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Vorbildliches Bauen im Augsburger Land 2014
Deuter - Neubau Büro- und Logistikgebäude, Gersthofen
Bauherr: Deuter Sport GmbH & Co. KG, Gersthofen
Generalplaner: RSE Planungsgesellschaft mbH Architekten Ingenieure, Kassel
3.OG
Ansicht Süd
1.OG
Schnitt
Lageplan
EG Foyer
1. Einbindung in das städtebauliche Umfeld / Standortqualität
Der weithin sichtbare, dreigeschossige Büroturm ist gestaltprägend und signifikantes Zeichen des Neubaus. Die Nähe zur Stadt
Gersthofen und eine kurze Anbindung an die Autobahn A 8 sowie die Bahnstrecke nach München und Hamburg waren für die
Standortwahl mit entscheidend.
2. Ganzheitlicher Ansatz der architektonischen Idee und deren Umsetzung
Die architektonische Idee basiert auf der Zielsetzung für Deuter, die in der Outdoor-Branche tätig sind, ein angemessenes
Gebäude zu entwickeln, das einen hohen Wiedererkennungswert besitzt sowie aus natürlichen bzw. naturbelassenen
Materialien erstellt wird.
Uns war wichtig:
die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Gebäude durch imageprägende Architektur
die Einbindung der Mitarbeiter in den Planungs- und Gestaltungsprozess.
3. Gestaltung
Individualität in der Gestaltung durch Herausarbeiten einer unverwechselbaren Architektur war das Bestreben. Das bereits von
Weitem sichtbare, hölzerne, rautenförmige Raster am Turm erzeugt eine besondere optische Spannung.
Alle Materialien wurden in materialimmanenter Eigenschaft verwendet. Das Gebäude orientiert sich in der Gestaltung an der
Naturnähe des durch die Firma Deuter vertretenen Produktes.
Der Neubau besteht im Wesentlichen aus 3 Elementen:
der holzverkleideten Lagerhalle
dem blechverkleideten Eingangs- und Logistikgebäude mit begrüntem Dach
dem Bürobaukörper als imageprägende Architektur mit markantem, rautenförmigen Holzkorbgeflecht.
Die begrünte Dachfläche des Logistikdaches ist als südwestorientierte Dachterrasse angelegt. Unbeeinflusst von LKW- und
PKW-Verkehr können die Mitarbeiter hier die Mittagspause genießen. Die Erschließung der Terrasse erfolgt direkt über die
Cafeteria und den Chill-out-room. Bei gutem Wetter kann man die Alpen sehen.
4. Funktionale Qualität der Wohn-, Aufenthalts- und Nutzungsbereiche
Alle Funktionsbereiche wurden im Gebäude so angeordnet, dass sie einen optimalen Nutzungs- und Arbeitsablauf
gewährleisten.
Ebenerdig zur Daimlerstraße liegt der Haupteingang sowie das Foyer und der 2.-Wahl-Shop als Schaufenster zur Straße. Die
Anlieferung der Logistik befindet sich an der Rückseite des Gebäudes, wodurch der LKW-Verkehr aus dem Eingangsbereich
herausgehalten wird.
Seitlich zur Logistik ist das Hochregal angeordnet. Die Stellplätze direkt vor dem Haus, kurze Wege für die Mitarbeiter.
In den Obergeschossen 1. bis 3. OG befinden sich die Büros. Sie haben direkte Fassadenanbindung, somit gibt es Licht, Luft
und Sonne für alle.
Im 1. Obergeschoss mit Dachterrasse, extensiver Dachbegrünung, befinden sich die Gemeinschaftsräume, Musterzimmer,
Cafeteria, Chill-out-room sowie einige Büros.
Im 2. und 3. Obergeschoss sind die Büros entlang der Fassade aufgereiht. Ergänzt werden die Büroräume durch
multifunktonale Innenzonen mit Oberlicht.
Die geschosshohe Verglasung mit umlaufendem Balkon, der zur Reinigung und zum Luftschnappen dient, wird ergänzt durch
einen umlaufenden Sonnenschutz, der den Energieeintrag im Sommer minimiert. Die Oberlichter in der Fassade dienen der
Nachtauskühlung.
Die Büroinnenwände sind geschosshoch verglast zur multifunktionalen Mittelzone. Maximale Transparenz für eine optimale
Kommunikation.
5. Nachhaltige Bauweise in Bezug auf den Einsatz energieeffizienter Technologien und ressourcenschonender
Baustoffe
Foyer
Shop
Einsatz von regenerativer Energie für die Beheizung und Kühlung des Gebäudes durch Saug- und Schluckbrunnen, die das
Grundwasser nutzen.
Energiegewinnung mittels Wärmetauscher der Wärmepumpe, Heizen im Winter, Kühlen im Sommer über eine
flächendeckende Fußbodenheizung.
Tageslichtausnutzung für alle Arbeitsplätze, Reduzierung der Betriebskosten.
Nachtauskühlung über die Oberlichter der Fassade reduzieren mit der Grundwassernutzung die Kühlkosten im Betrieb.
Extensive Dachbegrünung auf der Logistik optimiert gleichzeitig das Mikroklima und bietet einen grünen Sozialraum für die
Mitarbeiter auf der Dachterrasse.
Regenwasserrückführung über Rigolen auf dem Grundstück.
Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen, Holz im Bereich der Fassaden des Hochregallagers und des Büros.
Kompakter Baukörper und optimierter Einsatz von Dämmstandards führt zur Unterschreitung des Primärenergiebedarfs EnEV
2009 von ca. 40 %.
6. Ökonomie und Ökologie
Cafeteria
Büros
Hochregallager
Flächenoptimierte, klare und kommunikationsfördernde Organisation der Grundrisse.
Flexibilität durch umnutzungsfreundliche Grundriss- und Raumgestaltung, demontierbare Trennwände.
In der Logistik und dem Hochregallager sorgen angemessene Spannweiten der Stahlbetonfertigteilkonstruktion für
größtmögliche Flexibilität. Raumhöhen sind auf das notwendige Maß reduziert, um kein unnötiges Volumen zu heizen bzw. zu
kühlen.
Reinigungsfreundliche Gestaltung der Fassaden und langlebige Oberflächenmaterialien der Innenflächen führen zu niedrigen
Instandhaltungs- und Reinigungskosten.
Minimierung der Verkehrsflächen: Ein zentrales Treppenhaus mit Aufzug erschließt den Bürobereich und erlaubt eine
behindertenfreundliche Nutzung des Gebäudes.
Reduzierung der versiegelten Flächen im Außenbereich durch Ausbildung von wassergebundenen Decken für PKW-Stellplätze
und Feuerwehrumfahrt.
Das Hochregallager ist in Ostwest-Richtung an beiden Seiten erweiterbar. Das Büro auf dem Dach der Logistik könnte ebenfalls
um einen eingeschossigen Gebäudeteil erweitert werden.
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