181_186_imv_inst.qxd 20.05.2005 9:48 Uhr Seite 181 Die Institute Institut für Molekulare Virologie Institute of Molecular Virology Neuherberg (Direktor / Director: Prof. Dr. Volker Erfle) D ie Bedeutung von Infektionen im allgemeinen, und besonders die von Virusinfektionen, für bestimmte wichtige Erkrankungen des Menschen nimmt zu als Folge der weitreichenden Veränderungen unserer Lebensumstände. Zum einen handelt es sich um Infektionen mit neu auftretenden Erregern wie AIDS und BSE. Zum andern spielen veränderte Wechselwirkungen zwischen Virus und Wirtsorganismus unter neuen Umweltbelastungen oder bei der Anwendung neuer Therapien eine Rolle. Die Schwerpunkte der Arbeiten liegen daher in der Aufklärung von Mechanismen der Virus-Persistenz, der Virus-Vermehrung und der Krankheitsentstehung durch VirusInfektionen auf dem Hintergrund sich verändernder Belastungen des Wirtsorganismus. Auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse werden neue diagnostische und therapeutische Konzepte entwickelt. Das Wissen um die Strategien, mit denen Viren und Zellen interagieren und dabei den zellulären Stoffwechsel und das Immunsystem beeinflussen, bietet zudem einen Ausgangspunkt, Viren oder – Virus-Bestandteile- als Werkzeuge für die Immun- und Gentherapie zu verwenden. Ziele der derzeitigen Arbeiten sind • Beschreibung der Einflüsse retroviraler Kontrollgene und -elemente auf die Steuerung zellulärer Prozesse. • Aufklärung zellulärer Mechanismen, die die Replikation von Retroviren beeinflussen („antivirale Faktoren“). • Entwicklung und Anwendung viraler Vektoren für Immunprophylaxe und Therapie mit Schwerpunkt Vaccinia Virus-Vektoren. • Untersuchung der spezifischen Immunantworten bei Virus-Infektion und nach Vakzi- T he importance of infections, particularly of viral infections, for the development of major human diseases is increasing as a result of the farreaching changes taking place in our way of life. Health problems not only result from epidemics associated with new pathogenic viruses or agents, like AIDS or BSE, but also from changes in the interaction between viruses and the host organisms as a result of environmental pollution or the application of new therapies in medicine. Therefore, research in the Institute of Molecular Virology is focused on the mechanism of viral persistence, viral replication, and the development of disease following virus infections, with respect to the changing burden on the host organism. The results obtained will be used to develop new diagnostic and therapeutic concepts. The knowledge of the strategies with which viruses infect cells and influence cellular pathways and the immune system will provide a basis for the use of viruses – or parts of them – as tools for immune and gene therapy. Current research focuses on the following. • Effects of retroviral control genes and elements on cellular regulation processes • Elucidation of the cellular mechanisms that control retroviral replication (antiviral factors) • Development and application of viral vectors in immunoprophylaxis and therapy with special emphasis on Vaccinia virus vectors • Evaluation of specific immune responses in viral infections and after vaccination and immune therapy (immunomonitoring) GSF 181 181_186_imv_inst.qxd 20.05.2005 9:48 Uhr Seite 182 The Institute is integrated into the programme ‘Infection and Immunity’ within the Helmholtz (HGF) research area ‘Health’, and collaborates with other HGF institutions in the areas of ‘Pathogenesis’, ‘Microorganisms’, and ‘Prevention and Therapy’. There is further collaboration with the programmes on ‘Comparative Genomics’, ‘Environmental Health Disorders’, and ‘Cancer Research’ in the research area ‘Health’. The research is coordinated by PD Dr. Ruth Brack-Werner, Dr. I. Drexler, Dr. E. Guenzi, Prof. Dr. C. Leib-Mösch, and Prof. V. Erfle. nierung und