1.2 Dendritische Zellen - Ruhr

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Aus der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
im St. Josef Hospital Bochum
- Universitätsklinik –
der Ruhr-Universität Bochum
Direktor: Prof. Dr. med. E. Hamelmann
Interaktion des RS-Virus mit ruhenden und cytokinaktivierten
dendritischen Zellen
Inaugural Dissertation
zur
Erlangung des Doktorgrades der Medizin
einer
Hohen Medizinischen Fakultät
der Ruhr-Universität Bochum
vorgelegt von Andrea Wülfrath
aus Wuppertal
2012
Dekan:
Prof. Dr. med. K. Überla
Referent:
Prof. Dr. med. U. Schauer
Koreferent:
Jun.- Prof. Dr. rer. nat Tenbusch
Tag der mündlichen Prüfung: 15.10.2013
Abstract
Andrea
Wülfrath
Interaktion des RS-Virus mit ruhenden und cytokinaktivierten dendritischen Zellen
Problem:
Das RS-Virus hat eine große Bedeutung bei schweren pulmonalen Erkrankungen von Säuglingen
in den ersten Lebensmonaten. Bis heute gibt es keine zufriedenstellende pathophysiologische
Erklärung, warum einige Kinder schwer an einer RSV-Infektion erkranken und andere (v.a. ältere
Kinder jenseits des ersten Lebensjahres) nicht. Ein Erklärungsansatz beschäftigt sich mit der
Tatsache, dass vor Vollendung des ersten Lebensjahres die dendritischen Zellen
(inflammatorische dendritische Zellen), angelockt durch das Entzündungsmilieu der Infektion, aus
der Blutbahn einwandern und erst nach dem ersten Lebensjahr immunkompetente,
gewebsständige (langerhansähnliche) dendritische Zellen als fester Bestandteil im Lungenepithel
vorhanden sind. Damit ist es interessant, die Unterschiede zwischen den beiden Zelltypen genauer
zu betrachten, um mögliche Ursachen für schwere Verläufe einer RSV-Infektion im ersten
Lebensjahr zu finden.
Methode:
Als Modell für die inflammatorischen dendritischen Zellen wurden in der vorliegenden Arbeit
cytokinaktivierte dendritische Zellen genutzt und mit ruhenden dendritischen Zellen (als Modell für
langerhansähnliche dendritische Zellen) verglichen. Für beide Zelltypen wurden aus
Nabelschnurblut mittels MACs-Sortierung CD34+ Stammzellen gewonnen, zu welchen IL-4
zugegeben wurde. Zur Aktivierung wurde ein Cytokincocktail bestehend aus TNF–α, PGE2, IL-6
und IL-1a genutzt, so dass im Anschluss sowohl ruhende als auch aktivierte dendritische Zellen zur
Verfügung standen. Nach Inkubation beider Zelltypen mit dem RS-Virus erfolgte die Messung der
Expression mehrerer Reifungsmarker (CD208, HLA-DR, TLR4, CD86, CCR6 und CD83) bei
ruhenden und cytokinaktivierten dendritischen Zellen mit und ohne RSV-Zugabe. Darüber hinaus
erfolgte die Messung der intrazellulären RSV-Replikation, der Menge der infektiösen Partikel im
Überstand sowie der Ausschüttung von IL-6 und IL-8. Nach Co-Kultur von T-Zellen mit ruhenden
und aktivierten dendritischen Zellen mit und ohne RSV-Infektion, erfolgte die Messung der
Cytokine (IFN-γ, IL-4, IL-13, IL-10), die durch die T-Zellen produziert wurden.
Ergebnis:
In dieser Arbeit konnte mit den in vitro Versuchen gezeigt werden, dass aktivierte dendritische
Zellen mehr infektiöse RSV-Partikel als ruhende dendritische Zellen freisetzen.
Des Weiteren kommt es nach RSV-Infektion von aktivierten dendritischen Zellen zu keiner weiteren
Expression von Aktivierungsmarkern, jedoch zu einer Zunahme der Expression des TLR-4, einem
spezifischen Oberflächenrezeptors, der an der Aufnahme von RSV in die dendritischen Zellen
beteiligt ist.
Werden die RSV-infizierten, aktivierten dendritischen Zellen mit T-Zellen in Co-Kultur gebracht, so
kommt es einerseits bei der primären Immunantwort zu einer verminderten IFN-γ-Produktion und
andererseits zu einer gesteigerten IL-10 Produktion im Rahmen der sekundären Immunantwort.
Die Ausschüttung des Cytokins IL-6, nicht aber die Ausschüttung des Cytokins IL-8 wird bei den
cytokinaktivierten dendritischen Zellen durch die RSV-Infektion gesteigert.
Diskussion:
Die cytokinaktivierten dendritischen Zellen zeigen eine erhöhte Infizierbarkeit mit RSV, so dass zu
vermuten ist, dass die im ersten Lebensjahr an der Immunantwort beteiligten inflammatorischen
dendritischen Zellen zu einer Ausbreitung des Virus über die Lymph- und Blutbahn führen. Dieses
kann dann wiederum zu einem schweren Verlauf der RSV-Infektion mit systemischen
Komplikationen beitragen. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass eine RSV-Infektion zu
keiner weiteren Expression von Aktivierungsmarkern auf aktivierten dendritischen Zellen führt. Die
bei der Cokultur von aktivierten dendritischen Zellen nach RSV-Infektion mit T-Zellen beobachtete
verminderte IFN-γ-Produktion in der primären Immunantwort und die gesteigerte IL-10-Produktion
in der sekundären Immunantwort könnten eine effektive antivirale Immunantwort hemmen und so
zu einer Ausbreitung des RS-Virus beitragen.
Darüber hinaus induziert RSV bei den cytokinaktivierten dendritischen Zellen eine gesteigerte IL-6Produktion, welches als endogenes Pyrogen zur Entwicklung von Fieber, wie es für RSVBronchiolitiden im Säuglingsalter typisch ist, beitragen könnte.
Alle diese Ergebnisse legen nahe, dass inflammatorische dendritische Zellen im Säuglingsalter
eine schwere RSV-Infektion mit einer ausgeprägten systemischen Reaktion begünstigen könnten.
Für meine Eltern
Inhaltsverzeichnis
1
Einleitung ................................................................................................................................. 9
1.1
Das Respiratory Syncytial Virus ..................................................................................... 11
1.1.1
Beschreibung des Virus.............................................................................................. 11
1.1.2
Epidemiologie ............................................................................................................. 14
1.1.3
Klinik der RSV Infektion.............................................................................................. 18
1.1.4
Histologie .................................................................................................................... 20
1.1.5
Diagnostik ................................................................................................................... 20
1.1.6
Therapie und Prophylaxe ........................................................................................... 21
1.1.7
Folgen/Probleme der RSV-Infektion........................................................................... 23
1.2
Dendritische Zellen ......................................................................................................... 26
1.2.1
Erstbeschreibung der dendritischen Zellen (DC) ....................................................... 26
1.2.2
Funktion und Herkunft von dendritischen Zellen ........................................................ 26
1.2.3
Einteilung der dendritischen Zellen ............................................................................ 27
1.2.3.1
Plasmazytoide dendritische Zellen............................................................... 28
1.2.3.2
Myeloide dendritische Zellen........................................................................ 29
1.2.4
Formen der DCs in der Lunge .................................................................................... 31
1.2.5
Funktion im Immunsystem.......................................................................................... 33
1.2.6
Maturation................................................................................................................... 33
1.2.7
T-Zellaktivierung ......................................................................................................... 36
1.2.8
Charakterisierung von dendritischen Zellen in vitro ................................................... 37
1.2.9
Auswirkungen des Entzündungsmilieus..................................................................... 38
1.2.10 Reifungsmarker dendritischer Zellen.......................................................................... 40
1.2.10.1
CCR6............................................................................................................ 40
1.2.10.2
CD83 ............................................................................................................ 40
1.2.10.3
CD86 ............................................................................................................ 41
1.2.10.4
TLR4............................................................................................................. 41
1.2.10.5
HLA-DR ........................................................................................................ 42
1.2.10.6
CD208 .......................................................................................................... 42
1.2.11 Cytokinproduktion durch dendritische Zellen ............................................................. 43
1.3
1.2.11.1
IFN-α ............................................................................................................ 43
1.2.11.2
IFN-β ............................................................................................................ 43
1.2.11.3
IL-6 ............................................................................................................... 44
1.2.11.4
IL-8 ............................................................................................................... 44
T-Zellen........................................................................................................................... 46
1.3.1
Beschreibung der T-Zellen ......................................................................................... 46
1.3.2
Entwicklung der T-Zellen ............................................................................................ 46
1.3.3
Formen der T-Zellen und deren Funktion im Immunsystem ...................................... 48
1.3.3.1
CD8+ T-Zellen............................................................................................... 49
1.3.3.2
CD4+-T-Zellen .............................................................................................. 49
1.3.3.2.1
TH-1 und TH-2 Zellen ...................................................................... 50
1
1.3.4
1.4
1.3.3.2.2
Regulatorische T-Zellen................................................................... 52
1.3.3.2.3
TH-17 T-Zellen................................................................................. 53
1.3.3.3
T-Gedächtniszellen ...................................................................................... 54
1.3.3.4
NK-T-Zellen .................................................................................................. 54
T-Zell spezifische Interleukine und Interferone .......................................................... 55
1.3.4.1
IFN-γ............................................................................................................. 55
1.3.4.2
IL-4 ............................................................................................................... 56
1.3.4.3
IL-13 ............................................................................................................. 56
1.3.4.4
IL-10 ............................................................................................................. 57
Immunreaktion des Organismus nach RSV-Infektion..................................................... 59
2
Fragestellung ......................................................................................................................... 66
3
Material und Methoden .......................................................................................................... 67
3.1
Material ........................................................................................................................... 67
3.1.1
Labormaterialien und technische Geräte ................................................................... 67
3.1.2
Viren ........................................................................................................................... 69
3.1.3
Hep-2 Zellen ............................................................................................................... 69
3.1.4
Antikörper ................................................................................................................... 69
3.1.5
Nährmedien, Gebrauchs- und Pufferlösungen........................................................... 71
3.2
3.2.1
Methoden ........................................................................................................................ 75
Gewinnung der Zellpopulationen................................................................................ 76
3.2.1.1
Sammeln ...................................................................................................... 76
3.2.1.2
Gradient und Waschen................................................................................. 76
3.2.1.3
Ergebnis der Zentrifugation .......................................................................... 77
3.2.1.4
Magnetische Zellseparation ......................................................................... 79
3.2.1.4.1
Überblick .......................................................................................... 79
3.2.1.4.2
Durchführung ................................................................................... 80
3.2.1.4.3
Einfrieren des Durchlaufs ................................................................ 80
3.2.1.5
Kultivierung der CD34+ Zellen und Differenzierung zu DC .......................... 80
3.2.1.6
Ausdifferenzierung und Cytokin-Stimulation der DCs.................................. 81
3.2.1.6.1
3.2.1.7
3.2.2
3.3
Stimulation mit dem Cytokincocktail ................................................ 82
Vorbereitung des RS-Virus .......................................................................... 82
Infektion der ruhenden und aktivierten DCs mit RSV................................................. 83
Messungen der Reifemarker sowohl bei ruhenden DCs als auch bei aktivierten DCs
nach Zugabe von RSV.................................................................................................... 84
3.3.1
Fluoreszenz-Färbung der Reifemarker ...................................................................... 84
3.3.1.1
Färbung der Oberflächenmarker (TLR-4, CD86, CCR6, HLA-DR und
CD83) ........................................................................................................... 85
3.3.1.2
3.3.2
3.4
Antikörper-Markierung des intrazellulären CD208 ....................................... 86
Durchflusszytometrische Analyse............................................................................... 86
Messung der Cytokinproduktion durch dendritische Zellen sowie der Zahl der
infektiösen Partikel.......................................................................................................... 88
3.4.1
RSV – spezifische Realtime PCR............................................................................... 88
2
3.4.2
Bestimmung des Virustiters im Überstand ................................................................. 89
3.4.3
Messung der Cytokine mittels ELISA ......................................................................... 90
3.5
Cokultur von dendritischen Zellen mit naiven T-Zellen................................................... 91
3.5.1
Isolation und T-Zell-Stimulation .................................................................................. 91
3.5.2
Intrazelluläre Cytokin-Färbung ................................................................................... 93
3.6
4
Statistik ........................................................................................................................... 94
Ergebnisse ............................................................................................................................. 95
4.1
Oberflächenmarker der dendrischen Zellen ................................................................... 95
4.1.1
Die gemessene Expression von TLR4 ist bei DCs nach Cytokinstimulation im
Falle einer RSV-Infektion deutlich höher.................................................................... 95
4.1.2
Die Expression des CD86 ist bei cytokinaktivierten DCs signifikant erhöht im
Vergleich zu ruhenden DCs........................................................................................ 96
4.1.3
Die Expression des CD208 zeigt bei aktivierten DCs eine deutliche Steigerung der
Expression im Vergleich zu ruhenden DCs................................................................ 97
4.1.4
Bei den Oberflächenmarkern HLA-DR, CD83 und CCR-6 zeigten sich durch die
Aktivierung bzw. RSV-Exposition statistisch keine signifikanten Unterschiede ......... 98
4.2
4.1.4.1
HLA-DR Expression ..................................................................................... 98
4.1.4.2
CD83-Expression ......................................................................................... 99
4.1.4.3
CCR-6-Expression ..................................................................................... 100
Messung der intrazellulären Virusreplikation, der Freisetzung infektiöser Partikel und
Ausschüttung der Cytokine IL-6 und IL-8 ..................................................................... 101
4.2.1
RSV-Replikation bei ruhenden und aktivierten DCs................................................. 101
4.2.2
Titer infektiöser Partikel im Überstand infizierter DCs.............................................. 102
4.3
Cytokinproduktion von infizierten dendritischen Zellen ................................................ 103
4.4
Produktion von IFN-γ, IL-4, IL-13 und IL-10 durch cokultivierte T-Zellen..................... 104
4.4.1
IFN-γ-Produktion durch T-Zellen .............................................................................. 105
4.4.2
Die IL-4-Produktion durch T-Zellen .......................................................................... 106
4.4.3
Die IL-13-Produktion durch T-Zellen ........................................................................ 108
4.4.4
Die IL-10-Produktion durch T-Zellen ........................................................................ 109
5
Diskussion............................................................................................................................ 110
5.1
Cytokinaktivierte dendritische Zellen setzen im Vergleich zu ruhenden dendritischen
Zellen mehr infektiöse RSV-Partikel frei....................................................................... 111
5.2
Eine RSV-Infektion führt zu keiner weiteren Expression von Aktivierungsmarkern auf
aktivierten dendritischen Zellen .................................................................................... 113
5.3
RSV infizierte aktivierte dendritische Zellen induzieren in cokultivierten T-Zellen in
der primären Immunantwort eine verminderte Interferon-γ Produktion und eine
gesteigerte IL-10 Produktion in der sekundären Antwort ............................................. 114
5.4
RSV steigert die IL-6, nicht aber die IL-8 Produktion von cytokinaktivierten
dendritischen Zellen...................................................................................................... 116
5.5
6
Zusammenfassung ....................................................................................................... 118
Literaturverzeichnis.............................................................................................................. 119
3
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
A
B
C
D
E
F
G
Abb.
AG
AK
APC
bzw.
CBMC
CDCPD
cpm
DC
ELISA
FACS
FCS
FDC
FITC
FSC
g
GM-CSF
H
h
HBSS
Hep2
I
ICAM
IDC
IFN
Ig
IL
KBR
µl
MACS
MFI
MHC
min
ml
MNZ
MOI
NK
NO
OVA
PBMC
PBS
PDC
PE
PFU
PG
RNA
ROS
K
M
N
O
P
R
HLA
Abbildung
Antigen
Antikörper
Antigen-präsentierenden Zellen
Beziehungsweise
Cord Blood Mononuclear Cells
Cluster of Differentiation
Citrat-Phosphat-Dextrose
Counts per minute
Dendritic Cell (Dendritische Zelle)
Enzyme Linked Immunosorbent Assay
Fluorescence activated cell sorting
Fetal Calf Serum
Follikuläre dendritische Zellen
Fluorescein-Iso-Thio-Cyanat
Forward scatter
Gravitationskonstante
Granulocyte-Makrophage Colony-Stimulating
Factor
Stunde
Hanks balanced salt solution, steril
Human Epitelial Cells
Human Leukocyte Antigen
Intercellular adhesion molecule
Interdigitierende dendritischen Zellen
Interferon
Immunglobulin
Interleukin
Komplementbindungsreaktion
Mikroliter
Magnetic Associated Cell Sorting
Mittlere Fluoreszenz Intensität
Major Histocompatibility Complex
Minute
Milliliter
Mononukleäre Zelle(n)
Multiplicity of infection
Natürliche Killerzelle(n)
Stickstoffmonoxid
Ovalbumin
Peripheral Blood Mononuclear Cell
Phosphate Buffered Saline
Plasmazytoide DC
Phycoerythrin
Plaque forming unit
Prostaglandin
Ribonuclein Acid (Ribonukleinsäure)
Reactive oxygen species
4
rpm
S
T
V
RSV
sec
SCF
SF
SSC
STAT
Tab.
Tc
TCR
TGF
THTH-1
TH-2
TLR
TNF
TNF-α
VLA
vs.
Revolutions per minute = Umdrehungen pro
Minute
Respiratory syncytial virus
Sekunde
stemm cell factor
Stammzellfaktor
Sideward scatter
Signal
Transducers
and
Activator
of
Transcription
Tabelle
cytotoxische CD8+ T-Lymphozyten
T-Zell-Rezeptor
Transforming Growth Factor
T-Helfer-Lymphozyten
Typ1-T-Helferzellen
Typ2-T-Helferzellen
Toll Like Receptor
Tumor Nekrose Faktor
Tumor-Nekrose-Faktor-Alpha
Very late antigen
versus
5
TABELLENVERZEICHNIS:
Tabelle 1: Proteine des RS-Virus mit ihren jeweiligen Funktionen ................................................................... 13
Tabelle 2: Subpopulationen myeloider DCs ..................................................................................................... 30
Tabelle 3: Labormaterial und der verwendete Geräte ...................................................................................... 67
Tabelle 4: Monoklonale Antikörper für die magnetische Zellsortierung ............................................................ 69
Tabelle 5: Antikörper für die Oberflächenmoleküle der DCs ............................................................................ 70
Tabelle 6: Testkits für die Messung der Cytokine im Überstand ...................................................................... 70
Tabelle 7: Antikörper für die Färbung der intrazellulären Zytokine ................................................................... 70
Tabelle 8: Kits, Medien und Lösungen zum direkten Gebrauch ....................................................................... 71
Tabelle 9: Zellkulturzusätze.............................................................................................................................. 72
Tabelle 10: IFN-γ -Produktion durch T-Zellen in Cokultur, Statistik ................................................................ 106
Tabelle 11: IL-4 -Produktion durch T-Zellen in Cokultur, Statistik .................................................................. 107
Tabelle 12: IL-13-Produktion durch T-Zellen in Cokultur, Statistik ................................................................. 108
Tabelle 13: IL-10-Produktion durch T-Zellen in Cokultur, Statistik ................................................................. 109
6
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1:
Elektronenmikroskopische Aufnahme eines RS-Virus........................................... 11
Abbildung 2:
Schematischer Aufbau eines RSV mit Lipid-Doppelmembran............................... 12
Abbildung 3:
Schematische Darstellung des RSV-Genoms........................................................ 14
Abbildung 4:
Auftreten der RSV-Infektion im dualen RSV-Rhythmus von Januar
1996 bis Mai 2004 .................................................................................................. 15
Abbildung 5:
Entwicklung von dendritischen Zellen (DC)............................................................ 28
Abbildung 6:
Reifung von dendritischen Zellen. .......................................................................... 35
Abbildung 7:
Die an der Interaktion zwischen DC und T-Zelle beteiligten Liganden
und Cytokine........................................................................................................... 36
Abbildung 8:
Entwicklung der T-Zellen. ....................................................................................... 48
Abbildung 9:
Rolle des INF-γ in der Differenzierung der T-Helfer-Antwort zugunsten
einer TH-1-Antwort ................................................................................................. 56
Abbildung 10: Eindringen des RSV in das Bronchialepithel und intrazelluläre Signale, ............... 60
Abbildung 11: Zelluläre Reaktionen nach RSV-Infektion .............................................................. 61
Abbildung 12: Abhängigkeit des Verlaufs einer RSV-Infektion vom Typ der Immunantwort. ....... 64
Abbildung 13: Zeitplan der Zellisolation und Anzucht von dendritischen Zellen und
naiven T-Zellen....................................................................................................... 75
Abbildung 14: Schichtung nach Zentrifugation über den Dichtegradienten .................................. 78
Abbildung 15: Magnetische Zellseparation.................................................................................... 79
Abbildung 16: Induktion und Messung der Reifungsmarker.......................................................... 84
Abbildung 17: Durchflusszytometrische Messung von Oberflächenmarkern
dendritischer Zellen. ............................................................................................... 87
Abbildung 18: Messung von Cytokinen und RSV im Überstand dendritischer Zellen................... 89
Abbildung 19: Cokultur von dendritischen Zellen mit naiven T-Zellen. ......................................... 92
Abbildung 20: Durchflusszytometrische Messung der intrazellulären Cytokine............................ 93
Abbildung 21: Expression von TLR-4 auf CD1a+ DCs unter Einfluß von RSV............................. 96
7
Abbildung 22: Expression von CD86 auf CD1a+ DCs unter Einfluß von RSV. ............................ 96
Abbildung 23: Expression von CD208 in CD1a+ DCs unter Einfluß von RSV.............................. 97
Abbildung 24: Expression von HLA-DR auf ruhenden DCs und aktivierten DCs unter Einfluß
von RSV.................................................................................................................. 98
Abbildung 25: Expression von CD83 auf CD1a+ DCs unter Einfluß von RSV. ............................ 99
Abbildung 26: Expression von CCR-6 auf CD1a+ DCs unter Einfluß von RSV.......................... 100
Abbildung 27: Zahl der RSV Kopien in infizierten DCs. .............................................................. 101
Abbildung 28: Infektiöse Partikel im Überstand bei ruhenden und aktivierten DCs. ................... 102
Abbildung 29: Produktion von IL-6 durch aktivierte und ruhende DCs. ...................................... 103
Abbildung 30: Produktion von IL-8 durch aktivierte und ruhende DCs. ...................................... 103
Abbildung 31: IFN-γ-Produktion durch cokultivierte T-Zellen. ..................................................... 105
Abbildung 32: IL-4-Produktion durch cokultivierte T-Zellen......................................................... 107
Abbildung 33: IL-13-Produktion durch cokultivierte T-Zellen....................................................... 108
Abbildung 34: IL-10-Produktion durch cokultivierte T-Zellen....................................................... 109
8
1 Einleitung
Infekte des Respirationstraktes sind die häufigsten Erkrankungen im Säuglingsund Kleinkindalter. Mit ca. 30 % ist das RS-Virus hierbei eine der häufigsten
Ursachen für die Infektion der Atemwege. Es sind bei 95 % der Kleinkinder bis
zum 2. Lebensjahr Antikörper gegen RSV nachweisbar.
Bei etwa 2 % der RSV-Infektionen nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf mit
Dyspnoe
und
verminderter
Sauerstoffsättigung,
so
dass
eine
stationäre
Behandlung erforderlich ist. Bis zu 5 % der stationär behandelten Säuglinge
werden
im
Laufe
der
Erkrankung
beatmungspflichtig.
Über
die
pathophysiologischen Mechanismen, die als Ursache hinter einem schweren
Verlauf der Erkrankung in den ersten Lebensmonaten stehen, ist bisher wenig
bekannt.
Darüber hinaus konnte in Studien gezeigt werden, dass Kinder, die eine schwere
RSV-Infektion durchgemacht haben, häufiger an kindlichem Asthma leiden, als
Kinder ohne schweren Verlauf der Infektion. In der neueren Zeit finden sich immer
mehr Hinweise, dass es auch eine umgekehrte Beziehung zwischen RSV und
Asthma gibt. So vermutet Thomsen et al. (Thomsen et al., 2009), dass die
genetische Prädisposition für Asthma auch eine Prädisposition für eine schwere
RSV-Infektion darstellt. Es konnte in der Studie, die eineiige und zweieiige
Zwillingspärchen miteinander verglich, gezeigt werden, dass schwere
RSV-Infektionen und Asthma miteinander vergesellschaftet sind. Zudem konnte
nachgewiesen werden, dass eine schwere RSV-Infektion häufiger bei Kindern mit
einer positiven Asthma-Anamnese bzw. positiver Familienanamnese auftritt.
Auf Grund der hohen Anzahl der Infektionen stellt sich die Frage, wann eine
Infektion
einen
schweren
Verlauf
nimmt
und
welche
immunologischen
Voraussetzungen hierfür entscheidend sind.
Interessanterweise hat sich gezeigt, dass die Reife des Immunsystems zum
Zeitpunkt der Erstinfektion mit RSV eine entscheidende Rolle für die Schwere der
Erkrankung und Folgeerkrankungen spielt. Erst nach Erreichen des ersten
Lebensjahres sind DCs im Lungengewebe als fester Bestandteil nachweisbar. In
der
Zeit
zuvor
erfolgt
die
lokale
Immunabwehr
durch
eingewanderte
inflammatorische DCs (Tschernig et al., 2006). Im Zeitraum vor Vollendung des
ersten Lebensjahres verlaufen die RSV-Infektionen deutlich schwerer. Die DCs,
9
die an der Immunabwehr vor Erreichen des ersten Lebensjahres beteiligt sind,
wandern als inflammatorische DCs angelockt durch die Entzündung ein.
Um nun im Labor Bedingungen zu schaffen, die mit den Bedingungen im lebenden
Organismus vergleichbar sind, wurden in dieser Arbeit dendritische Zellen aus
CD-34+ Nabelschnurblutstammzellen gewonnen und unter dem Einfluss von IL-4
in vitro zu dendritischen Zellen differenziert. Diese sind als ruhende dendritische
Zellen, wie sie auch im Atemtrakt vorkommen, anzusehen (Schauer et al., 2004;
Shortman and Naik, 2007; Villadangos and Schnorrer, 2007). Zusätzlich wurde
mittels eines Cytokincocktails bestehend aus TNF-α, IL-1a, IL-6 und PGE2, ein
Entzündungsmilieu simuliert, in dem dendritische Zellen aktiviert werden, im Sinne
von eingewanderten inflammatorischen DCs myeloider Herkunft.
Die so gewonnenen ruhenden und cytokinaktivierten dendritischen Zellen sind
geeignet, die in vivo ablaufende Immunantwort im Labor zu simulieren (Bartz et
al., 2003a; Caux et al., 1997; Caux et al., 1999; Demedts et al., 2005; Hussell et
al., 2004; Krilov, 2001; Sung et al., 2006; Thomas et al., 1993; Valladeau et al.,
1999; Waris et al., 1992).
10
1.1 Das Respiratory Syncytial Virus
1.1.1 Beschreibung des Virus
Das RS-Virus (Respiratory Syncytial Virus) wurde erstmals 1956 bei erkrankten
Laborschimpansen isoliert (Blount, Jr. et al., 1956), die die Zeichen eines oberen
Atemwegsinfektes aufwiesen. Erst später wurde dieses Virus in Zusammenhang
mit Bronchiolitis bzw. Infektionen des unteren Respirationstraktes insbesondere
bei Säuglingen und Kleinkindern gebracht (Chanock et al., 1957).
Das RS-Virus gehört zu der Gattung der Pneumoviren, der Familie der
Paramyxoviridae. Zu dieser Familie gehören auch das Parainfluenza Virus Typ 1-4
sowie das Masern- und Mumps-Virus.
Das RS-Virus ist von einer Hülle umgeben und besitzt, wie für die Familie der
Paramyxoviridae typisch, ein helikales Kapsid. Die Hülle besteht aus einer LipidDoppelmembran, die aus der Zellmembran der Wirtszelle stammt.
Abbildung 1:
Elektronenmikroskopische Aufnahme eines RS-Virus.
(Public
Health
Image
Library
(PHIL)
des
CDC,
1981)
http://phil.cdc.gov/phil/details.asp, letzter Zugriff 13.06.2012
11
Abbildung 2:
Schematischer Aufbau eines RSV mit Lipid-Doppelmembran, transmembranösen
Oberflächen-Proteinen und RNA-Einzelstrang sowie RNA-Polymerase (modifiziert
nach Hall, CB., (Hall, 2001))
Das Genom des RS-Virus besteht aus einem einzelnen Strang RNA von negativer
Polarität, der 15,2 Kilobasen enthält, und kodiert 11 Proteine in insgesamt 10
Genen (Chanock et al., 1957; Huang and Wertz, 1982).
12
Tabelle 1: Proteine des RS-Virus mit ihren jeweiligen Funktionen*
Transmembranöse Oberflächen-Proteine
Anheftung an die Wirtszelle (Attachment)
G Protein
protektives Antigen
Chemokine ligand 1 (CX3CL1) - Mimik
TLR-4 Antagonist
Fusion
F-Protein
mit
der
Zellmembran
und
Eindringen ins Zellinnere (Entry)
Neutralisierendes und protektives Antigen
TLR agonist
SH
inhibiert TNF-α Signalweg
verhindert Apoptose
Innere Hüll-Membran
M
Zusammenlagerung zum fertigen Virus
(Assembly)
Nucleokapsid-Proteine
N Nukleoprotein
RNA Umhüllung mit Kapsid
P Phosphoprotein
Cofaktor der RNA Synthese
L
RNA-Polymerase
M2-1
Transkriptionsfaktor
Regulatorisches Protein
M2-2
reduziert virale Transkription
erhöht RNA-Replikation
Nicht-strukturelle Proteine
Inhibierung der Typ 1 IFN Induktion
NS1
Inhibierung des Typ 1 IFN Signalweg
NS2
Aktivierung PI3K und NF-κB
Verhindern Apoptose
*Nach Collins und Graham sowie Fuentes et al. (Collins and Graham, 2008;
Fuentes et al., 2007)
13
Man unterscheidet die 2 Subtypen A und B des RS-Virus, die aber keine
Unterschiede in Ihrer Epidemiologie oder Klinik aufweisen, sondern sich lediglich
in der Form des G-Proteins unterscheiden (Taylor et al., 1989).
Abbildung 3:
Schematische Darstellung des RSV-Genoms modifiziert nach einer Abbildung von
Collins und Murphy (Collins and Murphy, 2005).
Das Fusionsprotein (F) ist für die Penetration in die Zelle notwendig. Durch seine
stabile Struktur ist es ein Angriffspunkt für neutralisierende Antikörper. Zudem
sorgt das F-Protein für die Ausbreitung des Virus innerhalb der Zellen, indem es
zu einer Verschmelzung infizierter Zellen mit nicht infizierten Zellen führt
(Synzytienbildung).
