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Pathologie
Pathologie
Auf dem Gebiet der Pathologie spielen labordiagnostisch insbesondere die
Zytologie und die Histologie eine Rolle. Bei der zytologischen Untersuchung
werden in zytologischen Ausstrichen Einzelzellen beurteilt, während bei der
histologischen Untersuchung ganze Gewebeproben beurteilt werden.
Auf den folgenden Seiten soll auf Vor- und Nachteile der Zytologie und Histologie,
die
Probengewinnung,
Probenaufbereitung
und
Fixierung
dieser
beiden
Untersuchungsmethoden eingegangen werden, um Ihnen im täglichen Praxisalltag
eine Hilfe zu geben.
Vor- und Nachteile von Zytologie und Histologie:
Probengewinnung:
Die Zytologie bietet gegenüber der Histologie den Vorteil, dass die Probengewinnung
schnell, minimal invasiv und in der Regel ohne Narkose möglich ist. Die Entnahme
einer histologischen Gewebeprobe ist aufwändiger, es ist eine chirurgische Exszision
oder Biopsieentnahme unter Vollnarkose oder lokaler Anästhesie notwendig.
Dauer bis zur Beurteilung:
Die zytologischen Präparate können direkt nach Anfertigung und Färbung in der
Praxis beurteilt werden. Bei Versand in ein Labor erfolgt die Beurteilung des
Präparates noch am Eingangstag der Probe.
Die histologische Gewebeprobe muss zunächst zugeschnitten und über Nacht
eingebettet werden, bevor am nächsten Tag die Beurteilung erfolgen kann. Daher ist
die Bearbeitungszeit für die Histologie einen Tag länger als für die Zytologie.
Aussagekraft:
Bei der zytologischen Untersuchung erfolgt eine Beurteilung von Einzelzellen
hinsichtlich ihrer Morphologie, Anzahl und Anordnung. Damit lassen sich Aussagen
treffen, ob ein entzündlicher oder tumoröser Prozess vorliegt und ob es sich eher um
einen benignen oder malignen Tumorprozess handelt. Dabei ist allerdings nur ein
positiver, zytologischer Befund beweisend, falsch negative Befunde sind z.B.
dadurch möglich, dass der Tumor oder die Entzündung bei der Punktion nicht
getroffen wurde oder nicht aspiriert werden konnte. Ferner kann bei der
zytologischen Untersuchung nicht beurteilt werden, ob invasives oder expansives
Wachstum vorliegt oder ob sonstige Gewebeschädigungen vorliegen.
Da man bei der histologischen Untersuchung ganze Gewebeverbände beurteilt,
können mit dieser Methode sehr viel weitreichendere und genauere Aussagen
getroffen werden als bei der Zytologie. So kann man histologisch z.B. das
Wachstumsverhalten von Tumoren (expansiv – invasiv), Gewebeschädigungen
(Begleitentzündungen, Nekrosen), Metastasierung in Lymphgefäße oder die
vollständige oder unvollständige Beurteilung von Tumoren beurteilen. Ferner kann
man nur im histologischen Präparat das Fehlen von Strukturen (z.B. fehlende
Talgdrüsen bei Sebadenitis) beurteilen.
Die Zytologie bietet damit ein schnelles und einfaches diagnostisches Werkzeug zur
ersten Diagnosestellung, das auch für das weitere diagnostische und therapeutische
Vorgehen nützlich sein kann. Häufig muss aber eine Zytologie im weiteren Verlauf
durch eine Histologie ergänzt werden, um genauere Aussagen treffen zu können.
Bitte beachten Sie, dass wir aus räumlichen Gründen keine
Sektionen von ganzen Tierkörpern durchführen können.
Wenden Sie sich für Tierkörpersektionen daher bitte an das
zuständige Veterinäruntersuchungsamt oder das entsprechende
Institut für Pathologie der nächsten tierärztlichen Hochschule.
