Aus dem Klinikum Offenburg, Akademisches Lehrkrankenhaus der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br. Nachweis Cytokeratin positiver Zellen im Blut von Patientinnen mit Mammakarzinom INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung des Medizinischen Doktorgrades der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br. Vorgelegt im Januar 2007 von Peter Sutterer geboren in Lahr / Schwarzwald am 24.02.1980 Dekan: Prof. Dr. Christoph Peters 1. Gutachter. Prof. Dr. Hirsch 2. Gutachter: Apl. Prof. Dr. Elmar Stickeler Jahr der Promotion: 2008 Widmung Ich widme diese Dissertationsarbeit meinem verstorbenen Vater Roland Sutterer. 1 I. EINLEITUNG 3 1.1 1.1.1 1.1.2 1.1.3 1.2 1.3 1.4 1.5 1.5.1 1.5.2 1.6 BRUSTKREBSHÄUFIGKEIT / EPIDEMIOLOGIE RISIKOFAKTOREN PRÄVENTIVE FAKTOREN HISTOLOGISCHE EINTEILUNG TUMORDISSEMINATION CYTOKERATIN MOLEKULARE MARKER ZELLANREICHERUNGSYSTEME ZELLSEPARATIONPRINZIPIEN ZELLSEPARATIONSTECHNIK ZIELSETZUNG UND FRAGESTELLUNG 3 5 7 9 9 11 11 13 13 14 16 II. MATERIAL UND METHODIK 17 2.2 2.2.1 2.2.2 2.3 2.3.1 2.3.2 2.3.3 2.4 2.4.1 2.4.2 2.4.3 2.5. 2.5.1 2.5.2 2.5.3 2.5.4 2.5.5 2.5.6 PATIENTENGUT ONCOQUICK® MACS® ONCOQUICK® PRINZIP MATERIAL METHODIK MACS® PRINZIP MATERIAL METHODIK DURCHFLUSSZYTOMETRISCHER TUMORZELLNACHWEIS PRINZIP DER DURCHFLUSSZYTOMETRIE PRINZIP DER MESSUNG MATERIAL METHODIK POSITIVKONTROLLE NEGATIVKONTROLLE 17 18 19 20 20 22 24 25 25 27 27 29 29 31 32 33 33 34 III. ERGEBNISSE 34 3.1 3.2 ONCOQUICK® MACS® 34 52 IV. DISKUSSION 55 4.1 4.2 4.3 4.4 TUMORZELLMARKIERUNG MIT HILFE VON FLUORESZIERENDEN ANTIKÖRPERN GEGEN CYTOKERATIN, CD 45 UND CD 14 VERGLEICH DER TUMORZELLANREICHERUNGSSYSTEME ONCOQUICK® UND MACS® DETEKTION CYTOKERATIN POSITIVER ZELLEN MITTELS FACS-METHODE CYTOKERATINNACHWEIS – KONSEQUENZEN FÜR THERAPIE UND ÜBERLEBEN 55 58 61 64 V. ZUSAMMENFASSUNG 69 VI. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 70 2 VII. ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS 71 7.1 7.2 71 72 ABBILDUNGSVERZEICHNIS TABELLENVERZEICHNIS VIII. DANKSAGUNG 73 IX. LEBENSLAUF 74 X. LITERATURVERZEICHNIS 76 3 I. Einleitung 1.1 Brustkrebshäufigkeit / Epidemiologie Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen weltweit. Die höchsten Inzidenzraten wurden in Nordamerika beobachtet, wohingegen das niedrigste Brustkrebsrisiko in Asien und Afrika beobachtet wurde (79). Weltweit erkrankten nach Schätzungen der WHO im Jahre 2000 über eine Million Frauen an Brustkrebs, 370.000 Frauen verstarben daran. Für Europa ging man im selben Jahr von 350.000 Neuerkrankungen und 130.000 Sterbefällen aus (102). Auch in Deutschland ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Das mittlere Lebenszeitrisiko von Frauen an Brustkrebs zu erkranken beträgt in Deutschland 9,2%. Somit erkrankt durchschnittlich jede 11. Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs (95). Im Jahre 2004 starben in Deutschland 17.590 Frauen an Brustkrebs. Dies entspricht 4% aller Todesfälle bei Frauen. Der Anteil von Brustkrebs an den durch Krebs verursachten Todesfällen bei Frauen lag im Jahre 2004 bei 17%. Damit ist Brustkrebs bei Frauen die am häufigsten zum Tode führende Krebsart (92). In Deutschland erkranken jährlich 55.100 Frauen an Brustkrebs, davon etwa 23.200 Frauen im Alter unter 60 Jahren. Brustkrebs ist für 26,8% aller Krebsneuerkrankungsfälle bei Frauen und für deutlich mehr als ein Drittel (40%) der Neuerkrankungen bei Frauen unter 60 Jahren verantwortlich. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei etwas über 62 Jahren, was etwa 7 Jahre unter dem mittleren Erkrankungsalter für Krebs insgesamt liegt (8). Selten sind auch Männer von dieser Erkrankung betroffen. 4 Abb. 1: Schätzung der altersspezifischen Inzidenz in Deutschland Quelle: GESTIS Krebs in Deutschland Häufigkeiten und Trends (2006) Abb. 2: Durchschnittliches Alter der Bevölkerung 5 Die Schätzung der altersspezifischen Inzidenz in Deutschland aus dem Jahre 2002 wird in Abb. 1 dargestellt. In Abb. 2 wird die Vorausberechnung des Anstiegs der Alterstruktur der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland bis zum Jahre 2050 dargestellt. Die Zunahme der Erkrankungsfälle lässt sich durch die Entwicklung der Alterstruktur der Bevölkerung erklären. 1.1.1 Risikofaktoren Verschiedenste endogene wie auch exogene Faktoren, die das Brustkrebsrisiko beeinflussen können sind bekannt. Lifestylefaktoren, wie z.B. Diäten oder Fettleibigkeit, Alkohol und Nikotinkonsum, aber auch die Geburt eines Kindes und das Stillen des Kindes sind Faktoren, die sich auf die Brustkrebsentstehung auswirken können. Zu den Einflussfaktoren gehören auch der Hormonstatus (Menarche und Menstruationszyklus, orale Kontrazeptiva und die Hormonersatztherapie), Anthropometrie, Strahlung und die genetische Prädisposition (51;64). Einige der Faktoren stehen im Zusammenhang mit einer verlängerten Exposition mit Östrogenen. 6 In Tabelle 1 werden die etablierten und vermuteten Risikofaktoren für eine Brustkrebserkrankung aufgeführt (64). Tabelle 1: Risikofaktoren für Brustkrebs Faktoren Relatives Risiko Alter Geographische Lage Menarche Menopause Schwangerschaft Familienanamnese >10 5 3 2 3 ≥2 Frühere Benigne Brusterkrankung Brustkrebserkrankung der kontralateralen Brust Diät 4-5 >4 Hoch-Risiko Gruppe höheres Alter Industrienationen Menarche vor dem 11. Lebensjahr Menopause nach dem 54. Lebensjahr Erstes Kind nach dem 40. Lebensjahr Brustkrebserkrankung im jungen Alter bei einem 1-gradig Verwandten atypische Hyperplasie 1,5 Hohe Aufnahme gesättigter Fettsäuren Körpergewicht: Prämenopausal Postmenopausal 0,7 2 Body Mass Index >35 Body Mass Index >35 Alkoholkonsum Ionisierende Strahlung 1,3 3 Exzessive Aufnahme abnorme Aufnahme bei jungen Frauen nach dem 10. Lebensjahr Exogene Hormoneinnahme: Orale Kontrazeptiva Hormon Ersatztherapie Diethylstilbestrol 1,2 1,3 2 laufende Einnahme Anwendung >10 Jahre Anwendung während der Schwangerschaft Das frühe Einsetzen der Menarche (<11. Lebensjahr), Kinderlosigkeit und die späte Geburt des ersten Kindes (nach dem 40. Lebensjahr) sind Faktoren, die sowohl bei präwie auch postmenopausalen Frauen mit einem erhöhten Risiko für eine Brustkrebserkrankung einhergehen. Faktoren wie das Stillen und eine späte Menopause (nach dem 54. Lebensjahr) sind nur bei den postmenopausalen Frauen mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko assoziiert (20;41). 7 Generell steht die Dauer der Einnahme oraler Kontrazeptiva nicht direkt in Beziehung mit der Entstehung von Brustkrebs. Besonders bei postmenopausalen Frauen ist die Rolle der eingenommenen oralen Kontrazeptiva unklar. Van Hoften et al. konnten in ihrer Studie bei Frauen, die älter als 55 Jahre sind und orale Kontrazeptiva über mehr als 10 Jahre eingenommen hatten, ein zweifach erhöhtes Brustkrebsrisiko nachweisen (Odds Ratio 2,1 95% Konfidenzintervall 1,1-4,0) (104). Mutationen im BRCA-1-Gen gehören zu den häufigsten Gendefekten. Betroffen ist das Chromosom 17q21. In 80% der Fälle sind Tumore auf dem Boden dieser Mutation Hormonrezeptor negativ und mit einem erhöhten Rezidivrisiko assoziiert. Gendefekte auf Chromosom 13q12-13 sind als BRCA-2-Gen bekannt. Das BRCA-2-Gen wird autosomal dominant vererbt. Das BRCA-1-Gen ist mit Tumoren in der Brust, Ovarien, Kolon-Rectum und in der Prostata assoziiert. Beim BRCA-2-Gen kommt es indes weniger häufig zu Ovarialkarzinomen. Des Weiteren kann es zu Tumoren im Pankreas kommen (32). BRCA1- und BRCA-2-Gen-Mutationsträger haben ein Lebenszeitrisiko von 80-85% an Brustkrebs zu erkranken und 44% für ein Ovarialkarzinom (30;36). Bei Patienten mit nachgewiesener Genmutation gibt es verschiedene Präventionsstrategien. Die Mastektomie ist das beste Mittel zur Prävention einer Brustkrebserkrankung bei Patienten, die BRCA-Genträger sind (97). Als weitere Option ist die Chemoprävention mittels Tamoxifen (11;87) oder Raloxifen (26) zu nennen. Patienten mit BRCA-Genmutationen sollten mittels Mammographie, Ultraschalluntersuchung der Brust und Magnet-Resonanz-Tomographie überwacht werden. Die Magnet-ResonanzUntersuchung bietet hierbei die höchste Sensitivität (56). Eine vaginale Ultraschalluntersuchung zur Detektion von Ovarialkarzinomen ist ebenfalls indiziert. Eine präventive bilaterale Oophorektomie bei Patientinnen mit BRCA-1Genmutation kann das Brustkrebsrisiko durch eine Senkung des Hormonspiegels reduzieren (84). 1.1.2 Präventive Faktoren Zur Reduktion des Brustkrebsrisikos kann eine gesundheitsbewusste Lebensweise beitragen. Diese beinhaltet eine Reduktion des Alkohol- und Nikotinkonsums, eine gesunde Ernährung mit Obst und Gemüse und eine Vermeidung von Übergewicht. 8 Körperliche Aktivität in der Freizeit aber auch während der Arbeit trägt ebenfalls zu einem reduzierten Brustkrebsrisiko bei (100). Zur so genannten Primärprävention gehört auch die Chemoprävention mit Tamoxifen oder Raloxifen. Die Tamoxifen Präventionsstudien zeigten eine 38%-ige (Konfidenzintervall 28-46; p<0.0001) Reduktion der Brustkrebsinzidenz. Die Östrogen positiven Tumore konnten in den Tamoxifen Präventionsstudien um 48% (p<0.0001) verringert werden (27). Als sekundäre Prävention werden die Verfahren zur Früherkennung zusammengefasst. Dazu gehören das regelmäßige Mammographie-Screening, die körperliche Untersuchung der Brust sowie die Selbstuntersuchung der Brust. Die American Cancer Society empfiehlt Frauen im Alter von 40 - 49 Jahren alle 1 - 2 Jahre die Durchführung einer Mammographie. Ab dem 50. Lebensjahr sollte die Mammographie jährlich durchgeführt werden. Bei Patientinnen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko sollte bereits zwischen dem 30. und 35. Lebensjahr eine Mammographie erfolgen. Diese Aufnahme dient als Basis für die weiteren Kontrollen, die bis zum 50. Lebensjahr in dreijährigen Abständen und zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr jährlich vorgenommen werden sollten (94). In mehreren Studien konnte eine Reduktion der Brustkrebsmortalität von 24% bei Patienten, die ein Mammographie-Screening erhalten hatten, im Gegensatz zu den Patienten, die nicht am Mammographie-Screening teilnahmen, gezeigt werden. Die größte Reduktion der Brustkrebsmortalität war in der Gruppe der 50 - 69-jährigen Patienten zu beobachten (73). Die Selbstuntersuchung sollte bei prämenopausalen Frauen ab dem 20. Lebensjahr in der ersten Zyklushälfte durchgeführt werden. Für eine effektive Selbstuntersuchung ist eine eingehende Unterweisung durch den Hausarzt oder den Gynäkologen obligat (94). Allerdings konnten Gao et al. in ihrer Studie zur Selbstuntersuchung der Brust bei 266.064 Frauen keine Reduktion der Brustkrebsmortalität durch intensive Schulungen zur Selbstuntersuchung feststellen. Durch die Selbstuntersuchung wurden lediglich mehr und kleinere benigne Knoten in der Brust entdeckt (40). 9 1.1.3 Histologische Einteilung Mammakarzinome werden in Anlehnung an den Vorschlag der WHO in zwei histologische Gruppen eingeteilt: • Nichtinvasives Karzinom (Carcinoma in situ) und • Invasives Karzinom 10% - 20% der Tumore entfallen auf das intraduktale Karzinom in situ (DCIS) und das intralobuläre Karzinom in situ (LCIS). Früherkennungsuntersuchungen wie die Mammographie tragen zu einer gesteigerten Rate von diagnostizierten Karzinomen in situ bei (16). Zu den häufigsten histologischen Tumorformen gehören das: • Infiltrierende duktale Karzinom (75%), • Lobulär invasive Karzinom (10%), • Medulläre und das Kolloidkarzinom (50). Zu den seltenen Formen wird: • das tubuläre, • das adenoidzystische und • das papilläre Karzinom gezählt. • Karzinosarkome stellen eine Seltenheit dar (94). 1.2 Tumordissemination Die Absiedlung zirkulierender Tumorzellen eines Primärtumors wird prinzipiell als Metastasierung bezeichnet. Hierbei unterscheidet man eine Regionale- von einer Fernmetastasierung. Tumorzellen können über folgende Metastasierungswege ausgeschwemmt werden: lymphogene Metastasierung, hämatogene Metastasierung, kavitäre Metastasierung sowie Impfmetastasen. Die Metastasierung der Brustkrebszellen findet hauptsächlich über die zirkulierenden Lymph- und Blutbahnen statt (112). Eine wichtige Rolle spielt hierbei der Sentinellymphknoten, der als „Filtersystem“ in die Lymphabstrombahn integriert ist. Der Sentinellymphknoten kann mit radioaktiv markierten lymphpflichtigen Substanzen markiert 10 werden und mittels Messsonde lokalisiert werden. Die Untersuchung des Sentinellymphknotens zum Nachweis von malignen epithelialen Zellen spielt eine wichtige Rolle beim Staging von Brustkrebspatienten (28). Als weitere Vorteile der Sentineltechnik sind zu nennen: • Unnötige Eingriffe ins regionale Lymphabflusssystem mit der Folge von konsekutiven Lymphödemen können vermieden werden. • Präzise Aussage über die frühe Tumorzellaussaat und damit das Tumorstaging können getroffen werden. • Frühzeitige Präzisierung der adjuvanten Tumortherapie (86). Abb. 3: Metastasierungskaskade Quelle: Pantel K, Detection and clinical importance of micrometstatic disease, J Natl Cancer Inst 1999 Jul 7 Am häufigsten werden Fernmetastasen im Knochen (40 - 60%) nachgewiesen. An zweiter Stelle stehen die Metastasen in der Lunge (15 - 22%), gefolgt von Metastasen in der Pleura (10 - 14%), Weichteilgewebe (7 - 15%) und der Leber (5 - 15%) (58). 