Das Glykoprotein (G) ist für die Anheftung an die Zelle notwendig und ist das
Unterscheidungsmerkmal der beiden RSV-Subtypen A und B.
Das L-Protein (L) dient dem Virus als RNA-Polymerase.
Die beiden Matrixproteine (M1, M2) sind für die Anheftung des Nukleokapsid an
die Hülle verantwortlich bzw. für die Regulation der Transkription der Virusproteine
notwendig.
Die
beiden
nicht-strukturellen
Proteine
haben
eine
immunmodulatorische
Funktion, u. a. indem sie die Interferon Typ 1 Produktion hemmen.
Ein weiterer Faktor für die Ausbreitung von RSV liegt in der relativ hohen
Umweltresistenz (das RS-Virus kann stundenlang auf kontaminierten Oberflächen
überleben), der aber eine hohe Empfindlichkeit gegen Desinfektionsmittel und
Detergenzien gegenüber steht.
1.1.2 Epidemiologie
RSV-Infektionen häufen sich saisonal in den Herbst- und Wintermonaten.
Vergleicht man mehrere Jahre miteinander, so findet sich ein so genannter dualer
Rhythmus mit einem frühen Beginn der Epidemie im Oktober/November im ersten
14
Jahr. Diese weist insgesamt mehr Erkrankungen auf als die Periode im darauf
folgenden Jahr. Diese Periode beginnt dann deutlich später im Jahr, teilweise erst
im Januar, dauert dann aber auch zum Teil bis in den April hinein. Die zweite,
später beginnende Phase verläuft wesentlich schwächer als die frühe Periode. Der
duale Rhythmus der RSV-Infektion innerhalb der Jahre 1996-2004 wird in der
Abbildung 4 graphisch dargestellt (Terletskaia-Ladwig et al., 2005; Weigl et al.,
2001).
Abbildung 4:
Auftreten der RSV-Infektion im dualen RSV-Rhythmus von Januar 1996 bis Mai 2004
(Quelle: Terletskaia-Ladwig et al. 2005)
Etwa 10.000 Krankenhausaufenthalte pro Jahr werden in Deutschland durch eine
RSV-Infektion verursacht. Bei Infektionen des Respirationstraktes eines Säuglings
im ersten Lebensjahr ist das RS-Virus der häufigste verursachende Erreger
(Meissner, 1994).
Etwa 0,5-2 % der Kinder mit einem RSV-Infekt müssen stationär behandelt
werden. Diese Kinder gehören besonders häufig zur Altersgruppe der 2 - 6
Monate alten Säuglinge (Glezen et al., 1986). Insgesamt ist das RS-Virus für 5090 % der stationär behandlungsbedürftigen Bronchiolitiden verantwortlich (Hall,
2001). So konnte in einer Studie aus Deutschland nachgewiesen werden, dass
RSV für die stationäre Behandlung von 1,2 % aller Kinder unter 2 Jahren
verantwortlich ist (Weigl et al., 2001).
Bis zum dritten Lebensjahr haben dann fast 100 % der Kleinkinder Kontakt mit
RSV gehabt. Bei ca. 82 % der Kinder sind bereits bis zum 2. Lebensjahr
15
Antikörper gegen RSV nachweisbar, am Ende des ersten Lebensjahres bei 69 %
der Kinder. Bis zu 50 % der Kinder haben bis zum zweiten Lebensjahr mindestens
zwei Infektionen mit RSV durchgemacht (Glezen et al., 1986).
Ein Grund für die hohe Infektionsrate bei Kindern mit ca. einem halben Lebensjahr
ist der Verlust des bis dahin bestehenden Nestschutzes durch die diaplazentar
übertragenen Antikörper der Mutter, die etwa bis Ende des zweiten Lebensmonats
abgebaut sind (Wang et al., 1997). Ein weiterer Grund ist, dass Säuglinge noch
nicht die Fähigkeit besitzen, Antikörper gegen die glykolierten Proteine (Proteine G
und F des RSV) zu bilden und somit auf die Antikörper der Mutter angewiesen
sind. In einer Studie von Glezen et al. konnte nachgewiesen werden, dass die
Schwere der Erkrankung innerhalb der ersten 6 Lebensmonate umgekehrt
proportional zu den mütterlichen Antikörpern ist (Glezen et al., 1981). Erst Kinder
ab dem zweiten Lebenshalbjahr bilden schützende Antikörper gegen glykosilierte
Epitope und können somit neutralisierende Antikörper bilden (Forster et al., 1995).
Auch Stillen scheint ein protektiver Faktor zu sein, dieses konnten Holberg et al.
nachweisen (Holberg et al., 1991).
Im Allgemeinen verläuft eine RSV-Infektion v. a. bei Kindern unter einem Jahr zu
einem erhöhten Anteil schwer und befällt auch den unteren Respirationstrakt. So
entwickeln nach einer RSV-Exposition ca. 40 % der Kinder eine Bronchiolitis bzw.
25% eine Pneumonie. Insgesamt 1-2 % der mit RSV infizierten Kleinkinder
müssen sogar wegen einer schweren Infektion der unteren Atemwege stationär
behandelt werden (Psarras et al., 2004; Simoes, 1999). 58 % der infizierten und
stationär behandelten Kinder sind zum Zeitpunkt der Infektion unter 6 Monate alt,
17 % zwischen 6-11 Monate alt, 18 % sind 12-24 Monate alt (Hall et al., 2009).
Darüber hinaus müssen etwa 2-5 % der stationär behandelten Kinder während der
Erkrankung maschinell beatmet werden (Leader and Kohlhase, 2002).
Eine RSV-Infektion kann sogar tödlich verlaufen, wenn sie von einer bakteriellen
Superinfektion
oder
anderen
Atemwegserkrankungen
begleitet
wird
oder
Vorerkrankungen vorliegen. Eine tödlich verlaufende RSV-Infektion findet man vor
allem
in den ersten zwei Lebensjahren (Nair et al., 2010). Etwa 1-2 % der
schweren RSV-Infektionen verlaufen tödlich (La Via et al., 1993; Robert Koch
Institut, 2011). In den USA z.B. sind ca. 500 Todesfälle /Jahr, die auf eine RSV-
16
Infektion zurückzuführen sind. In Risikogruppen für schwere RSV-Infektionen
kommt es jedoch zu einer Mortalität von bis zu 5 %.
Umgekehrt findet sich bei 60-70 % der Säuglinge, die wegen einer Bronchiolitis
stationär behandelt werden, RSV als verursachende Erkrankung (Hall, 1999).
Im Gegensatz zu anderen Erkrankungen finden sich keine Unterschiede bei der
Inzidenz der RSV-Infektion innerhalb der Europäischen Union. So lässt sich
überall in der EU eine vergleichbare Inzidenz feststellen (Weigl et al., 2001).
Als Risikofaktoren für eine schwere RSV-Infektion bei Säuglingen und
Kleinkindern wurden von Simoes für Industrieländer folgende Faktoren identifiziert
(Simoes, 2003):
•
Frühgeburtlichkeit < 35 SSW
•
Männliches Geschlecht
•
Viele Geschwister, v. a. im Kindergartenalter
•
Rauchen im Haushalt
•
Niedriger sozioökonomischer Status
•
Kein oder geringes Stillen
•
Tagesbetreuung anderer Kinder
•
Immunschwäche
•
Lungenerkrankungen oder neuromuskuläre Erkrankungen
•
Entlassung von Frühgeborenen in den Monaten Oktober bis Dezember
Die Immunität, die einer Primärantwort gegen das RS-Virus folgt, ist weder
ausreichend, um vor einer Reinfektion zu schützen, noch dauerhaft wirksam. Sie
hinterlässt lediglich einen Schutz, der vor schweren Reinfektionen schützt (Hall,
2001). Jede weitere Infektion verläuft dadurch deutlich milder als die erste
Infektion. Bei Erwachsenen konnte nachgewiesen werden, dass ein niedriger
Anitkörper-Titer mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einer Reinfektion mit RSV
korreliert (Hall et al., 1991).
17
1.1.3 Klinik der RSV Infektion
Übertragen wird das RS-Virus über Schmier- und Tröpfcheninfektion. Das RSVirus wird primär über den oberen Respirationstrakt aufgenommen. Das Virus
kann aber auch über die Konjunktiven des Auges eindringen (Bitko et al., 2007).
Die Inkubationszeit des RS-Virus beträgt 2-8 Tage. Die Infektion an sich klingt
nach etwa ein bis drei Wochen ab. Primär ist der obere Respirationstrakt
betroffen, bei schweren Verläufen greift die Infektion auf den unteren
Respirationstrakt über. Die Symptome der RSV-Infektion sind jedoch abhängig
von der Ausbreitung sehr unterschiedlich. Die Symptome reichen von leichtem
Schnupfen bis hin zu einer Pneumonie oder gar einer beatmungspflichtigen
Bronchiolitis. Auch ein Keuchhusten-ähnliches Krankheitsbild mit inspiratorischem
Stridor kann als Folge einer RSV-Infektion auftreten. Einen stummen Verlauf gibt
es jedoch so gut wie gar nicht.
Die
Ursache
für
ein
Übergreifen
der
RSV-Infektion
auf
den
unteren
Respirationstrakt scheint entweder die Verschleppung der Viren durch Aspiration
oder die Ausbreitung des Virus innerhalb der Zellen von proximal nach distal zu
sein. Bei Patienten im Säuglingsalter verlaufen etwa 75 % der Erkrankungen als
Infektion der oberen Luftwege mit Rhinitis, meistens begleitet durch Fieber und
eventuell vermindertem Appetit (Hof and Dörries, 2005). Häufig wird die Infektion
von einer Otitis media begleitet und es findet sich eine Konjunktivitis. Eine Otitis
findet sich in etwa 40 % der Fälle (Krilov et al., 1987; Krilov, 2001). In einigen
Fällen kann die Infektion im weiteren Verlauf auf die unteren Atemwege
übergreifen und als eine interstitielle Bronchiolitis bzw. Pneumonie oder als eine
obstruktive Bronchitis in Erscheinung treten. Diese Infektion unterhalb des Larynx
findet man in 25 % bis 40 % der Fälle.
Risikofaktoren für einen schweren Verlauf sind u.a. Alter unter 4 Monaten sowie
eine Immunschwächung z.B. nach Transplantation (Holberg et al., 1991). Ist der
untere Respirationstrakt betroffen, findet sich eine Verlegung und Verengung der
Bronchiolen. Die Zeichen einer Mitbeteiligung der Bronchiolen sind u.a.
Tachypnoe, exspiratorisches Giemen, abgeschwächtes Atemgeräusch und
feinblasige Rasselgeräusche. Zusätzlich zeigt sich ein hypersonorer Klopfschall
auf Grund einer Überblähung der Lunge. Das Kind wird dyspnoisch, dieses zeigt
sich vor allem durch Nasenflügeln und eine deutliche Flankenatmung. Die O2Sättigung kann auf <90 % absinken (Hall et al., 1979). Es kann sogar zu einer
18
respiratorischen Partial- oder Globalinsuffizienz kommen, so dass das Kind für
einige Tage beatmungspflichtig wird oder zumindest zeitweise der Bedarf
zusätzlicher Sauerstoffzufuhr über eine Nasensonde besteht. Bei sehr kleinen
Kindern findet sich ein eher untypisches Bild. So kann sich die Infektion lediglich
durch Unruhe oder verminderte Aktivität (i. S. von Schlappheit und Trinkunlust)
bemerkbar machen. Jedoch sind auch ein sepsisähnliches Bild oder sogar ApnoeEpisoden möglich.
Bei Erwachsenen hingegen tritt die Infektion häufig lediglich mit Symptomen eines
banalen Infektes des oberen Respirationstraktes auf. Es gibt jedoch auch
schwerer verlaufende Infektionen bei Erwachsenen. So wurde durch Han et al.
nachgewiesen, dass ca. 2-9 % der Pneumonien bei Erwachsenen durch RSV
verursacht werden (Han et al., 1999).
Ältere Erwachsene, die an chronischen Herz- oder Lungenerkrankungen leiden,
oder ein suprimiertes Immunsystem aufweisen, haben ein erhöhtes Risiko bei
Reinfektion an einer schweren RSV-Infektion zu erkranken. Duncan et al. konnten
nachweisen, dass eine Herzerkrankung eine RSV-Infektion deutlich begünstigt. So
wurde bei 91 % der hospitalisierten Patienten, die an einer Herzerkrankung litten,
eine nosokomiale Infektion mit RSV nachgewiesen, wohingegen nur 31 % der
Patienten ohne Herzleiden an RSV erkrankten. Zudem fand sich ein deutlich
höherer Virus-Titer im Nasopharyngealsekret bei beatmeten Patienten im
Vergleich zu nicht-beatmeten Patienten. Bei Patienten mit Vorerkrankungen des
Respirationstrakts konnte dies ebenfalls im Vergleich zu gesunden Patienten
nachgewiesen werden (Duncan et al., 2009).
Die Rekonvaleszenz bei unkompliziertem Verlauf liegt bei 1-2 Wochen. Aber auch
nach Verschwinden der Symptome können die Patienten das Virus weitere 1-3
Wochen ausscheiden. (CDC (Centers for Desease Control and Prevention), 2011)
19
1.1.4 Histologie
Histologisch lassen sich eine Hyperämie und ein Ödem des Epithels nachweisen
(Hof and Dörries, 2005).
Zusätzlich finden sich Infiltrate aus mononukleären
Zellen. Entsteht in der Folge eine schwere RSV-Bronchiolitis, so ist diese durch
die Nekrose des Bronchiolusepithels gekennzeichnet, während das Ödem und
Hypersekretion das Lumen obstruieren.
1.1.5 Diagnostik
Im Vordergrund der Diagnosestellung „RSV-Infektion“ stehen klinische Zeichen,
sowie das typische Infektionsalter und der Zeitpunkt des Auftretens der Infektion in
den Phasen der jahreszeitlichen Häufung. Klinische Zeichen einer RSV-Infektion
sind auskultatorisches Knistern und exspiratorisches Giemen über der Lunge,
hypersonorer Klopfschall, sowie Nasenflügeln und Einziehungen der Thoraxwand.
Bei jungen Säuglingen können Apnoen als erstes Symptom auftreten. Zudem
kann man eine pulsoxymetrisch gemessene Sauerstoffsättigung zwischen 85-90%
messen.
Radiologisch
zeigt
sich
ein
diffuses
Bild
mit
streifigen
Verdichtungen,
Dystelektasen und Zeichen einer Überblähung (Khamapirad and Glezen, 1987).
Labortechnisch besteht die Möglichkeit eines RSV-Schnell-Tests (Schauer et al.,
2007). Der Virusnachweis durch ELISA, Immunfluoreszenz oder PCR aus dem
Nasen-Pharynx-Sekret ist ebenfalls möglich. Der Antigen-Nachweis mittels ELISA
hat eine Sensitivität von 80-90 %, wobei der Test je sensitiver reagiert, je jünger
die Patienten sind (Englund, 1999; Schauer et al., 2007). Als Goldstandard in der
Diagnostik einer RSV-Infektion gilt immer noch die Zellkultur in der der
zytopathische Effekt nachgewiesen wird. Diese wird aber nur noch als „Kontrolle“
der anderen Verfahren in klinischen Studien angewendet, da die Zellkultur mit
einer Anzuchtdauer von bis zu 7 Tagen einen zu langen Nachweiszeitraum für den
klinischen Alltag besitzt.
20
1.1.6 Therapie und Prophylaxe
Die Therapie besteht vor allem in einer symptomatischen Therapie, da es keine
spezifische antivirale Therapie gegen das RS-Virus gibt.
In leichten Fällen bieten sich als rein symptomatische Therapie KochsalzInhalationen, fiebersenkende Medikamente und abschwellende Nasentropfen an.
Kinder mit einer schweren RSV-Infektion werden zur Überwachung und
intensiveren Therapie stationär aufgenommen. Sie werden bei ausreichender
Flüssigkeitszufuhr klinisch und mittels Monitor überwacht, wobei ein besonderes
Augenmerk
der
Sauerstoffsättigung
gilt.
Die
Gabe
von
abschwellenden
Nasentropfen und das tracheale Absaugen sollen den Atemwegswiderstand
senken.
Als
zusätzliche
Maßnahmen
stehen
Oberkörperhochlagerung,
Sauerstoffgabe und ausreichend Ruhe zur Verfügung.
Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichend sein, kann zusätzlich mit ß-2Sympathomimetikum sowie Adrenalin inhaliert werden.
Des Weiteren können nach einigen Studien inhalative bzw. systemisch
verabreichte
Steroide
die
Schwere
der
Erkrankung
mildern
und
die
Krankheitsdauer verkürzen, wobei der Einsatz der Steroide umstritten ist (van
Woensel et al., 2003). Sie haben aber keinen Einfluss auf das Outcome der
Patienten.
In neuen Studien wurde die Wirksamkeit der bisher üblichen Therapiemaßnahmen
untersucht. Eber konnte 2011 nachweisen, dass lediglich die Therapie mit einer
hypertonen Kochsalzlösung einen messbaren Erfolg in der Therapie der akuten
RSV-Infektion
bringt.
Alle
andere
Therapieansätze
sind
nach
seinen
Untersuchungen nicht routinemäßig einzusetzen, jedoch sollte im Einzellfall vom
klinischen Erfolg abhängig, über eine Anwendung entschieden werden (Eber,
2011).
Eine weitere Therapiemöglichkeit besteht im Einsatz des Virustatikums Ribavirin,
welches allerdings nur in der Frühphase der Erkrankung erfolgversprechend ist
und
nicht
als
Standard-Therapieverfahren
eingesetzt
wird.
Als
weitere
Therapieoptionen stehen noch IFN-α, DNAse und die Gabe von Surfactant zur
Verfügung.
21
In schweren Fällen stellt sich eine partielle bzw. sogar globale respiratorische
Insuffizienz ein, so dass eine CPAP-Beatmung bzw. eine Intubation mit
kontrollierter Beatmung notwendig wird.
Seit 1999 gibt es die Möglichkeit der passiven Immunisierung durch den
monoklonalen
Antikörper
der
IgG1-Subklasse
Palivizumab
(Handelsname
Synagis®), der gegen das F-Protein des RS-Virus gerichtet ist. Dieser stört die
Fusion viraler und zellulärer Membranen, wodurch das Eindringen des Virus in die
Wirtszelle verhindert wird (Welliver, 1998). In Deutschland wird, vor allem aus
wirtschaftlichen Gründen, laut AWMF-online Leitlinie, die Anwendung von
Palivizumab beschränkt auf
•
Kinder, die in der 35. Schwangerschaftswoche oder früher geboren wurden
und zu Beginn der RSV-Saison jünger als 6 Monate sind,
•
Kinder unter 2 Jahren, die innerhalb der letzten 6 Monate wegen
bronchopulmonaler Dysplasie behandelt wurden,
•
Kinder unter 2 Jahren mit hämodynamisch signifikanten angeborenen
Herzfehlern.
Diese Leitlinie ist eine Konsensusbildung der Deutschen Gesellschaft für
Pädiatrische Infektiologie (DGPI), der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische
Kardiologie (DGPK), der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie (GPP) und
der Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin (GNPI).
Der Antikörper wird während der RSV-Saison in 5 intramuskuläre Injektionen (i.m.)
im Abstand von 3-4 Wochen verabreicht, wobei mit der ersten i.m. Injektion im
November zu Beginn der RSV Saison begonnen wird.
Die Sicherheit und Effizienz von Palivizumab wurde in der IMPACT-RSV-Studie,
einer randomisierten, doppelblinden, placebo-kontrollierten Studie nachgewiesen.
Bei der Untersuchung Palivizumab im Vergleich zu einem Placebo konnte eine
signifikante Reduktion der Zahl von Hospitalisierungen infolge RSV-Erkrankungen
in der Gruppe die Palivizumab erhielt, nachgewiesen werden. Der Anteil der
Hospitalisierungen sank von 10,6 % der Placebogruppe auf 4,8 % der
Palivizumab-Gruppe.
Zudem konnte Palivizumab die Zahl der intensivpflichtig verlaufenden RSVInfektionen reduzieren, nicht aber die Dauer des Intensivaufenthaltes bei schwerer
RSV-Infektion (Suresh, 1999).
22
Jedoch ist eine Impfung mit attenuierten oder abgetöteten Viren bislang nicht
möglich. Derzeit wird an der Entwicklung eines Impfstoffes durch mehrere
Arbeitsgruppen gearbeitet. Einige Arbeitsgruppen arbeiten an Vaccinen die das
gereinigte Protein F oder Kombinationen aus den Oberflächenmolekülen F, G und
oder M enthalten. In klinischen Studien zeigten diese bisher nur eine
unzureichende Wirkung, die zeitlich begrenzt war. Ein Impfstoff löste sogar eine
allergische Reaktion vom Typ II aus. Neben den Oberflächenmolekülen gibt es
noch andere Ansatzstellen für die Impfstoffentwicklung: attenuierte Viren bzw.
rekombinante Impfstoffe oder einen adenoviralen Vektor.
Bei allen Ansätzen zur Entwicklung eines Impfstoffes müssen zwei wesentliche
Punkte berücksichtigt werden, zum einen, dass der Impfstoff keinen klinischen
Effekt hat, zum anderen aber eine ausreichende Immunantwort im menschlichen
Organismus auslöst. Der Impfschutz sollte möglichst dauerhaft im Vergleich zur
erreger-induzierten Immunität sein und zu keiner Verschiebung der Immunantwort
führen. Ein Beispiel für eine zugunsten der TH-2-Antwort verschobenen
Immunantwort ist der in den 1960er Jahren entwickelte Impfstoff mit Formalin
inaktiviertem Virus (Olson and Varga, 2007). Hier kam es zu mehreren
Todesfällen nach der Immunisierung. Bei der Obduktion der verstorbenen Kinder
sowie in Versuchen mit Mäusen / Affen von Ponnuraj et al. im Jahr 2001 ließ sich
eine ausgeprägte Eosinophilie des Lungenepithels nachweisen, ohne dass IFN-γ
beteiligt war (Ponnuraj et al., 2001).
1.1.7 Folgen/Probleme der RSV-Infektion
Das Hauptproblem der RSV-Infektion ist, dass es immer wieder zu schweren
Verläufen kommt. Dieses tritt vor allem
bei Kindern innerhalb der ersten 6
Lebensmonate auf. Bis heute sind die genauen Pathomechanismen hinter diesen
schweren Verläufen unklar. Es wird vermutet, dass sie in der Unreife des
Immunsystems also durch die Abwesenheit der DCs im ersten Lebensjahr im
Lungengewebe begründet sind.
Ein weiteres Problem der RSV-Infektion ist die nosokomiale Infektion vor allem bei
Frühgeborenen sowie Kleinkinder mit chronischer Grunderkrankung bei langen
Krankenhausaufenthalten. So beobachteten Berner et al, dass innerhalb einer
zehnjährigen Beobachtungsperiode 66 % der nosokomialen RSV-Infektionen bei
23
Frühgeborenen auftraten. Dabei infizierten sich 75 % dieser Kinder in den ersten 3
Lebensmonaten (Berner et al., 2001). Häufigster Übertragungsort mit 50 % ist
dabei die Intensivstation. Somit ist die Verhütung nosokomialer Infektionen ein
Ansatzpunkt für die Prävention schwerer RSV-Infektionen (Hall and Douglas, Jr.,
1981).
Es konnte in Mausmodellen nachgewiesen werden, dass das RS-Virus weit nach
Beendigung der klinischen Symptomatik im Organismus persistiert. So konnten
Schwarze et al. im Mausmodell virales Genom sowie messenger RNA 100 Tage
nach der eigentlichen Infektion in Lungenproben nachweisen. Wurden zusätzlich
CD4+ und CD8+ T-Zellen ausgeschaltet, so konnte das Virus erneut einen Infekt
auslösen (Berner et al., 2001; Schwarze et al., 2004).
Einige Studien haben gezeigt, dass eine RSV-Infektion in den ersten
Lebensjahren, die mit einer schweren Bronchiolitis einhergeht, ein erhöhtes Risiko
für eine Asthma-Entwicklung darstellt.
Schauer et al. konnten 2002 bei einer
Beobachtung von Kindern im ersten Jahr nach einer schweren RSV-Infektion mit
Bronchiolitis nachweisen, dass diese zu fast 70 % eine Obstruktion der Atemwege
aufwiesen. Bei ca. 30 % traten sogar rezidivierende Obstruktionen auf. Zudem war
das Gesamt-IgE bei 33 % der Kinder, die eine RSV-Infektion durchgemacht
haben, im Vergleich zu 2,3 % der Kinder in der Kontrollgruppe, erhöht. Speziell
das für inhalative Allergene spezifische IgE war im Vergleich zur Kontrollgruppe
sogar deutlich erhöht (Schauer et al., 2002).
Ebenfalls konnte nachgewiesen werden, dass Kinder die wegen einer schweren
RSV-Infektion stationär behandelt werden mussten, ein deutlich erhöhtes
Allergierisiko in der Kindheit (gemessen im Alter von 7 Jahren) haben (Sigurs et
al., 2000).
So konnten Stein et al. in einer Studie nachweisen, dass Kinder nach einer RSVInfektion
deutlich
häufiger
Asthma
bzw.
rezidivierende,
obstruktive
Lungenerkrankungen bis zum 13. Lebensjahr aufweisen. Im Vergleich zu Kindern
nach einer Parainfluenza-Infektion litten fast doppelt so viele Kinder nach einer
RSV-Infektion an rezidivierenden, obstruktiven Lungenerkrankungen. Im Vergleich
zu einer gesunden Kontrollgruppe (1 %) sogar 23 mal mehr Kinder (Stein et al.,
1999).
Einige Studien z.B. von Silvestri et al. begrenzten den RSV-Effekt auf einen
Zeitraum, der bis ins Jugendlichenalter reichte. Eine schwere RSV-Infektion in den
24
ersten 6 Lebensmonaten ging in dieser Studie gehäuft mit der Entwicklung eines
kindlichen Asthmas/ rezidivierender, obstruktiver Bronchitiden einher, welche aber
zwischen dem 11. und 13. Lebensjahr verloren gingen (Silvestri et al., 2004).
Es konnte in neueren Studien nachgewiesen werden, dass eine schwere RSVInfektion, die vor allem die tiefen Atemwege betrifft, eine bis zu mehrere Jahre
anhaltende
Hyperreagibilität
-
über
das
13.
Lebensjahr
hinaus
-
des
Bronchialsystems nach sich ziehen.
2010 untersuchten Sigurs et al. Patienten 18 Jahre nach einer schweren RSVInfektion, die sie innerhalb des ersten Lebensjahres durchgemacht hatten. In
dieser Follow-up Studie konnte gezeigt werden, dass die Patienten zu einem
deutlich höheren Anteil (39 %) weiterhin unter Asthma litten, im Vergleich zur
Kontrollgruppe mit 9 %. Weiterhin konnte nachgewiesen werden, dass 41 % im
Vergleich zu 14 % in der Kontrollgruppe im Alter von 18 Jahren eine ganzjährige
Allergie aufwiesen, ebenso konnte ein Asthma mit einer frühen allergischen
Sensibilisierung bei 30 % im Vergleich zu 1 % in der Kontrollgruppe nachgewiesen
werden (Sigurs et al., 2010).
In diesem Zusammenhang interessant ist eine Studie, die Kinder nach
passiver RSV-Immunisierung im Vergleich zu nicht immunisierten Kindern
betrachtet. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass die Gruppe, die das
Immunglobulin erhielt, eine deutlich höhere Rate an normalen Lungenfunktionen
hat. Zusätzlich weist diese Gruppe einen geringeren Anteil an Kindern mit einer
atopischen Erkrankung auf. Untersucht wurden die Kinder 7 und 10 Jahre nach
der passiven Immunisierung (Wenzel et al., 2002).
25
1.2 Dendritische Zellen
Dendritische Zellen (im Weiteren nur als DCs bezeichnet) gehören zu den
Antigen-präsentierenden Zellen (APC) (Masten and Lipscomb, 1999). APC sind
heterogen
in
Bezug
auf
Lokalisation,
Phänotyp
(Expression
ihrer
Zelloberflächenmoleküle) und Funktion. Neben dendritischen Zellen können auch
Monozyten, Makrophagen und B-Lymphozyten Antigene präsentieren. In dem nun
folgenden Kapitel soll ein Überblick über die Familie der dendritischen Zellen
gegeben werden.
1.2.1 Erstbeschreibung der dendritischen Zellen (DC)
Beschrieben wurden die DCs erstmals 1973 von Steinman und Cohn, die diese in
der Milz von Mäusen entdeckten (Steinman and Cohn, 1973). Sie benannten die
Zellen
nach
ihrer
Morphologie,
den
baumartigen
Cytoplasma-Ausläufern
(griechisch dendros = Baum bzw. lat. dendriticus = verzweigt), dendritische Zellen.
In den 80iger Jahren erkannte man, dass die im 19. Jahrhundert von Langerhans
beschriebenen Langerhanszellen in der Epidermis ebenfalls zu dieser Gruppe von
Zellen gehören.
1.2.2 Funktion und Herkunft von dendritischen Zellen
Die dendritischen Zellen gelten als Bindeglied zwischen dem angeborenen und
dem adaptiven Immunsystem. Sie steuern die Ausdifferenzierung Antigenspezifischer Effektorzellen (T-Zellen) und induzieren somit eine langfristige
systemische Immunität. Die DCs entstammen aus CD34+ Stammzellen des
Knochenmarks. Von dort aus wandern sie in die peripheren Gewebe oder ins Blut.
Je nach Umgebungsmilieu entstehen verschiedene Untergruppen der DCs mit
unterschiedlicher
Lokalisation
und
Funktion.
Eine
Übersicht
über
die
verschiedenen Untergruppen der DCs gibt die Abbildung 5.
Die DCs weisen eine hohe Dichte der antigenprozessierenden Strukturen wie
Endosomen, Lysosomen und die Birbeck Granula auf. DCs findet man in fast allen
Geweben des Körpers als dichtes Netzwerk, wo sie als Wächterzellen fungieren.
26
Als unreife DCs verweilen sie im jeweiligen Gewebe oder kreisen im Blut bis zum
Antigen-Kontakt. Treffen sie auf ein fremdes Antigen, beginnt in den regionären
Lymphknoten die Maturation der DCs mit Prozessierung und Präsentation des
Antigens über MHC-Moleküle. So lösen sie über die Präsentation des Antigens
eine spezifische T-Zell-Antwort aus (Hart, 1997). Während der embryonalen
Entwicklung lassen sich die DCs ab der 6. Gestationswoche im Dottersack des
Embryo nachweisen, ab der 12. Woche im Thymus, Lymphknoten, Milz sowie in
nicht lymphatischen Organen.
