Grundlagen der Immunologie

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Grundlagen der
Immunologie
19-20. Vorlesung
Schleimhaut- und hautassoziiertes
Immunsystem (MALT, SALT)
Immunregulation - Immunsuppression
Systemisches
Immunsystem:
Knochenmark
Thymus
Milz
Lymphknoten
Lokales
Immunsystem:
SALT
MALT
Lokale Immunantwort
• SIS = Skin Immune System (Immunsystem der Haut)
• MIS = Mucosal
Mucosal Immune System (Immunsystem der
Schleimhaut)
• MALT= Mukosa-assoziiertes lymphatisches
Gewebe
• SALT= Haut-assoziiertes lymphatisches Gewebe
Zwei Typen der Körperoberfläche
Externe (trockene) Oberfläche
Interne (nasse) Oberfläche
Schleimhaut
HAUT
Epithelien
Bindegewebe
Epithelien
I. Natürliche epitheliale Barrieren
Haut
Magen
Lunge
Augen/
Augen/Nase
Tight junctions halten die Epithelien fest zusammen
Bewegung von Luft /
Flüssigkeit
Fettsäuren
Bewegung von
Zilien
Speichel-Enzyme
Lysozyme
Alle diese Komponenten wirken gegen die
schädigenden Einflüsse der Umwelt
zum Schutz des Körperinneren
Rolle der epithelialen Barrieren: Prävention
der mikrobiellen Kolonisation
Physikalische Grenze
-Tight junctions, pH-Wert
-Normale Mikroorganismenflora
Mikrobizide Peptide
und Enzyme
Intraepitheliale Lymphozyten
zerstören Mikroben und
infizierte Zellen
Defensine
Fettsäuren
IEL: T-Zellen,
B1-Zellen
Hautassoziiertes Immunsystem
(SIS oder SALT)
Spezielle strukturelle Elemente:
• Keratinozyten (Zytokinproduzierung)
• Antigenpräsentierende Zelle : Langerhans-Zellen
(dendritische Zellen), Makrophagen
• Effektorzellen: intraepitheliale Lymphozyten - IEL:
IEL CD8+ γ
δ T-Zellen,
Dermis:
Dermis >95% CD4 und CD8+ αβ T-Zellen: aktivierte
Effektorzellen bzw. T-Gedächtniszellen,
einige B-Zellen, NK-Zellen, Granulozyten, Mastzellen
Epidermis:
1. mehrere
Schichten von
Keratinozyten
IEL
2. Melanozyten
3. LangerhansZellen
IEL
4. Intraepitheliale
Lymphozyten
Langerhans-Zellen sind phagozytierende dendritische Zellen in der
Epidermis (sie nehmen Antigene von der Hautoberfläche) und können
von dort über die Lymphgefäße (als Schleierzellen) zu den regionalen
Lymphknoten wandern und sie wandeln sich zu interdigitierenden
dendritischen Zellen um.
Von Keratinozyten produzierte Zytokine
Interleukine
IL-1α, IL-1β, IL-6, IL-8
Kolonie-stimulierende
Faktoren
Interferone
IL-3, GM-CSF, G-CSF, MCSF
IFN-α, IFN-β
Zytotoxische Zytokine
TNF-α
Transformationswachstumsfaktoren
TGF-α, TGF-β
Wachstumsfaktoren
PDGF, Fibroblast GF
Langerhans-Zelle
Keratinozyten
Intraepitheliale Lymphozyten
Lymphozyten
>95% T-Zellen
Schleierzelle (DC)
Gewebemakrophage
Afferentes Lymphgefäß
Zum Lymphknoten
Tributärer Lymphknoten
BLUT
CCR10+
CLA+
CCR4+
Schleimhautassoziiertes lymphatisches
Gewebe (MALT)
Mukosa (Schleimhaut)-assoziiertes
lymphatisches Gewebe (MALT)
GALT-Mukosa des Darmtraktes (gastrointestinaler Trakt)
NALT – Nasal-associated lymphoid tissue
BALT-Mukosa in den Bronchien (respiratorischer Trakt)
UALT- urogenitaler Trakt
Funktion
• Immunologische Barrieren gegen mikrobielle Antigene
• Toleranz gegen Nahrungsmittel
• O-MALT: Organisiertes-MALT – „induktives Gewebe”
aggregierte Lymphfollikeln– Antigenerkennung,
Aktivierung der Immunantwort
