Architektur mit Energie BMWi Preis Energieoptimiertes Bauen 2009 | Architektur mit Energie 2009 | Architektur mit Energie 2009 Geleitwort EnOB-Wettbewerb »Architektur mit Energie« Arthur Schopenhauer sagt: »Architektur ist gefrorene Musik«. Er gibt damit einen Hinweis, dass sich die Art des Bauens und Wohnens nicht nur an funktionalen Gesichtspunkten orientieren sollte. Gebäude werden von Menschen für Menschen gemacht. Neben der Funktion geht es um Ästhetik, Harmonie und heute mehr und mehr um Energieeinsparung und effiziente Energienutzung. Ressourcenschonung, Energieeffizienz und Klimaschutz gehören zu den großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Sie stellen vor allem den Gebäudebereich vor grundlegend neue Herausforderungen. Die Bundesregierung stellt sich diesen Herausforderungen und hat dazu das Förderkonzept »Energieoptimiertes Bauen – EnOB« entwickelt. Das Förderkonzept EnOB ist eine Plattform für Forschung und Entwicklung, die auch Pilotanwendungen innovativer Komponenten und zukunftsweisende Architektur in zahlreichen Beispielen praktisch demonstriert. Ziel ist es, die gesamte Baubranche, vom Rohstoffhersteller bis hin zum Planer und Facility Manager, durch architektonisch anspruchsvolle Konzepte und gute Beispiele aus der Praxis zu einem effizienten Umgang mit der Energie zu motivieren. Der Wettbewerb »Architektur mit Energie«, der zum ersten Mal vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ausgelobt wurde, kann als voller Erfolg gewertet werden. Nicht nur die Tatsache, dass 540 Interessenten die Wettbewerbsunterlagen anforderten, sondern auch die zum überwiegenden Teil hervorragenden 59 eingereichten Beiträge belegen, dass die »Szene« sich auf diesem Gebiet neu orientiert. Daher an dieser Stelle noch einmal Gratulation den Prämierten und Dank an alle Beteiligten. Der Erfolg des Wettbewerbs »Architektur mit Energie« ermutigt das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, derartige Initiativen fortzuführen. Dr. Knut Kübler Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) | Architektur mit Energie 2009 Inhalt Geleitwort........................................................................................................................ 3 Inhalt .............................................................................................................................4 Vorwort............................................................................................................................ 5 Das Förderkonzept EnOB................................................................................................. 6 Die Wettbewerbsauslobung.............................................................................................8 Die Preisträger...............................................................................................................11 Neubau Passivhaus Hallenbad »Bambados«...................................................... 12 WH 1679 - Neubau eines Bürogebäudes in Passivhausstandard......................... 14 Kindertagesstätte als Betriebskindergarten...................................................... 16 Zentralgebäude der Universität Leuphana ......................................................... 18 Altes Hallenbad.................................................................................................. 20 Bildungszentrum ‚Tor zur Welt‘.......................................................................... 22 Energetische Sanierung eines denkmalgeschützten Wohnhauses .....................24 Candor Bioscience GmbH Büro- und Produktionsgebäude.................................. 26 Umbau Maschinenhaus zum Bürogebäude. KWS Speicher.................................. 28 Claudius-Höfe Bochum / Integratives Mehr-Generationen-Wohnen................... 30 Projektübersicht............................................................................................................ 32 Preisgericht................................................................................................................... 35 Preisverleihung ............................................................................................................ 37 Impressum..................................................................................................................... 38 | Architektur mit Energie 2009 Vorwort Im Rahmen des Förderkonzepts Energieoptimiertes Bauen – kurz EnOB – fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie die Planung, die Erstellung und die wissenschaftliche Evaluierung des Betriebs von Gebäuden mit Vorbildcharakter. Seit dem Start wurden bisher mehr als 50 Bauprojekte gefördert. Sie verteilen sich je zur Hälfte auf Neubauten und auf das Bauen im Bestand. Ambitionierte energetische Ziele und der Piloteinsatz neuer Technologien sind in Verbindung mit hoher Architekturqualität zum Markenzeichen des Programms geworden. Die EnOB-Projekte aus dem Nichtwohnungsbau übernahmen früh eine Vorreiterrolle auf dem Weg zu ganzheitlichen Energiekennwerten ein. Ihre Ergebnisse dienen heute als Referenz. Dass zahlreiche EnOB-Projekte Architekturpreise erhielten stellt unter Beweis, dass energieoptimiertes Bauen heute seinen Platz in der Architekturlandschaft gefunden hat. Die aktuelle Verleihung der Zertifikate mit dem Prädikat »Gold« bei der Pilotzertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB an drei EnOBProjekte unterstreicht, dass energieoptimiertes Bauen auf ganzer Linie überzeugt. Erfahrungen teilen Das BMWi hat bereits früh eine Begleitforschung zum Förderprogramm ins Leben gerufen. Ihre kontinuierliche Querschnittsarbeit hat wesentlichen Anteil daran, dass die Ergebnisse und Erfahrungen der einzelnen Projekte eine Plattform und eine gemeinsame Sprache finden. Regelmäßig stattfindende Workshops und öffentliche Symposien bilden ein Forum für alle Projektteams. Für die Internetseite enob.info werden alle Projekte aufbereitet und mit Ergebnissen präsentiert. Seit Anfang 2009 stehen darüber hinaus Querschnittsanalysen zu Technologien und Forschungsaspekten zur Verfügung. Neue Projekte mit neuen Zielen Der mit dieser Broschüre dokumentierte Wettbewerb »Architektur mit Energie« ist ein Aufruf an alle Akteure im Bauwesen, sich mit neuen Projektideen einzubringen. Die zehn Preisträgerprojekte repräsentieren ein hohes Niveau und eine breite Teilnehmerschaft. Erfreulich ist, dass mit einem Hallenbad und einer Markthalle auch solche Gebäudetypen adressiert werden, die bisher noch nicht im Fokus standen. Den Projekten ist zu wünschen, dass sie in die Förderungen und damit in die wissenschaftliche Bearbeitung kommen. 50 % besser als die gesetzlichen Anforderungen der EnEV zu sein, war die Eintrittskarte in den Wettbewerb. Viele der Preisträgerprojekte adressieren bereits die Zielsetzung, ein Gebäude mit einer in der Jahressumme ausgeglichenen Primärenergiebilanz zu betreiben und bauen dabei oft auf der Passivhausbauweise auf. Die Zielsetzung basiert auf dem Zusammenwirken von hoher Energieeffizienz mit dem Einsatz erneuerbarer Energien für die Energieversorgung. Lokale Energiespeicherung und innovative Betriebsführungskonzepte sind Voraussetzungen dafür, dass die Inanspruchnahme der Netze gering bleibt. Die Analysen werden zeigen, welche Wege erfolgversprechend sind. Die Begleitforschung wird sich darüber hinaus den methodischen Fragen bei der Zielsetzung »Nullenergiehaus« widmen. Anders als der Blick allein auf die Investitions(mehr)kosten erlaubt die Analyse der Lebenszykluskosten einer Immobilie einen detaillierten Blick auf die Wirtschaftlichkeit von energieeffizienten Gebäuden in der Konkurrenz zu bauen oder sanieren nach dem heute üblichen Anforderungsniveau. Mit detaillierten Analysen der Förderprojekte soll zukünftig dazu beigetragen werden, die heute noch offenen Wirtschaftlichkeitsfragen kompetent zu beantworten. Unser Dank gilt dem Engagement aller Projektteams, den Mitgliedern der Jury und dem Büro solidar, Berlin, für die organisatorische Durchführung des Verfahrens. Dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie danken wir für die Initiative zu diesem Wettbewerb und die Bereitstellung der Preisgelder! Das Team der Begleitforschung » Universität Wuppertal, Prof. Dr.