Die DCs haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 8 bis 14 Tagen. So
konnte in Tierexperimenten mit Ratten neben einer geringen Dichte im
Säuglingsalter auch eine verminderte Fähigkeit zur Maturation gemessen werden
(Nelson et al., 1994). Zusätzlich konnte bei Säuglingen eine deutlich verminderte
IL-12-Produktion im Vergleich zu Erwachsenen gemessen werden. Was zu einer
reduzierten TH-1-Antwort führt (Langrish et al., 2002).
1.2.3 Einteilung der dendritischen Zellen
Alle dendritischen Zellen stammen von hämatopoetischen Stammzellen ab. Durch
verschiedene Reize und unterschiedliche Einflüsse von Chemokinen und
Cytokinen entstehen verschiedene Untergruppen der DC.
Diese Untergruppen der DCs lassen sich wiederum nach verschiedenen Kriterien
unterteilen.
Sie
lassen
sich
auf
Grund
der
Morphologie
und
der
Oberflächenmerkmale in myeloide dendritische Zellen (mDC) und plasmazytoide
dendritische Zellen (pDC) unterteilen. Die wichtigsten Unterschiede bei der
Unterteilung in myeloide und plasmazytoide (lymphoide) dendritische Zellen sowie
die
für
die
Differenzierung
notwendigen Cytokine und deren typischen
Oberflächenmarker finden sich in der Abbildung 5. Diese ist nach einer Abbildung
von Vermaelen und Pauwels modifiziert (Vermaelen and Pauwels, 2005).
27
hämatopoetische Stammzelle
CD34+
myeloide Vorläuferzelle
lymphoide Vorläuferzelle
GM-CSF
+SCF
+ TNF-α
CD14- CD1a+
Vorläuferzelle
CD14+ CD1aVorläuferzelle
GM-CSF
+SCF
+TNF-α
+TGF-β
GM-CSF
+ IL-4
epitheliale DC =
LangerhansZelle
CD11c +
CD1a
LAG
E-cadherin
Langerin
S100
IL 12
Abbildung 5:
myeloide DC
CD11c +
CD33
BDCA-1 + BDCA-3
TLR-2 + TLR-4
IL 12
plasmacytoide DC
= PDC = DC 2
CD123 = IL-3R
CD45RA
BDCA-2 + BDCA-4
TLR-7
TLR-9
MHC-II
CD11c -
IFN α/β
Entwicklung von dendritischen Zellen (DC). Aus einer myeloiden Vorläuferzelle
entstehen epitheliale DCs, sowie myeloide DCs. Zusätzlich entstehen aus lymphoiden
Vorläuferzellen plasmazytoide DCs (modifiziert nach Vermaelen und Pauwels, 2005).
1.2.3.1 Plasmazytoide dendritische Zellen
Die plasmazytoiden DCs haben ihre Bezeichnung auf Grund der gemeinsamen
Vorläuferzellen mit Lymphozyten sowie ihrer morphologischen Ähnlichkeit zu
lymphoiden Zellen erhalten.
Die plasmazytoiden DCs sind CD11c negativ und exprimieren keine weiteren
myeloiden Marker. Demgegenüber steht eine hohe Expression von CD123 (IL-3
Rezeptor), CD62L (=L-Selectin, ein Marker für Lymphozyten) und CD4.
Kommt es zu einer Antigen-Präsentation, werden durch die plasmazytoiden
dendritischen Zellen Typ1 Interferone, hier vor allem IFN-α und IFN-β, produziert.
Diese haben einen antiviralen Effekt.
Zusätzlich dienen die plasmazytoiden DCs der Regulation der Immunantwort,
indem sie Autoantigene den Thymozyten präsentieren und eine Apoptose bei
autoaggressiven T-Zellen hervorrufen.
28
1.2.3.2 Myeloide dendritische Zellen
Die dendritischen Zellen mit myeloider Herkunft werden nach ihrer Lokalisation in
interdigitierende dendritische Zellen und Langerhans-Zellen unterteilt.
Beide Untergruppen der myeloiden DCs finden sich in Haut und Schleimhäuten
u.a. auch im Atmungsepithel (s. Kapitel Lunge). Die Herkunft follikulärer
dendritischer Zellen (FDC) ist noch ungeklärt. Sie sind vor allem im Bereich der
Lymphfollikel in der Nähe der B-Zellen lokalisiert. Hier werden den B-Zellen durch
die follikulären dendritischen Zellen Antigen-Antikörper-Komplexe präsentiert. Die
follikulären dendritischen Zellen besitzen keine MHC-II-Moleküle und dienen
lediglich der Antigen-Stimulation der B-Zellen. Eine Übersicht gibt die Tabelle 2,
diese wurde nach einer Übersichtsarbeit von Satthaporn et al. modifiziert
(Satthaporn and Eremin, 2001).
29
Tabelle 2: Subpopulationen myeloider DCs *
Langerhans-Zellen
= epitheliale DC
Herkunft
Lokalisation
DC14- und CD1a
finden sich in der
Epidermis der Haut
und Schleimhäuten
Eigenschaften
kostimulatorische
Moleküle
CD80 (B7-1)
CD86 (B7-2)
CD83
ICAM1 (CD54)
CD58(LFA-3)
Interdigitierende
dendritische Zellen
(IDC) = Myeloide DC
+
DC14 und CD1a- im gesamten
Körper,
- v. a. jedoch in den
T-Zell-Regionen
von Milz, Thymus,
Lymphknoten,
Tonsillen und
Peyer-Plaques
kostimulatorische
Moleküle
CD80 (B7-1)
CD86 (B7-2)
CD83
ICAM1 (CD54)
CD58(LFA-3)
AntigenProzessierung
ja
ja
Besonderheiten
Birbeck-Granula
E-cadherin
Langerin
S100
ja
ja
ja
TGF-ß
CD68
Faktor XIIIa
MHC-II
CR1
FcγR
Maturationssignal
Synonyme
CD11c
+
+
- TGF-ß DC
- epitheliale DC
ja
ja
nein
nein
TNF
GM-CSF
IL-13
IL-4
- interstitielle CD
- myeloide DC
- IL-4 DC
ja
Follikuläre
dendritische Zellen
(FDC)
- vor allem in den
Keimzentren von
Lymphfollikeln
(z. B. im
Lymphknoten,
Peyer-Plaques).
- B-Zellregion im LK
- negativ für Marker
hämatopoetischer
Zelllinien
- kein MHC
- dienen der
konstanten
AntigenStimulation der
B-Zellen
- langlebig
- radioresistent
- keine
Phagozytose;
- lösen keine
primäre
Immunantwort aus
nein
ja + CR 2 +CR3
nein
?
*modifiziert nach einer Übersichtsarbeit von Hall and Douglas und Satthaporn et al. (Hall and Douglas, Jr.
1981; Satthaporn and Eremin 2001)
30
1.2.4 Formen der DCs in der Lunge
In der Lunge finden sich die immaturen DCs vor allem in den Bronchien und den
weiter distalen Abschnitten des Respirationstraktes, wo sie ein Netzwerk bilden
(Holt et al., 1990). In der Lunge finden sich zwei unterschiedliche Typen der DCs:
Zum einen intraepitheliale DCs, die den Langerhanszellen ähneln, zum anderen
interstitielle DCs, welche weiter differenziert sind als die intraepithelialen DCs (Holt
and Stumbles, 2000). Die Langerhanszellen der Lunge finden sich vor allem im
Bronchial-Epithel. Sie zeigen die typischen Merkmale der Langerhanszellen wie
Birbeck Granula sowie CD1a und Langerin als Oberflächenmarker (Sung et al.,
2006). Demedts et al. konnten zusätzlich zu den bereits bekannten CD1a+
Langerhanszellen zusätzliche 3 DC-Subtypen nachweisen. Sie fanden im
Lungengewebe nach Lobektomie oder Pneumektomie:
- myeloide DCs
Typ 1
CD1c
Typ 2
CD141 / CD11c
- plasmazytoide DCs
/ CD11c
CD303 / CD123
- epitheliale DCs (Langerhans)
(Demedts et al., 2005)
Zusätzlich ändert sich die Zahl der DCs in der Lamina propria der Trachea
innerhalb des ersten Lebensjahres. Im Mausmodell lassen sich solche
Veränderungen ebenfalls beobachten: Schon in der Fetalzeit sind mesenchymale
DCs in der Lunge der Mäuse nachweisbar. Die DCs der Mucosa lassen sich
bereits einige Wochen nach der Geburt nachweisen, sie erreichen eine ähnliche
Dichte wie bei erwachsenen Mäusen etwa zum Zeitpunkt des Abstillens. Die
„Besiedlung“
erfolgt
dann
von
proximal
(Nasenschleimhaut)
nach
distal
(Bronchien) (Vermaelen and Pauwels, 2005).
Beim Menschen zeigt sich ein ähnliches Bild, wobei die vollständige Besiedlung
erst mit einem Jahr nachweisbar ist.
So konnten Tschernig at al eine Zunahme der DCs nach dem ersten Lebensjahr
nachweisen. In dieser Studie wurde post mortem die Menge der in der Lunge
vorhandenen DCs (langerhansähnliche DCs) bei Kindern unter einem Jahr
untersucht.
Bei
gesunden
Kindern
konnten
keine
DCs
intraepithelial
nachgewiesen werden. Erst bei Kindern, die vor ihrem Tod an einem
Atemwegsinfekt litten, konnten sich auch DCs nachweisen lassen. Waren die
Kinder älter als ein Jahr, waren regelhaft DCs vorhanden (Tschernig et al., 2006).
31
In einer Dissertation von Horstkemper 2010 konnte gezeigt werden, dass in vitro
TGF-ß DCs (langerhansähnliche Zellen) im Vergleich zu IL-4 DCs (myeloide
Zellen) einen Abfall der produzierten Viruspartikel und der viralen RNA aufweisen,
wohingegen es zu einer Zunahme der produzierten Viruspartikel bei den IL-4 DCs
kam. In dieser Arbeit wurde vermutet, dass es sich bei diesem Effekt um einen
Produktionsfehler in der viralen Morphogenese handelt.
So ist zu vermuten, dass die nach dem ersten Lebensjahr vorhandenen
Langerhanszellen (vergleichbar mit TGF-ß DCs) in der Lage sind, die
Virusreplikation und Produktion der Viruspartikel zu vermindern (Horstkemper,
2010).
Zusätzlich zu den unterschiedlichen Formen der DCs in der Lunge konnte den
einzelnen Subtypen jeweils unterschiedliche Lokalisation nachgewiesen werden:
So konnte im Mausmodell gezeigt werden, dass die Langerhanszellen der Lunge
v. a. in der Basallamina des Bronchialepithels und in den Wänden der Arteriolen
zu finden sind, wohingegen die anderen DCs der Lunge weiter distal der
Basallamina zu finden sind (Sung et al., 2006). Die nahe Lage der Langerhans
DCs zur Epitheloberfläche und deren Expression der Tight-Junction Proteine,
ermöglicht ihnen die Öffnung von Tight Junction und die Migration hierdurch bzw.
das Herausstrecken der Dendriten ins Lumen des Respirationstraktes.
Die DCs werden abhängig von einer bestehenden Infektion aus dem Blut ins
Lungengewebe rekrutiert. So lösen inhalierte Viren / Bakterien eine massive
Einwanderung von DCs in die Lunge aus. So konnte die Arbeitsgruppe um
McWilliam bei Mäusen eine DC-Einwanderung innerhalb von 2 Stunden nach
Antigen-Kontakt nachweisen (McWilliam et al., 1994). Geleitet werden die DCs
durch Gradienten von inflammatorischen Chemokinen, diese eingewanderten DCs
werden auch als inflammatorische DCs bezeichnet. Sie bestimmen auch die
Immunantwort in der Lunge bei Kindern unter einem Jahr.
32
1.2.5 Funktion im Immunsystem
Den dendritischen Zellen kommt im Immunsystem eine Art „Wächterfunktion“ zu.
Ihre Funktion besteht in der Antigen-Aufnahme und der anschließenden
Präsentation des Antigen den T-Lymphozyten in den Lymphknoten. Daher
gehörten die DCs zu den professionellen APC. Sie besitzen als alleinige Antigenpräsentierende Zellen die Fähigkeit, naive T-Zellen zu aktivieren und sind somit
der erste Schritt der spezifischen Immunantwort.
Die dendritischen Zellen entwickeln sich über myeloiden Vorläuferzellen aus
CD34+ Zellen des Knochenmarks (Caux et al., 1997). Zu diesem Zeitpunkt der
Entwicklung werden sie als progenitor DC bezeichnet, gelangen sie ins Blut,
werden sie als precursor DC bezeichnet. Sie wandern ins Gewebe und werden
dort ortsansässig, zu diesem Zeitpunkt werden sie als immature bzw. ruhende DC
bezeichnet.
Dieses
ortsansässigen
geschieht
Zellen
oder
auf
Grund
über
von
Oberflächenmarkern
Chemokinreizen,
die
durch
der
ein
Entzündungsgeschehen ausgeschüttet werden.
1.2.6 Maturation
Die Maturation beschreibt den Wandel der immaturen DCs, die eine hohe
Phagozytosefähigkeit
(Antigenaufnahme)
besitzt,
hin
zu
einer
T-Zell
stimulierenden reifen DC. Dieser Prozess benötigt etwa 48 Stunden.
Durch die Aufnahme des Antigens über Phagozytose, Pinozytose oder
Endozytose und dessen Prozessierung beginnt die Maturation der DCs.
Eingeleitet wird die Maturation durch den Kontakt mit Pathogenen oder
Mediatoren wie TNF-α, IL-1 und PGE-2 (Thery and Amigorena, 2001).
Während der Maturation verliert die DC die Fähigkeit zu phagozytieren und es
werden spezifische Oberflächenmarker, die der T-Zell-Stimulierung dienen, stärker
ausgeprägt. Zu Oberflächenmarkern der reifen DC gehören p55, DC-LAMP und
CD83. Zudem erscheinen auf der Zelloberfläche vermehrt MHC-II-Moleküle sowie
CD86. Zusätzlich verliert die reife DC Oberflächenmoleküle, die sie so von
anderen Monozyten unterscheidet. Hierunter fallen CD14, CD32 und CD64
(Satthaporn and Eremin, 2001).
33
Zusätzlich kommt es zu einer Veränderung des exprimierten CytokinrezeptorMusters. Der Reifungsprozess kann durch einen der 3 folgenden Faktoren
induziert werden:
1. Aufnahme eines exogenen Antigens und Prozessierung von diesem zu
kurzen Peptidfragmenten und Präsentation über MHC-II (Turley et al.,
2000)
2. Das Vorhandensein proinflammatorischer Cytokine (TNF-α, Interferone, IL1ß oder IL-18). Fehlen diese, kommt es zu einer Produktion von IL-10 und
TGF-ß durch die DCs, was zu einer verminderten oder gar fehlenden
Immunantwort führen kann.
3. Interaktion des DC Oberflächenmoleküls CD40 mit dem T-Zell Molekül
CD40L (O'Sullivan and Thomas, 2003a)
Die folgende Abbildung zeigt die Veränderungen der Oberflächenmoleküle im
Vergleich einer unreifen und einer reifen DC. Modifiziert nach Sallusto et al, Hart
und Satthaporn und Eremin (Hart, 1997; Sallusto et al., 1995; Satthaporn and
Eremin, 2001).
34
-
Hohes intrazelluläres MHC-II
Expression von CD1a
Aktive Endozytose für bestimmte
Partikel und Proteine; Anwesenheit
von FcgR und aktive Phagozytose
fehlende Fähigkeit zur T-Zell
Stimulation
Adhäsions und kostimulatorische
Moleküle fehlen (CD40/54/58/80/86)
niedrig/fehlend: CD25, CD83, p55,
DEC-205, 2A1antigen
Reaktion auf GM-CSF, aber nicht auf
M-CSF und G-CSF
Reifung gehemmt durch IL-10
Aktin
CD32+
viel Mannose-Rezeptor
-
-
Abbildung 6:
Dendriten zur Fortbewegung Æ hohe
Mobilität
Antigen Aufnahme: MakrophagenMannose-Rezeptor-, DEC-205Rezeptor
Antigen-Präsentation: hohe MHC
Klasse I und II Expression
Hohe Dichte an Molekülen die für die
T-Zell-Bindung und Costimulation, (z.
B. CD40, CD54/ICAM-1, CD58/LFA-3,
CD80/B7-1 und CD86/B7-2) wichtig
sind
hohe IL-12 Produktion Æ Resistenz
gegen IL-10 abhängige, DChemmende Moleküle
Fehlen von makrophagen-typischen
Oberflächenmarkern wie CD14,
CD115/c niedriges CD68,
Myeloperoxidase und Lysozym,
CCR 7 wird erhöht exprimiert Æ dient
der Wanderung in die regionalen LK
wenig bis keine Pinozytose /
Phagozytose
kein Aktin
CD32-
Reifung von dendritischen Zellen. Die Funktion ändert sich von einer Antigenaufnehmenden Zelle hin zur Antigen-präsentierenden Zelle. Hierbei ändern sich auch
die Oberflächenmarker sowie die intrazellulären Eigenschaften.
Zusätzlich zu den Veränderungen auf der Zelloberfläche kommt es zu
Veränderungen im Zellinnern: Das Zytoskelett wird umgebaut. Währenddessen
beginnt die Wanderung der DCs in den regionalen Lymphknoten. Geleitet werden
die DCs durch viele verschiedene Stimuli. Hierunter fallen z.B. Chemokine oder
inflammatorische Cytokine wie TNF und IL-1 (Cella et al., 1997). Ein Chemokin ist
z.B. CCL21 (Vermaelen et al., 2001). CCL21 wird durch den Rezeptor CCR7
erkannt, der auf ausgereiften dendritischen Zellen vermehrt exprimiert wird. CCR7
dient der DC als Migrationshilfe, da sich die DC entlang des CCL21-Gradienten
bewegt (Vermaelen and Pauwels, 2005).
In der T-Zell-Region des LK angekommen, präsentiert die DC über MHC-II den
35
T-Zellen die prozessierten Moleküle und aktiviert diese, wenn das präsentierte
Peptid durch die T-Zelle erkannt wird. Je nach Erregertyp kann die dendritische
Zelle die Art der T-Zell-Antwort steuern (Saint-Vis et al., 1998a).
Pulendran et al. konnten zeigen, dass die Langerhans-Zellen (CD14- und CD1a+)
und mDC (CD14+ und CD1a-) beide IL-1α/β, IL-6, IL-7, IL-12, IL-15, IL-18, TNF α/β
sowie GM-CSF ausschütten. Kommt es zu einem CD40-Kontakt, so schütten die
Langerhans-Zellen (CD14- und CD1a+) IL-12 aus, die mDC (CD14+ und CD1a-)
jedoch IL-10 und IL-12 (Pulendran et al., 2001).
In dieser Arbeit soll auch geklärt werden, ob das Umgebungsmilieu der DC die Art
der T-Zell-Antwort oder ausgeschüttete Cytokinmuster beeinflusst.
1.2.7 T-Zellaktivierung
Die T-Zelle im Lymphknoten erkennt die über MHC-I bzw. MHC-II präsentierten
Antigen über ihren spezifischen T-Zell-Rezeptor (TCR). Dadurch bilden T-Zelle
und DC einen Cluster (Stoll et al., 2002). Da diese Verbindung alleine nicht
ausreichend stabil ist, sind zusätzliche Adhäsionsmoleküle auf den Oberflächen
beider Zellen notwendig, die die immunologische Synapse stabilisieren. Die daran
beteiligten Liganden werden in der folgenden Abbildung 7 aufgezeigt (Hart and
Prickett, 1993; Prickett et al., 1992; Starling et al., 1995).
Abbildung 7:
Die an der Interaktion zwischen DC und T-Zelle beteiligten Liganden und Cytokine.
Das Antigen wird mittels MHC-II dem TCR präsentiert (Modifiziert nach Immunologie
Holländer (Holländer Georg A., 2005) und Diederik (Diederik et al., 2001)).
36
Die Abbildung 7 zeigt eine Übersicht über die an der T-Zelle / DC-Synapse
beteiligten Liganden sowie das über MHC-II präsentierte Antigen. Von der DC
werden verschiedene Cytokine hierunter IL-12, IL-15 und IFN-α, IL-4 sowie IL-10
ausgeschüttet.
Für die endgültige T-Zellaktivierung sind 3 Signale verantwortlich:
1. Adhäsion: Der erste Kontakt zwischen T-Lymphozyt und DC erfolgt
antigenunabhängig über Adhäsionsmoleküle und ihre Liganden - Die
vorübergehenden Verbindungen zwischen T-Zelle und DC werden durch
Schritt 2 und 3 stabilisiert.
2. Antigen-Präsentation: Erkennung des MHC-II gebundenes Peptid mittels
TCR
3. Kostimulation von CD80 bzw. CD86 mit dem CD28 Oberflächenmarker der
auf der T-Zelle exprimiert wird (Dilioglou et al., 2003). CD80 und CD86
werden zusammen mit MHC-II im Rahmen der Maturation exprimiert. Sie
induzieren die CD40L Expression. Des Weiteren ist die Interaktion von
CD40 mit CD40L notwendig. Beide Signale zusammen sind verantwortlich
für die optimale und abgestimmte Bildung der TH-polarisierenden Cytokine
vor allem IL-2 (O'Sullivan and Thomas, 2003b).
Cytokine, die von DCs und anderen Zellen sezerniert werden, bestimmen die
Differenzierung der TH-Antwort: eine Umwandlung zu einer TH-1 Zelle wird
ausgelöst durch IL-12, IFN-γ und IFN-α, eine TH-2-Antwort hingegen durch IL-4
(Ohshima and Delespesse, 1997; Wenner et al., 1996).
Zusätzlich werden sowohl von der DC als auch von der T-Zelle Chemokine und
Cytokine ausgeschüttet, die eine Modulation der Immunantwort bewirken, im
Sinne eines Feedback-Mechanismus.
Die an dieser Verbindung beteiligten Moleküle sind in der Abbildung 7 dargestellt.
1.2.8 Charakterisierung von dendritischen Zellen in vitro
Die meisten Einblicke in die Biologie und Interaktion von dendritischen Zellen mit
anderen Zellen wurden in vitro gewonnen.
Die Zellen wurden aus Monozyten des peripheren Blutes oder aus CD34+Stammzellen unter Zugabe spezifischer Cytokine angezüchtet. In Versuchen von
37
Caux et al. ließen sich aus CD34+ Stammzellen nach Zugabe von GM-CSF und
TNF-α zwei unterschiedliche DC Untergruppen nachweisen. Diese reifen bis zum
12. Tag der Kultur heran (Caux et al., 1992). Desweiteren konnte diese
Arbeitsgruppe nachweisen, dass eine der beiden Vorläuferzellen (CD1a+) BirbeckGranula, LAG-Antigen sowie E-cadherin exprimieren. Diese Oberflächenmarker
finden sich in vivo auf epidermalen Langerhanszellen. Die andere Subpopulation
an Vorläuferzellen (CD14+ - später auch CD1a+) exprimierten an ihrer Oberfläche
CD2, CD9, CD68, und Faktor XIIIa. Diese Oberflächemarker sind wiederum
charakteristisch für intradermale DCs (Caux et al., 1997).
In Versuchen konnte aus CD14+ Monozyten, die aus peripheren Blutmonozyten
isoliert wurden (PBMC) und denen GM-CSF und IL-4 zugegeben wurden, eine
einheitliche Population unreifer DCs gewonnen werden, die die Eigenschaften
inflammatorischer DCs besitzen (Holländer Georg A., 2005; Sallusto and
Lanzavecchia, 1994).
Diese Zellen wandern als inflammatorische DCs auch bei der Immunreaktion in
der Lunge bei Kindern innerhalb des ersten Lebensjahres ein, da diese noch keine
Langerhans DCs in der Lunge besitzen. Angelockt werden diese Zellen durch
einen Cytokincocktail, der aus einer Entzündungreaktion resultiert.
1.2.9 Auswirkungen des Entzündungsmilieus
In dieser Arbeit wurden diese unreifen DCs mit DCs verglichen, die mit einem
Cytokincocktail behandelt wurden. Dieser Cytokincocktail bestand aus IL-1, IL-6
sowie PGE2 und dient der Simulation eines Entzündungsmilieus.
Die hinzugefügten Stimulantien IL-1, IL-6 sowie PGE2 führen zu einer frühzeitigen
Maturation der DCs. Interleukin-1 (IL-1) ist ein zentraler Mediator der
proinflammatorischen Immunreaktion und zielt auf die Rekrutierung und
Aktivierung von immunkompetenten Zellen.
So konnten Vermaelen et al. nachweisen, dass es bei einer bestehenden
allergischen Entzündungsreaktion in den Atemwegen zu einer vorzeitigen
Hochregulation der T-Zell kostimulatorischen Moleküle CD40 und B7-2 kommt.
(Vermaelen
and
Pauwels,
2003).
Das
Entzündungsmilieu
scheint
also
verantwortlich für eine vorzeitige Maturation der DCs zu sein.
38
IL-1 ist neben den viralen Bestandteilen ein wesentlicher Faktor, der die
Maturation der DCs hervorruft (Thery and Amigorena, 2001). IL-6 hat ebenfalls
einen proinflammatorischen Effekt auf die dendritischen Zellen.
PGE2 ist ebenso wie IL-1 notwendig, um eine Maturation der DCs einzuleiten.
PGE gehört zu der Familie der Arachnoidonsäuren (Goodwin and Ceuppens,
1983) und ist ein proinflammatorischer Mediator. Zusätzlich ist PGE2 in der Lage,
die T-Zellproliferation zu inhibieren und eine Verminderung der TH-1 Cytokine wie
IL-1 und IFN-γ herbeizuführen. Im Gegensatz dazu hat PGE2 aber keinen Einfluss
auf die TH-2 Cytokine. In Bezug auf die Stimulation der DC führt PGE2 neben der
Maturation, der Anteil der aktivierten DCs ist nach PG Zugabe erhöht (Zhou and
Tedder, 1995), zu einer gesteigerten Fähigkeit T-Zellen zu stimulieren (Jonuleit et
al., 1997; Rieser et al., 1997).
Des Weiteren wurde durch (Kalinski et al., 1997a; Kalinski et al., 1997b; Kalinski et
al., 1998) beobachtet, dass es nach PG Stimulation (und IL-1ß und TNF-α) zu
einer verminderten IL-12 Produktion der stimulierten DCs kommt und die T-ZellAntwort in Richtung TH-2 verschoben wird. Es wurde eine verminderte Produktion
von IL-2 und IFN-γ beobachtet, sowie eine Erhöhung der IL-4 und IL-5 Produktion.
Dieses spricht für eine Verschiebung der T-Zell-Antwort in Richtung einer TH-2
Antwort. Zusätzlich konnte bereits Kalinski eine Aktivierung der TH-17 Zellen
durch PGE2 nachweisen (Kalinski, 2012). Möglicherweise ist hier ein Ansatzpunkt
für Therapiemöglichkeiten. Findet man einen Weg gezielt die Aktivierung der TH17 Zellen zu verhindern, so könnte eine folgende Hyperreagibilität und
Verschiebung in Richtung TH-2 verhindert bzw. reduziert werden. Denn Wakashin
et al. konnten einen Zusammenhang zwischen IL-23 bzw. TH-17 Zellen
nachweisen (Wakashin et al., 2009).
Zusammengefasst lässt sich durch die Zugabe dieser drei Stoffe eine Aktivierung
der DCs und eine Verschiebung der T-Zell-Antwort in Richtung TH-2 herbeiführen.
39
1.2.10
Reifungsmarker dendritischer Zellen
1.2.10.1
CCR6
Der CCR-Rezeptor 6 wird durch das CCR6 Gen kodiert und wird auch als CD196
bezeichnet. An den CCR6 bindet CCL20.
Dieses Protein gehört zur Familie der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren.
Exprimiert wird der Rezeptor vor allem durch unreife dendritische Zellen und
Memory-T-Zellen. Der Ligand dieses Rezeptors ist ein inflammatorisches Protein,
welches durch Makrophagen gebildet wird (MIP-3 Alpha). Es hat sich gezeigt,
dass dieser Rezeptor für die B-Zell-Reifung und Antigen-gesteuerte B-ZellDifferenzierung wichtig ist. Zusätzlich ist er für die Einwanderung von DC und TZellen während der Entzündungsreaktion notwendig. Der Rezeptor CCR6 auf den
DCs spielt eine entscheidende Rolle bei einer Einwanderung der DC bei einer
allergischen
Reaktion.
Die
entzündlich
veränderten
Lungenepithelzellen
produzieren vermehrt CCL20 welches die DCs anlockt (Cook et al., 2000b; Lundy
et al., 2005). Ebenso wird durch die Epithelen GM-CSF produziert, welches eine
Proliferation der DC auslöst. Auch bei allergischen Reaktionen in der Lunge spielt
CCR6 bzw. das dann vermehrt ausgeschüttete CCL20 eine Rolle. Lundy et al.
konnten bei
CCR6-knockout-Mäusen eine deutliche verminderte Einwanderung
von DCs nach Allergenkontakt feststellen (Lundy et al., 2005).
1.2.10.2
CD83
CD83 ist ein membrangebundenes Glykoprotein und gehört zu Ig-Superfamilie.
CD83 ist ebenfalls ein Oberflächenmolekül, welches erst bei der Aktivierung
exprimiert wird und ist somit ein Maß für die Maturation der DCs. Vor der
Maturation ist CD83 auf immaturen DCs nicht nachweisbar. CD83 ist wichtig für
die T-Zell-Aktivierung.
Ein Beispiel für die Bedeutung des CD83-Oberflächenmarkers zeigt, dass einige
Viren die Suppression des CD83 als Methode verwenden, die Immunreaktion des
Wirtes zu modulieren bzw. zu vermindern. So konnten Salio et al. bei DCs nach
Infektion mit dem Herpes simplex Virus Typ 1 nachweisen, dass es durch das
Virus zu einer Reduktion des CD83 Oberflächenmarkers kommt. Dieses hat zur
Folge, dass die entsprechenden DCs eine verminderte Fähigkeit zur T-ZellAktivierung besitzen (Salio et al., 1999). Es scheint, dass CD83 ein wichtiger
40
Faktor in der T-Zell-Aktivierung ist. Dieses wird durch Versuche von Prechtel et al.
unterstützt. Die Arbeitsgruppe verhinderte durch selektives „gene silencing“ durch
„small interfering RNAs (siRNAs)“ eine Expression des CD83 Markers, ohne dass
andere
Funktionen
oder
Oberflächenmarker
beeinträchtigt
wurden.
Bei
anschließenden Versuchen zur T-Zell-Aktivierung zeigte sich dann eine deutlich
verminderte Fähigkeit der DCs (ohne den CD83 Marker) zur T-Zell-Aktivierung.
Zudem fand sich eine Veränderung der ausgeschütteten Cytokine, hier vor allem
IL-6 und TNF-α (Prechtel et al., 2007).