Immuntherapie (Immunmonitoring). Im Rahmen des Helmholtz (HGF)-Forschungsbereichs „Gesundheit“ integriert sich das Institut in das Programm „Infektion & Immunität“ und kooperiert mit anderen HGF-Einrichtungen u.a. auf den Gebieten „Pathogenese“, „Mikroorganismen“ und „Prävention & Therapie“. Weitere Zusammenarbeiten bestehen im Rahmen der Programme „Vergleichende Genomforschung“, „Umweltbedingte Störungen der Gesundheit“ und „Krebsforschung“ des HGF-Forschungsbereichs „Gesundheit“. Die Arbeiten im Institut werden federführend von PD Dr. Ruth Brack-Werner, Dr. I. Drexler, Dr. E. Guenzi, Prof. Dr. C. Leib-Mösch und Prof. Dr. V. Erfle durchgeführt. Zum Jahresende waren im Institut 16 Wissenschaftler/innen, 5 technische Mitarbeiter/ innen und 10 Doktoranden/innen beschäftigt. 9 der Mitarbeiter/innen wurden über Drittmittel finanziert. R. Brack-Werner Bei jeder Virusinfektion einer Zelle interagieren virale und zelluläre Faktoren. So haben Viren Mechanismen, ihre Zielzelle auf die Virusvermehrung einzustellen. Andererseits haben auch die Wirtszellen nach einer Infektion diverse Möglichkeiten, die Virusvermehrung abzuwehren. Astrozyten sind Beispiele für Zielzellen des humanen Immundefizienzvirus (HIV), die nach Infektion die Virusproduktion streng kontrollieren und kaum Nachkommenviren produzieren. Einer der HIV-Faktoren, der eine wesentliche Rolle für die Virusvermehrung spielt, ist das RevProtein, das den Transport von wichtigen viralen mRNAs aus dem Zellkern in das Zytoplasma aktiviert. In Astrozyten ist die Aktivität von Rev stark gehemmt. Unsere Untersuchungen zur Biologie von Rev in Astrozyten sprechen für die Existenz von Rev inhibierenden zellulären Faktoren. Zur Isolierung von möglichen zellulären Rev-Modulatoren haben wir eine menschli- 182 GSF che cDNA-Bank auf Rev-interagierende Faktoren durchsucht. Dabei konnten wir einen bisher unbekannten zellulären Faktor identifizieren, der mit Rev interagiert („16.4.1“) . Wie Rev, benutzt 16.4.1 den Transportrezeptor CRM1 für den Export aus dem Zellkern ins Zytoplasma. Wir konnten die für den Export verantwortliche Proteinregion sowie ein neues Transportsignal 100 100% 80 Relative Rev activity Die Funktion des HIV-1 Rev-Proteins wird durch ein zelluläres Protein moduliert. At the end of the year, there were 16 scientists, 5 technicians, and 10 postgraduate students at the Institute, 9 of them supported by grant funds. 60 40 35,1% 20 0 12,8% 0,07% + Rev – 16.4.1 + Rev + 16.4.1 (0,5 µg) + Rev + 16.4.1 (1,0 µg) – Rev + 16.4.1 Abb. 1: Beispiel für eine Dosis-abhängige Reduktion der HIV-1 Rev-Aktivität durch den zellulären Faktor „16.4.1“. 20.05.2005 9:48 Uhr Seite 183 Altweltaffen Hominoidea Neuweltaffen DNA-Unterschiede [%] HERV-K(HML-2) ERV9, HERV-H, HERV-K(HML-2) ERV-9, HERV-H Zeit [Millionen Jahre] HERV-K (HML-2) Die Institute 181_186_imv_inst.qxd HERV-S, HERV-T, HERV-IP, HERV-W, ERV-9, HERVERI, HERV-K(HML-1, HML-2, HML-3, HML-4, HML-6, HML-7, HML-8) HERV-I, ERV-9, HERV-H, ERV-FRD, HERV-F, HERV-K(HML-5), HERV-L Abb.2: Integration und Amplifizierung endogener Retroviren in Primaten. identifizieren. Experimente mit Zellen, die gleichzeitig Rev und 16.4.1 exprimieren, zeigen, dass HIV-1 Rev in der Lage ist, das normalerweise zytoplasmatische 16.4.1 in den Zellkern hineinzutragen. Außerdem konnten wir zeigen, dass die Expression von Rev-abhängigen Reportergenen durch 16.4.1 deutlich reduziert werden kann (Abb. 1). Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass das bisher unbekannte zelluäre Protein „16.4.1“ die Funktion von HIV-1 Rev und somit indirekt die Virusproduktion modulieren kann. Von den Folgeuntersuchungen zur weiteren Charakterisierung dieses zellulären Faktors erwarten wir nicht nur Hinweise auf die Kontrollmechanismen der Virusvermehrung in Gehirnzellen, sondern auch Hinweise auf neue Wege zur Therapie der HIV-Infektion. Ursprung und Evolution humaner endogener Retroviren (HERV) C. Leib-Mösch Etwa 8–9% des humanen Genoms besteht aus retroviralen Sequenzen (HERV). Rund 8100 dieser Elemente enthalten Polymerasebzw. Reverse Transkriptase-Sequenzen (pol), 3661 davon mit vollständigen oder partiellen offenen Leserahmen. Wir haben einen Retrovirus-spezifischen Microarray entwickelt, der den gleichzeitigen Nachweis von Vertretern der 20 wichtigsten HERV-Familien anhand ihrer pol-Gene erlaubt. Mit Hilfe dieses DNA-Chips haben wir die Genome von Altwelt- und Neuweltaffen untersucht und in einigen Beispielen mit Hilfe quantitativer Realtime-PCR die Kopienzahlen abgeschätzt. Wir konnten die Vermutung bestätigen, dass Klasse III HERVs, die auch als ERV-L bezeichnet werden und die entfernt mit Spumaretroviren verwandt sind, die ältesten im Primatengenom vertretenen endogenen Retroviren stellen. In Neuweltaffen kommen sie etwa mit der gleichen Häufigkeit (ca. 200 Kopien) vor, wie im Menschen. Man findet verwandte endogene Retroviren auch in anderen Säugetieren, unter anderem, wie unsere Untersuchungen gezeigt haben, in Elefanten und ihren Verwandten. Interessanterweise kodieren ERVL- Elemente in einigen Mäusestämmen für einen Resistenzfaktor gegen exogene Retroviren, Fv1. Einige Familien der Klasse I HERVs (MLVVerwandte) und Klasse II HERVs (MMTVVerwandte) integrierten bereits vor Aufspaltung der Neuwelt- und Altweltaffen in das Primatengenom; die weitaus meisten HERVFamilien beider Klassen sind jedoch erst im Genom von Altweltaffen nachweisbar GSF 183 181_186_imv_inst.qxd 20.05.2005 9:48 Uhr Seite 184 (Abb. 2). Es wird vermutet, dass es sich um Neuintegrationen ursprünglich exogener Retroviren, möglicherweise nach Transspezies-Übertragungen, handelt. Daneben findet man jedoch auch HERV-Familien, die zunächst wohl nur in geringen Kopienzahlen (ca. 1–10 Kopien) vorkamen, jedoch zu späteren Zeitpunkten der Primatenevolution spontan expandierten. Diese Amplifikationen, z.B. der HERV-H- und ERV9-Familien, haben oft zu mehr als 1000 Kopien im Genom geführt und wurden durch einen Mechanismus generiert, der als „Retrotransposition“ auch von nicht viralen Retrotransposons wie z.B. LINE-Elementen bekannt ist. Mitglieder der HERV-K-Familie, des einzigen HERV-Typs, von dem humanspezifische Integrationen bekannt sind, waren vermutlich noch in der Linie des Homo sapiens als infektöse exogene Retroviren aktiv. Das Modifizierte Vaccina Virus Ankara (MVA) als Vektorsystem zur Expression heterologer Antigene I. Drexler, G. Sutter Der Transfer rekombinanter Vektoren auf Basis des Modifizierten Vaccinia Virus Ankara (MVA) in klinische Versuche als Impfstoffe für die prophylaktische Anwendung oder für immuntherapeutische Ansätze ist mittlerweile für eine ganze Reihe von infektiösen und Tumorerkrankungen gelungen. So kam ein von uns entwickelter MVA-Vektorimpfstoff, der für das Tumorantigen (TA) Tyrosinase kodiert, mittlerweile in zwei klinischen Studien mit Melanompatienten zum einen als direkt applizierte Lebendvakzine zum anderen als Zellvakzine mit infizierten dendritischen Zellen (DC) zum Einsatz (Meyer et al. 2004. Cancer Immunol Immunother, Dec 31, [Epub ahead of print]; Di Nicola et al. 2004. Clin Cancer Res. 10:5381-5390). Daneben dient dieses Vektorsystem aber auch als vielfältig einsetzbares Hilfsmittel für die Beantwortung von grundlegenden Fragestellungen in der Immunbiologie von Tumoren. So konnten wir beispielsweise in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von Barbara Seliger, Universität Halle-Wittenberg, unter Verwendung eines rekombinan- 184 GSF ten MVA, der das für u.a. Brustkrebs klinisch relevante TA Her-2/neu produziert, zeigen, dass dieses TA bestimmte Komponenten der antigenpräsentierenden Maschinerie (APM) in den Zellen beeinflusst (Cancer Res. 64, 215-220, 2004). Dabei waren diese Komponenten, zu denen TAP (Transporter associated with