-Ing. Karsten Voss, Prof. Dr.-Ing. Guido Spars » Universität Karlsruhe (TH), Prof. Andreas Wagner, Prof. Dr.-Ing. Thomas Lützkendorf » Technische Universität Dresden, Prof. Dr.-Ing. John Grunewald » Fraunhofer ISE, Freiburg, Sebastian Herkel | Architektur mit Energie 2009 Das Förderkonzept EnOB Die Bundesregierung wird in den Jahren 2009 und 2010 im Rahmen der Energieforschung rund 1,15 Mrd.€ für die Förderung von Forschung und Entwicklung moderner Energietechnologien bereitstellen. Im Rahmen der »Rationellen Energieumwandlung« stellt das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Jahr 2009 über 20 Mio.€ für Projektförderung im Förderschwerpunkt Energieoptimiertes Bauen - EnOB zu Verfügung. Der »Gebäudebestand der Zukunft« soll nach den Vorstellungen von namhaften Architekten und Wissenschaftlern in Zukunft einen Überschuss an Energie generieren. Der Weg dorthin führt über Konzepte für Nullemissionshäuser und Versorgungssysteme einer angepassten Energiewirtschaft. Durch Forschungs- und Entwicklungs- sowie Pilot- und Demonstrationsvorhaben leistet EnOB zu dergestalt neuartigen Ansätzen einen wesentlichen Beitrag. Das Förderkonzept ’Energieoptimiertes Bauen’ unterteilt sich in die beiden Bereiche »Forschung und Entwicklung (FuE)« und »Pilot- und Demonstrationsvorhaben (DEMO)«. Der Bereich »EnOB-FuE« ist in thematische Verbünde modular gegliedert (z. B.: Vakuumisolation im Bauwesen: ViBau), die aktuellen Entwicklungen entsprechend um Module erweitert werden, z. B. auf dem Gebiet der Funktionalen Textilien und Membrane (FunTM). BINE et al. Forschung und Entwicklung ViBau Planungsinstrumente, Bautechnik, HLK-Technik,Energieversorgungs-, Energiemanagementkonzepte Staatliche FuE-Förderung Demo Energieoptimierte Neubauten (Fach-) Öffentlichkeit Energieoptimierte Altbauten Strukturdiagramm Förderkonzept | Architektur mit Energie 2009 Energieoptimierte Gebäude sind mehr als die Summe ihrer Einzelbestandteile. Neben notwendigen Komponentenentwicklungen für die Bereiche Gebäudehülle, Technische Gebäudeausrüstung, sowie Gebäudebetrieb (Facility Management), legt EnOB besonderes Augenmerk auf die angemessene Integration in das Gebäude als bestmöglich funktionierendes Gesamtsystem. Typisch bei den EnOB-Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten ist daher auch die enge Verzahnung von Grundlagenforschung mit Fragen der angewandten Ingenieurs-Wissenschaften. Neben der Hauptfunktion der Pilotgebäude, die Einsatztauglichkeit neuartiger Technologien und integraler Energiekonzepte zur Effizienzsteigerung in der praktischen Anwendung zu testen, wird künftig weiterhin die wissenschaftliche Untersuchung zur erreichbaren Gesamteffizienz von Gebäudeund Sanierungskonzepten im Vordergrund stehen. Es zeichnet sich bereits ab, dass im Bereich Wohngebäude und Verwaltungsbau bei Verwendung von derzeit im Markt eingeführten effizienten Komponenten und dezentralen Energieumwandlungskonzepten auf der Basis Erneuerbarer Energien eine ausgeglichene jährliche Primärenergiebilanz erreichbar ist. In der Gebäudesanierung, wo der Bestandszusammenhang enge Grenzen setzt, werden die Anforderungen an zukunftsweisende Projekte darin bestehen, inwieweit es gelingt die jeweilige Maßnahme in den bestehenden Zusammenhang einzubetten. Es macht wenig Sinn zu demonstrieren, wie einzelne Objekte um jeden Preis im Passivhaus-Standard zu sanieren sind. Vielmehr ist beispielhaft nachzuweisen, wie möglichst nachhaltig die Energiedichte im Bestand mehr als halbiert werden kann. Vor diesem Hintergrund wird die Nähe von EnOB zu dem Förderschwerpunkt Energieeffiziente Stadt (EnEff-Stadt) deutlich. Es wird also im Bestand darum gehen, diejenigen Energieeffizienzansätze zu erkunden, die die größte Wirkung haben. Weitere Informationen finden Sie unter: www.enob.info. | Architektur mit Energie 2009 Die Wettbewerbsauslobung Architektur mit Energie – Gebäude der Zukunft Hoher Komfort bei minimalem Energiebedarf, niedrige Betriebskosten und effiziente Technologien vereint in herausragender Architektur. Das sind Maßstäbe für Gebäude der Zukunft, die bei der mit 100.000 Euro dotierten Auszeichnung »Architektur mit Energie« gesucht werden. Innovative Bauherren, Architekten oder Fachingenieure werden aufgerufen, ihre Neubau- oder Sanierungs¬konzepte einzureichen und sich um das Preisgeld und eine mögliche Förderung als Modellvorhaben im Forschungsschwerpunkt »Energieoptimiertes Bauen« des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) zu bewerben. Hier setzt der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie initiierte Forschungsschwerpunkt »EnOB – Forschung für Energieoptimiertes Bauen« an. Es geht um Gebäude mit minimalem Primärenergiebedarf und hohem Nutzerkomfort – bei moderaten Investitions- und deutlich reduzierten Betriebskosten. Kurz: das Gebäude der Zukunft. Zum ersten Mal wird im Rahmen von EnOB der BMWi-Preis »Architektur mit Energie« als ein offener Ideenwettbewerb ausgelobt. Gefragt sind noch nicht realisierte, ambitionierte Bauvorhaben in der Vorplanungsphase. Energieoptimiertes Bauen – Demonstrationsgebäude weisen den Weg Im Rahmen des 5. Energieforschungsprogramms »Innovation und Neue Energietechnologien« der Bundesregierung bildet das Förderkonzept »Energieoptimiertes Bauen – EnOB« eine Plattform für forschungsintensive Demonstrationsprojekte zur Energieeinsparung im Bauwesen. In den vergangenen Jahren wurden bereits 50 Pilot- und Demonstrationsprojekte mit Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie realisiert und evaluiert, weitere sollen folgen. Insbesondere bei der Sanierung von Nichtwohngebäuden (u. a. Verkaufsstätten, Hotels) und Wohnkonzepten der Zukunft wird ein Bedarf an Pilotvorhaben gesehen. Besonders herausragende Beispiele zeigen bereits heute den Weg zu sogenannten »Nullenergie«- oder »Nullemissionsgebäuden« auf. Dazu bieten Gebäude nach dem Passivhauskonzept durch ihren sehr geringen Gesamtenergiebedarf eine gute Ausgangsbasis. Zielsetzung Ziel des ausgelobten Verfahrens ist die Prämierung ambitionierter, architektonisch überzeugender Neubau- und Sanierungsprojekte mit optimiertem Gebäude- und Energiekonzept. Die Planung soll auf einem integralen Verfahren basieren. Die Integration innovativer Technologien steht dabei im Mittelpunkt. Durch einen anschließenden Antrag im Rahmen des EnOB-Förderkonzepts, besteht die Möglichkeit, die Projekte durch Bundeszuwendungen bei der Realisierung | Architektur mit Energie 2009 und durch wissenschaftliche Begleitung zu unterstützen. Die mögliche Förderung der Demonstrationsprojekte orientiert sich an den Richtlinien des BMWi. Weitere Information über: www.fz-juelich.de/ptj/energieoptimiertesbauen oder www.bmwi.de. Einen Überblick der Projekte bietet das umfangreiche Internetportal zum Förderkonzept: www.enob.info. Teilnahmebedingungen Teilnahmeberechtigt sind juristische Personen, gewerbliche und öffentliche Bauherren, Architekten und Fachingenieure. Zur Umsetzung integraler Planungsansätze werden insbesondere Gemeinschaften aus Architekten und Fachingenieuren zur Einreichung aufgerufen. Die energetische Mindestanforderung an die Wettbewerbsbeiträge besteht darin, die gesetzlichen Vorgaben um mehr als die Hälfte zu unterschreiten. Geeignete Nachweise sind bei der Einreichung beizufügen. Weitere Hinweise werden mit Anforderung der Teilnahmeunterlagen zur Verfügung