Alternative für Deutschland, LV Hessen, Der

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Pressemitteilung
Alternative für Deutschland
Landesverband Hessen
Frankfurt/Main, den 12.07.2017
Südhessisches Gymnasium sagt Podiumsdiskussion mit AfDDirektkandidat ab
Offener Brief an die Schulleitung, Lehrkräfte und Schüler.
Sehr geehrte Damen und Herren der Schulleitung,
sehr geehrte Damen und Herren Lehrkräfte,
liebe Schülerinnen und Schüler,
mit großem Bedauern nehme ich als AfD-Direktkandidat im Wahlkreis
188 Bergstraße die kurzfristige Absage der Schulleitung des
Lampertheimer Lessing-Gymnasiums zur Kenntnis, keinerlei Diskussion
zwischen
den
Bergsträßer
Bundestagskandidaten
und
den
Oberstufenschülern im Vorfeld der Bundestagswahlen im LessingGymnasium stattfinden lassen zu wollen. Wie es heißt, „aus juristischen
Gründen“.
Ich mahne als vor knapp drei Jahren pensionierter Studienrat für u.a.
Politik und Wirtschaft an, dass mit dieser nicht nachvollziehbaren und
einseitigen Absage den Schülern des Lampertheimer Gymnasiums
grundsätzlich die Möglichkeit zur politischen Meinungsbildung - noch
dazu vor einer wichtigen Bundestagswahl - genommen wird. In diesem
Zusammenhang möchte ich aufmerksam machen auf Artikel 21 (1) des
Grundgesetzes, in dem der Gesetzgeber ausdrücklich vorsieht, dass
Parteien bei der politischen Willensbildung mitwirken, die Bildungsstätte
„Gymnasium“ an sich sollte sich diesem Gedankengut nicht
verschließen. Ihr landauf, landab häufig vorgetragener höherer
Bildungsanspruch gerät mit der unglaubwürdigen Maßnahme der
Schulleitung in bedrohliche Schieflage. Dabei müsste es eigentlich
Ansporn von Gymnasien sein, gerade zusätzliche Bildungsaufträge
willkommen anzunehmen, stellen sie doch maßgebliche Leitlinien für
alle verantwortlich Unterrichtenden dar, die es auch einzulösen gilt, um
dem pädagogischen wie didaktischen Bildungsanspruch gerecht zu
werden.
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Die Verantwortlichen des Lessing-Gymnasium in Lampertheim täten gut
daran, sich dieses Anspruchs möglichst rasch zu erinnern. Denn das
Lessing-Gymnasium beraubt sich und seine Schüler - noch dazu völlig
ohne Not - einer anspruchsvollen Begegnung mit den Bergsträßer
Bundestagskandidaten, einer Begegnung, die bekanntlich so oft nicht
stattfinden kann. Gerade weil die ursprüngliche Einladung des
Gymnasiums an alle Bergsträßer Bundestagskandidaten gerichtet
gewesen ist, hat sie richtigerweise ein deutliches Zeichen gegen jeden
möglichen Vorwurf einseitiger politischer Einflussnahme gesetzt. Es
hätte somit wahrlich ein Gebot der verantwortlichen Lehrkräfte des
Lessing-Gymnasiums sein müssen, jungen Menschen - in aller Regel
sind Oberstufenschüler auch Erstwähler - Chancen zu belassen, um
ihrerseits ins Gespräch mit Vertretern der verschiedenen Parteien, hier
mit den Direktkandidaten der Bergstraße, zu kommen.
Neben dem nun nicht mehr stattfindenden Dialog zwischen Politikern
und Schülern bzw. Jungwählern eines Gymnasiums erlaube ich mir
einen Hinweis, der dem Namen des Gymnasiums in Lampertheim Würde
verliehen hätte. Wenn mir auch nicht bekannt ist, welche Motive die
Verantwortlichen seinerzeit bei der Namensgebung des Lampertheimer
Gymnasiums leiten ließen, Zufälligkeiten dürften dabei gerade für ein
Gymnasium gewiss keine Rolle gespielt haben. Eher stellen
herausragende Charaktereigenschaften von Persönlichkeiten Merkmale
dar, mit denen sich eine Schule nach innen wie auch nach außen hin
präsentieren möchte. Ich hoffe sehr, dass man sich bei der
seinerzeitigen Namensfindung „Lessing-Gymnasium" an dem orientierte
und auch heute orientiert, was im Allgemeinen und Besonderen über
Gotthold Ephraim Lessing bekannt ist. So war Lessing "ein vielseitig
interessierter Dichter, Denker und Kritiker. Als führender Vertreter der
deutschen Aufklärung wurde er zum Vordenker für das neue
Selbstbewusstsein des Bürgertums. Seine theoretischen und kritischen
Schriften zeichnen sich aus durch einen oft witzig-ironischen Stil und
treffsichere Polemik. Das Stilmittel des Dialogs kam dabei seiner
Intention entgegen, eine Sache stets von mehreren Seiten zu
betrachten und auch in den Argumenten seines Gegenübers nach
Spuren der Wahrheit zu suchen. Diese erschien ihm dabei nie als etwas
Festes, das man besitzen konnte, sondern stets als ein Prozess des sich
Annäherns“(Quellenangabe: wikipedia).