1.2.10.3
CD86
Der Oberflächenmarker CD86 ist für die T-Zellaktivierung notwendig. 2 Proteine
sind auf der T-Zelloberfläche für die Bindung des CD86 Moleküls notwendig,
CD28 und / oder CTLA-4. Um T-Zellen zu aktivieren, benötigt CD86 die
Kostimulation durch CD80. CD86 nimmt, nachdem es die T-Zellen gebunden hat,
Einfluss auf deren IL-12 Produktion. Bei unreifen DCs ist vor Antigen-Kontakt
CD86 nicht nachweisbar. Dieser Marker wird erst während der Maturation der DCs
exprimiert und ist somit ein Maß für den Maturationsgrad der DCs (Hart, 1997).
1.2.10.4
TLR4
Der TLR4 (Toll-like Rezeptor 4), auch als CD284 bezeichnet, gehört zu einer
Gruppe von Rezeptoren die als PRRs (Pattern Recognition Receptors) bezeichnet
werden und dienen der Erkennung von PAMPs (Pathogen Associated Molecular
Patterns). Sie spielen eine wichtige Rolle in der Aktivierung des antigenspezifischen erworbenen Immunsystems bzw. dessen Modulation. Der TLR4Rezeptor interagiert mit LY96 und CD14. Über den intrazellulären TRIAP / MYD88
und TRAM / TRIF Signalweg führt der Rezeptor zu einer NFκ-B-Aktivierung, einer
Produktion proinflammatorischer Cytokine und Typ I Interferone (Lu et al., 2008).
TLR-4 ist ein Rezeptor, der bei der Aktivierung der angeborenen Immunantwort
bei einer Infektion mit dem RSV-Virus, aktiviert wird. Die Aktivierung des TLR-4
erfolgt über das F-Protein des RSV. Kurt-Jones et al. konnten zeigen, dass bei
TLR-4 Knockoutmäusen das RSV deutlich länger nachweisbar war im Vergleich
zu normalen Mäusen (Kurt-Jones et al., 2000). Ausserdem konnten Haynes et al.
zusätzlich eine verminderte Produktion von IL-12 nachweisen (Haynes et al.,
2001).
41
TLR-4 auf der Oberfläche der DCs ist der Bindungspartner des F-Proteins des RSVirus und dient der Penetration des Virus in die Zellen (Openshaw and Tregoning,
2005).
1.2.10.5
HLA-DR
Das HLA (human leukocyte antigen) System, zu dem die MHC-Komplexe
gehören, sind Oberflächenmarker, die auf die Antigen-Präsentation spezialisiert
sind. HLA ist auf dem Chromosom 6 zu finden. Ihnen ist gemeinsam, dass sie in
der Zellmembran verankerte Glykoproteine sind. Ihre Funktion liegt in der
Selbsterkennung des Organismus und der Abwehr gegen Mikroorganismen.
Die MHC-Moleküle sind in drei große Gruppen unterteilt:
•
Die erste Gruppe der HLA-Moleküle findet sich auf allen kernhaltigen Zellen
des Organismus. Die Funktion der MHC-I Moleküle besteht in der
Präsentation von viralen Peptiden an CD8+ T-Zellen. Man unterscheidet die
Isotypen HLA-A, HLA-B und HLA-C (Delves and Roitt, 2000a; Delves and
Roitt, 2000b).
•
Die zweite Gruppe der MHC-Moleküle, hierzu gehört auch das untersuchte
HLA-DR, werden auf allen immunkompetenten Zellen des Organismus
exprimiert,
sie
dienen
der
Antigen-Präsentation
an
CD4+
T-Zellen
(Shankarkumar et al., 2002). HLA-DR wird auch auf immaturen DCs
exprimiert. Nach der Maturation kommt es zu einer vermehrten Expression
auf der Zelloberfläche (Hart, 1997).
•
Zur dritten Gruppe der HLA-Moleküle gehören unter anderem die
plasmalöslichen Complement-Faktoren C2 und C4.
1.2.10.6
CD208
CD208 wird auch als DC-Lamp bezeichnet, wobei Lamp für cell lysosomal
associated membran Protein steht. CD208 ist ein Marker für mature DCs. CD208
findet man intrazellulär auf der Hülle der MHC-II beinhaltenden Vesikel (MHC
class II-containing intracellular compartments (MIIC)).
Nach Antigen-Kontakt erfolgt die Einleitung der Maturation. Sowohl MHC-II als
auch CD208 werden vermehrt gebildet (Saint-Vis et al., 1998b). Im weiteren
Verlauf der Maturation werden die intrazellulären MHC-II-Moleküle mit dem
prozessierten Antigen beladen. Die so gebildeten MHC-II-Peptid-Komplexe
42
werden von CD208 getrennt. Die MHC-II-Peptid-Komplexe werden auf der
Oberfläche der DCs exprimiert und präsentieren dort den T-Zellen das Antigen.
CD208 verbleibt hingegen intrazellulär in Lysosomen, die perinukleär gelegen sind
(Salaun et al., 2004). Möglicherweise haben sie dann im Anschluss einen
regulatorischen Einfluss auf die Lysosomen.
1.2.11
Cytokinproduktion durch dendritische Zellen
1.2.11.1
IFN-α
IFN-α ist ein Glykoprotein aus 166AS. IFN-α wird nicht durch immature
plasmazytoide DC produziert (Hart, 1997).
Es wird als Reaktion auf die Erkennung von intrazellulären viraler oder bakterieller
Nukleinsäuren ausgeschüttet. Bindet IFN-α an den Rezeptor, erfolgt intrazellulär
die Aktivierung des JAK-STAT-Signalweges. Als Produkt wird vermehrt IL-6 und
IFN-γ produziert.
Hauptsächlich wird das IFN-α von virusinfizierten Zellen ausgeschüttet und hemmt
in den umgebenden Zellen die weitere Virussynthese. Zusätzlich kommt es durch
IFN-α zu einer vermehrten MHC-I Expression. Auch konnte in Studien
nachgewiesen werden, dass HIV- und HSV-infizierte Zellen vermehrt IFN-α
ausschütten (Ghanekar et al., 1996) .
1.2.11.2
IFN-β
Das IFN-β bindet an den gleichen Rezeptor wie IFN-α. Es hat daher eine ähnliche
Wirkung wie IFN-α.
43
1.2.11.3
IL-6
Neben dendritischen Zellen wird das IL-6 auch von Monozyten, Makrophagen und
T-Zellen, Endothelzellen und Epithelzellen gebildet. Ca. 6 Stunden nach
Bakterienkontakt wird IL-6 produziert. Das ausgeschüttete IL-6 führt bei B-Zellen
zur Produktion von Immunglobulinen. Ein Faktor der die Produktion von IL-6
bewirkt, ist die Virusinfektion der Zelle (Ghanekar et al., 1996).
IL-6 aktiviert nach Bindung an den IL-6-Rezeptor mit GP130
intrazellulär den
JAK-STAT Pathway (Heinrich et al., 1998).
Stimulatoren für die Produktion des IL-6 sind IL-1, TNF-α und TGF-β. Im
Gegensatz dazu wird die Produktion des IL-6 durch IL-4, IL-10 und
Glukokortikoide gehemmt. Ein weiterer Faktor der zur Freisetzung führt, ist
Hypoxie bzw. Trauma. Man findet auch eine physiologische Erhöhung des IL-6 im
Serum durch Muskelkontraktion (Febbraio and Pedersen, 2005). IL-6 hat 2 Rollen
im Immungeschehen. Einmal als proinflammatorisches Molekül. So dient es in der
Neonatologie / Intensivmedizin als früher Entzündungsmarker.
Des Weiteren hat IL-6 eine antiinflammatorische Wirkung, diese beinhaltet einen
inhibitorischen Effekt auf TNF-α und IL-1 sowie wie Aktivierung von IL-1ra und
IL-10.
Der Effekt von IL-6 auf T-Zellen besteht in einer Steigerung der Proliferation und
Differenzierung sowie der Produktion von IL-2. Bei B-Zellen führt IL-6 zu einer
endgültigen Maturation zu einer Antikörper produzierenden Zelle (Kishimoto et al.,
1995).
1.2.11.4
IL-8
Das IL-8 wird ebenfalls von dendritischen Zellen aber auch durch Makrophagen
und epitheliale Zellen produziert.
Man findet IL-8 aber auch in Endothelzellen, wo das IL-8 in Weibel-Palase-Bodies
bis zu ihrer Ausschüttung gespeichert werden.
Die Ausschüttung des IL-8 wird durch die Aktivierung der TLR aktiviert. Das
dadurch ausgeschüttete IL-8 führt dann zu einer Chemotaxis von neutrophilen
Granulozyten (neutrophil chemotactic Faktor). Haupt-Bindungsprotein für das IL-8
ist der CXCR1- und CXCR2-Rezeptor, der an das G-Protein gekoppelt ist.
Dem IL-8 wird eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Bronchiolitis
zugeschrieben, die vor allem durch virale Infektionen verursacht wird. IL-8 ist ein
44
wichtiger
Faktor
in
der
Entstehung
und
Aufrechterhaltung
eines
Entzündungsgeschehens. So kann ein erhöhter Nachweis von IL-8 auf das
Vorliegen einer (lokalen) Entzündungsreaktion hinweisen.
Genetische Studien bei RSV-Infektionen in England haben gezeigt, dass
Polymorphismen im IL-8 Gen mit unterschiedlicher Schwere der RSV-Infektion
einhergehen. Eine Variante mit erhöhter IL-8 Ausschüttung war bei Kindern mit
RSV-Bronchiolitis deutlich häufiger vertreten als in einer Vergleichsgruppe (Hull et
al., 2000).
45
1.3 T-Zellen
1.3.1 Beschreibung der T-Zellen
Die T-Zellen sind eine Unterform der Lymphozyten und sind an der erworbenen
Immunantwort,
der
zellvermittelten
Cytotoxizität
sowie
der
Hypersensitivitätsreaktion vom Spättyp beteiligt. T-Zellen sind ausschließlich in
der Lage, Antigene in Form von Oligopeptiden, die ihnen mittels MHC-I bzw.
MHC-II präsentiert werden, zu erkennen. Diese Besonderheit bezeichnet man als
MHC-Restriktion.
Funktion der aktivierten T-Zellen ist die Regulation der Immunantwort durch:
-
Freisetzung regulierender Cytokine und Chemokine
-
Hilfe bei der Antikörperproduktion
-
Suppression virusinfizierter Zellen
-
Hilfe bei der Zerstörung von Bakterien
Der TCR (T-Zell-Rezeptor) ist ein Heterodimer, aufgebaut aus der α-Kette und der
ß-Kette. Beide Ketten bestehen sowohl aus einem konstanten Anteil als auch aus
einem variablen Anteil, der für die Peptiderkennung verantwortlich ist. Der variable
Anteil entsteht durch somatische Rekombination.
1.3.2 Entwicklung der T-Zellen
Die Entwicklung der T-Zellen ist von der positiven und negativen Selektion im
Thymus geprägt und ist entscheidend für die Fähigkeit der T-Lymphozyten.
Hierdurch wird sichergestellt, dass die reifen T-Lymphozyten Fremd-Antigene nur
dann erkennen, wenn diese über MHC präsentiert werden. Zudem wird verhindert,
dass Selbst-Antigen eine Immunreaktion auslösen (Takahama, 2006; Yin et al.,
2006).
Das Mikromilieu und die spezifischen Zellen (Stromazellen) des Thymus sind für
die T-Zellreifung notwendig. Diese gliedert sich in mehrere Unterschritte, in denen
sich die Oberflächenmarker der T-Zellen ändern. Sie können verschiedenen
46
Regionen des Thymus zugeordnet werden. Lymphoblastische Vorläuferzellen aus
dem Knochenmark siedeln sich über den Blutweg in der Thymusrinde an.
In der ersten Phase der Entwicklung, die in der Thymusrinde stattfindet, fehlt den
T-Lymphozyten sowohl CD4 als auch CD8, sie sind doppelt negativ. Sie besitzen
einen prä TCR (ß-Kette und prä α-Kette). Im weiteren Verlauf erfolgt ein
Rearrangement der Gene der ß-Kette und die Zelle exprimiert den sogenannten
Prä-TCR, der als Rezeptor für Wachstumssignale gilt. Im weiteren Verlauf der
Reifung werden die Thymozyten doppelt positiv, d.h. sie besitzen sowohl CD8 als
auch CD4. Nun werden die Gene der α-Kette kombiniert und bei erfolgreicher
Zusammenstellung mit der ß-Kette kombiniert, so dass ein vollständiger und
funktionierender TCR entsteht. Nun kann die Toleranzinduktion in einem
2-stufigen Selektionsprozess beginnen. Der erste Schritt geschieht durch die
Thymusepithelzellen in der Thymusrinde. Es findet eine Positiv-Selektion statt, es
überleben nur T-Zellen, die in der Lage sind den MHC-I- bzw. II-Rezeptor der
Thymusepithelzellen zu erkennen. Je nach erkannter HLA-Klasse geht der nicht
passende Co-Rezeptor CD4 oder CD8 verloren: HLA-Klasse II-Moleküle
erkennende T-Zellen behalten CD4 und verlieren CD8, bei der HLA-Klasse I
erkennende T-Zellen ist es genau umgekehrt, sie behalten CD8 und verlieren CD4
(Laky and Fowlkes, 2005).
Im zweiten Schritt, der im Thymus-Mark stattfindet, gibt es eine negative
Selektion. Thymozyten, die über ihren T-Zell-Rezeptor körpereigene Zellen
erkennen (hohe Affinität) und daraufhin eine autoreaktive Immunantwort auslösen
würden, werden selektiert und der Apoptose zugeführt. Präsentiert werden diese
körpereigenen HLA-Peptide durch Makrophagen oder DCs.
Nachdem die T-Zellen den Thymus durchlaufen haben, emigrieren nur ca. 1-2 %
der T-Zellen und siedeln sich in den LK und der Milz an. Der Thymus produziert in
den ersten zwei Lebensjahrzehnten ca. 5 x 1011 T-Lymphozyten, die auch nach
der Einstellung der Thymusfunktion für die lebenslange erworbene Immunität
verantwortlich sind.
Im Laufe des „Erwachsenwerden des Organismus“ kommt es zu einer
Thymusinvolution. Im Normalfall unterliegen die T-Zellen der T-Zell-Homöostase.
Beim Fehlen einer Infektion wird durch chemische Signale die Homöostase
aufrechterhalten. Kommt es zu einer Infektion, wird das Gleichgewicht zu Gunsten
der Immunabwehr verschoben.
47
1.3.3 Formen der T-Zellen und deren Funktion im Immunsystem
Dabei werden zwei große Gruppen von T-Zellen unterschieden, die CD8 positiven
T-Zellen und die CD4 positiven T-Zellen. Hinzu kommen noch zwei Arten von TZellen die regulatorischen T-Zellen und die T-Gedächtniszellen. Alle vier Subtypen
von T-Zellen sollen nun im Weiteren beschrieben werden.
lymphoide Stammzelle
Thymus Zelle:
CD4+ und CD8+
4%
CD3+/CD4-/CD8-
25%
CD4-/CD8+
71%
+
-
CD4 /CD8
TH-1 Zellen
•Aktivierung von
B-Zellen, APC,
TC-Zellen und
TH-Zellen
•Runter-
regulation der
TH-2-Antwort
•Steigerung der
zellvermittelten
Immunität
•Ausschüttung
von: IL-2,
IFN-y, TNF-α
TH-2 Zellen
•Umwandlung
und
Differenzierung
der B-Zellen
•Aktivierung von
T-regulatorische
Zellen
•CD4+/CD25+
•Ausschüttung
von: IL-4,
IL-10, TGF-ß
TH-17 Zellen
cytotoxische T-Zellen
•chronisch-
entzündliche
Immunprozesse
•Ausschüttung
von: IL-17
Eosinophilen
•Runter-
regulation der
Th1 Antwort
•Klassenwechsel
•↑ Antikörper Produktion
•Ausschüttung
von: IL-4, IL-5,
IL-6, IL9, L-10,
IL-13
Abbildung 8:
Entwicklung der T-Zellen.
+
Aus CD4 T-Zellen entstehen TH-1- oder TH-2-Zellen bzw. T-regulatorische Zellen oder
+
TH-17-Zellen. Aus den CD8 T-Zellen entwickeln sich cytotoxische T-Zellen (Johnson
and Kraft, 2001).
48
1.3.3.1 CD8+-T-Zellen
Die CD8+ T-Zellen sind in der Lage, über MHC-I präsentierte Peptide zu erkennen.
Strukturell besteht das MHC-I aus einer membrangebundenen ß-Kette und einer
daran nicht kovalent assoziierten α2-Mikroglobulin-(α2m)-Einheit. MHC-Klasse-I
wird auf nahezu allen kernhaltigen Zellen des Körpers exprimiert und bindet im
Prinzip alle Peptide, die von der Zelle stammen oder endogen in ihr produzierte
Proteine von Viren oder Parasiten, nachdem diese im Proteasom prozessiert
wurden.
CD8+ T-Zellen kommen vor allem im Knochenmark sowie in den lymphatischen
Geweben des Magen-Darm-Traktes, Atmungsorganen und den Harnwegen vor.
Erkennt die T-Zelle das über MHC-I präsentierte Peptid, kommt es zu einer IL-2
induzierten Expansion des T-Zell-Klons. Kommt es nun zu einem Kontakt
zwischen der infizierten Zelle und dem T-Zell-Klon, schüttet dieser Perforine und
Cytokine aus, welche zu einer Zerstörung der Zellmembran führen. So kommt es
zu einer Abtötung der Zelle und des darin enthaltenen Virus / Mikroorganismus.
Schüttet die T-Zelle lediglich Cytokine wie Interferon-γ aus, so wird der
intrazelluläre Erreger getötet, die infizierte Zelle überlebt aber. Dieses wird als
nicht cytotoxische Effektorfunktion bezeichnet.
1.3.3.2 CD4+-T-Zellen
Die zweite große Gruppe der T-Zellen sind die CD4+-T-Zellen. Sie erkennen
Peptide, die über MHC-II präsentiert werden. Ihre wichtigste Aufgabe liegt in der
T-Zell-B-Zell Kooperation und der Regulierung der T-Zellantwort der CD8+-TZellen.
MHC-II, Bindungspartner der CD4+-T-Zellen, hingegen bindet nur Peptide, die
nicht von der präsentierenden Zelle selbst, sondern von Proteinen stammen, die
diese von außen (exogen) aufgenommen hat. Nur spezielle Zelltypen, die so
genannten antigenpräsentierenden Zellen (APC), wie DC, Makrophagen, B-Zellen
und verschiedene Typen von Epithel- und Stromazellen, exprimieren MHC-KlasseII. Die MHC-Klasse-II besteht aus je einer membrangebundenen α- und ß-Kette.
Um Proteine für das Immunsystem sichtbar zu machen, müssen sie im Innern der
Zelle
durch
Phagolysosomen
in
kurze
Peptide
gespalten
werden
und
anschließend an MHC-Moleküle gebunden werden.
49
1.3.3.2.1 TH-1 und TH-2 Zellen
Die Untergruppe der CD4+-T-Zellen gliedert sich wiederum in vier Untergruppen in
TH-1 und TH-2 T-Zellen sowie in T-regulatorische Zellen oder Th-17-Zellen. Die
TH-1 und TH-2 T-Zellen unterscheiden sich in Ihrer Cytokinausschüttung und der
nachfolgenden Zell-Aktivierung nach Peptiderkennung. Zu welcher Unterart sich
die CD4+-Zellen entwickeln, entscheiden die durch die APC´s ausgeschütteten
Cytokine (Janeway et al., 2002). Zuerst wurden diese Unterschiede am
Mausmodell nachgewiesen (Mosmann et al., 2005; Mosmann and Coffman,
1989). Später wurde diese Differenzierung auch für humane CD4+-T-Zellen
nachgewiesen (Salgame et al., 1991).
Die TH-1-Zellen schütten nach Antigen-Kontakt zum einen IL-2 aus, welches eine
T- und B-Zellproliferation bewirkt. Zum anderen wird IFN-γ ausgeschüttet, welches
Makrophagen und NK-Zellen aktiviert, die bei der Viruselimination eine
entscheidende Rolle spielen. Zusätzlich löst IFN-γ in Endothelzellen die
Präsentation von MHC-Molekülen aus. Eine weitere Wirkung des IFN-γ besteht
darin, dass es die IL-4 Synthese durch TH-2-Zellen vermindert, und somit die
Antikörper-Bildung durch B-Zellen nach TH-2-Aktivierung vermindert.
IFN-γ hat ebenfalls einen direkten Einfluss auf die Apoptose und Proliferation der
antigenpräsentierenden Zellen (Billiau, 1996a; Billiau, 1996b; Boehm et al., 1997).
TNF-α, welches ebenfalls ausgeschüttet wird, aktiviert Makrophagen und führt zu
einer Induktion und zusammen mit IL-1 zu einer Aufrechterhaltung der AkutPhase-Reaktion.
Zusätzlich wird noch durch TNF-α und TNF-ß das Endothel aktiviert, so dass
Leukozyten aus dem Lumen der Gefäße ins Gewebe migrieren können. Ein
zusätzlicher Effekt des TNF-ß ist die Ausschüttung von Lymphotoxin, welches
einen cytotoxischen Effekt hat und eine Cytostase bzw. Cytolyse bewirkt.
Nach einer TH-1-Antwort wird Expression der Oberflächenmoleküle CD40, CD80,
CD86 und MHC-II gesteigert. Bei der TH-1-Antwort handelt es sich vor allem um
eine proinflammatorische Reaktion.
Die TH-2 Differenzierung der CD4+-Zellen wird ausgelöst durch Aktivierung des
Antigenrezeptors durch antigenbeladene MHC-II sowie IL-2. Es folgt eine
Zellteilung und die Ausschüttung von IL-4, IL-5, IL-6, IL-10 und IL-13 sowie
Lymphotoxin A. IL-4 fördert die Differenzierung und Aktivierung der B-Zellen und
somit
die
Synthese
von
Antikörpern.
IL-4
und
IL-10
sorgen
für
die
Herunterregulierung der TH-1-Antwort und der damit verbundenen IFN-γ
50
Ausschüttung und die daraus resultierende zellvermittelte Immunität, ebenso wie
IL-13. Das IL-5 fördert ebenfalls die B-Zell-Differenzierung und des weiteren die
IgA-Synthese und Aktivierung der eosinophilen und basophilen Granulozyten
sowie von Mastzellen.
IL-4 spielt eine Hauptrolle in der TH-2-Antwort: Es inhibiert die zelluläre
Immunantwort und inhibiert die Synthese und Wirkung von IFN-γ. Ryan konnte
1997 zeigen, dass IL-4 bei der Entstehung von allergischen Symptomen eine
wichtige Rolle spielt, da es die Immunglobulin-Synthese der B-Zellen in Richtung
IgE (weniger IgM) verschiebt (Ryan, 1997).
IL-5 fördert Wachstum und Differenzierung eosinophiler Granulozyten. Mori et al.
konnten 1995 nachweisen, dass das von Eosinophilen und Mastzellen produzierte
IL-5 eine ebenfalls gesteigerte IgE Produktion verursacht (Mori et al., 1995).
IL-13 fördert zusätzlich die mukosale Sekretion sowie die Hyperreagibilität der
Atemwege.
51
1.3.3.2.2 Regulatorische T-Zellen
Die regulatorischen T-Zellen sind eine Untergruppe der CD4+-T-Zellen. Sie dienen
der Selbsttoleranz, indem sie die überschießende Reaktion auf intakte
körpereigene Zellen verhindern.
In den letzten Jahren sind insgesamt 3 Subpopulationen der regulatorischen TZellen entdeckt worden:
CD4+-CD25+-T-regulatorische Zellen
IL-4, IL-10 und TGF-ß
TH-3 Lymphozyten
TGF-ß
Tr1 (T regulatorisch 1)
IL-10
Im Folgenden wird auf die CD4+, CD25+ T-regulatorischen Zellen eingegangen, da
diese Einfluss auf die Immunreaktion in der Lunge haben. Sie bilden etwa
5-10 % der CD4+ T-Zellpopulation in der Peripherie von gesunden Menschen.
Die CD4+-CD25+ regulatorischen T-Zellen besitzen die Oberflächenmarker CD4+
und CD25+, durch welche sie sich von den TH-1 / TH-2 (CD25-) Zellen
unterscheiden. Sie schütten vor allem IL-4, IL-10 und TGF-ß aus. Eine weitere
wichtige Funktion der regulatorischen T-Zellen ist das Abfangen von Wachstumsund Differenzierungsfaktoren und die Begrenzung der klonalen Expansion von BZellen.
Die
Zellen
Transkriptionsfaktor
lassen
FOXP3
sich
über
(Forkhead
box
den
intrazellulär
protein
3)
gelegenen
identifizieren.
Als
Oberflächenmarker zur Identifikation dient der Interleukin-7-Rezeptor (IL-7R,
CD127). Jonuleit et al. konnten nachweisen, dass die hemmenden Effekte der
CD4+-CD25+
regulatorischen
T-Zellen
durch
einen
Zell-Zell-Kontakt
zu
konventionellen TH-Zellen ausgelöst werden. Durch diesen Kontakt werden TRegulatorzellen aktiviert. Diese produzieren dann inhibierende Mediatoren, hier
vor allem TGF-β, welches wiederum - unabhängig vom Zell-Zell-Kontakt - zu einer
Supression weiterer T-Effektorzellen führt (Jonuleit et al., 2002).
Es finden sich sowohl T-regulatorische Zellen thymalen Ursprungs, als auch in der
Peripherie generierte Zellen. Die im Thymus generierten Zellen werden als
„natürliche
regulatorische
T-Zellen“
bezeichnet.
Die
in
der
Peripherie
vorkommenden regulatorischen T-Zellen, die erst als immunologische Reaktion
auf die Interaktion mit Antigen-präsentierenden Zellen entstehen, werden als
„adaptive regulatorische T-Zellen“ bezeichnet. Die Bedeutung der peripheren Tregulatorischen Zellen konnten Josefowicz et al. bei Mäusen zeigen. Bei Mäusen,
52
denen komplett die peripheren T-regulatorischen Zellen fehlten, fand sich spontan
eine ausgeprägte TH-2 abhängige allergische Reaktion und Asthma. Daraus lässt
sich schließen, dass die peripheren T-regulatorischen Zellen einen Einfluss auf
allergische Entzündungen der Mucosa haben (Josefowicz et al., 2012).
Auch einen direkten Effekt der T-regulatorischen Zellen auf DCs konnten durch
Onishi et al. und Shevach et al. nachgewiesen werden. T-regulatorische Zellen
besitzen auf ihrer Oberfläche das inhibitorische Molekül CTLA-4.
CTLA-4 kann mit CD86 bzw. CD80 auf der DC interagieren. Dieses bewirkt eine
verminderte Expression der costimulatorischen Moleküle auf der Oberfläche der
DC. Dies hat den Effekt, dass es zum einen zu einer verminderten Maturation der
DC kommt, zum anderen ist ihre Fähigkeit andere Zellen zu stimulieren deutlich
herabgesetzt (Onishi et al., 2008; Shevach, 2009).
1.3.3.2.3 TH-17 T-Zellen
Die TH-17 T-Zellen haben ihren Namen von dem hauptsächlich produzierten IL17. Die Entstehung der TH-17 Zellen erfolgt durch TGF-ß und IL-6 sowie IL-23,
diese bewirken eine Vermehrung der Zellpopulation (Torchinsky et al., 2009).
Die TH-17 Zellen haben zwar auch einen proentzündlichen Effekt wie die TH-1
Zellen, jedoch haben sie keine Bedeutung im akuten Entzündungsgeschehen und
sind vor allem für chronisch-entzündliche Immunprozesse verantwortlich. Sie sind
sogar in der Lage, eine effiziente TH-1 Immunantwort durch das ausgeschüttete
IL-17 zu unterdrücken und eine Erreger-Elimination zu verhindern.
Nach Aktivierung schütten die TH-17 Zellen IL-17F, IL-6, IL-21, IL-22, IL-26 und
TNF-α aus. Diese Cytokine bewirken eine Produktion von proinflammatorischen
Cytokinen, Chemokinen und Metalloproteasen, die zu einer Entzündungsreaktion
sowie einer Gewebezerstörung führen. Erhöhte Konzentrationen von IL-17 wurden
bei Patienten mit allergischem Asthma im Trachealsekret gefunden, was für eine
bedeutende Rolle bei der chronischen Entzündungsreaktion spricht (Barczyk et
al., 2003). So konnten Kudo et al. nachweisen, dass Knock-out Mäusen, denen
das αVβ8-Integrin auf dendritischen Zellen fehlte, nicht in der Lage waren, TH-17
Zellen zu generieren. Diese Mäuse waren aber vor einer allergischen Reaktion der
Atemwege geschützt (Kudo et al., 2012).
Die physiologische Funktion der TH-17 Zellen besteht in der Abwehr von Pilzen im
Organismus.
53
1.3.3.3 T-Gedächtniszellen
Die T-Gedächtniszellen dienen dem Schutz des Organismus bei erneutem
Erregerkontakt. Sie sind dann in der Lage schnellere und effizientere
Sekundärantwort zu vermitteln.
Die T-Gedächtniszellen entstehen sowohl aus CD4+ als auch aus CD8+ T-Zellen,
nach deren Kontakt mit einem Antigen. Sie speichern die spezifische
Immunreaktion auf ein bestimmtes Antigen.
Nach der Immunreaktion bzw. der Antigen-Erkennung kommt es zu einer klonalen
Expansion der erkennenden T-Zelle. Von den an der Immunantwort beteiligten TZellen sterben etwa 5 % nach der Immunantwort nicht ab, sondern wandeln sich
zu T-Gedächtniszellen um (Bannard et al., 2009).
Die Persistenz dieser T-Gedächtniszellen ist MHC- und Antigen-unabhängig.
Wenn der Organismus wieder mit demselben Antigen konfrontiert wird, lösen die
T-Gedächtniszellen eine schnelle und effektive Immunantwort aus, indem sie sich
erneut in T-Helferzellen umwandeln.
Entscheidend für die Differenzierung zur T-Gedächtniszelle scheint der TCRRezeptor zu sein. So konnten Teixeiro et al. im Mausmodell nachweisen, dass
Mäuse mit TCR-Mutation zwar T-Effektorzellen bilden konnten, jedoch nicht in der
Lage waren T-Gedächtniszellen zu bilden (Teixeiro et al., 2009).
Es werden 2 Untergruppen der T-Gedächtniszellen unterschieden:
Es gibt einmal die „Central memory
T-cells“ (TCM). Diese Untergruppe der T-
Gedächtniszellen exprimiert L-selectin und CCR7. Sie schütten IL-2, jedoch kein
IFN-γ oder IL-4 aus. Die zweite Population der T-Gedächtniszellen sind die
sogenannten „effector memory T-cells“ (TEM). Sie exprimieren auf ihrer Oberfläche
kein L-Selectin oder CCR7. Sie schütten nach Aktivierung vor allem IFN-γ und IL-4
aus (Sallusto et al., 2000).
