Geschäftsberichte und die schwindende Bedeutung von Apps GESCHÄFTSBERICHTE ONLINE Vom downloadbaren PDF über Responsive Website bis zur App: Welche Online-Kanäle eignen sich für Geschäftsberichte? Und wo liegen die Vor- und Nachteile? Jürg Trösch von Linkgroup liefert Antworten. VON GREGOR WASER Geberit fokussiert bei der finanziellen Berichterstattung seit drei Jahren auf den Online-Geschäftsbericht und flankiert ihn jeweils mit drei gedruckten Medien. Implenia setzt mit dem im Responsive Design realisierten Online-Geschäftsbericht ein starkes Zeichen und hält gleichwertig konsequent am «buchartigen» Printauftritt im Kleinformat fest. Eine neue Gewichtung «Diversität ist auf allen Ebenen nötig», sagt Jürg Trösch, Mitinhaber und Partner der Linkgroup. «Online oder Print ist nicht die Frage. Im Alltag nutzen wir privat und beruflich die unterschiedlichsten Kommunikationskanäle. Das einseitige, nur auf einen Kanal ausgerichtete Nutzerverhalten bildet die Ausnahme.» Das gelte auch für Anspruchsgruppen der Finanzberichterstattung. Diese Tatsache führe zu einer ganz anderen Gewichtung der Unternehmens­publizität, ja sogar zu neuen Objekten und neuer Zuweisung der Inhalte. «Im Vordergrund steht auch beim Financial Reporting nicht das Entweder-oder, sondern vielmehr die Überlegung, wie die Nutzer zu ihren Informationen kommen und wie sich die Online- mit den Printmedien kombinieren lassen», ist Trösch überzeugt. Im von Diversität auf allen Ebenen geprägten Umfeld die Übersicht zu behalten und die In12 Dossier halte optimal an den Zielgruppen und Nutzergewohnheiten auszurichten, sei anspruchsvoll. Die Unternehmen seien vielfach überfordert. Eine von der Universität St.Gallen durchgeführte Umfrage des Institute for Media «Geschäfts­ berichteApps sind nicht sinn­ voll. Die DownloadRaten sind zu ge­ ring.» Jürg Trösch, Linkgroup and Communications Management habe kürzlich bestätigt, dass das Printmedium bei allen Empfängergruppen vorderhand noch deutlich stärker im Fokus steht als die Online-Version. Die Balance finden «Geschäftsberichte-Apps sind nicht sinnvoll. Die DownloadRaten sind zu gering. Ein vollständiges Abbilden des Geschäftsberichts als PDF-Datei im Web ist Pflicht und eine durchaus praktische Darreichungsform. Ide­ alerweise sind online aber zwei Formen verfügbar: ein strukturiertes PDF sowie eine mediengerechte Responsive Microsite mit attraktiven Landingpages sowie integriertem Download-Center», sagt Jürg Trösch. «Wer einen sehr hochstehenden Online-Geschäftsbericht anvisiert, muss eine gute Balance zwischen Interaktivität und benutzerfreundlicher Informationsvermittlung finden.» Implenia sei dies gelungen: «Die Lösung überzeugt mit einer flexiblen Benutzeroberfläche für Desktop und Tablet sowie für Smartphone – letztere beide je im Hoch- und Querformat – und deckt damit op­timal alle ergonomischen Anforderungen an die Endgeräte ab bzw. erfüllt die Wünsche der Nutzer.» Mit dem Modul SpeedSolution® Master von Linkgroup und dank einer leistungsfähigen CMS-Lösung konnte die umfangreiche Responsive-Design-Lösung – der gedruckte Geschäftsbericht umfasst über 300 Seiten/Sprache – innert weniger Tage umgesetzt werden. n Marketing & Kommunikation 8/14