gestellt. Die eingereichten Entwürfe müssen sich auf Bauvorhaben im deutschen Bundesgebiet beziehen. Die Ausführung der Baumaßnahme darf noch nicht begonnen sein. Architekten, Fachplaner, Bauherren oder Gemeinschaften dürfen mehrere Arbeiten einreichen. Arbeitsgemeinschaften gelten als ein Verfasser. Ein Objekt darf nur einmal eingereicht werden. Beurteilungskriterien » Effizienter Umgang mit Energie » Integration des Energiekonzeptes in die städtebauliche und architektonische Gesamtkonzeption » Idee und Innovation » Gestaltung und architektonische Qualität » Integration von Forschungsansätzen und innovativen Technologien in die Planungsund Ausführungspraxis » Vorbildfunktion, Übertragbarkeit und Ganzheitlichkeit des Lösungsansatzes Jury » Architektur: D. Riecks (Banz + Riecks, Bochum) » Energie: Prof. W. Feist (PHI Darmstadt / Universität Innsbruck) Prof. K. Voss (Universität Wuppertal) » Politik/Förderung: Dr. K. Kübler (BMWi) » Bauwirtschaft: Chr. Sänger (Züblin AG) » Immobilienwirtschaft: M. Barthauer (Jones Lang LaSalle) Die Auszeichnung Die Preissumme des Wettbewerbs beträgt EUR 100.000. Es sollen 10 Preise à EUR 10.000 für ein Bauwerk oder auch ein Gebäudeensemble vergeben werden. Der Auslober behält sich in Abstimmung mit dem Preisgericht eine geringere Zahl an Prämierungen und/oder eine andere Aufteilung der Gesamtsumme vor. Preisverleihung, Ausstellung und Dokumentation Die öffentliche Preisverleihung findet im Mai 2009, im Rahmen der Berliner Energietage statt. Die ausgezeichneten Arbeiten werden in einer Posterausstellung für das Publikum zugänglich sein. Darüber hinaus ist eine Broschüre zur Dokumentation der Ergebnisse und Preisträger vorgesehen. Bewerbungsunterlagen Die kompletten Wettbewerbsunterlagen sind ab dem 1.11.2008 als Download im Internet erhältlich: www.enob.info Über das Internetportal können auch Fragen gestellt und Einzelexemplare der Auslobung postalisch angefordert werden Sie bestehen aus: I. Projektsteckbrief II. Poster zum Gebäude- und Energiekonzept III.Erläuterungsbericht Terminübersicht » Auslobung: November 2008 » Abgabe der Bewerbungsunterlagen (Postweg): 31. März 2009, (Poststempel) » Jurysitzung: April 2009 » Preisverleihung und Ausstellung: Mai 2009 Auslobung und Durchführung Auslober des nicht anonymen Verfahrens ist das Projektteam EnOB:MONITOR im Auftrag des BMWi vertreten durch die Universitäten Wuppertal, Karlsruhe und Dresden sowie das Fraunhofer ISE, Freiburg. Projektkoordination sol∙id∙ar planungswerkstatt berlin Forststraße 30, 12163 Berlin Tel. +49 (0) 30 8270 419-0, Fax +49 (0) 30 8270 419-2 Ansprechpartner: Dr. Günter Löhnert, Dipl.-Ing. Andreas Dalkowski 11 | Architektur mit Energie 2009 Die Preisträger 12 | Architektur mit Energie 2009 Neubau Passivhaus Hallenbad »Bambados« Standort Kategorie Größe Bautypus Projektstatus Bamberg Neubau 13.361 m² NGF Schwimmhalle Ausführungsplanung Beteiligte Bauherr Stadtwerke Bamberg Bäder GmbH Architektur & TGA-Planung pbr Planungsbüro Rohling AG Energieberatung Passivhaus Institut Bauphysik Krämer-Evers GmbH und & Co. KG Abwasser 31°C Kondensator Reinigungskörper Jurybeurteilung Die mit den vielfältigen Nutzungen eines zeitgemäßen Freizeitbades gefüllte kompakte Großform mit mehr als 13.000 m² NFG stellt einen wichtigen Beitrag zum energieeffizienten Bauen für eine üblicherweise sehr energieintensive Bauaufgabe dar. Eine der Herausforderungen ist die Übertragung des Passivhausstandards auf den Typus des Freizeitbads. Bis zum Detail der flexiblen Abdeckungen der Überlaufrinnen sowie der Außennutzungen wird konsequent versucht Energieverluste zu reduzieren ohne notwendige funktionale Qualitäten einzuschränken. Neben der konsequenten Wärmerückgewinnung steht ein BHKW richtigerweise im Zentrum der Energieversorgung. Warmwasser 35°C Rekuperator Kompressor Durchflussmengenregulierung Frischwasser 10°C Verdampfer Abwasser 8°C Wärmerückgewinnung aus Duschenabwasser Gebäudekonzept Das Hallenbad ist als Erlebnisbad konzipiert, mit einem Sportbereich für Schulund Vereinsnutzung, sowie einer großzügigen Saunaanlage. Der Neubau hebt sich durch seine energiesparende Passivhaus-Bauweise bundesweit von allen öffentlichen Hallenbädern ab. Dies wird durch den hohen Standard der Gebäudehülle, sowie durch die hocheffiziente und primärenergetisch vorteilhafte Haustechnik erreicht. Der Neubau des Hallenbades soll sich in seiner Gesamtformensprache als selbstständiger Baukörper neben dem vorhandenen Freibad präsentieren. Die Bereiche der Umkleiden, Verwaltung, Gastronomie und Wellness sind auf zwei Geschossen untergebracht. Die weiteren Bereiche, vornehmlich Schwimmbadbereiche, haben zweigeschossige Raumhöhen. Eine Besonderheit stellt das Warmwasseraußenbecken auf der Dachterrasse dar. 13 | Architektur mit Energie 2009 Wärmerückgewinnung Verdunstungswärme Bedarfsorientierte Feuchteregelung Transmissionswärmebedarf Wärmeverlust über Transmisson Lüftungswärmebedarf rät age rmeä Klim ga- figer W g r e n Me ehrstu innun w e m mit rückg Verdunstung Schema der Wärmerückgewinnung Visualisierung der Eingangsfassade Energiekonzept Alle Lüftungsanlagen, ausgenommen die Dunstabzüge der Gastronomie, sind mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet, die einen Wärmerückgewinnungsgrad von mehr als 70 % aufweisen. Entgegen dem verbreiteten Standard werden für die Antriebsmotoren der Ventilatoren in den Lüftungsgeräten nur Motoren der Effizienzklasse 1 eingesetzt. Auch die hochtemperierte Luft aus den Saunen wird über die Lüftungsanlage geführt, um die Abwärme zurück zu gewinnen. Weitere Aspekte des Energiekonzepts sind die Beheizung der Schwimmhalle mittels Ansicht mit BHKW zwei Blockheizkraftwerken, die von einer Holzvergaseranlage mit Holzgas versorgt werden, sowie eine effektive Tageslichtnutzung und der Einsatz moderner solarthermischer Anlagen zur Unterstützung der Beckenwassererwärmung. Schnitt 14 | Architektur mit Energie 2009 WH 1679 - Neubau eines Bürogebäudes in Passivhausstandard Standort Kategorie Größe Bautypus Projektstatus Gebäudekonzept Der Neubau besteht aus sieben Obergeschossen und zwei Untergeschossen. In den Untergeschossen sind neben der Tiefgarage mit 38 Stellplätzen auch die Technik- und Lagerräume untergebracht. Im Erdgeschoss befinden sich der großzügige Eingangsbereich und die Lobby für den Vortragssaal. Ebenfalls sind im Erdgeschoss die Mitarbeiterkantine sowie die Anrichteküche angeordnet. Frankfurt am Main Neubau 5.890m² NGF Verwaltung Vorplanung Beteiligte Bauherr Stiftung Waisenhaus Architektur B&V Braun und Volleth Architekten GmbH Energie- & TGA-Planung Ingenieurbüro Klöffel GmbH Tragwerk Engelbach + Partner Ingenieur GmbH Bauphysik ebök Planung + Entwicklung GmbH Liegende VakuumRöhrenkollektoren Da das Gebäude im Passivhausstandard gebaut wird, ist eine kontrollierte Lüftung mit begrenzten Luftwechselraten vorgesehen. In die Flachdecken wird eine Betonkerntemperierung eingelegt, über die sowohl geheizt bzw. im Sommer gekühlt wird. Die Außenhülle ist entsprechend den Vorgaben aus dem Passivhaus-Konzept gedämmt, ebenso das Dach. Das Gebäude erhält eine luftdichte Hülle gemäß Passivhausanforderungen. Offenes Rückkühlwerk M M M Jurybeurteilung Die disziplinierte Schließung einer Baulücke in der Innenstadt von Frankfurt zeigt in besonderer Weise auf, wie ein energetisch vorbildliches Gebäude selbstverständlich in den Stadtraum einfügt werden kann. Von dem Erhalt der baulichen Reste einer Stadtmauer, über die Organisation des Grundrisses auf der engen stadträumlichen Parzelle bis zur angemessenen Ausarbeitung eines hochwertigen Energiekonzeptes stellt das 6.000 m² NGF Projekt eine herausragende Lösung dar. Die CO 2-neutrale Wärmeversorgung des Passivhauses über Holz wird im sommerlichen Betrieb zusammen mit einer Solarwärmeanlage zur Kälteversorgung