Zytologie
Die Zytologie ist eine Untersuchung von Einzelzellen, die an gefärbten Ausstrichen
durchgeführt wird. Dabei werden die Zellen hinsichtlich ihrer Morphologie, Anzahl
und Anordnung beurteilt. Anhand zytologischer Präparate kann beurteilt werden, ob
ein entzündlicher oder tumoröser Prozess vorliegt und ob bei tumorösen Prozessen
ein benignes oder malignes Geschehen vorliegt.
Die Zytologie hat den Vorteil, dass die Proben minimal invasiv und schnell zu
entnehmen sind. Zudem können zytologische Präparate noch am Tag des Eingangs
im Labor beurteilt werden und bieten damit im Vergleich zur Histologie eine
schnellere Diagnostik.
Wichtige Punkte, um ein gutes Ergebnis bei der Zytologie zu gewährleisten:
-
Die Entnahmelokalisation und ein kurzer Vorbericht müssen angegeben
werden, damit eine aussagekräftige Beurteilung erfolgen kann!
-
Bei der Anfertigung der Ausstriche dürfen die Präparate nicht gequetscht
werden oder mit zu viel Druck aufgebracht werden, da sonst die Zellen zerstört
werden!
-
Die angefertigten Präparate sollten nur luftgetrocknet werden, auf keinen Fall
darf eine Hitzefixierung erfolgen, da dies zur Zerstörung der Zellen führt!
-
Die Objektträger sollten gut beschriftet sein, insbesondere bei mehreren
Entnahmelokalisationen, um Verwechslungen zu vermeiden!
Entnahme zytologischer Proben und Herstellung von Präparaten
Feinnadelaspiration von Geweben
Bei der Feinnadelaspiration handelt es sich um die am häufigsten angewandte
Technik zur Gewinnung zytologischer Proben. Für eine Feinnadelaspiration eignen
sich
besonders
Lymphknoten,
oberflächliche
innere
Umfangsvermehrungen.
Organe
Umfangsvermehrungen
sowie
intraabdominale
(Haut,
oder
Unterhaut),
intrathorakale
Material:
Für die Entnahme von Feinnadelaspirationen verwendet man eine sterile
Einwegspritze mit Volumina von 2 – 10 ml. Je derber das zu aspirierende Gewebe
ist, desto größer sollte das Spritzenvolumen sein, um genügend Unterdruck
aufbauen zu können.
Die Durchmesser der aufgesetzten Kanülen sollten zwischen 0,6 und 0,9 mm (23 –
20 G) liegen. Auch hier gilt, je derber das Gewebe ist, desto größer sollte der
Kanülendurchmesser
sein.
Man
kann
zunächst
mit
einem
kleinen
Kanülendurchmesser beginnen und bei schwer zu aspirierenden Geweben (z.B.
Bindegewebe) dann auf größere Kanülen ausweichen.
Ferner sollten drei bis fünf saubere Objektträger bereitliegen.
Technik:
Das zu punktierende Gewebe (z.B. Hauttumor) wird nach Rasur und Desinfektion mit
einer
Hand
fixiert,
bei
der
Punktion
von
inneren
Organen
oder
Umfangsvermehrungen muss die Kontrolle der Punktion über Ultraschall erfolgen.
Mit der anderen Hand wird die Spritze mit aufgesetzter Kanüle in das zu
punktierende Gewebe gestochen. Dann wird unter stetiger Aspiration die die Kanüle
einige Male in verschiedene Richtungen vor- und zurückbewegt, um möglichst viel
Material zu sammeln. Bevor man die Kanüle herauszieht, lässt man den Stempel der
Spritze wieder vorsichtig zurückgleiten oder setzt die Kanüle von der Spritze ab,
damit beim Herausziehen der Kanüle das gesammelte Material nicht in den
Spritzenkonus gesaugt wird.