11 1.3 Cytokeratin Die Cytokeratine gehören zu den intermediären Filamenten welche, zusammen mit den Mikrotubuli und den Mikrofilamenten, das Zytoskelett in den meisten eukaryoten Zellen aufbauen. Im Gegensatz zu anderen intermediären Filamenten sind die Cytokeratine aus einer hochkomplexen, differenzierten Familie von Polypetiden zusammengesetzt. Diese Polypeptide haben ein Molekulargewicht zwischen 40 und 68 kDa (68). Entsprechend ihres Molekulargewichtes können sie in hoch- und niedrigmolekulare Cytokeratine eingeteilt werden. Cytokeratine gehören zu den wichtigsten Markern für die epitheliale Differenzierung. Bisher konnten 20 verschiedene Cytokeratin-Polypeptide in verschiedenartigsten menschlichen Epithelzellen nachgewiesen werden (19). Die Cytokeratine werden in zwei Klassen eingeteilt: Klasse 1 beinhaltet die Cytokeratine vom saueren Typ (CK9-CK20), Klasse 2 die Cytokeratine vom neutral-basischen Typ (CK1-CK8) (47). Die beiden Unterklassen bilden dabei paarweise Heterodimer-Komplexe aus mindestens einem Typ 1 und einem Typ 2 Cytokeratin (38). Somit exprimieren Epithelien immer mindestens zwei Cytokeratin Subklassen, anhand derer sie über einen Antikörpernachweis detektiert werden können. Die Einsatzmöglichkeiten der Cytokeratine als epitheliale Marker in der histopathologischen Diagnostik wurden bereits vor mehr als 20 Jahren erkannt (21;68). Anhand des Cytokeratinprofils kann die Primärlokalisation des Tumors häufig eingegrenzt werden. Durch den Einsatz weiterer Tumormarker kann dann häufig eine Zuordnung der Tumorzellen zum Primärtumor erfolgen (45;50). In normalen Brustepithelien werden z. B. die Cytokeratine 8, 18 und 19 von den luminalen Zellen exprimiert (68). Daher bietet sich zum Nachweis der MNF 116-Antikörper an, der als Pancytokeratinmarker die Cytokeratinklassen 5, 6, 8, 17, 18 und möglicherweise 19 detektiert. Alternativ können auch Antikörpergemische aus saueren und basischen Cytokeratinen, wie z. B. der AE1/AE3-Antikörper, verwendet werden (48). 1.4 Molekulare Marker Die CD-Nomenklatur (CD = Cluster of differentiation) ist ein internationales System zur Klassifizierung der Oberflächenmerkmale von Zellen. Eine Einteilung erfolgt nach biochemischen oder funktionellen Kriterien. In den meisten Fällen setzen sich die CD- 12 Moleküle aus membrangebundenen Glykoproteinen zusammen. CD-Moleküle können anhand ihrer Funktionen unterschieden werden. Verschiedene CD-Moleküle übernehmen Rezeptor- und Signalfunktionen. Neben der interzellulären Kommunikation konnte bei den CD-Molekülen auch eine enzymatische Aktivität nachgewiesen werden. Spezifische Antikörper gegen diese Leukozytenmoleküle bieten die Möglichkeit zur Analyse der Struktur, Funktion und deren Verteilung. So finden die Antikörper häufig Anwendung in der Hämatologie, Immunologie, Pathologie und Forschung, sowie zur Diagnose und Therapie (113). Eine Anwendungsmöglichkeit ist z.B. die Immunphänotypisierung der Expressionsmuster von CD-Molekülen auf Leukämiezellen. Die Analyse der Expressionsmuster der CDMoleküle kann hierbei zur Diagnose und Klassifizierung der Leukämien eingesetzt werden (18;111). Die Zellspezifität der CD-Moleküle stellt die Grundlage der zielgerichteten Immuntherapie dar. Zum Einsatz kommen hierbei monoklonale Antikörper, die gegen Oberflächenmoleküle auf Lymphozyten gerichtet sind. Der Anti-CD-20-Antikörper Rituximab findet z.B. Anwendung in der Behandlung von Non-Hodgkin-Lymphomen. Sowohl eine Kombination mit weiteren monoklonalen Antikörpern wie auch eine Kombination mit einer Chemotherapie stellen mögliche Behandlungsstrategien dar (81;90). Mittels Gen-Chip-Analyse können pathobiologisch bedeutsame Gene detektiert werden. Die Analyse des Gen-Chips gibt Aufschluss über das Vorhandensein beziehungsweise die Aktivität verschiedener pathologischer Gene. Dieses Verfahren findet auch in der Diagnostik von Patienten mit Brustkrebs Anwendung. Gen-Chips bieten hierbei die Möglichkeit, mehrere hundert Gene auf deren Aktivität in bestimmten Geweben zu untersuchen. Zum Einsatz kommt hierbei Messenger-RNA, die aus dem zu untersuchenden Gewebe isoliert wurde. Trifft diese mittels Farbstoff markierte Messenger-RNA auf ein „passendes“ markiertes DNA-Stück auf dem Gen-Chip, kommt es zu einer Verbindung. Die farbstoffmarkierten Verbindungen können durch einen Laser erkannt werden. Leuchtsignale zeigen hierbei eine Verbindung zwischen Messenger-RNA und DNA an, die Rückschlüsse auf die vorhanden Gene in der zu untersuchenden Probe zulassen (89). 13 Abb. 4: Prinzip der Gen-Chip-Analysen Quelle: Predictive molecular pathology, Sauter,G.; Simon,R., 19.12.2002 Im Ergebnissteil sind die Gen-Chip-Analysen der untersuchten Probanden dargestellt. Diese Gen-Chips werden routinemäßig in der St. Josefsklinik Offenburg bestimmt. 1.5 Zellanreicherungsysteme 1.5.1 Zellseparationprinzipien Primär werden bei der Zellseparation zwei grundlegende Strategien unterschieden. Die Anreicherung kann entweder über eine Positiv- oder Negativselektion der Zielzellen erfolgen. Bei der Positivselektion werden die gesuchten Zellen durch einen spezifischen Antikörper gegen ein Oberflächenantigen zur Selektion markiert. Bei der Negativselektion werden im Gegensatz zur Positivselektion nicht die Zielzellen, sondern die unerwünschten Zellen in der Probe markiert. Als Vorteil ist dabei zu nennen, dass die gesuchten Zielzellen frei von Antikörpern sind. Des Weiteren unterscheiden sich die Zellseparationstechniken durch den Einsatz von nichtmagnetischen- wie auch magnetischen Verfahren. Die Auswahl der Zellseparations- 14 strategie hängt maßgeblich von der gesuchten Zellart und dem eingesetzten Nachweisverfahren ab. Wird eine hohe Reinheit der gesuchten Zielzellen gefordert, bietet sich eine Positivselektionsstrategie zum Nachweis der gewünschten Zellen an. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit der Positivselektionsstrategie ist dann gegeben, wenn die zu separierenden Zielzellen als einzige Zellen in der Zellpopulation einen bestimmten Oberflächenmarker tragen, über den sie selektiert werden können. Eine Negativselektion ist dann anzustreben, wenn die Zielzellen über Oberflächenmoleküle aktiviert werden. Ist der Phänotyp der gesuchten Zellen nicht genau bekannt, bietet sich ebenfalls eine Depletion der unerwünschten Zellen mittels Negativselektionsstrategie an. 1.5.2 Zellseparationstechnik Das gemeinsame Ziel der verschieden Zellseparationstechniken ist die Anreicherung bzw. die Isolierung der gesuchten Zellen aus einem Zellgemisch. Die Zellen werden hierbei anhand physikalischer Merkmale wie Zellgröße, Zelldichte und Zellgranularität differenziert. Eine Separation aufgrund von Zellgröße und Zelldichte erfolgt bei der Dichtegradientenzentrifugation. Die Dichtegradientenzentrifugation hat ihre Vorteile in der Anreicherung homogener Zellpopulationen, wie z.B. Leukozyten und Erythrozyten. Häufigen Einsatz findet die Dichtegradientenzentrifugation mittels Ficoll-Paque zur Isolierung von PBMC (=Peripheral Blood Mononuclear Cell) (10). Die FACS-Methode bietet den Vorteil, dass gleichzeitig mehrere physikalische Eigenschaften der Zellen, wie Zellgröße und Zellgranularität, bestimmt werden können. Parallel dazu wird das Fluoreszenzverhalten der markierten Zielzellen erfasst. Über eine spezielle Sortiervorrichtung können die detektierten Zellen isoliert werden. Eine weitere Zellseparationstechnik ist die „Isolation by Size of Epithelial Tumor Cells“Technik (ISET-Technik). Die ISET-Technik selektiert die zirkulierenden Tumorzellen anhand ihrer Größe. Die epithelialen Tumorzellen werden bei der Zellfiltration aufgrund ihres größeren Volumens im Vergleich zu den Leukozyten zurückgehalten. Die selektierten Tumorzellen stehen dann zur morphologischen, immunozytologischen und genetischen Charakterisierung zur Verfügung. Die ISET-Technik ist dagegen nicht geeignet zur Separation von Zellsuspensionen, deren Zellen annähernd den gleichen 15 Durchmesser haben. Des Weiteren kann die ISET-Technik nicht zur Separation von kleinen neuroendokrinen Tumorzellen eingesetzt werden (59;105). Weitere biochemische Zellparameter, die zur Zellseparation heran gezogen werden können, sind z.B. DNA-Gehalt, Enzyme und Ionenkonzentrationen. Mittels Elektrophorese gelingt es, Proteine und DNA-Fragmente, die sich anhand ihrer Größe und Ladung unterscheiden, zu trennen. Die Auftrennung der Molekülgemische erfolgt dabei in einem Spannungsfeld. Die unterschiedlichen Moleküle bewegen sich in diesem Spannungsfeld aufgrund ihrer Landung und ihrer Größe unterschiedlich schnell und können so aufgetrennt werden (106). Immunologische Parameter, wie z.B. spezifische Öberflächenantigene, finden bei den immunomagnetischen Zellseparationsverfahren Anwendung zur Separation von zirkulierenden Tumorzellen. Bei der MACS® - Technik werden die gesuchten Zellen mit supramagnetischen Partikeln inkubiert. Diese magnetgekoppelten Antikörper sind gegen spezifische Oberflächenmerkmale auf den Zielzellen gerichtet. Beim Passieren einer sich in einem Magnetfeld befindlichen, mit Stahlwolle befüllten Kanüle, werden die magnetgekoppelten Zellen zurückgehalten. Ein Vorteil der immunomagnetischen Verfahren ist die Möglichkeit zur Separation großer Zellzahlen (67). Als weiteres immunomagnetisches Verfahren ist das Dynabead®-Verfahren der Firma Dynal zu nennen (52). Prinzipiell unterscheiden sich die beiden Verfahren lediglich durch die Größe der verwendeten Magnetbeads und durch die persistierende Bindung der Dynabeads®, die sich auf weitere Untersuchungsschritte auswirken kann. 16 1.6 Zielsetzung und Fragestellung Bereits im Jahre 1869 konnte in einer Studie die Präsenz von Karzinomzellen im peripheren Blut demonstriert werden (91). Ziel war es daraufhin, Verfahren zu etablieren, die die Detektion der Mikrometastasen verbessern und zur Klärung der klinischen Signifikanz beitragen (80). In der Vergangenheit wurden verschiedene Studien zum Tumorzellnachweis durchgeführt. Der Tumorzellnachweis erfolgte hierbei im Blut (57), im Knochenmark (60;85) und im Lymphknotengewebe (15;101). Der Tumorzellnachweis kann über verschiedenste Methoden erfolgen. Ein häufig eingesetztes Verfahren ist die Detektion von zirkulierenden Tumorzellen mittels Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) (7;109). Als weitere gut etablierte Methode ist der Tumorzellennachweis mittels immuncytochemischer Verfahren zu nennen (12;93). Des Weiteren können die Tumorzellen mit Fluoreszenz gekoppelten Antikörpern inkubiert werden und mittels FACS Methode nachgewiesen werden (25;76). Ziel dieser Arbeit war es, ein ausreichend sensitives Verfahren zum Nachweis von Tumorzellen bei Patienten mit Brustkrebserkrankungen zu etablieren. Dieses Verfahren sollte sich durch eine einfache klinische Anwendung auszeichnen, um so in der täglichen Routine Verwendung finden zu können. Aufgrund der im Labor bereits vorhanden Erfahrungen entschieden wir uns für den Einsatz der FACS-Methode. Da sich auch die Probengewinnung im klinischen Alltag einfach gestalten sollte, wählten wir Vollblut als Ausgangsmaterial für unsere Untersuchungen. Da die Cytokeratin-positiven Tumorzellen aber nur in sehr geringen Zellzahlen im peripheren Blut vorkommen, war es notwendig, ein Tumorzellanreicherungsystem zu verwenden (62). Hierzu wurden zwei prinzipiell verschiedene Anreicherungssysteme erprobt, deren Sensitivität für den Nachweis von zirkulierenden Tumorzellen untersucht wurde. 17 II. Material und Methodik 2.2 Patientengut Insgesamt wurden innerhalb der Studie 55 Patientinnen untersucht. Eingeschlossen wurden weibliche Patienten im Alter zwischen 30 und 80 Jahren mit nachgewiesener Brustkrebserkrankung zum Zeitpunkt der primären Operation. Eine Auswahl anhand des Behandlungsregimes wurde nicht getroffen. Die Auswahl der Patientinnen wurde durch den betreuenden Arzt / die betreuende Ärztin der onkologischen Ambulanz der St. Josefsklinik in Offenburg vorgenommen. Die St. Josefsklinik Offenburg ist Teil eines zertifizierten Brustzentrums mit über 200 Neuerkrankungen pro Jahr. Die Patientenaufklärung erfolgte durch einen Arzt / eine Ärztin und beinhaltete die Informationen über mögliche Risiken, die Studienbedingungen sowie die Möglichkeit, jederzeit ohne Angabe von Gründen aus der Studie auszuscheiden. Nach dokumentierter Einverständniserklärung wurde die Probenuntersuchung unter anonymen Bedingungen durchgeführt, so dass während der Messungen keinerlei Informationen über den klinischen Status der Patienten vorlagen. Moreno et al. konnten durch mehrfache Messungen über eine Dauer von 24 Stunden nachweisen, dass die Ausschüttung der Tumorzellen über den Tagesverlauf konstant ist (70). Somit konnte der jeweilige Tageszeitpunkt für die Blutentnahme frei gewählt werden, ohne tageszeitliche Schwankungen der nachgewiesen Tumorzellen erwarten zu müssen. Aufbewahrungszeiten der Vollblutproben von bis zu 7 Tagen wirken sich nur geringfügig auf die Zahl der wieder gefunden epithelialen Zellen aus (76). Trotzdem wurden die gekühlten Blutproben innerhalb von 12 Stunden untersucht. Auch dürfte die chemotherapeutische Behandlung der Patienten keine Auswirkungen auf den Nachweis von Cytokeratin-positiven Zellen haben, da die zirkulierenden Tumorzellen wohl nicht zu den vermehrungsfähigen Zellen zählen (71). 18 2.2.1 OncoQuick® Tabelle 2: Untersuchtes Patientenkollektiv mittels OncoQuick® - Methode Histologische Auswertung / Tumorcharakteristiken Durchschnittsalter Anzahl der Patienten 61 n=50 Histologischer Typ n % Grad n % Duktales Karzinom 19 38 G1 0 0 Lobuläres Karziom 3 6 G2 26 52 Duktales Karzinom/DCIS 23 46 G3 24 48 Duktales/Lobuläres CA 3 6 NA 0 0 Muzinöses Karzinom 1 2 NA 1 2 T-Status n % N-Status n % T1 16 32 N0 16 32 T2 20 40 N1 12 24 T3 3 6 N2 4 8 T4 6 12 N3 13 26 NA 5 10 NA 5 10 M-Status n % Her 2/neu n % M0 31 62 Negativ 28 56 M1 14 28 Positiv 21 42 NA 5 10 NA 1 2 Ploidie n % St. Gallen Klassifikation n % anaeuploid 20 40 low 0 0 diploid 12 24 intermediate 16 32 tetraploid 2 4 high 20 40 multiploid 3 6 Metastasiert 14 28 NA 13 26 NA, not analyzed 19 2.2.2 MACS® Tabelle 3: Untersuchtes Patientenkollektiv mittels MACS® - Methode Histologische Auswertung / Tumorcharakteristiken Durchschnittsalter Anzahl der Patienten 54 n=5 Histologischer Typ n % Grad n % Duktales Karzinom 3 60 G1 0 0 Lobuläres Karziom 0 0 G2 4 80 Duktales Karzinom/DCIS 2 40 G3 1 20 Duktales/Lobuläres CA 0 0 NA 0 0 Muzinöses 0 0 NA 0 0 T-Status n % N-Status n % T1 3 60 N0 1 20 T2 2 40 N1 3 60 T3 0 0 N2 0 0 T4 0 0 N3 0 0 NA 0 0 NA 1 20 M-Status n % Her 2/neu n % M0 2 40 Negativ 3 60 M1 3 60 Positiv 2 40 NA 0 0 NA 0 0 Ploidie n % St. Gallen Klassifikation n % anaeuploid 0 0 low 0 0 diploid 1 20 intermediate 0 0 tetraploid 1 20 high 2 40 multiploid 0 0 Metastasiert 3 60 NA 3 60 NA, not analyzed 20 2.3 OncoQuick® 2.3.1 Prinzip Der Nachweis von ausgeschwemmten Tumorzellen im Blut gewinnt im Rahmen der Überwachung minimaler Resterkrankungen, des Tumorstaging sowie der Prognoseeinschätzung immer mehr an Bedeutung. Disseminierte Tumorzellen, ausgehend von soliden Tumoren, können zu Metastasen in verschiedenen Organen führen (44;60;101). In letzter Zeit konnte daher ein wachsendes Interesse am frühen Nachweis von circulating tumor cells (CTC´s) im Blut und Knochenmark beobachtet werden. So bedeutet der Nachweis von zirkulierenden Tumorzellen vor und nach Beginn der Therapie einen starken unabhängigen prognostischen Faktor (24). Patienten mit Mammakarzinom, bei denen eine hohe Zahl an disseminierten Tumorzellen nachgewiesen wurde, haben ein erhöhtes Risiko einen Rückfall zu erleiden (77). Da die disseminierten Tumorzellen nur in sehr geringer Anzahl im peripheren Blut erscheinen, stellt sich der Nachweis als sehr diffizil dar (49). OncoQuick® der Firma Greiner Bio-One ist ein Kit zur Detektion disseminierter zirkulierender Tumorzellen im Blut von Patienten. Das OncoQuick® - Zentrifugenröhrchen ist mit einer porösen Trennscheibe ausgestattet, die das am Boden befindliche Trennmedium vom eingefüllten Vollblut abtrennt. Die Anreicherung der zirkulierenden Tumorzellen basiert auf einem Dichtegradienten, der an die Größe der Zellen angepasst wurde. Bei der 20 Minuten dauernden Zentrifugation werden die Erythrozyten sowie die Leukozyten durch die Trennscheibe in das untere Kompartiment sedimentiert. Dies führt dazu, dass das Trennmedium in das obere Kompartiment verdrängt wird. Die Zellfraktion mit der geringeren Dichte, welche die Tumorzellen enthält, lagert sich zwischen verdrängtem Trennmedium und Plasma an und kann von dort mittels einer Pipette entnommen werden. 