Wettbewerb Neubau Probebühnenzentrum Deutsches Theater Berlin

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Blick in den Theaterhof
Wettbewerb Neubau Probebühnenzentrum Deutsches Theater Berlin
Begrenzt offener Realisierungswettbewerb
Städtebauliches Konzept
Der Entwurf des Probebühnenzentrums fügt sich als skulpturaler Baukörper
in den Hof des Deutschen Theaters. Mit dem vorgeschlagenem, im Grundriss
L-förmigen Baukörper werden die Räume des Hofes neu definiert: Vorplatz
mit Stellflächen, Eingangsbereich zum Probebühnenzentrum, Vorzone zu
den Werkstätten und Rückbereich des Hofes. Die unmittelbar an den Hof
angrenzende Giebelwand des Tiermedizinischen Instituts wird mit dem
Entwurf neu besetzt.
Der Lastenaufzug ist in unmittelbarer Nähe der Hubbühne zum Haupthaus
und zur Ladefläche der LKW positioniert. Mit dem Lastenaufzug sind die
Lagerräume auf allen Ebenen des Probebühnenzentrums als auch die Bühnen
selbst miteinander verbunden. Alle Bereiche des Probebühnenzentrums
und des neu gestalteten Hofbereiches sind barrierefrei zu erschließen. Die
Aufzüge und Treppenräume sind mit einem behindertengerechten Leit- und
Orientierungssystem ausgestattet.
Konstruktion und Materialien
Zu dem direkt angrenzenden denkmalgeschützten Ensemble aus
Anatomischem Theater und dem zugehörigen Erweiterungsbau wird ein
zurückhaltender Baukörper ergänzt, dessen reduzierte Formensprache die
architektonischen Besonderheiten des bestehenden Ensembles im Park
stärkt. Der Park selbst erhält durch den Baukörper des Probebühnenzentrums
einen klaren räumlichen Abschluss. Aus dem Rückbereich des Hofes
lassen sich die grünräumliche Qualität des angrenzenden Parks und die
architektonische Besonderheit des Anatomischen Theaters der HumboldtUniversität erleben.
Gebäude und Funktionen
Das Gebäudevolumen des neuen Probenbühnenzentrums generiert sich aus
den Funktionen. Die Höhenstaffelung der Dachflächen erfolgt in Anlehnung
an die umgebende Bebauung. Die Positionierung der Fensteröffnungen des
Gebäudes orientiert sich am Tageslicht- und Lüftungsbedarf der jeweiligen
Nutzungen im Inneren des Probebühnenzentrums.
Im Erdgeschoss befinden sich der Zugang zum Probebühnenzentrum, die
Werkstätten, Lager für die Hofgeräte und ein zentraler Lastenaufzug. Im
hohen Mittelteil des Gebäudevolumens sind die Probebühnen übereinander
angeordnet vorgesehen. Im westlichen Gebäudeteil befinden sich Aufenthalts-,
Garderoben- und Büroräume, im östlichen Gebäudetail Lagerflächen für die
Probebühnen als auch für andere Teile des Deutschen Theaters.
Im Untergeschoss befinden sich das Hofmagazin, verschiedene Lagerflächen für
Tischlerei und Waren, die Löschwasserzentrale und ein zentraler Technikraum
in Verbindung mit dem Hausanschlussraum.
Der Neubau des Probebühnenzentrums ist als Ortbetonkonstruktion vorgesehen.
Die Geschossdecken zwischen den Bühnen werden zur effektiven Überbrückung
der notwendigen Spannweiten aus Verbundträgern gebildet, die schubsteif mit
den Ortbetondecken verbunden sind. In allen anderen Bereichen des Gebäudes
sind die Spannweiten der Decken in wirtschaftlicher Dimensionierung
gehalten. Die Gründung des Gebäudes erfolgt über eine „Weiße Wanne“ als
wu-Betonkonstruktion. Die Gründungssohle ist als Flachgründung vorgesehen.
In Anlehnung an die den Entwurf umgebenden Gebäude ist die Fassade des
Probebühnenzentrums mit geputzten Oberflächen vorgesehen. Die Putzflächen
werden durch Fenstergewände und einem Sockel aus feingewaschenem
Betonwerkstein ergänzt. Die Putzflächen sind als Wärmedämmverbundsystem,
im Bereich der Betonwerksteinelemente als hinterlüftete Fassadenkonstruktion
geplant. Für die Fenster ist ein hochwärmegedämmtes Aluminiumfenstersystem
vorgesehen.
Mit der einfachen Fügung der einzelnen Bauteile und Werkstoffe sowie durch
die reduzierte und robuste Ausprägung der konstruktiven Details wird eine
effektive und wirtschaftliche Realisierung des Entwurfes ermöglicht.
Nachhaltigkeit und Ökologisches Konzept
Durch die kompakte Kubatur des Baukörpers werden die Verkehrsflächen auf
ein Minimum reduziert. Größter Wert wird auf die optimale Wärmedämmung
des Gebäudes gelegt, die Anforderungen der EnEV sollen übertroffen werden.
Mit der Anordnung von Lagerräumen an den Aussenfassaden und den
Dachbereichen wird der Anteil an Aufenthaltsräumen mit Aussenfassade
maßgeblich reduziert. Dadurch werden im Winter die Wärmeverluste und
der damit verbundene Energieaufwand auf ein Mindestmaß gesenkt und im
Sommer ein kontinuierlich angenehmes Raumklima gewährleistet.
Durch den Einsatz von Betonkerntemperierung und anderen Flächensystemen
kann in Verbindung mit dem vorhandenen Grundwasser sowie geothermischen
Systemen ein sehr geringer Primärenergiebedarf erreicht werden.
Unterstützend kann die Speichermasse des Gebäudes über eine Spaltlüftung
in der Fassade in der Nacht mit kühler Luft aktiviert werden. Über öffenbare
Fenster, die in ihrer Anordnung eine optimale Querlüftung begünstigen, ist
zudem zu jeder Zeit die Möglichkeit der Frischluftzufuhr gegeben.
Phase 1:
Löschwasserzentrale im Bestand
Durch effiziente Niedertemperatur–Heizsysteme wird sowohl Energiebedarf
bei der Wärmeerzeugung als auch Wärmeverluste bei der Verteilung erheblich
reduziert. Darüber hinaus sorgt eine optimale Anordnung und Integration
der Technikräume sowie der horizontalen und vertikalen Erschließung in das
Gebäude für eine wirtschaftliche und Kostenbewusste Versorgung mit Energie.
Durch den Einsatz eines Gebäudeleitsystems werden die haustechnischen
Anlagen energieeffizient aufeinander abgestimmt geregelt.
Das über die Dachentwässerung erlangte Regenwasser wird in das
Brauchwassersystem des Gebäudes eingespeist und trägt zur Reduzierung
des Wasserbedarfes bei.
Phase 2:
Neubau Löschwasserzentrale
Bauablauf
Die Errichtung des neuen Probebühnenzentrums erlaubt die durchgängige
Aufrechterhaltung des Spielbetriebes der angrenzenden Theaterstätten. Nach
dem Rückbau des derzeitigen Hofgebäudes und der Lagergebäude an der
Giebelwand des Tiermedizinischen Institutes wird das Probebühnenzentrum
errichtet. Die im östlichen Teil des Hofes vorhandene Löschwasserzentrale
bleibt während der Bauphase im Betrieb und wird erst nach Fertigstellung
und Inbetriebnahme der neuen Löschwasserzentrale im Untergeschoss des
Probebühnezentrums rückgebaut.
Phase 3:
Rückbau bestehende Löschwasserzentrale
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