Nach Herausziehen der Kanüle wird diese von der Spritze abgesetzt, In die Spritze
wird Luft aufgezogen und dann wird die Kanüle wieder aufgesetzt und das
gesammelte Material aus der Kanüle mit der Luft aus der Spritze auf einen
Objektträger ausgeblasen (siehe Abb. 1).
Wenn viel Material gesammelt wurde, sollte man es auf mehrere Objektträger
verteilen, damit die Ausstriche nicht zu dick werden.
Abb. 1: Durchführung einer Feinnadelaspiration
Abbildung aus: Reinhard Mischke: Zytologisches Praktikum für die Veterinärmedizin, Schlütersche
Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG, 2005
Um das Material auszustreichen, legt man vorsichtig einen zweiten Objektträger auf
den Objektträger mit dem Material und wartet, bis sich das Material durch die
Kapillarkräfte zwischen den beiden Objektträger verteilt. Dann zieht man die beiden
Objektträger ohne Druck aufzuwenden in Längsrichtung auseinander (siehe Abb. 2).
Alternativ kann man den Ausstrich auch mit einem aufgesetzten, zweiten
Objektträger, wie bei einem Blutausstrich, anfertigen.
Im Idealfall stellt man mit dieser Technik mehrere, dünne Ausstriche her. Die
Ausstriche lässt man nun an der Luft trocknen (nicht Hitzefixieren!) und schickt die
luftgetrockneten Ausstriche in einer Objektträgerversandhülle in das Labor.
Abb. 2: Anfertigung eines zytologischen Ausstrichs
Abbildung aus: Reinhard Mischke: Zytologisches Praktikum für die Veterinärmedizin, Schlütersche
Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG, 2005
Tupftechnik
Die Tupftechnik eignet sich besonders für chirurgisch entfernte Gewebe oder für
oberflächlich zugängliche Läsionen (z.B. ulzerierte Haut oder Tumoroberfläche).
Material:
Für die Tupftechnik benötigt man eine saubere Skalpellklinge, saugfähiges Papier
und mehrere, saubere Objektträger
Technik:
Mit der Skalpellklinge wird eine frische Oberfläche geschaffen und diese mit dem
saugfähigen Papier abgetupft. Bei in situ verbleibenden Hautläsionen wird die
Oberfläche gereinigt und abgetupft.
Dann drückt man die frische Schnittfläche mehrmals auf einen sauberen
Objektträger, bzw. man drückt den Objektträger auf die Hautläsion.
Die
Objektträger
lässt
man
lufttrocknen
und
versendet
sie
in
einer
Objektträgerversandhülle.
Schabetechnik
Die
Schabetechnik
eignet
sich
besonders
äußerlich
zugängliche
Läsionen
(oberflächliche Tumore, Ulzerationen) oder für chirurgisch entferntes Material, wird
aber insgesamt seltener angewendet.
Material:
Für die Schabetechnik benötigt man eine saubere Skalpellklinge, saugfähiges Papier
und mehrere, saubere Objektträger.
Technik:
Zunächst schafft man mit dem saugfähigen Papier eine trockene und möglichst
saubere Oberfläche auf dem zu beprobenden Gewebe. Dann schabt man mit der
Skalpellklinge im 90° Winkel mehrmals über das Gewebe, bis sich Material am
Klingenrand angesammelt hat. Das Material kann dann entweder direkt mit der
Skalpellklinge auf den Objektträgern ausgestrichen werden, oder das Material wird
auf einen Objektträger verbracht und mit einem zweiten Objektträger, wie zuvor
beschrieben, ausgestrichen.
Dann lässt man die Ausstriche lufttrocknen und versendet sie in einer
Objektträgerversandhülle.
Abstrichtechnik
Ein Abstrich kann mittels eines Tupfers oder einer kleinen Bürste erfolgen. Sie
kommen vor allem bei der Probenentnahme von der Konjunktive, der Nase oder aus
der Vagina zum Einsatz.