21 Abb. 5: OncoQuick® - Röhrchen mit dargestellter Interphase Nach zweifachem Waschen können die Tumorzellen für weitere Nachweisverfahren, wie die immunchemische Färbung, PCR, Reverse-Transkriptase-PCR (RT-PCR) oder für den Nachweis mittels Durchflusszytometrie sowie auch für die Zellkultur, verwendet werden. Das OncoQuick® - Kit ist für 15-30 ml Vollblut optimiert und ausschließlich für Forschungszwecke bestimmt und darf nicht zu Verfahren der Diagnosestellung eingesetzt werden. Das Verfahren liefert etwa 104 mononukleäre Zellen bei einem Anreicherungsfaktor von insgesamt bis zu 6 Log-Stufen. Abb. 6: Darstellung des OncoQuick® - Verfahrens Quelle: Greiner Bio-One GmbH 22 Tabelle 4: Validierungsergebnisse Validierungsparameter Mittelwert Standardabweichung Abweichungsbereich Wiederfindung 72% 18% 56% - 92% Linearität 0.994 0.002 0,991 – 0995 Nachweisgrenze 1,46 0,36 1,08 – 1,83 Reproduzierbarkeit 83% 8% 69% - 91% Anreicherungsfaktor (log) 3,8 0,08 3,72 – 3,88 Datenblatt OncoQuick® Die in Tabelle 4 dargestellten Ergebnisse beruhen auf „Spiking“ Experimenten der Firma Greiner Bio-One. Dabei werden verschiedene Tumorzelllinien in 20 ml Vollblut gesunder Probanden gegeben, das vor dieser Zugabe 48 Stunden bei 2-8°C gelagert wurde. Nach erfolgter Anreicherung mittels OncoQuick® werden die wieder gefundenen Tumorzellen quantifiziert. 2.3.2 Material Für eine Messung war es notwendig 30 ml Vollblut zu entnehmen. Dies erfolgte im Rahmen der routinemäßigen Nachsorgeuntersuchungen in der St. Josefsklinik Offenburg. Moreno et al. konnten durch mehrfache Messungen über eine Dauer von 24 Stunden nachweisen, dass die Ausschüttung der Tumorzellen über den Tagesverlauf konstant ist (69). Somit konnte der jeweilige Tageszeitpunkt für die Blutentnahme frei gewählt werden, ohne tageszeitliche Schwankungen der nachgewiesen Tumorzellen erwarten zu müssen. Die Blutentnahme erfolgte via periphervenösen Zugang bzw. zentralen Port. Hierfür wurden 10 ml EDTA-Monovetten® der Firma SARSTEDT verwendet. Aufbewahrungszeiten der Vollblutproben von bis zu 7 Tagen wirken sich nur geringfügig auf die Zahl der wieder gefunden epithelialen Zellen aus (76). Trotzdem wurde das entnommene Blut bei 4°C – 8°C gekühlt gelagert und innerhalb von 12 Stunden untersucht. 23 Auch dürfte die chemotherapeutische Behandlung der Patienten keine Auswirkungen auf den Nachweis von Cytokeratin-positiven Zellen haben, da die zirkulierenden Tumorzellen wohl nicht zu den vermehrungsfähigen Zellen zählen (71). Für die Messungen wurden 50 ml OncoQuick® Röhrchen der Firma Greiner Bio-One verwendet. Des Weiteren wurden verwendet: Probe: EDTA-Vollblut Material: PBS Pufferlösung Waschpuffer (PBS Pufferlösung + 0,2% Rinderserumalbumin (RSA)) 70% Ethanol OncoQuick® - Probenröhrchen 50 ml Probenröhrchen 5 ml Probenröhrchen Geräte: Vortex-Mischer Pipette mit Aufsatz Zentrifuge Kühlzentrifuge Varifuge der Firma Heraeus Instuments Durchflusszytometer FACS Calibur® der Firma Becton and Dickinson 24 Wir verwendeten dafür folgende Antikörper: Tabelle 5: Verwendete Antikörper OncoQuick® Bezeichnung Anti-Human Cytokeratin 5/6/8/17/18 2.3.3 Fluorochrom FITC CD 45 PerCP CD 14 PE Simultest Control γ1/γ2a FITC/PE Firma Klon Konzentration Dako Cytomation MNF 116 Denmark BD Bioscience San Jose, USA BD Bioscience San Jose, USA BD Bioscience San Jose, USA 25µg/ml 50µg/ml Methodik Im ersten Schritt wurde die PBS-Lösung hergestellt. Diese Lösung sollte täglich frisch angesetzt werden. Dazu wurde die PBS Lösung der Firma Gibco im Verhältnis 1:10 mit Aqua bidest verdünnt. Zur Herstellung des Waschpuffers wurde zur verdünnten PBSLösung 0,2% Rinderserumalbumin im Verhältnis 1:100 zugegeben. Die OncoQuick® - Proberöhrchen sowie die EDTA-Blutproben wurden zunächst für 10 – 15 Minuten auf Eis inkubiert. Anschließend wurde das gekühlte Vollblut (30 ml) vorsichtig und ohne Aufwirbelung in das obere Kompartiment des OncoQuick® - Proberöhrchens gefüllt. Das befüllte OncoQuick® - Proberöhrchen wurde in der auf 4°C vorgekühlten Zentrifuge der Firma Heraeus Instruments bei 2600/U für 20 Minuten ohne Bremsvorgang zentrifugiert. Zellpelletablagerungen an der Wand des OncoQuick® - Röhrchens wurden mit der Pipette abgenommen und anschließend wurde der Rand des Röhrchens mit Waschpufferlösung gespült. Die Zellen wurden in ein neues 50 ml Röhrchen überführt und 25 auf ein Gesamtvolumen von 50 ml mit Waschpuffer aufgefüllt. Vor dem nächsten Zentrifugationsschritt von 10 Minuten bei 4°C und 800/U wurde die Zell-WaschpufferSuspension durch 5-faches Überkopfdrehen des Probenröhrchens vermischt. Im Anschluss daran wurden mit einer Pipette vorsichtig 45 ml des Überstandes abgenommen. Bei diesem Schritt war besonders darauf zu achten, dass es zu keiner Aufwirblung des Zellpellet kam. Das Pellet wurde in den restlichen 5 ml Waschpuffer belassen. Die Zellfraktion wurde durch vorsichtiges Mischen oder Klopfen mit dem Finger resuspendiert und anschließend mit Waschpuffer auf ein Endvolumen von 50 ml aufgefüllt. Durch 5-maliges Überkopfdrehen des Röhrchens wurde der Inhalt vorsichtig vermischt. Bei einer Temperatur von 4°C und 800/U wurden die Zellen erneut ohne Abbremsvorgang zentrifugiert. Es wurde dann soviel Überstand mittels Pipette abgenommen, wie es ohne Aufwirbelung des Zellpellet möglich war. Zwei 5 ml Röhrchen mit jeweils 0,5 ml 70% Ethanol und 0,5 ml PBS wurden vorbereitet, in die wiederum 200 µl der Tumorzellsuspension resuspendiert wurden. Anschließend erfolgte eine Inkubation bei Raumtemperatur in Dunkelheit für eine Dauer von 30 Minuten. Die Röhrchen wurden für 5 Minuten bei 300g zentrifugiert. Der Überstand wurde mit einer Pipette aspiriert, sodass 50 µl im Probenröhrchen verblieben. Nach einer weiteren Zugabe von 2 ml PBS-Lösung und vorsichtigem Mischen erfolgte eine erneute Zentrifugation von 300g für 5 Minuten. Der Überstand wurde wiederum bis auf 50 µl mit einer Pipette abgenommen und stand im Anschluss daran zur durchflusszytometrischen Messung zur Verfügung. 2.4 MACS® 2.4.1 Prinzip Das Grundprinzip der MACS® - Technologie (Magnet activated cell sorting) besteht in der Zellseparation durch magnetgekoppelte Antikörper. Die Magnetbeads sind kleine superparamagnetische Partikel mit einem Durchmesser von 50 nm, die an hochspezifische monoklonale Antikörper gebunden sind. Primär wird zwischen zwei unterschiedlichen Separationsstrategien unterschieden: der positiven und der negativen Selektion. Bei beiden Methoden kommen spezifische magnetaktivierte Antikörper, die entweder direkt oder indirekt an Oberflächenantigene oder intrazelluläre Strukturen binden, zum Einsatz. Bei der positiven Selektionsstrategie werden die gesuchten Zellen mit einem spezifisch gegen diese Zelle gerichteten magnetaktivierten Antikörper inkubiert. Zur Separation wird 26 eine spezielle Kanüle verwendet, deren Schaft mit Stahlwolle versehen ist. Diese Stahlwolle dient zur Oberflächenvergrößerung und erlaubt eine spezifische Bindung der magnetgekoppelten Zielzellen. Abb. 7: Matrix einer Selektionskanüle Quelle: Miltenyi Biotec GmbH 1/1 MD0xxx.01 Während des Separationsvorgangs ist die Kanüle in einem Dauermagnetfeld eingesteckt. Die unmarkierten Zellen passieren die Kanüle ungehindert und werden in einem Behältnis aufgefangen. Wird die Kanüle aus dem Dauermagnetfeld entfernt, können die gesuchten Zellen durch einfaches Spülen abgelöst und zur weiteren Untersuchung aufgenommen werden. Abb. 8: Positiv Selektionsstrategie 1/1 MD0xxx.01 Quelle: Miltenyi Biotec GmbH Bei der Negativ- oder Depletionsstrategie werden die unerwünschten Zellen magnetisch separiert. Die gesuchten Zellen, die hier im Gegensatz zur Positivselektion nicht magnetgekoppelt sind, passieren die Kanüle und stehen zur weiteren Untersuchung zur 27 Verfügung. Um die Anreicherungsrate zu erhöhen, kann der Separationsschritt im Dauermagnetfeld wiederholt werden. 2.4.2 Material Instrumente: MiniMACS™ Magnetic cell separator MS + Columns positive selection columns Pre-Column Separation Filter Zubehör: 10x Dilution Puffer MACS® CellPerm Solution 10x MACS® CellStain Solution FcR Blocking Reagent: Human IgG MACS® Cytokeratin MicroBeads MACS® CellFix Solution 2.4.3 Methodik Herstellung der Arbeitslösungen: Im ersten Schritt mussten die benötigten Arbeitslösungen hergestellt werden. Hierfür wurde der 10x Dilution-Puffer im Verhältnis 1:10 mit zweifach destilliertem Wasser verdünnt. Für eine Patientenprobe aus dem peripheren Blut wurden 100 ml 1x DilutionPuffer benötigt. Der 1x Dilution-Puffer setzt sich wie folgt zusammen: 10ml 10x Dilution Puffer + 90 ml zweifach destilliertes Wasser. Im weiteren Verlauf der Messungen wurde zusätzlich eine 1x MACS CellStain Solution benötigt, die durch 1:10-fache Verdünnung der 10x MACS CellStain Solution mit 1x Dilution Puffer hergestellt wurde. Protokoll zur Anreicherung der Cytokeratin exprimierenden Tumorzellen: Zur Präparation der peripheren Blutzellen wurde 30 ml antikoaguliertes Blut bei 400g für 35 Minuten ohne Abbremsung zentrifugiert. Nach der Zentrifugation wurde mittels einer Pipette die Interphase vorsichtig abgenommen. Falls das Volumen des Erythrozytenpellet 28 kleiner als 5 ml war, musste das zellfreie Plasma abgenommen werden und das „buffycoat“ mit dem kompletten Zellpellet (Erythrozyten und Leukozyten) verwendet werden. Unter einem „buffy coat“ versteht man die Schicht aus Leukozyten und Thrombozyten, die sich nach Zentrifugation von Vollblut zwischen der Plasmaphase und den sedimentierten Erythrozyten bildet. Zu jeder 5 ml Probe wurden 35 ml des 1x Dilution-Puffers zugegeben, bis das Endvolumen von 40 ml erreicht war und anschließend gut vermischt. Nach einer erneuten Zugabe von 5 ml MACS® CellPerm Solution wurde die Suspension durch leichtes Schütteln nochmals vermischt. Im Anschluss daran wurde die Zellsuspension für exakt 5 Minuten bei 20 – 25°C inkubiert. Nach erfolgter Zugabe von 5 ml CellFix Solution schloss sich eine weitere Inkubation von einer Dauer von 30 Minuten bei 20 – 25°C an. Die Zentrifugation der Zellsuspension wurde bei 300g für 10 Minuten durchgeführt. Anschließend wurde der Überstand mittels einer Pipette abgenommen und das Zellpellet in 30 ml 1x MACS CellStain Solution resuspendiert. In zwei weiteren optionalen Schritten erfolgte eine weitere Zentrifugation für 10 Minuten bei 300g und eine erneute Resuspendierung des Zellpellet in 10 ml 1x MACS® CellStain Solution, nachdem der Überstand komplett abgenommen wurde. Magnetmarkierung der Cytokeratin exprimierenden Tumorzellen: Zu Beginn wurde die Zellsuspension bei 300g für 10 Minuten zentrifugiert. Nachdem der Überstand komplett abgenommen war, wurde das Zellpellet in 1x MACS® CellStain Solution zu einem Gesamtvolumen von 600 µl resuspendiert. Bevor die MACS® Cytokeratin MicroBeads zugegeben und bei 20 – 25 °C inkubiert werden konnten, musste die Zugabe von 200 µl FcR blocking reagent erfolgen. Beides wurde jeweils gut miteinander vermischt. Um die Cytokeratin exprimierenden Tumorzellen mittels Flowzytometrie zu detektieren, erfolgte in diesem Schritt die Zugabe der Fluoreszenz markierten Antikörper in folgenden Mengen: 10 µl FITC-konjugierter Cytokeratin Antikörper, 20 µl CD 45 PerCp, und 20 µl CD 14 PE. Die Negativkontrolle wurde mit 10 µl FITC konjugiertem IgG1/IgG2a Antikörper inkubiert. Nach erfolgter Zugabe von 4 ml 1x MACS® CellStain Solution wurde die Zellsuspension für 10 Minuten bei 300g zentrifugiert. Der Überstand wurde komplett abgenommen und das Zellpellet in 1 ml 1x MACS® CellStain Solution resuspendiert. 29 Magnetische Trennung der angereicherten Cytokeratin exprimierenden Tumorzellen: Für die magnetische Trennung wurde die positive Selektionskanüle vom Typ MS der Firma Miltenyi und der dazugehörige MACS®-Separator verwendet. Nach dem Einstecken der Kanüle in das Magnetfeld des MACS®-Separators wurde die Kanüle durch Waschen mit 500 µl 1x Dilution-Puffer für die Messung vorbereitet. Um mögliche Zellverklumpungen zu entfernen, wurde die Zellsuspension über ein 30 µl Nylonnetz gefiltert. Dieser Filter wurde zuvor mit 1x Dilution-Puffer befeuchtet. Im Anschluss daran wurde die Zellsuspension auf die Kanüle gegeben. Nachdem die Zellen die Kanüle passiert hatten, wurde die Kanüle dreimal mit 500 µl 1x Dilution-Puffer gewaschen. Nach erfolgtem Waschvorgang wurde die Kanüle aus dem MACS®-Separator entfernt und auf ein 5 ml Proberöhrchen aufgesteckt. Auf die Kanüle wurde 1 ml 1x Dilution-Puffer pipettiert, der mit Hilfe des aufgesetzten Stempels durch die Kanüle gepresst wurde. Um eine höhere Anreicherungsrate zu erreichen, wurden die aufgefangenen Zellen erneut auf eine frisch präparierte positive Selektionskanüle gegeben. Im Anschluss daran wurde die Kanüle mit 2x 500 µl 1x Dilution Puffer und 1x 500 µl PBS gewaschen. Zuletzt wurde 1 ml PBSLösung auf die Kanüle pipettiert. Mittels aufgesetztem Stempel wurde die PBS-Lösung durch die Kanüle gedrückt und in einem 5 ml Proberöhrchen aufgefangen. Nach diesem Vorgang standen die Zellen zur Durchflusszytometrie zu Verfügung. 