Verlauf der Hepatitis C Eine akute Infektion mit Hepatitis C-Viren

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Verlauf der Hepatitis C
Eine akute Infektion mit Hepatitis C-Viren (HCV) bleibt oft unbemerkt, weil sie meist keine oder nur leichte, grippeähnliche Symptome verursacht. Bei rund einem Viertel der Betroffenen heilt die
Infektion nach ein paar Monaten von selbst aus. Sind jedoch nach
einem halben Jahr immer noch Erreger im Blut nachweisbar, ist die
Infektion chronisch geworden. Meist treten auch dann zunächst
keine Symptome auf, sondern erst, wenn die Entzündung die Leber
soweit zerstört hat, dass sie ihre Entgiftungsfunktion nicht mehr
richtig ausüben kann, was die Leistungsfähigkeit der Betroffenen
drastisch vermindert. Ärzte sprechen dann von einer Leberinsuffizienz. Bei etwa jedem dritten Patienten ist nach 20 Jahren das lebensgefährliche Stadium einer Leberzirrhose (Leberverhärtung,
„Schrumpfleber“) erreicht, verbunden mit dem Risiko, dass die zur
Leber führende Pfortader platzt (Pfortader-Ruptur). Leberzirrhose
ist heute der häufigste Grund für eine Lebertransplantation. Auch
das Risiko für Leberkrebs wird durch eine chronische HCV-Infektion
deutlich erhöht.
Verbreitung der Hepatitis C
Von HCV sind weltweit sieben Varianten bekannt, die Genotyp 1 bis
7 genannt werden. In Deutschland tritt Genotyp 1 am häufigsten
auf. Weltweit haben ca. 170 Millionen Menschen eine mit HCV infizierte Leber; und jährlich sterben etwa 350.000 an den Folgen. In
besonders stark betroffenen Regionen wie China sind mehr als ca.
3 % der Bevölkerung infiziert, in Ägypten sogar rund 15 %. Für
Deutschland wird die Prävalenz auf nur etwa 0,3 % geschätzt,
doch auch das sind fast eine Viertelmillion Betroffene (Quelle: Robert Koch Institut).
Übertragung der Hepatitis C
Das Virus wird praktisch ausschließlich mit Blut übertragen. So waren bis Anfang der 1990er-Jahre verseuchte Blutkonserven oder
Blutprodukte (wie Gerinnungsfaktor-Präparate) die Hauptursache
für Neuinfektionen. Seit der Identifizierung des Virus und der Entwicklung von Tests werden jedoch Blutkonserven kontrolliert und
Blutprodukte zusätzlich virusinaktiviert, so dass ein Infektionsrisiko
so gut wie ausgeschlossen ist. Heute wird das Virus beispielsweise
durch den gemeinsamen Gebrauch von Spritzen unter Drogenabhängigen, durch unsachgemäße Tätowierungen oder Piercings mit
unsauberen Instrumenten, durch Sex oder Weitergabe von Mutter
zu Kind übertragen.
Therapie der Hepatitis C
Heute ist Hepatitis C mit geeigneten Medikamentenkombinationen
fast immer heilbar. Das ist der Entwicklung von Medikamenten zu
verdanken, die gezielt einzelne Schritte der Virenvermehrung in
den Leberzellen unterbinden. Verglichen mit vorangegangen Therapiestandards (zu denen stets eine Alpha-Interferon-Komponente
gehörte) konnten gleich drei wesentliche Verbesserungen erzielt
werden:
▪
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Die Heilung wird mit einer Zuverlässigkeit von weit über 90 %
schon mit der ersten Behandlung erreicht.
Die Therapie dauert in vielen Fällen nur noch drei Monate statt
sechs oder mehr; manchmal genügen acht Wochen.
Und: Die Therapie ist nebenwirkungsarm.
Konnten bis vor kurzem nur die Genotypen 1 bis 4 auf die neue
Weise behandelt werden, stehen seit 2016 geeignete Medikamente
gegen alle Genotypen zur Verfügung. Weitere Medikamente befinden sich im Zulassungsverfahren oder in der fortgeschrittenen Erprobung in klinischen Studien.
Anbieter neuer HCV-Medikamente sind: Gilead Sciences, AbbVie,
MSD, Janssen und Bristol-Myers Squibb.
Stand: 31.07.2017
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