nutzerbedarfsprogramm (nbp)

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Maßnahmen im Bauunterhalt
Maßnahmenpaket
Bauvorhaben
Brandschutz- und Sanierungsmaßnahme
Im Alten Rathaus, Marienplatz 15
Umbau
Instandsetzung
Projekt Nr. (PS/POM) : 3586
........................
Nutzerreferat / Sachbearbeiterin / Telefon
Direktorium / Fr. Göttfried / 233-92499
Datum
24.11.2009
Baureferat HZ4 / Salome Benz / 233 60566
Jürgen Gastager / 233 61086
Datum
01.09.09
Gliederung des Maßnahmenpaketes
1.
Bedarfsbegründung (Mängelerfassung)
1.1
1.2
1.3
1.2
Anlass
Gebäude
Technische Bestandsaufnahme
Funktionale Bestandsaufnahme
2. Bedarfsdarstellung (Mängelbehebung)
2.1
2.2
3.
Bautechnischer Bedarf
Nutzungsbedingter Bedarf
Zeitliche Dringlichkeit und Planungskonzept
1. Bedarfsbegründung ( Mängelerfassung)
2
Anlass und Art der Maßnahme
Für alle stadteigenen Verwaltungsgebäude werden sukzessive Brandschutzkonzepte
erstellt. Für das Alte Rathaus, das dem Direktorium als Treuhänder zugeordnet ist,
wurde ebenfals ein Brandschutzkonzept erstellt. Mit dem Nutzer wurde 2008 vereinbart, ein gesamtheitliches Konzept zu erarbeiten, um einerseits die vorgeschlagenen
Maßnahmen zur Verbesserung des Brandschutzes umsetzen zu können und andererseits den weiteren Instandhaltungsbedarf im Gebäude zu betrachten.
Durch ein gesamtheitliches Konzept können bei der Durchführung sowohl Brandschutz- als auch sonstige Instandhaltungsmaßnahmen zeitgleich durchgeführt werden. Neben den wirtschaftlichen Vorteilen wird dadurch auch der Betrieb im Gebäude
weniger belastet.
Die Untersuchungen wurden im Rahmen des Bauunterhalts durchgeführt. Die Maßnahmen sind notwendig zur Erhaltung der derzeitigen Nutzung. Bei der Ermittlung
des Instandhaltungsbedarfes der technischen Anlagen und der Planung der Brandschutzmaßnahmen wurden der aktuelle Stand der Technik und heute geltende Auflagen berücksichtigt, um einen zeitgemäßen Zustand des Objektes herzustellen.
Es wurden umfangreiche Bauteiluntersuchungen, die notwendigen Abstimmungen
mit dem Denkmalschutz, der Branddirektion und der Lokalbaukommission durchgeführt.
1.1. Das Gebäude
Das spätgotische Gepräge des Alten Rathauses geht auf den Entwurf von Jörg
von Halsbach von 1487 zurück.
Wie viele Bauten in München wurde auch das Alte Rathaus im Zweiten Weltkrieg
fast komplett zerstört und erst ab 1952 wiederaufgebaut.
Der Alte Rathaussaal, im 1.OG des Gebäudes Marienplatz 15 wird für die verschiedensten städtischen Veranstaltungen genutzt und auch an Externe vermietet. Im 1.OG ist das Gebäude mit dem Nachbargebäude Sparkassenstraße 1 verbunden. Im 1.OG der Sparkassenstraße 1 und in der Brücke zur Sparkassenstraße 2 sind Nebenräume für die Saalnutzung, das Foyer, die Speisen- und die Getränkeausgabe untergebracht. Im 2. OG des Alten Rathauses ist die Küche situiert, das 3.OG wird als Lager genutzt. Im Turm des Alten Rathauses befinden
sich das Spielzeugmuseum und die große Ratsglocke.
