. Gestaltung Exportbereich 8. Charakteristika Exportmanager 9. Methodenkompetenz Cronbachs Alpha (Anzahl Indikatoren) ,827 (3) ,887 (3) ,876 (3) ,989 (3) k.A. (1) ,851 (4) ,790 (7) ,963 1 () ,756 2 () 1 2 3 4 5 6 7 8 1 ,720** 1 ,796** ,915** 1 - - - 1 - - - -,469** 1 - - - - - 1 ,682** ,520** ,644** - - -,391* 1 ,601** ,417* ,472** - -,355* - ,656** 1 ,745** ,750** ,891** - - - ,618** ,434* * ** - Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,05 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant. Kein signifikanter Zusammenhang 1 beinhaltet die Faktoren: Motivation (Anzahl Items: 3 / Cronbachs Alpha: ,948), fachliche Kompetenz (5 / ,893), Kundenorientierung (3 / ,822) beinhaltet die Faktoren Verkaufsplanung (Anzahl Items: 4; Cronbach s Alpha: ,694), Gestaltung Verkaufsprozess (4 / ,804), adaptiver Verkauf (2 / ,861), verkaufsunterstützende Tätigkeiten (6 / ,870), Teamwork (3 / ,812) 2 Tabelle 9: 9 1 Korrelationsanalyse und Reliabilitätsanalyse der Faktoren (Quelle: Eigene Darstellung) Des Weiteren weisen alle Faktoren ein Cronbach Alpha > 0,7 und z. T. auch über 0,8 bzw. 0,9 auf, was eine sehr gute Reliabilität impliziert. Es ist jedoch zu beachten, dass bei einigen Faktoren wie „Zufriedenheit mit jährlicher Gesamtleistung“, „Gestaltung Exportbereich“, „Methodenkompetenz“, „Internationale Orientierung“ und „Risikoeinstellung“ einige Items nicht berücksichtigt wurden, um die Reliabilität zu erhöhen. Die Faktoren „Zufriedenheit mit jährlicher Gesamtleistung“, „internationale 18 Zu den Skalen vgl. Covin et al. 1990; Das 1994; Gomez-Mejia 1988; Singer/Czinkota 1994; Westhead 1997. –44– Orientierung“ und „Risikoeinstellung“ konnten nur anhand eines Items gemessen werden. 3.3 Deskriptive Auswertung 3.3.1 Bewertung der Leistungskennzahlen Die Bewertung der einzelnen Leistungsindikatoren wird in Tabelle 10 dargestellt. Leistungsindikatoren Mittelwert Im Jahr 2005… Finanzielle Leistung Strategische Leistung Zielerreichung …waren diese Exporte sehr profitabel. 4,69 …haben diese Exporte ein hohes Absatzvolumen generiert. 4,83 …konnten diese Exporte ein starkes Wachstum verzeichnen. 4,83 …haben diese Exporte unsere Wettbewerbsfähigkeit verbessert. 4,50 …haben diese Exporte unsere strategische Position verstärkt. 4,75 …haben diese Exporte unseren Marktanteil signifikant erhöht. 3,86 …war die Leistung dieser Exporte sehr zufrieden stellend 4,50 …waren diese Exporte sehr erfolgreich 4,92 …haben diese Exporte unsere Erwartungen vollkommen erfüllt 4,75 Zufriedenheit bezogen auf das Jahr 2005 mit… Zufriedenheit mit Gesamtleistung …dem "Marktanteil im betrachteten Importmarkt" der o.g. Exporte 5,47 Tabelle 10: Bewertung der Leistungskennzahlen (Quelle: Eigene Darstellung) Wie die Tabelle zeigt, streuen die Mittelwerte sehr stark im mittleren Bereich. Demnach werden die einzelnen Indikatoren eher mäßig beurteilt. Der einzige Wert, der etwas abweicht und schlechter bewertet wird, ist die Erhöhung des Marktanteils. Demnach haben die betrachteten Exporttätigkeiten den Marktanteil am geringsten verändert. Die Gesamtbeurteilung der Exporttätigkeit fällt im Vergleich zu den anderen Leistungskennzahlen am besten aus. Dieses impliziert, dass die Exportmanager mit der Leistung ihrer Exporttätigkeit zufrieden sind. Die Leistungskennzahl –45– „Exportintensität“ ist in der nachfolgenden Abbildung gesondert dargestellt, da die Exportmanager hier gebeten wurden, eigene Prozentangaben zu machen. % 41 31 21 11 1 ...an der gesamten Exportmenge % ...am gesamten Exportwert % ...am gesamten Exportgewinn % Abbildung 6: Exportintensität (durchschnittlicher Anteil der Exporte 2005) (Quelle: Eigene Darstellung) Die Grafik zeigt, dass der Anteil der betrachteten Exporte an der gesamten Exportmenge mit 33,21% am geringsten ausfällt, gefolgt vom Anteil an dem gesamten Exportwert (35,16%). Der Anteil am gesamten Exportgewinn fällt mit 37,21% am höchsten aus. 3.3.2 Bewertung der Vertriebsorganisation Im Folgenden sollen nun die Mittelwerte der einzelnen „Vertriebsfaktoren“ dargestellt werden. In Tabelle 11 sind die Mittelwerte und Häufigkeiten der Indikatoren des Faktors „Führungsverhalten“ angegeben. Item Skala Das Management … …überwacht meine Exporttätigkeiten …lenkt meine Exporttätigkeiten …bewertet meine Exporttätigkeiten …belohnt meine Exporttätigkeiten Überhaupt nicht Minimal Etwas Eher stark Stärker Stark Sehr stark 7 5 1 3 4 5 4 4 6 4 4 10 2 7 4 2 2 3 6 6 9 7 2 3 9 10 7 0 Mittelwerte 3,82 3,65 5,03 4,24 Tabelle 11: Häufigkeiten und Mittelwerte Führungsverhalten (Quelle: Eigene Darstellung) –46– Wie die Tabelle zeigt, werden die Exportmanager von der Unternehmensführung stärker bewertet (Mittelwert: 5,03) und belohnt (4,24) als überwacht (3,82) und gelenkt (3,65). Die Zufriedenheit der Exportmanager mit der Gestaltung ihres Exportbereichs ist in der folgenden Abbildung dargestellt. Am zufriedensten sind die Exportmanager mit dem Absatzpotential (Mittelwert 5,19) und den erforderlichen Auslandsreisen (5,03). Auch die geographische Größe des Exportbereichs (4,92), die Umsatzproduktivität (4,64) und die Anzahl der erforderlichen Telefonate (4,57) werden als zufrieden stellend bewertet. Am unzufriedensten sind die Exportmanager mit dem erforderlichen Personaleinsatz (4,53) und der Größe ihres Exportbereichs (4,17). Einsatz von Personal um die Verkaufsaktivitäten im Exportmarkt zu fördern. Absatzpotential im Exportmarkt. Anzahl erforderlicher Auslandsreisen in den Exportmarkt. Anzahl getätigter Besuche/ Telefonate im Exportmarkt. geogr. Größe des Exportmarktes. Umsatzproduktivität im Exportmarkt. Anzahl Großkunden im Exportmarkt. 