2.4.6 B-Lymphozyten Merke! CD8-positive T-Zellen erkennen MHC-Moleküle der Klasse I. 2.4.6 B-Lymphozyten B-Lymphozyten entwickeln sich wie T-Lymphozyten im Knochenmark aus lymphoiden Vorläuferzellen und besuchen ebenfalls eine Schule. Diese B-Lymphozyten-Schule befindet sich allerdings im Knochenmark (engl. = Bone Marrow), daher auch der Name B-Lymphozyten. Vergleichen kann man sie mit den Beamten des Erkennungsdienstes unserer Stadt. Auf ihrer Oberfläche tragen B-Lymphozyten Antikörpermoleküle als Rezeptoren, mit denen sie Antigene binden können. Diese Antikörper gehören zur IgM- oder IgD-Klasse, wobei alle Oberflächenrezeptoren eines B-Lymphozyten immer zur gleichen Klasse gehören. B-Lymphozyten-Differenzierung Bindet ein B-Lymphozyt mit seinem Rezeptor ein passendes Antigen, wird das Antigen in die ­Zelle aufgenommen und verdaut. Die Bruchstücke werden auf MHC-Molekülen der Klasse II an der Zelloberfläche präsentiert. www.medi-learn.de Wenn nun eine T-Helferzelle mit ihrem T-Zellrezeptor die B-Zelle abtastet und das Antigen erkennt, gibt sie Botenstoffe ab – unter anderem auch das auf die B-Lymphozyten wirkende Interleukin 4 (s. Abb. 39, S. 48). Hat der B-Lymphozyt die Botschaft erhalten, also Interleukin 4 an seinen Rezeptor gebunden, bewirkt das zweierlei: –– zum einen klonale Expansion (der B-Lymphozyt beginnt, sich in identische Zellen zu teilen), –– zum anderen Differenzierung (der Lymphozyt wird zu einer Plasmazelle). Diese Plasmazelle produziert jetzt massenhaft Antikörper gegen das auslösende Antigen und gibt diese durch konstitutive Sekretion an das Blut ab. 2 2.4.7 NK-Zellen NK-Zellen (natürliche Killerzellen) stammen zwar ebenfalls von lymphoiden Vorläufern ab, werden aber aufgrund ihrer Funktionsweise dem angeborenen Immunsystem zugerechnet. Sie richten sich vorwiegend gegen infizierte oder entartete Zellen, deren Produktion von MHC-Molekülen (s. 2.6, S. 49) unterdrückt wird und die sonst vom Immunsystem kaum erkannt werden würden. 47