A. B E C K E R U N D 194 schreiben können. Angenähert ergibt sich hierfür schließlich «~(Ue/U,M5. Der endgültige Ausdruck spannung lautet dann: 0 oder 1/2 l 27 Nl für die z\V} Oberflächen- ' ö U 4 ' 35 = const. (5) I. S C H A P E R ergeben sollte. Doch ist auch zu erwarten, daß durch die im flüssigen Zustand vielfach auftretende Assoziation die Frequenz gegenüber der nach Lindemann berechneten verkleinert wird. Durchmustert man nun die nicht allzu große Zahl jener Stoffe, deren spezifische Volumina für den festen und flüssigen Zustand genügend genau bekannt sind, so findet man immerhin noch eine A n zahl von Substanzen, bei denen f befriedigend konstant wTird, wie dies die folgende Tabelle zeigt: Dies ist aber praktisch identisch mit der empirisch gefundenen, sogenannten MacLeodschen Formel für die Temperaturabhängigkeit der Oberflächenspannung o = const' (pi, — £>4 T Anilin Bromoform Nitrobenzol p-Xylol Natrium ). Bei tiefen Temperaturen, w o der Dampfdruck vernachlässigbar ist, geht dieselbe nämlich in o V 4 = const über. Bei bekannter Frequenz der Oberflächenmoleküle wäre dann auch in (5) der Wert der Konstanten berechenbar. Da diese Kenntnis aber noch aussteht, wird man wieder die Lindemannsche F o r mel anwenden müssen, wobei sich ein universeller Wert des Dimensionsfaktors f 0 V 292,7 43,4 91,1 293,2 51 87,5 291,2 42.6 102,2 298,9 29.7 124,2 373,2 222 24,0 T e Fe 267,0 81.2 281,2 77,0 278,9 91,0 286,4 102,8 370,9 23,4 10- 12 2,51 2,67 2,65 2,53 2,62 ! Bei diesen Stoffen, deren Molekülform nicht allzu stark von der Kugelgestalt abweicht, und die somit auch ungefähr den würfelförmigen Zellen des Flüssigkeitsmodells entsprechen dürften, nimmt f also einen Wert von etwa 2,6-IO 12 an, während für die Schwingungen im Innern '2,8 • 10 1 2 gelten soll. Nun hat M a d e l u n g 8 bereits ausgesprochen, daß die Oberflächenfrequenz infolge der geringeren Anzahl nächster Nachbarn kleiner als die Frequenz im Innern sein muß, so daß das gefundene Resultat auch in dieser Hinsicht durchaus plausibel ist. ' - f e v . ^ t a r 6 E. M a d e 1 u n g , Physik. Z. 14, 729 [1913]. Über Eiselektrizität V o n A U G U S T BECKER u n d ILSEMARIE SCHAPER-I- 1 Aus dem Physikalischen Institut der Universität Heidelberg (Z. N a t u r f o r s c h g . 4 a, 19-1—198 [1949]; e i n g e g a n g e n a m 11. A u g u s t 1948) Es wird über einen unseres Wissens neuen elektrischen Effekt berichtet, der beim Schmelzen von Eis im elektrischen Feld sich zeigt (Auftau- oder Schmelz-Effekt) und im Auftreten elektrischer Ladungen besteht, die im Gasraum durch Elektrizitätsträger fortführbar sind. Anläßlich unserer gemeinsamen Untersuchun-Z~Vgen über die Temperaturabhängigkeit der totalen Trägerbildung in L u f t 2 haben wTir die auffallende Beobachtung gemacht, daß sich die freie Elektrode eines mit flüssiger Luft gekühlten K o n densators, dessen andere Elektrode auf konstanter Spännung gehalten wird, nach Entfernung der Kühlung bei seiner allmählichen Erwärmung 1 Meine langjährige treue Mitarbeiterin, die in stets unermüdlicher Einsatzbereitschaft sich an vielen meiner Untersuchungen als' zuverlässige und äußerst gewissenhafte Beobachterin beteiligt hat und daneben den zahlreichen Praktikanten des Physikalischen In- stituts in vielen Jahren mit bestem pädagogischen Erfolg eine wegweisende Beraterin gewesen ist, verschied am 23. Mai 1948 nach kurzer Krankheit. A . B e c k e r . 