ERFOLGREICHEIMMUNFORSCHUNGANDERMEDUNIGRAZ MechanismusderWächterzellenentschlüsselt EineVielzahlvonKleinstlebewesenbesiedeltdenmenschlichenKörper.DieseMikroorganismen erfüllenimmenschlichenKörpereineVielzahlvonAufgaben,diezumTeilnochunbekanntsind. DasmenschlicheImmunsystembesitztjedocheineReihevonRezeptorenfürMikroben.Eine feinabgestimmteUnterscheidungzwischengefährlichenbzw.nützlichenMikroorganismenistvon grosserBedeutunghinischtlichderVermeidungvonKrankheiten.ForschernderMedizinischen UniversitätenGrazundWienrundumUniv.-Prof.Dr.HerbertStrobl,InstitutfürPathophysiologie undImmunologie,MedUniGraz,istesnuninZusammenarbeitmitinternationalenKollegInnen gelungen,einenMechanismuszuerforschenwieImmunantwortengegengefährlicheMikroben geleitetbzw.ImmunantwortengegennützlicheMikrobenunterdrücktwerden. DendritischeZellensteuerndiekörpereigenenImmunantworten DieoberstenZellschichtenderHautundderSchleimhäutebesitzeneinengmaschigeszelluläres NetzwerkanWächterzellen.DiesesogenanntendendritischenZellensteuerndie ImmunantwortenaufMikroben,indemSieMikrobenmittelsspeziellerRezeptorenidentifizieren. SobaldeinKrankheitserregererkanntwird,wanderndiedendritischenZellenmitFragmentendes EindringlingsindieLymphknoten,wosieweitereImmunzellen–vorallemdiesogenanntenTZellen–erreichen.AusderVielzahlvonT-ZellenwerdennunjenezurVermehrungangeregt, welcheeinenpassendenAntigen-RezeptorgegendaspräsentierteFragmentanihrer Zelloberflächetragen.„DieAntigen-reaktivenT-ZellenwandernnacherfolgterVermehrungan denOrtderInfektionumdieEindringlingezubekämpfenbzw.umweitereImmunzellen anzulockenundzustimulieren“.EinTeildieserT-Zellenwandeltsichdanachinsogenannte Gedächtniszellenum,welchesehrlangeimKörperüberleben“,erklärtHerbertStrobl.Diese GedächtniszellenkönnenimKörperraschaktiviertwerden,wodurchbeispielsweiseeinSchutzvor KrankheitendurchImpfungengewährleistetwird. SteuerungdendritischerZellenermöglichtverbessertenImpfschutz DasWissenüberdieFunktiondendritischerZellenhängtimhohenMaßemitderVerbesserung vonImpfungenzusammen,dadieseZellenzwischenharmlosenundgefährlichenMikroben unterscheidenmüssen.„EineFehlfunktiondieserMechanismenkönnteeinerseits überschießendeImmunreaktionenhervorrufen,wiezB.beiAllergienoder Autoimmunerkrankungen,andererseitskönntedasNichterkennenvonTumorzellenimKörper durcheineFehlfunktiondendritischerZellenbedingtsein,dasichTumorzellenderkörpereigenen KontrolledurchdasImmunsystementziehen“,erklärtHerbertStrobl.DieaktuelleForschungan derMedUniGrazgehtderFragenach,wiemandieseMechanismenindiegewünschteRichtung beeinflussenkann.DadasNetzwerkandendritischenZellenbereitsvorderGeburtimMutterleib gebildetwird,sinddieseSchutzmechanismenbeiderGeburtbereitsvollständigangelegt. MechanismusdendritischerZellenentschlüsselt GemeinsammitWissenschafterInnenausWienundZürichhatdieArbeitsgruppevonHerbert Stroblentschlüsselt,wiesichdasNetzwerkdendritischerZellenbereitsvorderGeburtausbildet undwelcherMechanismusdemNicht-ErkennenvonungefährlichenMikrobenzuGrundeliegt. BereitsimMutterleibwerdeninderOberhautMolekülederBMPFamiliegebildet,welche Stammzellendazuanregen,sichindendritischeZellenzuverwandelnsowiesichzuvermehren undeinengmaschigesNetzwerkzubilden.NachderGeburtwirdinhohemMaßedasMolekül TGF-beta1indenäußerenHautschichtenproduziert.„DiesesTGF-beta1Molekülsorgtdafür, dassbereitsgebildeteNetzwerkenachKontaktmitMikrobennichtverlorengehen“,erläutert HerbertStrobl. EinezeitlichkoordinierteZugabevonTGF-beta1zuBMPhaltigenKulturenblutbildender StammzellenerlaubtdieHerstellunggrosserMengenvondendritischerZellen,dienursehr geringfügigaufMikrobendernormalenHautflorareagieren.EineUnterdrückungdiesesEffekts könnteinweitererFolgeverstärkteImmunantwortenaufTumorzellenerlauben.„Einegezielte BeeinflussungderdurchTGF-beta1geleitetenSignaleindendritischenZellenkönnteinZukunft derSchlüsselsein,Immunantwortengezieltzusteuern“,sodieWissenschafterunisono.Eine ReiheschwererErkrankungenwieetwamikrobielleInfektionen,Autoimmunerkrankungenund Tumoren,könntendurchdievomFWFmaßgeblichgeförderteArbeitinZukunfttherapeutisch besserkontrollierbarwerden,wasdieHerausforderungankünftigeStudiendarstellt. NetzwerkdendritischerZelleninderOberhaut. LokalisationvonBMP inderOberhaut. P hotonachweis:Dr.ThomasBauer,MEDUNIGRAZ WeitereInformationen: Univ.-Prof.Dr.HerbertStrobl InstitutfürPathophysiologieundImmunologie MedizinischeUniversitätGraz Tel.:+436767576195 [email protected] YasminN,BauerT,ModakM,WagnerK,SchusterC,KöffelR,SeyerlM,StöcklJ,Elbe-BürgerA,GrafD,StroblH.Identification ofbonemorphogeneticprotein(BMP)-7asaninstructivefactorforhumanepidermalLangerhanscelldifferentiation,JExp Med,(2013) http://jem.rupress.org/content/early/2013/10/29/jem.20130275.full P resse-Information zurück