4,0 4,2 4,4 4,6 4,8 5,0 5,2 Mittelwert Abbildung 7: Mittelwerte Gestaltung Exportbereich (Quelle: Eigene Darstellung) Wie die Exportmanager ihre eigenen Charakteristika und ihre eigene Methodenkompetenz einschätzen ist in Tabelle 12 dargestellt. –47– Charakteristika Faktoren Motivation Fachliche Kompetenz Kundenorientierung Verkaufsplanung Methodenkompetenz Gestaltung Verkaufsprozess Adaptiver Verkauf Verkaufsunterstützende Tätigkeiten Teamwork Indikatoren Meine Arbeit erfüllt mich. Ich wachse an meinen Aufgaben und kann mich weiterentwickeln. Meine Arbeit bietet Anreize und Herausforderungen. Die Unternehmensführung respektiert mich. Arbeitskollegen respektieren mich. Ausländische Kunden respektieren mich. Ich besitze sehr gute Verkaufsfähigkeiten. Ich besitze sehr gute Produktkenntnisse. Ich besitze grundlegende Verkaufserfahrungen Ich besitze spezifische Exporterfahrungen. Ich verfüge über nachweisliche Fremdsprachenkenntnisse. Ich strenge mich an, die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen. Ich passe mich an die Verkaufspolitik der Kunden an. Ich versuche die Exportgeschäfte zu wiederholen, indem ich nachfasse und den Kontakt aufrechterhalte. Planung der Exportstrategie für jeden ausländischen Kunden. Berichterstattung für jedes Exportgebiet in meinem Verantwortungsbereich. Planung der täglichen Aufgaben bzgl. der Exporte. Aufmerksamkeit, um die wahren Anliegen der ausländischen Kunden zu erkennen und zu verstehen. Überzeugung der ausländischen Kunden, dass man ihre jeweiligen Probleme und Bedürfnisse versteht. Nutzung etablierter Kontakte um neue ausländische Kunden zu gewinnen. Kurze und präzise Kommunikation der Exportgestaltung. Erprobung verschiedener Vertriebskonzepte. Flexibilität bei den Exportvertriebskonzepten. Bereitstellung eines Kundendienstes für ausländische Kunden. Kontrolle über Produktlieferungen ins Ausland. Abwicklung von Reklamationen ausländischer Kunden. Nachverfolgung der Produktnutzung ausländischer Kunden. Verfolgung von Problemen bei der Nutzung im Auslandsmarkt. Analyse der Erfahrungen bei der Nutzung des Exportproduktes, um neue Produkt- und Service-Ideen zu entwickeln. Bestimmung des Exportvolumens der Vertriebteams. Stärkung der Zusammenarbeit mit anderen Mitarbeitern. Zusammenarbeit mit anderen Mitarbeitern, um Problembehebung und den Service nach Verkaufsabschluss zu gewährleisten. MW 5,47 5,53 5,54 5,86 5,83 5,39 5,14 5,16 4,97 5,06 5,61 5,75 5,25 5,03 4,14 4,31 4,39 4,86 4,61 5,00 4,47 3,64 4,14 3,31 4,36 5,53 3,56 3,78 3,42 4,81 4,92 5,58 Tabelle 12: Mittelwerte Charakteristika und Methodenkompetenz der Exportmanager (Quelle: Eigene Darstellung) Die Mittelwerte der einzelnen Indikatoren der Charakteristika weichen nur leicht voneinander ab. So schätzen sich die Befragten als motiviert, fachlich kompetent und kundenorientiert ein. Bei den Mittelwerten der Methodenkompetenz hingegen lassen sich Unterschiede in der Bewertung erkennen. Während die Verkaufsplanung und die Gestaltung des Verkaufsprozesses als gut beurteilt werden, wird der adaptive Verkauf als zufrieden stellend und eher verbesserungswürdig bewertet. Die Indikatoren der „verkaufsunterstützenden Tätigkeiten“ empfinden die Befragten, bis –48– auf „Kontrolle über Produktlieferungen“ und „Abwicklung von Reklamationen“ die als gut bzw. sehr gut eingeschätzt werden, alle Indikatoren als eher verbesserungswürdig. Teamwork wird von allen Faktoren im Bereich Methodenkompetenz am besten empfunden und mit sehr gut bewertet. 3.3.3 Bewertung der Ressourcen Im letzten Teil werden die Einschätzungen der Ressourcenausstattungen dargelegt, die ebenfalls anhand der Mittelwerte verglichen werden sollen. In Abb. 8 sind die Mittelwerte der „technologischen Kompetenz“, der „finanziellen Ausstattung“, des „Humankapitals“, der „Risikoeinstellung des Managements“ und der „internationalen Orientierung“ abgebildet. Wir nutzen Verfahren, die von anderen entwickeln worden sind. Wir verbessern Verfahren, die von anderen entwickelt worden sind. Wir legen Wert auf langfristige Rentabilität. Wir legen Wert auf langfristige Investitionen. Das Unternehmen unterstützt Schulungen im Exportbereich. Int. Erfahrung ist Voraussetzung bei der Beförderung von Managern. Int. Erfahrung ist Voraussetzung bei der Einstellung von Managern. Das UN bietet Anreize für Manager, die die int. Aktivitäten ausbauen. Es gibt hohe Vergütungen für Exportmanager. Exportmanager sind einflussreich und genießen ein hohes Ansehen. Das Management ist wenig risikofreudig. Die internationale Ausweitung der Unternehmensaktivität wird vom Mgt. kritisch bewertet. 3 4 Mittelwert Abbildung 8: Mittelwerte Ressourcenausstattung (Quelle: Eigene Darstellung) 5 6 –49– Die Grafik zeigt, dass die befragten KMU eher Verfahren anderer nutzen (Mittelwert 4,25) als sie zu verbessern (3,84). Bzgl. der finanziellen Ausstattung legen die befragten KMU höheren Wert auf eine langfristige Rentabilität (5,92) als auf langfristige Investitionen (5,50). Die internationale Erfahrung ist bei der Beförderung (4,34) weniger bedeutsam als bei der Einstellung von Managern (4,43) in mittleren und oberen Führungsebenen. Die Vergütung der Manager wird schlechter bewertet (4,60) als deren Einfluss und Ansehen (5,35). Laut der Befragten bieten die Unternehmen geringe Anreize für Manager, die die internationalen Tätigkeiten ausbauen wollen (4,37), unterstützen aber Schulungen im Exportbereich (5,29). Die internationale Ausweitung wird vom Management nicht kritisch bewertet (Mittelwert: 2,83), so dass gesagt werden kann, dass die befragten KMU international orientiert sind. Auch die Aussage, dass das Management wenig risikofreudig ist, trifft nur in geringem Maße zu (3,03). Bzgl. der Zielerwartungen der Internationalisierung des Managements zeigt sich, dass diese primär einen Einfluss der Exporttätigkeit „auf das gesamte Unternehmen“ (6,03), gefolgt von der „Fähigkeit neue Märkte zu erschließen“ (5,97) und auf die „Stabilität des Unternehmens“ erhoffen. 3.4 Konfirmatorische Auswertung 3.4.1 Basismodell Um die in den Hypothesen formulierten Ursache-Wirkungszusammenhänge zu testen, wurde eine einfache lineare Regression durchgeführt, die die vermuteten Zusammenhänge quantifiziert. Die Ergebnisse für das Basismodell (n=36) sind in der folgenden Tabelle dargestellt. Aus Tabelle 13 wird ersichtlich, dass die Hypothesen 1a und 1c für das Basismodell nicht bestätigt werden können. Das Führungsverhalten hat demnach keinen Einfluss auf die Charakteristika und die Methodenkompetenz des Exportmanagers. Ein signifikanter Einfluss des Führungsverhaltens auf die Gestaltung des Exportbereichs (H1b) kann festgestellt werden, jedoch ist der Zusammenhang nicht wie erwartet positiv, sondern negativ. Dies impliziert, dass eine verhaltensorientierte Führung einen negativen Einfluss auf die Zufriedenheit der Exportmanager mit der Gestaltung ihres Exportbereichs hat. Die Hypothesen H2 und H3 können beide bestätigt werden, –50– wobei die Gestaltung des Exportbereichs einen höheren Einfluss auf die Methodenkompetenz der Exportmanager hat als die Charakteristika (FGestaltung=0,656, FCharakteristika=0,434). Bzgl. der Analyseergebnisse der Leistungskennzahlen zeigt sich, dass das Führungsverhalten keinen Einfluss auf die Leistungskennzahlen hat. H4a wird demnach falsifiziert. Eine höhere Methodenkompetenz übt, abgesehen von der Exportintensität, einen positiven