via Absorptionswärmepumpe herangezogen. Zur optimierten Betriebsweise der Bauteiltemperierung ist das Einbeziehen von Wetterprognosen vorgesehen. Kühl-/Heizdecke M M AbsorbtionskälteMaschine M Wärmetauscher Freie Kühlung Wärmepuffer RLT (Konferenz) RLT (Konferenz) M Kältepuffer RLT (Konferenz) RLT (Konferenz) BKT (heizen) M a M BKT (kühlen) b a b BKT (heizen) BKT (kühlen) Kälteverteiler Pelletkessel Wärmeverteiler Wärme- und Kältekonzept 15 | Architektur mit Energie 2009 Energiekonzept Durch die hohen Anforderungen an die thermische Qualität der Gebäudehülle sowie die Begrenzung der internen Lasten kann der Heiz- und Kühlenergiebedarf des Gebäudes deutlich gesenkt werden. Die Bereitstellung des erforderlichen Frischluftwechsels erfolgt über eine Zu- und Abluftanlage im Gebäude. Neben der hocheffizienten Wärmerückgewinnung von über 85 % wird keine weitere Temperierung der Luft vorgenommen. Zudem werden zur Minimierung der Wärmebrücken alle linienförmigen Bauteile im Übergang zur Tiefgarage in Stützen aufgelöst und die Fassadenverankerungen optimiert. Der Einsatz neuartiger Wärmedämmstoffe zur optimalen Raumnutzung im Städtebau wie Resol, einem innovativen Hochleistungsdämmstoff mit einer Wärmeleitzahl von 0,022 W/mK, oder auch Vakuumdämmpaneelen wird geprüft. Neben den bereits deutlich reduzierten Energiebedarf des Gebäudes wird der Restenergiebedarf für Heizen und Kühlen mit erneuerbaren Energien wie Holzpellets und teilweise mit Solarthermie gedeckt. So kann der Primärenergieeinsatz gering und der Ausstoß von klimaschädlichen CO 2 nachhaltig minimiert werden. Fassadenplanung Stadtmauer Ansicht Bleichstrasse 1 | Architektur mit Energie 009 Kindertagesstätte als Betriebskindergarten Standort Kategorie Größe Bautypus Projektstatus Monheim Neubau 1.070m² NGF Kindergarten Ausschreibung/Vergabe Beteiligte Bauherr Bayer Real Estate GmbH Architektur tr.architekten TGA-Planung E+W Ingenieurgesellschaft mbH Energieplanung Ingenieurbüro P. Jung 100% regenerative Energiequellen Energiequellen Solarstrahlung Erdsonden SolarKollktora 59.600 kWh 34.000 kWh Strom 7.100 kWh Strom Energieumwandlung 26.200 kWh Strom 7.900 kWh 17.700 kWh Wärme 24.800 kWh Wärmepumpe 32.700 kWh Wärme Energienutzung Jurybeurteilung Der kompakt organisierte, 1.000 m² große Kindergarten mit seinen komplex ausgearbeiteten Außenraumbezügen erreicht auf der fast quadratischen Grundfläche mit differenzierter Ausgestaltung der Oberlichter einen lebendigen Innenraum bei großer Gebäudetiefe. Die Belichtung mit Tageslicht wird durch eine Fassade mit Lichtlenkfunktion unterstützt. Aufbauend auf dem Passivhausstandard wird das Ziel des Nullenergiehauses - einschließlich sämtlicher Verbrauchssektoren - durch Einsatz einer dachintegrierten Solarstromanlage angestrebt. Die Heizung- und Kühlung erfolgt durch eine Wärmepumpe mit Erdsonden als Wärmequelle bzw. -senke. Solarstrahlung 45 kW-Photovoltaikanlage 412 m2 Module Erdwärme 700 6.700 9.9000kWh 9.600 kWh Überschuss Küche, Büro, etc. Lüftung + Beleuch- Pumpen tung 21.000 kWh Heizwärmebedarf Strom Wärme 26.900 kWh 32.700 kWh 11.700 kWh Wasserwärmebedarf 59.600 kWh Gebäudekonzept Auf dem Gelände des Standortes Monheim der Bayer CropScience AG soll auf einer vom öffentlichen Straßenraum zugänglichen Teilfläche eine Kindertagesstätte für ca. 60 Kinder in 5 Gruppen errichtet werden. Auf Grundlage des bereits im Gutachterverfahren angestrebten energetischen Standards eines Passivhauses wurde im weiteren Planungsfortschritt das Ziel des CO 2-neutralen Gebäudes entwickelt und definiert. Als erste Kindertageseinrichtung in Deutschland soll die Energiebilanz der Kindertagesstätte im Betrieb über das Jahr ausgeglichen und damit klimaneutral sein. Die Gebäudekonstruktion basiert auf einer hochwärmegedämmten Holzständerbauweise und folgt damit dem hohen energetischen Ansatz des Projektes. Durch Vorfertigung der Holzbauelemente wird eine hohe handwerkliche Ausführungsqualität und eine kurze Bauzeit ermöglicht. Sankey-Diagramm der Energieströme Ansicht Nordost 17 | Architektur mit Energie 2009 Perspektive Eingang Innenperspektive Energiekonzept Zur Erreichung einer Null-Emissions-Bilanz ist eine Reihe von Maßnahmen geplant: Alle Aufenthaltsräume sollen mit einer hocheffizienten, tageslichtabhängigen Beleuchtung ausgestattet werden. Über Oberlichter wird zudem das Tageslicht bei gleichzeitiger Sonnenschutzwirkung gezielt genutzt. Eine mechanische Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung und hohen Ventilatorwirkungsgraden, ergänzt durch eine Wärmepumpe zur Nutzung des geothermischen Potenzials am Standort, sorgt, mit Hilfe einer Solarthermischen Anlage, für ein effizientes Heizungs-, Lüftungs- und Warmwassersystem. Der gesamte Stromenergiebedarf wird über eine auf dem Dach befindliche netzgekoppelte Photovoltaikanlage gedeckt. Mit diesen Maßnahmen soll eine über das Jahr ausgeglichene Energie- und Emissionsbilanz erreicht werden. Lageplan mit Grundriss EG Ansicht Nordwest 18 | Architektur mit Energie 2009 Zentralgebäude der Universität Leuphana Standort Kategorie Größe Bautypus Projektstatus Lüneburg Neubau 14.967m² NGF Verwaltung Entwurfsplanung Beteiligte Bauherr Leuphana Universität Lüneburg Architektur Prof. Daniel Libeskind, Universität Lüneburg Projektsteuerung reese lubic woehrlin architekten TGA-Planung Planungsgruppe M+M AG Energieplanung Arup GmbH Jurybeurteilung Das neue 14.000 m² große Zentralgebäude der Universität Lüneburg ist als ein wesentlicher Baustein auf dem Weg zu einem CO 2-neutralen Campus vorgesehen. Die in der Jury kontrovers diskutierte architektonische Haltung ist in diesem Kontext Teil des Hochschulbrandings. Der Entwurf zeigt mit den bereits vollzogenen Modifikationen in Kubatur und Konstruktion Wege zu einem energieoptimierten Gebäude auf. Die Energieversorgung auf der Basis des biogasversorgten BHKWs bietet gute Voraussetzungen für den CO 2-neutralen Betrieb des Gebäudes. Die darüber hinausgehenden Komponenten der Energieversorgung sind hinsichtlich ihrer Notwendigkeit und Interaktion zu hinterfragen. Modelloptimierung Energiekonzept 19 | Architektur mit Energie 2009 Gebäudekonzept Die Leuphana Universität Lüneburg plant die Verwirklichung eines klimaneutralen Campus an der Scharnhorststraße. Im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprojekts »Sustainable University« kommt dabei dem neuen Zentralgebäude eine Schlüsselrolle zu. Die Leuphana will im Bereich der nachhaltigen Energiebewirtschaftung ihre Vorbildfunktion wahrnehmen und regional wie überregional Impulse setzen. Energiekonzept Im Zentrum der Energieeffizienz steht die Minimierung des Energieeintrages durch Infiltrations- und Transmissionswärmeverluste. Dazu wurden die ersten Entwurfsansätze mit dem Ziel einer verbesserten Ausrichtung, Öffnungsverteilung und einem optimalen A/V-Verhältnis zu der jetzigen Gebäudefigur geführt. Fassadenseitige Büros werden über die Fenster auf natürliche Weise belüftet. In Verbindung mit der großen Speichermasse des Forschungszentrums wird so auch die Nachtauskühlung über ausgewählte motorisch betriebene Fensterflügel ermöglicht. Für die großen Multifunktions- und Veranstaltungsflächen werden Oberlichter zur freien Kühlung genutzt. Innenliegende, nicht vollständig frei belüftbare Räume, werden mechanisch belüftet. Der Betrieb der raumlufttechnischen Anlagen läuft über eine Wärmerückgewinnung und wird durch den Einsatz frequenzkommutierter Motoren und großer Schachtquerschnitte sehr energiearm ausgestaltet. Alle Massivdecken sind über eine Beton- kerntemperierung zum Heizen und Kühlen konzeptionell integriert. Zentrum der technischen Energieeffizienz bildet die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) unter Nutzung der Wärmeüberschüsse für die Gebäudekühlung aus der Absorptionskältetechnik, die