Immunologie alte Prüfungsfragen

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Vordiplom BioII
Prüfungsfragen
Immunologie Herbst 02 (Gewichtung 0.5)
1. Was sind die Unterschiede der angeborenen (innate)
Immunantwort zur erworbenen (adaptive)?
 Angeboren: Sofortmassnahmen des Immunsystems, erste
Verteidigungslinie (v.a. Phagozyten), sofort aktivierbar, jedoch
unspezifisch, unterscheidet zwischen eigen und fremdem
Zellmaterial, setzt adaptives Immunsystem in Gang, am Ort der
Infektion aktiviert
 Erworbenes: hochspezifische Immunantworten direkt gegen
Erreger gerichtet, langsam (5 – 10 Tage), v.a. Lymphozyten
involviert, in den peripheren Lymphorganen aktiviert, hat ein
Gedächtnis
2. Welches sind die sekundären lymphoiden Organe, was ist
ihre Funktion?

Gegenpart zu den primären lymphatischen Organen (zentrale
Lymphorgane) wie Thymus und Knochenmark

In den sekundären lymphatischen Geweben treffen die Zellen
des Immunsystems miteinander und mit den Antigenen
zusammen.

Mandeln: Schutzring im Rachen

Wurmfortsatz und Peyer’sche Platten im Dünndarm:
Lymphozytenspeicherung

Milz: Reaktionszentren der Antikörperbildung

Lymphknoten

Lymphgefässe: zusammen mit Blutgefässen Transport der
Lymphozyten zwischen Bildungsorten und Speichern
3. Schildern Sie, wie die ungeheure Vielfalt der Antikörper und
der
T-Zell-Rezeptor zustande kommt.
Ein Antikörper besteht aus folgenden Elementen: zwei leichte Ketten
und zwei schwere Ketten mit je einer konstanten (light: κ oder λ, heavy:
α, δ, ε, γ oder μ) und einer variablen Region, die zusammen die Form
eines Y bilden. Im Körper des Menschen gibt es etwa 100 Mio.
verschiedene Antikörper. Diese Vielfalt kommt folgendermassen zu
Stande:

Kombinatorische Umstellungen der Gensegmente der V-Regionen

Verknüpfungsvielfalt aufgrund der Ungenauigkeiten beim
Vorgang der Umlagerungen der Gensegmente der V-Region

Kombinatorische Auswahl von L- und H-Ketten

Somatische Hypermutation
4. Was bewirken die Zellen mit Hilfsrezeptoren CD4, was die
Zellen mit Hilfsrezeptor CD8 bei einer Bindung?

CD4-Korezeptoren werden von Helfer-T-Zellen exprimiert und
erkennen Klasse-II-MHC-Moleküle und Antigenfragmente auf der
Oberfläche der antigenpräsentierenden Zelle.

CD8-Korezeptoren werden von Cytotoxischen T-Zellen
exprimiert und erkennen Klasse-I-MHC-Moleküle und
Antigenfragmente auf infizierten Zellen.

Helfer-T-Zellen geben Cytokine (Interleukin-2) ab, die an der
Regulation von B- und cytotoxischen T-Zellen beteiligt sind. Das
Cytokin versärkt die zellvermittelte Immunreaktion , indem es die
Proliferation und Aktivierung weiterer TH-Zellen derselben
Spezifität stimuliert. Sie aktivierten zudem B-Zellen (humorale
Immunität) und TC-Zellen (zellvermittelte Immunität).

Cytotoxische T-Zellen (TC) töten Wirtszellen, die von Erregern
befallen sind. Nach der Bindung setzen sie Perforin frei. Dieses
bewirkt, dass die infizierte Zelle Cytoplasma verliert und zur Lyse
gebracht wird. Eine Zerstörung der Wirtszelle und eine
Aussetzung der Krankheitserreger an die Antikörper ist die Folge.
Immunologie (Gewichtung 0.5)
1. Welche grundsätzlichen Strategien sind bei Säugetieren zur
Abwehr von Viren und Bakterien bekannt? (stichwortartig!)
 Angeborenes Immunsystem: unspezifische, nichtadaptive
Abwehrmechanismen wie Haut und Schleimhäute,
phagozytierende weisse Blutzellen und natürliche Killerzellen,
antimikrobielle Proteine (Komplementsystem, Interferone) und
die Entzündungsreaktion.
 Adaptives Immunsystem: spezifische Abwehrmechanismen mit
den Eigenschaften Spezifität, Vielfalt, Gedächtnis und SelbstFremderkennung. Zellen: B- und T-Lymphozyten. Primäre
Immunantwort (Antikörper gegen A), sekundäre Immunantwort
auf Antigen A.
2. Welche Rolle spielen dendritische Zellen gegenüber TLymphozyten?
 Zelle in Lymph- oder anderem Gewebe, die Materialpartikel
phagozytiert und als professionelle Antigen-präsentierende Zelle
bei der Immunantwort wirkt
 Exprimiert an ihrer Oberfläche 3 Typen von Proteinmolekülen, die
bei der Aktivierung der T-Zellen zur Differenzierung in
Effektorzellen eine Rolle spielen:
o MHC-Proteine (Antigenpräsentation)
o Kostimulatorische Proteine (binden an Rezeptoren der TZell-Oberfläche
o Zell/Zelladhäsionsproteine (T-Zelle lange genug an der
APC-Zelle)
3. Welche Bedeutung haben Knochenmark und Thymus bei der
Entwicklung des Immunsystems?
 Zentrale Lymphorgane
 Knochenmark: aus hämatopoietischen Stammzellen entwickeln
sich T-Zellen-Vorläufer und Knochenmarkslymphozyten. Letztere
werden direkt an die peripheren Lymphorgane abgegeben, wo sie
sich zu B-Zellen entwickeln.
 T-Zellen-Vorläufer haben eine Zwischenstation im Thymus, wo
sie sich zu Thymocyten weiter differenzieren, bevor sie in die
peripheren Lymphorgane gelangen, wo sie zu T-Zellen werden.
4. Wie unterscheiden sich die Antigenstrukturen, die von
Antikörpern oder von T-Zellrezeptoren erkannt werden?
 Die meistenAntigene sind Proteine oder grosse Poysaccharide.
Antikörper erkennen in der Regel ihr spezifisches Antigen nicht
als Gesamtstruktur, sondern identifizieren eine lokale Region auf
der Oberfläche des Antigens, die man als Epitop bezeichnet.
 Antigene haben meist verschiedene Epitope (spezifischer Bezirk),
die mit den entsprechenden Antikörpern kreuzquervernetzen. Ein
Antigen kann viele verschiedene Epitope besitzen, die
unterschiedliche B-Zellen zur Herstellung ihres Antikörpertyps
stimulieren.
 Das Immunsystem antwortet auf einen Bakterienstamm durch
Produktion eines Cocktails an Antikörpern, die gegen ganz
verschiedene Epitope der Antigene gerichtet sind.
Immunologie Herbst 06 (Gewichtung 0.5)
1. Welche Systeme gehören zur angeborenen, welche zur
adaptiven Immunantwort?
2. Beschreiben Sie die Entwicklung der B-Zellen und T-Zellen.
3. Definieren Sie Autoimmunität an Hand eines Beispiels und
zeigen Sie wie sie zu Stande kommt.
4. Zeichnen Sie einen Kontakt zwischen einer Antigenpräsentierten Zelle und einer T-Helferzelle und bezeichnen
Sie die wichtigen Strukturen.
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