1.3.3.4 NK-T-Zellen
Die NK-T-Zellen gehören zu den cytotoxischen α-β-Zellen und spielen eine
wichtige Rolle bei der Reduktion von Autoimmunreaktionen. Sie besitzen keine
antigenbezogenen Rezeptoren und können über MHC-I präsentierte Peptide
erkennen. Sie besitzen einen T-Zell-Rezeptor der Lipide auf CD1d Molekülen
erkennen kann und weisen zusätzlich einen eigentlich für NK-Zellen typischen
Oberflächenmarker auf (CD56 und CD161). Nach Aktivierung produzieren diese
54
Zellen Perforin und Granzym sowie IFN-γ, TNF und TH-2-Cytokine wie IL-4, IL-10
und IL-13 (Mendiratta et al., 1997).
Für die Antigen-Erkennung besitzen die T-Zellen den T-Zellrezeptor, der aus einer
α-Kette sowie einer β-Kette besteht und jeweils aus einer konstanten Region und
einer variablen Region aufgebaut ist. Die zu erkennenden Glykolipide werden über
CD1d durch die APC der NK-T-Zelle präsentiert. Die Erkennung erfolgt dann über
den TCR. Zu dieser Einheit der Antigen-Erkennung gehört ebenfalls der CD3
Komplex.
Akbari et al. konnten im Mausmodell nachweisen, dass Mäusen, denen das Gen
für die NK-T-Zellen (V(α)14i NK-T-Zellen) fehlte, nicht in der Lage waren, eine
Hyperreagibilität des Respiratrionstraktes im Sinne eines allergischen Asthmas zu
entwickeln (Akbari et al., 2003). Van Kaer konnte in seiner Arbeit nachweisen,
dass NK-T-Zellen in der Lage sind, die T-Zell-Antwort in Richtung einer TH-2Antwort zu polarisieren (Van Kaer, 2004).
1.3.4 T-Zell spezifische Interleukine und Interferone
1.3.4.1 IFN-γ
Das IFN-γ ist ein Glykoprotein aus 143AS. IFN-γ bindet an den IFN-γ-Rezeptor,
der wiederum aus zwei Untereinheiten besteht. Intrazellulär wird dann über den
JAK-STAT-Signalweg
eine
Modulation
der
Transkription
von
Genen
hervorgerufen.
IFN-γ wird vor allem von den TH-1-Zellen nach Kontakt mit antigen
präsentierenden Zellen (APC) ausgeschüttet. Es ist also ein Marker für die TH-1Antwort. IFN-γ hat eine aktivierende Wirkung auf Makrophagen und erhöht die
intrazelluläre Lysosomeaktivität. Zusätzlich führt IFN-γ zu einer Suppression der
TH-2-Antwort und zu einer erhöhten Expression von MHC-I Molekülen auf der
Oberfläche der T-Zellen. Zusätzlich hat es einen gegenregulatorischen Effekt auf
die Immunantwort durch Induktion der Apoptose von Mastzellen. Zudem
verhindert IFN-γ den Isotypenswitch der Immunglobuline zur IgE-Produktion
(Teixeira et al., 2005).
IFN-γ wird nur durch reife DCs ausgeschüttet (Hart, 1997).
55
Abbildung 9:
Rolle des INF-γ in der Differenzierung der T-Helfer-Antwort zugunsten einer TH-1Antwort. Modifiziert nach Teixeira et al. (Teixeira et al., 2005).
1.3.4.2 IL-4
IL-4 spielt eine wichtige Rolle sowohl bei der Immunabwehr als auch bei der
Entzündungsreaktion (Weiss and Brown, 2001). Die Hauptfunktion liegt in der TZell-Kommunikation. IL-4 führt bei den T-Zellen zu einer Proliferation und setzt
Differenzierungsreize, so dass die Entzündungsreaktion in Richtung humorale
Abwehrreaktion verschoben wird. IL-4 wird ebenso wie IL-10
zu den
antiinflammatorischen Cytokinen gerechnet.
Produziert wird das IL-4 hauptsächlich durch TH-2-Zellen bzw. Makrophagen. Die
intrazelluläre Signaltransduktion erfolgt über den JAK-STAT-Signalweg. Die TH-0Zellen wandeln sich durch das IL-4-Signal in TH-2-Zellen um. Diese schütten
daraufhin weiteres IL-4 aus, was zu einer autokrinen positiven Rückkopplung führt.
Weiterhin führt IL-4 zur Stimulation bereits aktiver B-Zellen. Hier kommt es als
Reaktion auf das IL-4 zu einem Klassenwechsel von IgG oder IgM zu IgE.
Zusätzlich führt IL-4 zu einer Hochregulation der MHC-II-Expression.
1.3.4.3 IL-13
IL-13 wird hauptsächlich durch T-Zellen produziert und spielt eine entscheidende
Rolle bei der TH-2-Antwort. Zielzellen des ausgeschütteten IL-13 sind B-Zellen,
Eosinophile, Fibroblasten und Mastzellen sowie Makrophagen. IL-13 bindet an
den IL-13Rα1. Gebildet wird dieser Rezeptor durch einen Teil des IL-4 Rezeptors.
56
Intrazellulär folgt der Bindung des IL-13 an den Rezeptor die Aktivierung der JAK1
bzw. sowie TYK2, die wiederum STAT 3 bzw. 6 aktivieren. Dieses konnte durch
Wills-Karp et al. nachgewiesen werden (Wills-Karp and Finkelman, 2008).
Wills-Karp konnte 2004 nachweisen, dass IL-13 eine entscheidende Rolle bei der
Asthma-Pathogenese spielt (Wills-Karp, 2004).
Es konnte auch im Tiermodell nachgewiesen werden, dass alleine IL-13 als TH-2
Cytokin für eine Hyperreagibilität und für die Aufrechterhaltung des allergischen
Asthmas verantwortlich ist.
Eine zusätzliche Funktion des IL-13 liegt in der Gegenregulation der TH-1-Antwort
(Finkelmann et al., 2001). Durch die Produktion von Chemokinen durch die
Aktivierung des JAK-STAT-Wegs veranlasst IL-13 die Migration von esoinophilen
Granulozyten sowie Mastzellen ins umliegende Gewebe. Dieser Signalweg stellt
einen zentralen Pathomechanismus bei der allergischen Immunreaktion Typ I dar
(Kuperman et al., 2002).
Bei Patienten mit allergischer Rhinitis konnten erhöhte IL-13-Werte im Blut
nachgewiesen werden. Es lässt sich ebenfalls eine erhöhte Rezeptordichte
feststellen. Zudem konnten Li et al. nachweisen, dass dieser Effekt IL-4
unabhängig ist (Li et al., 1998).
1.3.4.4 IL-10
IL-10 gehört zur Gruppe der Cytokine und ist ein Glykopeptid, bestehend aus 160
Aminosäuren. Es wird vor allem von Monozyten, TH-2-Lymphozyten und
regulatorischen T-Zellen sezerniert. Auch DCs besitzen die Fähigkeit IL-10 zu
produzieren, so konnten Zhou et al. nachweisen, dass ruhende CD83 positive DC
IL-10 mRNA besitzen (Zhou and Tedder, 1995).
Eine entscheidende Funktion des IL-10 besteht in der Hemmung der Bildung von
Cytokinen der TH-1-Antwort. Hierunter fallen IFN-γ, IL-2 und TNF-β. Zusätzlich
wirkt
IL-10
verlängernd
auf
das
Überleben,
Vermehrung
und
die
Antikörperproduktion von B-Lymphozyten. Es blockt den nukleären Faktor NFκB.
Zu den proinflammatorischen Cytokinen die durch die NF-κB-Aktivierung
ausgeschüttet werden, gehören TNF-α, IL-1, IL-6, IL-8, and IL-12.
IL-10 hemmt indirekt die Aktivierung von T-Zellen durch APC. Dieses geschieht
durch eine Hemmung der Bildung von Tumornekrosefaktor, IL-1 (zusätzlich
synergistische Förderung der Bildung eines Interleukin-1-Rezeptorantagonisten),
57
IL-2 und IL-6 in antigenpräsentierenden Zellen wie z.B. Monozyten und
dendritischen Zellen. Zusätzlich zu der Hemmung der Aktivierung wird die T-ZellAntwort von der TH-1 hin zu einer TH-2-Antwort geleitet (Chen and Zlotnik, 1991;
Fiorentino et al., 1989).
IL-10 fördert die Proliferation der B-Lymphozyten und ihre Differenzierung zu
Mastzellen. Andererseits hemmt es die IgE-Bildung in Gegenwart von Monozyten.
IL-10 reduziert zwar die Bildung bzw. Aktivierung neuer APC, hemmt aber nicht
bereits ausdifferenzierte dendritische Zellen in ihrer Aktivität, da diese keinen
IL-10-Rezeptor mehr exprimieren.
IL-10 ist ein physiologischer Antagonist zu IL-12. Die Bedeutung des IL-10 in der
Immunmodulation bzw. Downregulation der Immunantwort, zeigt das Geschehen
während des septischen Schocks. Ein Anstieg des IL-10 kann hier zu einer
Immunparalyse führen (Volk et al., 2000). Auch die periphere Toleranz wird durch
regulatorische T-Zellen beeinflusst, die IL-10 produzieren (Sakaguchi, 2004). Auch
nimmt IL-10 eine wichtige Funktion bei der natürlichen Regulation des
immunologischen Gleichgewichtes in den Lungen ein (Akbari et al., 2001; Akbari
et al., 2002).
Eine Studie konnte zeigen, dass allergische Erkrankungen direkt durch ein
Ungleichgewicht zwischen IL-10-produzierenden regulatorischen T-Zellen und TH2-Zellen entstehen (Akdis et al., 2004). Auf Grund dieser Ergebnisse gilt IL-10 als
ein vielversprechender Kandidat für die Behandlung von allergischen Krankheiten
(Hawrylowicz and O'Garra, 2005).
58
1.4 Immunreaktion des Organismus nach RSV-Infektion
Das RS-Virus dringt über den Nasen–Rachenraum in den Organismus ein. Von
dort aus gelangt es entweder von Zelle zu Zelle oder durch Aspiration in den
unteren Respirationstrakt.
Das RS-Virus heftet sich dort an der apikalen Seite der Zilien der Epithelzellen an
(Zhang et al., 2002) . Dies geschieht zum einen über das Glykoprotein G, das
spezifisch an den Chemotaxinrezeptor CX3CR1 bindet und für die Anheftung des
Virions an die Zielzelle verantwortlich ist (Levine et al., 1987; Tripp et al., 2001).
Als weiteres Glykoprotein der Virushülle dient das Fusionsprotein F, das spezifisch
an den Endotoxinrezeptor TLR4 der Zilienzelle bzw. der DC bindet, der Fusion der
Virushülle mit der Zellmembran (Walsh et al., 1986). Auf den infizierten Zellen wird
das F-Protein exprimiert. Als weitere spezifische Rezeptoren auf der Epithelzelle
dienen Annexin II und L-Selectin (Malhotra et al., 2003).
In der Wirtszelle finden die RSV-Replikation, das Budding und die Freisetzung der
fertigen Viren statt. Dabei dienen die viruseigenen Proteine NS1 / NS2 dazu, die
Produktion von Interferon-α / -β zu unterdrücken. Beide Interferone besitzen eine
virusstatische Funktion. Die Virusproteine M1 und M2 inhibieren zum einen die
Transkriptase-Aktivität der Nukleokapsidproteine während der Verpackung und
zum anderen vermitteln sie die Fusion des Nukleokapsids mit der Hülle (Garcia et
al., 1993). Das L-Protein dient dabei als Hauptuntereinheit der RNA-Polymerase
und das P-Protein als Transkriptions- und Replikationsfaktor (Stec et al., 1991).
Sind genügend negative RNA-Stränge und Viruspartikel vorhanden, werden reife
Virionen freigesetzt (Budding). Der größte Teil der viralen Bestandteile verbleibt
allerdings in den infizierten Zellen, da ein Teil der Virusproteine zu viel produziert
wird und nicht für die Bildung neuer Virionen benötigt wird (Bachi, 1988; Huang
and Wertz, 1982).
Durch die Bindung an den TLR-Rezeptor wird intrazellulär der Transkriptionsfaktor
„Kernfaktor Kappa B“ (NFκB) ausgeschüttet. Die in die Zelle gelangten RSVProteine führen zu einer Produktion reaktiver Sauerstoffradikalen (ROS) und damit
zu einer Aktivierung von STAT 1+3. NFκB und STAT 1+3 führen zu einer
Ausschüttung von Typ 1 Interferonen und Chemokinen im Rahmen einer frühen
Immunantwort aus der Epithelzelle (Doyle and O'Neill, 2006).
59
Neben den Typ 1 Interferonen, wie Interferon-α, werden zum Beispiel CCL5 , TNF,
CCL11 ausgeschüttet, die auf neutrophile und eosinophile Granulozyten
chemotaktisch wirken (Tristram et al., 1998).
Entzündungsmediatoren
werden
NK-Zellen
Durch die Ausschüttung dieser
und
neutrophile
Granulozyten
angelockt. Die viralen NS-Proteine inhibieren den Signalweg über IRF3, so dass
kein IFN-ß ausgeschüttet wird (Openshaw and Tregoning, 2005) .
Die Bedeutung der ausgeschütteten Chemokine wird deutlich, wenn man
Versuche mit Mäusen betrachtet, die eine defekte Chemokinproduktion aufweisen:
Diese Mäuse haben einen deutlich schwächeren Verlauf der RSV-Infektion als
Mäuse mit intakter Chemokinbildung (Miller et al., 2004).
Abbildung 10:
Eindringen des RSV in das Bronchialepithel und intrazelluläre Signale,
Quelle: (Openshaw and Tregoning, 2005)
Zunächst wird der angeborene, unspezifisch reagierende Teil des Immunsystems
aktiviert.
Erst im folgenden Schritt beginnt die Aktivierung der erworbenen
Immunantwort. Diese beginnt damit, dass ortsansässige unreife DCs das RS-Virus
aufnehmen, und sich auf den Weg zu den lokalen Lymphknoten machen. Auf dem
Weg dorthin vollziehen sie die Maturation und werden zu reifen DCs. Im
Lymphknoten angekommen, präsentieren sie den CD4+-T-Zellen mittels MHC-II
die Viruspartikel. Am Ende der Kaskade aus DC, CD4+-T-Zellen und cytotoxischen
60
T-Zellen steht die Antikörper-Produktion durch B-Zellen ca. 7-9 Tage nach
Infektion.
Durch alle beteiligten Zellen des Immunsystems werden Cytokine freigesetzt.
Dazu gehören IFN-γ, IL2, IL-4, IL-5, IL-9 sowie IL-12. Eine Übersicht über den
Ablauf nach Eindringen des RS-Virus in den Organismus innerhalb der ersten 9
Tage gibt die Abbildung 11.
Abbildung 11:
Zelluläre Reaktionen nach RSV-Infektion
Tag
1-3
unspezifische
Immunantwort,
Tag
4-7
Induktion
der
spezifischen
Immunantwort, Tag 7-9 Effektorphase der spezifischen Immunantwort (Openshaw and
Tregoning, 2005).
Zu den ersten Zellen der humoralen Immunantwort, die durch die Chemokine aus
den infizierten Epithelzellen angelockt werden, gehören die neutrophilen
Granulozyten.
Sie
sind
für
die
Gewebezerstörung
in
den
Atemwegen
verantwortlich. Die Zahl der neutrophilen Granulozyten steigt proportional zu der
Stärke der Entzündung und Dauer der Infektion (Wang and Forsyth, 2000).
61
Als weitere Zellen der primären Immunantwort wandern Makrophagen ein, die sich
aus Monozyten aus dem Blut differenzieren. Sie setzen Cytokine frei, sobald sie
mit RSV in Kontakt kommen. Darunter fallen: IL-1ß, IL-6, IL-10, IL-11, IL-12, TNFα und Prostaglandin E2 (Bartz et al., 2002). Die Ausschüttung dieser Cytokine
dient zum einen der Permeabilitätssteigerung der Gefäße und der Rekrutierung
von weiteren Zellen der Immunabwehr wie neutrophile Granulozyten, NK-Zellen
und eosinophilen Granulozyten.
Die durch das infizierte Epithel ausgeschütteten chemotaktischen Cytokine
RANTES (regulated and normal T cell expressed and secreted) und MIP1alpha
(Macrophage inflammatory protein-1-alpha) sorgen für die Einwanderung von
Eosinophilen und Monozyten (Becker and Soukup, 1999).
Die eingewanderten Eosinophilen degranulieren und setzen ein cytotoxisches
Protein (Eosinophil cationic protein (ECP), welches bei der Pathogenese des
Asthma Bronchiale eine entscheidende Rolle spielt) frei und führen so zu einer
Obstruktion der Atemwege (Garofalo et al., 1992). Diese massive Degranulation
von Eosinophilen konnte im Lungengewebe von Kindern, die nach einer RSVImpfung verstorben waren, nachgewiesen werden, (Chin et al., 1969).
Die dendritischen Zellen sind dafür verantwortlich, die T-Zell-Antwort zu aktivieren,
in dem sie in die LK einwandern und dort das aufgenommene Antigen nach
Prozessierung den naiven T-Zellen zu präsentieren.
Sowohl im Mausmodell (Beyer et al., 2004) als auch bei Kindern (Gill et al., 2005)
mit RSV-Infektion konnte nachgewiesen werden, dass es zu einer vermehrten
Einwanderung von zirkulierenden DCs aus dem Blut kommt.
Nach Infektion der Zellen mit RSV kommt es reaktiv zu einer Prostaglandin E2,
IL-10 und IL-11 Freisetzung (Bartz et al., 2002). Zusätzlich hemmt eine RSV
Infektion die Fähigkeit der DCs, T-Zellen zur Interferon-γ Produktion anzuregen
(Bartz et al., 2003b).
Der entscheidende Schritt zur vollständigen Viruselimination ist im Anschluss an
die unspezifische Immunabwehr, die die Entzündungsreaktion räumlich begrenzt,
die Aktivierung der T-Zellen durch DCs. So konnte gezeigt werden, dass es bei
Kindern mit einem T-Zell-Defekt zu keiner vollständigen Viruselimination kommt.
Bei diesen Kindern persistiert das Virus im Respirationstrakt und kann noch über
Monate ausgeschieden werden. Dagegen ist bei immun gesunden Kindern die
Ausscheidung auf Wochen begrenzt (Hall et al., 1986).
62
Die cytotoxischen T-Lymphozyten (CD8+) erkennen virusinfizierte Zellen und töten
diese ab. Im Mausmodell konnte nachgewiesen werden, dass die cytotoxischen TZellen für die Elimination des RS-Virus eine entscheidende Rolle spielen: Übertrug
man die cytotoxischen T-Zellen auf RSV-infizierte Mäuse, so wurde die
Virusausscheidung nach einiger Zeit beendet. Als negativer Effekt dieser Zellen
konnte aber eine überschießende Immunreaktion beobachtet werden, die einen
schweren Krankheitsverlauf bei den Tieren auslöste (Graham et al., 2000) . Das
Maß der cytotoxischen T-Zell-Reaktion variiert von Alter zu Alter. So hatten Kinder
unter 5 Jahren etwa zu 1/3 eine cytotoxische Reaktion auf das RS-Virus, Kinder
die älter waren aber bis zu 2/3 (Chiba et al., 1989). Ebenfalls konnte
nachgewiesen werden, dass ¾ der Kinder, die erstmalig mit RSV infiziert waren
(RSV-Ausscheidung und Infekt der unteren Atemwege), mit einer cytotoxischen
Immunantwort reagierten. In den Folgejahren wiesen diese Kinder weniger RSVInfektionen auf. Je ausgeprägter die Immunantwort durch cytotoxische TLymphozyten war, desto höher war ebenfalls die Interferon-γ Produktion und umso
geringer war die IL-4 Bildung (Mbawuike et al., 2001).
Die Ausprägung der T-Helferzellen (CD4+-Zellen) ist abhängig vom präsentierten
Antigen. So bewirkt das F-Protein, dass es in der Folge zu einer TH-1-Antwort
kommt und das G-Protein (ebenso wie der in den 60er Jahren verwendete
Impfstoff) zu einer TH-2-Antwort führt (Graham et al., 2000).
Bei der TH-1-Antwort wird vor allem IFN-γ produziert und es kommt zu einer IgG
Ausschüttung. Zusätzlich aktiviert wird die TH-1-Antwort-Kaskade über IL-12,
welche zusätzlich NK-Zellen aktiviert, die wiederum cytotoxische T-Zellen
aktivieren.
Das ausgeschüttete IFN-γ unterdrückt eine TH-2-Antwort und unterstützt ebenfalls
die IgG Bildung (Graham et al., 2000).
Die TH-2-Antwort ist von einem verstärkten Krankheitsablauf mit erhöhter
Schleim-Bildung
und
Histaminausschüttung
sowie
einer
Eosinophilie
und
Mastzellaktivierung geprägt. Es kommt im Verlauf der Immunreaktion zu einer IgE
Produktion. Im Verlauf der TH-2 Reaktion kommt es über ausgeschüttetes IL-4 zu
einer Unterdrückung der TH-1-Antwort. Kommt es zu einem TH-2 geprägten
Verlauf der RSV- Infektion, so findet man ein verstärktes Krankheitsgeschehen.
So konnte bei Kindern mit schwer verlaufender Erkrankung eine verminderte
63
Interferon-γ Produktion also eine herabgesetzte TH-1 Reaktion nachgewiesen
werden (Schauer et al., 2004).
Abbildung 12:
Abhängigkeit des Verlaufs einer RSV-Infektion vom Typ der Immunantwort.
Die vorherrschenden Cytokine und ihre Wechselwirkung bei Genesung (TH-1) oder
schwerem Verlauf (TH-2) (Openshaw and Tregoning, 2005).
Im Modell der primären Immunantwort (Kultur naiver T-Zellen mit DCs die mit RSV
infiziert wurden) konnte gezeigt werden, dass in diesen Kulturen weniger
Interferon-γ produziert wurde, was für eine Verschiebung der T-Helferzell-Antwort
in Richtung TH-2 spricht (Bartz et al., 2003b). Dieser Effekt wurde auch bei
Kindern mit schwerer Bronchiolitis beobachtet (Schauer et al., 2004). Bei einer
ausgeprägten TH-2-Antwort konnte eine spätere Allergisierung beobachtet werden
(Schauer et al., 2002; Sigurs et al., 2000).
Erfolgt
die
RSV-Infektion
nach
einer
Influenza-Infektion,
so
kommt
es
anschließend zu keiner TH-2-Antwort mehr (Walzl et al., 2000).
Einen Zusammenhang von genetischer Prädisposition und Verschiebung zur TH2-Antwort wurde durch Legg et al. nachgewiesen. Diese Arbeitsgruppe
beobachtete eine Gruppe von Kindern mit einem Elternteil mit allergischem
Asthma. Wurde bei diesen eine Infektion mit RSV nachgewiesen, so wurden diese
Kinder in zwei Gruppen unterteilt, die eine Gruppe mit Infekt der oberen Luftwege
und eine andere mit Bronchiolitis. In der Gruppe mit Bronchiolitis zeigte sich im
64
Naso-pharyngealsekret ein deutlich erhöhtes IL-4 / Interferon-γ. Zudem war in der
Bronchiolitisgruppe die mRNA sowie die Expression von Interferon-γ und IL-12
reduziert. Zudem konnte IL-18 ein Induktor der Interferon-γ Produktion vermindert
nachgewiesen werden. In dieser Studie konnte ein Einfluss der Virusmenge auf
die Schwere des Verlaufs ausgeschlossen werden, jedoch zeigte sich in der
Bronchiolitisgruppe eine deutlich verlängerte Eliminationszeit im Vergleich zur
Gruppe mit Infekt der oberen Atemwege (Legg et al., 2003).
65
2 Fragestellung
In Vorarbeiten konnte gezeigt werden, dass dendritische Zellen in der Induktion
der Immunantwort gegen das Respiratory syncytial Virus (RSV) eine wichtge Rolle
spielen. In den Atemwegen von Kindern unter einem Lebensjahr, die an schweren
RSV Infektionen erkranken können, finden sich im Gegensatz zu den Atemwegen
älterer Probanden nur inflammatorische dendritische Zellen.
Als Modell für diese inflammatorischen dendritischen Zellen sollen in der
vorliegenden Arbeit cytokinaktivierte myeloide dendritische Zellen, die aus
Stammzellen des Nabelschnurblutes angezüchtet wurden, untersucht werden.
Im Vergleich zu ruhenden dendritischen Zellen, die nicht mit Zytokinen
vorbehandelt wurden, soll geklärt werden:
Ob bei einer RSV-Infektion in vitro Unterschiede hinsichtlich
1. der Expression von Oberflächenmarkern (CD208, HLA-DR, TLR-4,
CD86, CCR6 und CD83) auf den dendritischen Zellen
2. der intrazelluläre RSV-Replikation sowie die infektiösen Partikel im
Überstand der dendritischen Zellen
3. des durch die dendritischen Zellen ausgeschütteten IL-6 und IL-8 und
4. der Induktion der Cytokine (IFN-γ, IL-4, IL-13, IL-10) in cokulturtivierten
T-Zellen
bestehen.
66
3 Material und Methoden
3.1 Material
Die im Rahmen der vorliegenden Versuche verwendeten Reagenzien und Geräte
sind im Folgenden aufgelistet und nach Gruppen zusammengestellt.
3.1.1 Labormaterialien und technische Geräte
Tabelle 3: Labormaterial und der verwendete Geräte
Labormaterial
Zusatzbezeichnung
Firma
15 ml Polypropylene
15ml/High-Clarity
Falcon/Becton Dickinson,
Conical Tube
Polypropylene
Heidelberg;.
Conical Tube
50ml Polypropylene
Blue Max
Falcon/Becton Dickinson,
Conical Tube
Heidelberg;
Auflichtmikroskop
Zeiss
Auflichtmikroskop
CK2
Brutschrank (CO2-
Olympus Optikal Co.
Heraeus, Düsseldorf
Inkubator)
Cryo Tubes
Durchflusszytometer
Nunc Cryo Tube,
Nunc GmbH & Co.KG,
1,8ml
Roskilde (Dänemark)
FACScanTM
Becton Dickinson,
Heidelberg
Durchlichtmikroskop
Zeiss, Jena
FACS-Röhrchen
Falcon/Becton Dickinson,
Heidelberg
Gewebekulturplatte mit 24-well
Flachboden 24-well
MULTIWELLTM
Gewebekulturplatte mit 96-well
Falcon/Becton Dickinson,
Heidelberg
Falcon/Becton Dickinson,
67
Flachboden 96-well
MULTIWELLTM
Heidelberg
MiniMACS (Magnet)
AutoMacs
Miltenyi Biotec GmbH,
Bergisch-Gladbach
NanoDrop
PeqLab, Erlangen
Fluorspektrometer
Pipette
Eppendorf reference
Eppendorf AG, Hamburg
50-200μl
Pipette
Eppendorf reference
Eppendorf AG, Hamburg
10-100μl
Pipette
Pipette, elektrische
Finnpipette 200-
Thermo Fisher Scientific,
1000μl
Waltham, USA
Pipetus
Hirschmann Laborgeräte;
Eberstadt
Pipetten steril 10ml
Polystyren
10ml Serological
Falcon/Becton Dickinson,
Pipets
Heidelberg
5,0 ml
Falcon/Becton Dickinson,
Reagenzgläser mit
Heidelberg
Rundboden
Rotorgene detection
Corbett Life Science,
System
Sidney, Australien
Ständer MACS
MACS Multistand
AutoMacs Miltenyi Biotec
GmbH, Bergisch-Gladbach
Stickstoffbehälter
Messer, Chronos Biosafe,
Krefeld
Szintillationszähler
Trennsäule
Tubes
1209 RackBeta Liquid LKB Wallac, Mount
Scintillation Counter
Waverley, Australien
MACS-Trennsäule
Typ 25MS Columns,
steril
Safe-Lock-Tubes
AutoMacs Miltenyi Biotec
GmbH, Bergisch-Gladbach
Eppendorf AG, Hamburg,
1,5ml
Zählkammer
nach Neubauer
BD, Heidelberg
Zählkammer
nach Fuchs-
BD, Heidelberg
Rosenthal
Zellerntegerät (cell
Titertek, Oslo, Norwegen
68
Harvester)
Zellkulturplatte
96 Vertiefungen,
(MICROTESTTM)
Flachboden, mit
Falcon/BD, Heidelberg
Deckel
Zellsieb
Cell Strainer 40μm
Falcon/Becton Dickinson,
Nylon
Heidelberg
Zentrifuge
Megafuge 1.0 R
Heraeus, Düsseldorf
Zentrifuge
Omnifuge 2.0RS
Heraeus, Düsseldorf
3.1.2 Viren
Respiratorisches Syncytial Virus (RSV), Stamm Long (ATCC VR-26) wurde von
der American Type Culture Collection (ATCC, Manassas, Virginia, USA) bezogen.
3.1.3 Hep-2 Zellen
Hep-2 Zellen American Type Culture Collection-LGC Standards, Wesel
3.1.4 Antikörper
Tabelle 4: Monoklonale Antikörper für die magnetische Zellsortierung
Antikörper
Hersteller
FcR-Blocking Reagenz
Miltenyi-Biotec, Bergisch-Gladbach
anti-CD34, MicroBeads
Miltenyi-Biotec, Bergisch-Gladbach
69
Tabelle 5: Antikörper für die Oberflächenmoleküle der DCs
Antikörper gegen
Hersteller
Oberflächenmoleküle
CCR6, PE markiert
HLA-DR, PE markiert
BD Biosciences, Heidelberg,
CD86, PE markiert
Germany
TLR-4, PE markiert
CD83, PE markiert
CD208, PE markiert
CD1a-FITC
Beckmann Coulter, Krefeld,
Germany
Riedel-de Haen, Seelze
BD Biosciences, Heidelberg,
Germany
Tabelle 6: Testkits für die Messung der Cytokine im Überstand
Antikörper
Hersteller
Quantikine® ELISA – Human IL-6
Immunoassay
Quantikine® ELISA – Human IL-8
R&D Systems, Inc., Minneapolis
Immunoassay
Tabelle 7: Antikörper für die Färbung der intrazellulären Zytokine
Antikörper
Hersteller
Anti-IFN-γ-FITC
Anti-IL-4-FITC
BD Biosciences, Heidelberg,
Anti-IL-10-FITC
Germany
Anti-IL-13-FITC
70
3.1.5 Nährmedien, Gebrauchs- und Pufferlösungen
Tabelle 8: Kits, Medien und Lösungen zum direkten Gebrauch
Lösung bzw. Medium
Hersteller
Aceton
Sigma-Aldrich, Deisenhofen
Biocoll Separation Solution,
Biochrom AG, Berlin
Dichte 1,077 g/ml, isoton
Citrat-Phosphat-Dextrose
Sigma-Aldrich, Steinheim
Solution (= CPD)
DAPI
Invitrogen, Karlsruhe
DMEM-Medium, Dulbecco´s
Gibco, Karlsruhe
Modified Eagle Medium
DMSO (Dimethylsulfoxid):, min.
