DNA-Methylierung und Chromatinmodifikation

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DNA-Methylierung, Chromatinmodifikation
und epigenetisches Gedächtnis
Transkriptionelle Regulation SS2005
Anyess von Bock
DNA-Methylierung, Chromatinmodifikation
und epigenetisches Gedächtnis
DNA methylation and chromatin modification
Huck-Hui Ng, Adrian Bird
Current Opinion in Genetics & Development 1999
DNA methylation patterns and epigentic
memory
Adrian Bird
Genes & Development 2002
Übersicht
 Einleitung
 Erkenntnisse und Vermutungen zur DNAMethylierung
 Die Rolle von MeCP2
 DNA-Methylierung und Chromatinmodifikation
 DNA-Methylierungsmuster
 Epigenetisches Gedächtnis
 Schlussfolgerungen
Einleitung
Das Spektrum der Genaktivität einer Zelle wird nicht allein
durch die Arten der vorhandenen Transkriptionsfaktoren
bestimmt
DNA-Methylierung und Chromatinmodifikation sind
ebenfalls Mechanismen, die die Genexpression
regulieren
Einleitung
In Vertebraten sind 60-90% aller CpGs methyliert
Ein Großteil der nicht-methylierten CpGs finden sich
in CpG islands
Schätzungsweise 60% der menschlichen Gene sind
mit CpG islands assoziiert
Erkenntnisse und Vermutungen zur DNAMethylierung
Viele Studien haben gezeigt, dass DNA-Methylierung
Geninaktivierung zur Folge hat
Aber: Es werden nur Promotoren methyliert, die
bereits inaktiviert sind; DNA-Methylierung erfolgt
nicht bei aktiven Promotoren
Methylierung ist nicht zwingend notwendig für
eine Inaktivierung, sie ist ein sekundäres Ereignis.
Erkenntnisse und Vermutungen zur DNAMethylierung
Warum Gene methylieren, die bereits still sind?
Um sie unwiderruflich still zu machen
Erkenntnisse und Vermutungen zur DNAMethylierung
CpG islands können unmethyliert bleiben, auch
wenn das zugehörige Gen still ist
Ein geringer aber signifikanter Anteil der CpG
islands wird während der Entwicklung methyliert,
woraufhin die Inaktivierung des zugehörigen
Promotors stabil ist
Erkenntnisse und Vermutungen zur DNAMethylierung
DNA-Methylierung und Histondeacetylierung
könnten über einen gemeinsamen Signalweg
arbeiten um Transkription zu inaktivieren
Erkenntnisse und Vermutungen zur DNAMethylierung
Acetylierung (bzw. Inhibition der Deacetylierung)
von Histonen kann dazu führen, dass methylierte
DNA wieder exprimiert wird
Aber: Es gibt einige Studien, bei denen dies nicht
gezeigt werden konnte
Die Rolle von MeCP2
Eine mögliche mechanistische Erklärung für die
Beziehung zwischen DNA-Methylierung und
Chromatinstruktur:
MeCP2 (Protein, das an methyliertes CpG bindet)
interagiert mit Sin3/Histondeacetylase Co-repressor
Komplex
Quelle: www3.vghtc.gov.tw:8082/ ped/rett/rett.htm
Die Rolle von MeCP2
mSin3 Co-repressor Komplex:
Inhibiert Transkription durch Veränderung der
Chromatinstruktur
Der Multiproteinkomplex beinhaltet
Histondeacetylasen
Benötigt spezifische DNA-bindende Proteine um die
Histondeacetylasen zum Chromatin zu bringen
Quelle: www3.vghtc.gov.tw:8082/ ped/rett/rett.htm
Die Rolle von MeCP2
MeCP2 (chromosomales Protein):
Bindet über methyl-CpG Bindedomäne an
methylierte DNA
Unterdrückung der Transkription
Region von MeCP2 bindet Komponenten des mSin3
Co-repressor Komplexes
Quelle: www3.vghtc.gov.tw:8082/ ped/rett/rett.htm
Repression der Transkription durch
DNA-Methylierung
Zwei Möglichkeiten, die beide biologisch relevant sein
dürften:
1) Methylgruppe
verhindert, dass
Transkriptionsfaktoren an die
spezifischen DNASequenzen binden
können
Repression der Transkription durch
DNA-Methylierung
Zwei Möglichkeiten, die beide biologisch relevant sein
dürften:
2) Proteine mit
methyl-CpG
Bindedomäne
(ähnlich wie bei
MeCP2) wirken als
Transkriptionsrepressoren
DNA-Methylierung und
Chromatinmodifikation
Wie kann inaktivierte methylierte
nucleosomale DNA wieder aktiviert werden?
DNA-Methylierung und
Chromatinmodifikation
Wie kann inaktivierte
methylierte nucleosomale
DNA wieder aktiviert
werden?
a) über
Histonacetylierung
b) Über DNADemethylierung
DNA-Methylierung und
Chromatinmodifikation
Wie kann inaktivierte
methylierte nucleosomale
DNA wieder aktiviert
werden?