2 A. B e c k e r u. I. S c h a p e r , Z. Physik 79, '186 [1932]; 91, 422 [1934]. Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz. This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution-NoDerivs 3.0 Germany License. Zum 01.01.2015 ist eine Anpassung der Lizenzbedingungen (Entfall der Creative Commons Lizenzbedingung „Keine Bearbeitung“) beabsichtigt, um eine Nachnutzung auch im Rahmen zukünftiger wissenschaftlicher Nutzungsformen zu ermöglichen. On 01.01.2015 it is planned to change the License Conditions (the removal of the Creative Commons License condition “no derivative works”). This is to allow reuse in the area of future scientific usage. ÜBER EISELEKTRIZITÄT elektrisch auflädt, wenn die in ihm eingeschlossene L u f t wasserdampfhaltig war. In seit 1934 durchgeführten größeren Reihen variierter Versuche haben wir feststellen können, daß keine der älteren Deutungen einer „Eiselektrizität" 3 ' 4 in unserem Fall zutrifft, sondern daß es sich offenbar um einen mit dem Schmelzen gebildeten Eises verbundenen elektrischen Effekt handelt. Da unsere Versuche nur mit größeren Unterbrechungen verfolgt und schließlich infolge technischer Behinderung gänzlich abgebroElektrometer chen werden mußten, haben 'l|h| i wir leider nicht bis zu einer voll befriedigenden Klärung des Mechanismus der Erscheinung durchdringen können. Möge die vorliegende Mitteilung daher vor allem eine A n regung für künftige Beobachter des Phänomens sein. 1. A u s der Reihe der verschiedenen Meßanordnungen, die wir im Verlauf unserer Versuche benutzt haben, sei diejenige der Abb. 1 hervorgehoben. Einem Metallstab S steht in dem Glasgefäß G als GegenelekAbb. 1. Versuchstrode der mit einem Quadrantenanordnung. elektrometer verbundene, isoliert eingebaute Käfig K gegenüber. Derselbe ist durch die metallische Hülle H, die an einem ins Glas eingeschmolzenen Metallring E hängt und mit diesem geerdet ist, elektrostatisch geschützt. Auf H kann nach Wunsch eine Netzkappe N aufgesetzt werden. Die Glasröhre enthält im allgemeinen feuchte Luft und kann auch durch den Ansatz P hindurch bis auf die Dampfspannung des Wassers ausgepumpt, andererseits zu Vergleichszwecken auch mit völlig trockener Luft beschickt werden. Es ist hervorzuheben, daß infolge der durch den Erdungsring bewirkten Abtrennung von K von den übrigen Teilen der Anordnung keinesfalls ein Übergang von Ladungen auf K durch die festen Teile des Systems oder durch infolge Bereifung oder Wasserbeschlag etwa auftretende leitende Brücken von der spannungsführenden Elektrode her erfolgen kann. Wir haben auch streng darauf geachtet, daß diese Abtrennung nicht etwa durch einen Beschlag von E und des oberen isolierenden Teils der Anordnung gefährdet wird. 3 Z. B. M. F a r a d a y , Exp. Res. Electricity 2, 2083; H. E b e r t u. B. A . H o f f m a n n , Ann. Physik 2, 706 [1900]; A. S t ä g e r , Ann. Physik 76, 49 [1925]; 77, 225 [1925]; B. V o d a r , J. Physique Radium (8) 2, 73 [1941]. 