• Diffuses-MALT (Lamina propria) – „Effektorgewebe” Gedächtnislymphozyten
O-MALT: Lymphatischer Rachenring (Tonsillen) und
Peyersche Plaques gehören zum darmassoziierten
lymphatischen Gewebe
Rolle der epithelialen Barrieren: Prävention
der mikrobiellen Kolonisation
Physikalische Grenze
-Tight junctions,
junctions, pH-Wert
-Normale Mikroorganismenflora
= kommensale Bakterien
Mikrobizide Peptide
und Enzyme
Intraepitheliale Lymphozyten
zerstören Mikroben und
infizierte Zellen
Schleim
Mucin
Glycoproteine
Defensine
Lysozyme
Laktoferrin
Poly-Ig-Rezeptor
IgA
IEL: T-Zelle,
B-1-Zelle
Mastzelle
Rolle der Epithelzellen
•
Epithelzellen = APC (MHC-I, MHC-II und CD1d) exprimieren
Liganden für T-Zell-Korezeptoren (B7, CD58) 
Antigenpräsentation für IEL
•
M-Zelle – Antigen-Endozytose aus dem Lumen
•
Intraepitheliale Lymphozyten (IEL) - Extrathymische T-ZellEntwicklung
•
IgA- und IgM-Transzytose mit polymerem
Immunglobulinrezeptor (pIgR)
M-Zelle
Subepithelialen
Lymphozyten
- M-Zellen liegen zwischen Follikel-assoziirten Epithelzellen (FAE)
und stehen in einem engen Kontakt mit subepithelialen
Lymphozyten und dendritischen Zellen.
-M-Zellen nehmen aus dem Darmlumen Moleküle und Partikeln
durch Endozytose oder Phagozytose auf.
-Lymphozyten und antigenpräsentierende Zellen nehmen das von
den M-Zellen transportierte Material auf und prozessieren es, um es
als Antigen zu präsentieren.
Intraepitheliale Lymphozyten (IEL)
sind CD8+ γδ-T-Zellen mit einer dendritischen Morphologie  sind
zytotoxische Effektorzellen
IEL: intraepitheliale
Lymphozyten
SEL: subepitheliale
Lymphozyten
Darmzotten: subepithelialer Dom – Lamina propria Lymphozyten:
LPL: CD4+ αβT-Zellen, CD25+ aktivierte und regulatorische T-Zellen
B-Zellen – IgA-sezernierenden Plasmazellen,
myeloide dendritische Zellen, Mastzellen
Erreger
Haut, Schleimhaut
n a t ü r i c h e
I m m u n i t ä t
a d a p t i v e
CTL
I m m u n i t ä t
Plasmazelle
APC
(Langerhans-Zelle)
M!
Antikörperproduktion
Lymphknoten
Lymphknote
Evasionsmechanismen
Verbreitung
der Infektion
Effektor- Lymphozyten wandern zum MALT
Afferente Immunreaktion ist lokal
Efferente Immunantwort ist systemisch
Effektorlymphozyten gelangen
auf die Schleimhautoberflächen von
Lungen, Mandeln, Darm und Urigenitaltrakt
Immunologisches Yin-Yang
IgA
IgG2a
APC-stammende IL-12 und TGFβ-1 beeinflussen periphere und Mukosaassoziierte lymphatische Gewebe.
Der Ausdruck dieser Zytokine steuert die Proliferation der T- und B-Zellen.
Diese Zytokine führen entweder zu peripherer (IL-12) IgG- oder Mukosaassoziierter (TGFβ-) IgA-Produktion der B-Zellen.
Charakteristika der durch MALT
generierten humoralen Immunantwort
• Bildung von IgA-Antikörpern: IgA1 im Serum, IgA2 in
den Sekreten
• IgA1 – wird durch Asialoglycoprotein-Rezeptoren der
Hepatozyten in die Galle sezerniert – Immunabwehr des
oberen Gastrointestinaltraktes
• IgA2  pFcR-Bindung
• Opsonisierung FcR von Granulozyten, Makrophagen
 Phagozytose
• Komplementaktivierung Bakteriolyse
Transport des polymeren
IgM-und IgA-Antikörper
durch die Epithelzellen der
Schleimhaut
Polymerer IgRezeptor:
Sekretorische
Komponenten
fungieren als FcαR
Körperinnere:
Körperäussere: „Lumen”
“Lamina propria”
Neutralisierung!!