2.5. Durchflusszytometrischer Tumorzellnachweis 2.5.1 Prinzip der Durchflusszytometrie Bei der Durchflusszytometrie, die auch als FACS-Methode (fluorescence activated cell sorting) bezeichnet wird, lassen sich parallel mehrere Eigenschaften von gelösten Partikeln, wie z.B. Chromosomen, Protozoen aber auch Blutzellen, bestimmen. Die Erkennung der physikalischen und molekularen Eigenschaften sowie die Zellzählung erfolgen während die Einzelzellen - in einer Kapillare gebündelt - den Laserstrahl passieren. Dabei lassen sich 5 – 7 Eigenschaften pro Zelle detektieren, sodass eine detaillierte Korrelation mit dem Krankheitsprozess sowie mit weiteren klinischen Markern möglich ist (37). Mittels von Fluoreszenz markierten Antikörpern lassen sich verschiedene Zelleigenschaften detektieren. Diese spezifische Antikörperbindung stellt daher auch das Grundprinzip der Durchflusszytometrie dar. Nach Depletion der kernlosen Zellen kann die Messung der Einzelzellsuspension erfolgen. Hierfür sind verschiedene Verfahren 30 einsetzbar: Entweder die Anreicherung der mononukleären Zellen durch Dichtegradientenzentrifugation oder die Lysierung der Erythrozyten mittels spezifischen Lysedetergenzien. Durch die hydrodynamische Fokussierung wird der Abstand der Einzelzellen in der Kapillare vergrößert, so dass diese den Laserstrahl einzeln passieren und damit als einzelne Zelle gemessen werden können. Beim Passieren des Laserstrahls werden die Elektronen des Fluoreszenzfarbstoffs auf ein höheres Energieniveau gehoben. Kehren diese Elektronen auf ihr ursprüngliches Energieniveau zurück, wird Energie in Form von Photonen frei. Diese Photonen besitzen eine größere Wellenlänge, was mit einer geringeren Energie einhergeht. Die Energie des emittierten Fluoreszenzlichtes lässt sich mittels eines Photodetektors messen. Die Wellenlängendifferenz zwischen Absorption und Emission wird als „Stoke´s-Shift“ bezeichnet. Die Höhe der Energie korreliert dabei mit der Anzahl der gebunden fluoreszierenden Antikörper pro gemessene Zelle. Zusätzlich wird von der Sammeloptik auch die Lichtbeugung und Lichtstreuung als optisches Signal aufgenommen. Das Vorwärtsstreulicht (FSC) wird entlang der Achse des einfallenden Lichtes gemessen und ist proportional zur Zelloberfläche, respektive der Zellgröße. Das Seitwärtsstreulicht (SSC) wird dagegen in einem Winkel von 90° zu dem einfallenden Licht gemessen und ist proportional zur Zellkomplexität oder der Zellgranularität. Abb. 9: FSC/SSC Darstellung; lysiertes Vollblut Granulozyten Monozyten Lymphozyten Die verschieden Fluoreszenzsignale werden aufgrund ihrer Wellenlängen mit Hilfe von Spiegeln und Filtern voneinander getrennt und von den Photomultipliern gemessen. Die Fluoreszenzen werden wiederum im Winkel von 90° zu dem einfallenden Licht gemessen. 31 Bei dem von uns verwendeten FACS Calibur® Durchflusszytometer der Firma Becton and Dickinson besteht die Möglichkeit, mittels zwei Lasern 3 – 4 Fluoreszenzen gleichzeitig zu messen. Die beiden Laser haben Wellenlängen von 488nm (15 mW) und 635 nm (10 mW). Durch die Elektronik werden die detektierten optischen Signale proportional in elektronische Signale umgewandelt. Mittels eines digital-analog-Wandlers werden die elektronischen Spannungsimpulse in digitale Werte konvertiert, die am angeschlossenen Computer weiter verarbeitet werden können. 2.5.2 Prinzip der Messung Die ausgeschwemmten Tumorzellen gelten als epithelialen Ursprungs (22) und wurden von uns mit einem FITC konjugiertem Pan-Cytokeratin Antikörper der Firma Dako, Hamburg angefärbt. Dieser Antikörper markiert Epithelgewebe vom einfachen glandulären Epithel bis hin zum stratifizierten squamösen Epithel. Der MNF 116 Klon detektiert dabei spezifisch folgende Cytokeratine: 5, 6, 8, 17 und wahrscheinlich 19. Da es sich bei den Cytokeratinen um intrazellulär gelegene Filamente handelt, wurde – wie bereits oben beschrieben – eine Lysierung der Blutzellen mit 70 % Ethanol durchgeführt. Des Weiteren wurde parallel die Anfärbung mit CD 45 und CD 14 durchgeführt. Das CD 45-Antigen ist eine Tyrosin-Phosphatase, die auch als „leukocyte common antigen (LCA)“ bezeichnet wird. CD 45 wird auf allen Zellen mit hämatologischem Ursprung exprimiert. Zu diesen Zellen zählen die Erythrozyten, die Leukozyten, die Thrombozyten sowie deren Vorstufen. CD 45 wird für die Aktivierung von T- und B-Zellen benötigt. Abhängig vom Differenzierungsgrad der Zellen unterscheidet man mindestens fünf verschiedene Isotypen. Das CD 14-Antigen ist ein Rezeptor mit hoher Affinität für den Komplex aus Lipopolysachariden (88) und LPS-binding protein (LBP). Das CD 14-Antigen ist stark auf Monozyten und Makrophagen im peripheren Blut, anderen Körperflüssigkeiten und verschiedenen Geweben, wie Milz und Lymphknoten, exprimiert. Zur spezifischen Anfärbung der Monozyten wurde der PE konjugierte CD 14-Antikörper der Firma Becton and Dickinson gewählt. 32 2.5.3 Material Instrumente: Durchflusszytometer FACS Calibur™ der Firma Becton and Dickinson FACS-Station™ FACS-Loader Software: Auswertprogramm CellQuest™ Pro der Firma Becton and Dickinson Zubehör: Destilliertes Wasser PBS CaliBrite™Beads FACSRinse™ FACSFlow™ 5 ml FALCON®-Röhrchen Folgende Antikörper wurden für die Messungen eingesetzt: Tabelle 6: Verwendete Antikörper Bezeichnung Anti-Human Cytokeratin 5/6/8/17/18 Fluorochrom FITC CD 45 PerCP CD 14 PE Simultest Control γ1/γ2a FITC/PE Firma Klon Konzentration Dako Cytomation MNF 116 Denmark BD Bioscience San Jose, USA BD Bioscience San Jose, USA BD Bioscience San Jose, USA 25µg/ml 50µg/ml 33 2.5.4 Methodik Für jede Patientenprobe wurden jeweils zwei Probenröhrchen verwendet. In Röhrchen 1, das als Messröhrchen fungierte, wurden 10 µl FITC-konjugierter Cytokeratin-Antikörper, 10 µl PerCP-konjugierter CD 45-Antikörper sowie 10 µl PE-konjugierter CD 14-Antikörper zugegeben. Röhrchen 2 diente als Negativkontrolle und wurde entsprechend mit 10 µl FITC-konjugierten IgG1/IgG2a-Antikörpern bestückt. Beide Probenröhrchen wurden im Anschluss bei 4°C im Kühlschrank für eine Dauer von 30 Minuten inkubiert. Nach einer erneuten Zugabe von 2 ml PBS-Lösung wurden die Probenröhrchen vorsichtig vermischt und für weitere drei Minuten bei 500g zentrifugiert. Der Überstand wurde mit einer Pipette bis auf 50 µl abgenommen und anschließend mit 500 µl PBS-Lösung aufgefüllt. Der Probeansatz wurde kurz durchgemischt und stand nach diesem Vorgang für die durchflusszytometrische Messung zur Verfügung. Geräte-Einstellungen: Die Kalibrierung des FACS Calibur™ Durchflusszytometers erfolgte mittels LatexPartikeln, so genannter Calibrite-Beads, der Firma Becton and Dickinson. Die Spannungsund Verstärkereinstellungen wurden für den Detektor FSC und SSC linear gewählt, FL1 – FL4 wurden hingegen logarithmisch verstärkt. Der Schwellenwert wurde so eingestellt, dass sich die Zellpopulationen klar abgrenzen ließen. Der FSC-Schwellenwert wurde so gewählt, dass die lysierten Erythrozyten und der Zellschrott (Debris) von der Datenaufnahme ausgeschlossen wurden. Bei der Anwendung von mehreren Fluoreszenzen musste eine Kompensation durchgeführt werden, wodurch eine Korrektur der spektralen Überlappung erfolgte. Die zu messende Zellzahl wurde im Vorfeld nicht fest definiert, sondern anhand der Zellzahl in der zu messenden Probe individuell festgelegt. Die Flussrate wurde auf den „High-Modus“ eingestellt. 2.5.5 Positivkontrolle Zur Positivkontrolle wurde die Tumorzelllinie SKBR 3 gewählt. Diese wurde uns freundlicherweise von der Firma Miltenyi Biotec zur Verfügung gestellt. Die Tumorzellen wurden mit Methylenblau angefärbt und in einer Neubauerzählkammer ausgezählt. Anschließend wurden die Tumorzellen ins Vollblut eines gesunden Probanden gegeben. Eine genaue 34 Darstellung der zugegebenen Zellzahlen ist für die beiden Methoden im Ergebnisteil dargestellt. 2.5.6 Negativkontrolle Für die Negativkontrolle wurden jeweils 30 ml Blut von gesunden Probanden entnommen. Die Negativkontrollgruppe setzte sich aus jeweils fünf männlichen und fünf weiblichen Probanden zusammen. Das Durchschnittsalter der Männergruppe lag bei 32 Jahren, das der Frauengruppe bei 43 Jahren. Bei keinem der untersuchten Probanden bestand zu diesem Zeitpunkt eine nachgewiesene Tumorerkrankung. Die Probanden wurden über die Studie aufgeklärt und stimmten der Verwendung ihrer Daten zu Studienzwecken zu. III. Ergebnisse 3.1 OncoQuick® Um eine Zelle als disseminierte Tumorzelle identifizieren zu können, wurden folgende Kriterien definiert: Cytokeratin-positiv, CD 45-negativ sowie CD 14-negativ (1;3;23). Bei der Messung wurde jede Zelle als separates Event erfasst und als Datensatz archiviert. Dies ermöglichte jederzeit einen Zugriff auf die gespeicherten Daten, die dadurch für eine mehrfache Auswertung mittels Multi-Gating-Strategie zur Verfügung standen. Bei der Auswertung wurde jedes einzelne Event als Dot-Point in einem Koordinatensystem dargestellt. In Abb. 10 sind alle gemessen Ereignisse wie folgt dargestellt: Die Abszisse markiert den FSC-Height, was dem Forward-Scatter entspricht. Dieser gibt – nach rechts aufsteigend – die relative Größe der gemessen Zellen wieder. Auf der Ordinate ist der SSC-Height aufgetragen, der als Sideward-Scatter die relative Granularität und interne Komplexität der Zellen widerspiegelt. Dementsprechend können die gemessen Zellen eingeteilt werden: Ganz links im Bereich von 200 – 400 liegen die Lymphozyten, rechts davon die Monozyten im Bereich von 400 – 600. Ganz links im Bereich von 600 – 800 stellen sich die Granulozyten dar. 35 FACS Auswertung: Abb. 10: Darstellung FSC/SSC Granulozyten Monozyten Lymphozyten Auf der Abszisse werden nach rechts ansteigend die Cytokeratin-positiven Ereignisse dargestellt. Auf der Ordinate werden ansteigend die CD 45-positiven Ereignisse skizziert. Die auf der X-Achse aufgetragenen Fluoreszenz-Ereignisse werden der Intensität nach rechts ansteigend erfasst: Je weiter rechts ein Ereignis dargestellt wird, umso mehr fluoreszierende Antikörper wurden auf der Oberfläche gebunden. Die Tumorzellen, die die geforderten Kriterien erfüllen, müssen daher im rechten unteren Quadranten (lower right) des Koordinatensystem liegen. (Siehe Abb. 11 und Abb. 13.) Zur Durchführung der Positivkontrolle wurden Tumorzellen der Brustkebszelllinie SKBR 3 ins Blut eines gesunden Probanden gegeben. Dies geschah bei der high control im Verhältnis 1:500. Die low control wurde bei einem Verhältnis Tumorzellen zu Blutzellen von lediglich 1:25000 durchgeführt. 36 Abb. 11: Darstellung Anti-Cytokeratin/CD 45 Abb. 12: Darstellung FSC/SSC (OncoQuick® vor Anreicherung) In Abb.11 und Abb. 12 ist die Dot-Plot-Analyse der Messung vor Anreicherung mittels OncoQuick® dargestellt. Abb. 13: Darstellung Anti-Cytokeratin/CD 45 Abb. 14: Darstellung FSC/SSC (OncoQuick® nach der Anreicherung) Abb. 13 und Abb. 14 zeigt die Tumorzellen nach der Anreicherung, die sich - wie zuvor erwartet - im rechten unteren Quadranten darstellen. Durch das OncoQuick® - Kit der Firma Greiner Bio-One konnte in der high control eine Anreicherung um den Faktor 3,6 37 erreicht werden. In der low control hingegen konnte nur eine Anreicherung um den Faktor 2 erzielt werden. Tabelle 7: Anreicherungsfaktor OncoQuick® high control low control Vor Anreicherung 0,08 0,01 Nach Anreicherung 0,29 0,02 In Abb. 15 ist auf der Ordinate logarithmisch die CD 45 PerCP-Fluoreszenz gegen den SSC-Height auf der Abszisse aufgetragen. Die CD 45-negativen Zellen wurden durch ein Gate auswählt und erscheinen in der Darstellung „grün“. Abb. 15: Darstellung SSC/CD 45 38 Abb. 16: Darstellung Anti-Cytokertain/CD 45 Abb. 17: Darstellung FSC/SSC Durch die Darstellung des SSC gegen den FSC können die Zellen anhand ihrer Eigenschaften, wie z.B. Zellgranularität und Zellgröße, identifiziert werden. Die in Abb. 16 gegateten Cytokeratin positiven und CD 45-negativen Zellen erscheinen in Abb. 17 als „rote“ Dot-Points im Koordinatensystem. Patientendarstellung: Abb. 18: Darstellung SSC/CD 45 39 Abb. 19: Darstellung Anti-Cytokeratin/CD 45 Abb. 20: Darstellung FSC/SSC In Abb. 18 bis Abb. 22 sind die Ergebnisse eines Patienten mit metastasiertem Mammakarzinom dargestellt. Deutlich zu erkennen ist die geringere Zellzahl im Vergleich mit Abb. 13 und Abb. 14 der Positivkontrolle. Die Cytokeratin positiven Zellen liegen im Bereich zwischen 0 und 400. Abb. 21: Darstellung Anti-Cytokeratin/CD 14 Abb. 22: Darstellung CD 14/CD 45 In den Abb. 21 und Abb. 22 sind die unterschiedlichen Fluoreszenzen nochmals gegeneinander aufgetragen. Diese Multi-Gating-Strategie ermöglicht ein eindeutiges Identifizieren der Zellen. 40 Als Negativkontrolle wurde ein FITC konjugierter IgG1/IgG2a-Antikörper der Firma Becton and Dickinson verwendet. Der verwendete IgG1/IgG2a-Antikörper wird eingesetzt, um die Quadrantenmarker für die beiden Fluoreszenzen um die ungefärbte negative Lymphozyten Population zu setzten. Dabei kann gleichzeitig die nicht antigenspezifische Antikörperbindung, die durch FC-Rezeptoren verursacht wird, abgeschätzt werden. Abb. 23: Darstellung IgG1/IgG2 In Abb. 23 ist die Negativkontrolle dargestellt. Auf der Abszisse werden aufsteigend die IgG1 positiven Ereignisse, auf der Ordinate die IgG2 positiven Ereignisse dargestellt. 