Herstellung von dendritischen Zellen für die Verwendung als

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Themenfeld: Translationale Forschung
Institut für Molekulare Immunologie
Herstellung von dendritischen Zellen
für die Verwendung als Antitumor-Vakzine
Die Tumorimmunologie hat sich zur Aufgabe gemacht, die körpereigenen
Abwehrmechanismen zu erforschen und neue Wege zu finden, die Zellen des
Immunsystems oder Tumorzellen gezielt therapeutisch zu beeinflussen, um
Krebserkrankungen zu bekämpfen.
E
ine vielversprechende Immuntherapie-Strategie basiert auf professionellen
Antigen- präsentierenden dendritischen Zellen (DCs), welche nach dem
derzeitigen Wissensstand die besten Aktivatoren der Immunabwehr sind. Für die
Entwicklung einer DC-basierten Vakzine müssen insbesonders drei interaktive Signale
berücksichtigt werden, um eine optimale Aktivierung von angeborener und adaptiver
Antitumor-Immunität zu erreichen (siehe Abbildung): Präsentation von MHC-Tumorpeptid-Komplexen auf der Oberfläche von DCs für die Selektion von MHC-restringierten
T-Zellen sowie die Expression von aktivierenden Liganden für die Stimulation von
Effektorzellen des angeborenen Immunsystems (Signal 1), dominante Expression von
positiven kostimulatorischen Molekülen (Signal 2) und Produktion von für das
Immunsystem förderlichen Botenstoffen (Signal 3). Für unreife DCs und nicht vollständig ausgereifte DCs, die in der Vergangenheit vermehrt für klinische Studien
eingesetzt wurden, ist mittlerweile die Induktion von regulatorischen T-Zellen und /
oder Toleranz nachgewiesen. Unser Ziel ist es deshalb, eine neue Generation von
„vollständig ausgereiften“ DCs für eine effiziente Aktivierung von Effektorzellen zu
entwickeln.
Besonders hinsichtlich Signal 1 werden am Institut für Molekulare Immunologie
Verfahren erarbeitet, um Tumorantigene besonders effizient in DCs einzubringen, mit
dem Bestreben, hochaffine T-Helfer-Zellen, zytotoxische T-Zellen oder auch Zellen des
angeborenen Immunsystems, wie z.B. Natürliche Killer (NK)-Zellen, zu generieren, die
Tumorzellen effektiv erkennen und zerstören können. Es zeigte sich, dass die Transfektion mit Tumorantigen-kodierenden RNS-Molekülen in reife dendritische Zellen dazu
in besonderem Maße geeignet ist. Der Vorteil dieses Vorgehens besteht darin, dass der
Vakzine-Ansatz nicht auf bekannte Tumor-Peptide beschränkt ist, weil das gesamte
Protein für die Prozessierung und Präsentation durch die DCs zur Verfügung steht.
Am Institut für Molekulare Immunologie wurde die Beladung von DCs mit in-vitrotranskribierten Einzelspezies-cRNS-Molekülen zur Aktivierung von T-Zellen selektierter
Spezifität im Melanomsystem sowie im Rahmen einer Vakzine-Entwicklung zur
Behandlung von Patienten mit metastasierendem Nierenzellkarzinom bereits erfolgreich etabliert. Hierbei zeigte sich, dass idealerweise nicht mehr als drei verschiedene
Tumorantigen-kodierende RNS-Spezies gleichzeitig in die Empfänger DCs transfiziert
werden sollten, um keine Inhibition der Antigen-Präsentation zu erreichen.
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Wissenschaftliche Highlights
Dr. Bernhard Frankenberger
Institut für Molekulare Immunologie
Telefon 0 89 / 70 99 344
[email protected]
Literatur:
Zobywalski, A., Javorovic, M., Frankenberger, B.,
Pohla, H., Kremmer, E., Bigalke, I., Schendel, D.J.:
Generation of clinical grade dendritic cells with
capacity to produce biologically active IL-12p70.
J Transl Med Apr 12; 5:18 (2007)
Themenfeld: Translationale Forschung
Außerdem wurden am Institut Bedingungen etabliert, um DCs mit optimaler Vitalität,
Lebensdauer, Phänotyp, Wanderungspotential und Funktion zu generieren.
Ein Schwerpunkt bezüglich der Optimierung von DC-basierten Vakzinen konzentrierte
sich deshalb auch auf Analysen mit unterschiedlichen DC-Ausreifungs-Methoden,
welche v.a. auf die für eine Aktivierung von Effektorzellen sehr wichtigen Signale 2
und 3 einen grossen Einfluß zeigten. Insbesondere die Fähigkeit von reifen DCs, dem
angeborenen und adaptiven Immunsystem ein geeignetes Signal-3-Milieu in Form
von sezerniertem IL-12 bereitzustellen, lässt eine wesentliche Verbesserung der
Vakzine-Effizienz erwarten.
Weiterhin werden Protokolle zur standardisierten Herstellung der dendritischen Zellen
(SOPs) für die therapeutische Anwendung am Patienten ausgearbeitet. Für die
Herstellung größerer Mengen an RNS-beladenen DCs nach SOP-Bedingungen für
einen klinischen Phase-I/II-Einsatz sind sowohl eine fundierte Qualitätskontrolle
der DC-basierten Vakzine unter pre-GMP-Bedingungen sowie eine GMP-Einrichtung
erforderlich.
Herstellung von DCs für eine
Antitumor-Vakzine
Bei der Herstellung einer DC-basierten
Tumorzell-Vakzine ist die Optimierung von
drei Signalen an die Effektorzellen
besonders wichtig: die von den DCs
exprimierten Tumor-assoziierten Antigene
sollen möglichst die Heterogenität des
Tumors bezüglich der exprimierten
Zielantigene abdecken (Signal 1),
Entwicklung von DCs mit einer dominanten
positiven Kostimulation (Signal 2) und
Design von DC-Reifungs-Cocktails,
die es den DCs erlaubt, biologisch aktives
IL-12 mit Th1-polarisierendem Potenzial
zu produzieren, um die AntitumorAntwort zu verbessern (Signal 3).
Si
gn
al
3
Th1 / CTL
Optimale dendritische Zellen müssen
3 Signale für die Aktivierung
von Effektorzellen bereitstellen
1
Mono
GM-CSF
IL-4
2
NK
IL-12 hoch
IL-10 niedrig
ReifungsCocktail
iDC
mDC
4
5
Anti-Tumor
Immunität
3
3
RNS-kodierende
Tumorantigene
1
nal
g
i
S
positive Kostimulation hoch
negative Kostimulation niedrig
Signal 2
Wissenschaftliche Highlights
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