antigen processing), die Proteasom-Untereinheiten LMP-2 und -10, die Proteasom-Aktivatoren PA28-α und -β sowie Tapasin zählen, entweder herunter reguliert oder in ihrer Funktion gestört. Diese Abnormalitäten in der MHC-Klasse I Antigenprozessierung der APM waren auch mit einer geringeren Sensitivität für eine Zerstörung Her-2/neu überexprimierender Tumorzellen durch zytotoxische T-Zellen verbunden. Dieser Befund könnte durchaus das Design von Therapiestrategien, die auf Her-2/neu beruhen, beeinflussen. In einer weiteren Kooperation im Rahmen der KKG „Vakzinologie“ konnten wir mit Hilfe eines rekombinanten MVA-Vektors, der das Melanom-assoziierte TA Tyrosinase synthetisiert, die Rolle von sog. Hitze-Schock-Proteinen (hsp) in der Tumorimmuntherapie näher untersuchen (J Immunol. 172, 162-169, 2004). Hintergrund der Studien war die Annahme aus der Literatur, dass Immunisierungen mit hsp, die von Krebszellen isoliert wurden, eine schützende Anti-Tumor-Immunität bewirken können. Wir demonstrierten jedoch, dass Melanom-reaktive zytotoxische T-Zellen von DC, die für die Generierung von T-Zellantworten essentiell sind, nicht von hsp-beladenen DC stimuliert werden konnten. Damit deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass zumindest ein Teil der bisherigen Berichte von hsp-vermitteltem Tumorschutz nicht auf den von diesen Proteinen transportierten TA-Fragmenten beruhen. Die Rolle des Endothels bei Virusund Tumorerkrankungen E. Guenzi, M. Stürzl Das Endothel ist ein zentrales Regulatororgan im Rahmen zahlreicher pathophysiologischer Prozesse. Es reguliert bei Infektionskrankheiten die Immunantwort und die 20.05.2005 9:48 Uhr Seite 185 Ausbreitung der Erreger im Organismus, bei Entzündungen die Einwanderung von Entzündungszellen und bei malignen Tumorerkrankungen das Tumorwachstum. Das Kaposi-Sarkom (KS), ein Virus-induzierter endothelialer Tumor, soll in diesem Vorhaben als Modellsystem eingesetzt werden, um die molekularen Mechanismen der Endothelzellaktivierung infolge von Virusinfektionen und bei der Tumorangiogenese zu untersuchen. Aufbauend auf den erzielten Ergebnissen sollen neue Strategien zur anti-angiogenen Behandlung chronischer Entzündungen und Tumorerkrankungen entwickelt werden. 1) Hochdurchsatzanalyse Herpesvirus-8kodierter Gene auf tumorigene Signalwege des Kaposisarkoms. Das humane Herpesvirus-8 (HHV-8) ist assoziiert mit der Pathogenese des Kaposi- Sarkoms (KS). Der fortschreitende Krankheitsverlauf dieses endothelialen Tumors korreliert mit einer steigenden Viruslast, einem Anstieg der Proliferationsrate und einer Unterdrückung von Apoptose der betroffenen Gewebe. Die Modulation von Proliferations- und Apoptose-Signalwegen durch HHV-8 ist vermutlich unmittelbar an der Tumorentstehung beteiligt. Systematische Untersuchungen, inwieweit die 90 bekannten Gene von HHV-8 allein oder in Kombination untereinander welchen tumorigenen Signalweg aktivieren (NFkB, AP1, p53, c-Myc, usw…), wurden bislang noch nicht durchgeführt. Bereits für die Untersuchung paarweiser Kombinationen aller HHV-8-Gene sind mehr als 6000 Transfektionsexperimente erforderlich. Um dieses leisten zu können, wurde eine Methode etabliert, welche die Durchführung von mehreren hundert Trans- Die Institute 181_186_imv_inst.qxd HHV-8-Genom 4. Zell-Chip am Beispiel eGFPexprimierender HEK 293T-Zellen HHV-8 ORFx HHV-8 ORFy Indikator plasmid 1. Punktueller Aufdruck von DNA/Gelatinelösung 2. Transfektionsreagenz 3. HEK 293T-Zellen Abb. 3: Die Zell-Chip-Technologie zur systematischen Analyse von HHV-8-Genfunktionen: Expressionsplasmide werden in einer 0,2%-iger Gelatinelösung auf Glasobjektträger aufgedruckt (1), die Objektträger anschließend mit Transfektionsreagenz behandelt (2) und mit Zellen bewachsen (3). Die Fluoreszenzaufnahme des Zell-Chips mit eGFP-exprimierenden HEK 293T-Zellen (4) zeigt, dass durchschnittlich 300 Zellen über einem DNA-Aufdruckspunkt eGFP exprimierten. GSF 185 181_186_imv_inst.qxd 20.05.2005 9:48 Uhr Seite 186 fektionsexperimenten auf einem Objektträger ermöglicht (Abb. 3). 