41 Tabelle 8: Nr. Risiko 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 High High Intermediate Intermediate Intermediate High Intermediate M1 Intermediate Intermediate Intermediate High High M1 M1 Intermediate High Intermediate Intermediate M1 High Intermediate High M1 Intermediate M1 M1 Intermediate M1 M1 High Intermediate High M1 M1 High High High High Intermediate M1 High High High M1 M1 Intermediate High High High Darstellung des Patientenkollektivs: Alter Cytokeratin T 54 76 59 63 57 45 50 57 47 61 61 61 72 63 54 78 76 67 59 77 80 64 64 42 71 71 69 61 76 69 74 63 65 49 77 67 68 38 54 74 60 44 68 59 64 50 66 42 44 42 0,03 0,21 0,02 0,08 0,36 0,04 0,05 0,06 0,13 0,01 0,02 2,18 0,08 0,32 0,07 0,01 0,03 0,97 0,10 0,03 0,18 0,03 0,13 0,10 1,19 0,05 0,01 0,03 0,02 0,05 0,06 0,02 0,02 0,09 1,95 0,01 0,12 0,01 0,08 0,02 0,04 14,44 0,02 0,01 0,01 0,27 0,01 0,02 0,13 0,01 2 2 1 4 2 1 2 3 2 is 1 1 2 2 NA 2 1 1 1 2 2 1 2 1 1 2 2 1 4 4 4 2 2 4 1 1 2 NA 2 1 3 1 2 4 2 2 1 NA 3 NA N LKAnzahl M 3 3 0 1 1 3 0 3 1 0 0 NA 3 0 0 1 3 0 0 1 2 0 1 0 0 3 1 0 3 1 2 0 3 3 0 3 1 NA 1 0 2 3 3 NA 1 0 1 NA 2 NA 18 26 0 1 1 9 0 10 1 0 0 NA 16 0 0 2 4 0 0 2 5 0 2 0 0 18 2 0 9 2 5 0 12 10 0 9 2 NA 1 0 6 29 13 NA 2 0 3 NA 8 NA Metastasen G 0 NA 2 0 NA 2 0 NA 2 0 NA 2 0 NA 2 0 NA 3 0 NA 2 1 Leber 3 0 NA 3 0 NA 2 NA NA 3 0 NA 2 0 NA 3 1 Knochen 2 1 Knochen, Lunge 3 0 NA 3 0 NA 3 0 NA 2 0 NA 3 1 Knochen 3 0 NA 3 0 NA 2 0 NA 2 1 Knochen, Leber 3 0 NA 3 1 Leber 2 1 Pleura,Peritoneum 3 0 NA 2 1 Knochen, Pleura 2 1 Knochen 2 0 NA 2 0 NA 3 0 NA 3 1 Lunge,Pleura,sonstige 2 1 Leber 2 0 NA 2 0 NA 3 NA NA 2 0 NA 2 0 NA 3 1 Knochen, Leber, LK 3 0 NA 2 0 NA 3 NA NA 3 1 Leber,Knochen,Lunge 3 1 Knochen 2 0 NA 2 NA NA 3 0 NA 3 NA NA 2 HER2 L.H. positiv negativ 0 0 0 0 0 NA 0 NA 0 0 0 NA 1 1 0 NA 0 NA 1 0 1 NA 1 NA 1 0 1 NA 0 NA 0 NA 1 NA 1 NA 1 NA 0 NA 1 0 1 1 1 NA 1 0 1 NA 1 0 0 NA 0 NA 0 0 0 NA 0 NA 1 0 0 0 0 0 0 NA 0 0 1 0 0 NA 1 NA 0 NA 1 0 0 NA NA NA 0 0 1 0 0 NA 0 NA 0 0 1 0 0 NA 42 Erläuterung zur Tabelle: Nr. Patientennummer Risiko Risikogruppen Einteilung nach der Konsensuskonferenz St. Gallen Alter Patientenalter Cytokeratin Anzahl der Cytokeratin positiven Zellen in Prozent T Tumorstatus (T1 - T4) N Lymphknotenbefall (N0 – N1) LK Anzahl Anzahl der befallenen Lymphknoten M Metastasierung (M0 – M1) Metastasen Lokalisation der Metastasen G Tumorgrading (G1- G3) Her2 positiv Her2/neu Gen Überexpression (1 – 0) L.H.negativ Lymphangiosis / Hämangiosis negativ (1 – 0) Die Angabe der Cytokeratinwerte erfolgt in Prozent. Die nicht metastasierten Patientinnen wurden nach ihrem Metastasierungsrisiko in drei Gruppen klassifiziert. Die Einteilung erfolgte in Anlehnung an die St.Gallen Konsensuskonferenz in drei Risikogruppen: Niedriges Risiko: Patienten ohne Lymphknotenbefall, bei denen alle die nachfolgenden Bedingungen erfüllt sind: Tumorgröße ≤ 2 cm, Tumorgrad 1, keine Gefäßinvasion des Tumors und keine Überexpression des Her2/neu-Gens. Des Weiteren müssen die Patienten das 35. Lebensjahr erreicht haben. Mittleres Risiko: Patienten ohne Lymphknotenbefall, bei denen mindestens eine der nachfolgenden Bedingungen erfüllt ist: Tumorgröße ≤ 2 cm oder Tumorgrad 2-3 oder stattgefundene Gefäßinvasion des Tumors oder Überexpression des Her2/neu Gens oder Patientenalter < 35 Jahre. 43 Hoch Risiko: Patienten mit Lymphknotenbefall (mindestens 1-3 befallene Lymphknoten) und nachgewiesener Überexpression des Her2/neu Gens. Oder Patienten mit vier oder mehr befallenen Lymphknoten (43). M1: Patienten mit nachgewiesener Metastasierung. In Tabelle 9 ist ein Auszug des Patientenkollektivs aus Tabelle 8 dargestellt. Es handelt sich hierbei um Patienten mit erhöhten Cytokeratinwerten. Dargestellt sind alle Patienten, bei denen mehr als 0,15% Cytokeratin positive Zellen nachgewiesen werden konnten. Tabelle 9: Nr. Risiko 2 High 5 Intermediate 12 High 14 M1 18 Intermediate 21 High 25 Intermediate 35 M1 42 High 46 M1 Darstellung der OncoQuick® Patienten mit erhöhten Cytokeratinwerten Alter Cytokeratin T 76 57 61 62 67 80 71 77 44 50 0,21 0,36 2,18 0,32 0,97 0,18 1,19 1,95 14,44 0,27 N LKAnzahl M 2 3 2 1 1 NA 2 0 1 0 2 2 1 0 1 0 1 3 2 0 26 1 NA 0 0 5 0 0 29 0 0 0 0 1 0 0 0 1 0 1 Metastasen G NA NA NA Knochen NA NA NA Leber NA Knochen 2 2 2 2 2 3 3 2 2 2 HER2 L.H. positiv negativ 0 0 0 0 1 NA 1 NA 1 NA 1 0 1 NA 0 NA 0 NA 0 NA Die Tumorcharakteristiken der oben aufgeführten Patienten sind in Tabelle 10 dargestellt. 44 Tabelle 10: Patientenkollektiv mit erhöhten Cytokeratinwerten Histologische Auswertung / Tumorcharakteristiken Durchschnittsalter Anzahl der Patienten 65 n=10 Histologischer Typ n % Grad n % Duktales Karzinom 4 40 G1 0 0 Lobuläres Karziom 1 10 G2 8 80 Duktales Karzinom/DCIS 4 40 G3 2 20 Duktales/Lobuläres CA 1 10 NA 0 0 Muzinöses Karzinom 0 0 NA 0 0 T-Status n % N-Status n % T1 5 50 N0 5 50 T2 5 50 N1 1 10 T3 0 0 N2 1 10 T4 0 0 N3 2 20 NA 0 0 NA 1 10 M-Status n % Her 2/neu n % M0 7 70 Negativ 5 50 M1 3 30 Positiv 5 50 NA 0 0 NA 0 0 Ploidie n % St.Gallen Klassifikation n % anaeuploid 5 50 low 0 0 diploid 1 10 intermediate 3 30 tetraploid 1 10 high 4 40 multiploid 1 10 Metastasiert 3 30 NA 2 20 NA, not analyzed 45 Für eine Reihe der Tumoren sind die in der Tabelle aufgelisteten biologischen Faktoren bekannt. Darstellung der Gen Chip Analyse Tabelle 11: Nr. ERpositiv 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 13 NA NA NA NA NA NA NA 1 NA NA NA 22 63 NA 80 10 5 NA 39 NA 87 NA NA NA NA 199 95 82 NA 20 NA 309 NA NA NA NA NA NA NA NA 49 NA NA NA 20 NA NA NA NA OncoData IHC IHC IRS IHC OncoData IHC IHC IRS IHC Allred PRpositiv Allred Base Score Score Remmele Score Base Score Score Remmele Score 60 100 100 100 80 75 35 NA 0 0 0 0 70 NA 0 100 NA NA 0 NA 0 NA 0 60 55 60 NA NA NA 100 100 12 NA 0 0 100 40 100 90 0 0 NA NA 0 100 NA 95 100 0 20 240 400 500 300 160 300 70 NA 0 0 0 0 210 NA 0 300 NA NA 0 NA 0 NA 0 120 55 120 NA NA NA 300 300 24 NA 0 0 400 40 300 180 0 0 NA NA 0 500 NA 380 400 0 20 4 5 5 5 5 NA NA NA 0 NA 0 NA 5 NA 0 NA NA NA 0 NA 0 NA 0 4 4 4 NA NA NA 5 5 3 NA 0 0 5 4 5 5 0 NA NA NA 0 5 NA 5 5 NA 3 7 8 8 7 7 NA NA NA 0 NA 0 NA 7 NA 0 NA NA NA 0 NA 0 NA 0 6 5 6 NA NA NA 7 7 5 NA 0 0 8 5 7 7 0 NA NA NA 0 8 NA 8 8 NA 4 3 4 4 4 3 NA NA NA 0 NA 0 NA 3 NA 0 NA NA NA 0 NA 0 NA 0 3 3 3 NA NA NA 4 4 2 NA 0 0 4 2 4 4 0 NA NA NA 0 4 NA 4 4 NA 2 9 12 12 8 6 NA NA NA 0 NA 0 NA 6 NA 0 NA NA NA 0 NA 0 NA 0 6 3 6 NA NA NA 8 8 4 NA 0 0 12 2 8 8 0 NA NA NA 0 12 NA 12 12 NA 2 501 NA NA NA NA NA NA NA 7 NA NA NA 20 337 NA 120 10 7 NA 15 NA 5 NA NA NA NA 454 135 12 NA 5 NA 78 NA NA NA NA NA NA NA NA 39 NA NA 0 98 NA NA NA NA 75 95 1 100 50 2 0 NA 1 0 0 0 65 NA 0 98 NA NA 0 NA 0 NA 0 95 70 10 NA NA NA 100 20 11 NA 0 0 100 0 100 90 0 0 NA NA 0 0 NA 60 80 0 12 300 285 3 500 100 6 0 NA 1 0 0 0 260 NA 0 196 NA NA 0 NA 0 NA 0 380 280 30 NA NA NA 200 40 33 NA 0 0 400 0 500 360 0 0 NA NA 0 0 NA 240 160 0 24 5 5 1 5 4 NA NA NA 1 NA 0 NA 4 NA 0 NA NA NA 0 NA 0 NA 0 5 5 2 NA NA NA 5 3 3 NA 0 0 5 0 5 5 0 NA NA NA 0 0 NA 4 5 NA 3 8 7 3 8 6 NA NA NA 2 NA 0 NA 7 NA 0 NA NA NA 0 NA 0 NA 0 8 8 4 NA NA NA 7 5 5 NA 0 0 8 0 8 8 0 NA NA NA 0 0 NA 7 7 NA 5 3 4 1 4 2 NA NA NA 1 NA 0 NA 3 NA 0 NA NA NA 0 NA 0 NA 0 4 3 1 NA NA NA 4 2 2 NA 0 0 4 0 4 4 0 NA NA NA 0 0 NA 3 3 NA 2 9 8 2 12 4 NA NA NA 1 NA 0 NA 9 NA 0 NA NA NA 0 NA 0 NA 0 12 9 2 NA NA NA 8 4 4 NA 0 0 12 0 12 12 0 NA NA NA 0 0 NA 9 6 NA 4 46 Tabelle 12: Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 Darstellung der Gen Chip Analyse HER2 Genkopien Her2.Chr.17 positiv 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 1 1 1 1 0 0 1 1 1 0 1 1 1 1 1 1 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 0 1 0 1 0 NA 0 1 0 0 0 1 0 2,60 3,00 2,30 2,01 NA 2,70 16,60 3,00 NA 21,80 6,79 25,00 8,20 12,40 NA 2,00 NA 21,20 24,70 1,70 39,00 11,50 NA 27,90 19,74 335,00 NA 3,00 2,00 NA 3,97 NA 2,60 2,10 3,82 4,00 NA NA 21,80 NA 17,80 2,00 NA 3,00 6,60 2,00 2,19 2,00 26,20 NA 1,00 1,03 1,00 1,00 NA 1,31 5,80 1,40 NA 5,30 1,13 12,50 2,30 3,80 NA 1,00 NA 8,30 8,00 1,30 6,60 5,10 NA 14,90 6,66 64,00 NA 1,00 1,00 NA 1,06 NA 1,20 1,10 1,06 1,00 NA NA 10,39 NA 17,20 1,00 NA 1,15 1,21 1,10 1,01 1,00 8,10 NA Fish Art p53 neg neg neg neg NA neg pos neg NA pos pos pos pos NA NA neg NA pos pos neg pos pos NA pos pos pos NA neg neg NA neg NA neg neg neg neg NA NA pos NA pos neg NA neg neg NA neg neg pos NA duktales CA/DCIS lobuläres CA/DCIS duktales CA duktales CA/DCIS duktales CA/DCIS duktales CA duktales CA/DCIS lobuläres CA duktales CA/DCIS duktales CA/DCIS duktales CA duktales CA/DCIS duktales CA/DCIS duktales/lobuläres CA duktales CA duktales/lobuläres CA duktales CA/DCIS duktales CA/DCIS duktales CA/DCIS lobuläres CA duktales CA/DCIS duktales CA/DCIS duktales CA/DCIS duktales CA/DCIS duktales CA duktales CA/DCIS lobuläres CA duktales CA duktales CA duktales CA duktales CA/DCIS duktales CA duktales CA duktales CA duktales CA duktales CA/DCIS duktales CA/DCIS muzinös duktales CA duktales CA duktales/lobuläres CA/DCIS duktales CA NA duktales CA/DCIS duktales CA/DCIS duktales CA duktales CA/DCIS/LCIS duktales CA duktales CA/DCIS duktales CA 20 3 0 0 10 0 100 NA 0 0 100 0 90 NA 70 0 98 0 35 0 10 0 100 0 0 NA NA 0 0 0 0 0 25 0 0 0 0 0 100 100 35 0 NA 100 0 8 0 0 0 40 Histo Histo mutiert codon bcl2 score score 40 3 0 0 10 0 NA NA 0 NA 500 NA 360 NA 210 294 0 NA NA 20 NA 400 0 0 NA NA 0 0 0 0 0 NA 0 0 0 0 0 400 300 NA NA NA 400 0 24 0 0 NA 40 0 0 0 0 NA 0 0 NA 1 0 NA 0 1 NA NA 0 NA 0 0 0 0 0 NA 1 1 0 NA 0 1 0 0 0 1 0 0 0 0 NA 1 1 0 0 NA 0 NA 1 0 NA 0 NA 0 0 0 0 NA 0 0 NA 79 0 NA NA 248 NA NA NA NA 0 NA NA 0 0 NA 134 152 0 NA 0 138 0 0 0 282 0 0 0 0 NA 220 238 0 0 NA 0 NA 72 0 NA 0 NA 100 95 100 100 90 90 50 NA 0 0 0 0 0 NA 100 90 NA 0 0 70 0 90 0 70 35 NA 70 NA 60 90 90 100 100 0 0 100 0 100 90 90 0 20 NA 0 100 40 100 100 0 100 500 285 300 500 180 NA NA 80 0 NA 0 NA 0 NA 400 NA NA 0 NA NA 0 NA 0 NA 35 NA 140 NA NA 180 180 300 NA 0 0 400 0 400 180 180 NA NA NA 0 300 80 300 300 NA 400 47 Tabelle 13: Darstellung der Gen Chip Analyse Nr. Ki67 Mib SPhase Ploidie 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 30 NA 40 NA 30 26 51 5 90 51 60 15 70 12 NA 12 22 50 40 4 80 22 NA 45 NA 60 35 12 4 30 NA NA 80 50 15 NA 85 NA NA NA 50 16 NA NA NA 5 NA 12 50 NA NA 30 NA 25 NA NA NA 10 NA NA 60 38 NA NA 90 NA NA NA NA 10 NA NA NA NA 60 NA NA NA NA NA 40 40 NA NA NA 13 NA 35 40 70 NA NA NA 95 NA 15 6 NA NA 45 NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA 2,31 NA NA NA NA 6,2 NA NA NA NA 1,07 NA NA NA NA NA 0,9 NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA EGF Rez diploid 0 aneuploid 0 diploid 0 diploid 0 NA 0 aneuploid 0 aneuploid 0 diploid NA aneuploid 3+ aneuploid 0 NA 3+ diploid 0 diploid 0 multiploid 0 NA 2+ diploid 0 aneuploid 0 aneuploid 0 NA 0 aneuploid 0 aneuploid 0 diploid NA NA 1+ bis 2+ NA 0 aneuploid 0 multiploid 0 aneuploid 0 diploid 0 aneuploid 0 diploid 0 aneuploid 0 aneuploid 0 aneuploid 0 NA 2+ NA 3+ aneuploid 0 aneuploid 0 NA 0 tetraploid 0 aneuploid 3+ NA 0 tetraploid 0 NA NA diploid 0 multiploid 2+ aneuploid 0 diploid 0 NA 0 aneuploid 0 NA 0 uPa PAI-1 CEA CA15.3 Eralpha PR Erbeta Ps2 5,3 2,8 2,5 5,4 5,9 4,3 5,9 NA 5,1 NA NA NA 1,8 1,6 2 0,5 3,1 3 NA 2,8 9,27 3,5 NA 8,2 NA 59 1,2 NA 6,8 NA 3,6 4,6 1,4 1,3 2,92 12,9 10,4 3,2 9,2 6,6 NA 2,1 NA NA 6,7 NA 2,5 NA 2,2 NA 41,4 1,8 29,2 0,5 6,3 84,3 2,3 19,9 1,7 21,6 8,7 17 NA NA 46 172,5 NA NA NA NA 2,2 NA NA 33,8 5 6,8 11,6 87,4 1 2,7 6,6 7,2 NA 17,9 1,3 NA NA 106 6,2 19,18 3,5 80,2 NA NA NA 11,9 NA NA 2,1 743 151 33,9 9,9 NA NA 15,3 NA NA 1,5 25 5,8 15,5 2,4 8,2 4,8 241,8 NA 17,99 NA 84,9 1,6 32,6 NA 19,4 1,6 51,6 NA 45,9 1 NA 5,9 10 NA NA NA NA 2,2 24,6 36,86 NA NA 2,5 1,2 NA NA 19,4 0,8 NA 0,7 21,6 12,7 6,8 25,9 25,2 NA 2400 NA NA 27,4 NA 23,8 90,4 52 13,4 NA 7,2 NA 41,2 9,8 NA NA NA 19,4 262 242,3 NA NA 39 15,7 11,8 269 NA NA 22,5 NA 10 NA 8,3 13,5 NA NA 22,9 135,9 NA 18 NA 10 22,5 35,1 59,1 86,5 49,3 NA 58,9 70 NA 15,4 NA NA NA 35,1 NA 0,5 100 NA 16,1 NA NA 6,2 NA 24,6 30 NA 51,3 59,3 NA NA NA 49,3 21,1 93,2 19,6 11,2 44,4 24,2 NA 37,9 6,8 NA NA NA NA 90,1 NA NA NA 15,6 NA 80,5 80,7 32,4 90,2 NA 53,1 5,4 NA 31,8 NA NA NA 60,2 NA 7 100 NA 24,2 NA NA 39,4 NA 59,6 77,2 NA 34,2 80,9 NA NA NA 39,9 50,6 65 18,2 39,5 83,9 23,9 NA 72,9 17,4 NA NA NA NA 15,7 NA NA NA 9,9 NA 54 42,5 21,5 25 NA 28,1 27,2 NA 80,2 NA NA NA 54 NA 26,1 93,9 NA 80,8 NA NA 31,4 NA 80,2 86,5 NA 93,7 26,1 NA NA NA 43,7 42,7 17,1 40,1 69,2 67,5 NA 31,7 71,8 NA NA NA NA 20,2 NA NA NA 64,5 NA 61,5 69 61,5 62,8 NA 89,3 24,5 NA 42,1 NA NA NA 48,3 NA 22,7 97,1 NA 23,5 NA NA 61,7 NA 47,7 76,8 NA 41 61,5 NA NA NA 29,9 55,6 57,2 23,5 33,9 41,5 28,4 NA 76,6 22,3 NA NA NA NA 88,4 NA NA NA 73,8 NA 48 Tabelle 14: Darstellung der Gen Chip Analyse Nr. AIB BCRP LRP MDR1 MRP1 HER1 HER2 HER4 Survivin bcl2 VEGF UPA PAI1 1 NA 2 NA 3 NA 4 NA 5 NA 6 NA 7 NA 8 NA 9 NA 10 NA 11 NA 12 NA 13 NA 14 NA 15 NA 16 99,2 17 NA 18 NA 19 NA 20 NA 21 NA 22 NA 23 NA 24 NA 25 NA 26 NA 27 NA 28 NA 29 NA 30 NA 31 NA 32 NA 33 36,8 34 NA 35 NA 36 NA 37 NA 38 NA 39 NA 40 NA 41 NA 42 NA 43 NA 44 NA 45 NA 46 NA 47 NA 48 NA 49 50 NA NA NA NA NA NA 77,5 92,9 NA NA NA NA NA NA NA NA 95,5 NA NA NA NA NA NA NA 73 NA 62,5 NA NA NA NA NA NA 69,3 NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA 82,1 NA NA NA 14,1 NA NA NA NA NA NA 73,2 66,9 NA NA NA NA NA NA NA NA 99,1 NA NA NA NA NA NA NA 71,3 NA 91,3 NA NA NA NA NA NA 78,8 NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA 89 NA NA NA 27,5 NA 26,8 47,1 44,9 31,9 NA 96,5 87,4 NA 42,5 NA NA NA 64,1 NA 4,6 NA NA 63,6 NA NA 14 NA 91,9 21,6 NA 21,1 15,3 NA NA NA 31,7 30,8 90,4 6 46 22,5 12,5 NA 16 31,1 NA NA NA NA 32,2 NA NA NA 34,8 NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA 99,1 NA NA NA NA NA NA NA 54,4 NA 87,2 NA NA NA NA NA NA 50 NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA 57,9 NA NA NA 10,3 NA 56 21,2 56 22,3 NA 94,4 69,7 NA 95 NA NA NA 56 NA 20,7 85,3 NA 34,9 NA NA 78,2 NA 76,6 63 NA 68,8 21,4 NA NA NA 59,1 22,3 68,8 54,2 78,2 36,1 19,2 NA 58,7 37,9 NA NA NA NA 23,2 NA NA NA 14,5 NA 47,9 48 69,2 49,6 NA 98,9 84,6 NA 47,3 NA NA NA 89,3 NA 2,7 72,6 NA 92,9 NA NA 97 NA 88,9 97 NA 99,4 48,2 NA NA NA 49,3 92,9 27,7 47,3 69,4 20,8 96,7 NA 89,2 3,2 NA NA NA NA 76,2 NA NA NA 90,6 NA 44,9 62 97,5 64,3 NA 98,7 27,5 NA 34,5 NA NA NA 25,8 NA 5,7 90,4 NA 18,2 NA NA 25,4 NA 43,2 63,7 NA 34,4 79,1 NA NA NA 47,3 36,8 78,5 24,7 18 32,8 17,6 NA 46,6 18,2 NA NA NA NA 95,4 NA NA NA 33,8 NA 28,3 31 50 35,2 NA NA NA NA 83,3 NA NA NA 71,8 NA 86,8 76,3 NA 71,1 NA NA 72,9 NA 47 95,3 NA 69,6 74,5 NA NA NA 76,8 33,9 72,6 47 51,2 45,6 68,9 NA 34,1 55,3 NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA 58 59,4 58 42,8 NA 100 40,3 NA 38,6 NA NA NA 58 NA 39,7 87,1 NA 57,7 NA NA 21 NA 57 68 NA 49 70 NA NA NA 42,7 41,4 89,3 11,2 21,2 40,5 38,2 NA 22,4 41,7 NA NA NA NA 84,3 NA NA NA 4,6 NA 31,7 35,3 31,7 60,8 NA 51,6 49,6 NA 89,8 NA NA NA 31,7 NA 0,3 96,5 NA 55,5 NA NA 32,9 NA 29,7 56,9 NA 98,8 15,2 NA NA NA 4,7 17,5 66,7 89,8 33 25,7 78,8 NA 91,5 17,5 NA NA NA NA 80 NA NA NA 34,8 NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA 98 NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA 84,5 NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA 49 Tabelle 15: Darstellung der Gen Chip Analyse Nr. MAD XPAC GADD KI67 CyclinE1 DDB 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 NA NA NA NA NA NA 28,2 NA NA NA NA NA NA NA NA 88,8 NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA 89 NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA 22,3 NA 15,3 21,3 32,4 16,1 NA 35,6 75 NA 51 NA NA NA 32,4 NA 4,4 81,5 NA 15,3 NA NA 7,8 NA 51 43,7 NA 78,9 11,5 NA NA NA 15,7 14,7 75,5 29,7 7,9 9,9 29,3 NA 26,3 2,3 NA NA NA NA 62,6 NA NA NA 15,3 NA 78,7 20,6 78,7 52,4 NA 93,9 76,9 NA 46,7 NA NA NA 78,7 NA 7,2 96,8 NA 47,8 NA NA 48,3 NA 46,7 92,3 NA 98,9 49,7 NA NA NA 52,4 80,4 63,1 77,6 94,7 44 46,5 NA 80,5 21,6 NA NA NA NA 79,7 NA NA NA 16,3 NA 23,8 40,2 58,3 38 NA 31,5 15,6 NA 88,7 NA NA NA 75,3 NA 76,3 NA NA 75,3 NA NA 57,1 NA 74,7 67,1 NA 44,6 40,4 NA NA NA 62,1 28,3 NA 37,2 13,9 70,6 74,6 NA 61,2 42,3 NA NA NA NA 79,5 NA NA NA 12,2 NA 49,2 29,6 68,2 17,7 NA 76,7 43,7 NA 82,8 NA NA NA 92 NA 69,5 NA NA 68,1 NA NA 68,7 NA 82,9 71,1 NA 67,2 29,7 NA NA NA 55 31,2 NA 26,1 50 25,4 66,8 NA 16,3 31,4 NA NA NA NA 66,8 NA NA NA 34,4 NA 27,4 31,8 10 15,7 NA NA NA NA 49,7 NA NA NA 52,6 NA 0,8 NA NA 52,3 NA NA 11,3 NA 49,7 43,6 NA 95,3 12,9 NA NA NA 60,8 35,4 NA 74,6 29,4 37,4 49,3 NA 35,7 14,7 NA NA NA NA 87,4 NA NA NA 26 NA VitD3 COX2 Tubulin Rez 93,2 11,8 17,1 51,7 NA 85,6 89,5 NA 63,2 NA NA NA 93,2 NA 25,9 46,3 NA 80,2 NA NA 64,4 NA 79,4 46,5 NA 59,3 8,5 NA NA NA 12,9 82,6 5,3 98,5 80,5 61,9 16,8 NA 20,4 27,7 NA NA NA NA 85,3 NA NA NA 19,5 NA 52,3 52,8 69,7 21,1 NA 92,6 92,6 NA 94,2 NA NA NA 69,7 NA 94,6 92,6 NA 35,3 NA NA 35,3 NA 94,2 95,3 NA 85,4 53,2 NA NA NA 53,8 53,4 61,5 80,8 69,9 49,2 51,9 NA 81,9 35,7 NA NA NA NA 62,8 NA NA NA 25,2 NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA 83,9 NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA 70,8 NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA 50 Erläuterungen zur Tabelle: Nr. Patientennummer ERpositiv Östrogen Rezeptor positiv Allred Score zur Beurteilung der Rezeptorpositivität von Tumorzellen IRSRemmele Immunreaktiver Score nach Remmele und Stegner PRpositiv Progesteron Rezeptor positiv Art. Art des Karzinoms p53 Tumorsuppressorgen codon Sequenz von Nukleotiden bcl2 B-cell lymphoma 2 Ki67 Proliferationsmarker Mib Proliferationsmarker SPhase Synthesephase Ploidie Anzahl der Chromosomensätze EGFRez EGF Rezeptor uPA Urokinase Plasminogen Aktivator PAI-1 Plasminogen Aktivator Inhibitor 1 CEA carcinoembryonales Antigen CA15.3 Tumormarker Eralpha Östrogen Rezeptor alpha PR Progesteron Erbeta Östrogen Rezeptor beta Ps2 Protein - Transkription unter der Kontrolle des Östrogenrezeptors AIB Onkogen BCRP breast cancer resistance protein LRP lung resistance protein MDR1 multidrug resistance gene 1 HER 1/2/4 Her 1/2/4 Rezeptor Survivin Apoptose-inhibierenden Protein VEGF vascular endothelial growth factor MAD mothers against decapentaplegic homolog XPAC Xeroderma pigmentosum, complementation group A GADD growth arrest and DNA-damage-inducible 51 CyclinE1 kontrolliert den G1-S-Übergang im Zellzyklus DDB damaged DNA-binding protein VitD3Rez Vitamin D3 Rezeptor COX2 Cyclooxygenase 2 Tubulin Bausteine der Mikrotubuli Die Ergebnisse der Negativkontrolle sind in Tabelle 16 aufgeführt. Tabelle 16: Darstellung der Negativkontrolle Nr. Geschlecht Alter Cytokeratin 1 2 3 4 5 Mittelwert w w w w w 76 48 17 24 49 43 0,00 0,04 0,05 0,08 0,36 0,106 m m m m m 21 52 27 27 31 32 0,00 0,06 0,29 0,07 0,00 0,084 37 0,095 6 7 8 9 10 Mittelwert Mittelwert 52 3.2 MACS® Bei der Auswertung der Messungen, die nach der MACS® - Methode durchgeführt wurden, erfolgte die Auswertung analog des Patientenkollektivs der OncoQuick® – Methode. Abb. 24: Darstellung Anti-Cytokertain/CD 45 Abb. 25: Darstellung FSC/SSC Vor der Anreicherung mittels MACS® Abb. 26: Darstellung Anti-Cytokertain/CD 45 Abb. 27: Darstellung FSC/SSC Nach der Anreicherung mittels MACS® 53 In Abb. 24 bis Abb. 27 ist die Positivkontrolle dargestellt. Für die Positivkontrolle wurde eine Blutprobe eines gesunden Probanden mit der Tumorzelllinie SKBR3 versetzt. Die „high-control“ Probe enthielt eine Gesamtzahl von 2500x 104 Blutzellen, zu der 5 x 104 Tumorzellen zugegeben wurden, was einem Verhältnis 1:500 entspricht. Bei der “lowcontrol“ Probe wurden in die gleiche Anzahl von Blutzellen wie bei der „high-control“ Probe 1x 103 Tumorzellen gegeben, was einem Verhältnis von 1:25000 entspricht. In Abb. 24 und Abb. 26 sind die Cytokeratin-positiven und CD 45-negativen Tumorzellen durch ein Gate markiert worden und in Abb. 25 und Abb. 27 als rote Wolke dargestellt. In dieser Darstellung wurde der SSC gegen den FSC aufgetragen. Die Tumorzellen stellen sich hierbei, wie aufgrund ihrer morphologischen Eigenschaften (Granularität und Größe) erwartet, im rechten oberen Quadranten dar. Tabelle 17: Anreicherungsfaktor MACS® high control Low control Vor Anreicherung 0,24% 0,01% Nach Anreicherung 82% 8% Bei der „high-control“ konnte eine 341-fache Anreicherung durch die MACS® – Methode erreicht werden. Bei der „low-control“ war eine maximale Anreicherung mit einem Faktor von 800 zu erreichen. Patientenschaubild: Abb. 28: Darstellung SSC/CD 45 54 In Abb. 28 ist die Messung einer Patientin mit metastasiertem Mammakarzinom dargestellt. Auf der Ordinate ist der SSC-Height gegen den auf der Abszisse aufgetragenen FSC-Height dargestellt. Abb. 29: Darstellung Anti-Cytokertain/CD 45 Abb. 30: Darstellung FSC/SSC Darstellung der Cytokeratin-positiven und CD 45-negativen Tumorzellen im Dot-Plot. Tabelle 18: Darstellung des Patientenkollektivs: Nr. Risiko Alter in Jahren 1 2 3 4 5 M1 High M1 High M1 62 69 53 42 42 Cytokeratin T N Anzahl LK M Metastasen G 4,23 3,74 10,84 3,00 0,59 Erläuterung zur Tabelle siehe oben. 1 2 2 1 1 2 1 3 0 5 1 29 0 1 Lunge 0 NA 1 LK, Lunge 0 NA 1 Knochen, Leber 2 2 2 2 3 HER2 L.H. positiv negativ 1 0 0 0 1 NA NA 1 NA 0 55 IV. Diskussion Ziel dieser Arbeit war die Etablierung einer Methode zur Detektion von zirkulierenden epithelialen Tumorzellen von Patienten mit Brustkrebs, um in Zukunft die Prognose der Patienten besser einschätzen und therapeutische Entscheidungen frühzeitig treffen zu können. 4.1 Tumorzellmarkierung mit Hilfe von fluoreszierenden Antikörpern gegen Cytokeratin, CD 45 und CD 14 Die Tumorzellenidentifizierung mittels FACS-Analyse erfolgt nach dem Prinzip der spezifischen Antikörperbindung. Dabei binden mit Fluorochromen gekoppelte Antikörper an spezifische Oberflächenmoleküle der Zielzellen. Nachstehende Kriterien wurden für den positiven Tumorzellennachweis definiert: Positives Bindungsverhalten gegenüber dem Cytokeratin-Antikörper, jedoch keine Bindung durch den CD 45- und CD 14-Antikörper (1;3;23). Durch den CD 45-Antikörper können die Tumorzellen von der Leukozytenpopulation unterschieden werden (23). Erfüllt eine Zelle alle der geforderten Eigenschaften, kann sie eindeutig als Cytokeratin-positive Tumorzelle identifiziert werden. Fehlermöglichkeiten: Werden die verwendeten Antikörper in erhöhten Konzentrationen zu den Patientenproben zugegeben, besteht die Möglichkeit, dass es zu einer unspezifischen Antikörperbindung kommt. Hierbei binden die spezifischen Antikörper nicht nur an die gesuchten Zielzellen, sondern völlig unwillkürlich an Zellen oder Zellfragmente. Durch eine unspezifische Antikörperbindung kann es zu einer falsch-positiven Bewertung der Zellen kommen. Die Zellvitalität stellt eine weitere Einflussmöglichkeit bei der unspezifischen Antikörperbindung dar. Avitale Zellen nehmen durch die normalerweise undurchlässige Membranschranke unspezifisch Antikörper in ihr Zytoplasma auf. Mittels einer Anfärbung durch Propidiumiodid können diese avitale Zellen von der vitalen Zellpopulation abgegrenzt werden. 56 In einigen der untersuchten Blutproben, die nach der OncoQuick® - Methode untersucht wurden, fanden sich Zellen, die die oben genannten Kriterien erfüllten, damit eine Zelle als Cytokeratin-positive Tumorzelle bewertet werden kann. Allerdings entsprachen die markierten Zellen nicht der erwarteten Größe der Tumorzellen. Die als Cytokeratin-positiv bewerteten Events lagen nicht wie erwartet im Bereich zwischen 400 – 800, in dem auch die Monozyten, bzw. Granulozyten liegen. Sie waren vielmehr im Bereich zwischen 0 bis 400, in dem die Lymphozyten angesiedelt sind, zu finden. Somit lagen die Zellen in dem Bereich, in dem sich die Zelltrümmer darstellen. Diese Zelltrümmer, die als Zelldebris bezeichnet werden, können z. B. durch eine Lysierung der Erythrozyten entstehen. Die Größe der Tumorzellen eines Patienten kann stark variieren. Die Schwankungsbreite liegt zwischen <4 µm bis zu >30 µm (1). Trotzdem sollten sich die Tumorzellen im erwarteten Bereich der Lymphozyten oder größer darstellen. Choesmel et al. fordern sogar eine Mindestgröße von 12 µm, um eine Zelle als Tumorzelle zu identifizieren (17). Rückschlüsse durch eine direkte Ableitung der gemessenen Zellgröße der sich in vitro befindlichen Tumorzelllinie SKBR 3 auf die Tumorzellen in vivo ist generell nicht möglich. Unklar ist, ob es sich bei diesem Phänomen um eine unspezifische Anfärbung von Zelldebris handelt, oder ob die Tumorzellen durch mechanische Kräfte in Zelltrümmer zerteilt werden. Dies könnte im Rahmen der FACS-Analyse während der hydrodynamischen Fokussierung geschehen. Dabei muss geklärt werden, ob die auf die Zellen einwirkenden Kräfte tatsächlich in der Lage sind, Zellagglomerate aufzulösen bzw. Zellen in Zelltrümmer zu zerreißen. Zu einer unspezifischen Antikörperbindung an Zellen epithelialen Ursprungs kann es möglicherweise im Rahmen der Venenpunktion kommen. Beim Durchstechen der Haut kann es zu einem Ausstanzen der epithelialen Zellen und somit zu einer Kontamination der Blutprobe kommen (6). Um den eventuellen Einfluss dieser Störgröße zu eliminieren, empfiehlt es sich daher, die ersten entnommenen 5 ml nach der Punktion zu verwerfen. Als weitere Einflussfaktoren sind eine lange Inkubationszeit und eine erhöhte Umgebungstemperatur (> 25°C) zu nennen, die ebenfalls zu einer unspezifischen Antikörperbindung führen können. 57 Eine Überprüfung der in Tabelle 8 und Tabelle 9 aufgeführten Patienten mit erhöhten Cytokeratinwerten zeigte, dass es bei den als „positiv“ bewerteten Ereignissen um falschpositive Ergebnisse handelt. Durch eine Analyse mittels Multi-Gating-Strategie konnte nachgewiesen werden, dass die als Cytokeratin positiv gewerteten Ereignisse nicht der geforderten Größe von Tumorzellen entspricht. Unklar ist, welcher Mechanismus zu diesem Ergebnis geführt hat. In jedem Fall sind die vermeintlich positiven Ergebnisse der OncoQuick® - Methode nicht verwertbar. Somit lassen sich keine Korrelationen zwischen erhöhten Cytokeratinwerten und dem TNM-Status der Patienten herstellen. Rückschlüsse auf bestimmte Genexpressionsmuster bei erhöhten Cytokeratinwerten verbieten sich daher ebenfalls. Demgegenüber sind die Ergebnisse, die mit der MACS® - Methode gewonnen wurden, als valide einzustufen. Neben der Detektion mittels FACS-Analyse kommen noch weitere Nachweisverfahren zur Detektion von epithelialen Zellen zum Einsatz. So schließen Beitsch et al. eine Untersuchung mittels Cytospin an die FACS-Analyse an. Hierbei wurde ein Anticytokeratin-Antikörper als epithelialer Zellmarker und ein Anti-MUC-1-Antikörper verwendet. Durch die Cytospin-Untersuchung und die sich daran anschließende lichtmikroskopische Auswertung konnten die Tumorzellen anhand ihrer Morphologie eindeutig identifiziert werden. Die Identifikation der Zellen anhand ihrer Morphologie ist ein Vorteil gegenüber der FACS-Analyse, deren Aussagekraft sich alleinig auf das Bindungsverhalten fluoreszenzmarkierter Antikörper stützt (6). Die Immuncytochemie bietet die Möglichkeit, die zirkulierenden Tumorzellen durch eine mehrfache Anfärbung oder mittels der Kombination aus Immunfärbung und Fluoreszenz in Situ Hybrisierung zu detektieren (77). 58 Vergleich der Tumorzellanreicherungssysteme OncoQuick® und MACS® 4.2 Von der „International Society of Cell Therapy“ wurden nachstehende Kriterien für eine optimale standardisierte Tumorzell-Nachweismethode definiert: • Hohe Spezifität und Sensitivität • Reproduzierbarkeit • Robustheit • Objektive Auswertung • Möglichkeit zur automatisierten Analyse • Quantifizierung der Tumorlast • Charakterisierung der Tumorzellen • Nachgewiesene klinische Signifikanz Im Folgenden wird nun auf die beiden Tumorzellanreicherungssysteme eingegangen und deren Aspekte beleuchtet. Neue Anreicherungstechniken wie das OncoQuick® - System und die immunomagnetischen Verfahren können die Sensitivität immuncytochemischer Verfahren erhöhen. Dabei können sie helfen, einheitliche Daten über die klinische Signifikanz von disseminierten Tumorzellen zu erhalten (78). Sowohl für das OncoQuick® -Anreicherungssystem der Firma Greiner Bio-One als auch für das MACS® - System der Firma Miltenyi besteht die Möglichkeit, Blut als Ausgangsmaterial zur Anreicherung der Tumorzellen zu verwenden. Bereits im Jahre 1961 konnte durch I. Zeidman et al. der Nachweis von malignen Zellen im peripheren Blut erbracht werden (34;110). Alternativ kann als Ausgangsmaterial Knochenmark oder eine Lymphknotenbiopsie verwendet werden (60;101). Die einfache Probengewinnung bei der Entnahme von Vollblut ist jedoch als klarer Vorteil gegenüber den aufgeführten Alternativen zu nennen (78). Hinzu kommt, dass wiederholte Messungen zur Verlaufskontrolle ohne wesentliche Belastung des Patienten möglich sind. 59 Beide Methoden sind auf den Nachweis zirkulierender Tumorzellen ausgelegt, unterscheiden sich aber hinsichtlich ihrer Anreicherungsprinzipien grundlegend. So erfolgt die Anreicherung mittels OncoQuick® - Kit der Firma Greiner Bio-One über eine Dichtegradientenzentrifugation. Hierbei werden die Zellen anhand ihrer Größe und Dichte aufgetrennt. Tumorzellen kommen dabei innerhalb der Interphase zu liegen, welche für die weitere Untersuchung entnommen wird. Die Firma Greiner Bio-One gibt in ihrem Datenblatt für das OncoQuick® - Kit eine Anreicherungsrate von 3,8 log Stufen bei einer Standardabweichung von 0,08 an. Diese Angaben beziehen sich auf Spiking-Experimente, bei denen eine definierte Anzahl Zellen