1.2. Technische Bestandsaufnahme
Brandschutzmängel
a) Bausubstanz und Gebäudeorganisation
Die Geschossdecken und z.T. auch Wände entsprechen nicht den brandschutztechnischen Anforderungen an die Feuerwiderstandsdauer. Die unmittelbare Verbindung der Brücke zur Sparkassenstraße ermöglicht einen Feuerüberschlag
b) Brand- und Rauchabschnitte
Die Brand- und Rauchabschnitte sind zu groß. Die Abschlüsse und Leitungsdurchführungen von Brand- und Rauchabschnitten sind mangelhaft
c) Leitungsführung
Die Führung der Elektro- und Lüftungsleitungen entsprechen nicht der Leitungsanlagen-Richtlinie (LAR). Zum Teil sind elektrische Anlagen wie Verteilerschränke und Batterieanlage in Fluchtwegen untergebracht und stellen
eine Brandlast, sowie eine akute Personengefährdung im Brandfalle dar.
Allgemeiner Instandhaltungsbedarf
a) Fassade und Decke über dem EG
Die Stahlbewehrung der Zwischendecke über dem EG und die Pfeiler der
Durchfahrt sind stellenweise korrodiert.
An der Fassade, insbesondere an der Süd- und Westseite sind Putzrisse und
Hohlstellen vorhanden. Die Turmerker weisen Betonabplatzungen durch
Korrosion der Bewehrung auf. Die Dach- und Fenstersimse sind stellenweise
stark verwittert und abgebrochen. An einigen Fenstern ist der Anstrich stark
abgewittert.
b) Grundleitungen
Die Grundleitungen sind undicht, die Stadtentwässerung fordert zum Schutz
des Grundwassers eine Sanierung
c) Lüftung
Die Lüftung erfolgt über gemauerte Schächte, die nur unzureichend gereinigt
werden können, damit entsprechen sie nicht den hygienischen Anforderungen.
d) WC-Anlage 1.OG
Die Decke der WC Anlage im 1. OG ist durch einen bereits behobenen Wasserschaden sanierungsbedürftig. Die Sanitärgegenstände und Fliesen sind auf Grund ihres Alters abgenutzt.
e) Heizungsanlage
Das Spielzeugmuseum wird über veraltete Elektroheizungen beheizt.
f) Aufzug Spielzeugmuseum
Die Personenaufzugsanlage des Spielzeugmuseums Baujahr 1974 ist in den
wesentlichen Teilen wie Türen, Kabine, Steuerung und Antrieb verschlissen.
1.3. Funktionale Bestandsaufnahme
a) WC-Anlage
Die Behinderten - WC´s entsprechen nicht der DIN 18024 Teil 2 barrierefreies Bauen für „Öffentlich zugängliche Gebäude und Arbeitsstätten“. Die WCAnlage ist nach der Versammlungsstättenverordnung zu klein dimensioniert,
steht aber unter Bestandsschutz.
b) Nebenräume 3.OG
Die Spülküche und die Kühlzelle im 3.OG werden nicht mehr benötigt.
2. Bedarfsdarstellung (Mängelbehebung)
2.1. Bautechnischer Bedarf
Verbesserung des Brandschutzes
a) Brandmeldeanlage
Als Kompensationsmaßnahme zur alten Bausubstanz der Geschossdecken, die
der notwendigen Feuerwiderstandsdauer nicht entsprechen, wird eine flächendeckende, automatische Brandmeldeanlage installiert. Damit wird der durch
den Brückenanbau an die Sparkassenstraße und das nicht durchgehende Treppenhaus vom 3.OG in das 2.OG schlechten Gebäudeorganisation Rechnung
getragen.
b) Bauteilertüchtigung
Die Geschossdecke über dem EG und eine Wand zum Treppenhaus muß zudem brandschutztechnisch und statisch ertüchtigt werden
c) Brand- und Rauchabschnitte
Zur Schaffung von neuen Rauchabschnitten werden neue Türen eingebaut bzw.
vorhandene Türen müssen entsprechend nachgerüstet oder ersetzt werden.