Hätten sich die Verantwortlichen des Lessing-Gymnasiums bei ihrer
Absage
der
Diskussion
zwischen
Schülern
und
den
Bundestagskandidaten der Bergstraße nur ein wenig an das hier Zitierte
gehalten, es wäre gewiss nicht zu jener merkwürdigen Absage
gekommen, noch dazu weil zuvor Anlass genug bestand, im Rahmen
einer ausgewogenen Diskussion gerade im Sinne Lessings „eine Sache
stets von mehreren Seiten zu betrachten“, vielleicht zu "Prozessen des
sich Annäherns“ zu kommen, oder auch zum "Selbstbewusstsein des
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Bürgertums“ zu gelangen, dem
bekanntlich per se nahe stehen.
die
Schüler
eines
Gymnasiums
Aufschlussreiche Lernprozesse für interessierte Schüler sind mit der
Absage nicht in Gang gebracht worden. Das Missliche der Absage
offenbart jedoch noch Zusätzliches. Die Absage der Schulleitung, die
glauben machen will, „juristische Bedenken“ lägen bei einer
Podiumsdiskussion vor, sind nicht ernst zu nehmen. Selbstverständlich
kann jede Bildungseinrichtung „Schule“, welche Schulform auch immer,
jederzeit externe Referenten oder Experten entweder in den Unterricht
oder wie vorgesehen zu einer Podiumsdiskussion einladen. Das zu tun,
wann immer sich dazu im Lehrplan Gelegenheit bietet, ist nicht nur
absichtsvoll sondern stellt unbestritten eine ergänzende Bereicherung
bei der schulischen Wissensvermittlung dar. "Juristische Bedenken"
existieren schon gar nicht gegenüber demokratisch verfassten Parteien
oder ihren Vertretern, das nur zu Klarstellung, falls es dazu die
Schulleitung des Lampertheimer Gymnasiums bedarf. Gottlob gibt es
stattdessen Beispiele von guter unterrichtlicher Praxis – wenn vielleicht
auch nicht eben viele – wo sich z.B. im Politikunterricht gerade
Oberstufenschüler als Leiter von Podiumsdiskussionen und als
Diskutanten üben und bewähren können. Aus pädagogischer Sicht ist es
mehr als zu bedauern, dass mit der Absage der Diskussion den Schülern
kein weiterer Raum für Lernchancen und für die Entfaltung ihrer
Persönlichkeit gewährt worden ist.
Die Lampertheimer Schulleitung des Lessing-Gymnasiums muss sich
neben der hier vorgebrachten Kritik gefallen lassen, dass sie selbst es
ist, die mit ihrem Nein zur politischen Podiumsdiskussion auch Anlass
für bestimmte Vermutungen gibt. Es dürfte inzwischen im Landkreis
Bergstraße jedermann bekannt sein, dass seit mehr als vier Jahren die
Partei Alternative für Deutschland, AfD, eindrucksvolle Zuwächse bei
Mitgliederzahlen und Wählerstimmen aufzuweisen hat, sie stellt an der
Bergstraße u.a. im Kreistag die drittstärkste politische Kraft dar.
Drittstärkste politische Kraft ist die AfD seit den Kommunalwahlen im
Frühjahr 2016 übrigens auch in Hessen. Eigentlich überflüssig noch
darauf hinzuweisen, dass die AfD mittlerweile in fast allen
Länderparlamenten, teilweise mit beeindruckenden Wahlergebnissen
über die 20 %-Marke, vertreten ist. Und nun sind es nur noch wenige
Wochen, dass die AfD auch in den deutschen Bundestag einziehen wird,
trotz aller - auch medialer - Schmähungen in der Öffentlichkeit.
Ist es daher wirklich so abwegig zu vermuten, dass sich hinter der
vordergründigen Absage der Schulleitung durchaus verbergen könnte,
dem Bundestagskandidaten der AfD Bergstraße nach Möglichkeit keinen
öffentlichen Auftritt zuzugestehen? Diese oder ähnliche Vermutungen
sind keineswegs aus der Luft gegriffen, zeigt doch die gegenwärtige
Praxis nahezu aller Gaststätten an der Bergstraße und anderswo, dass
man der AfD spätestens seit ihrer berechtigten Kritik an der
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katastrophalen Flüchtlingspolitik keine Räumlichkeiten mehr für ihre
Veranstaltungen zur Verfügung stellt. „Nur" den Bundestagskandidaten
der AfD bei einer Podiumsdiskussion durch die Schulleitung des LessingGymnasiums „auszuladen“, wäre allzu offensichtlich gewesen und
wahrscheinlich auf breiten Widerstand gestoßen.
Dem wollte sich die Lampertheimer Schulleitung offensichtlich nicht
aussetzen. Deswegen müssen nun fadenscheinige „juristische Gründe“
herhalten. Hat die Schulleitung es deshalb vorgezogen, gleich alle
Bergsträßer Kandidaten auszuladen, wenn es "nur einem" wirklich
wehtun könnte? Zwei letzte Fragen seien gestattet: was hielten oder
halten eigentlich die Lehrkräfte und die Schüler des Gymnasiums von
der Absage der Podiumsdiskussion mit den Bundestagskandidaten? Sind
sie in den Entschluss der Schulleitung überhaupt miteinbezogen oder
gefragt worden?
Mit freundlichen Grüßen,
Rolf Kahnt, Dipl. Päd., StR a.D.
Direktkandidat im Wahlkreis 188 Bergstraße
Sprecher Landesverband Hessen
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