signifikanten Einfluss auf alle Kennzahlen aus. Dabei ist der Erklärungsgehalt auf die ökonomische Leistung mit 34,4 % (F-Wert) am höchsten. Die Gestaltung des Exportbereichs weist hohe signifikante Einflüsse sowohl auf die ökonomische und strategische Leistung als auch auf die Zufriedenheit mit der Zielerreichung auf. Den höchsten Erklärungsgehalt hat dieser Faktor mit 44,9% auf die ökonomische Leistung. Weder Methodenkompetenz noch die Gestaltung des Exportbereichs weisen einen Einfluss auf die Exportintensität auf. Des Weiteren konnte kein Einfluss von der Gestaltung des Exportbereichs auf die Zufriedenheit mit der Gesamtleistung festgestellt werden. Die Hypothesen H4b und H4c können somit nur zum Teil bestätigt werden. Hypothesen Regressionsanalyse H1a Führungsverhalten → Charakterisika Exportmanager Führungsverhalten → Gestaltung Exportbereich Führungsverhalten → Methodenkompetenz Charakteristika Exportmanager → Methodenkompetenz Gestaltung Exportbereich → Methodenkompetenz Führungsverhalten → ökonomische Leistung Führungsverhalten → strategische Leistung Führungsverhalten → Zufriedenheit Zielerreichung H1b H1c H2 H3 H4a Führungsverhalten → Exportintensität H4b Führungsverhalten → Zufriedenheit mit Gesamtleistung Methodenkompetenz → ökonomische Leistung Methodenkompetenz → strategische Leistung Methodenkompetenz → Zufriedenheit Zielerreichung Korr. R2 (F; Signifikanz) -0,009 (0,755; 0,392) 0,126 (5,603; 0,024) 0,006 (1,212; 0,279) 0,161 (6,953; 0,013) 0,412 (24,871; 0,000) -0,031 (0,001; 0,974) 0,053 (2,829; 0,102) -0,029 (0,061; 0,806) -0,034 (0,008; 0,930) -0,029 (0,063; 0,804) 0,343 (19,273; 0,000) 0,150 (7,173; 0,011) 0,200 (9,769; 0,004) Methodenkompetenz → Exportintensität -0,032 (0,002; 0,966) Methodenkompetenz → Zufriedenheit mit Gesamtleistung 0,100 (4,906; 0,034) Beta (Signifikanz) -0,162 (0,393) -0,391 (0,024)** -0,191 (0,279) 0,434 (0,013)** 0,656 (0,000)*** 0,006 (0,974) 0,285 (0,102) 0,044 (0,806) -0,016 (0,930) 0,044 (0,804) 0,601 (0,000)*** 0,417 (0,011)** 0,472 (0,004)*** 0,008 (0,966) -0,355 (0,034)** –51– H4c *** ** * Gestaltung Exportbereich → ökonomische Leistung Gestaltung Exportbereich → strategische Leistung Gestaltung Exportbereich → Zufriedenheit Zielerreichung Gestaltung Exportbereich → Exportintensität Gestaltung Exportbereich → Zufriedenheit mit Gesamtleistung Irrtumswahrscheinlichkeit < 1% Irrtumswahrscheinlichkeit < 5% Irrtumswahrscheinlichkeit < 10% 0,449 (28,665; 0,000) 0,248 (12,224; 0,001) 0,396 (23,335; 0,000) -0,032 (0,042; 0,840) 0,033 (2,158; 0,151) 0,682 (0,000)*** 0,520 (0,001)*** 0,644 (0,000)*** -0,037 (0,840) -0,248 (0,151) Tabelle 13: Prüfung des Basismodells (Quelle: Eigene Darstellung) 3.4.2 Prüfung der Hypothesen anhand ausgewählter Ressourcenausstattungen 3.4.2.1 Kapitalausstattung Der Median des Faktors „finanzielle Ausstattung“ beträgt 0,2044955 und wird zur Segmentierung unterschiedlicher Gruppen verwendet. Eine finanzielle Ausstattung ≤0,2044955 repräsentiert die KMU mit einer geringen finanziellen Kapitalbasis, während eine finanzielle Ausstattung > 0,2044955 die KMU darstellt, die sich durch eine hohe Kapitalausstattung auszeichnen. Die Ergebnisse der Hypothesenprüfung für beide Gruppen sind in der folgenden Tabelle gegenübergestellt. Die Tabelle zeigt, wie vermutet, signifikantere Einflüsse bei KMU mit hoher Kapitalausstattung als bei KMU mit geringerer Kapitalausstattung. Im Gegensatz zu einer geringen Kapitalausstattung, sind bei hoher Kapitalausstattung hoch signifikante Einflüsse der Gestaltung des Exportbereichs sowohl auf die ökonomische als auch auf die strategische Leistung festzustellen. Den höchsten Einfluss hat die Gestaltung des Exportbereichs mit einem Beta von 0,891 und einem Erklärungsgehalt von 78,2% auf die ökonomische Leistung. Während sich bei hoher Kapitalausstattung kein Einfluss der Gestaltung des Exportbereichs auf die Exportintensität und die Zufriedenheit mit der Gesamtleistung feststellen lässt, zeigt sich bei geringer Kapitalausstattung ein geringer signifikanter negativer Zusammenhang mit der Zufriedenheit mit der Gesamtleistung. Demnach gilt: Je zufriedener die Exportmanager in KMU mit geringer Kapitalbasis mit der Gestaltung ihres Exportbereichs sind, desto unzufriedener sind sie mit der Gesamtleistung. –52– Sowohl bei KMU mit geringer als auch hoher Kapitalausstattung können signifikante Einflüsse der Gestaltung des Exportbereichs auf die Methodenkompetenz und der Methodenkompetenz auf die Leistung nachgewiesen werden. Jedoch sind Exportmanager in KMU mit hoher Kapitalausstattung mit der Gestaltung des Exportbereichs zufriedener, was sich positiv auf die Methodenkompetenz auswirkt (F≤0,2044955 = 0,514; F>0,2044955=0,713). Des Weiteren lässt sich in beiden Gruppen ein positiver Zusammenhang der Methodenkompetenz auf die ersten drei Leistungskennzahlen nachweisen, der wie vermutet, bei KMU mit höherem Kapital stärker ausfällt. Hypothese H3 H4b H4c Regressionsanalyse Gestaltung Exportbereich → Methodenkompetenz Methodenkompetenz → ökonomische Leistung Methodenkompetenz → strategische Leistung Methodenkompetenz → Zufriedenheit Zielerreichung Methodenkompetenz → Exportintensität Methodenkompetenz → Zufriedenheit mit Gesamtleistung Gestaltung Exportbereich → ökonomische Leistung Gestaltung Exportbereich → strategische Leistung Gestaltung Exportbereich → Zufriedenheit Zielerreichung Gestaltung Exportbereich → Exportintensität Gestaltung Exportbereich → Zufriedenheit mit Gesamtleistung KMU mit geringer Kapitalausstattung (≤0,2044955; n=15) Korr. R2 Beta (F; (Signifikanz) Signifikanz) KMU mit hoher Kapitalausstattung (>0,2044955; n=21) Korr. R2 Beta (F; (Signifikanz) Signifikanz) 0,481 0,713 (18,607; (0,000)*** 0,000) 0,207 (4,657; 0,050) 0,514 (0,050)** 0,180 (4,065; 0,065) 0,488 (0,065)* 0,356 (12,047; 0,003) 0,623 (0,003)*** 0,215 (4,834; 0,047) 0,521 (0,047)** 0,186 (5,569; 0,029) 0,476 (0,029)** 0,249 (5,641; 0,034) 0,550 (0,034)** 0,212 (6,376; 0,021) 0,501 (0,021)** -0,078 (0,55; 0,819) -0,067 (0,819) 0,002 (1,034; 0,324) 0,239 (0,324) 0,116 (2,844; 0,116) -0,424 (0,116) 0,054 (2,142; 0,160) -0,318 (0,160) -0,066 (0,130; 0,724) 0,100 (0,724) 0,782 (69,315; 0,000) 0,891 (0,000)*** 0,032 (1,465; 0,248) 0,318 (0,248) 0,028 (1,402; 0,258) 0,312 (0,258) 0,091 (2,308; 0,155) 0,155 (3,567;0,081) 0,402 (0,155) -0,464 (0,081)* 0,455 (16,868; 0,001) 0,569 (26,095; 0,001) -0,060 (0,045; 0,834) -0,029 (0,471; 0,501) 0,696 (0,001)*** 0,769 (0,001)*** -0,053 (0,834) -0,160 (0,501) –53– *** ** * Irrtumswahrscheinlichkeit < 1% Irrtumswahrscheinlichkeit < 5% Irrtumswahrscheinlichkeit < 10% Tabelle 14: Hypothesenprüfung segmentiert nach „Kapitalausstattung“ (Quelle: Eigene Darstellung) 3.4.2.2 Technologische Kompetenz Der Faktor technologische Kompetenz wurde durch die Indikatoren „Wir nutzen Verfahren, die von anderen entwickelt worden sind“ und „Wir verbessern Verfahren, die von anderen entwickelt worden sind“ gemessen. Der Median des Faktors beträgt 0,2350322, so dass ein Wert < 0,2350322 die KMU mit einer geringen technologischen Kompetenz und ein Wert ≥ 0,2350322 die KMU mit einer hohen technologischen Kompetenz repräsentiert. Durch die Nutzung technologischer Verfahren wurden eine verbesserte Gestaltung des Exportbereichs, sowie eine verbesserte Methodenkompetenz vermutet, die sich jeweils positiv auf die Unternehmensleistung auswirken. Die Ergebnisse der Prüfung der Hypothesen H3, H4b und H4c sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Hypothese H3 H4b H4c Regressionsanalyse Gestaltung Exportbereich → Methodenkompetenz Methodenkompetenz → ökonomische Leistung Methodenkompetenz → strategische Leistung Methodenkompetenz → Zufriedenheit Zielerreichung Methodenkompetenz → Exportintensität Methodenkompetenz → Zufriedenheit mit Gesamtleistung Gestaltung Exportbereich → ökonomische Leistung Gestaltung Exportbereich → strategische Leistung KMU mit geringer technologischer Kompetenz (<0,2350322; n=17) Korr. R2 Beta (F; (Signifikanz) Signifikanz) 0,040 (1,624; 0,223) 0,322 (0,223) 0,287 (7,456; 0,015) 0,576 (0,015)** -0,052 (0,211; 0,653) -0,118 (0,653) -0,066 (0,013; 0,912) -0,029 (0,912) -0,042 (0,432; 0,522) 0,179 (0,522) KMU mit hoher technologischer Kompetenz (≥0,2350322; n=19) Korr. R2 Beta (F; (Signifikanz) Signifikanz) 0,713 0,854 (45,613; (0,000)*** 0,000) 0,475 0,710 (17,290; (0,001)*** 0,001) 0,517 0,738 (20,298; (0,000)*** 0,000) 0,551 0,759 (23,130; (0,000)*** 0,000) -0,059 -0,059 (0,056; 0,815) (0,815) 0,033 (1,548; 0,233) -0,306 (0,233) 0,200 (5,514; 0,031) -0,495 (0,031)** 0,099 (2,649; 0,126) 0,399 (0,126) 0,403 (13,154; 0,002) 0,660 (0,002)*** -0,017 (0,751; 0,401) -0,226 (0,401) 0,258 (7,261; 0,015) 0,547 (0,015)** –54– *** ** * Gestaltung Exportbereich → Zufriedenheit Zielerreichung Gestaltung Exportbereich → Exportintensität Gestaltung Exportbereich → Zufriedenheit mit Gesamtleistung Irrtumswahrscheinlichkeit < 1% Irrtumswahrscheinlichkeit < 5% Irrtumswahrscheinlichkeit < 10% -0,051 (0,270; 0,611) 0,138 (0,611) 0,380 (12,042; 0,003) 0,644 (0,003)*** -0,001 (0,983; 0,341) 0,275 (0,341) -0,060 (0,040; 0,845) -0,341 (0,153) 0,009 (1,138; 0,304) -0,274 (0,304) 0,064 (2,239; 0,153) -0,341 (0,153) Tabelle 15: Hypothesenprüfung segmentiert nach „technologischer Kompetenz“ (Quelle: Eigene Darstellung) Gemäß den Vermutungen kann sowohl ein positiver Einfluss der Gestaltung des Exportbereichs auf die Methodenkompetenz als auch ein positiver Einfluss der Gestaltung des Exportbereichs und der Methodenkompetenz auf die Leistungskennzahlen bei KMU mit hoher technologischer Kompetenz bestätigt werden. KMU die technische Verfahren einsetzen weisen zufriedene Exportmanager auf, wodurch eine höhere Methodenkompetenz erreicht wird. H3 kann somit bestätigt werden. Bei beiden Gruppen kann ein signifikanter Zusammenhang zwischen Methodenkompetenz und ökonomischer Leistung festgestellt werden, der jedoch gemäß den Erwartungen bei KMU mit hoher technologischer Kompetenz stärker ist (F≥ 0,2350322= 0,710; F< 0,2350322 =0,576). Weitere hoch signifikante Einflüsse sind in der Gruppe mit der hohen technologischen Kompetenz auf die „strategische Leistung“ und die „Zufriedenheit mit der Zielerreichung“, wobei der Einfluss auf die „Zufriedenheit mit der Zielerreichung“ am größten ist (F= 55,1%; Beta= 0,759). Entgegengesetzt zu den Vermutungen ist bei der „Zufriedenheit mit der Gesamtleistung“ zwar ein signifikanter Zusammenhang festzustellen, der jedoch negativ geprägt ist. Demnach kann gesagt werden, dass je höher die Methodenkompetenz der Exportmanager ist, desto geringer die Zufriedenheit mit der Gesamtleistung. Auch die Gestaltung des Exportbereichs wirkt sich durch die Nutzung technologischer Verfahren positiv auf die ökonomische und strategische Leistung und die Zufriedenheit mit der Zielerreichung aus. Die ökonomische Leistung (Beta=0,660) wird am stärksten beeinflusst, gefolgt von der Zufriedenheit mit der Zielerreichung (0,644) und der strategischen Leistung (0,547). H4b und H4c sind für diese Gruppe nur zum Teil zu bestätigen. –55– 3.4.2.3 Humankapital Bei KMU mit hohem Humankapital wurde eine höhere Motivation, fachliche Kompetenz und Kundenorientierung vermutet, die sich positiv auf die Methodenkompetenz auswirkt, die ihrerseits wiederum positiv auf die Leistung wirkt. Die Ergebnisse der Prüfung der Hypothesen H2 und H4b für KMU mit geringem Humankapital (≤0,0182616) und KMU mit hohem Humankapital (>0,0182616) sind in Tabelle 15 aufgeführt.19 Der Tabelle ist zu entnehmen, dass es lediglich signifikante Einflüsse bei KMU mit hohem Humankapital gibt. Demnach gilt bei diesen KMU, dass eine höhere Motivation, eine höhere fachliche Kompetenz und eine höhere Kundenorientierung zu einer höheren Methodenkompetenz führen. Hypothese H2 H4b *** ** * Regressionsanalyse Charakteristika Exportmanager → Methodenkompetenz Methodenkompetenz → ökonomische Leistung Methodenkompetenz → strategische Leistung Methodenkompetenz → Zufriedenheit Zielerreichung Methodenkompetenz → Exportintensität Methodenkompetenz → Zufriedenheit mit Gesamtleistung KMU mit geringem Humankapital (≤0,0182616; n=17) Korr. R2 Beta (F; (Signifikanz) Signifikanz) KMU mit hohem Humankapital (>0,0182616; n=17) Korr. R2 (F; Signifikanz) Beta (Signifikanz) -0,088 (0,032; 0,861) 0,054 (0,861) 0,315 (8,342; 0,011) 0,598 (0,011)** -0,064 (0,040; 0,844) -0,051 (0,844) 0,645 (30,127; 0,000) 0,817 (0,000)*** -0,064 (0,040; 0,844) 0,052 (0,844) 0,346 (9,470; 0,008) 0,622 (0,008)*** -0,066 (0,010; 0,923) 0,026 (0,923) 0,435 (13,337; 0,002) 0,686 (0,002)*** -0,019 (0,751; 0,401) 0,244 (0,401) -0,062 (0,065; 0,802) -0,066 (0,802) 0,049 (1,830; 0,190) -0,330 (0,196) 0,570 (22,202; 0,000) -0,773 (0,000)*** Irrtumswahrscheinlichkeit < 1% Irrtumswahrscheinlichkeit < 5% Irrtumswahrscheinlichkeit < 10% Tabelle 16: Hypothesenprüfung segmentiert nach „Humankapital“ (Quelle: Eigene Darstellung) Der positive Einfluss der Methodenkompetenz auf die ökonomische Leistung ist am stärksten (Beta=0,817), gefolgt von „Zufriedenheit mit