Kontakt mit Nahrungsantigenen führt zur Toleranz, weil sie
keine Entzündungsreaktion auslösen können  orale Toleranz
Regulierung der Immunantwort
• Erkennungsphase
• Aktivierungsphase
• Effektorphase
Angriff
oder
Toleranz
• Gedächtnis
• Suppression
1. Antigen als Hauptregulator
• Induktion der angreifenden Immunreaktion oder der
Toleranz
• Richtung der Immunantwort (Qualität des Antigens, die Art
und Weise des Antigeneindringens, Haptene, monovalente
Antigene, T-abhängige und T-unabhängige Antigene etc.)
• Wirkung des Antigens auf Zellproliferation (sowohl die T- als
auch B-Zellen) und Ig-Produzierung (Eliminierung des
Antigens stoppt die Ig-Produktion und Proliferation)
• Nach Abklingen des Antigenreizes fällt das Immunsystem in
seinen Ruhezustand zurück
2. Regulierende Funktion der
antigenpräsentierenden Zellen
• Erkennung durch die MHC-Moleküle wird
genetisch determiniert
• MHC-I zeigt intrazelluläre Antigene
• MHC-II zeigt extrazelluläre Antigene
Zwischen APC- und T-Zellen
entsteht eine schwache Bindung
Zwischen APC- und T-Zellen
entsteht eine starke Bindung
Naive CD4+ Th0-Zellen
differenzieren sich zu Th2-Zellen
Naive CD4+ Th0-Zellen
differenzieren sich zu Th1-Zellen
3. Regulierung durch Zytokine
• Allgemeine Effekte: erhöhen und blockieren die
Zellproliferation, Migration, Ig-Produktion, etc.
• Regulierung der CD4+T-Zellen (Th0, Th1, Th2,
Th3 oder Treg, Th17 etc) durch die Zytokine
Th1 – Th2 Querregulierung
Regulatorische (Suppressor)-T-Zellen
Die Entwicklung von natürlichen und induzierten
regulatorischen T-Zellen (Treg)
induzierte Treg
natürliche Treg
Phenotyp der regulatorischen T-Zellen
CD4+, CD25hoch+, Foxp3+
IL-4-,IL-10- und TGFβ-Produktion
Subgruppen der regulatorischen
T-Zellen
Autoimmunität
Allergie
Pollen
Infektion
Tumorimmunität
Suppression
•
Die antigen-spezifischen Zellen (sowohl die angeborenen als auch
die adaptiven) entwickeln sich während der Immunantwort.
•
Die Effektorzellen beseitigen das Antigen und die Antwort bildet
sich zurück und überlässt Raum für Immunreaktionen gegen ein
anderes Antigen.
• Der allgemeine “Feed-back”-Mechanismus funktioniert, um die
antigenspezifische Immunantwort (Antikörperproduktion und TZellproliferation) zu begrenzen.
•
Sowohl die Überreaktion als auch die Unterreaktion kann fatale
Konsequenzen haben. Das Funktionieren des Immunsystems
muss sowohl bezüglich der Aktivierung als auch der Suppression
stark kontrolliert werden.
Wird eine Infektion beseitigt (kein Antigen), so sterben die
meisten Effektorzellen und es entstehen Gedächtniszellen
Erste Immunantwort
Immunschutz
Symptomlose
Neuinfektion
Abgeschwächte
oder symptomlose
Neuinfektion
Wahrscheinlich sind Zytokine dafür verantwortlich, dass der programmierte Zelltod
bei den meisten Effektorzellen ausgelöst wird.