195 2. Enthält der Versuchsraum wasserdampfhaltige Luft, und wird der Metallstab S auf konstante Spannung V gebracht und durch Eintauchen von St in flüssige L u f t oder in ein anderes Kältemittel tiefgekühlt, während der Käfig K mit dem Elektrometer enterdet ist und die Netzkappe N fehlt, so findet vornehmlich an der Kuppe von S je nach dem Wasserdampfgehalt in G mehr oder weniger kräftige Reifbildung statt, ohne daß irgendein elektrischer Effekt beobachtbar wird. Ebensowenig findet sich eine Elektrometeranzeige bei geerdetem Stab S. Die Reifbildung hat also in kei- tb 1 I /\ 300Vy> SK A V 80V \ \\ l ' j 200V Abb. 2. Messungen ohne Netz N. Abszisse: T am Stab S. nem Fall eine beobachtbare elektrische Wirkung im Gefolge. W i r d die Kühlung von St entfernt, so daß eine allmähliche Erwärmung und damit ein Verschwinden des gebildeten Reifs erfolgen kann, so findet jetzt bei an S angelegter Spannung — es sei wieder zunächst der Fall ohne Netz N betrachtet — eine mit der Zeit anwachsende und schließlich einen Endwert erreichende Aufladung des Elektrometers statt, wie dies durch die gestrichelte Kurve a der Abb. 2 veranschaulicht wird. W i r d diese Aufladung nur in kurzen Intervallen mit Zwischenerdung des Elektrometers verfolgt, so erhält man entsprechend Differentialkurven nach Art der Kurven b der Abb. 2. Die Wirkung wächst mit der Spannung; sie fehlt völlig im feldfreien Raum. Sie ist unabhängig davon, ob der Stab während der Reifbildung geerdet war oder auf Spannung lag. Sie ist auch unabhängig vomVorzeichen der für die Messung gewählten Spannung; wird während einer Versuchsreihe das Spannungsvor4 Z.B. P. G s c h w e n d , Jb. Radioaktiv. 17, 62 [ 1920]; A. G o c k e 1, Meteorol. Z. 40, 277 [ 1923], u. a. m. A. B E C K E E U X P I. S C H A P E R f zeichen wiederholt gewechselt, so erhält man einen einheitlichen Kurvenzug. Die Erscheinung bleibt qualitativ unverändert, wenn der Versuchsraum bis zur Dampfspannung des W a s s e r s ausgepumpt wird. Aussagen über die quantitative Abhängigkeit vom Luftdruck begegnen der Schwierigkeit, den Grad der ursprünglichen Bereifung, der die Erscheinung überwiegend beherrscht, genügend exakt zu reproduzieren. Im völlig trockenen Versuchsraum, in dem keine Keifbildung erfolgen kann, fehlt die Erscheinung. Als Abszisse unserer Darstellung findet sich die Temperatur von S, wie sie durch das mit der Spannungszuführung verbundene Thermoelement Th angezeigt wird; sie bezieht sich jeweils auf die mittlere Zeit der betr. Beobachtung. Die A u f ladung wächst mit der Erwärmung und verschwindet in der Gegend des Nullpunkts. Da das Maximum der Wirkung im betrachteten Fall bei erheblich unter 0 ° liegenden Temperaturen auftritt. so mag es gewagt erscheinen, sie überhaupt mit dem Verschwinden des Reifs bei der Erwärmung von S in Zusammenhang bringen zu wollen. Es bedarf daher besonderer P r ü f u n g aller sonstigen Faktoren, welche vermutungsweise für die beobachtete Erscheinung verantwortlich sein könnten. 3. Da die Bildung und das nachfolgende Verschwinden des Keifs mehr oder weniger eine Veränderung des elektrischen Kraftfeldes im Versuchsraum verursacht, läßt sich vor allem an die Beteiligung einer Influenzwirkung auf K denken. Diese würde sich in der Weise äußern müssen, daß zunächst beim Anwachsen der Keifbildung eine Tnfluenzierung von K im Sinne der an S angelegten Spannung erfolgt, und daß dann mit dem Abschmelzen der Eisnadeln das Zurücktreten der inlluenzierenden Ladung eine Umkehr der W i r kung auf K bewirkt. Demgegenüber haben wir bei der Reifbildung, wie oben bemerkt, keinen nennenswerten Intluenzierungseinfluß beobachtet. Auch haben wir mit dem gleichen negativen Ergebnis die Reifbildung am Stab dadurch nachgeahmt. daß wir diesen aus Eisen wählten, welches ein Teil des Kerns eines Elektromagneten war. und an ihm Eisenfeilicht durch Einschalten des Magnetstroms sich in Kraftlinienrichtung aufrichten ließen, während S auf Spannung lag und das