Zielerreichung“ (Beta=0,686) und „strategische Leistung“ (Beta=0,622). Im Gegensatz zu den Erwartungen, lässt 19 Zwei Datensätze konnten bei Prüfung der Hypothesen unter dieser Gruppensegmentierung nicht berücksichtigt werden. –56– sich bei der „Zufriedenheit mit der Gesamtleistung“ ein negativer signifikanter Einfluss feststellen. Dies impliziert, dass in KMU mit hohem Humankapital die Methodenkompetenz mit einer geringeren Zufriedenheit mit der Gesamtleistung einhergeht. –57– 4 Implikationen zum Internationalisierungserfolg von KMU 4.1 Implikationen Die Analyseergebnisse des Basismodells zeigen eine hohe Relevanz sowohl der Gestaltung des Exportbereichs als auch der Charakteristika und der Methodenkompetenz der Exportmanager für den Exporterfolg auf. Bezüglich des Führungsverhaltens wurde wider erwartend festgestellt, dass Manager unter verhaltensorientierter Kontrolle unzufriedener mit der Gestaltung ihres Exportbereichs sind. Die Gestaltung des Exportbereichs weist einen signifikanten Einfluss auf die Arbeitsweisen (Methodenkompetenz) der Exportmanager auf. Ebenfalls besteht ein positiver Einfluss sowohl auf die ökonomische und strategische Leistung als auch auf die Zufriedenheit mit der Zielerreichung der Exporttätigkeit. Da das Führungsverhalten sich negativ auf die Gestaltung des Exportbereichs auswirkt kann vermutet werden, dass es andere Faktoren gibt, die für eine hohe Zufriedenheit der Exportmanager mit ihrem Verantwortungsbereich verantwortlich sind. Bei Hinzuziehen der Analyseergebnisse der Gruppen „Kapital“ und „technologische Kompetenz“ kann festgestellt werden, dass sich – bei hoher Ausprägung dieser beiden Ressourcen – die Gestaltung des Exportbereichs positiv auf die Methodenkompetenz der Exportmanager und auf die Leistungskennzahlen des Exportbereichs auswirkt. Obwohl sich bei KMU mit geringer Kapitalausstattung die Gestaltung des Exportbereichs ebenfalls positiv auf die Methodenkompetenz auswirkt, ist der Einfluss mit Beta = 0,514 geringer als bei KMU mit hoher Kapitalausstattung (Beta = 0,713). Im Vergleich zur hohen Kapitalausstattung weist eine hohe technologische Kompetenz ein Beta von 0,854 auf, was einen im Vergleich noch höheren Einfluss bedeutet. Aus diesen Ergebnissen kann geschlossen werden, dass KMU die im Rahmen der Gestaltung ihrer Exportbereiche viel Kapital investieren und technologische Verfahren nutzen eine bessere Gestaltung erzielen können, die sich in einer sowohl positiven ökonomischen und strategischen Leistung als auch in der Zufriedenheit mit der Zielerreichung zeigt. Es ist festzuhalten, dass eine hohe Ressourcenausstattung sich positiv auf die Fähigkeiten des Unternehmens auswirkt, die ihrerseits zu einer höheren Leistung führen. Eine gute Gestaltung des Exportbereichs und eine hohe Methodenkompetenz der Exportmanager erhöhen sowohl die ökonomische und strategische Effektivität der Exporttätigkeit als auch die Zufriedenheit mit der Zielerreichung. Um –58– die Effektivität zu erhöhen sollten KMU darauf achten, dass sie gutes Humankapital im Unternehmen beschäftigen und dass sie durch Nutzung technologischer Verfahren und Einsatz von Kapital (z. B. in Form von Investition in Personal) den Exportbereich entsprechend den Fähigkeiten des Exportmanagers gestalten. Um genauere Aussagen über die Einflussfaktoren auf den Internationalisierungserfolg treffen zu können, werden erfolgreiche und nicht erfolgreiche KMU in einem Portfolio (Abb. 9) abgegrenzt. Auf der Ordinate erfolgt die Einteilung der KMU anhand ihrer Leistung, wobei aus den einzelnen Indikatoren für „ökonomische Leistung“, „strategische Leistung“ und „Zufriedenheit mit der Zielerreichung“ der Median der Mittelwerte den Leistungsindex darstellt. Demnach werden KMU mit einem Leistungsindex > 5,1 als erfolgreich und ≤ 5,1 als nicht erfolgreich eingestuft. Auf der Abszisse wurde mittels der gleichen Vorgehensweise ein Ressourcenindex anhand der Indikatoren der Faktoren „Humankapital“, „Kapitalausstattung“ und „technologische Kompetenz“ ermittelt. Ein Ressourcenindex > 4,7 repräsentiert die KMU mit einer hohen Ressourcenausstattung und ≤ 4,7 die KMU mit geringer Ressourcenausstattung. Folglich repräsentieren die ersten beiden Quadranten erfolgreiche KMU mit einer geringen (Quadrant I) und einer hohen Ressourcenausstattung (Quadrant II). Die unteren beiden Quadranten stellen die erfolglosen KMU mit einer geringen Erfolgsindex („ökonomisch“, „strategisch“, „Zufriedenheit“) Ressourcenausstattung (III) bzw. einer hohen Ressourcenausstattung (IV) dar. -/+ +/+ „Glücksritter“ „Performer“ „Verlierer“ „Newcomer“ -/- +/Ressourcenindex („Humankapital“, „Kapitalausstattung“, „technologische Kompetenz“) Abbildung 9: Portfolio: Leistung und Ressourcenausstattung (Quelle: Eigene Darstellung) –59– Die KMU im zweiten Quadranten zeichnen sich durch eine sehr effektive Vertriebsorganisation aus, was sich in den hohen Leistungskennzahlen widerspiegelt und auf die starke Ressourcenbasis zurückzuführen ist. So weisen sie sowohl die höchste ökonomische und strategische Leistung als auch die höchste Exportintensität und Zufriedenheit mit der Zielrerreichung auf und verfügen insbesondere über ein sehr risikofreudiges, international orientiertes Management, eine stabile Kapitalbasis und hohes Humankapital. Dies zeigt sich darin, dass Exportmanager in diesen Unternehmen hoch angesehen und vergütet werden, dass internationale Erfahrung insbesondere bei der Beförderung von Bedeutung ist und dass das Unternehmen Schulungen im Exportbereich unterstützt. Ein weiteres Merkmal dieser KMU ist, dass sie eine konzentrierte Marktbearbeitung verfolgen, wonach sie eine sehr lukrative Marktnische bearbeiten, die sich durch ein hohes Wachstum auszeichnet (vgl. Meffert 2000, S. 216). Die „gewinnorientierten“ KMU in Quadrant I verfolgen eine Marktstreuungsstrategie und verfügen über Vertriebsniederlassungen im Ausland, womit sie auf der höchsten Internationalisierungsstufe im Rahmen des Direktexportes agieren. Sie können zwar als erfolgreich bezeichnet werden, weisen aber dennoch im Vergleich zu Quadrant II geringere Leistungen auf. Obwohl die Exportmanager motiviert, fachlich kompetent und kundenorientiert sind weisen diese KMU erhebliche Schwächen in den Bereichen „Verkaufsplanung“, „Gestaltung des Verkaufsprozesses“, „verkaufsunterstützende Tätigkeiten“ und „adaptiver Verkauf“ auf. Die Analyse der Ressourcenausstattung zeigt, dass diese KMU einerseits über eine vergleichbare Kapitalbasis wie KMU in Quadrant II