Kältepufferspeicherung im Sprinklertank, die Bedarfsdeckung anderer Gebäude auf dem Campus und für die Wärmespeicherung im Erdreich, mit der die saisonalen Bedarfsschwankungen ausgeglichen werden sollen. Die Beleuchtung wird tageslicht- und präsenzabhängig gesteuert. Anfallendes Regenwasser wird für die WC-Spülung und Außenbewässerung genutzt. Der Energiebedarf wird durch die Verwendung von Biogas in KWK, der Nutzung der Erdwärme und solarer Energie zu 100 % aus erneuerbarer Energie gedeckt. Innenraumperspektive Visualisierung des Zentralgebäudes 20 | Architektur mit Energie 2009 Altes Hallenbad Standort Kategorie Größe Bautypus Projektstatus Heidelberg Sanierung 5.608m² NGF Mischnutzung Entwurfsplanung Beteiligte Bauherr Kraus Immobilien Architektur [ssv] architekten TGA & Energieplanung solares bauen GmbH Jurybeurteilung Das langjährig leerstehende Stadtbad im Zentrum von Heidelberg wird durch ein differenziertes Nutzungskonzept hochwertig wiederbelebt und hat das Potential zu einer nachhaltigen Adressenbildung im Quartier. Der Bestand erhält durch gekonnt eingesetzte bauliche Ergänzungen eine zeitgemäße Neuinterpretation auf rund 6.000 m² NGF. Die hochwertige Innendämmung im Altbau harmoniert mit einem energieeffizienten Lüftungssystem. Während die Wärmeversorgung CO 2neutral über Holz vorgesehen ist, basiert die Kälteversorgung standortbezogenen auf Grundwasser und gasmotorischer Absorptionswärmepumpe. Die Abwärme wird zusammen mit der der Lebensmittelkühlung in den Heizkreis eingebunden. Anspruchsvolle Architektur harmoniert mit anspruchsvoller Energietechnik. Ansicht Bestand Schwimmhalle Gebäudekonzept Bei diesem Gebäude wurde das Konzept einer »Markthalle« als einer attraktiven öffentlichen Passage, einem Treffpunkt und Kommunikationsort mit vielschichtigem Nutzungsangebot entwickelt. Dazu werden sowohl die Eingänge von der Bergheimer Straße im Norden, sowie von Süden über den davor liegenden Platz, als öffentliche Zugänge ausgebaut. Eine besondere Eigenschaft des Gebäudes ist die Split-Level Situation der Hauptebenen. Während die eigentliche Bäderebene ca. 2,40 m über dem Platzniveau liegt, befindet sich die Ebene der Katakomben darunter lediglich 1,50 m unterhalb des Platzes. In dieser Ebene findet man allerdings sehr eindrucksvolle Räume mit großen Raumhöhen und als Herzstück das, von einer Stahlglaskonstruktion überdeckte, Kesselhaus. Wichtige, vor allem von außen markante Veränderung wird die Einbeziehung des südlichen Platzes in die Lösung der Eingangssituation sein. Auf dem heute als Parkplatz genutzten Vorbereich soll ein einladender, von einem luftigen Schirmdach überdeckter Platz entstehen, welcher das fehlende Bindeglied zwischen dem öffentlichen Raum und den sehr introvertierten Bädern bildet. Ehemalige Therme Bäderebene 1 | Architektur mit Energie 009 ABLUFT ZULUFT FOL AUL y x MÄNNERBAD EINGANGSBEREICH FRAUENBAD Wärmetauscher 17,5 kW Kälte 27 kW Gasabsorptionsmaschine Saugbrunnen Schluckbrunnen Grundwasser Gas 42 kW Wärme Visualisierung Energiekonzept Zunächst soll die baulichen Substanz hochwertig saniert werden. In allen Bereichen, mit Ausnahme der Überkopfverglasung, werden 3-fach-Verglasungen eingesetzt. Die Außenwände erhalten eine Außenwanddämmung mit Dämmstärken von etwa 20 cm. Die historische Südfassade wird lediglich innenseitig mit 8 cm gedämmt. Die Bodenplatte erhält einen neuen Aufbau mit 16 cm Wärmedämmung. Im Hauptdach werden Dämmstärken von 30 cm realisiert. Die vielfältige Nutzung des Bauvorhabens bietet aus Sicht der Energieversorgung eine Reihe von Synergieeffekten. Die hohe Anzahl von Kochbereichen (Markstände und Gastro- Pufferspeicher WW-Bereitung Schema Kühlung/Lüftung küchen) führt zu einem hohen Warmwasserbedarf. Gleichzeitig erfordert der hohe Anteil an internen Wärmequellen eine Klimatisierung der Gastrobereiche. Eine Gasabsorptionswärmepumpe erzeugt zeitgleich Heißwasser mit Temperaturen bis 65° C sowie Kaltwasser mit Temperaturen von etwa 6° C. Durch die gleichzeitige Nutzung von Wärme und Kälte erreicht dieses System sehr hohe Gesamtwirkungsgrade. Der verbleibende Wärmebedarf wird zu 100 % regenerativ über eine Holzfeuerungsanlage gedeckt, die sowohl mit Pellets als auch mit Hackschnitzel befeuert werden kann. Schnitt 22 | Architektur mit Energie 2009 Bildungszentrum »Tor zur Welt« Standort Kategorie Größe Bautypus Projektstatus Hamburg-Wilhelmsburg Neubau 5.257m² NGF Schule Vorplanung Beteiligte Bauherr GWG Gewerbe GmbH Architektur bof architekten Energiekonzept ebök Planung + Entwicklung GmbH TGA & Energieplanung, Bauphysik EGS-plan GmbH Jurybeurteilung Eingebunden in ein übergeordnetes stadträumliches Konzept entwickelt sich auf rund 5.200 m² das Bildungszentrum Tor zur Welt in Hamburg. Das Ergebnis eines zweistufigen Architektenwettbewerbes setzt die stadträumliche Figur überzeugend in einen funktionalen Grundriss mit hochwertigen Räumen und Zwischenräumen als zeitgemäßer Schulbau um. Die Gebäudehülle entspricht weitgehend dem Passivhausstandard. Notwendige Heizenergie wird CO 2-neutral über eine Holzheizung bereitgestellt und via Nahwärme benachbarten Bestandsgebäuden zur Verfügung gestellt. Eine 250 m² Solarwärmeanlage ist in die Wärmeversorgung eingebunden. Das sommerliche Raumklima wird durch Nachtlüftung in Verbindung mit einem Erdreichsolewärmetauscher verbessert. Gebäude- und Energiekonzept sollen in besonderer Weise didaktisch für Bildungszwecke genutzt werden. Lageplan Gebäudekonzept Der geplante Neubaukomplex auf dem westlichen Grundstück greift die städtebauliche Struktur des westlich direkt angrenzenden Eisenbahnerviertels auf. Die nach Osten hin unvollständigen Blockstrukturen des Eisenbahnerviertels werden durch die Ausbildung klarer Kanten zu einem städtebaulich adäquaten Abschluss geführt. Das Multifunktionszentrum als gemeinschaftlicher und stadtteilöffentlicher Bereich bildet das Herz der Einrichtung. Es steht sowohl den Nutzern des Bildungszentrums, als auch den Bewohnern Wilhelmsburgs offen. Einladend und offen präsentiert es sich im öffentlichen Raum, fördert einen Austausch zwischen innen und außen und trägt zur Bereicherung des öffentlichen Lebens bei. So wird die Schule in den Stadtteil integriert und kann ihre positive Wirkung auf Wilhelmsburg entfalten. Eine große Bedeutung kommt dem alle Funktionsbereiche überspannenden, erdgeschossigen Verbindungsbau innerhalb der Neubauten zu. In ihm sind vor allem die allgemeinen und öffentlichen Nutzungen untergebracht. Seinen Auftakt nimmt er im »Ort der Begegnung«. Hier befinden sich der zentrale Eingangsbereich und die Pausenhalle des Bildungszentrums. Von dort aus gelangt man über die Straße des Lernens zu den internen Erschließungshallen der einzelnen Schulbereiche. Offene Treppen führen von dort weiter zu den Lernbereichen der jeweiligen Schulformen. Kollektorfeld 250 m² Heizzentrale T Visualisierung Hof T Holzpellet Heizkessel 900 kW Pufferspeicher 2 Gas-NTHeizkessel T Pufferspeicher 1 T Pelletlager 900 kW T Anlagenschema 23 | Architektur mit Energie 2009 Visualisierung Dachebene Fassade Energiekonzept Ein Schulzentrum als Passivhaus ist das Ziel. Erreicht werden soll es mit einer kompakten Bauweise, mit optimiertem Wärmeschutz und hochwertigen Fenstern, durch konsequente Vermeidung von Wärmebrücken und mit einer luftdichten Ausführung der Gebäudehüllen. Eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung ergänzt das Konzept, die Lüftungsanlage dient zudem zur unterstützenden Kühlung per Nachtkühlung. Probleme mit Wetter- und Einbruchsschutz, wie sie bei einer fenstergestützten Nachtlüftung auftreten, werden vermieden. Eingangsperspektive Mit einer Entkoppelung der Heizungsfunktion von der Lüftungsanlage soll die Lüftungstechnik wesentlich vereinfacht und wirtschaftlich optimiert werden. Darüber hinaus wird die Laufzeit der Lüftungsanlage und damit die Ventilatorenergie reduziert. Für das gesamte Schulareal ist eine Energiezentrale vorgesehen. Die Wärme wird zum Teil über eine Holzfeuerungsanlage erzeugt. Die Kesselanlage wird mit Holzhackschnitzeln oder Pellets befeuert und enthält auch einen Feinstaubfilter. Schnittansicht | Architektur mit Energie 009 Energetische Sanierung eines denkmalgeschützten Wohnhauses aus dem 16. Jh. Alle Maße sind Rohbaumaße und sind vom Auftragnehmer eigenverantwortlich am Bau zu prüfen. Unstimmigkeiten und Differenzmaße sind im Einvernehmen mit der Bauleitung zu klären. Öffnungsmaße ab Oberkante Fertigfußboden (OK FFB) bis Unterkante Rohsturz. 