einer Tumorzelllinie zu einer Vollblutprobe gemischt wurden. Balic et al. vergleichen in ihrer Studie das Cell Search System mit dem OncoQuick® - Kit, wobei man als Ergebnis festhalten kann, dass das Cell Search System im Vergleich die sensitivere Methode zum Nachweis von Tumorzellen ist (3). So hat auch die hier vorliegende Arbeit das Ziel, ein geeignetes System zu Anreicherung von disseminierten Tumorzellen zu etablieren. Wie oben beschrieben, wurde das Blut von 50 Patienten mittels OncoQuick® - Kit auf zirkulierende Tumorzellen untersucht. Dabei zeigten sich bei den untersuchten Patienten vereinzelte Cytokeratin positive und CD 45-negative Zellen. Eine klar abgrenzbare Wolke ließ sich in der FACS-Analyse nicht darstellen. Durch eine erweiterte Multi-Gating-Strategie konnten die als Cytokeratin-positiv und CD 45-negativ bewerteten vermeintlichen Tumorzellen in einen Dot Plot, bei dem die Zellgröße gegen die Granularität aufgetragen wird, dargestellt werden. Dabei zeigte sich, dass es sich bei den angefärbten vermeintlichen Tumorzellen wahrscheinlich um Zelldebris handelt. Dies könnte, wie oben beschrieben, auf eine unspezifische Antikörperbindung zurückzuführen sein. Diese Tatsache veranlasste uns dazu, ein weiteres Tumorzellanreicherungssystem auf seine Effektivität zu prüfen. Bei dem eingesetzten MACS® - Verfahren der Firma Miltenyi Biotec handelt es sich um ein magnet-aktiviertes Zellanreicherungssystem. Hierbei werden die gesuchten Zielzellen mit Antikörpern inkubiert, welche direkt an superparamagnetische Microbeads gekoppelt sind. Bei der Positiv-Selektion werden die magnetgekoppelten Zellen in speziellen Säulen, welche in sich in einem starken Magnetfeld befinden, angereichert. Zellen, die nicht an 60 magnetgekoppelte Antikörper gebunden wurden, passieren die Säule und werden verworfen. Bei der Negativ-Selektion werden im Gegensatz zur Positiv-Selektion die Zielzellen nicht markiert. Sie passieren die Säule und werden zur weiteren Untersuchung aufgefangen. Alle anderen Zellen werden dagegen mit Antikörpern gegen hämatologische Zellen inkubiert und werden dadurch beim Passieren der Säule zurückgehalten. Durch den Einsatz von immunomagnetischen Verfahren konnte der Nachweis von zirkulierenden Tumorzellen durch die Anreicherung der nur in sehr kleiner Anzahl im Blut vorkommenden Tumorzellen deutlich verbessert werden (99). In Experimenten, bei denen 5 bis 5.000 Tumorzellen ins Blut von gesunden Probanden gegeben wurde, konnten Wiederfindungsraten von 57,7% bei einer Standardabweichung von 16,9% erreicht werden. Die Tumorzellen konnten mittels magnet-aktivierter Technik 10,477-fach bei einer Standardabweichung von 4.242 angereichert werden (61). Sowohl das OncoQuick® - als auch das MACS® - Verfahren bietet die Möglichkeit, die angereicherte Zellfraktion mittels FACS-Analyse, Immuncytochemie oder FluoreszenzMikroskopie, weiter zu untersuchen. Die von uns untersuchte Kohorte setzte sich aus fünf Probanden zusammen. Bei drei der fünf Patienten konnten Cytokeratin-positive CD 45-negative Zellpopulation mittels FACSAnalyse abgegrenzt werden. Die Größe und Granularität der Zellen wurde, wie oben beschrieben, in der Darstellung SSC gegen FSC überprüft. Die Zellen stellten sich mit einer Größe von 400 - 800 im Bereich der Monozyten bzw. Granulozyten dar, was sich mit den geforderten Kriterien und Merkmalen für disseminierte Tumorzellen vereinbaren lässt. Ziel weiterer Studien könnte es daher sein, Cytokeratin positive Zellen im peripheren Blut bei Patientinnen mit Brustkrebs nachzuweisen, um Rückschlüsse auf bestimmte Expressionsmuster innerhalb des routinemäßig ermittelten Gen Chips treffen zu können. Eine weitere mögliche Einsatzmöglichkeit wäre der Nachweis von zirkulierenden Tumorzellen zum Monitoring von neoadjuvanten bzw. adjuvanten Chemotherapien. 61 Da beide Protokolle sehr umfangreich sind, unterscheiden sie sich kaum vom Zeitaufwand. Das MACS® - Verfahren verlangt durch den Einsatz von magnetgekoppelten Antikörpern einen größeren Materialaufwand, da im Gegensatz zum OncoQuick® - Kit ein spezieller Magnet inklusive Adapter und spezielle Magnetsäulen benötigt werden. Bei beiden Verfahren ist es im Verlauf des Messprotokolls erforderlich, die in der Interphase angereicherten Tumorzellen abzunehmen. Es besteht die Möglichkeit, dass es zum Zellverlust kommt, wenn die Interphase nicht komplett abgenommen wird. Dieser vermeintliche Zellverlust steht im Zusammenhang mit den variierenden Zellzahlen bei der FACS-Analyse. Trotz gleichem Ausgangsvolumen der entnommen Blutprobe von 30 ml wurden Schwankungen der gemessen Zellzahlen von 2.500 bis 250.000 Zellen pro analysierter Probe beobachtet. Des Weiteren kann ein Zellverlust durch die häufigen Zentrifugationsschritte auftreten. Die Zahl der zirkulierenden Tumorzellen kann stark variieren und liegt bei metastasiertem Brustkrebs zwischen 5 und 20.000 Zellen pro 7,5 ml Blut, was 6 bis 25.000 Zellen pro 2 x 106 mononukleären Blutzellen entspricht (24). Somit lässt sich zusammenfassend sagen, dass die erfolgreiche Tumorzellanreicherung und Detektion nur mittels MACS® -Verfahren möglich war. 4.3 Detektion Cytokeratin positiver Zellen mittels FACS-Methode Mit Hilfe der Durchflusszytometrie gelingt es im Vergleich zur Mikroskopie, gleichzeitig mehrere optische Eigenschaften der Zellen zu quantifizieren. Die parallele Erfassung der zellulären Eigenschaften wird hierbei durch den Einsatz zweier Laser ermöglicht. So können z. B. die Zellgröße und die Zellkomplexität / Zellgranularität im Vorwärts- bzw. Seitwärtsstreulicht mittels Lichtbeugung bzw. durch Lichtbrechung und Reflexion bestimmt werden. Als weitere Parameter können die spezifischen Fluoreszenzen bestimmt werden. So können die gesuchten Zielzellen über eine spezifische Bindung von fluoreszierenden Antikörpern sicher detektiert werden. Es gilt zu beachten, dass sowohl bei gesunden Patienten als auch bei Patienten mit nachgewiesener Brustkrebskrankung sowohl im Knochenmark als auch im Blut häufig Cytokeratin-positive Zellen nachgewiesen werden können. Der Einsatz von multiplen hämatopoetischen Zellmarkern im Rahmen der 62 Immunfluoreszenz erlaubt die genaue Differenzierung der Cytokeratin-positiven Zellen anhand ihres Ursprungs (55). Um die Tumorzellen klar von den hämatologischen Zellen abgrenzen zu können, verwendeten wir eine dreifache Färbung: Anti-Cytokeratin zur Detektion epithelialer Tumorzellen, CD 45 als Lymphozytenmarker und CD 14 zur Abgrenzung der Monozyten (83). Erfüllt eine Zelle alle geforderten Merkmale, kann sie, sofern sich die Zellgröße und Zellgranularität im geforderten Bereich bewegt, als Tumorzelle interpretiert werden. Das FACS CALIBUR™ Gerät der Firma Becton and Dickinson bietet den Vorteil, große Zellzahlen in vergleichsweise kurzer Zeit zu messen. So liegt die maximale Messgeschwindigkeit bei 4.000 Zellen pro Sekunde. Die Analyse mittels Flowzytometrie ist daher als zeit- und personalsparende Methode einzustufen. Die FACS-Analyse der angereicherten Tumorzellen ist sehr sensitiv. So konnten Simpson et al. in einem Modellversuch, bei dem die Tumorzelllinie CAMA zu mononukleären Zellen gegeben wurde, eine Sensitivität für die Detektion mittels Flowzytometrie von einer Tumorzelle in 200.000 mononukleären Zellen erreichen (96). Als Nachteil der Flowzytometrie ist die fehlende morphologische Kategorisierung der Tumorzellen zu nennen, da diese den klinische Nutzen des Nachweises von isolierten Tumorzellen im Knochenmark verbessert (72). Zirkulierende epitheliale Zellen sind extrem selten bei gesunden Probanden oder Patienten mit „gutartigen“ Erkrankungen nachzuweisen. Mittels CellSearch™ System wurden jeweils 7,5 ml Blut von 344 Probanden, die entweder völlig gesund waren oder bei denen der Nachweis einer „gutartigen“ Erkrankung bestand, untersucht. Dabei konnten nur bei einem von 344 Probanden (0,3%) mehr als zwei zirkulierende epitheliale Zellen im Blut nachgewiesen werden. Jedoch gelingt der Nachweis bei vielen metastasierten Karzinomen mit einer großen Spannbreite an nachgewiesenen Tumorzellen (1). Allard et al. untersuchten 2.183 Blutproben von 964 Patienten mit metastasierten Karzinomen. Es konnten durchschnittlich 60 zirkulierende Tumorzellen bei einer 63 Standardabweichung von 693 Zellen in 7,5 ml Blut nachgewiesen werden. Der Nachweis von mehr als zwei Tumorzellen gelang bei den verschieden Karzinomentitäten in folgenden Prozentzahlen: In 57% bei Patienten mit Prostatakarzinom, 37% bei Patienten mit Brustkrebs, 37% bei Ovarialkarzinomen, 30% bei kolorektalen Karzinomen, 26% bei Lungentumoren und in 26% bei anderen Krebserkrankungen (1). Die molekulare Detektion ist als weiteres Verfahren zum Nachweis Cytokeratin-19-mRNA positiver Zellen im peripheren Blut mittels RT-PCR zu nennen. Die Detektionsraten von Cytokeratin-19-mRNA-positiven Zellen im Knochenmark bzw. im Blut bei Patienten mit „frühem“ bzw. metastasiertem Brustkrebs liegen bei 63% / 30% respektive 74% / 52% (98). Eine weitere Alternative zum Nachweis zirkulierender Tumorzellen im peripheren Blut bietet der immunhistochemische Nachweis. Bei der Immunhistologie werden Antigen-Strukturen, die sich z. B. auf der Oberfläche von Tumorzellen befinden, analysiert. Hierbei werden spezifische Antikörper eingesetzt, die an Farbkomplexe gekoppelt sind. Die histologischen Präparate können mittels Lichtmikroskopie ausgewertet werden. Neben der konventionellen lichtmikroskopischen Untersuchung können hierbei auch automatische Bildanalysesysteme wie z. B. die ACIS Chroma Vision, eine digitale mikroskopische Analyse der Firma Chroma Vision Medical Systems Inc., San Juan Capistrano, CA, verwendet werden. ACIS ist ein bildgebendes System zur Detektion seltener zellulärer Ereignisse. Hierbei wird die lichtmikroskopische Analyse von immuncytochemischen Ausstrichen mittels computergestützter Auswertung und der Möglichkeit zur Archivierung gekoppelt. Die automatische Bildanalyse ist zum Nachweis von Mikrometastasen genauso leistungsfähig wie die konventionelle Lichtmikroskopie (5). Der Einsatz von automatisierten Systemen zur mikroskopischen Auswertung von immunhistochemischen Präparaten bietet einen klaren Zeitvorteil bei der Untersuchung der Präparate (108). Die Reproduzierbarkeit der Analyse kann durch den Einsatz einer automatisierten Auswertung durch Reduktion der Subjektivität gesteigert werden. Durch die maschinelle Auswertung entfallen auch die hohen Anforderungen an den Pathologen im Bezug auf eine große Erfahrung in der Auswertung der Tumorzellen (4;9;54;65;66). 64 Klein et al. untersuchten 525 Knochenmark-, Lymphknoten- und Blutproben von 474 Patienten mit Brust-, Prostata- und gastrointestinalen Tumoren auf disseminierte Tumorzellen mittels Immunhistochemie. In 14% der Proben konnten zwei oder mehr Tumorzellen nachgewiesen werden, deren genetische Organisation weiter untersucht wurde. Hierbei stellte sich eine hohe genetische Divergenz bei der minimalen Resterkrankung, vorzugsweise auf der Ebene von chromosomalen Ungleichgewichten, dar. Somit konnte gezeigt werden, dass frühe disseminierte Tumorzellen genetisch sehr instabil sind (53). Zusammenfassend haben wir zwei unterschiedliche Methoden zum Nachweis von Tumorzellen erprobt. Die OncoQuick® - Methode erwies sich hierbei nach unserer Auffassung als ungeeignet. Mit der MACS® - Methode gelang es zuverlässig zirkulierende Tumorzellen anzureichern und nachzuweisen. Mit der MACS® - Methode kann eine 10.000-fache Zellanreicherung erreicht werden, wodurch es möglich ist, eine Tumorzelle in einer Population von 103 bis 107 Leukozyten nachzuweisen. Wir werden in Zukunft mit dieser Methode Patienten mit primärem Brustkrebs untersuchen, um zusätzliche prognostische Informationen zu gewinnen und Korrelationen mit der Tumorbiologie herzustellen. 4.4 Cytokeratinnachweis – Konsequenzen für Therapie und Überleben Cytokeratin-positive Tumorzellen können sowohl bei primären als auch bei metastasierten Brustkrebserkrankungen erfolgreich nachgewiesen werden (2;6;39). Im Vergleich zu Patienten ohne Mikrometastasen im Knochenmark, haben Patienten mit nachgewiesenen Mikrometastasen im Knochenmark Tumore, die größer sind und ein höheres histologisches Grading aufweisen. Des Weiteren werden bei diesen Patienten häufiger Lymphknotenmetastasen und Hormonrezeptor-negative Tumore beobachtet (P<0.001 für alle Variablen) (14). Die Zahl der nachweisbaren Tumorzellen steigt auch mit dem Ausmaß der Erkrankung im Tumorstaging (13). Die Absiedlung von zirkulierenden Brustkrebszellen im Knochenmark weist auf eine systemische Tumorzellstreuung hin und lässt die Entstehung von Metastasen in relevanten Organen wie Knochen, Lunge und Leber vorhersagen (78). Zirkulierende Tumorzellen im Blut und Knochenmark scheinen ein nützliches Hilfsmittel zum frühen 65 Tumornachweis zu sein. Der Nachweis ist möglicherweise von prognostischem Nutzen in der postchirurgischen Nachsorge (1). Wichtige Prognosefaktoren bei Brustkrebserkrankungen sind: • Alter • Tumorgröße • Lymphknotenstatus • Histologischer Typ des Tumors • Pathologische Gradeinteilung • Hormonrezeptorstatus (103) Braun et al. konnten durch ihre Studie an 4.703 Patienten, die sich über einen Beobachtungszeitraum von 10 Jahren erstreckte, belegen, dass das Vorhandensein von Mikrometastasen ein signifikanter prognostischer Faktor in Hinsicht auf ein schlechtes Gesamtüberleben und brustkrebsspezifisches Überleben (univariate Mortalitätsrate 2,15 P<0,001 und 2,44 P<0,001) ist. Dies gilt auch für das krankheitsfreie Überleben und das fernmetastasenfreie Überleben über einen Beobachtungszeitraum von 10 Jahren (Inzidenzrate 2,13 P<0,001 und 2,33. P<0,001) (14). Auch Wiedswang et al. bewerten den Nachweis von zirkulierenden Tumorzellen als unabhängigen negativen Prädiktor für fernmetastasenfreies Überleben und brustkrebsspezifisches Überleben (107). Diel et al. bewerten die Detektion von Tumorzellen als unabhängigen prognostischen Faktor für fernmetastasenfreies Überleben und Gesamtüberleben. Der Tumorzellnachweis wird hier als die beste Alternative zur Prognoseeinteilung im Vergleich zum axillären Lymphknotenstatus, des Tumorstatus bzw. des Tumorgrading bewertet (29). Die Präsenz von Mikrometastasen im peripheren Blut nach adjuvanter Chemotherapie ist zur Vorhersage von Rezidiven und brustkrebsbedingtem Tode besser geeignet als die klassischen Faktoren bei Hochrisiko-Brustkrebspatienten, die eine Hochdosis Chemotherapie erhalten. Die Verwendung von Gen-Chips zum Nachweis von Mikrometastasen scheint im Vergleich zu den klassischen Ansätzen, bei denen nur ein oder zwei Gene untersucht wurden, exakter zu sein (82). 