verfügen, andererseits aber eine geringere internationale Orientierung seitens des Managements und geringer qualifiziertes Humankapital aufweisen. Auch im Bereich der technologischen Kompetenz können Mängel nachgewiesen werden. Die Unterschiede können damit begründet werden, dass Exportmanager mit zunehmender Internationalisierungsstufe und einer Marktstreuungsstrategie höheren Herausforderungen gegenüberstehen, was es ihnen erschwert ihre Aufgaben entsprechend den Anforderungen des Managements zu erfüllen, was bspw. zu einer geringeren Entlohnung führt. KMU in diesem Quadranten ist zu empfehlen, ihre stabile Kapitalbasis zu nutzen um in IuKTechnologien und in Prozesstechnologien zu investieren (vgl. Lloyd-Reason et al. 2004, S. 9). Erstere würden die unternehmensinterne und -externe Kommunikation –60– verbessern, während letztere die Nutzung von Softwaresystemen wie ERP (EfficientResource-Planning) oder CRM (Customer Relationship Management) betrifft, die die Ressourcenplanung im Unternehmen unterstützen und den Vertrieb effizienter gestalten (vgl. Brown et al, 2005, S. 160). Eine anfängliche Überlastung der Exportmanager mit den technologischen Verfahren könnte durch das Angebot von Schulungen vermindert werden, um eine langfristige Verbesserung der Vertriebsorganisation zu gewährleisten (vgl. Brown et al. 2005, S. 157). Wie die geprüften Hypothesen bestätigen, erleichtert der Einsatz technologischer Verfahren zur Gestaltung der Exportbereiche den Managern die Erfüllung ihrer Tätigkeiten. Bei Betrachtung der Gestaltung der Exportbereiche ist auffällig, dass die Exportmanager insbesondere mit dem Einsatz von Personal unzufrieden sind. Eine effektivere Gestaltung könnte bspw. durch den zusätzlichen Einsatz von Personal erreicht werden. Auf diese Weise werden Mitarbeiter entlastet, was eine angemessene Bearbeitung des Marktes ermöglicht, wie z.B. eine bessere Planung der täglichen Aufgaben im Bereich der Verkaufsplanung, mehr Zeit, um sich um die Anliegen, Bedürfnisse und Probleme der ausländischen Kunden im Rahmen des Verkaufsprozesses zu kümmern und eventuell verschiedene Vertriebskonzepte auszuprobieren. Auch das Angebot verkaufsunterstützender Tätigkeiten, wie die Kontrolle von Produktlieferungen und der Austausch mit den Kunden bzgl. der Produkterfahrungen stellt einen wichtigen Bereich dar, der auf diese Weise verbessert werden kann. Unterstützend können den Mitarbeitern Schulungen in diesen Bereichen angeboten werden, um ihre Fähigkeiten zu verbessern. Durch Erhöhung und Spezialisierung der Ressourcenbasis können die wachsenden Märkte besser bearbeitet und die Effektivität und Effizient erhöht werden. KMU in Quadrant IV verfügen über leistungsstarkes Humankapital, eine hohe technologische Kompetenz und auch ihre Kapitalbasis ist mit der der „Performer“ vergleichbar. Die geringe Risikofreude der Unternehmensführung stellt eine Schwachstelle dar. Doch obwohl sie über eine hohe Ressourcenausstattung verfügen, fallen sowohl ihre ökonomischen und strategischen Größen als auch die Zielerreichung unzureichend aus. Ebenfalls stellen die organisationalen Fähigkeiten einen Problembereich dar. Die Exportmanager finden geringe Erfüllung in ihren Tätigkeiten und empfinden, dass ihnen seitens der Kollegen und Kunden geringer Respekt entgegengebracht wird. Des Weiteren verfügen sie über geringe –61– Verkaufserfahrungen, Kundenorientierung und sind mit der Gestaltung ihres Exportbereichs unzufrieden. Diese geringe Motivation, fachliche Kompetenz, Kundenorientierung und Unzufriedenheit mit dem Exportbereich wirken sich negativ auf die Arbeitsweisen auf. Demnach mangelt es im Bereich der verkaufsunterstützenden Tätigkeiten bspw. an einem Erfahrungsaustausch mit den ausländischen Kunden nach Vertragsabschluss, um eventuelle Probleme aufzudecken und mögliche Service-Produkt-Ideen zu generieren. Auch beim adaptiven Verkauf werden kaum verschiedene Vertriebskonzepte erprobt oder flexibel an die jeweilige Verkaufssituation angepasst. Vor dem Hintergrund der geprüften Hypothesen, die bei hohem Humankapital einen signifikanten positiven Einfluss der Charakteristika auf die Methodenkompetenz bestätigen, die ihrerseits zu einer höheren Leistung führt, lässt vermuten, dass ein anderer Faktor diesen Zusammenhang negativ beeinflusst. Bei Betrachtung der Internationalisierungsstufe dieser KMU kann festgestellt werden, dass sie keine Direktinvestitionen tätigen, was mit der festgestellten geringen Risikofreude der Unternehmensführung im Einklang steht. Dieses lässt vermuten, dass die Unternehmen ihre vorhandenen Ressourcen nicht effektiv nutzen, wodurch Exportmanager ihre Fähigkeiten nicht entfalten können, was zu einer geringen Motivation und einer schlechteren Ausführung der Tätigkeiten führt. Vor dem Hintergrund der starken Ressourcenbasis ist der Unternehmensführung zu empfehlen eine Internationalisierungsstrategie zu wählen, die es ermöglicht, die vorhandenen Ressourcen in eine effektivere Verwendungsrichtung zu lenken. Demnach könnten die Unternehmen durch Eröffnung von Repräsentanzen im Ausland die guten Fähigkeiten des Humankapitals nutzen und ihre vorhandenen technologischen Kompetenzen effektiv einsetzen, um die Unternehmensleistungen zu verbessern. Bei den Unternehmen in Quadrant III handelt es sich um KMU mit einer geringen Ressourcenausstattung und einer geringen Leistung. Da sich in diesem Bereich sowohl KMU mit und ohne Direktinvestitionen befinden, werden diese getrennt analysiert um ggf. unterschiedliche Implikationen abzuleiten. Die KMU mit Direktinvestitionen, in Form von Repräsentanzen und Vertriebsniederlassungen verfolgen insbesondere eine konzentrierte Marktbearbeitung. Am Beispiel dieser KMU wird die Relevanz der internen Ressourcen auf einer höheren Internationalisierungsstufe deutlich. Obwohl diese Exporte ein starkes Wachstum verzeichnen und die Exportmanager eine starke intrinsische Motivation aufweisen, erschweren es insbesondere –62– der Mangel an Humankapital, technologischer Ressourcen, internationaler Orientierung und Risikofreude, auf der höheren Internationalisierungsstufe erfolgreich zu sein. Die mangelnde internationale Orientierung und geringe Risikofreude der Unternehmensführung nationalisierungsstufe. Da stehen diese im Widerspruch KMU ebenfalls zu ein der höheren geringes Inter- Commitment aufweisen20, ist zu empfehlen, die Risikoaversion durch Inanspruchnahme weiterer Informations- und Beratungsleistungen zu senken und durch Nutzung von Förderprogrammen, bspw. im