MANAGEMENT Customer Relationship Management Der Kunde im Mittelpunkt Das richtige Tool zur systematischen Gestaltung der Kundenbeziehungs-Prozesse Expertentipp: Achten Sie bei der Wahl Ihres ITPartners auf Referenzkunden aus Ihrer Branche! Der Autor Stephan Riepe ist Geschäftsführender Gesellschafter der SIC Software Industrie Consult GmbH und seit 30 Jahren IT Experte. Weitere Fragen zu Unternehmenssoftware beantwortet der Autor unter [email protected]. 56 REVIER MANAGER 01/11 B evor ein Geschäftsführer bzw. ein Unternehmen eine Entscheidung trifft, welche Software im Haus für die Thematik Customer Relationship Management oder kurz „CRM“ eingesetzt werden soll, müssen im Vorfeld folgende Fragen geklärt werden: Welche Anforderungen stelle ich grundsätzlich an die Software? Der Zugriff auf welche Daten ist mir wichtig? Welche Vorteile verspreche ich mir von der Anschaffung? Besonders nutzbringend ist der Einsatz eines CRM´s für mittelständische und Groß- unternehmen. Denn um in dem Vertrieb eines Unternehmens effektiv und zielorientiert arbeiten zu können, gerade auch im Hinblick auf einen schnellen Zugriff auf Daten und Informationen, ist eine perfekte Organisation erstrebenswert. Somit ist für diese Unternehmen eine maßgeschneiderte und individualisierte Software das Allerbeste. Was bedeutet CRM für ein Unternehmen? Customer Relationship Management, kurz CRM, wird im Deutschen mit „Kun- Customer Relationship Management MANAGEMENT denbeziehungsmanagement“ übersetzt. CRM ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Unternehmensführung. Dieser Ansatz integriert und optimiert abteilungsübergreifend alle kundenbezogenen Prozesse in Marketing, Vertrieb, und Kundendienst. Dies geschieht auf der Grundlage einer Datenbank mit einer entsprechenden Software zur Marktbearbeitung und anhand eines vorher definierten Verkaufsprozesses. Zielsetzung von CRM ist dabei die Schaffung von Mehrwerten auf Kunden- und Lieferantenseite im Rahmen von Geschäftsbeziehungen. Heute gilt der nostalgische Begriff TanteEmma-Laden als Synonym für eine (noch) intakte persönliche Beziehung und Dienstleistungsbereitschaft zwischen dem lokalen Händler und seinen Kunden, ganz im Gegensatz zu anonymen Discountern, Kaufhäusern mit Selbstbedienung, Supermärkten, Einkaufszentren, Boutiquen in Einkaufspassagen oder Warenhäusern. Heutzutage läuft der Kundenkontakt nicht mehr nur über einen Ansprechpartner, sondern über mehrere Abteilungen, Ansprechpartner und hin und wieder sogar auch über externe Partner. Die vielfältigen Möglichkeiten der Kommunikation, z. B. Telefon, E-Mail, Fax oder auch der „konservative“ Postweg, erschweren es, den Überblick zu bewahren und den Kunden persönlich und bedürfnisorientiert anzusprechen! Welche Ziele lassen sich durch ein CRM erreichen? Die Einführung eines CRM-Tools bedeutet für ein Unternehmen folgende Optimierungen: Es steigert die Effektivität durch eine bessere Organisation der Kundenschnittstelle. Es kann ein ganzheitliches Bild vom Kunden entstehen, wenn alle vorhandenen Informationen, z. B. aus Telefonaten, Mails oder Faxverkehr, zusammengeführt werden. Durch die gesammelten Informationen über den Kunden wird die Möglichkeit gegeben, auf jeden Kunden und seine Wünsche eingehen zu können. Durch eine statistische Auswertung der Kundendaten, können die Unterschiede in Bedürfnisstrukturen und Verhaltensweisen der Kunden erkannt werden. Dies ermöglicht eine höhere Bindung der Kunden an das Unternehmen, bzw. das Produkt. CRM ermöglicht es, die Neukundengewinnung zu erhöhen. Neukunden können durch statistisch erstellte Kundenprofile direkt angeworben werden und es kann direkt auf deren Bedürfnisse eingegangen werden. Kundenzufriedenheit und ein Imagegewinn kann bei Bestandskunden durch eine Personalisierung erfolgen. Um all dies zu ermöglichen, ist es wichtig, dass alle Abteilungen und externen Partner eines Unternehmens miteinander verbunden sind und Zugang zu gesammelten Informationen haben und diese verwenden können. Verfolgte Ziele des CRM Projekts 88 Prozent der Befragten gaben die Verbesserung der Datenqualität als das primär verfolgte Ziel ihrer CRM-Projekte an. Verbesserung Datenqualität 88% Umsatzerhöhung 84% Erschließung neuer Märkte 82% Neukundengewinnung 81% Ein CRM muss die verschiedenen IT-Systeme eines Unternehmens integrieren, damit alle Sicherung Bestandskunden 80% Kundeninformationen zusammengeführt und ausgewertet werden können. Zu den wichtigen Kundeninformationen gehören unter anderem verlässliche Zahlen, Daten und Fakten. Außerdem muss es die Mitarbeiter an den wichtigen Kundenkontaktpunkten operativ unterstützen. Kundenbindung nimmt einen immer höheren Stellenwert ein, da die Gewinnung von Neukunden schwieriger sein kann als die Kundenbindung. Daher werden sämtliche Daten von Kunden und alle mit ihnen abgewickelten Transaktionen in Datenbanken gespeichert. Diese Daten können integriert und aufbereitet werden, um im Unternehmen an jeder Stelle in der passenden Zusammenstellung zur Verfügung zu stehen. Die Daten und Transaktionen werden immer im Kontext zu Prozessen eines Unternehmens gesehen. Mittels CRM werden diese Kundenbeziehungen gepflegt, was sich maßgeblich auf den Unternehmenserfolg auswirken kann. Kundenzentrische Geschäftsprozesse 77% Verbesserung Kampagnenresponse 77% Höhere Kundenzufriedenheit 77% Aufbau Kundendatenbank 79% Ausbau des Serviceangebots 76% Verbesserung Kundenloyalität 75% Erhöhung Cross-Sell-Quote 74% Verbesserung Lead-Qualität 73% Reduzierung Vertriebskosten 71% Erhöhte Kundenprofitabilität 71% Steigerung Wettbewerbsfähigkeit 69% Änderung Unternehmenskultur 68% Reduzierung Betriebskosten 66% Reduzierung Servicekosten 0% 20% 63% 40% 60% 80% 100% Quelle: i2s research 2010 © Univers GmbH / All rights reserved 51 Prozent aller CRM-Anwender wollen 2011 Investitionen in ihre Software tätigen. Ziel ist die Optimierung der Funktionalität und des GesamtNutzens der CRM-Systeme. Ein wesentlicher Punkt ist dabei die Verbesserung der Qualität des Datenbestands. Dies beweist die aktuelle Studie des Züricher Analysten- und Beratungshauses I2s reaserch bei 245 Unternehmen. REVIER MANAGER 01/11 57