Elektrometer mit K isoliert w ar. Daß aber immerhin bei offenbar besonders kräftiger Bereifung von S die Inlluenzierung sich gering- fügig bemerkbar machen kann, ist wohl aus der Andeutung der Ladungsumkehr der mitgeteilten Kurven b beim Erwärmungsversuch zu entnehmen. Es wird aber auch hier ersichtlich, daß diese erst nach Abklingen des Hauptvorgangs kenntlich werdende Erscheinung keine wesentliche Rolle spielt. Ihre praktisch völlige Ausschaltung zeigt die veränderte Gestalt der mit der eingefügten Netzkappe N aufgenommenen Kurven der Abb. 3, die keinerlei Zeichenwechsel mehr aufweisen. Die Gesamtwirkung ist in diesem Fall dem Kraftliniendurcligriff durch X* zuzuschreiben, auf den die Art der Bereifung naturgemäß 80 SK/t 60 W 20 Abb. 3. .Messungen mit Xetz X. A Kühlung in flüssiger Luft, X Kühlung in fester Kohlensäure. erheblich weniger Einfluß haben kann als auf das ursprüngliche Feld. A u s dem Vergleich der Kurven der Abb. 2 und 3 werden nun auch weitere Schlüsse über den für das beobachtete Phänomen maßgebenden Temperaturbereich ermöglicht. Die Tatsache, daß die Kurven der Abb. 3 auf ein engeres Gebiet der Thermoelement-Anzeige begrenzt sind, und daß das Maximum im Falle der Vorkühlung durch feste Kohlensäure bei erheblich höherer (dem EisSchmelzpunkt gtit benachbarter) Temperatur liegt als bei Vorkühlung durch flüssige Luft, nötigt zu der Annahme, daß der elektrische Effekt offenbar wesentlich solchen Raumstellen zugeordnet warden kann, die in der Erwärmung gegenüber den Anzeigen des Thermoelements merklich fortgeschritten sind. Danach dürfte nichts unserer V o r stellung entgegenstellen, daß der Effekt dem A b schmelzen der gebildeten Eisnadeln auf S und, bei benutzter Netzkappe X. vielleicht auch auf X. ÜBER EISELEKTRIZITÄT ferner wohl auch dem Verschwinden des Eisnebels innerhalb des Versuchsraums zuzuschreiben ist. Die Frage nach dem Mechanismus des Vorgangs bleibt dabei zunächst ungelöst. Es ist insbesondere nicht entschieden, ob die offenbar für die Überführung der Ladungen auf K unentbehrlichen Spannungsdifferenzen zugleich notwendige Vorbedingung für die Entstehung der freien Ladungen selbst sind. Man möchte diese Frage bejahen, nachdem die stets im elektrischen 197 beschränken, sind die Teile R und Z durch Hartgummi gegen starke Wärmeleitung abgeschirmt. K. R und Z befinden sich ständig auf ± 500 Volt, während die Innenelektrode von K auf beliebige Spannung V' gebracht werden kann. Unsere Beobachtungen ergaben folgendes: Wird bei gekühltem, innen bereiftem K völlig trockene Luft durch den Apparat geleitet, so ist in Z keine elektrische W i r k u n g zu finden. Ein ..Zerreißeffekt", wie er in der Literatur mitgeteilt und auf ein Zerreißen von Eisnadeln durch einen Luftstrom zurückgeführt worden ist, beeinflußt fluss. Luft Elektrometer also das Ergebnis unserer Versuche bei { Thermometer A\ -0 den absichtlich klein gehaltenen Strö^ J L J mungsgeschwindigkeiten nicht merklich. Wird dagegen feuchte Luft eingeführt. so treten kräftige Aufladungen fl in Z auf. Man wird in diesem Fall Eisnebelbildung in K mit nachfolgendem SK/t i f> Auftauen in R und Z als Ursache der i i X i / Wirkung ansehen müssen. Wird trok/ i 12 kene Luft eingeleitet und die Kühi K / \ 1 \ t/ lung von K entfernt, so erhält man 1 \ / I A 1 ohne Vorfeld in K die in Abb. 4 ausl \ X \ 1 gezogenen Aufladungskurven. Mit Vor\ 1 X feld dagegen ergeben sich die von diecr—^ sen wesentlich verschiedenen, gestri>3\ ->fXy-K-90 1 1 I I 0 chelten Kurven. Das in Abb. 4 a ver0 0 0 -10 -60 -20 -20° 0" -60 T am Thermometer anschaulichte Bild gibt das bei zwei voneinander unabhängigen Versuchen Abb. 4. Strömungsversuche. O V o r f e h l V ' K = 0, beobachtete Verhalten wieder, während X V o r f e l d V ' K = 20 V . im Falle der Abb. 4 b eine einheitFeld beobachtete Auftauwirkung eine starke Zuliche. fortlaufende Versuchsreihe, abwechselnd nahme mit der Stärke des Feldes und eine Unmit und ohne Vorfeld, unter sonst gleichen abhängigkeit vom Vorzeichen gezeigt hat. Bedingungen durchgeführt wrorden ist. Bei tiefen Temperaturen, bis in die Gegend von un4. W i r haben versucht, dem Problem dadurch gefähr — 2 0 ° , fehlt jeder wesentliche Einfluß des näher zu kommen, daß wir ein StrömiuigsverVorfelds. W i r schließen daraus, daß die unter fahren anwandten, um die Ladungsträger aus diesen Bedingungen nachweisbaren Ladungsträihrem Entstehungsort zu entnehmen und danach ger offenbar nicht im Raum K, in dem das V o r erst zum Zweck ihrer Messung einem elektrischen feld wirkt, entstanden sind, was auch insofern Feld auszusetzen. Gleichzeitig war es dadurch nach unserer allgemeinen Auffassung verständmöglich, nach Belieben auch den Einfluß eines lich ist, als die dort vorhandenen Temperaturen Feldes im Entstehungsraum selbst zu prüfen. erheblich unter den vom Thermometer angezeigten Die benutzte Anordnung zeigt Abb. 4. D e r Kondenliegen müssen und daher kein erhebliches A u f satorraum K wird mit etwas W a s s e r beschickt und tauen zulassen. Daß jetzt die Gesamterscheinung, dann durch Eingießen von flüssiger L u f t in den A u f satz A tiefgekühlt. Ein bei L e i n g e f ü h r t e r , durch verglichen mit der zunächst betrachteten VerQuarzwolle filtrierter L u f t s t r o m durchströmt K, eine suchsanordnung, den viel näher beim Eisschmelzangesetzte Metallröhre R und den zur T r ä g e r m e s s u n g punkt liegenden Temperaturen zugeordnet ist. dienenden Zylinderkondensator Z, dessen Innenelekdarf ohne Zweifel als eine direkte Stütze unserer trode zum Elektrometer führt. Die L u f t t e m p e r a t u r A u f f a s s u n g von einer Auftauwirkung betrachtet wird durch das' in R befindliche Thermometer gemessen. Um die Kühlung möglichst auf den Raum K zu werden. Als Entstehungsort der durch die aus- f\ A / \ V, V E. S C H W A R T Z 198 gezogenen Kurven nachgewiesenen Träger kommt entweder die Röhre R oder auch noch der Raum Z in Betracht, falls ursprünglich die Reifbildung bis dahin fortgeschritten war. Im letzteren Fall wäre allerdings auch durch diese Versuche nicht bewiesen. daß die Entstehung der Ladungsträger im feldfreien Raum möglich ist. Daß oberhalb — 2 0 ° ein beträchtlicher Vorfeldeinfluß vorhanden ist, weist darauf hin, daß jetzt offenbar überwiegend oder nahezu ausschließlich Ladungsträger aus K zur Messung kommen. Daß die Kurven in diesem Fall bis zu kleinen positiven Temperaturwerten vorschreiten, ist nicht so auffallend, da diese Werte ja die Verhältnisse in R und nicht in K anzeigen. Es ist auch verständlich, daß der Effekt hierbei auf erhebliche Höhe ansteigen kann, da der Raum K der Ort bevorzugter Eisbildung ist. Man sollte aber erwarten, daß die aus K entweichende Trägerzahl durch das angelegte Vorfeld gegenüber der Feldfreiheit eine Verringerung erfahren müßte, während gerade das Gegenteil offensichtlich ist. Diese Tatsache, daß aus K überhaupt nur dann Träger meßbar 5 Bei meteorologischen Vorgängen solcher Art würde ein vorhandenes atmosphärisches Spannungsgefälle die Rolle des elektrischen Felds übernehmen. 