Bereich IuK und Prozessgestaltung, die Vertriebsorganisation an die Gegebenheiten der Marktnische anzupassen und eine effektive Bearbeitung zu gewährleisten, sowie die Wettbewerbsfähigkeit und Marktanteile zu verbessern (vgl. Welch/ Luostarinen 1988, S. 53). Die KMU ohne Direktinvestitionen in Quadrant III verfügen über das schwächste Humankapital aller betrachteten Unternehmen. Die mangelnde Beachtung der internationalen Erfahrung im Rahmen der Einstellung und Beförderung von Managern und die mangelnde Unterstützung von Schulungen stellt eine große Barriere dar. Die im Vergleich dazu hohe technologische Kompetenz dient der Erklärung für die geringere Methodenkompetenz der Exportmanager. Obwohl eine hohe technologische Kompetenz sich i. d. R. positiv auf die Vertriebsprozesse auswirkt, kann im vorliegenden Fall davon ausgegangen werden, dass die Exportmanager mit der Nutzung der Technologien überfordert sind und durch den Mangel an Schulungen keine Unterstützung seitens der Unternehmensführung erfahren. Dieses äußert sich in der schwachen Verkaufsplanung in Form einer geringen Planung von Aufgaben und mangelnden verkaufsunterstützenden Tätigkeiten wie einer geringen Verfolgung der Produktnutzung und Problemidentifikation. Da diese Exporte einen hohen Anteil an der gesamten Exportmenge (37,80%), am gesamten Exportwert (39,45%) und am gesamten Exportgewinn (43,80%) ausmachen, ist es von Bedeutung, dass die KMU diesen Bereich durch den Aufbau von Ressourcen verbessern. Es ist auch hier zu empfehlen, dass Commitment zu erhöhen und bspw. auf Veröffentlichungen, die insbesondere von erfolgreichen KMU genutzt werden, zurückzugreifen. Auch Work-shops und Seminare werden im Vergleich zu den erfolg- 20 Die meisten KMU mit Direktinvestitionen (Quadrant III) nutzen nur Veröffentlichungen & Seminare –63– reichen KMU wenig genutzt. Daher sollten die Exportmanager dieser KMU zunächst durch gezielte Schulungen, mit den vorhandenen Technologien vertraut gemacht werden (vgl. Leonidou/Katsikea 1996). Weiterhin sollte bei Einstellung und Beförderung von Managern auf deren internationale Erfahrung geachtet werden, um anschließend durch gezieltes Setzen von Anreizen die Manager zu motivieren die internationalen Aktivitäten auszubauen. 4.2 Offene Forschungsfragen Viele Studien haben sich mit der Internationalisierung von KMU beschäftigt, wobei in der Literatur folgende Schwachstellen benannt werden: Erstens fokussieren sich die meisten Studien auf die Untersuchung der Merkmale, die Exporteure von NichtExporteuren unterscheiden (vgl. Katsikeas/Deng/Wortzel 1997, S. 53). Zweitens nutzen viele Studien nur einen Hauptfaktor, z.B. Humankapital oder Führungsverhalten, zur Erklärung von Unterschieden in der Unternehmensleistung und drittens wird der Erfolg lediglich anhand der Exportanteile, des Absatzwachstums und der Rentabilität gemessen (vgl. Carmeli/Tishler 2004, S. 301; Aaby/Slater 1989, S. 16). Das Exportverhalten eines Unternehmens wird weitgehend von der verfolgten Internationalisierungsstrategie beeinflusst (vgl. Katsikea et al. 2005, S. 81). Deshalb wurde der Fokus in dem vorliegenden Projektbericht auf direktexportierende KMU gelegt. Die Stichprobengröße mit n=36 ist zu gering, um allgemeingültige Aussagen treffen zu können, weshalb eine erneute Durchführung mit einer größeren Stichprobe empfohlen wird. Weitere Studien könnten diese Untersuchung ausbauen, indem sie diese für weitere Internationalisierungsstrategien durchführen, so dass Unterschiede zwischen verschiedenen Internationalisierungsstufen herausgearbeitet werden können. Es wurde eine differenzierte Betrachtung von intangiblen Ressourcen und Fähigkeiten vorgenommen, da der Erfolg eines Unternehmens nicht nur auf einen Faktor zurückzuführen ist, sondern auf die erfolgreiche Integration mehrerer Ressourcen und Fähigkeiten (vgl. Carmeli/Tishler 2004, S. 301). In der untersuchten Stichprobe sind verschiedene Branchen vertreten, obwohl das Augenmerk des RBV auf Wett- –64– bewerbsvorteilen liegt, die definitionsgemäß eine branchenspezifische Erscheinung darstellen. Da auch Ressourcen und Fähigkeiten branchenspezifisch sind, können sie nicht problemlos übertragen werden (vgl. Carmeli/Tishler 2004, S.301). Demnach erscheint es sinnvoll, die Untersuchung für einzelne Bereiche durchzuführen. Auch wenn die Exportleistung anhand einer Kennzahl gemessen werden kann, ist es erstens aufgrund der Komplexität des Exporterfolges sinnvoll mehrere Erfolgskennzahlen abzufragen (vgl. Bijmolt/Zwart 1994, S. 70). Auf Grund dessen wurde in dem vorliegenden Projektbericht der Exporterfolg direktexportierender KMU anhand eines multiplem item sets, der sog. APEV-Skala, gemessen. Bei der APEV-Skala handelt es sich um ein Konstrukt von Lages/Lages/Lages (2005), das die Jahresleistung eines einzelnen Exportgeschäfts anhand subjektiver und objektiver Leistungskennzahlen misst. Ziel der APEV-Skala ist es durch die getrennte Bewertung der Exportbereiche, auf Exportebene eine Vergleichbarkeit der Exportgeschäfte zu schaffen und auf Unternehmensebene eine Scorecard, die sog. PERFEXScorecard, zu erstellen21, die in den Jahresbericht des Unternehmens aufgenommen werden kann. Durch das Aufdecken der Exportleistung können sowohl Skala als auch Scorecard bei der Planung, Führung, Überwachung und Verbesserung der Exportprogramme unterstützen (vgl. Lages/Lages/Lages 2005, S. 79). In der vorliegenden Untersuchung wurde jeweils ein Exportgeschäft eines Unternehmens für das Jahr 2005 untersucht. Um genauere Aussagen treffen zu können, wäre eine dynamische Betrachtung der Exportbereiche notwendig. So könnte dieses Instrument als Benchmark genutzt werden, um die Leistung zwischen Exportbereichen innerhalb des eigenen und zwischen anderen Unternehmen zu vergleichen. Exportmanager könnten auf diese Weise ableiten, welche Ressourcen bzw. Fähigkeiten im Rahmen einer höheren Internationalisierungsstufe benötigt werden (vgl. Lages/Lages/Lages 2005, S. 95). 