- Berliner Krebsgesellschaft eV

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Was ist Krebs?
Dr. Christian RA Regenbrecht
charite.de
email: christian.regenbrecht@
cpo.berlin
http://www.berliner-krebsgesellschaft.de/veranstaltungen/krebsaktionstag-2016.html
Mögliche Konflikte und pers. Interessen:
Gründer und (nebenberuflich) Geschäftsführer der
cpo – cellular phenomics & oncology GmbH
einer Firma aus dem Bereich „Personalisierte Medizin“
„Ein Chirurg, der die falsche Seite des Skalpells
verwendet, schneidet
glücklicherweise nicht
den
Patienten, sondern sich selbst in die Finger; würde das
gleiche auf Arzneimittel zutreffen, so wäre sie schon
vor langer Zeit sehr intensiv untersucht worden.“
- Rudolf Buchheim, Beiträge zur Arzneimittellehre, 1849
Krebs hat viele Gesichter
Manchmal sind sie verzweifelt...
Manchmal sind sie prominent...
...manchmal Menschen wie Sie und ich...
...manchmal geht das allerdings in Statistiken unter!
Lunge
1.6 Millionen
Brust
1.4 Millionen
Andere Tumorentitäten
6.87
Kolorektal
Millionen
1.2 Millionen
Magen
990.000
Prostata
Leber
750.000
900.000
Altersspezifische Erkrankungsraten nach Geschlecht, ICD-10 C00 – C97
ohne C44, Deutschland 2009 – 2010 je 100.000 Einwohner
Was ist Krebs?
!
Neoplasie/Tumor: abnorme Vergrößerung eines Gewebes, welches durch
autonome, progressive und u!berschießende Proliferation körpereigener Zellen
entsteht.
!
“Krebs”: maligne Tumoren, die sich von benignen Tumoren durch infiltratives
und destruktives Wachstum sowie die Fähigkeit zur Metastasenbildung
unterscheiden.
Solide Tumoren
Tumoren des blutbildenden Systems
Lymphome
Karzinome
Sarkome
Leukämien
Begriffsbestimmung
! Ein Tumor ist eine abnorme Vergrößerung eines Gewebes, er ensteht durch autonome, progressive und
u!berschießende Proliferation ko!rpereigener Zellen. Tumor wird auch Synomym mit Neoplasie (Neubildung)
verwendet.
! .Krebs ist ein maligner Tumor, der sich durch infiltratives und destruktives Wachstum auszeichnet. Der
Begriff „karkinos“ wurde vermutlich von Hippokrates (460- 375 v. Chr.) eingefu!hrt.
! Ein Karzinom ist ein Tumor der von Epithelien ausgeht z.B. Verdaungsorgane, Lunge, Haut, Brust Prostata
! Ein Sarkom ist ein Tumor der vom Bindegewebe, Muskelzellen oder den Blutgefa!ßen ausgeht.
! Leuka!mie und Lymphom sind Tumore, die vom ha!matopoetischen System ausgehen
! Gliom und Retinoblastom sind Tumore, die vom Nervensystem und dem Auge ausgehen.
! Es gibt weitere Tumorarten. Die Namen sind teilweise historisch gepra!gt.
! Man unterscheidet auch solide Tumore, die im Zellverband wachsen, und nicht solide Tumore.
! Ca. 90 % der malignen Tumore des Menschen sind Karzinome.
Begriffbestimmung: Onkologie
Onk- oder Onko: Wortteil mit der Bedeutung Geschwulst, von griechisch !"#!$
Umfang, Größe
Onkogen: Dominant wirkendes Gen, das zur Transformation der Zelle beitra%gt, wenn es zum falschen Zeitpunkt
oder im falschen Gewebe exprimiert oder überexprimiert wird. Diese Gene kö%nnen sehr unterschiedliche Proteine
kodieren, z.B. Wachstumsfaktoren, Rezeptoren, Proteinkinasen.
Virales Onkogen: Gene, die von Viren assimiliert wurden und die zur Transformation von Zellen beitragen.
Abku%rzung: v-onc
Protoonkogen: Gene, die an der Kontrolle normaler Wachstums- und Differenzierungsprozesse (Zellproliferation)
beteiligt sind und die homolog zu viralen Onkogenen sind. Abkürzung: c-onc. Da Onkogene heutzutage ohne
Viren gefunden werden, wird mittlerweile auf das „c-“ verzichtet.
Onkologie: Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Entstehung und Behandlung von Tumoren beschäftigt.
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Metastasen: Der Tumor breitet sich aus
!