8 Unsere nächstliegende Absicht, die Erscheinung okular in einem Eisnebel zu verfolgen, wie er beispielsweise beim Eingießen von flüssiger Luft in einen mit Wasser beschickten Raum erhältlich ist, konnten wir leider nicht mehr verwirklichen. werden, wenn sie im elektrischen Feld entstanden sind (vgl. die Ordinaten der gestrichelten und der ausgezogenen Kurven in der Nähe der Abszisse 0 ist zweifellos eine erste eindeutige und sichere Andeutung dafür, daß die Entstehung des von uns nachgewiesenen Effekts an die Gegenwart eines elektrischen Felds gebunden ist5. Die Richtung des Feldes an der Oberfläche des schmelzenden Eises scheint aber ohne Bedeutung zu sein. W e n n uns durch diese Versuche eine Einschränkung der Deutungsmöglichkeiten des Phänomens gelungen ist, so bedarf es weiterer variierter Untersuchung, um zu vollem Verständnis des Mechanismus desselben vorzuschreiten, zumal anzunehmen ist, daß es sich um einen Vorgang handelt, der nicht ausschließlich auf Eis bzw. Wasser beschränkt sein wrird8. Es wäre noch zu prüfen, ob die Erscheinung an einer glatten Eisoberfläche überhaupt auftritt, oder ob die Gestalt der Oberfläche (Eisnadeln, Eisnebel), und dann etwa deren Influenzierung eine Rolle spielt, nachdem wir eine solche bisher nur bezüglich ihres direkten Einflusses auf die Auffangelektrode als unwesentlich festgestellt haben. Dann bliebe immer noch die Bedeutung des Übergangs der influenzierten Teilchen in Tröpfchenform zu klären. Die etwaige Notwendigkeit einer solchen Fragestellung würde allerdings das Interesse an der Erscheinung vielleicht mehr nach der praktischen Seite hin verschieben. Zur Elektronenoptik des Betatrons Von ERICH S C H W A R T Z * (Z. N a t u r f o r s c h g . 4 a, 198—204 [1949]; e i n g e g a n g e n a m 19. A u g u s t 1948) Es werden die Bahnkurven im Betatron ermittelt, -indem ein divergent in die Entladungsbahn eintretendes Elektronenstrahlbüschel zugrundegelegt wird. Das Magnetfeld wird als konstant angesehen; die Untersuchung bezieht sich auf die Bahnkurvengestalt bei den ersten Umläufen, die für die Elektronenbeladung des Betatrons besonders wichtig sind. Es ergibt sich, daß ein um so längeres Zeitintervall für den Einschuß von Elektronen verfügbar ist, je höher deren Voltgeschwindigkeit ist und je flacher das Magnetfeld innerhalb der Entladungsbahn nach außen hin abklingt. Die Einschußintervalle liegen bei 500-periodigem Erregerstrom ohne Vormagnetisierung in der Größenordnung von 0,01 bis 0,1 Mikrosekunden; sie erreichen die Größenordnung einer Mikrosekunde beim Betrieb mit Gleichkomponente. Die nutzbaren Divergenzwinkel der Elektronenstrahlen schwanken während des Einschußintervalles zwischen Null und einem Maximalwert. Die Maximaldivergenz beträgt etwa 5°. Sie wird größer, wenn das Feld flacher absinkt, und ist unabhängig von der Einschußenergie, während die verwertbare Stromstärke mit der Einschußenergie wächst. U • • ber die Stabilität der Bahnkurven beim Betatron liegt eine Reihe älterer Arbeiten vor. Schon W i d e r ö e 1 hat die Bedingung ermittelt, 1 R. W i d e r ö e . Arch. Elektrotechn. 21. 387 [1928]. die auf der Entladungsbahn erfüllt sein muß. damit die zeitlich anwachsende Elektronengeschwindigkeit und das zeitlich anwachsende magnetische * Z. Zt. (24 a) Hamburg-Langenhorn 1, Höpen 21.