Material:
Für die Entnahme benötigt man einen sauberen Tupfer oder eine Kunststoff- oder
Stahlbürste,
ggf.
sterile,
isotone
Kochsalzlösung
sowie
mehrere,
saubere
Objektträger.
Technik:
Zur Gewinnung von Material wird der Tupfer, bzw. das Bürstchen (v.a. bei
Konjunktivalabstrichen) vorsichtig über die Läsion oder die Schleimhaut gerollt. Bei
einer relativ trockenen Oberfläche empfiehlt es sich, den Tupfer vorher mit etwas
Kochsalzlösung anzufeuchten. Nachdem man die Abstrichprobe genommen hat, wird
der Tupfer, bzw. das Bürstchen vorsichtig und ohne Druck auf einem oder mehreren
Objektträgern abgerollt. Auf keinen Fall sollte man den Tupfer auf dem Objektträger
hin und her reiben, da dabei viele Zellen zerstört werden.
Gewinnung und Aufbereitung von Flüssigkeiten
Punktate:
Punktate aus Brusthöhlenflüssigkeit, Bauchhöhlenflüssigkeit oder Synovia werden
direkt mittels Spritze und Kanüle (0,7 – 0,9 mm Durchmesser) gewonnen.
Nach der Gewinnung sollte das Punktat in ein EDTA-Röhrchen überführt werden, um
eine
Gerinnselbildung
zu
vermeiden.
Für
eventuelle,
bakteriologische
Untersuchungen sollte die gewonnene Flüssigkeit in ein steriles Röhrchen verbracht
werden.
Tracheale oder bronchioalveoläre Lavage:
Zur Gewinnung einer trachealen oder bronchioalveolären Lavage werden 0,5 – 1,0
ml/kg Körpermasse isotone Kochsalzlösung instilliert (perkutan, über einen Tubus
oder über ein Endoskop). Anschließend wird so viel Flüssigkeit wie möglich wieder
zurückgewonnen und in ein EDTA-Röhrchen, bzw. in ein steriles Röhrchen
verbracht.
Harn:
Harn sollte möglichst steril, z.B. über einen Katheter, gewonnen werden. Da der pHWert im Harn eine schnelle Autolyse der Zellen begünstigt, sollten noch direkt in der
Praxis Ausstriche angefertigt werden.
Liquor:
Liquor sollte möglichst schnell nach der Entnahme aufgearbeitet werden, da die
Zellen im Liquor bereits 4 Stunden nach Entnahme in Autolyse übergehen. Da die für
korrekte Ausstriche benötigte Liquorzentrifuge in den meisten Praxen nicht
vorhanden ist, empfiehlt es sich, zumindest 1 direkten Ausstrich aus dem Liquor
anzufertigen und den restlichen Liquor möglichst schnell in das Labor zu senden.
Aufbereitung der gewonnenen Flüssigkeiten:
Es sollten schon direkt in der Praxis 1 - 2 Ausstriche von der gewonnen Flüssigkeit
angefertigt werden, da die Zellen in der Flüssigkeit häufig auf dem Transportweg in
das Labor in Autolyse übergehen.
Zellreiche oder zähflüssige Punktate (trüb) können dabei direkt ausgestrichen
werden, bei zellarmen Punktaten (klar) empfiehlt es sich, die Proben schnell nach
Entnahme zu zentrifugieren (z.B. 5 Minuten bei 500 x g oder 3 Minuten bei 1500 x g).
Der Überstand wird abpipettiert und das Sediment nach Resuspension mit einer
geringen Menge Flüssigkeit (ca. 0,5 ml) ausgestrichen. Die angefertigten Ausstriche
werden luftgetrocknet und in einer Objektträgerversandhülle in das Labor geschickt.
Zusätzlich kann auch die gewonnene Flüssigkeit nativ mit in das Labor geschickt
werden, um dort weitere Ausstriche anzufertigen oder z.B. eine bakteriologische
Untersuchung einzuleiten.