Bösartige Tumoren neigen im Gegensatz zu gutartigen dazu, sich über den Ursprungsort hinaus in den
Körper auszubreiten. Dabei überwinden sie die Grenzen der Gewebeschicht, in der sie entstanden sind, und
wachsen nach und nach in das umliegende Gewebe ein. Zudem nutzen viele Krebsarten das Lymph- und
Blutgefäßsystem, gelangen darüber in andere Organe und siedeln dort Tochtergeschwülste, sogenannte
Metastasen, ab.
!
Wann und in welchen Organen die Tumoren Metastasen bilden, hängt im Wesentlichen von der jeweiligen
Tumorart und dem Ursprungsort der Erkrankung ab.
Unterscheidung zwischen gut- und bösartigen
Tumoren
!
Ob ein Tumor gut- oder bösartig ist, beeinflusst den zu erwartenden Krankheitsverlauf und die Auswahl der
Therapie. Gutartige Tumoren können zwar sehr groß werden, wachsen aber in der Regel nicht über die
Grenzen ihrer Entstehungsschicht hinaus. Sie bilden deshalb keine Metastasen.
!
Bösartige Tumoren hingegen senden bereits frühzeitig langfingrige Zellausläufer aus, die die Organgrenzen
überwinden können und unaufhaltsam weiter wachsen. Ebenso frühzeitig dringen sie in die Lymph- oder
Blutgefäße ein und breiten sich im ganzen Körper aus. Manchmal geschieht dies bereits in einem Stadium, in
dem die Krebserkrankung noch gar nicht festgestellt wurde.
Merkmale gutartiger Tumoren
! langsames Wachstum
! scharfe Begrenzung
! kein Einwachsen in Blutgefäße
! wachsen nicht in die Umgebung ein
! bilden keine Tochtergeschwülste (Metastasen)
! im Mikroskop zeigen sich "reife" Zellen.
Merkmale bösartiger Tumoren
! schnelles Wachstum
! unscharfe Begrenzung
! dringen in Blutgefäße ein und "benutzen" diese
für die Ausbreitung
! schrankenloses, ungehemmtes "Wuchern",
wobei das umliegende Gewebe zerstört wird
! starke Neigung zum Rückfall nach zunächst
erfolgreicher Therapie
! können Tochtergeschwülste (Metastasen)
bilden
! im Mikroskop zeigen sich undeutliche, "unreife"
Zellen.
Die Gene machen den Unterschied
99,9% unserer DNA ist bei allen Menschen
identisch
Die 0,1% Unterschiede machen unsere
Individualität aus:
-
körperliche Merkmale
Persönlichkeit
Anfälligkeit für Krankheiten
Ansprechen auf Arzneimittel
Ausgangspunkt sind die Gene
!
Der Ausgangspunkt von Krebserkrankungen ist das Erbgut. In den Genen, den Trägern der Erbanlagen,
entstehen Schäden, die nicht mehr repariert werden können. Dabei spielen drei Gruppen von Genen eine
Rolle: die Onkogene, die Tumorsuppressor-Gene und die Reparaturgene. Alle drei kommen auch in
gesunden Zellen vor und regulieren dort das Wachstum und die Differenzierung („Reifung“) der Zellen.
Onkogene fördern das Zellwachstum, Tumorsuppressor-Gene unterdrücken es. Treten in diesen Genen
Veränderungen, sogenannte Mutationen auf, greift das Reparatursystem des Körpers ein und behebt die
Schäden. Dies geschieht in den meisten Fällen problemlos.
!
Mitunter jedoch versagt das Reparatursystem. Zwischen Onkogenen und Tumorsuppressorgenen
entsteht dann ein Ungleichgewicht, das ein unkontrolliertes Wachstum von Zellen nach sich zieht.
Differenzierung
von Vorläuferzellen
Differenzierung
in reifere Zellen
+
-
Zellpopulation
+
Apoptose
Durchmesser des Tumors [mm]
100
Patient verstirbt (1012 Zellen)
10
Tumor tastbar (109 Zellen)
1
Tumor im
Röntgenbild sichtbar (108 Zellen)
0,1
1
10
20
30
Zellteilungen
40
Normale Zelle
DNA Schaden
Somatische Mutation
Onkogen Aktivierung
Gestörte Apoptose
Überexpression,
veränderte Genprodukte,
Verlust der Regulation
Progressives Wachstum,
Autonomes Wachstum,
Maligner Tumor
Suppressorgen Inaktivierung
Wie Krebs entsteht
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Stellvertretend für alle Berliner Krebspatienten, deren Freunde und
Famil ien, gef örder t en Fors cher u nd Ärzt e danke ich der
S p e n de n ko n t o | Ba n k f ür S oz i a l w ir t s c ha f t | B I C BF SW D E 3 3B E R | I BA N D E 2 5 1 0 0 2 0 5 0 0 0 0 0 1 2 3 8 30 0
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