21 Das Vorgehen der Aufstellung der PERFEX Scorecard anhand der APEV-Skala wird bei Lages/ Lages/Lages (2005) erläutert. –65– 5 Fazit Das Ziel des Projektberichtes war es, die Bedeutung interner, intangibler Ressourcen und organisationaler Fähigkeiten für den Internationalisierungserfolg direkt- exportierender KMU aufzuzeigen. Hierzu sollte zum einen untersucht werden, inwieweit unterschiedliche Ausstattungen interner Ressourcen auf die Strukturen und Prozesse der Vertriebsabteilung wirken. Zum anderen sollte der Einfluss der Vertriebsorganisation, die im Rahmen des RBV als organisationale Fähigkeit verstanden werden kann, auf die Leistung des Unternehmens untersucht werden. Beide Fragestellungen wurden mittels einer linearen Einfachregression untersucht. Abschließend wurden erfolgreiche und nicht erfolgreiche KMU in einem erstellten Portfolio gegenüberstellt. Dabei konnten Unterschiede herausgearbeitet und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Die Ergebnisse der Regressionsanalyse werden folgend kurz präsentiert. In KMU mit hoher Kapitalausstattung und hoher technologischer Kompetenz weist die Gestaltung der Exportbereiche einen höheren Einfluss auf die Methodenkompetenz der Exportmanager auf, als bei KMU mit einer geringeren Ausstattung dieser Ressourcen. Daraus lässt sich ableiten, dass Kapital und technologische Kompetenz für eine effizientere Ausführung der Tätigkeiten von Bedeutung sind. Darüber hinaus wirken die Faktoren „Methodenkompetenz“ und „Gestaltung des Exportbereichs“ bei KMU mit hoher Kapitalausstattung und hoher technologischer Kompetenz stärker sowohl auf die ökonomische und strategische Leistung als auch auf die Zufriedenheit mit der Zielerreichung, als bei KMU mit geringer Ausstattung dieser beiden Ressourcen. Diese Ergebnisse zeigen die Relevanz dieser beiden Ressourcen im Rahmen einer höheren Unternehmensleistung auf. Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor stellt das Humankapital dar. Bei KMU mit leistungsstarkem Humankapital können signifikante Einflüsse der Charakteristika der Exportmanager auf deren Methodenkompetenz festgestellt werden, welche sich wiederum positiv auf sowohl auf die ökonomische und strategische Leistung als auch der Zufriedenheit mit der Zielerreichung auswirken. Jedoch beeinflusst die Methodenkompetenz die Zufriedenheit mit der Gesamtleistung negativ. Dies impliziert, dass eine bessere Erfüllung der Tätigkeiten zu Unzufriedenheit mit der –66– Gesamtleistung führt. Das scheinbar widersprüchliche Ergebnis kann dadurch erklärt werden, dass Exportmanager bei einer guten Erfüllung ihrer Aufgaben eine höhere Leistung erwarten und deshalb schneller unzufrieden sind. Für den Vergleich der erfolgreichen und nicht erfolgreichen KMU, wurden die befragten Unternehmen in ein Portfolio eingeordnet, dass die Unternehmen auf der Ordinate gemäß ihrer Leistung und auf der Abszisse gemäß ihren Ressourcen segmentiert. Die Ergebnisse zeigen auf, dass sich erfolgreiche KMU durch eine hohe Ressourcenausstattung und durch hohe organisationale Fähigkeiten auszeichnen. Sie verfolgen eine konzentrierte Marktbearbeitung und können ein hohes Exportwachstum verzeichnen, was darauf schließen lässt, dass sie vornehmlich in lukrativen Marktnischen tätig sind (vgl. Meffert 2000, S. 216). Von den Exporttätigkeiten erwarten sie einen hohen Einfluss auf das Unternehmenswachstum und auf die Fähigkeit, neue Märkte zu erschließen. Sowohl die hohe Zufriedenheit der Exportmanager mit der Gestaltung des Exportbereichs als auch ihre hohe Motivation, fachliche Kompetenz Kundenorientierung und Methodenkompetenz können auf die hohe Ressourcenausstattung zurückgeführt werden. Die Unternehmensführung weist, im Gegensatz zu den weniger erfolgreichen KMU, eine starke internationale Orientierung und eine hohe Risikofreude auf. Das Angebot an Schulungen im Exportbereich, die hohe Kapitalausstattung und der Einsatz von technologischen Verfahren deuten darauf hin, dass der Exportbereich den Fähigkeiten der Manager angepasst ist und ihnen eine gute Erfüllung der direkten Verkaufstätigkeiten und der verkaufsunterstützenden Tätigkeiten ermöglicht. Weiterhin kann festgestellt werden, dass KMU die trotz geringer Ressourcenausstattung als erfolgreich eingestuft werden, erhebliche Mängel in ihrer Vertriebsorganisation aufweisen. Diese Unternehmen verfolgen eine Marktstreuungsstrategie mit dem vorrangigen Ziel, die Unternehmensgewinne zu erhöhen. Für einen langfristigen Erfolg ist jedoch eine Verbesserung der Vertriebsorganisation notwendig, die gemäß den Ergebnissen eine Verbesserung der Ressourcenbasis impliziert (vgl. Prahalad/Hamel 1990, S. 81). Bei weniger erfolgreichen KMU mit hohen Ressourcen wird festgestellt, dass diese keine Direktinvestitionen tätigen. Die Empfehlung für diese KMU lautet, die vorhandenen Ressourcen in Form von Kapital, technologischer Kompetenz und Humankapital, durch die Eröffnung von Repräsentanzbüros im Ausland effektiver zu nutzen. –67– Erfolglose KMU mit geringen Ressourcen ist zu empfehlen, diese durch gezielte Nutzung von Förderprogrammen und Beratungen schrittweise zu erhöhen. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die intangible Ressourcenausstattung einen positiven Einfluss auf die Vertriebsstruktur ausübt und dass sich die Vertriebsstruktur unmittelbar auf die Unternehmensleistung auswirkt. Die Analyse zeigt, dass im Rahmen der Vertriebsgestaltung direktexportierender KMU noch Handlungsbedarf besteht, der durch derzeit bestehende Förderprogramme nicht gedeckt ist. Technologische Verfahren im Rahmen der Gestaltung und Verbesserung von Vertriebsbereichen, bspw. die Nutzung von ERP- und CRM-Systemen, müsste verstärkt kommuniziert und unterstützt werden. Wenn die Unternehmensführung die Exporttätigkeiten unterstützt, leistungsstarke Exportmanager beschäftigt sowie Kapital und technologische Verfahren für die Gestaltung des Vertriebsbereiches nutzt, ist es wahrscheinlicher, dass Exporterfolge realisiert werden (vgl. Bijmolt/ Zwaart 1994, S. 72 f.). Nachdem in diesem Projektbericht der Fokus noch vornehmlich auf produzierende KMU gelegt wurde, gilt es in den folgenden Projektschritten, ebenso den Erfolg von Dienstleistern nach ähnlichem Vorgehen zu bestimmen. Die Ergebnisse zeigen jedoch, dass die Ressourcenausstattung kleiner und mittlerer „Dienstleister“ einen erheblichen Einfluss auf den Unternehmenserfolg, respektive die Exportorganisation (Netzwerkmanagement) hat. Dieser und weiterer Forschungsfragen gehen die noch kommenden Projektberichte nach. –68– Literaturverzeichnis AABY, N.E./SLATER, S.F. (1989): Managerial Influences on Export Performance: A Review of the Empirical Literature 1978-88, in: International Marketing Review, Vol. 6, 1989, Issue 4, pp. 7-26. AHLERT, D. (2001): Wertorientiertes Management von F&C-Netzwerken – Ein neues Paradigma für das Netzwerkmanagement in Unternehmenskooperationen?, in: Ahlert, D. (Hrsg.): Handbuch Franchising & Cooperation, Neuwied, 2001, S. 1372. 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