HEPATITIS-C-VIRUS (HCV-Infektion)

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Landratsamt Neumarkt i. d. OPf.
–Gesundheitsamt–
HEPATITIS-C-VIRUS (HCV-Infektion)
1) Wo kommen Hepatits-C-Viren (HCV) vor ?
Etwa 2-3% der Weltbevölkerung sind chronisch mit HCV infiziert. In
der BRD weisen etwa 0,5% der Bevölkerung HCV-Antikörper auf, das
heißt, sie hatten schon einmal Kontakt mit dem Virus. Bei über 70%
der Infizierten gelingt es dem Immunsystem nicht, das Virus
erfolgreich zu eliminieren.
2) Wie werden die Hepatits-C-Viren (HCV) übertragen ?
Gesichert ist die Übertragbarkeit durch Blut und auch über die
gemeinsame
Nutzung
von
Gebrauchsgegenständen
bei
intravenösem Drogenkonsum. Mit einer Übertragung kann gerechnet
werden beim unsauberen Tätowieren oder beim Piercing sowie bei
der
gemeinsamen
Nutzung
von
persönlichen
Gebrauchsgegenständen,
wie
Nassrasierer,
Zahnbürsten,
Nagelscheren. Der sexuelle Übertragungsweg spielt eine
untergeordnete Rolle, es besteht aber ein erhöhtes Risiko bei
bestimmten Sexualpraktiken.
3) Welche Beschwerden können auftreten ?
Eine frische HCV-Infektion wird von den Betroffenen oft nicht
bemerkt, weil sie keine Beschwerden verursacht. Nur bei einem
kleinen Teil der Betroffenen kommt es zu klinischen Symptomen, wie
Kopfschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit, Druckgefühl im Oberbauch,
Juckreiz oder Gelenkschmerzen. Da typische Merkmale einer
Hepatitis, wie Dunkelfärbung des Urins, Hellfärbung des Stuhls oder
eine Gelbsucht, meist fehlen, wird die Infektion oft erst anlässlich von
bestimmten Untersuchungen festgestellt.
4) Wie lange dauert es, bis nach Kontakt mit dem Krankheitserreger eine Erkrankung ausbricht (Inkubationszeit) ?
Die Zeit von der Aufnahme des Krankheitserregers bis zur
Erkrankung beträgt 2 Wochen bis 6 Monate.
5) Wie lange besteht die Möglichkeit sich anzustecken ?
Eine Ansteckungsfähigkeit besteht unabhängig von den Symptomen
der Krankheit, solange Bestandteile des Virus als Merkmale der
Virusvermehrung nachweisbar sind. Die Ansteckungsgefahr hängt
von der Höhe der Virenlast im Blut und der Art des Kontaktes ab. Bei
akuten Erkrankungen ist die Gefahr der Ansteckung kurz vor
Krankheitsausbruch am größten, von chronisch infizierten Personen
kann jahrelang eine Ansteckungsgefahr ausgehen.
6) Gibt es eine Behandlungsmöglichkeit oder eine Impfung ?
Eine Schutzimpfung gegen HCV ist bisher nicht verfügbar. Nach der
Diagnose einer akuten HCV kann durch eine sofort begonnene
Therapie ein chronischer Verlauf in nahezu hundert Prozent der Fälle
verhindert werden.
7) Wie kann man sich vor einer Infektion mit Hepatitis C-Viren
schützen ?
o Medizinisches Personal sollte die Richtlinien zu Hygiene und
Vorbeugung berücksichtigen
o Verwendung von Schutzhandschuhen bei möglichem Kontakt
mit virushaltigen Körperflüssigkeiten oder Mundschutz bei
Tröpfchenbildung
o mit Blut- oder Körperflüssigkeiten in Berührung gekommene
spitze oder scharfe Gegenstände sicher in
durchstichsicherem Behältnis entsorgen
o Verwendung geeigneter Händedesinfektionsmittel
o besondere Vorsicht bei Gegenständen mit Verletzungsgefahr
(z.B. Maniküre, Pediküre, Tätowierung, Ohrlochstechen) und
wirksame Sterilisation dieser Gegenstände
o Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr
o keine gemeinsame Nutzung von Nadeln, Spritzen, Löffeln
oder Filtern bei i.v. Drogenabhängigen
o keine gemeinsame Nutzung von persönlichen Gebrauchsgegenständen wie Nassrasierern, Nagelscheren, Zahnbürsten
und dgl.
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