915 2705 24 87 2385 24 239 885 30 3105 15 9785 91 129 885 210 180 ������ ����� ������� 132 885 201 ������� 0.04 4.6 m² F08 T01 40 185 0.03 4.6 m² F07 F06 F04 F05 F03 635 24 745 885 201 ������� 40 75 605 201 ����������� 1745 24 1.3835 24 138 F02 50 116 24 91 129 1.02 5.0 m² 105 225 ��� ������� 0.06 10.5 m² 27 275 160 T02 F01 2335 0.05 17.2 m² 3925 1.03 34.5 m² ���������������� 105 225 24 ������ 41 Erdgeschoss mit Einliegerwohnung 3105 24 4975 93 15 30 161 462 Alle Maße sind Rohbaumaße und sind vom Auftragnehmer eigenverantwortlich Bau zu prüfen. 5 818 49am Unstimmigkeiten und Differenzmaße sind im Einvernehmen mit der Bauleitung zu klären. Öffnungsmaße ab Oberkante Fertigfußboden (OK FFB) bis Unterkante Rohsturz. 24 294 19 67 5295 15 124 4105 48 335 68 5m Tel: 03731/22506 97 41 90.06.2009 285 97 285 F15 F14 555 Franziskanerkloster Fax: 03731/216461 41 97 285 Mönchsstraße 3 ������Freiberg 09599 e-mail: [email protected] 41 97 285 41 97 285 54 Blatt: 01 87 225 81 41 4 F16 48 6 40 F28 2.04 5,2 m² 2.05 2,9 m² F13 F12 F11 97 285 ��� 2.02 5,0 m² F10 41 201 201 2045 203 15 �� ������������� 250 2765 1785 ����������� Architekturbüro Gerschler F17 3 2 87 225 Maßstab 1:50 885 1 15 2.06 2,2 m² 76 201 201 201 2745 89 129 308 0 2.03 14,8 m² F27 183 �������� ������������� 90 129 Freiberg Grundriss Erdgeschoss Ausführungsplanung 69 128 Passivhaus Donatsgasse 21 �������� 2765 2605 54 95 1.3835 84 175 50 8 76 201 F09 125 2.01 9,9 m² ���� 64 290 19 37 125 125 37 25 3.01 1,6 m² 276 T04 ��������� 76 201 3095 ����� ������ 2005 7 T03 195 ������ ������� 885 201 1035 1505 90 201 1155 90 129 40 1345 90 201 115 795 4675 15 40 17 1835 15 2.04 69,5 m² 97 285 ���������������������� 87 Beteiligte Bauherr Dr. Holger Neuhaus Architektur Uwe Gerschler Energieplanung Institut für Bauklimatik, TU Dresden TGA-Planung Ingenieurbüro Kunkel 49 91 128 915 208 229/260 3455 Freiberg Sanierung 360m² NGF Wohnen Abbruch und Notsicherungsarbeiten, Ausführungsplanung 38 Standort Kategorie Größe Bautypus Projektstatus 7995 1. Obergeschoss mit Hauptwohnung 5285 67 1.335 48 Alle Maße sind Rohbaumaße und sind vom Auftragnehmer eigenverantwortlich am Bau zu prüfen. Unstimmigkeiten und Differenzmaße sind im Einvernehmen mit der Bauleitung zu klären. Öffnungsmaße ab Oberkante Fertigfußboden (OK FFB) bis Unterkante Rohsturz. 6125 15 308 Gebäudekonzept Mit der Sanierung soll der historische Charakter des Hauses erhalten bleiben. So soll beispielsweise die Gneiswand mit Fensteröffnungen auf der Frontseite freigelegt und für die Bewohner sichtbar bleiben. Der Eingangsbereich wird großzügig gestaltet, hier wird der Bewohner auf die Koexistenz von alt und neu vorbereitet. Zur Verbesserung des Wohnraumangebotes soll das Pultdach des Anbaus angehoben und mit einem begrünten Flachdach versehen werden. Weiter ist geplant, das Gebäude in drei separate Wohneinheiten zu teilen. Je nach Lebenssituation sind diese Wohnungen einfach zusammenzufügen, so dass eine großzügige Stadtwohnung entsteht. Die Anliegerwoh- nung ist rollstuhltauglich. Über das Hinterhaus sind die Wohnungen nach Nordwesten geöffnet, so dass der Blick über Feiberg und der Bezug zum Garten unmittelbarer Teil des Wohnempfindens sind. Die Dachwohnung hat durch eine Dachterrasse von 80 m² einen besonderen Charme. 40 Passivhaus Donatsgasse 21 Freiberg Grundriss Obergeschoss Ausführungsplanung 4 Architekturbüro Gerschler 5m Tel: 03731/22506 265 1565 3 2 265 1 115 115 Maßstab 1:50 0 Franziskanerkloster Fax: 03731/216461 Mönchsstraße 3 Blatt: 02 157 118 ��� 3.04 13,9 m² 3.03 7,4 m² ������ F21 90 225 �������� 254 2645 �������� F26 09599 Freiberg e-mail: [email protected] 90.06.2009 T 105 885 435 885 1575 2045 F20 ������ ������ 3.05 18,6 m² 3.02 13,6 m² S �������� 3.06 7,2 m² F19 273 225 F23 4805 256 118 4625 F24 S �������� DF1 F22 T F18 165 155 255 265 183 2m Dachgeschoss mit Nebenwohnung und Dachgarten 4765 15 436 40 Passivhaus Donatsgasse 21 Freiberg Grundriss Dachgeschoss Ausführungsplanung Maßstab 1:50 0 1 3 2 4 Architekturbüro Gerschler 5m Tel: 03731/22506 Franziskanerkloster Fax: 03731/216461 Mönchsstraße 3 09599 Freiberg e-mail: [email protected] Blatt: 03 90.06.2009 Solarthermie +11,78 Alle Maße sind Rohbaumaße und sind vom Auftragnehmer eigenverantwortlich am Bau zu prüfen. Unstimmigkeiten und Differenzmaße sind im Einvernehmen mit der Bauleitung zu klären. Öffnungsmaße ab Oberkante Fertigfußboden (OK FFB) bis Unterkante Rohsturz. -Kunstschiefer -Holzschalung -Unterspannbahn -25cm Aufsparrendämmung -15cm Zwischensparrendämmung -Dampfbremse -Gipskartonausbau VSG 2545 Photovoltaik +9,00 95 +6,29 +6,29 2875 249 60 40 60°C 40°C -Gründach mit extens. Begrünung -Holzschalung -Hinterlüftung -Unterspannbahn -15cm Dämmung vollflächig -Holzbalkendecke/ 25cm Zwischendämmung -Dampfsperre -Gipskartonausbau 2405 Solarthermie +3,40 595 40°C 25°C -Laminat -Fermacell -Trittschalldämmung/ Trägerplatte Fußbodenheizung -Holzschalung -Holzbalkendecke mit Einschub -Gipskarton-Unterdecke Eigene Pumpengruppe für den Kombikollektor für bessere Regelbarkeit und Kühlung der PV-Kollektoren. Ggf. Solarspeicher mit 2 Kreisläufen. 35°C 30°C 250 2805 36 +2,81 -10cm Gneisplatten -10cm Unterbeton ±0,00 -5cm Estrich -10cm Unterbeton 15°C 15°C -0,05 25°C 25°C -Laminat -Fermacell -Trittschalldämmung/ Trägerplatte Fußbodenheizung -30cm Wärmedämmung -Sperrung -10cm Unterbeton WW-Speicher 224 Jurybeurteilung Die Wandlung eines kleinen 500 Jahre alten, denkmalgeschützten Wohnhauses in ein Nullenergiehaus überzeugt durch ein schlüssiges Konzept ohne grundlegende Ansprüche des Denkmals zu negieren. Die vorgeschaltete, unbeheizte Erschließungszone befreit die historische Straßenfassade von einer ansonsten notwendigen energetischen Sanierung. Bauphysikalische, hochwertige Innendämmung, Kastenfenster und Wärmerückgewinnung senken den Heizwärmebedarf annähernd auf Passivhausniveau. Das saisonale Wärmespeicherkonzept für das 20 m² große Solarkollektorfeld überzeugt technologisch nicht. 15 885 87 15 935 15 F25 -3,72 -10cm Gneisplatten -Splittbettung Passivhaus Donatsgasse 21 Maßstab 1:50 0 1 2 3 4 5m Architekturbüro Gerschler Tel: 03731/22506 90.06.2009 Puffer Freiberg Ausführungsplanung Schnitt Franziskanerkloster Fax: 03731/216461 Mönchsstraße 3 Schnitt 09599 Freiberg e-mail: [email protected] Blatt: 05 Solarkollektor mit wassergekühlter PV-Anlage 25 | Architektur mit Energie 2009 Energiekonzept Mit der Sanierung soll historisch bedeutsame Bausubstanz erhalten und zugleich heutige Ansprüche an energiesparendes und Ressourcen schonendes Bauen und Wohnen erfüllt werden. Das soll mit folgenden Maßnahmen erreicht werden: Orientierung an Passivhausbauweise soweit möglich: Es kommen Komponenten und Maßnahmen zur Anwendung, die aus der Passivhausbauweise bekannt sind, so die Reduzierung oder Beseitigung von Wärmebrücken in der Altbausubstanz, die Dämmung der Außenwände (Ziel: U ‹ 0,1W/m²K ), passivhaustaugliche Kastenfenster mit zwei Scheiben in Doppelverglasung, da diese besonders gut zu den tiefen Fensternischen des Altbaus passen, Luftdichtheit und ein Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung. Mit diesen Maßnahmen soll der