Färbung
Wenn die angefertigten Präparate direkt in der Praxis beurteilt werden sollen, kann
man kommerziell verfügbare Färbungen, wie z.B. Diff-Quik® verwenden, um die
Ausstriche zu färben. Im Labor wird in der Regel eine Pappenheim-Färbung als
zytologische Färbung verwendet.
Sie können problemlos auch von Ihnen vorgefärbte und mikroskopierte Ausstriche
noch in das Labor senden, um von uns eine zytologische Beurteilung zu erhalten.
Histologie
Die
Histologie
ist
eine
Untersuchung
von
Gewebeproben,
die
durch
Biopsieentnahme oder chirurgische Exzision gewonnen werden.
Da in der histologischen Probe ein Gewebeverband vorliegt, werden nicht nur die
Einzelzellen beurteilt, sondern die gesamte Gewebestruktur. Damit lassen sich
genaue Aussagen zu Entzündungsprozessen und Tumorgeschehen treffen, da im
histologischen Präparat auch das Wachstumsverhalten zum angrenzenden Gewebe,
Tumormetastasen in Lymphgefäßen und Art und Ausmaß von Gewebeschäden
beurteilt werden können.
Im Vergleich zur Zytologie dauert die histologische Beurteilung zwar einen Tag
länger, bietet dafür aber häufig präzisere und weitreichendere Aussagen.
Wichtige Punkte, um ein gutes Ergebnis bei der Histologie zu gewährleisten:
-
Die Entnahmelokalisation und ein kurzer Vorbericht müssen angegeben
werden, damit eine aussagekräftige Beurteilung erfolgen kann!
-
Bei der Entnahme der histologischen Gewebeproben sollte das Gewebe nicht
gequetscht oder durch Elektrokoagulation versengt werden, da dann das
Gewebe stark geschädigt wird und nicht mehr zu beurteilen ist. Auch das
Einfrieren von Gewebe führt zu einer starken Gewebeschädigung!
-
Das Gewebe sollte direkt nach der Entnahme in ausreichend 4 – 10 %iges
Formalin eingelegt werde, um eine Autolyse zu vermeiden!
Entnahme histologischer Proben und Fixierung
Entnahme
Die Entnahme histologischer Proben erfolgt in der Regel in Narkose oder unter
örtlicher Betäubung. Zum einen können Gewebeproben, wie z.B. Hauttumore partiell
oder vollständig entnommen werden, zum anderen können Biopsien, wie z.B. Hautoder Organbiopsien entnommen werden.
Bei der Entnahme von histologischen Proben ist darauf zu achten, das Gewebe
möglichst wenig zu beschädigen, Quetschung, Elektrokoagulation oder Einfrieren
führen zu starken Gewebeschäden, die zu einer starken Beeinträchtigung der
Beurteilbarkeit führen.
Wahl der Entnahmelokalisation und Probengröße
Die Proben sollten aus repräsentativen Lokalisationen entnommen werden, wobei je
nach Fragestellung verschiedene Aspekte zu berücksichtigen sind.
Tumore:
Tumore sollten, soweit möglich, vollständig entnommen und eingesandt werden,
damit neben der Beurteilung des Tumors auch die Beurteilung der Entnahmeränder
erfolgen kann. Sollte der Tumor nur partiell entnommen oder eingesandt worden
sein, geben Sie dies bitte an, damit es bei der Beurteilung der Probenränder
berücksichtigt werden kann.
Falls nur ein Teil des Tumors oder Biopsien aus dem Tumor entnommen werden
können, ist es wichtig, dass insbesondere Lokalisationen aus dem Randbereich oder
vom Übergang in
das gesunde Gewebe genommen werden, damit das
Wachstumsverhalten zum gesunden Gewebe beurteilt werden kann. Es macht häufig
keinen Sinn, bei großen Tumoren Material aus dem Tumorzentrum zu entnehmen,
da dort zumeist große Nekrosen vorliegen und das Gewebe daher dort nicht
beurteilbar ist.
