Wettbewerb NEUBAU_ Rathausstraße 1, 1010 Wien Kennzahl 006130 WIEN “DIE VIER JAHRESZEITEN” FRÜHLING Tag- und Nachtgleiche 42,28º Das Gebäude ist durchlässig. Der urbane Raum setzt sich unter diesem fort, gibt dem Bürger die Straße zurück. Die Pflasterung breitet sich aus, definiert einen Bereich der Begegnung vom Inneren des Quartiers bis zu den Straßenzügen. Das Gebäude bietet einen Platz unter dem auskragenden horizontalen Block an, der sich wie ein großes Vordach gestaltet. Darunter öffnen sich die Erschließungskerne zu den Parkgeschossen. Die Erinnerung an den ehemaligen Markt wird zurückgewonnen. Das Auflager des Gebäudes wird duch den Licht- oder Solarzylinder und die vertikalen Erschließungen definiert, die die Untergeschoße durchdringen. Innen und Außen ist ungetrennt, das Dach wird begeh- und erlebbar. Das Innere des horizontalen Körpers ist vielseitig verwendbar für öffentliche Nutzungen, auf Initiative der Bürger. Ein HUB- oder Medialab- Arbeitstreffpunkt, den Bürgern zur Verfügung gestellt durch eine Versteigerung im Netz. Das Untergeschoß vereint sich mit dem urbanen Raum durch den vorgesehenen Einzelhandel. Dies alles, oben und unten, innen und außen, darunter, wird durch einen offenen Hof verbunden, durch den Lichtzylinder, der die verschiedenen Niveaus durchstößt und durch ein Rohr von Rolltreppen erschlossen wird. Das Gebäude beugt sich beim Auftreffen auf den urbanen Raum und vermeidet, ihn in Besitz zu nehmen. Es werden Innen- und Außenräume geschaffen, die als Übergang zwischen dem Öffentlichen und Privaten fungieren. So wird ein Platz geschaffen, ein Markstein für städtische Aktivitäten. SOMMER Sommersonnenwende 65,22º Das Gebäude entwickelt sich vertikal und richtet sich auf, wie ein Meilenstein in der Stadt. Das Tor zur Glacis. Die Höhe des Gebäudes orientiert sich am Rathausturm. Der horizontale Körper nimmt die Baufluchten des Quartiers auf. Der Großteil der Nutzfläche konzentriert sich im vertikalen Baukörper, lang und hoch, der den urbanen Raum frei lässt. Dieser ist wie ein schlichter, flexibler Container geplant, der einfach horizontal und vertikal in Einheiten von 250m2 unterteilbar ist. In dieser Jahreszeit schliesst sich das Gebäude der Sonne. Der Baukörper projektiert seine doppelte Fassade, die einen passiven Klimaspeicher bildet als Übergang zwischen Innen und Außen. Das Gebäude schliesst den Innenraum mit einer Glasfassade und den Außenraum mit einer zweiten Fassade aus vertikalen beweglichen Aluminiumpaneelen. Wärmedämmende Paneele, energiespeichernde und -spendende Elemente, Außen weiß - Innen schwarz. Tagsüber geschlossen, nachts geöffnet, um Wärme abzugeben. Das Gebäude reagiert auf die Sonnenstrahlung. Die Baumkrone füllt sich mit Blättern, die Schatten spenden je nach Orientierung und Sonnenstand. Diese Haut wird zum Ausdruck der energetischen Bilanz, als kontrollierte Bewegung seiner Lamellen, Schuppen in einer formalen Qualität. Chamäleonisches Gebäude, Metamorphose. HERBST Tag- und Nachtgleiche 42,16º Das Gebäude nimmt in seinem formalen Repertoire das Aussehen seiner ökologischen und solaren Berufung auf. Die Ellipsen, die Kreise definieren die Räume inner- und außerhalb ihrer Laufbahn. Der Sockel des Gebäudes wird öffentlich gemacht. Multifunktionale Räume. Die Erinnerung ans Kino wird wieder erweckt. Seine Epidermis sträubt sich, zerknittert, glättet sich, verpixelt. Die Technologie erlaubt uns, die Haut des Gebäudes als Kommunikationselement zu nutzen, in gut sichtbaren Flächen, wie dem Vordach zur Auerspergstraße oder die hohe Fassade zur Stadiongasse. In diesem Fall bekommen die einzelnen Lamellen eine größere Dimension durch LED- und Audiotechnologie. WINTER Wintersonnenwende 18,33º Das Gebäude richtet sich auf, angepasst ans Quartier, aber die Jahreszeit macht es durchlässig für das Licht. Die Lamellen öffnen sich, „die Blätter fallen“ und der Stamm und die Äste werden sichtbar. In der Höhe präsentiert sich das Gebäude leicht. Das Innenleben wird durchlässig für die Sonnenstrahlung und projiziert dieses nach Außen, beleuchtet die Stadt von Innen. Das Baumhaus. Die klimatische Situation verwandelt das Gebäude in ein offenes, transparentes Element, durch das man die Gebäude, Traufen und Firste der umliegenden Gebäude erkennt, es verliert seine Form und wird unsichtbar. Tagsüber sind die Lamellen geöffnet, um die Sonnenstrahlung zu nutzen, alle Energie einzufangen, die es benötigt, nachts geschlossen, um die Wärme zu speichern. Das Observatorium gibt den Wiener Bürgern und allen Besuchern die Möglichkeit die Stadt von einer priviligierten Höhe und Standort zu entdecken. „Der Baum ist das Element, das die Verbindung zwischen Himmel und Erde löst.“ Donnerstag, 29. August 2013 23