Heizenergiebedarf auf 24 kWh/m²a reduziert werden. Nutzung von Brauchwasser-Abwärme: Hierzu fließen die warmen Abwässer in ein biologisches Klärbecken im Heizungsraum. Das Wasser kühlt hier auf Raumtemperatur ab, die Wärme wird über das Lüftungssystem im Haus verteilt. Der Heizenergieverbrauch kann durch diese Maßnahme um etwa 6 kWh/m²a reduziert werden. Das Wasser soll dann für die Toilettenspülung genutzt werden. Zuvor wird es jedoch über eine Fußbodenheizung durch das untemperierte Atrium geleitet und gibt dort einen weiteren Teil seiner Wärme ab. Die so geschaffene kontinuierliche Niedertemperaturbeheizung trägt dazu bei, Schimmelbildung zu vermeiden und die thermische Pufferwirkung für das Haupthaus zu verbessern. Solarthermische Wärmeerzeugung: Für die Solarthermie stehen 20 m² Dachfläche in Südorientierung mit einer Neigung von 43° zur Verfügung. Die Solarenergienutzung ist voll in die Dachhülle integriert, so dass sie als Dachhaut fungiert. Photovoltaische Stromerzeugung: Eine dachintegrierte Photovoltaikanlage deckt darüber hinaus in der Bilanz den Strombedarf des Gebäudes. Für die Photovoltaik stehen etwa 30 m² Gaubenfläche zur Verfügung. Die volle Dachintegration und ein einheitliches Montagesystem für die Solarthermie- und die Photovoltaikanlage sorgen für ein ästhetisches Erscheinungsbild auf dem denkmalgeschützten Gebäude. Bestand Vorderansicht Modellphoto 26 | Architektur mit Energie 2009 Candor Bioscience GmbH Büro- und Produktionsgebäude Standort Kategorie Größe Bautypus Projektstatus Wangen im Allgäu Neubau 1.588m² NGF Mischnutzung Vorplanung Beteiligte Bauherr Candor Bioscience GmbH Architektur Cornelsen+Seelinger Architekten BDA TGA & Energieplanung solares bauen GmbH Jurybeurteilung Das Projekt widmet sich der Frage, wie der Anforderung an die Entwicklungsdynamik von Unternehmen im Gewerbebau durch modulare Bausysteme exemplarisch entsprochen werden kann. Die komplexe Nutzung aus Produktion, Schulung und Verwaltung wird in einem einfachen, kompakten Baukörper von 1.600 m² NGF mit zwei Geschossen umgesetzt. Die architektonische Formulierung der Fassaden bleibt dabei noch wenig ausdifferenziert. Der hochwertige Dämmstandard harmoniert mit einer kontrollierten Lüftung mit WRG. Wärme- und Kälteversorgung geschieht standortbezogen über Grundwasser, im Heizfall mit Wärmepumpe. Zusätzliche Kühlung erfolgt über die Abluftbefeuchtung. Eine Solarstromanlage auf dem Flachdach soll den Energiebezug der TGA primärenergetisch ausgleichen. Schulungsbereich Bürobereich Laborbereich Produktion Entrée Meeting Lager Distribution Nutzungsverteilung Gebäudekonzept Das architektonische Konzept sieht eine flexible räumliche Struktur vor, die mit dem Unternehmen wachsen kann. Der großzügige, mehrfach nutzbare Eingangsbereich und die offene Bürostruktur fördern die Kommunikation unter Mitarbeitern und Besuchern. Aufgrund der derzeitigen sehr dynamischen Entwicklung werden in Konstruktion, Ausbau und technischer Gebäudekonzeption bereits die möglichen Ausbauszenarien berücksichtigt, so dass ein ‚Weiter’bauen bei laufendem Betrieb möglich ist. Die vorgesehenen Materi- alien werden so gewählt, dass möglichst wenige spezifische Standards entstehen. Bei der weiteren Entwicklung kann so aus dem jetzigen Laborbereich eine Cafeteria für Besucher und Mitarbeiter werden, aus dem jetzigen Bereich der Geschäftsleitung zusätzliche Besprechungsräume, aus der derzeit geplanten Produktion neue Laborflächen. Die ‚verdrängten’ Bereiche wandern dann jeweils in die entsprechend der geplanten Matrix möglichen Erweiterungen. PV-Anlage 1. BA 300 m² PV-Anlage 2. BA >300 m² De-/Remontage Dach Erweiterung Grundriss Ebene 1 27 | Architektur mit Energie 2009 35 Oberlicht/ DD für 2E OK FFb + 6.075 Windfang unbeheizt 3.65 Cafébar 3.00 1.15 Oberlicht ETFE-Folienkonstruktion 50 Oberlicht 3.50 OK FFb -1.50 50 Pflanztrog 3.00 thermische Gebäudehülle 8.15 OK FFb + 2.00 OK FFb +1.50 Lager Energiekonzept Wärmeschutz: Durch die Realisierung eines hochwertigen Wärmeschutzes wird der Heizenergiebedarf nach PHPP auf Werte unter 15 kWh/m²a beschränkt (Passivhausstandard). Lüftung: Die Be- und Entlüftung erfolgt über eine Lüftungsanlage mit rekuperativem Wärmetauscher. Die Anlage erreicht einen Wärmerückgewinnungsgrad von mehr als 80 %. Zur Absenkung der Zulufttemperaturen im Sommer erfolgt eine adiabate Kühlung der Zuluft über Abluftbefeuchtung. Wärmeversorgung: Sie erfolgt über eine Grundwasserwärmepumpe mit einer Leistung von ca. 20 kW. Die Wärmeverteilung erfolgt über Fußbodenheizflächen. Hierdurch können sehr niedrige Betriebstemperaturen und damit sollen hohe Arbeitszahlen beim Betrieb der Wärmepumpe erreicht werden. Tiefkühlraum Die Energieversorgung des ersten Bauabschnitts erfolgt zu 100 % solar über eine Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von 34 kWp. Die Solaranlage ist erweiterbar und soll dann - in der Jahresbilanz - den Gebäudeenergiebedarf (Heizung, Antriebe, Beleuchtung, ...) vollständig bereitstellen. Produktion Schnitt mit Zonierung Längenschnitt A-A M1:200 Flexible Erweiterung: Das Energiekonzept berücksichtigt die Anforderungen einer flexiblen Erweiterung des Bauvorhabens. Im Rahmen der Konzeption des 1. Bauabschnitts soll die spätere Erweiterung (Aufstockung) bereits berücksichtigt werden. Das Flachdach wird als Umkehrdach realisiert. Die PV-Anlage kann einfach demontiert werden. Grundriss Ebene 2 28 | Architektur mit Energie 2009 Umbau Maschinenhaus zum Bürogebäude. KWS Speicher Standort Kategorie Größe Bautypus Projektstatus Einbeck Sanierung 5.382m² NGF Verwaltung Ausführungsplanung Beteiligte Bauherr KWS SAAT AG Architektur Bünemann & Collegen TGA-Planung IMF GmbH Energieplanung Büro für Wärmetechnik Perspektive Lichthof Jurybeurteilung Im komplexen Gefüge des Betriebsgeländes erfolgt die Umnutzung eines Maschinenhauses in einen zeitgemäßen Verwaltungsbau mit sowohl architektonisch als auch technisch überzeugendem Standard. Auf 6.200 m² BGF entstehen 120 Büroarbeitsplätze um ein zentrales Atrium über 4 Geschosse. In Ankopplung an ein externes Biogas BHKW und die Abwärmenutzung aus Betriebseinrichtungen (Drucklufterzeugung) erfolgt die Wärme- und Kälteversorgung über eine Bauteiltemperierung in neu eingefügten Geschossdecken. Das Raumklimakonzept wird durch eine mechanische Lüftung mit Wärmerückgewinnung komplettiert. Dabei wird ein ehemaliger Förderbandkanal zum Erdkanal umgenutzt. Das Projekt ist Beispiel gebend für den ambitionierten Umgang mit gewerblichem Gebäudebestand bei sich wandelnden Nutzeranforderungen. Ansicht Bestand Gebäudekonzept Die KWS Saat AG möchte an ihrem Hauptstandort in Einbeck ein bestehendes Maschinen- und Speichergebäude als Bürogebäude für den Bereich Forschung und Entwicklung umbauen. Als ältestes Gebäude auf dem Firmengelände aus dem Jahr 1946 besitzt es besondere Bedeutung für die Geschichte der KWS und steht für den erfolgreichen Neubeginn der Firma nach dem 2. Weltkrieg. Das Gebäudekonzept setzt zunächst auf eine Begrenzung des Energiebedarfs und der thermischen Lasten durch geeignete bauliche Maßnahmen. Zu diesen Maßnahmen gehören neben einer kompakten und weitgehend gliederungsfreien Gestaltung des Baukörpers ein hoher Wärmedämmstandard, die Nutzung thermischer Speichermassen, ein abgestimmter Fensterflächenanteil und der Einsatz effektiver Sonnenschutzvorrichtungen. Die baulichen Maßnahmen sollen die Voraussetzung dafür schaffen, den anlagentechnischen Aufwand zur Energiebedarfs- bzw. Lastdeckung zu minimieren. Energiekonzept Das Energiekonzept sieht vor, standorteigene energetische Ressourcen in die Energieversorgung des Gebäudes einzubinden. Mit der Abwärmenutzung aus einem Drucklufterzeugungsprozess mit hoher Auslastung im Winterhalbjahr kann ein großer Teil des Wärmebedarfs gedeckt werden (ca. 75 %). Ergänzt wird das