Sollten Lymphknoten im Bereich des Tumors vergrößert sein, empfiehlt es sich, auch
diese zu entnehmen und einzusenden, um sie in Bezug auf eine Metastasierung zu
untersuchen.
Wenn es sich um sehr große Umfangsvermehrungen handelt, sollten diese vor der
Fixierung geteilt werden, damit sie vollständig durchfixieren.
Hautbiopsien:
Für die Interpretation von Hautbiopsien ist ein ausführlicher Vorbericht sehr wichtig.
Ferner sollten die Hautbiopsien aus repräsentativen Lokalisationen mit typischen
Läsionen entnommen werden. Wenn ein Tier verschiedene, klinische Ausprägungen
einer Hauterkrankung zeigt sollten mehrere Hautbiopsien aus verschiedenen
Lokalisationen entnommen werden und diese in verschiedenen, entsprechend
gekennzeichneten Behältern eingesandt werden.
Vor der Biopsieentnahme sollte die Haut nicht gereinigt und desinfiziert werden, da
dadurch eventuell oberflächliche Erreger (Pilze, Parasiten) entfernt werden.
Die Hautbiopsien sollten einen Mindestdurchmesser von 0,4 cm, besser 0,6 cm
haben, um eine aussagekräftige Beurteilung zu gewährleisten.
Organbiopsien:
Bei Organbiopsien sollten unter Ultraschallkontrolle repräsentative Lokalisationen
entnommen werden. Gerade bei Biopsien aus dem Magen-Darm-Trakt oder der
Nasenschleimhaut sollte nicht nur die oberflächliche Schleimhaut, sondern auch die
Submucosa
mit
entnommen
werden,
da
sich
dort
häufig
die
meisten
Entzündungszellen finden.
Ein Probendurchmesser von 0,2 cm sollte dabei nicht unterschritten werden, um eine
aussagekräftige Beurteilung zu gewährleisten.
Fixierung
Direkt nach der Entnahme sollten die entnommenen Gewebeproben in 4 – 10 %iges
Formalin verbracht werden. Dabei ist darauf zu achten, dass das Verhältnis von
Formalin zu Gewebe ausreichend ist, im Idealfall beträgt das Verhältnis von Formalin
zu Gewebe 10:1. Da die Fixationsgeschwindigkeit des Gewebes ca. 1 cm pro Stunde
beträgt, ist eine ausreichend lange Fixationsdauer des Gewebes notwendig.
Bei einer Einsendung von unfixiertem Gewebe kommt es zur Autolyse, die wiederum
die histologische Beurteilung deutlich einschränkt. Auch eine Fixierung in Alkohol
führt zu Artefakten und eingeschränkter Beurteilbarkeit.
Wenn zusätzlich zu der histologischen Untersuchung auch noch eine andere,
weiterführende Untersuchung erfolgen soll (z.B. Bakteriologie, PCR), muss ein Teil
der Probe separat und unfixiert mit eingesandt werden.
Quellen:
Literatur Zytologie: Reinhard Mischke: Zytologisches Praktikum für die Veterinärmedizin, Schlütersche
Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG, 2005
Cartoon Umschlag: Gary Larson
Kontaktadresse Labor:
MVZ Diamedis Diagnostische Medizin Sennestadt GmbH
Dunlopstraße 50
33689 Bielefeld
Tel.: 05205 / 72990
Fax.: 05205 / 7299115
E-Mail: [email protected]
Ansprechpartnerin Pathologie:
Dr. med. vet. Stefanie Deppenmeier
Fachtierärztin für Pathologie
MVZ Diamedis Diagnostische Medizin Sennestadt GmbH
Dunlopstraße 50
33689 Bielefeld
Tel.: 05205 / 7299224
Fax.: 05205 / 7299255
E-Mail: [email protected]
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