Detektoren und Algorithmen zur Spurrekonstruktion geladener Teilchen Sommersemester 2012 Übungsblatt 6 Abgabe bis 15.6.2012 Aufgabe 1: Erstellen Sie basierend auf dem Beispiel E01 zur Virtual Monte Carlo Schnittstelle (aus dem Verzeichnis /opt/pandaroot/fairsoft.201201/transport/geant4_vmc/examples/, weitere Hinweise zum Kompilieren in Übungsblatt 5) eine einfache Detektorsimulation. a) Ersetzen Sie die Geometrie aus dem Beispiel durch eine eigene Geometrie. Diese soll aus 6 Siliziumsensoren mit den Abmessungen 10×10×0.01 cm3 wie in der Skizze dargestellt bestehen. Wählen Sie die Abstände so, dass sich die Frontflächen der Sensoren bei z = 3, 6, 9, 12, 15 und 18 cm befinden und die Sensormittelpunkte auf der z-Achse liegen. Lassen Sie die Geometrie anzeigen und hängen Sie ein Bild an Ihre Lösung an. (3 Punkte) b) Nehmen Sie an, dass ein Teilchen mit gerader Flugbahn vom Koordinatenursprung mit dem Impuls (px, py, pz) startet. Wie groß darf das Verhältnis von px bzw. py zu pz maximal sein, so dass das Teilchen gerade noch den entsprechenden Rand der letzten Sensorfläche berührt? Welchen Öffnungswinkeln entspricht dies? (3 Punkte) c) Modifizieren Sie das Beispiel E01 so, dass die Spurinformationen ausschließlich beim Eintritt in die Siliziumsensoren ausgegeben werden. Dies ist eine (sehr stark vereinfachte) Möglichkeit, Sensortreffer anzuzeigen. (2 Punkte) d) Ersetzen Sie die im Beispiel erzeugten „Geantinos“ duch µ- (PDG Code 13) und lassen Sie sie vom Koordinatenursprung starten. Modifizieren Sie den Impuls so, dass eines der Teilchen entlang der z-Achse fliegt und jeweils ein Teilchen die obere beziehungsweise untere kurze Kante des letzten Siliziumsensors berührt. pz sei dabei 1 GeV/c. Starten Sie das Programm und geben Sie den Programmaufruf sowie die Ein-/ und Ausgaben an. (3 Punkte) e) Außer den von Ihnen erzeugten Primärteilchen sehen Sie weitere Spuren. Worum handelt es sich und woher kommen sie? (2 Punkte) Hinweis: Bei den Quelltexten reicht es aus, denn vollständigen Quelltext nach Bearbeitung aller Aufgabenteile a) - d) anzugeben, sofern die jeweiligen Teillösungen gekennzeichnet sind. Um Monte-Carlo-Informationen zum simulierten Track zu erhalten, sehen Sie sich die Dokumentation von TVirtualMC an. bitte wenden Übungsblatt 6, Abgabe bis 15.6.2012, Lösungen an [email protected] - Seite 1 - Detektoren und Algorithmen zur Spurrekonstruktion geladener Teilchen Sommersemester 2012 Aufgabe 2 Analysieren Sie die Sensortreffer aus Aufgabe 1. Betrachten Sie im Folgenden ausschließlich die von den Myonen erzeugten Treffer, nicht die der Sekundärteilchen. a) Projizieren Sie die erhaltenen Punkte aller Sensoren in die x-y-Ebene. Nehmen Sie der Einfachheit halber an, dass die Spuren vom Koordinatenursprung stammen und wenden Sie die Histogramm-Methode zur Spurfindung an, indem Sie zu jedem Sensortreffer den Winkel zwischen der x-Achse und einer Strecke zwischen Ursprung und Sensortreffer histogrammieren. Wählen Sie Wertebereich und Auflösung des Histogramms geeignet und hängen Sie ein Bild an Ihre Lösung an. (3 Punkte) b) Wenden Sie die Hough-Transformation auf die Sensortreffer an. Betrachten Sie zur Vereinfachung des Problems nur die Koordinate entlang der langen Sensorkante und die zKoordinate. Verläuft die lange Kante des Sensors parallel zur x-Achse, ergibt sich also die ( ) Transformation ( ). Rastern Sie α mit einer Auflösung von 0.2° und tragen Sie das Ergebnis in ein zweidimensionales Histogramm ein. Wählen Sie den Wertebereich und die Auflösung des Histogramms geeignet und hängen Sie ein Bild an Ihre Lösung an. (6 Punkte) Bonusaufgabe (2 Punkte): Führen Sie die Hough-Transformation analog für die y-z Projektion durch. c) Geben Sie geeignete Wertebereiche und Auflösungen der Histogrammachsen für dieses Beispiel an und begründen Sie Ihre Wahl. (2 Punkte) d) Identifizieren Sie (von Hand) die Häufungspunkte im Hough-Raum. Geben Sie die Häufungspunkte an und markieren Sie sie in Ihrem Histogramm. (1 Punkt) Hinweis: Für den farbigen Plot eines 2D-Histogramms kann die Option “COLZ“ verwendet werden, schönere Farben erhält man durch vorheriges gStyle->SetPalette(1) Übungsblatt 6, Abgabe bis 15.6.2012, Lösungen an [email protected] - Seite 2 -