Suppression auf zellulärer Ebene
• APC/Phagozytensuppression
• B-Zell-Suppression
• T-Zell-Suppression
APC/Phagozyten-Suppression
Aktivierte Phagozyten (Makrophagen) produzieren
unterschiedliche hemmende Mittel:
• große Mengen von freigezetztem Thymidin aus den
phagozitierten und verdauten Zellen hemmen die
Zellproliferation
• Komplementfaktoren des phagozitierten
Immunkomplexes
• Polyamine-Oxidase-Enzyme (PAO)
• Interferon
• zyklisches AMP
• Prostaglandine
T-Zell-Suppression
• Verfehlte Kostimulation
• Blockierung durch CTLA-4 (CD152) exprimiert auf
aktivierten T-Zellen
• T-Zellen können die Ig-Produktion unterdrücken (aber
kein spezifischer Ts-Marker ist bekannt!): aspezifische
Suppression existiert durch T-Zellen (Zytokinen,
Prostaglandinen, zyklisches AMP, etc)
• Th1- und Th2-Querregulierung
• CD4/CD25+ regulatorische T-Zellen
Anergische T-Zelle entsteht wegen falscher
Kostimulierung
CD28
T-Zell-Hemmung wegen CTLA-4 (CD152)
+
CD152
CD80/86
B-Zell-Suppression
• Antikörperüberproduktion blockiert die weitere
Aktivierung
• IgG-Antigenkomplex (Immunkomplex) hemmt die
folgende B-Zellenaktivierung durch den FcγR IIb durch
die Blockierungssignale (Aktivierung der ITIM-Motive)
• IgM-Antigenkomplex (Immunkomplex) fördert B-ZellAktivierung
Immunkomplex-vermittelte Immunregulation:
Anergische B-Zelle und Hemmung
Hemmung
-
B-Zell-Hemmung durch FcγRII (CD32)
BCR = Ig auf der Zelloberfläche
lösliches IgG
Netzwerkhypothese: Suppression durch
Immunoglobuline
• Bei der Affinitätsreifung werden große Mengen von
mutierten Immunoglobulinen produziert. Die neuen
Strukturen rufen eine neue humorale Immunantwort
hervor. Diese humorale Immunantwort bildet sich gegen
einzigartige Antigendeterminanten (V-Region, CDR oder
Idiotyp) heraus und sie werden “anti-idiotype antibodies”
antibodies
(anti-Idiotypische Antikörper)
Antikörper genannt.
• Anti-Isotypen-Antikörper:
Antikörper das Auftreten der IsotypenAntikörper des non-IgM (besonders IgG) verursacht eine
vorübergehende Zunahme der Antikörper gegen ihre
konstanten Regionen (IgM anti-IgG= RF), sie tragen zur
Regulierung der möglichen Effektormechanismen der
humoralen Immunantwort bei.
Anti-idiotypische Antikörper
Netzwerkhypothese: Die Immunantwort wird durch die Interaktion von
Lymphozyten durch die Erkennung und Wechselwirkung der Idiotypen auf die
Antigenrezeptoren anderer Zellen oder durch Idiotyp-tragende Antikörper reguliert
Funktionen des anti-idiotypischen
Netzwerkes
• Suppression der B- und T-Zellen
• Herausbildung des Gedächtnisses
• Biologische Mimikry (Insulin – Anti-Insulin –
Anti-Anti-Insulin-Antikörper)
Was ist eigentlich die Suppression?
• Suppression ist nur eine virtuelle Eigenschaft! Nicht
eine einzigartige Zellgruppe ist für die Suppression
verantwortlich.
• Viele regulierende Einheiten steuern die Immunantwort
und bilden ein regulierendes Netzwerk, das die
Suppression als grundlegende Immunfunktion
umfasst.
• Die Immunregulierung – inklusive der Suppression –
besteht aus denselben zellulären und molekularen
Komponenten.
Immunsuppression- therapeutische Maßnahmen
bei Organtransplantation und Autoimmunkrankheiten
•
Glukokortikosteroide – entzündungshemmend wegen Blockierung der
Makrophagenaktivität, beeinflussen die Antigenpräsentation, die
primäre Antikörperantwort und die Anzahl der zirkulierenden T-Zellen
•
Azathioprin und 6-Mercaptopurin – hemmen die Entwicklung von
Effektorzellen
•
Cyclophasphamid – hemmt die DNA-Replikation in den Lymphozyten
•
Cyclosporin A – hemmt die frühen Prozesse der
Lymphozytenaktivierung  beeinflusst die Zytokinproduktion von TZellen, besonders IL-12
•
FK506 (Tacrolimus) – hemmt die T-Zell-Aktivierung über die Hemmung
der Aktivität von Calcineurin.
•
Rapamycin – hemmt die Fähigkeit von T-Zell-Wachstumsfaktoren
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