2) Etablierung einer transgenen LANA-1Maus Histologische und molekularbiologische Vorarbeiten legen nahe, dass das von HHV-8 kodierte Protein latency-associated nuclear antigen-1 (LANA-1) in HHV-8-infizierten Zellen den programmierten Zelltod (Apoptose) unterbindet und so wesentlich zur Entstehung des KS beiträgt. Desweiteren besitzt LANA-1 das Potential, primäre humane Endothelzellen zu immortalisieren und zu lymphatischen Endothelzellen zu differenzieren. Zudem gehört LANA-1 zu den wenigen HHV-8-kodierten Genen, die konstitutiv in HHV-8-infizierten Zellen exprimiert werden. In diesem Projekt soll anhand einer bereits etablierten transgenen Mauslinie, die LANA-1 induzierbar und gewebsspezifisch in Endothelzellen exprimiert, die pathogene Wirkung von LANA-1 in vivo untersucht werden. Anhand des Tiermodells soll untersucht werden, inwieweit LANA-1 tumorigen auf das Endothel der Maus wirkt und somit zur KS-Pathogenese beitragen könnte. Zusammenarbeit Der Leiter des Instituts ist o. Univ. Professor für Virologie und Leiter des Instituts für Virologie der Technischen Universität München. Mit der TU München bestehen außerdem Kooperationen innerhalb des DFG-Sonderforschungsbereiches 456 („Zielstrukturen für selektive Tumorinterventionen“). Mit der LMU München bestehen Kooperationen im DFG-Sonderforschungsbereich SFB Transregio 6007 („Chromatin: Aufbau und Vererbung von Struktur und Genaktivität“ und der Med. Poliklinik Innenstadt im Rahmen der Vakzinierungsstudien). Enge Kooperationen bestehen darüber hinaus mit dem Klinikum Mannheim der Universität Heidelberg, dem PaulEhrlich-Institut (PEI) in Langen, dem Institut für Virologie und Seuchenhygiene der Med. Hochschule Hannover, dem McGill University AIDS Centre in Montreal/Kanada und den Universitäten Edinburgh und Jerusalem. Langjährige erfolgreiche Kooperationen im Rahmen von EU-Projekten bestehen mit dem Istituto Superiore di Sanità in Rom, dem Karolinska Institut in Stockholm und FIT Biotech in Tampere. Außerdem engagiert sich das Institut im Forschungsverbund FORPRION („The role of activated retroviral genes as cofactors in prion-induced spongiform encephalopathy“) des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie in verschiedenen EU-Projekten (“New vaccinia virus MVA vaccines”, “New influenca virus vaccines”, “AIDS vaccine integrated project (AVIP)”). Außerdem besteht eine Kooperation mit Carl-Zeiss-Vision („Anpassung und Optimierung von Imaging-Verfahren“) und eine enge Zusammenarbeit mit Genomatix Software GmbH auf dem Gebiet der Genom- und Promotoranalysen. Ausgewählte Veröffentlichungen Drexler, I., Staib, C., Sutter, G.: Modified vaccinia virus Ankara as antigen delivery system: how can we best use its potential? Curr Opin Biotechnol 15, 506-512 (2004) Grimm, T., Schneider, S., Naschberger, E., Huber, J., Guenzi, E., Kieser, A., Reitmeir, P., Schulz, T.F., Morris, C.A., Sturzl, M.: EBV latent membrane protein-1 protects B-cells from apoptosis by inhibition of bax. Blood Dec 21; [Epub ahead of print] (2004) Rafalska, I., Zhang, Z., Benderska, N., Wolff, H., Hartmann, A.M., Brack-Werner, R., Stamm, S.: The intranuclear localization and function of YT521-B is regulated by tyrosine phosphorylation. Human Molecular Genetics, Vol. 13, No. 15, 1535-1549 (2004) 186 GSF Patente Brack-Werner, R., Brebeck, A., Wolff, H., Ziegler, M.: Ein Verfahren zur simultanen Analyse der Expression, Lokalisation und Interaktion von Proteinen in lebenden Zellen. PLA 04 A 09. (2004) Sutter, G., Staib, C., Erfle, V., Siccardi, A.: Green-red gene swapping to speed up recombinant MVA production. EU 04020784.7. (2004) Ehrungen und Preise GSF-Doktorandenpreis an Dr. Clara Lubeseder-Martellato.