66 Der Nachweis zirkulierender Tumorzellen steht auch in direktem Zusammenhang mit einem fortschreitenden Krankheitsverlauf und erhöhten Tumormarkerkonzentrationen bei Patienten mit metastasiertem Brustkrebs (71). Somit lässt sich zusammenfassend sagen, dass der Nachweis von Mikrometastasen im Knochenmark zum Zeitpunkt der Brustkrebsdiagnose mit einer schlechten Prognose einhergeht (14). Eine weitere Möglichkeit zur Detektion von Tumorzellen im Blut bietet der Nachweis von CK-19-positiven Zellen mittels RT-PCR. So kann ein positiver Nachweis bei Brustkrebspatienten mit Stadium 1 und Stadium 2 vor Beginn der adjuvanten Therapie als unabhängiger prognostischer Wert für ein schlechtes klinisches Resultat betrachtet werden (98). In einer prospektiven Multicenterstudie wurden 177 Patienten mit metastasiertem Brustkrebs zu Beginn einer neuen Therapie und der ersten Nachsorgeuntersuchung auf zirkulierende Tumorzellen untersucht. Es erfolgte eine Einteilung in zwei Gruppen anhand der Zahl der zirkulierenden Tumorzellen im Vollblut: In Gruppe 1 wurden alle Patienten aufgenommen, die mindestens fünf oder mehr Tumorzellen pro 7,5 ml Vollblut aufwiesen. In Gruppe 2 wurden diejenigen Patienten, die weniger als fünf Tumorzellen pro 7,5 ml Vollblut hatten, aufgenommen. Zu Beginn der Therapie zeigte sich, dass die Patienten der Gruppe 1 ein durchschnittlich kürzeres progressionsfreies Überleben von 2,7 Monaten im Vergleich zu Gruppe 2 mit sieben Monaten (P<0.001) hatten. So zeichnete sich auch ein kürzeres Gesamtüberleben der Gruppe 1 mit 10,1 Monaten gegenüber Gruppe 2 mit >18 Monaten (P<0.001) ab. Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen zeigte sich auch bei der ersten Nachsorgeuntersuchung. So lag der Unterschied für das progressionsfreie Überleben bei 2,1 Monaten in Gruppe 1 gegenüber 7,0 Monaten (P<0.001) bei Gruppe 2, bzw. für das Gesamtüberleben 8,2 Monate in Gruppe 1 gegenüber > 18 Monate in Gruppe 2 (23). Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Anzahl der zirkulierenden Tumorzellen als ein Vorhersagewert für progressionsfreies Überleben und Gesamtüberleben mit hoher Signifikanz einzustufen ist (23;46). Naume et al. gehen schon beim Nachweis einer einzelnen zirkulierenden Tumorzelle von einem reduzierten Überleben aus (72). 67 Therapieoptionen und Einfluss von zirkulierenden Tumorzellen auf die Therapie: Der Nachweis von disseminierten Tumorzellen ist bis heute noch nicht als Routineprozedur in das klinische Behandlungsmanagement von Patienten mit Brustkrebs eingegangen. Neu erschienene Studien deuten darauf hin, dass der Tumorzellnachweis in der Zukunft eine Rolle in der Risikostratifizierung und zur Überwachung der Effizienz der eingesetzten Therapie spielen wird (33). Die Detektion und Charakterisierung von Tumorzellen im Knochenmark, in Lymphknoten und im Blut kann eine verbesserte Abschätzung des individuellen Risikos, ein Rezidiv zu erleiden, bieten. Möglicherweise gelingt es dadurch, effektivere Therapien zu entwickeln (17). Der Nachweis von Mikrometastasen könnte in Zukunft dazu beitragen, patientenspezifische Therapien zu entwickeln. Des Weiteren kann die Genanalyse der Mikrometastasen dazu beitragen, effektivere Behandlungsstrategien für Patienten mit Tumoren zu entwickeln, sowie die Karzinogenese und die verantwortlichen Mechanismen, die zur Metastasierung führen, zu entschlüsseln (63). Die oben aufgeführten Daten von Cristofanilli et al. zeigen, dass der Nachweis von zirkulierenden Tumorzellen einen prognostischen Nutzen zur Stratifizierung der Patienten in verschiedene Behandlungsgruppen und zur Überwachung des Therapieansprechens von Patienten mit Metastasen bietet (1). Der postoperative Nachweis von Mikrometastasen charakterisiert Patienten mit minimaler Resterkrankung. Die Identifikation solcher Patienten ist wichtig, da sie von einer adjuvanten Therapie profitieren (74). Generell profitieren die Patienten mit einer schlechten klinischen Prognose am meisten von einer adjuvanten Chemotherapie (31;42). In der neoadjuvanten Behandlung von Brustkrebs kann die Tumorreduktion als Indikator für ein Ansprechen der Tumorzellen auf die eingesetzten Therapeutika gesehen werden. Eine adjuvante systemische Therapie, die zum Ziel hat, potentielle disseminierte Tumorzellen abzutöten, kann das Überleben von Patienten mit Tumoren klar verbessern. In der adjuvanten Behandlung hat man dagegen kein Hilfsmittel zur Hand, um die Effizienz 68 der Therapie zu bestimmen, außer wenn es zur Absiedlung von Fernmetastasen kommt, was wiederum unwillkürlich zum Tode führt (35). Da jedoch das Ansprechen der zirkulierenden Tumorzellen auf die adjuvante Therapie sehr genau dem Ansprechen des Primärtumors auf die Therapie gleicht, kann man den Nachweis zirkulierender Tumorzellen zum Therapie-Monitoring heranziehen. Dadurch können z. B. auch unnötige Toxizitäten während einer neoadjuvanten Therapie durch Abbrechen von ineffektiven Therapien vermieden werden (75). Eine denkbare Alternative zur Lymphknotendissektion im Hinblick auf eine Prognoseabschätzung wäre der immuncytochemische Nachweis von Tumorzellen im Knochenmark. So könnte die Lymphknotendissektion, die als chirurgischer Eingriff häufig mit nachfolgenden Komplikationen einhergeht, bei einer definierten Patientengruppe mit kleinen Tumoren entfallen. Es konnte nachgewiesen werden, dass bei Patienten mit T1Tumoren (Durchmesser < 2 cm) der Tumorzellnachweis im Knochenmark leistungsfähiger war Fernrezidive vorherzusagen (RR 7;3) als die Vorhersage über den Lymphknotenstatus (RR 2,00) (29). Der Nachweis von zirkulierenden Tumorzellen ist ein unabhängiger Prognosefaktor für Patienten mit primärem Mammakarzinom. Möglicherweise kann die Notwendigkeit und Intensität adjuvanter Therapie anhand dieses Faktors weiter verfeinert werden. In der metastatischen Situation bietet der Nachweis von Tumorzellen die Möglichkeit einer früheren Überprüfung der Effektivität der Behandlung. 69 V. Zusammenfassung Die Entscheidung für eine eingreifende adjuvante Chemotherapie bei Patienten mit Mammakarzinom wird in Abhängigkeit der Risikofaktoren getroffen. Als besonders gravierender unabhängiger Risikofaktor gilt der Nachweis von zirkulierenden Tumorzellen im Blut. In der vorliegenden Arbeit haben wir versucht, mit zwei verschiedenen Verfahren eine standardisierte Technik zum Nachweis von zirkulierenden epithelialen Zellen im peripheren Blut von Frauen mit Brustkrebs zu etablieren. Die Anreicherung der Tumorzellen auf dem Boden einer Dichtezentrifugation mittels OncoQuick® - Verfahren wurde bei 50 Patienten eingesetzt. Obgleich sich in Abhängigkeit einer Reihe von biologischen und molekularen Markern unterschiedliche Resultate zeigten, gelang es mit der oben genannten Technik nicht, intakte Tumorzellen darzustellen. Das Prinzip der Zellseparation durch magnetgekoppelte Antikörper („Magnetbeads“) mittels MACS® -Technik ermöglichte dann den schlüssigen Nachweis von epithelialen Zellen im peripheren Blut. Diese Technik wird in der vorliegenden Arbeit detailliert beschrieben. Mit diesem Verfahren ist es möglich, in einem FACS-Labor zirkulierende Tumorzellen bei Patienten mit Brustkrebs nachzuweisen bzw. auszuschließen. Die MACS® - Methode werden wir für weitere Untersuchungen verwenden mit dem Ziel, Korrelationen zwischen dem Cytokeratin Nachweis und der Tumorbiologie herzustellen. 70 VI. Abkürzungsverzeichnis µg Mikrogramm µl Mikroliter AAD Aminoactinomycin D C Celcius CD cluster of differentiation CTC circulating tumor cells EDTA ethylene diamine tetraacetic acid FACS fluorescence-activated cell sorter FcR Fc-Rezeptor FITC Fluorescein-isothiocyanat FSC-Height Forward Scatter-Height IgG Immunglobulin G kDa kilo Dalton LBP LPS binding protein LCA leukocyte common antigen LPS Lipopolysaccharid MACS magnetic activated cell sorting ml Milliliter MNF MNF-Klon mW MilliWatt Nm Nanometer PBS Phosphate-buffered saline PCR Polymerase Ketten Reaktion PE Phycoerythrin PerCP Peridiniumchlorophyll-Protein RT-PCR Reverse Transkriptase PCR SKBR3 SKBR3-Brustkrebszelllinie SSC-Height Sideward Scatter-Height U Unit 71 VII. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 7.1 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Schätzung der alterspezifischen Inzidenz in Deutschland Abb. 2: Durchschnittliches Alter der Bevölkerung Abb. 3: Metastasierungskaskade Abb. 4: Prinzip der Gen Chip-Analysen Abb. 5: OncoQuick® - Röhrchen mit dargestellter Interphase Abb. 6: Darstellung des OncoQuick® - Verfahrens Abb. 7: Matrix einer Selektionskanüle Abb. 8: Positiv Selektionsstrategie Abb. 9: FSC/SSC Darstellung; lysiertes Vollblut Abb. 10: Darstellung FSC/SSC Abb. 11: Darstellung Anti-Cytokeratin/CD 45 Abb. 12: Darstellung FSC/SSC Abb. 13: Darstellung Anti-Cytokeratin/CD 45 Abb. 14: Darstellung FSC/SSC Abb. 15: Darstellung SSC/CD 45 Abb. 16: Darstellung Anti-Cytokertain/CD 45 Abb. 17: Darstellung FSC/SSC Abb. 18: Darstellung SSC/CD 45 Abb. 19: Darstellung Anti-Cytokeratin/CD 45 Abb. 20: Darstellung FSC/SSC Abb. 21: Darstellung Anti-Cytokeratin/CD14 Abb. 22: Darstellung CD 14/CD 45 Abb. 23: Darstellung IgG1/IgG2 Abb. 24: Darstellung Anti-Cytokertain/CD 45 Abb. 25: Darstellung FSC/SSC Abb. 26: Darstellung Anti-Cytokertain/CD 45 Abb. 27: Darstellung FSC/SSC Abb. 28: Darstellung SSC/CD 45 Abb. 29: Darstellung Anti-Cytokertain/CD 45 Abb. 30: Darstellung FSC/SSC 72 7.2 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Risikofaktoren für Brustkrebs Tabelle 2: Untersuchtes Patientenkollektiv mittels OncoQuick® - Methode Tabelle 3: Untersuchtes Patientenkollektiv mittels MACS® - Methode Tabelle 4: Validierungsergebnisse Tabelle 5: Verwendete Antikörper OncoQuick® Tabelle 6: Verwendete Antikörper Tabelle 7: Anreicherungsfaktor OncoQuick® Tabelle 8: Darstellung des Patientenkollektivs: Tabelle 9: Darstellung der OncoQuick® Patienten mit erhöhten Cytokeratinwerten Tabelle 10: Patientenkollektiv mit erhöhten Cytokeratinwerten Tabelle 11: Darstellung der Gen Chip Analyse Tabelle 12: Darstellung der Gen Chip Analyse Tabelle 13: Darstellung der Gen Chip Analyse Tabelle 14: Darstellung der Gen Chip Analyse Tabelle 15: Darstellung der Gen Chip Analyse Tabelle 16: Darstellung der Negativkontrolle Tabelle 17: Anreicherungsfaktor MACS® Tabelle 18: Darstellung des Patientenkollektivs: 73 VIII. Danksagung Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bedanken bei… …Herrn Chefarzt Prof. Dr. Hirsch für die freundliche Überlassung des Promotionsthemas und die gute Betreuung während dieser Arbeit …Herrn Chefarzt Dr. Jakob für die geduldige Betreuung, die guten Ratschläge und Ideen über die gesamte Dauer dieser Arbeit …Herrn Prof. Dr. Siebers für das Überlassen der Patientendaten … dem Team der Onkologischen Ambulanz der St. Josefsklinik Offenburg …dem MTA-Team des Durchfusszytometrie-Labors des Zentrallabors des Klinikums Offenburg für Tipps und Hilfestellungen während meiner Messungen. …den Patienten, die sich trotz ihrer Krankheit und dem damit verbundenen Leidensdruck bereit erklärt haben, mit ihren Ergebnissen für diese Arbeit zur Verfügung zu stehen. 74 IX. Lebenslauf Persönliche Daten ________________________________________________________________________________________ Name: Peter Sutterer Anschrift: Wasserstraße 24 77749 Hohberg Geburtsdatum: 24. Februar 1980 Geburtsort : Lahr / Schwarzwald Staatsangehörigkeit: deutsch Familienstand: ledig Eltern: Roland Sutterer, verstorben 1996 Industriemeister / REFA-Fachmann Christina Sutterer, geb. Ehret Bankkauffrau Geschwister: Anna Sutterer Schülerin Schulbildung ________________________________________________________________________________________ 1986 -1990 Grundschule Niederschopfheim 1999 - 1996 Theodor-Heuss-Realschule, Offenburg Abschluss: Mittlere Reife 1996 - 1999 Technisches Gymnasium Offenburg Abschluss: Abitur Zivildienst ________________________________________________________________________________________ 01.07.1999 – 30.06.2000 DRK Offenburg mit Ausbildung zum Rettungssanitäter 75 Berufsausbildung ________________________________________________________________________________________ 01.10.2000 – 30.04.2001: Studium Dipl.-Ing. Maschinenbau Hobart GmbH, Offenburg Seit Oktober 2001: Studium der Medizin Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg Berufspraxis ________________________________________________________________________________________ Seit 01.05.2001: Rettungsdienst Ortenau GmbH Teilzeitkraft Famulaturen ________________________________________________________________________________________ 01.03.2004 – 18.04.2004: Famulatur Allgemeinmedizin Praxis Dr. Achim Wacker, OG - Griesheim 01.08.2004 – 12.09.2004: Famulatur Anästhesie / Intensivmedizin St. Josefsklinik Offenburg 28.02.2005 – 27.03.2005: Famulatur Innere Medizin / Onkologische Amb. St. Josefsklinik Offenburg 06.03.2006 – 26.03.2006: Famulatur Anästhesie / Intensivmedizin Klinikum Offenburg Doktorarbeit ________________________________________________________________________________________ 03/2005 - 01/2007: Nachweis Cytokeratin positiver Zellen im Blut von Patientinnen mit Mammakarzinom Klinikum Offenburg in Zusammenarbeit mit der St. Josefsklinik Offenburg. Praktisches Jahr ________________________________________________________________________________________ 08/2006 – 07/2007: Praktisches Jahr Klinikum Offenburg 76 X. Literaturverzeichnis 1. Allard,W.J., Matera,J., Miller,M.C., Repollet,M., Connelly,M.C., Rao,C., Tibbe,A.G., Uhr,J.W., and Terstappen,L.W. (2004): Tumor cells circulate in the peripheral blood of all major carcinomas but not in healthy subjects or patients with nonmalignant diseases. Clin.Cancer Res., 10:6897-6904. 2. Austrup,F., Uciechowski,P., Eder,C., Bockmann,B., Suchy,B., Driesel,G., Jackel,S., Kusiak,I., Grill,H.J., and Giesing,M. 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