Sigma-Aldrich Biochemie GmbH,
99,5 %
Hamburg
FCS Fetales Kälberserum
Biochrom KG, Berlin, Charge 0766G
HEPES Pufferlösung 1M
Biochrom AG, Berlin
Hep-Flush(100U/ml): 009850-04,
POM/Leo, U.K.
Mycoplasmen Detection Kit
Minerva Biolabs
Octagam
Octapharma Deutschland GmbH
OLAamp® Viral RNA Mini Kit
Qiagen, Hilden
Paraformaldehyd
Riedel-de Haen, Seelze
PBS-Dulbeco (Phosphate
Buffered Saline), w/o Ca/Mg; low
endotoxin, steril
PCR®-TOPO Vektor
Biochrom AG, Berlin
Invitrogen, Karlsruhe
Phalloidin
Invitrogen, Karlsruhe
QIAamp® ViralRNA Mini Kit
Qiagen, Hilden
Quanti TectTM Probe RT-PCR Kit
Qiagen, Hilden
RNA-Polymerase T7
Invitrogen, Karlsruhe
RNA-Standard
Invitrogen, Karlsruhe
Saponin
Riedel-de Haen, Seelze
Sodium Pyruvat: L-0473,
Biochrom AG, Berlin
Türcksche Lösung:
Fluka Chemie AG, Buchs, Ch 93770
VLE-RPMI 1640, mit 2,0g/l
Biochrom AG, Berlin
NaHCO3, ohne L-Glutamin
71
Tabelle 9: Zellkulturzusätze
Zellkulturzusatz
Hersteller
GM-CSF;
PromoKine,
PromoCell
GmbH,
Heidelberg
IL-1A Human Recombinant
tebu-bio Germany, Offenbach
IL-6 Human Recombinant
tebu-bio Germany, Offenbach
Kanamycin, 5mg/ml;
Biochrom AG, Berlin
L-Glutamin 200mM
Biochrom AG, Berlin
Na-Pyruvat;
Biochrom AG, Berlin
Nicht-essentielle Aminosäuren
Biochrom AG, Berlin
Partricin, 50μg/ml;
Biochrom AG, Berlin
Penicillin/Streptomycin
Biochrom AG, Berlin
10.000U/ml
PGE2
Sigma-Aldrich
Biochemie
GmbH,
Hamburg
rekombinantes humanes IL-4
PeproTech, London, über TEBU,
Offenbach
Stammzellfaktor (SCF)
PeproTech, London, über TEBU,
Offenbach
TGF-ß
PeproTech, Hamburg
TNF-α
R&D Systems GmbH, Wiesbaden
Verwendete Medien und Lösungen zur Gewinnung und Sortierung der PBMC
a)
Lösung zum Auffüllen, Verdünnen und Waschen
500 ml
+
b)
PBS-Dulbeco s.o.
3 ml (= 0,6 %)
CPD s.o.
Lösung für die Sammelröhrchen
50 ml
(= 94,34%) CPD s.o.
+
1 ml
(= 1,89%) Hepes s.o.
+
1 ml
(= 1,89%) Kanamycin
+
1 ml
(= 1,89%) Partricin
72
Verwendete Medien und Lösungen für die Anzucht und die Kultivierung der Zellen
a) Kulturmedium (RPMI ++)
500 ml
VLE RPMI .
+ 5,75ml
v/v L-Glutamin-Lösung, 200 mM s.o.
+ 5,75ml
nicht-essentielle Aminosäuren
+ 5,75ml
Na-Pyruvat
+
10ml
Kanamycin
+
57ml
FCS
b) Einfriermedium
22 ml
22,5 ml
5 ml
0,5 ml
RPMI 1640
FCS
Dimethyl Sulfoxide
Kanamycin
Verwendete Medien für die Infizierung und die Kultivierung der Zellen
a) Infektionsmedium:
HEPES versetztes DMEM-Medium
1%
50 μg/ml
hitzeinaktiviertem fötalen Kalbserum
(FKS)
Gentamycin
b) Gewebekultur Medium
Dulbecco´s Modified Eagle Medium
(DMEM)
10 %
50 μg/ml
hitzeinaktiviertem fötalen Kalbserum
(FKS)
Gentamycin
Verwendete Medien und Lösungen für die Analyse
a) Saponin Puffer:
100 µl
HBSS o.
+ 0,1 %
Saponin
+ 0,01 M
Hepes Puffer
73
Lösungen zur Stimulation
a) Anzüchtung von DC pro ml Zellsuspension
10 µl/ml
SCF = Stammzellfaktor
10 µl/ml
GMCSF
25 µl/ml
TNF-α
b) IL-4-Cocktail pro ml Zellsuspension
37,5 ng/ml
IL-4
100 ng/ml
GM-CSF
2,5 ng/ml
TNF-α
c) Cytokincocktail pro ml Zellsuspension
10 ng/ml
100 ng/ml
1 µg/ml
10 ng/ml
IL-1 α
IL-6
PGE2
TNF- α
74
3.2 Methoden
Die Methodik der Versuche setzt sich zusammen aus mehreren Einzelschritten,
dem
Sammeln
des
Nabelschnurblutes,
der
Zellsortierung,
der
Anzucht
dendritischer Zellen, Einfrieren und Lagern der DC und T-Zellen, sowie dem
Infizieren der Zellen mit RSV und der anschließenden Messreihen. Abbilung 13
gibt einen Überblick über die Abfolge der einzelnen Schritte:
Nabelschnurblut
Dichtegradientenzentrifugation
Æ mononukleäre Zellen
Tag 0
7 Tage Anzucht
CD34+ Zellen
4 Tage
Differenzierung
Gewinnung CD34 Zellen durch
Magnetseparation
Durchfluss = alle CD34mononukleären Zellen
einschließlich naive TZellen
7d Kultur nach
Zugabe von SF,
GM-CSF, TNF-α
Tag 7
3 Tage Aktivierung und Infektion
+
Lagerung bei -196°C
Lagerung bei -196°C
+ GM-CSF
+ TNF-α + IL-4
Vorbereitung des
RS-Virus
Tag 11
ohne Cytokine
TNF–α, PGE2,
IL-6, IL-1a
= ruhende DC
=aktivierte DC
Tag 13
Tag 14
Inkubation
für 2,5h mit
RSV
ab Tag 14 Beginn der Messreihen;
- Messung der Oberflächenmarker (CD208, HLA-DR, CD86, CCR6, TLR-4 und CD83)
nach Aktivierung bzw. bei ruhenden DCs (Abbildung 16)
- Messung der Cytokine im Überstand (IL-6, IL-8), Virus im Überstand und der
RSV-Replikation nach RSV-Zugabe (Abbildung 17)
- Beginn der Cokultur mit naiven T-Zellen (Abbildung 18)
Abbildung 13:
Zeitplan der Zellisolation und Anzucht von dendritischen Zellen und naiven T-Zellen.
Tag 0-7 Anzucht der DCs aus DC34+-Zellen, Tag 7-11 Differenzierung durch Zusatz
von IL-4 und Tag 12-14 teilweise Aktivierung und am Tag 13 Infektion. Parallel
Gewinnung der T-Zellen sowie Vorbereitung des RSV.
75
3.2.1 Gewinnung der Zellpopulationen
3.2.1.1 Sammeln
Das Nabelschnurblut wurde in der Augusta Krankenanstalt in Bochum in steril
befüllten konischen 50 ml Röhrchen gesammelt. Gefüllt waren die Röhrchen mit
7ml Sammellösung (s. o.) die eine puffernde und keimhemmende Wirkung besitzt.
Das Blut wurde einige Minuten post Partum aus der V. umbilicalis der Plazenta
entnommen. Anschließend wurden die Röhrchen bei Zimmertemperatur dunkel
gelagert. Die Eltern hatten zuvor ihr schriftliches Einverständnis gegeben. Die
Studie wurde von der Ethikkommission der Ruhr-Universität genehmigt. Es gab
keine Auswahlkriterien die ein bestimmtes Kollektiv ein- bzw. ausgeschlossen
haben.
Waren in den Röhrchen weniger als 30 ml Nabelschnurblut, bzw. waren sie älter
als 24 h oder fanden sich bei der visuellen Kontrolle Gerinnsel, so wurden diese
Röhrchen verworfen. Die Weiterverarbeitung im Labor fand unter sterilen Kautelen
unter einer Abluft-Arbeitsbank statt.
3.2.1.2 Gradient und Waschen
Im nächsten Schritt wurden nun die Mononukleären Zellen des Nabelschnurblutes
vom Plasma und den Erythrozyten und neutrophilen Granulozyten mittels
Dichtegradient getrennt und anschließend mehrmals gereinigt.
Dazu wurde das Blut in mehrere kleine Portionen von 6-8 ml aufgeteilt (je nach
Menge die gesammelt wurde), und mit PBS + 0,6 % CPD (Verdünnungslösung /
Waschlösung s. o.) aufgefüllt und vermischt, so dass ein Verdünnungsverhältnis
von ca. 1:4 entstand.
Das verdünnte Blut wurde nun mit 15 ml Biocoll (1,077 g/ml) unterschichtet, so
dass jedes Röhrchen mit 50 ml Flüssigkeit, bestehend aus 2 sauber voneinander
getrennten Phasen, gefüllt war.
Die Röhrchen wurden anschließend bei 400 x g für 35 min zentrifugiert. Dabei
wurde die Bremsfunktion der Zentrifuge ausgeschaltet, um ein Durchmischen der
Phasen durch den Bremsvorgang zu verhindern.
Bei der hier verwendeten Zentrifugation handelt es sich um eine isopyknische
Zentrifugation, eine Gleichgewichtszentrifugation. Die Zellen werden nach Gestalt,
Größe
und
Schwebdichte
aufgeteilt.
Die
Zellen
wandern
während
der
76
Zentrifugation zu dem Punkt, der ihrer eigenen Dichte entspricht, wobei sich die
Partikel / Zellen mit höchster Dichte am Ende der Zentrifugation am Boden des
Röhrchens wiederfinden.
In diesen Versuchen wurde eine Biocoll-Lösung mit einer Dichte von 1,077g/ml
verwendet. Hierbei handelt es sich um ein Polysaccharid mit einem dichteerhöhenden Additiv. Daher war die Dichte der Flüssigkeit höher als die der
Lymphozyten, Monozyten und Thrombozyten und der von uns gesuchten
Vorläuferzellen sowie des Plasmas. Nur die Erythrozyten und die meisten
Granulozyten (basophile, neutrophile und eosinophile) sind schwerer als das
Biocoll und setzen sich daher am Boden des Gefäßes ab. Auf Grund der
unterschiedlichen Größe und Form der Zellen können aber Verunreinigungen der
MNCs mit Erythrozyten oder Granulozyten entstehen.
3.2.1.3 Ergebnis der Zentrifugation
In den Röhrchen waren nach der Zentrifugation deutlich 3 Schichten voneinander
abgrenzbar:
Eine rötliche Schicht bestehend aus Erythrozyten und den meisten Granulozyten,
darüber eine Schicht Biocoll sowie einer gelblich-klaren Schicht mit einer milchigtrüben Interphase. Diese Interphase enthielt alle mononukleären Zellen des
Nabelschnurblutes, auch CBMC genannt. Hierunter fanden sich Lymphozyten,
Monozyten und NK-Zellen.
Die
Thrombozyten
verbleiben
zum
Großteil
im
Plasma,
da
die
kurze
Zentrifugationszeit nicht für eine Sedimentation ausreichend ist. Schematisch ist
die Schichtung innerhalb der Tubes in Abbildung 14 dargestellt.
Im nächsten Schritt mussten nun die mononukleären Zellen, die sich als
Interphase zwischen Biocoll und Plasma fanden, gewonnen werden. Anschließend
wurden die so gewonnenen Zellen mehrmals mit PBS gereinigt, um das eigentlich
genotoxische Biocoll von den Zellen zu entfernen. Dieses geschah in zwei
Schritten mit jeweils anschließender Zentrifugation. Zunächst für 10 min mit
300 x g zentrifugiert, danach für 15 min mit 200 x g.
Ergebnis war ein Pellet, bestehend aus den CBMC, das sich am Boden des
Röhrchens abgesetzt hatten.
77
verdünntes
Nabelschnurblut
Plasma
CBMC
Biocoll
Biocoll
Abbildung 14:
Erythrozyten,
neutrophile Granulozyten
Schichtung nach Zentrifugation über den Dichtegradienten. Am Boden der Röhrchen
setzen sich alle kernhaltigen Zellen ab, darüber liegt das Biocoll. Oberhalb dessen
sind die mononukleären Zellen (CBMC). In der obersten und größten Schicht findet
sich das Plasma.
Dieses wurde vorsichtig resuspendiert und anschließend mit der Waschlösung auf
25 ml aufgefüllt. Es folgte eine erneute Zentrifugation für 15 min mit 300 x g. Bei
diesem Schritt wurden die Thrombozyten, die sich noch in der Lösung befanden,
entfernt.
Um eine erste Schätzung der Menge der vorhandenen Zellen zu bekommen,
wurden im nächsten Schritt die Zellen mit Hilfe einer Neubauer Zählkammer
gezählt. Zur Gewinnung einer Zellsuspension, wurde das entstandene Pellet
resuspendiert und auf 25 ml aufgefüllt. Eine Probe von 10 µl wurde mittels
Türkscher-Lösung (Verhältnis 1:10) angefärbt.
Wurden weniger als 108 Zellen gezählt, so wurde an dieser Stelle die Aufbereitung
abgebrochen, da für die weiteren Schritte laut Hersteller des MiniMacs Systems
mindestens 1x108 Zellen notwendig sind.
Fielen bei der Verarbeitung der Probe Schwebstoffe oder Gewebestücke auf,
dann wurde vor der nächsten Zentrifugation ein Filter-Zwischenschritt eingefügt.
Der Filter (s.o.) wurde nach Herstellerangaben verwendet.
Die Suspension mit den CBMC wurde für 10 min mit 300 x g zentrifugiert.
78
3.2.1.4 Magnetische Zellseparation
3.2.1.4.1 Überblick
Bei der magnetischen Zellseparation wurden die CD34+ Zellen von den übrigen
CBMC getrennt. Hierfür wurde die magnetische Zellseparation verwendet, bei der
magnetische Antikörper verwendet werden. Ein Schema der magnetischen
Zellseparation findet sich in der folgenden Abbildung.
Abbildung 15:
Magnetische Zellseparation. Die mit den magnetischen Antikörpern markierten Zellen
bleiben zwischen den Magneten hängen, die nicht markierten Zellen laufen durch. Die
markierten Zellen können im Anschluss eluiert werden.
Das FcR Blocking Reagenz wird verwendet, um die unerwünschte Bindung der
Antikörper an die Fc-Rezeptoren zu verhindern. Unter die Fc-Rezeptor
exprimierenden Zellen fallen B-Zellen, Monozyten und Makrophagen.
Dieses zusätzliche Reagenz soll die Reinheit der magnetisch isolierten Zellen
erhöhen.
79
3.2.1.4.2 Durchführung
Alle Schritte der magnetischen Zellseparation wurden eisgekühlt durchgeführt.
Die zuvor zentrifugierte Zellsuspension wurde nun abgegossen und mit weiterem
Puffer resuspendiert.
Anschließend wurden pro 108 Zellen 100µl Fc-Blocking Reagenz (s.o.) zur
Suspension gemischt und in gleicher Menge CD34 Micro Beats hinzugefügt,
anschließend im Kühlschrank für 30 min inkubiert und danach nochmals für
10 min mit 300 x g zentrifugiert.
Daraufhin
wurde
nach
Resuspendierung
die
Zellsuspension
auf
die
Separationssäule, die zuvor mit 1 ml PBS-Lösung angefeuchtet wurde, gegeben.
Die durchtropfende Flüssigkeit (= Durchlauf) wurde in einem Tube aufgefangen.
Die Restflüssigkeit in der Separationssäule wurde nach Entfernen aus dem
Magnetfeld anschließend mittels eines Stempels herausgepresst. Hier fanden sich
CD34+ Zellen (Positivselektion)
Dieser Vorgang wurde mit einer zweiten Säule wiederholt. Hierbei wurde statt
Puffer als Spüllösung Nährmedium (s.o.) verwendet. Ziel dieses zweiten Schrittes
war es, eine Reinheit von CD34+ von 95-99 % zu erhalten.
Der Durchlauf wurde mittels Neubauer-Zählkammer unter dem Lichtmikroskop
gezählt. Die CD34+ Zellen wurden in der Fuchs-Rosenthal-Zählkammer gezählt,
nachdem sie mit Türckscher Lösung angefärbt wurden.
3.2.1.4.3 Einfrieren des Durchlaufs
Der Durchlauf wurde nun nach einem weiteren Zentrifugationsschritt (10 min,
300 x g) im Einfriermedium aufgenommen. Die gezählten Zellen wurden so
aufgeteilt, dass pro Cryo-Tube maximal 2 x 107 Zellen/Tube gelöst in 1 ml
Einfriermedium bei -80° C. eingefroren wurden. Anschließend wurden die Zellen in
flüssigem Stickstoff weitergelagert, bis sie für die Versuche aufgetaut wurden.
3.2.1.5 Kultivierung der CD34+ Zellen und Differenzierung zu DC
Ziel der Kultivierung war eine Vermehrung der Zellen und eine Umwandlung der
CD34+ Zellen in DCs.
Die CD34+ Zellen sollen später auf die Wells einer 24 Lochplatte (s.o.) verteilt
werden, aber maximal 1,5 x 105 CD34+ Zellen pro Well. Entsprechend der
errechneten Zahl an Wells wurde der CD34+ Zellen-Suspension Nährmedium
80
zugegeben. Zusätzlich wurde pro ml Suspension (= pro Well) die DC
Stimulationslösung (s. o.) zugegeben:
Nachdem die Suspension auf die Wells verteilt war, wurde die Lochplatte in einen
Inkubator mit einer konstanten Temperatur von 37° C, einer Luftfeuchte von 85 %
und einem CO2 Gehalt von 5 % gestellt. Der Tag des Ansetzens wurde als Tag 0
gerechnet.
Im weiteren Verlauf wurden die Zellen in der Kultur täglich mittels eines inversen
Mikroskops (s. o.) überprüft. Hierbei wurde auf Bakterienverunreinigungen,
Verfärbungen des Mediums und Entwicklung der Zellen geachtet. Hatte sich ein
Rasen auf dem Boden der Wells gebildet, wurde die Zellsuspension eines Wells
halbiert und mit Nährmedium aufgefüllt. Die Zellen wurden aber spätestens am
dritten Tag der Kultur das erste Mal geteilt, da dieser Vorgang auch einen
Wachstumsreiz für die Zellen darstellte.
Der Kultur wurden die drei Wachstumsfaktoren Stammzellfaktor (SF), GM-CSF
und TNF-α zugegeben. Diese bewirkten hierbei eine Reifung und Differenzierung
der CD34+ Zellen zu DCs.
Nach 7 Tagen Kultur wurden die Zellen geerntet, gezählt und eingefroren.
Die Zellsuspension aus den Wells wurde für 10 min zentrifugiert (300 x g) und das
dabei
entstandene
Pellet
mit
Einfriermedium
(s.o.)
resuspendiert
und
7
anschließend jeweils 1 ml mit maximal 2 x 10 Zellen/ml in ein vorgekühltes CryoTube gefüllt. Die Zellen wurden bei -37° C. eingefroren und später in flüssigem
Stickstoff bei -196° C eingelagert.
3.2.1.6 Ausdifferenzierung und Cytokin-Stimulation der DCs
Die eingefrorenen DCs wurden aufgetaut und dreimalig mit PBS gewaschen.
Anschließend wurden die Zellen mit Türkscher Lösung angefärbt und in der
Neubauer Zählkammer gezählt. Die Zellen wurden so mit Kulturmedium verdünnt,
dass 4 x 105 Zellen/ml in der Lösung zu finden waren. Die Suspension wurde dann
auf eine 24 Well Platte mit 1 ml/ Well verteilt. Es erfolgte eine weitere
Ausdifferenzierung in IL-4 und GM-CSF-haltigem Medium (s. o.) für 4 Tage.
Diese Zell-Suspensionen wurden weitere 4 Tage (= 11 Tage Gesamt-Kultur) bei
37° C und 5 % CO2 im Brutschrank kultiviert. Dabei erfolgte keine weitere Teilung
der Kultur. Die so stimulierten Zellen wurden für die weiteren Versuche verwendet.
81
3.2.1.6.1 Stimulation mit dem Cytokincocktail
Die Hälfte der Zellen wurde am 11. Tag (jeweils 4 x 105 Zellen/ml) mit dem
Cytokincocktail (10 ng/ml IL-1-α, 100ng/ml IL-6, 1 µg/ml PGE2, 10 ng/ml TNF-α)
stimuliert und für weitere 48 Stunden in 1 ml RPMI, 10 % FCS, 4 %
Zellkulturzusätzen inkubiert.
Die andere Hälfte der DCs wurde in diesem Zeitraum lediglich mit Nährmedium
kultiviert, so dass an Tag 13 der Gesamtkultur sowohl ruhende DCs als auch
aktivierte DCs zur Verfügung standen.
3.2.1.7 Vorbereitung des RS-Virus
Die Hep-2-Zellen wurden in einer mit Trypsin vorbehandelten Kulturflasche
ausgedünnt und für 1 Tag bei 37° C. und 0 % CO2 inkubiert. Hep-2-Zellen sind
humane Tumorzellen einer Larynx-Carzinom-Linie mit großen Zellkernen und
häufigen Mitosen. Erstbeschreiber dieser Zellen waren Moore et al. (Moore et al.,
1955; Simoes, 1999).
Mit dem RSV-Stamm (RSV long strain) vom ATCC (American Type Culture
Collection, VR-26) wurden die vorbereiteten Hep-2-Zellen mit einer MOI von 0,1
infiziert und für weitere 3 Tage unter gleichen Bedingungen, wie oben
beschrieben, inkubiert.
Das hierbei verwendete Kulturmedium der infizierten Hep-2-Zellen bestand aus
DMEM / Hepes + 1 % PSN + 5 % FCS.
Zeigten die infizierten Zellen Zeichen der fortgeschrittenen Infektion, den so
genannten cytopathischen Effekt, so wurden diese weiter untersucht. Unter dem
cytopathischen Effekt bei Infektion mit RS-Viren versteht man die Bildung von
mehrkernigen Riesenzellen, so genannten Synzytien, die ca. 36 – 48 Stunden
nach Infektion entstehen.
Am 5. Tag wurden die infizierten Zellen geerntet, mit Ultraschall zerstört und
anschließend 10 min. bei 1000 rpm zentrifugiert.
Zur weiteren Erhöhung der Reinheit des Virus und zur Trennung von restlichen
Bestandteilen des Kulturmediums, wurden die Viren über einen SucroseGradienten nach Fernie und Gerin weiter isoliert (Fernie and Gerin, 1980).
Hierzu wurde 5 g Sucrose mit 50 ml HN-Puffer vermengt und 2 ml hiervon unter
die Virus-Lösung gegeben. Es erfolgte eine erneute Zentrifugation mit 2 h bei
82
60000 g (= 30.000 rpm) bei 8° C. Wobei das Pellet die Zelltrümmer der Hep-2
Zellen enthält und im Überstand das Virus zu finden ist.
Aus dem Überstand wurde anschließend eine Titerbestimmung durchgeführt.
Diese
erfolgte
mittels
einer
dekadischen
Verdünnungsreihe,
wobei
die
Verdünnungsstufe als Virus-Titer gilt, bei der gerade noch eine Infektion der Zellen
nachgewiesen werden konnte.
Die Maßeinheit für die Konzentration infektiöser Partikel in einer Probe pro ml wird
in plaque forming units (pfu) angegeben. Es erfolgte eine Färbung der infizierten
Zellen wodurch das Zytoplasma der Zellen braun angefärbt wurde. Die
Verdünnungsstufe, bei der noch eine Braunfärbung nachweisbar war, wurde als
Virus-Titer bestimmt.
Anschließend wurde das Virus mit einem Titer von 2 x 106 PFU/ml in 50µl und
100µl Portionen bei – 80° C. eingefroren.
Zusätzlich erfolgte eine Testung auf Mykoplasmen:
Die Hep-2-Zellen und das RS-Virus wurden mittels eines Mykoplasmen Detection
Kit (siehe Beschreibung Minerva Biolabs) nach Anweisung des Herstellers auf
Mykoplasmen getestet.
3.2.2 Infektion der ruhenden und aktivierten DCs mit RSV
An Tag 13 der Gesamtkultur wurden jeweils 200µl der ruhenden DCs und der
aktivierten DCs nach vorherigem Abpipettieren des Mediums mit 500 µl Virus (=
MOI von 20) infiziert. Eine MOI von 20 bedeutet ein Verhältnis von 20
Viruspartikeln auf eine DC. Die optimale Virusmenge zur Infektion von DCs wurde
in Vorexperimenten ausgetestet. Zu einer Kontrollgruppe wurde statt Virus 500 µl
DMEM zugegeben.
Die Inkubation erfolgte für 2,5 h. Danach wurde der Überstand sowie die restlichen
Viren vorsichtig abpipettiert und durch RPMI mit 10 % FCS und 4 %
Zellkulturzusätzen ersetzt. Es erfolgte eine weitere Inkubation für insgesamt ca. 24
Stunden wie bei Thurau et al. beschrieben (Thurau et al., 1998). Vorversuche
haben gezeigt, dass 85 % der DCs zu diesem Zeitpunkt noch lebend waren.
83
3.3 Messungen der Reifemarker sowohl bei ruhenden DCs
als auch bei aktivierten DCs nach Zugabe von RSV
3.3.1 Fluoreszenz-Färbung der Reifemarker
Am Tag 14 erfolgten dann die Messungen der Oberlächenmarker. Sowohl bei den
ruhenden DCs als auch bei den cytokin-aktivierten DCs, jeweils mit und ohne
RSV-Infektion, wurden die Oberflächenmarker CCR6, HLA-DR, CD86, TLR-4 und
CD83 bzw. das intrazellulär gelegene CD208 mittels Fluoreszenzfärbung als Maß
3 Tage Aktivierung und Infektion
4 Tage
Differenzierung
7 Tage Anzucht
für ihren Reifegrad gemessen.
Tag 0
Gewinnung der Zelllinien
siehe Abbildung 13
Tag 7
+ GM-CSF +
TNF-α + IL-4
Tag 11
ohne Cytokine
= ruhende DC
Tag 13
Inkubation
für 2,5h mit
RSV
+ TNF–α, PGE2,
IL-6
= aktivierte DCs
Inkubation
für 2,5h mit
RSV
Tag 14
Messung der Fluoreszenz der mit Phycoerythrin beladenen Reifungsmarker
und der Fluoreszenz des gebundenen CD1a-FITC mittels FACS-Methode
Abbildung 16:
Induktion und Messung der Reifungsmarker. Nach Differenzierung in ruhende und
aktivierte DCs, erfolgt bei der Hälfte der DCs die RSV-Infektion (Tag 13). Am 14. Tag
Markierung der Reifungsmarker (CCR6, HLA-DR, CD86, CD208, CD83 und TLR-4) auf
CD1a exprimierenden Zellen.
84
Die markierten Reifemarker waren:
Für
jeden
- TLR-4
- CD86
- CCR6
- HLA-DR
- CD83
- CD208
Oberflächenmarker
erfolgte
eine
separate
Anfärbung
und
entsprechende Messungen.
Das intrazellär gelegene CD208 wurde nach Fixierung der Zelle mittels eines
Fluoreszenzfarbstoffs angefärbt.
3.3.1.1 Färbung der Oberflächenmarker (TLR-4, CD86, CCR6, HLA-DR
und CD83)
Hierfür wurden die kultivierten Zellen 10 min auf Eis gesetzt, geerntet und mit
300 x g für 10 min zentrifugiert. Es erfolgte ein zweimaliges Waschen und eine
Verdünnung auf 2 x 105/ml Zellen mittels HBSS. Zur Blockierung der FcRezeptoren erfolgte die Zugabe von Octagam. Im Anschluss erfolgte eine
Inkubation für 20 min bei 4° C mit jeweils 10µl des verdünnten Antikörpers gegen
das jeweilige Oberflächenmolekül bzw. das jeweilige co-stimulierende Molekül.
Die verwendeten Antikörper waren bereits vom Hersteller mit Phycoerythrin
konjugiert.
Zusätzlich wurde nach erneutem Waschen in einem weiteren Schritt das DCspezifische CD1a mittels CD1a-FITC gegengefärbt. Hierfür wurden die DCs mit
5µl des Antikörpers ebenfalls für 20 min bei 4° C inkubiert. Nach einem erneuten
Waschen der Zellen erfolgte im Anschluss die Messung im FACScan®.
Die fluoreszierenden Moleküle Phycoerythrin und FITC werden bei der Messung
im FACS durch einen Argon-Laser mit 488 nm Wellenlänge angeregt. Das
hierdurch emittierte Licht, welches durch das Zurückspringen einzelner Elektronen
in energieärmere Niveaus entsteht, besitzt eine charakteristische Wellenlänge von
578 nm beim Phycoerythrin. Die charakteristische Wellenlänge von FITC liegt bei
519 nm. Dieses emittierte Licht (Fluoreszenz) korreliert mit der Dichte der
jeweiligen Oberflächenmarker auf der gemessenen Zelle. Für alle Messreihen
wurden zuvor Isotypenmessungen zur Bestimmung der Messfelder durchgeführt.
85
3.3.1.2 Antikörper-Markierung des intrazellulären CD208
Es erfolgte eine Fixierung der Zellen in eiskaltem HBSS mit 4 % Paraformaldehyd
für 4 min. Nach erneutem Waschen mit PBS erfolgte die Fixierung der Zellen mit
100 µl HBSS + 0,1 % Saponin + 0,01 mM Hepes Puffer. Im Anschluss erfolgt die
Inkubation mit dem PE-markierten CD208-Antikörper. Die DC-spezifische
Markierung des CD1a mittels CD1a-FITC erfolgte vor der Fixierung der Zellen und
nicht im Anschluss wie oben beschrieben. Die anschließende Messung erfolgte
wie oben beschrieben.
Es wurden stets in Summe 24 Messungen d.h. 6 Messreihen für die Messung der
Oberflächenmarker mit und ohne RSV-Infektion bei ruhenden und aktivierten DCs
durchgeführt.