Brandschutzabschlüsse werden ertüchtigt und die Leitungsdurchdringungen
fachgerecht geschottet.
d) Leitungsführung
Vorhandene Elektrokabel und Leitungen werden entsprechend der Leistungsanlagen-Richtlinie (LAR) verkoffert, zum Teil müssen sie komplett umverlegt und
erneuert werden. Für die elektrischen Anlagen werden eigene elektrotechnische
Betriebsräume geschaffen.
Lüftungsleitungen, die durch Brandabschnitte führen, werden mit Brandschutzklappen versehen.
Allgemeiner Sanierungssbedarf
a) Fassade und Decke über dem EG
An der Fassade werden alle losen Putzstellen entfernt und erneuert. Abgewitterte Gesimse werden in Stand gesetzt. An den Turmerkern wird eine Betonsanierung durchgeführt. An den Pfeilern wird eine Horizontalabdichtung mittels Injektionsverfahren und eine vertikale Abdichtung durchgeführt. Die komplette
Fassade und die Fenster erhalten einen neuen Anstrich.
b) Grundleitungen
Die Entwässerungsanlage des Gebäudes wird im Bereich des Kellers erneuert
und entsprechend saniert.
c) Lüftung
In die bestehenden gemauerten Lüftungsschächte werden aus hygienischen
Gründen Blechkanäle eingezogen.
d) WC-Anlage 1.OG
Die abgehängte Decke, Fliesen und Sanitärgegenstände der WC-Anlage im
1.OG werden erneuert.
e) Heizung Spielzeugmuseum
Das Spielzeugmuseum wird an die Warmwasserheizung des Bestandes angeschlossen.
f) Aufzug Spielzeugmuseum
Die notwendige sicherheitstechnische Ertüchtigung des Aufzugs des Spielzeugmuseums lässt sich wirtschaftlich nur durch eine Erneuerung der Anlage erreichen. Auf Grund der Lage und Größe des Aufzugschachtes über dem Turmdurchgang kann jedoch der Schacht nicht bis ins EG geführt werden, somit ist
eine behindertengerechte Erschließung vom EG aus weiterhin nicht möglich.
1.2 Nutzungsbedingter Bedarf
a) WC – Anlage
Die WC- Anlage im 1.OG wird ohne statische Eingriffe ( Bestandsschutz) umstrukturiert. Dadurch können ein DIN gerechtes, barrierefreies WC und zusätzliche Damen – WC´s geschaffen werden.
b) Nebenräume 3.OG
Die Spülküche und die Kühlzelle im 3.OG werden aufgelöst und dafür ein Lagerund ein Nebenraum für die Veranstaltungsstätte geschaffen.
3. Zeitliche Dringlichkeit und Planungskonzept
Es besteht auf Grund der vorgefundenen Brandschutzmängel keine akute Gefahr. Da
sich im Veranstaltungsraum zeitweise bis zu 500 Personen aufhalten, sollten jedoch
die Vorschläge zur Verbesserung des Brandschutzes aus dem Brandschutzkonzept
mittelfristig umgesetzt werden.
Die allgemeinen Instandhaltungsmaßnahmen haben unterschiedliche Prioritäten in
der zeitlichen Umsetzung. Bei einem großen Teil der vorgeschlagenen Maßnahmen
verschlechtert sich jedoch die Bausubstanz, je später eine Instandsetzung erfolgt. Mit
der Durchführung der meisten Maßnahmen ist zudem eine Beeinträchtigung bzw. Unterbrechung des Veranstaltungsbetriebes verbunden.
Durch ein gesamtheitliches Konzept können bei der Durchführung sowohl Brandschutz- als auch sonstige Instandsetzungsmaßnahmen zeitgleich durchgeführt werden. Neben den wirtschaftlichen Vorteilen wird dadurch auch der Betrieb im Gebäude
weniger belastet. Die Durchführung erfordert neben dem planerischen Vorlauf auch
eine Abstimmung mit dem Veranstaltungsbetrieb ( Vermietung). Der Baubeginn kann
voraussichtlich Anfang 2011 erfolgen. Die Baumaßnahmen sollen dann bis Herbst
2011 abgeschlossen sein. Während dieser Zeit ist kein Veranstaltungsbetrieb möglich.
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