a) über
Histonacetylierung
b) Über DNADemethylierung
(welche Histonacetylierung
zur Folge hat)
DNA-Methylierung und
Chromatinmodifikation
Schlussfolgerungen (Teil I):
- Geninaktivierung durch DNA-Methylierung
involviert Histondeacetylierung
- Möglicher molekularer Mechanismus der
Transkriptionsrepression:
Assoziation von MeCP2 und Multiproteinkomplex
der Histone deacetylieren kann
DNA-Methylierungsmuster
1) Mechanismen um DNA-Methylierungsmuster
dauerhaft zu erhalten
2) Mechanismen und Konsequenzen des
Methylierungs-Erwerbs
DNA-Methylierungsmuster
„Erhalt von Methylierung“ beschreibt den
Prozess der Reproduktion von DNAMethylierungsmustern zwischen
Zellgenerationen
DNA-Methylierungsmuster
„Erhalt von Methylierung“ beschreibt den Prozess der
Reproduktion von DNA-Methylierungs Mustern zwischen
Zellgenerationen
Einfachster Mechanismus wäre semi-konservatives
Kopieren des Methylierungsmusters von
parentalem Strang auf den neureplizierten
DNA-Methylierungsmuster
„Erhalt von Methylierung“ beschreibt den Prozess der
Reproduktion von DNA-Methylierungsmustern zwischen
Zellgenerationen
Einfachster Mechanismus wäre semi-konservatives
Kopieren des Methylierungsmusters von
parentalem Strang auf den neureplizierten
funktioniert auf Dauer nicht sehr präzise
DNA-Methylierungsmuster
„Erhalt von Methylierung“ beschreibt den Prozess der
Reproduktion von DNA-Methylierungsmustern zwischen
Zellgenerationen
Methylierungsmuster werden nicht für jedes
einzelne CpG-Nukleotid weitergegeben
Aber der generelle Methylierungsstatus einer DNADomäne wird während der Entwicklung immer
weitergegeben
DNA-Methylierungsmuster
1) Mechanismen um DNA-Methylierungsmuster
dauerhaft zu erhalten
2) Mechanismen und Konsequenzen des
Methylierungs-Erwerbs
DNA-Methylierungsmuster
De novo Methylierung geschieht am häufigsten in
früh-embryonischen Zellen
Wodurch wird bestimmt, welche Genomregionen
methyliert werden?
Hypothese: durch Zufall???
DNA-Methylierungsmuster
Wodurch wird bestimmt, welche Genomregionen methyliert
werden? (durch Zufall???)
Es gibt Faktoren, die Methylasen den Zugang zu
spezialisierten chromosomalen Regionen
ermöglichen
Da Selektivität gezeigt weden konnte, kann daraus
geschlossen werden, dass de novo Methylierung
nicht zufällig passiert
DNA-Methylierungsmuster
Wodurch wird bestimmt, welche Genomregionen methyliert
werden?
Weitere Hypothese: Die DNA-Methylierungsmaschinerie wird von bestimmten DNA Sequenzen
angezogen
DNA-Methylierungsmuster
Transkriptionsaktivität verhindert DNAMethylierung
unmethylierte CpG islands könnten
“footprints” embryonischer Promotoraktivität sein
DNA-Methylierungsmuster
rot: methyliert gelb:
unmethyliert
Hypothetische Verknüpfung von embryonaler Transkriptionsaktivität und dem
DNA-Methylierungsstatus
Epigenetisches Gedächtnis
Veränderungen in der Genfunktion während der
Entwicklung, die keine Mutationen sind, werden
„epigenetische“ Mechanismen genannt
Gängige Definition für „epigenetisch“:
Die Untersuchung von mitotischen und/oder
meiotischen vererbbaren Veränderungen der
Genfunktion, die nicht durch Veränderungen in der
DNA-Sequenz erklärt werden können
(Russo et al. 1996)
Epigenetisches Gedächtnis
Zwei Systeme, die die Tierentwicklung beeinflussen
und das Kriterium der Vererbbarkeit erfüllen:
- DNA-Methylierung
- Polycomb-trithorax (Pc-G/trx) Proteinkomplexe
(Histonmodifizierung hat einige Attribute eines
epigenetischen Prozesses aber der Sachverhalt der
Vererbbarkeit ist noch nicht gelöst)
Epigenetisches Gedächtnis
Polycomb-trithorax (Pc-G/trx) Proteinkomplexe:
weiteres System für ein zelluläres Gedächtnis
Multiproteinkomplex zielt auf spezifische
Genomregion, wo es den embryonischen
Expressionsstatus eines Gens “einfriert” (egal ob es
aktiv oder inaktiv ist) und diesen Status über die
gesamte Entwicklung stabil hält
Es exisitiert ein Zeitfenster, während dem ein
Transkriptionsmuster in das “Entwicklungsgedächtnis”
übertragen werden kann
Epigenetisches Gedächtnis
Was haben beide Systeme (DNA-Methylierung und
Pc-G/trx) gemeinsam?
-Beide können Transkription in einer vererbbaren Art und
Weise unterdrücken
-Beide setzen einen Transkriptionsstatus fest, den sie nicht
selbst erzeugt haben
- Beide werden vor allem während eines Zeitfensters in der
frühen Entwicklung aktiviert
Schlussfolgerungen
Verständnis von der Beziehung zwischen DNAMethylierung und Transkriptionskontrolle wächst
schnell, ist aber noch lange nicht vollständig
Wenig verstanden ist, wie die Methylierungsmuster
generiert werden
Schlussfolgerungen
 Möglicherweise ist die primäre Funktion von de novo
DNA-Methylierung die Speicherung von Mustern
embryonischer Genaktivität. (durch 1. Bildung von CpG islands
die transkriptionsaktiv sind oder 2. Bildung methylierter
transkriptionsinaktiver Regionen)
 Methylierung inaktiviert keine aktiv transkribierten
Gene, sie betrifft nur Gene die bereits durch andere
Mechanismen inaktiviert wurden
 DNA-Methylierung und das Pc-G/trx System sind
Mechanismen für ein zelluläres Gedächtnis
Schlussfolgerungen
Rückblick: Schlussfolgerungen (Teil I):
 Geninaktivierung durch DNA-Methylierung
involviert Histondeacetylierung
 Möglicher molekularer Mechanismus der
Repression der Transkription:
Assoziation von MeCP2 und Multiproteinkomplex
der Histone deacetylieren kann
Danke für Eure Aufmerksamkeit!
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