3.3.2 Durchflusszytometrische Analyse
Die Analyse erfolgte im FACScan® mit einer Filter-Ausstattung für
-
FITC (350 nm) (FL-1)
-
PE (585 nm) (FL-2)
-
Tricolor Emissionen in dunklem Rot (< 650 nm) (FL-3)
10-15 tausend Ereignisse wurden gezählt und in einer Tabelle ausgegeben und
mit der CeLL Quest ® Software analysiert.
In der Abbildung 17 sind als Beispiel die Ergebnisse einer Messung der in dieser
Arbeit verwendeten FACS-Analysen dargestellt.
Hierbei passieren die hydrodynamisch fokussierten Zellen einzeln den ArgonIonen-Laser. Dieser Laser emittiert Licht einer genau definierten Wellenlänge.
Trifft der Laserstrahl auf eine Zelle, entstehen Streulichtsignale. Das sogenannte
“Vorwärtsstreulicht“ (engl.: forward scatter, FSC), gemessen in einem Winkel von
3-10°, erlaubt eine Aussage über die Größe der Zelle, wohingegen das im rechten
Winkel zur Laser-Lichtquelle gemessene “Seitwärtsstreulicht“ (engl.: side scatter,
SSC) ein Maß für deren Granularität ist.
In einem Dot-Plot wird der Forward-Scatter gegen den Side-Scatter aufgetragen.
Jede Zellpopulation bildet, abhängig von ihren Lichtstreueigenschaften in der
graphischen Darstellung von FSC und SSC (gegeneinander aufgetragen) eine
Punktwolke. Mit Hilfe eines Gates wurde die zu erfassende Zellpopulation
86
ausgewählt (Abbildung 17 A). CD1a wurde als Marker für dendritische Zellen
verwendet. Zur Abgrenzung der CD1a positiven Zellen wurde der Messbereich
Abbildung 17:
Durchflusszytometrische Messung von Oberflächenmarkern dendritischer Zellen.
(A) Identifizierung lebender Zellen im Forward-Sideward Scatter (B) Setzen einer Auswerteregion für
FITC positive Zellen anhand der negativen Kontrolle (C) Identifizierung der CD1a/CCR6 positiven
Zellen und (D) Expression von CCR6 auf CD1a positiven dendritischen Zellen im Histogramm. Die
Ergebnisse werden als mittlere Fluoreszenzintensität (MFI) angegeben.
(R2 in Abbildung 17 C) anhand des
Hintergrundsignals (Abbildung 17 B)
festgelegt und die Ergebnisse für den zu messenden Marker (CCR6) in einem
Histogramm dargestellt. Die Ergebnisse wurden als MFI (Mittlere Fluoreszenz
Intensität) angegeben.
87
3.4 Messung der Cytokinproduktion durch dendritische
Zellen sowie der Zahl der infektiösen Partikel
3.4.1 RSV – spezifische Realtime PCR
Die Quantifizierung der RSV RNA in der RT-PCR (Ternette et al., 2007) wurde
dankenswerterweise im Institut für Virologie der Ruhr Universität Bochum (Dr.
Grunwald) vorgenommen. Dazu wurde virale RNA mit dem QIAamp ® Viral RNA
Mini Kit gemäß der Anweisung des Herstellers isoliert. Die RNA wurde in 50 µl
Elutionspuffer eluiert. Die Gesamtmenge der zellulären RNA wurde mit Hilfe eines
NanoDrop Fluorospektrometers bestimmt.
Für die RT-PCR wurde das QuantiTect ™ Probe RT-PCR Kit der Firma Qiagen
mit SYBR-Green verwendet. Der RNA-Standard wurde unter Verwendung des
TOPO TA Cloning Kits im PCR-TOPO ®-Vektor kloniert und in einer vitroTranskription mit Hilfe der T7 RNA Polymerase hergestellt. Die Menge der in vitro
transkribierten RNA wurde unter Verwendung des Ribo-Green RNA Kits
gemessen, die so die Bestimmung der Kopienzahl des RNA-Standards
ermöglichte.
Der RNA-Standard wurde seriell in Zehnerschritten verdünnt und in jedem Assay
mitgeführt.
Für die RT-PCR wurden der
Vorwärts-Primer RSA-1 5´-AGATCAACTTCTGTCATCCAGCAA
und der
gegenläufige Primer RSA-2 5´-GCACATCATAATTAGGAGTATCAAT,
verwendet (modifiziert nach van Elden et al. 2003 (van Elden et al., 2003)) .
Die Amplifizierung und Messung erfolgte in einem Rotorgene System der Firma
Corbett Life Science in einem initialen Zyklus zur Aktivierung der DNA-Polymerase
für 1 h bei 50°C und 15 min bei 95°C, gefolgt von 45 Zyklen mit 15s bei 95°C und
1 min bei 60°C. Während der Amplifikation wurde das Amplifikat anhand der
Fluoreszenzemission in Echtzeit quantifiziert. Die Spezifität der PCR-Produkte
wurde durch eine Schmelzpunktanalyse von 45 °C bis 95 °C sichergestellt.
88
7 Tage Anzucht
4 Tage
Differenzierung
3 Tage Aktivierung und Infektion
Tag 0
Gewinnung der Zelllinien
siehe Abbildung 13
Tag 7
GM-CSF + TNF-α
+ IL-4
Tag 11
ohne Cytokine
= ruhende
DCs
Tag 13
TNF–α, PGE2,
IL-6
= aktivierte DCs
Inkubation
für 2,5h mit
RSV
Inkubation
für 2,5h mit
RSV
Tag 14
Messungen – 24h nach Infektion
Cytokine (IL-6 und
IL-8) im zellfreien
Überstand mittels
Elisa-KIT
Die RNAKopienzahl, wurde
mittels Realtime
PCR gemessen
Austitration
virushaltiger
Überstände auf
HeP2 Zellen
24h Inkubation
Bestimmung des
Virustiters mittels
mikroskopischer
Beurteilung der
infizierten HepZellen
Abbildung 18:
Messung von Cytokinen und RSV im Überstand dendritischer Zellen. Am Tag 1
wurden ruhende und aktivierte DCs 2,5h mit RSV inkubiert. 24h nach Infektion
erfolgte dann die Messung der Cytokine IL-6 und IL-8, die RNA-Menge und die
Bestimmung des RSV-Titers im Überstand.
3.4.2 Bestimmung des Virustiters im Überstand
Zum Nachweis der Menge der freigesetzten infektiösen Partikel im Überstand der
infizierten dendritischen Zellen wurden die Überstände in einer zweifachen
Verdünngsreihe auf Hep-2-Zellen in eine 96-Well-Microtiterplatte ausgesät. Die
Konzentration der Hep-2-Zellen bertug 2 x 104 Zellen/100µl/Well. Es erfolgte eine
89
Inkubation für 24h bei 37°C und 5% CO2. Der Virus-Titer wurde im Anschluss
durch eine lichtmikroskopische Untersuchung der Hep-2-Zellen durchgeführt. Der
Titer wurde ermittelt durch die Verdünnungsstufe bei der die letzte infizierte Hep-2Zelle zu sehen war.
3.4.3 Messung der Cytokine mittels ELISA
Die Cytokine wurden quantitativ im zellfreien Überstand bestimmt. Hierzu wurden
Elisa Kits für IL-6 und IL-8 der Firma R&D Systems® verwendet.
Der cytokinspezifische Antikörper (gegen IL-6 bzw. IL-8) war bereits auf einem
Kunststoffträger (96 Well-Platte) fixiert (sog. Capture-Antikörper). Alle Reagenzien
und die Verdünnungsreihe der Standardtestlösung wurden nach Anweisungen des
Herstellers vorbereitet. 100 µl der gepufferten Protein-Basislösung wurden in jedes
Well pipettiert. Im Anschluss wurden 100 µl des zu testenden Überstandes und
der zuvor vorbereiteten Verdünnungsreihe der Standardtestlösung hinzugegeben
und 2 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Nach Abpippettieren des
Überstandes erfolgte die viermalige Reinigung mit je 400 µl Waschlösung.
Nach Entfernung der Waschlösung wurden in jedes Well 200µl eines polyklonalen
Antikörpers gegen IL-6 bzw. IL-8 (sog. Detection-Antikörper), an den das Enzym
horseradish peroxidase gebunden ist, gegeben. Es erfolgte erneut eine Inkubation
für
2
Stunden
bei
Raumtemperatur
mit
anschließender
Reinigung
mit
Waschlösung und Entfernung des Überstandes.
Nun wurden 200µl der Substratlösung (Farbreagenz) in jedes Well gegeben und
20 Minuten in Dunkelheit bei Raumtemperatur inkubiert. Im Anschluss erfolgte die
Zugabe
von
50µl
der
Stop-Lösung
(2-N-Schwefelsäure),
welche
eine
Farbveränderung von Blau zu Gelb zur Folge hatte.
Die eigentliche Messung erfolgte im Photometer bei einer Wellenlänge von 450
nm. Als Leerwert für die Standardverdünnungen und Probenmessungen diente
der Verdünnungspuffer. Anhand der jeweiligen Standardkurve wurde für jede
Probe der Extinktionswert und damit der Zytokingehalt ermittelt.
Die Daten wurden aus insgesamt 6 Kulturen gewonnen. Wie üblich wurden stets
in Summe 24 Messungen d.h. 6 Messreihen für die Messung der Cytokine mit und
ohne RSV-Infektion bei ruhenden und aktivierten DCs durchgeführt.
90
3.5 Cokultur von dendritischen Zellen mit naiven T-Zellen
3.5.1 Isolation und T-Zell-Stimulation
Nach dem Auftauen des Durchlaufs, der bei der Gewinnung der CD-34+ Zellen als
Nebenprodukt angefallen war, wurden die CD4+CD45RA+ T-Zellen mittels
Negativsortierung mit anti-HLA-DR, anti-Glycophorin, anti-CD8, anti-CD56, antiCD45RO aussortiert. Dabei wurde das AutoMacs System verwendet.
Es erfolgte eine Kultur von 1 x 106 CD4+CD45RA+ T-Zellen in RPMI 1640 mit 10 %
FCS. Die T-Zellen wurden anschließend mit 1 x 105 ruhenden bzw. aktivierten
dendritischen Zellen, die entweder RSV infiziert waren oder nicht, inkubiert. Der
Suspension wurde 0,1 ng/ml TSST-1 zugegeben. Das TSST-1 bindet als
bakterielles Superantigen sowohl an MHC-II der DC als auch an den TZellrezeptor Vβ-Elementen (TCR-Vβ2) der T-Zellen. Es wurde TSST-1 verwendet,
da die Expression von TCR-Vβ2 T-Zellen leicht mittels Durchflusszytometrie
gemessen werden kann. In der Kultur war TSST-1 alleine ohne dendritische Zellen
nicht in der Lage, eine T-Zell-Reaktion oder eine Cytokinproduktion zu induzieren
oder zu modifizieren. Die Zellen wurden in einer 24 Well Platte kultiviert.
91
7 Tage
Anzucht
Anzucht der DCs siehe Abbildung 13
Lagerung der angezüchteten DCs bei -196°C
siehe Abbildung 13
4 Tage
Differenzierung
GM-CSF
+ TNF-α + IL-4
TNF–α, PGE2,
IL-6
= aktivierte DCs
3 Tage
Aktivierung und Infektion
ohne
Cytokine
= ruhende
DCs
Inkubation für
2,5h mit RSV
(MOI 20)
Tag 0
Inkubation für
2,5h mit RSV
(MOI 20)
Start der Cokulturen DC + T-Zellen + TSST
Tag 3
21 Tage Cokultur
Lagerung der
autologen
T-Zellreichen
Fraktion bei -196°C
siehe Abb. 13
Negativselektion von
CD4+CD45RA+ TZellen
Tag 3 Messung
T-Zellcytokine
Tag 5
Tag 5 Messung
T-Zellcytokine
Tag 7
Tag 7 Messung
T-Zellcytokine
Restimulation mit neupräparierten DC + TSST
Tag 14 Messung
T-Zellcytokine
Tag 14
Restimulation mit neupräparierten DC + TSST
Tag 21 Messung
T-Zellcytokine
Tag 21
Abbildung 19:
Cokultur von dendritischen Zellen mit naiven T-Zellen.
Differenzierung, Aktivierung und Infektion der DCs vor Beginn der Cokultur von TZellen, DCs und TSST. Restimulation mit jeweils frisch präparierten DCs und TSST an
Tag 7 und 14. An Tag 3, 5, 7, 14 und 21 der Cokultur Messung der intrazellulären
Cytokine.
92
3.5.2 Intrazelluläre Cytokin-Färbung
Die Cytokinfärbung erfolgt 3, 5, 7, 14 und 21 Tage nach Beginn der Cokultur
nachdem von Jung beschriebenen Verfahren (Jung et al., 1993). Sechs Stunden
vor der Zytokinmessung erfolgte eine zusätzliche Stimulation mit 2,4 µg/ml PHA
und 1 ng/ml PMA. In den letzten 4 h unter Zugabe von 1,3 µM/ml Monensin. Es
erfolgt die Fixierung in eiskaltem HBSS mit 4 % Paraformaldehyd für 4 min. Nach
erneutem Waschen erfolgt die Permeabilisierung der Zellwand mittels 100 µl
HBSS + 0,1 % Saponin + 0,01 mM Hepes Puffer. Danach erfolgt die Inkubation
mit
Anti-IL-4-PE und anti-IFN-γ-Biotin oder mit
Anti-IL-10-PE und anti-IL-13-Biotin.
TCR-Vß2 positive T-Zellen wurden mit FITC gekoppelten TCR-Vß2-Antikörpern
angefärbt (20 min bei 4° C). Vor der durchflusszytometrischen Analyse erfolgte
zusätzlich die Inkubation mit Streptavidin–Tricolor für 20 min bei 4°C, das an das
Biotin, der entsprechend markierten Antikörper, band.
Die Messung erfolgte mit einem FACScan®. Es wurden 10.000-15.000 Ereignisse
aufgenommen.
Abbildung 20:
Durchflusszytometrische Messung der intrazellulären Cytokine.
Naive Lymphozyten wurden mit dendritischen Zellen und TSST-1 für 3 bis 7 Tage
kultiviert und vor der Messung mit PHA, PMA (6h) und Monensin (4h) nachstimuliert
(A) Identifizierung von Lymphozyten im Forward-Sideward Scatter (B) Setzen einer
Auswerteregion für Vβ2 positive Zellen (R2) (C) Messung der Cytokinexpression. Die
Ergebnisse wurde als prozentualer Anteil an den Vβ2 positiven T-Zellen angeben.
93
3.6 Statistik
Die statistischen Analysen wurden mit Hilfe des Programms Graph Pad Prism 4.0
(Graphpad software, San Diego, CA, USA) durchgeführt.
Die Daten der durchflußzytometrischen Analyse der Reifemarker wurden im
Friedman-Test und nachfolgendem Dunns-Test analysiert.
Die Daten zur Virusreplikation und Cytokinproduktion von aktivierten und nicht
aktivierten dendritischen Zellen wurden mit Hilfe des Wilcoxon-Vorzeichen-RangTest verglichen.
Die Daten der sequentiellen Untersuchung intrazellulärer Cytokine in Cokulturen
wurden im zweifaktoriellen ANOVA für verbundene Stichproben und einem
nachgeschalteten Bonferroni Posttest zum Vergleich verschieden behandelter
Kulturen analysiert.
94
4 Ergebnisse
4.1 Oberflächenmarker der dendrischen Zellen
Aus Nabelschnurstammzellen wurden dendritische Zellen zunächst für 7 Tage mit
GM-CSF, TNF-α und SCF angezüchtet und dann über weitere 4 Tage mit GMSCF, TNF-α und IL-4 differenziert. Zur Vorbereitung der Experimente wurden
zunächst
die
Hälfte
der
dendritischen
Zellen
mit
einem
Cocktail
proinflammatorischer Zytokine aktiviert und nach 2 Tagen jeweils zur Hälfte mit
RSV infiziert und für einen weiteren Tag inkubiert, so dass 4 unterschiedliche
Gruppen dendritischer Zellen zur durchflußzytometrischen Analyse vorlagen.
Gemeseen wurde die jeweilige Expression der Marker auf CD1a positiven Zellen.
Die Ergebnisse wurden als mittlere Fluoreszenzintensität (MFI) angegeben. Es
wurden jeweils 6 Experimente durchgeführt.
4.1.1 Die gemessene Expression von TLR4 ist bei DCs nach
Cytokinstimulation im Falle einer RSV-Infektion deutlich
höher
Zwischen RSV infizierten und nicht infizierten ruhenden CD1a positiven
dendritischen Zellen zeigte sich hinsichtlich der TLR-4 Expression kein
signifikanter Unterschied. Dagegen exprimieren die aktivierten dendritischen
Zellen nach RSV Infektion deutlich mehr TLR-4 als die aktivierten dendritischen
Zellen ohne Infektion und die in ruhendem Zustand infizierten dendritischen
Zellen.
95
2500
*
TLR-4 [MFI]
2000
*
ns
1500
1000
Kontrolle
RSV
ns
500
0
Abbildung 21:
ruhende DC
aktivierte DC
Expression von TLR-4 auf CD1a+ DCs unter Einfluß von RSV.
Nach Anzucht und Differenzierung am Tag 11 Zusatz von proinflammatorischen
Cytokinen (aktivierte DC), am Tag 13 RSV Infektion und am Tag 14 Messung der
mittleren Fluoreszenzintensität (MFI) von TLR-4 auf CD1a positiven Zellen. ns nicht
signifikant, * p<0,05.
4.1.2 Die Expression des CD86 ist bei cytokinaktivierten DCs
signifikant erhöht im Vergleich zu ruhenden DCs
Die CD86 Expression wurde durch den Cytokincocktail unabhängig von der RSVInfektion gesteigert. Eine RSV-Infektion hat jedoch vor und nach Aktivierung
CD86 [MFI]
keinen statistisch signifikanten Einfluss auf die Expression des exprimierten CD86.
Abbildung 22:
4500
4000
3500
3000
2500
2000
1500
1000
500
0
ns
Kontrolle
RSV
**
**
ns
ruhende DC
aktivierte DC
Expression von CD86 auf CD1a+ DCs unter Einfluß von RSV. Nach Anzucht und
Differenzierung am Tag 11 Zusatz von proinflammatorischen Cytokinen (aktivierte
DCs), am Tag 13 RSV Infektion und
am Tag 14 Messung der mittleren
Fluoreszenzintensität (MFI) von CD86 auf CD1a positiven Zellen. ns nicht signifikant,
** p<0,01
96
4.1.3 Die Expression des CD208 zeigt bei aktivierten DCs eine
deutliche Steigerung der Expression im Vergleich zu
ruhenden DCs
Sowohl mit als auch ohne RSV ist die CD208-Expression bei den aktivierten DCs
fast doppelt so hoch wie im Vergleich zu ruhenden Zellen.
*
CD208 [MFI]
750
500
*
ns
250
0
Abbildung 23:
Kontrolle
RSV
*
ruhende DC
aktivierte DC
Expression von CD208 in CD1a+ DCs unter Einfluß von RSV.
Nach Anzucht und Differenzierung am Tag 11 Zusatz von proinflammatorischen
Cytokinen (aktivierte DCs), am Tag 13 RSV Infektion und am Tag 14 Messung der
mittleren Fluoreszenzintensität (MFI) von CD208 in CD1a positiven Zellen. ns nicht
signifikant,, * p<0,05
97
4.1.4 Bei den Oberflächenmarkern HLA-DR, CD83 und CCR-6
zeigten sich durch die Aktivierung bzw. RSV-Exposition
statistisch keine signifikanten Unterschiede
4.1.4.1 HLA-DR Expression
Vergleicht man die HLA-DR Expression der ruhenden wie auch der aktivierten
DCs jeweils mit bzw. ohne RSV-Infektion miteinander, so findet sich kein
statistisch signifikanter Unterschied zwischen den beiden Zelltypen, unabhängig
von der Aktivierung durch den Cytokincocktail und der RSV-Infektion.
ns
HLA-DR [MFI]
2500
2000
Kontrolle
RSV
ns
1500
1000
500
0
Abbildung 24:
ns
ns
ruhende DC
aktivierte DC
Expression von HLA-DR auf ruhenden DCs und aktivierten DCs unter Einfluß von
RSV.
Nach Anzucht und Differenzierung am Tag 11 Zusatz von proinflammatorischen
Cytokinen (aktivierte DCs), am Tag 13 RSV Infektion und am Tag 14 Messung der
mittleren Fluoreszenzintensität (MFI) von HLA-DR auf CD1a positiven Zellen. ns nicht
signifikant
98
4.1.4.2 CD83-Expression
Vergleicht man die CD83-Expression der ruhenden wie auch der aktivierten DCs
jeweils mit bzw. ohne RSV-Infektion miteinander, so findet sich kein statistisch
signifikanter Unterschied zwischen den beiden Zelltypen, unabhängig von der
Aktivierung durch den Cytokincocktail und der RSV-Infektion.
ns
700
ns
CD83 [MFI]
600
500
ns
400
300
200
100
0
Abbildung 25:
Kontrolle
RSV
ns
ruhende DC
aktivierte DC
Expression von CD83 auf CD1a+ DCs unter Einfluß von RSV.
Nach Anzucht und Differenzierung am Tag 11 Zusatz von proinflammatorischen
Cytokinen (aktivierte DCs), am Tag 13 RSV Infektion und am Tag 14 Messung der
mittleren Fluoreszenzintensität (MFI) von CD83 auf CD1a positiven Zellen. ns nicht
signifikant
99
4.1.4.3 CCR-6-Expression
Vergleicht man die CCR-6-Expression der ruhenden wie auch der aktivierten DCs
jeweils mit bzw. ohne RSV-Infektion miteinander, so findet sich kein statistisch
signifikanter Unterschied zwischen den beiden Zelltypen, unabhängig von der
Aktivierung durch den Cytokincocktail und der RSV-Infektion.
1500
ns
CCR6 [MFI]
ns
1000
ns
ns
500
0
Abbildung 26:
Kontrolle
RSV
ruhende DC
aktivierte DC
Expression von CCR-6 auf CD1a+ DCs unter Einfluß von RSV.
Nach Anzucht und Differenzierung am Tag 11 Zusatz von proinflammatorischen
Cytokinen (aktivierte DCs), am Tag 13 RSV Infektion und am Tag 14 Messung der
mittleren Fluoreszenzintensität (MFI) von CCR6 auf CD1a positiven Zellen. ns nicht
signifikant
100
4.2 Messung
der
intrazellulären
Virusreplikation,
der
Freisetzung infektiöser Partikel und Ausschüttung der
Cytokine IL-6 und IL-8
Wie in den vorangegangenen Experimenten wurde aus Nabelschnurstanmzellen
angezüchtete
dendritische
Zellen
entweder
für
2
Tage
mit
einem
proinflammatorischen Cytokincocktail aktiviert oder als ruhende dendritische
Zellen unbehandelt gelassen. Beide Populationen wurden dann nach einem Tag
mit RSV infiziert und nach einem weiteren Tag analysiert.
4.2.1 RSV-Replikation bei ruhenden und aktivierten DCs
Aus den dendritischen Zellen wurde RNA isoliert und die RSV spezifische RNA
wurde in einer RT-PCR quantifiziert. In den ruhenden DCs findet man 8,5 x 107
Kopien. Dagegen weisen aktivierte DCs eine deutlich höhere Kopienzahl von 2,6 x
108 Kopien auf.
Zahl der Kopien
10 9
10 8
10
Abbildung 27:
7
ruhende DC
aktivierte DC
Zahl der RSV Kopien in infizierten DCs.
Nach Anzucht und Differenzierung am Tag 11 Zusatz von proinflammatorischen
Cytokinen (aktivierte DCs), am Tag 13 RSV Infektion und am Tag 14 RT-PCR.
101
4.2.2 Titer infektiöser Partikel im Überstand infizierter DCs
Die Überstände der infizierten dendritischen Zellen wurden in vierer Schritten auf
Hep-2-Zellen
austitriert.
Anhand
der
höchsten
Verdünnung,
die
eine
mikroskopisch nachweisbare Infektion zeigte, wurde der Titer infektiöser Partikel
berechnet. Auch hier zeigte sich ein signifikant höherer Wert bei aktivierten DCs
Infektiöse Partikel [Titer]
(p<0,0014).
Abbildung 28:
1024
256
64
16
p= 0.0014
4
1
ruhende DC
aktivierte DC
Infektiöse Partikel im Überstand bei ruhenden und aktivierten DCs.
Nach Anzucht und Differenzierung am Tag 11 Zusatz von proinflammatorischen
Cytokinen (aktivierte DCs), am Tag 13 RSV Infektion und
am Tag 14 Titration
infektiöser Partikel im Überstand.
102
4.3 Cytokinproduktion von infizierten dendritischen Zellen
Die Menge des ausgeschütteten IL-6 und IL- 8 wurde 48 h nach Infektion mit dem
RS-Virus, im zellfreien Überstand im ELISA gemessen.
Die aktivierten
dendritischen Zellen produzieren im Mittel doppelt soviel IL-6 wie die ruhenden
dendritischen Zellen. Dieser Unterschied ist statistisch hoch signifikant (p<0,0014).
Dagegen zeigte sich kein Unterschied hinsichtlich der IL-8 Produktion.
IL6 [pg/ml]
300
200
100
0
Abbildung 29:
p=0.0014
ruhende DC aktivierte DC
Produktion von IL-6 durch aktivierte und ruhende DCs.
Nach Anzucht und Differenzierung am Tag 11 Zusatz von proinflammatorischen
Cytokinen (aktivierte DCs), am Tag 13 RSV Infektion und am Tag 14 Messung von IL-6
im Überstand.
5500
p=0.4597
IL8 [pg/ml]
4500
3500
2500
1500
500
ruhende DC aktivierte DC
Abbildung 30:
Produktion von IL-8 durch aktivierte und ruhende DCs.
Nach Anzucht und Differenzierung am Tag 11 Zusatz von proinflammatorischen
Cytokinen (aktivierte DCs), am Tag 13 RSV Infektion und am Tag 14 Messung von IL-8
im Überstand.
103
4.4 Produktion von IFN-γ, IL-4, IL-13 und IL-10 durch
cokultivierte T-Zellen
Es sollte der Effekt einer RSV-Infektion und einer Voraktivierung der dendritischen
Zellen mit proinflammatorischen Cytokinen auf die Cytokinproduktion cokultivierter
T-Zellen untersucht werden.
Zur Vorbereitung wurden aus Nabelschnurblut Stammzellen isoliert und wie in den
vorangegangenen Experimenten weiter zu dendritischen Zellen ausdifferenziert. In
Vorexperimenten hatte es sich gezeigt, dass proliferierende Stammzellen nach 7
Tagen Kultur mit GM-SCF, TNF-α und SCF ohne Verluste aliquotiert und bei
-196°C eingeforen werden können. Auch die lymphozytenreiche CD34- Fraktion
der Nabelschnurblutzellen wurde bis kurz vor Beginn der Cokultur in flüssigem
Stickstoff (-196°C) gelagert.
Ein Aliquot der dendritischen Zellen wurde 7 Tage jeweils vor Beginn der Cokultur
und vor den Restimulationen aufgetaut und vorbereitet. Die Vorbereitung bestand
jeweils in einer Ausdifferenzierungsphase in GM-CSF, TNF-α und IL-4 für 4 Tage
für alle dendritischen Zellen und einer Aktivierungs- und Infektionsphase für 3
Tage, in der die vier zu untersuchenden Populationen dendritischer Zellen jeweils
unterschiedlich
behandelt
wurden:
ruhend/nicht
infiziert;
ruhend/infiziert;
aktiviert/nicht infiziert; aktiviert/infiziert.
Die T-Zell-reiche Fraktion wurde kurz vor Beginn der Cokultur aufgetaut und es
wurden die naiven T-Zellen isoliert. Sie wurden dann mit den 4 unterschiedlich
aktivierten und infizierten Populationen dendritischer Zellen und dem Superantigen
TSST-1 cokultiviert. Am Tag 7 und 14 wurden jeweils neu präparierte dendritische
Zellen und TSST-1 zur Restimulation in die vorhandenen Kulturansätze gegeben.
Messungen der intrazellulären T-Zellcytokine wurden während der Primärreaktion
(Tag 3, 5 und 7 der Cokultur) sowie der Sekundärreaktion nach Restimulation
(Tag 14 und 21) vorgenommen (Abbildung 19). Angegeben wird jeweils der
prozentuale Anteil cytokinproduzierender Zellen an den Vβ2 tragenden T-Zellen.
Es wurden jeweils 6 Ansätze gemessen.
Im Folgenden werden die Ergebnisse und die entscheidenden Unterschiede der
Reaktionen dargestellt.
104
4.4.1 IFN-γ-Produktion durch T-Zellen
Die ruhenden nicht infizierten DCs induzieren am 3. Tag nach T-Zell-Kontakt ein
erstes Maximum der
IFN-γ Produktion bei 44 %. Danach kommt es dann zu
einem Abfall am 5. Tag auf etwa 26 %. Anschließend steigt die produzierte Menge
wieder langsam bis Tag 14 (37 %) an, um anschließend weiter, bis zu einem
weiteren Maximalwert von ca. 67 % an Tag 21, anzusteigen.
Werden die ruhenden dendritischen Zellen mit RSV infiziert, so zeigt die induzierte
IFN-γ einen gleichmäßigeren, zunächst langsameren Anstieg. Es fehlt die vorher
beschriebene Spitze am 3. Tag. Am 3. Tag zeigt sich damit ein hochsignifikanter
Unterschied zu den nicht infizierten Kulturen. Im weiteren Verlauf findet sich ein
gleichmäßiger Anstieg. Nach 21 Tagen findet man eine etwas höhere Produktion
von ca. 71 %.
Die aktivierten dendritischen Zellen zeigen sowohl in den infizierten als auch auch
bei den nicht infizierten Kulturen eine, im Vergleich zu den Kulturen mit ruhenden
dendritischen Zellen, hochsignifikant geringere Produktion von IFN-γ.
Anteil Interferon-γ produzierender Zellen [%]
80
70
60
50
40
ruhende DC
Aktivierte DC
ruhende DC + RSV
Aktivierte DC + RSV
30
20
10
0
0
3
5
7
14
21
Tage
Abbildung 31:
IFN-γ-Produktion durch cokultivierte T-Zellen.
Naive T-Zellen wurden mit verschieden vorbehandelten DCs und TSST-1 cokultiviert
und am 7. und am 14. Tag mit gleich vorbehandelten DCs restimuliert. Am Tag 3, 5,
7, 14, 21 erfolgte die intracelluläre Cytokinmessung in den Vβ2 tragenden T-Zellen.
Es wurden 6 Experimente durchgeführt. Mittelwert +/- SE.
105
Tabelle 10: IFN-γ -Produktion durch T-Zellen in Cokultur, Statistik*
Tag der Messung der IFN-γ Produktion
ruhende DCs
vs. ruhende DCs + RSV
aktivierte DCs
v.s. aktivierte DCs + RSV
ruhende DCs
v.s. aktivierte DCs
ruhende DCs + RSV
v.s. aktivierte DCs + RSV
3
5
7
14
21
***
ns
ns
*
ns
ns
ns
ns
ns
ns
***
***
ns
**
***
***
*
***
***
***
*Ergebnisse der Kulturen mit ruhenden bzw. aktivierten DCs mit und ohne RSV-Infektion
wurden für jeden Zeitpunkt miteinander verglichen. ns nichtsignifikant; * p<0,05; ** p<0,01;
*** p<0,001
4.4.2 Die IL-4-Produktion durch T-Zellen
Unterschiede in der Interleukin 4 Produktion zeigen sich in der Spätphase der
Primärreaktion am Tag 7 sowie in der Sekundärreaktion und hier am deutlichsten
am Tag 21. Die aktivierten dendritischen Zellen induzieren die niedrigste Rate an
IL-4 produzierenden Zellen. Im Vergleich dazu induzieren ruhende dendritische
Zellen und RSV infizierte dendritische Zellen deutlich mehr IL-4 produzierende
Zellen, ohne dass es allerdings zu einem additiven Effekt von Infektion und
Cytokinaktivierung kommt.
106
Anteil IL-4 produzierender Vβ2 tragender T-Zellen [%]
25
20
15
10
ruhende DC
Aktivierte DC
ruhende DC + RSV
Aktivierte DC + RSV
5
0
0
3
5
7
14
21
Tage
Abbildung 32:
IL-4-Produktion durch cokultivierte T-Zellen.
Naive T-Zellen wurden mit verschieden vorbehandelten DCs und TSST-1 cokultiviert
und am 7. und am 14. Tag mit gleich vorbehandelten DCs restimuliert. Am Tag 3, 5, 7,
14, 21 erfolgte die intracelluläre Cytokinmessung in den Vβ2 tragenden T-Zellen. Es
wurden 6 Experimente durchgeführt. Mittelwert +/- SE.
Tabelle 11: IL-4 -Produktion durch T-Zellen in Cokultur, Statistik*
Tag der Messung der IL-4 Produktion
ruhende DCs
vs. ruhende DCs + RSV
aktivierte DCs
vs. aktivierte DCs + RSV
ruhende DCs
vs. aktivierte DCs
ruhende DCs + RSV
vs. aktivierte DCs + RSV
3
5
7
14
21
ns
ns
ns
ns
**
ns
ns
ns
**
ns
ns
ns
ns
*
***
ns
ns
***
ns
ns
*Ergebnisse der Kulturen mit ruhenden bzw. aktivierten DCs mit und ohne RSV-Infektion
wurden für jeden Zeitpunkt miteinander verglichen. ns nichtsignifikant; * p<0,05; ** p<0,01;
*** p<0,001
107
4.4.3 Die IL-13-Produktion durch T-Zellen
Die Interleukin-13 Produktion in den Kulturen ist am geringsten, in denen ruhende
dendritische Zellen eingesetzt wurden. Sowohl die Aktivierung als auch die RSV
Infektion
führen
zu
einer
signifikanten
Steigerung
der
Interleukin-13
produzierenden T-Zellen, die signifikant in der Spätphase der Primärreaktion (Tag
Anteil IL-13 produzierender Vb2 tragender T-Zellen [%]
7) und in der Spätphase der Sekundärreaktion (Tag 21) nachweisbar ist.
ruhende
A k tivie r te
ruhende
A k tivie r te
25
DC
DC
D C + RS V
D C + RS V
20
15
10
5
0
0
3
5
7
14
21
T age
Abbildung 33:
IL-13-Produktion durch cokultivierte T-Zellen.
Naive T-Zellen wurden mit verschieden vorbehandelten DCs und TSST-1 cokultiviert
und am 7. und am 14. Tag mit gleich vorbehandelten DCs restimuliert. Am Tag 3, 5,
7, 14, 21 erfolgte die intracelluläre Cytokinmessung in den Vβ2 tragenden T-Zellen.
Es wurden 6 Experimente durchgeführt. Mittelwert +/- SE.
Tabelle 12: IL-13-Produktion durch T-Zellen in Cokultur, Statistik*
Tag der Messung der IL-13 Produktion
ruhende DCs
vs. ruhende DCs + RSV
aktivierte DCs
v.s. aktivierte DCs + RSV
ruhende DCs
v.s. aktivierte DCs
ruhende DCs + RSV
v.s. aktivierte DCs + RSV
3
5
7
14
21
ns
ns
***
ns
***
ns
ns
*
ns
ns
ns
ns
*
ns
ns
ns
ns
***
ns
ns
*Ergebnisse der Kulturen mit ruhenden bzw. aktivierten DCs mit und ohne RSV-Infektion
wurden für jeden Zeitpunkt miteinander verglichen. ns nichtsignifikant; * p<0,05; ** p<0,01;
*** p<0,001
108
4.4.4 Die IL-10-Produktion durch T-Zellen
Auch die Interleukin-10 Produktion ist in Kulturen mit RSV infizierten dendritischen
Zellen in der Spätphase der Sekundärreaktion signifikant gesteigert. Die alleinige
Aktivierung mit dem Cytokincocktail führt aber eher zu einer Abnahme des Anteils
Anteil IL-10 produzierender Vβ2 tragender T-Zellen [%]
IL-10 produzierender T-Zellen.
12
10
8
6
4
2
0
Abbildung 34:
ruhende D C
Aktivierte D C
ruhende D C + RSV
Aktivierte D C + RSV
0
3
5
7
14
21
IL-10-Produktion durch cokultivierte T-Zellen.
Naive T-Zellen wurden mit verschieden vorbehandelten DCs und TSST-1 cokultiviert
und am 7. und am 14. Tag mit gleich vorbehandelten DCs restimuliert. Am Tag 3, 5,
7, 14, 21 erfolgte die intracelluläre Cytokinmessung in den Vβ2 tragenden T-Zellen.
Es wurden 6 Experimente durchgeführt. Mittelwert +/- SE.
Tabelle 13: IL-10-Produktion durch T-Zellen in Cokultur, Statistik*
Tag der Messung der IL-10 Produktion
ruhende DCs
vs. ruhende DCs + RSV
aktivierte DCs
v.s. aktivierte DCs + RSV
ruhende DCs
v.s. aktivierte DCs
ruhende DCs + RSV
v.s. aktivierte DCs + RSV
3
5
7
14
21
ns
ns
ns
ns
***
ns
ns
ns
ns
***
ns
ns
ns
ns
*
ns
ns
ns
ns
ns
*Ergebnisse der Kulturen mit ruhenden bzw. aktivierten DCs mit und ohne RSV-Infektion
wurden für jeden Zeitpunkt miteinander verglichen. ns nichtsignifikant; * p<0,05; ** p<0,01;
*** p<0,001
109
5 Diskussion
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Rolle von dendritischen Zellen bei RSVInfektionen weiter aufzuklären. Aus Vorarbeiten ist bereits bekannt, dass
dendritische Zellen mit RSV infiziert werden können und dass dadurch ihre
Funktion beeinflusst wird. RSV infizierte dendritische Zellen induzieren weniger
IFN- γ produzierende T-Zellen als nicht infizierte dendritische Zellen.
Außerdem ist bekannt, dass das Ausmaß der Infektion vom Typ der dendritischen
Zellen abhängt. Langerhans-Zellen setzen deutlich weniger Viren frei als ruhende
dendritische Zellen (Horstkemper, 2010).
Bei Kindern im 1. Lebensjahr kann eine RSV-Infektion einen schweren Verlauf
nehmen. In diesem Alter weist die Atemwegsschleimhaut keine ruhenden
gewebsständigen dendritischen Zellen auf. Lediglich bei Infekten wandern
inflammatorische dendritische Zellen in das Atemwegsepithel ein (Tschernig et al.,
2001). Es stellte sich deshalb die Frage, ob es funktionelle Unterschiede zwischen
ruhenden dendritischen Zellen und inflammatorischen, durch Cytokine aktivierten
dendritischen Zellen gibt.
In vitro konnte in der vorliegenden Arbeit gezeigt werden,
-
dass aktivierte dendritische Zellen mehr infektiöse RSV-Partikel freisetzen
als ruhende dendritische Zellen
-
dass
eine
RSV-Infektion
zu
keiner
weiteren
Expression
von
Aktivierungsmarkern auf aktivierten dendritischen Zellen führt, wohl aber zu
einer Zunahme der Expression des für die Aufnahme für RSV spezifischen
Rezeptors TLR-4
-
dass RSV infizierte aktivierte dendritische Zellen in cokultivierten T-Zellen in
der primären Immunantwort eine verminderte IFN-γ-Produktion und eine
gesteigerte IL-10 Produktion in der sekundären Antwort induzieren und
-
dass RSV die IL-6, nicht aber die IL-8 Produktion, von cytokinaktivierten
dendritischen Zellen steigert.
Diese in vitro Befunde geben zwar kein vollständiges Bild der in vivo ablaufenden
Prozesse, bilden aber eine Grundlage für Überlegungen zur möglichen Rolle von
dendritischen Zellen in der Immunantwort des Säuglings gegen RSV.
110
5.1 Cytokinaktivierte dendritische Zellen setzen im Vergleich
zu ruhenden dendritischen Zellen mehr infektiöse RSVPartikel frei
Neben der erhöhten Freisetzung von RSV-Partikeln zeigen cytokinaktivierte
dendritische Zellen auch eine erhöhte Kopienzahl an RSV-RNA. Diese Befunde
könnten durch eine erhöhte Infektionsrate oder durch eine erhöhte Replikation
innerhalb der cytokinaktivierten dendritischen Zellen bedingt sein.
Interessanterweise exprimieren cytokinaktivierte dendritische Zellen, die mit RSV
infiziert wurden, vermehrt TLR-4 auf ihrer Oberfläche. TLR-4 ist ein bekannter
Rezeptor für RSV (Kurt-Jones et al., 2000). Es ist deshalb nicht auszuschließen,
dass es sich bei der RSV-Infektion von cytokinaktivierten dendritischen Zellen um
einen sich selbst verstärkenden Effekt handelt, bei dem bereits infizierte Zellen
über die verstärkte Expression des RSV-Rezeptors zusätzlich weitere Viren
aufnehmen könnten. Auf aktivierten dendritischen Zellen sind von anderen
Arbeitsgruppen zusätzlich auch andere Rezeptoren für das RSV wie CD209
(Johnson et al., 2004) oder CX3CR (Choi et al., 2012) beschrieben worden, die
die erleichterte Aufnahme des Virus durch diese Zellen ebenfalls unterstützen
könnten (Geijtenbeek et al., 2000; Piqueras et al., 2006).
Für die Rolle von TLR-4 in der Pathophysiologie von schweren RSV-Infektionen
sprechen zusätzlich eine Reihe von genetischen Untersuchungen. Diese konnten
zeigen, dass ein schwerer Verlauf einer RSV-Infektion mit bestimmten
Polymorphismen des TLR-4 Gens assoziiert ist (Gagro et al., 2004; Ramet et al.,
2010; Tal et al., 2004).
Neben der erhöhten Aufnahme von Viren könnte auch eine gesteigerte Replikation
für die hohe Konzentration von infektiösen RSV-Partikeln im Überstand aktivierter
dendritischen Zellen verantwortlich sein. Auch Zellen der Monozyten Linie U937
geben im aktivierten Zustand deutlich mehr RSV-Partikel ab. Kürzlich konnten
Zhao et al. hierfür einen möglichen Mechanismus beschreiben. In aktivierten U937
Zellen kommt es zu einer Expression von hemmenden SOCS Proteinen, die sich
auch hemmend auf antivirale Mechanismen auswirken könnten, so dass sich RSV
in diesen Zellen verstärkt replizieren kann (Zhao et al., 2007). Diese Mechanismen
könnten auch in aktivierten dendritischen Zellen eine Rolle spielen.
111
Die erhöhte Infektionsrate und Replikation von RSV in aktivierten dendritischen
Zellen könnten in der Pathophysiologie der RSV-Infektion im Säuglingsalters eine
entscheidende Rolle spielen. Die Hauptrolle der Replikation spielt aber sicherlich
das Bronchialepithel. Dies konnten Villenave et al. kürzlich noch einmal
eindrücklich an ex vivo Kulturen von kindlichem Bronchialepithel demonstrieren.
Allerdings konnten sie auch zeigen, dass das Epithel die Viren apikal in das
Bronchiallumen hinein sezerniert. Eine Abgabe der Viren am basalen Pol der
Zellen und somit zur Körper zugewandten Seite, konnte jedoch nicht
nachgewiesen werden (Villenave et al., 2012). Gerade die schwere Form der
Säuglings-Bronchiolitis zeichnet sich jedoch durch eine nicht lokalisierte, sondern
durch eine systemische, den gesamten Körper beeinträchtigende Infektion aus.
Interessanterweise mehren sich Hinweise, dass im Blut infizierter Säuglinge RSVirusmaterial nachgewiesen werden kann (Rohwedder et al., 1998). Einer
japanischen Arbeitsgruppe gelang es nachzuweisen, dass RSV im peripheren Blut
infizierter Kinder an mononukleäre Zellen gebunden ist (Yui et al., 2003). Aufgrund
der guten Infizierbarkeit aktivierter dendritischer Zellen, die den Hauptteil
dendritischer Zellen in den frühkindlichen Atemwegen ausmachen (Tschernig et
al., 2006), und des Wanderungsverhaltens dieser Zellen erscheint es deshalb als
durchaus möglich, dass bronchial infizierte dendritische Zellen in das Körperinnere
wandern und über die Blutbahn Virusmaterial verteilen. Statt einer lokal
begrenzten Infektion wie bei Erwachsenen, könnte es so zu der bei Säuglingen
auftretenden schweren systemischen Infektion kommen.
Da Epithelzellen kurzlebig sind und sich regelmäßig erneuern, stellt sich darüber
hinaus die Frage, welche Zellen die Persistenz von RS-Viren ermöglichen. Auch
hier könnten dendritische Zellen eine Rolle spielen. So konnte in Langzeitkulturen
gezeigt werden, dass RSV in dendritischen Zellen über mehrere Monate persistiert
und bei entzündlichen Reizen, wie einer Erhöhung der Konzentration von
exogenem Stickoxid, freigesetzt werden kann (Hobson and Everard, 2008).
Ähnlich könnte auch eine Reaktivierung von dendritischen Zellen durch Cytokine
zu einer verstärkten Freisetzung von RS-Virusmaterial beitragen. Kürzlich konnte
RSV,
neben
anderen
Atemwegs-Viren,
in
hypertrophierten
Adenoiden
nachgewiesen werden, die somit ein Reservoir für Atemwegs-Viren darstellen.
Tonsillen sind reich an dendritischen Zellen (Proenca-Modena et al., 2012). Im
Hinblick auf die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit ist es denkbar, dass die
dendritischen Zellen der Adenoide RS-Viren beherbergen.
112
Jahreszeitlich bedingt kommt es immer wieder zu Coinfektionen von RSV mit
anderen Atemwegsviren (Franz et al., 2010). Im Rahmen einer solchen
Coinfektion könnte es dann zu einer Reaktivierung und einer erneuten
Ausscheidung von RS-Viren kommen. Das betreffende Kind gäbe dann mit seinen
Sekreten RS-Viren an andere Kinder weiter. Diese Vermutungen sind jedoch zum
jetzigen Zeitpunkt hochspekulativ, würden aber eine genaue Analyse der
Lokalisation
von
Virusmaterial
in
Tonsillen,
im
Rahmen
zukünftiger
Forschungsprojekte rechtfertigen.
5.2 Eine RSV-Infektion führt zu keiner weiteren Expression
von Aktivierungsmarkern auf aktivierten dendritischen
Zellen
Cytokinaktivierte
dendritische
Zellen
unterscheiden
sich
von
ruhenden
dendritischen Zellen nicht nur durch eine Freisetzung von infektiösen RSVPartikeln, sondern in grundlegenden funktionellen immunologischen Parametern.
Zur
Charakterisierung
der
cytokinaktivierten
dendritischen
Zellen
wurden
Oberflächenmarker gemessen. Dabei zeigte sich, dass die Cytokine zu einer
deutlichen Steigerung der Expression von CD208 und CD86 führen.
CD208 (DC-Lamp) ist ein lysosomales Glykoprotein, das in der lysosomalen
Membran exprimiert wird (Saint-Vis et al., 1998b). Es wird angenommen, dass das
hochglykolisierte CD208 die lysosomale Membran vor der Degradierung durch die
aggressiven lysosomalen Enzyme geschützt. Es ist bekannt, dass insbesondere in
der terminalen Reifung, die Expression von CD208 in dendritischen Zellen
ansteigt, so dass die Expression von CD208 als Reifemarker gesehen werden
muss
(Bartz
et
al.,
2003a).
Auch
die
Expression
von
CD86,
einem
costimulierenden Molekül auf der Oberfläche dendritischer Zellen, war auf den
cytokinaktivierten dendritischen Zellen signifikant erhöht (Linsley et al., 1994).
Dagegen fand sich auch nach Stimulationen mit proinflammatorischen Cytokinen
kein signifikanter Anstieg der Reifungsmarker HLA-DR (Antigenpräsentation (Pinet
et al., 1995)), CD83 (Costimulation von T-Zellen (Prechtel and Steinkasserer,
2007)) und CCR6 (Chemokinrezeptor (Cook et al., 2000a)).
Damit unterscheidet sich die Akktivierung durch den Cytokincocktail von der
Aktivierung durch andere Stimuli , wie z.B. der synthetischen Doppelstrang-RNA
113
Poly-IC, die in vergleichbaren Experimenten zur vermehrten Expression aller
Aktivierungsmarker führt (Rothoeft et al., 2007). Durch den Cytokincocktail werden
die dendritischen Zellen also nur partiell aktiviert. Dabei spielt offensichtlich das im
Cocktail enthaltene Prostaglandin E2 eine Rolle. Jüngere Arbeiten haben gezeigt,
dass myeloide dendritische Zellen unter dem Einfluss von Prostaglandin E die
Immunantwort eher supprimieren als steigern (Kalinski, 2012). Interessanterweise
konnte gezeigt werden, dass dendritische Zellen, die mit RSV infiziert wurden,
selbst Prostaglandin E produzieren (Bartz et al., 2002).
Eine Infektion mit RSV führt ebenfalls zu keiner vollständigen Aktivierung von
dendritischen Zellen. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit stehen hier mit den
Vorbefunden im Einklang (Bartz et al., 2002; Rothoeft et al., 2007).
Bemerkenswerterweise zeigten RSV-Infektion und die Stimulation mit dem
Prostaglandin
E
haltigen
Cytokincocktail
keinen
additiven
Effekt.
Die
cytokinaktivierten dendritischen Zellen bleiben auch nach RSV Infektion nur
partiell aktiviert, so dass keine zusätzlichen Reifungsmarker nach RSV-Infektion
durch die cytokinaktivierten DCs exprimiert werden. Die eingeschränkte Funktion
der antigenpräsentierenden Zellen ist auch bei klinisch manifesten RSVInfektionen nachweisbar. So hat eine kürzliche genomweite Expressionsanalyse
im Blut RSV infizierter Patienten gezeigt, dass Gene für die Antigenpräsentation,
wie sie auch in dendritischen Zellen exprimiert sind, insgesamt deutlich
supprimiert werden (Bucasas et al., 2012).
5.3 RSV infizierte aktivierte dendritische Zellen induzieren in
cokultivierten T-Zellen in der primären Immunantwort
eine verminderte Interferon-γ
Produktion und eine
gesteigerte IL-10 Produktion in der sekundären Antwort
Die partielle Aktivierung der dendritischen Zellen interferiert mit ihrer Fähigkeit, TZellen zu aktivieren. In der vorliegenden Arbeit wurden Cokulturen zwischen
naiven T-Zellen und unterschiedlich vorbehandelten dendritischen Zellen angelegt.
Ein
Antigenreiz
wurde
durch
das
Superantigen
TSST
simuliert.
Die
Cytokinproduktion der durch TSST stimulierten Vβ2 tragenden T-Zellen wurde
über 3 Wochen verfolgt.
114
Dabei zeigt sich in Abhängigkeit vom zeitlichen Verlauf und vom untersuchten
Cytokin ein differenziertes Bild. Die Fähigkeit der dendritischen Zellen, weiterhin TZellen zu stimulieren, ist sowohl bei aktivierten als auch bei RSV-infizierten
dendritischen Zellen vorhanden. Es verschiebt sich aber das Muster der durch die
T-Zellen ausgeschütteten Cytokine.
In der Cokultur von T-Zellen mit ruhenden DCs wird die IFN -γ-Produktion durch
eine RSV-Infektion in den ersten Tagen, also in der primären Reaktion, deutlich
unterdrückt. Dieses entspricht mehrfach vorbeschriebenen Befunden (Bartz et al.,
2003b; Rothoeft et al., 2007; Schauer et al., 2004). Schon die nicht infizierten,
aber cytokinaktivierten dendritischen Zellen, induzieren im Vergleich zu den
ruhenden dendritischen Zellen deutlich weniger IFN-γ. Auch dieser Effekt ist in der
Literatur bereits seit langem bekannt (Kalinski et al., 1998). In der vorliegenden
Arbeit konnte zusätzlich gezeigt werden, dass die durch die cytokinaktivierten DCs
induzierte reduzierte IFN-γ-Produktion, auch unter Einfluss von RSV niedrig bleibt.
Es ist gut nachvollziehbar, dass die Reduktion des antiviral wirkenden IFN-γ
permissiv für die Ausbreitung einer RSV-Infektion ist (Goodbourn et al., 2000). Die
Menge des produzierten IFN-γ wurde schon mehrfach mit der Schwere der RSVErkrankung in Verbindung gebracht. So konnten Schauer et al. nachweisen, dass
bei Kindern mit schwerer RSV-Infektion, in vitro unter Einfluß von RSV wenig
IFN-γ gebildet wird (Schauer et al., 2004).
Daher ist anzunehmen, dass bei vorhandenem Entzündungsmilieu nicht
ausreichend IFN-γ produziert werden kann, um eine suffiziente Viruselimination
herbeizuführen.
Zusätzlich findet sich in vergleichbaren Tierexperimenten (Boelen et al., 2002)
(Gonzalez et al., 2008) und klinischen Studien (Kristjansson et al., 2005) neben
einer Verminderung der Interferon-γ Produktion eine erhöhte Produktion von TH-2
Cytokinen IL-4 und IL-13. In der vorliegenden Arbeit zeigt die Induktion der TH-2
Cytokine kein einheitliches Bild. Während in der Memory-Antwort die IL-13Produktion gesteigert wird, ist jedoch durch RSV die IL-4-Produktion eher
gehemmt. Es ist wahrscheinlich, dass die beschriebenen Unterschiede auf eine
noch nicht vollständige Polarisierung der T-Gedächtniszellen zurückzuführen sind
(Rothoeft et al., 2007).
115
Dagegen ist die Bildung von IL-10 unter Einfluss von RSV in der Spätreaktion
sowohl bei den ruhenden, als auch bei den aktivierten DCs, gesteigert. Das
Fehlen dieses, auf RSV eher suppressiv wirkende Cytokin, könnte zusätzlich zu
einer weiteren Ausbreitung der Virusinfektion beitragen (Loebbermann et al.,
2012).
IL-10 wirkt regulatorisch und antiinflammatorisch. Es hemmt ablaufende
Entzündungreaktionen.
So
konnten
Stampfli
et
al.
in
Tierexperimenten
nachweisen, dass es nach Gen-Transfer von IL-10 in vorher allergisch
sensibilisierten Mäusen, zu einem Rückgang der Entzündungsreaktion mit einer
verminderten Anzahl an mononukleären Zellen, Neutrophilen und Eosinophilen in
der bronchoalveolären Lavage kam (Stampfli et al., 1999).
Sowohl Loebbermann als auch Stampfli brachten im Tierexperiment hohe IL-10
Spiegel mit einem milderen Verlauf der RSV-Infektion in Verbindung. Welche Rolle
eine gegebenenfalls gesteigerte IL-10 Produktion bei Patienten mit schweren RSV
Infektionen hat, muss in weiteren Studien geklärt werden.
5.4 RSV steigert die IL-6, nicht aber die IL-8 Produktion von
cytokinaktivierten dendritischen Zellen.
Neben der Fähigkeit, die Cytokinproduktion in T-Zellen zu induzieren, produzieren
dendritische Zellen auch selbst Cytokine. In der vorliegenden Arbeit wurde
deshalb der Einfluss von RSV auf die IL-6 und die IL-8 Produktion untersucht.
Die Menge des ausgeschütteten IL-6 ist nach Infektion mit RSV bei den aktivierten
DCs deutlich höher als bei den ruhenden Zellen. IL-6 ist neben IL-1β als
endogenes Pyrogen bekannt. Das am Ort der Entzündung entstehende IL-6
induziert dabei Prostaglandin E, welches dann zentral fieberauslösend wirkt
(Kozak et al., 1998). Bereits in Vorarbeiten konnte gezeigt werden, dass IL-6 nach
einer RSV-Infektion von antigenpräsentierenden Zellen ausgeschüttet wird (Bartz
et al., 2002). In der vorliegenden Arbeit zeigte sich nun, dass diese Produktion bei
den cytokinaktivierten DCs noch zusätzlich gesteigert ist. Auch dieser Befund
deutet darauf hin, dass bei Vorhandensein cytokinaktivierter DCs der klinische
Verlauf einer RSV-Infektion, auch im Hinblick systemischer Symptome, schwerer
verlaufen kann, als unter dem Einfluss ruhender DCs.
116
Auch konnten Gil et al. im Nasensekret von RSV-Infizierten erhöhte Werte von
IL-6 nachweisen (Gill et al., 2005). Des Weiteren konnten Pino et al. nachweisen,
dass sich bei Kindern ein Jahr nach einer schweren RSV-Infektion weiterhin eine
nasale Hypersekretion von IL-6 zeigte (Pino et al., 2009).
Die untersuchten Zellen setzten zwar IL-8 frei, allerdings zeigte sich hier keine
Steigerung bei den cytokinaktivierten dendritischen Zellen.
Darüber hinaus ist aus der Literatur bekannt, dass im Rahmen einer RSV Infektion
das Epithel eine Quelle für IL-8 darstellt. IL-8 wirkt als chemotaktischer Faktor, vor
allen Dingen für Neutrophile (Baggiolini et al., 1994). Ein weiterer Aspekt des IL-8
besteht in seinem Zusammenhang mit der Schwere der Erkrankung. So konnten
Hemalatha et al. nachweisen, dass sich bei einer frischen RSV-Infektion bis zum
5. Tag erhöhte IL-8 und IL-2 Werte im Nasopharyngeal-Sekret nachweisen lassen
(Hemalatha et al., 2010). Smyth et al. konnten sogar nachweisen, dass die Menge
des ausgeschütteten IL-8 mit der Schwere der Erkrankung in Verbindung zu
bringen ist (Smyth et al., 2002). Ein Einfluss von IL-6 oder IL-8 auf die
intrazelluläre RSV-Replikation in Makrophagen konnte durch Cirino et al.
ausgeschlossen werden (Cirino et al., 1993).
117
5.5 Zusammenfassung
Innerhalb des ersten Lebensjahres sind keine DCs fest in der Lunge vorhanden.
Erst nach dem ersten Lebensjahr lassen sich DCs als Langerhans-DCs in der
Lunge nachweisen (Tschernig et al., 2001). Während des ersten Lebensjahres
wandern die an der Abwehr beteiligten DCs als inflammatorische DCs aus dem
Blut ein. Da die RSV Infektion im ersten Lebensjahr besonders schwer verlaufen
kann, ist die Interaktion von inflammatorischen dendritischen Zellen mit RS-Viren
von besonderem Interesse. Als Modell für die inflammatorischen dendritischen
Zellen wurden in der vorliegenden Arbeit cytokinaktivierte dendritische Zellen
angezüchtet und mit ruhenden dendritischen Zellen verglichen.
Es konnte gezeigt werden, dass aktivierte dendritische Zellen mehr infektiöse
RSV-Partikel freisetzen als ruhende dendritische Zellen. Da das Atemwegepithel
RSV in das bronchiale Lumen freisetzt, sich dendritische Zellen aber über die
Lymph- und Blutbahn im Körper ausbreiten können, könnte die verstärkte
Infizierbarkeit und Replikation der cytokinaktivierten dendritischen Zellen zu einem
schweren Verlauf mit systemischen Komplikationen beitragen, wie er im ersten
Lebensjahr vorkommen kann.
Weiterhin konnte in der vorliegenden Arbeit gezeigt werden, dass eine RSVInfektion zu keiner weiteren Expression von Aktivierungsmarkern auf aktivierten
dendritischen Zellen führt und in cokultivierten T-Zellen in der primären
Immunantwort eine verminderte IFN-γ Produktion und
eine gesteigert
IL-10
Produktion in der sekundären Antwort induziert. RSV könnte so eine effektive
antivirale Immunantwort hemmen.
Darüber
hinaus
induziert
RSV
eine
gesteigerte
IL-6
Produktion
in
cytokinaktivierten dendritischen Zellen. IL-6 als endogenes Pyrogen könnte so zur
Entwicklung von Fieber, wie es für RSV-Bronchiolitiden im Säuglingsalter typisch
ist, beitragen.
Die Untersuchungen der vorliegenden Arbeit legen nahe, dass inflammatorische
dendritische Zellen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung einer schweren
RSV-Infektion im Säuglingsalter spielen könnten.
118
6
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Danksagung
Herzlich bedanken möchte ich bei Prof. Dr. med. U. Schauer für die Überlassung
dieser interessanten Arbeit und seine umfassende Unterstützung.
Des
Weiteren
gilt
Angelika
Michel
und
Veronika
Baumeister
vom
Immunologischen Labor der Kinderklinik mein Dank für die methodische Anleitung,
sowie die stets freundliche Unterstützung und ihre Hilfsbereitschaft.
Darüber hinaus möchte ich mich bei meinen Eltern für ihre liebevolle und
ausdauernde Unterstützung während des gesamten Studiums und bei der
Verfassung dieser Arbeit bedanken.
Auch meinem Freund gilt ein besonderer Dank für seine Geduld, seine stete
Ermutigung und die seelische Unterstützung.
Lebenslauf
Persönliche Daten
Name
Andrea Wülfrath,
Geburtsdatum
21.03.1980
Geburtsort
Wuppertal
Nationalität
Deutsch
Familienstand
ledig
Allgemeine Ausbildung
1987-1991
Grundschule Haselrain in Wuppertal
1991-2000
Carl-Duisberg-Gymnasium in Wuppertal
Medizinischer Werdegang
2000-2003
Ausbildung zur Kinderkrankenschwester im Helios Klinikum
Wuppertal
2003-2009
Medizinstudium an der Ruhr-Universität Bochum im
Modellstudiengang
Seit 2010
Weiterbildung zum Facharzt Pädiatrie im Helios Klinikum
Wuppertal
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