Versorgungskonzept durch die Anbindung an die Energiezentrale des Unternehmens mit Biogas-BHKW und Absorptionskältemaschine (am BHKW). Auch das Lüftungskonzept, das sich auf die Bereitstellung des Mindestaußenluftanteils beschränkt, sieht die Einbindung standorteigener Ressourcen vor. Die Vorkonditionierung der Zuluft erfolgt über einen nicht mehr genutzten »Bandkanal«. Dabei handelt es sich um einen Erdkanal unter einer an das geplante Gebäude grenzenden Lagerhalle. Der Kanal wurde früher zum Saatguttransport über ein Förderband genutzt. Mit der geplanten Nutzung zur Zuluft-Vorkonditionierung lässt sich bei nur geringem investivem Mehraufwand eine jährliche Energieeinsparung von ca. 10 % erzielen. Lageplan 29 | Architektur mit Energie 2009 Trotz des reduzierten anlagentechnischen Aufwands werden in dem Gebäude gute thermische Komfortbedingungen erzielt. Simulationsrechnungen haben gezeigt, dass selbst in kritischen Nutzungsbereichen eine sommerliche Raumtemperatur von 26 °C in weniger als 10 % der jährlichen Nutzungszeit überschritten wird. Die zu erwartenden sommerlichen Maximaltemperaturen liegen bei ca. 28 °C. Mit einem Primärenergiebedarf von 38 kWh/m²a unterschreitet das geplante Gebäude die derzeitigen gesetzlichen Anforderungen nach EnEV um 74 %. Dank der weitgehenden Deckung des Energiebedarfs aus Abwärme bzw. nachwachsenden Rohstoffen erfolgt die Energieversorgung CO 2-neutral. Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit erfolgt der Einsatz von Bauteilen und Materialien mit langer Lebensdauer und möglichst geringem Instandhaltungsaufwand. Dazu zählt das Holz-AluminiumVerbundfenster mit integrierten Jalousien, die witterungsgeschützt gleichzeitig einen variablen Sonnenschutz und den notwendigen Blendschutz der Büroarbeitsplätze darstellen sowie einen erhöhten Wärmeschutz bieten. Schema Büroraum Visualisierung der Eingangsfassade 30 | Architektur mit Energie 2009 Claudius-Höfe Bochum / Integratives Mehr-Generationen-Wohnen Standort Kategorie Größe Bautypus Projektstatus Bochum Neubau 10.896m² NGF Mischnutzung Genehmigungsplanung Beteiligte Bauherr Matthias-Claudius-Sozialwerk Bochum e.V. Architektur Heinle, Wischer und Partner Freie Architekten Energiekonzept & TGA-Planung PB Graw Bauphysik IGRT Jurybeurteilung Um den zentralen Marktplatz als Mittelpunkt des stadträumlichen Konzeptes Claudius-Höfe Bochum entsteht ein neues städtisches Quartier auf der ehemaligen, innenstadtnahen Industriebrache mit ca. 11.000 m² Wohnfläche mit dem Anspruch einer Solarsiedlung. Urbanes, integratives und gleichzeitiges ressourcenschonendes Wohnen werden zum Ausdruck des Selbstverständnisses des Quartiers. Dabei werden unterschiedliche Energiestandards der Einzelgebäude bis hin zum KfW40 Haus untersucht. Verteilt im Quartier unterstützen 250 m² solarthermische Anklagen die Warmwasserbereitung und Heizung im Rahmen eines Nahwärmenetzes in Ergänzung der bestehenden Fernwärmeanbindung. Eine 80 kWp, netzgekoppelte Solarstromanlage trägt dazu bei den Stromverbrauch der Haushalte zu decken. Vernetzung Visualisierung der Gesamtanlage 31 | Architektur mit Energie 2009 Gebäudekonzept Das Matthias-Claudius-Sozialwerk, ein christlich orientierter Träger zweier integrativer Schulen (eine Grundschule und eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe) und eines Beschäftigungsprojekts, errichtet zur Zeit eine innovative Wohnanlage für rund 160 Menschen, die in mehrfacher Hinsicht ebenfalls integrativ ist. Konkret soll auf ca. 10.000 qm Grundstücksfläche, einer innerstädtischen Industriebrache, ein Mietwohnungsmix aus 15 Einfamilienhäusern, ca. 40 Geschosswohnungen von 45 bis 100 m², davon 8 behindertengerechte Wohnungen in unterschiedlichen Größen, zwei Wohngruppen mit je 8 Plätzen und 18 Gästewohnplätze realisiert werden. Um das anspruchsvolle Konzept der Mehrfachintegration zu realisieren, soll keine reine Wohnsiedlung entstehen, sondern ein vollständig ausgestattetes Quartier, das sich an dem bewährten Konzept der Dorfgemeinschaft orientiert. Ein »Dorf mitten in der Stadt« soll auch die zentralen Elemente eines Dorfes aufweisen: Ein Rathaus, eine Kirche, eine Schule, ein Wirtshaus und eine Herberge. Damit sind nicht zwingend eigenständige Gebäude gemeint, sondern soziale Funktionen, die für eine funktionierende Gemeinschaft unentbehrlich sind. Energiekonzept Vielfältige Maßnahmen des Energiesparens werden selbstverständliche Elemente einer zukunftsweisenden Architektur. Sichtbares Zeichen dafür ist die leichte Konstruktion des »Energieturms« am Marktplatz. Aspekte der Nachhaltigkeit eines Vorhabens, wie sie zum Beispiel von der deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) in einer Kriterienliste zur Beurteilung herangezogen werden, werden mit dem Vorhaben sehr gut bis maximal erfüllt. Solarsiedlungsstandard: Die Claudius Höfe Bochum, als eine von 50 in NordrheinWestfalen geförderten Solarsiedlungen, erfüllt besondere Kriterien an den Umgang mit Energie. In der Siedlung werden wichtige Maßnahmen zur Energieeinsparung, der Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer Energien miteinander kombiniert. Ebenso werden in besonderer Weise die Planungsempfehlungen an eine ganzheitlich, sozial, umweltorientiert und wirtschaftlich geplante Siedlung erfüllt. Die Nutzung der Möglichkeiten der aktiven und passiven Solarenergienutzung wurde für die Wärme- und Stromversorgung der Gebäude bereits in der städtebaulichen Planungsphase berücksichtigt. Verschattungen und Gebäudeorientierung wurden, soweit nicht durch die Integration in den städtebaulichen Bestand und die innerstädtische Siedlungsdichte vorgegeben, optimiert. Auf diese Weise wurden die Voraussetzungen für die aktive und passive Nutzung der Solarenergie geschaffen. Der Heizwärmebedarf liegt unter 35 kWh/m²a. Die Gebäude entsprechen daher dem 3-Liter-Haus-Standard. Der solare Deckungsgrad der Warmwasserbereitung beträgt mehr 60 %. Damit entspricht das Projekt auch den Kriterien der NRW-Solarsiedlungen. Die Optimierung des Dämmstandards ist noch nicht abgeschlossen. Über die Errichtung einer Fotovoltaikanlage auf den Flachdächern der Siedlung wird ebenfalls nachgedacht. Eingang zu den Höfen Marktplatz Gärten Stadthäuser 32 | Architektur mit Energie 2009 Projektübersicht WK21 Energieoptimiertes Bauträger – Pilotprojekt Wagenblast Architekten 002 Sanierung des Rathauses Stadt Elmshorn x 003 Neubau Grundschule und 2 Turnhallen twoo architekten x 004 Neubau Passivhaus-Hallenbad pbr planungsbüro Rohling AG x 005 Büro-Passivhaus Stiftung Waisenhaus ib klöffel gmbh x 006 Aussichts-und Gastronomieturm architekturbüro hanns thäle 007 Windhäuser Sassnitz ea energiearchitektur x 008 Kinderhaus Olching psa pfletscher und steffan x 009 Betriebskindergarten Bayer Real Estate Bayer Real Estate x 010 Zentralgebäude Uni Leuphana reese lubic woehrlin architekten x 011 passivhaus 2.0 energieeffizientes wohnen weiterdenken Dipl.-Ing. Tobias Klodt 012 MFH Liststr. 21 a euphoria gmbh x 013 Gut Düppel kolb architekturbüro x 014 würfelhäuser am schloss finsterwalde ipro lausitz x 015 Clima Balance Loft Bruno Karl Tadge x 016 Revitalisierung Stadthaus+Trafohalle Osika GmbH x 017 JuWi Erweiterungsbau Griffner Haus x 018 GM 1 2009, EFH Typ 160 Passiv, Einfamilienhaus hassler architektur + design x 019 ECO Wasserschule bucher + hüttinger x 020 Naturkindergarten Pobershau GEA GmbH x 021 Altes Hallenbad ssv architekten Preisträger 001 2. Rundgang Einreicher 1. Rundgang Projektbezeichnung x x x x 022 Bildungszentrum Tor zur Welt bof architekten 023 PPP-Schwimmbad mit Saunalandschaft planungsbüro deyle x 024 open office - mobiles Minimalenergie Gebäude bk2a architektur x 025 Neubaukonzept AC-HS 92 Dipl.-Ing. Dietmar Spiegel x 026 Stadtwerke Neumarkt egs energieplan 027 Energieerzeugende Gebäudeskulptur Atelier Rang 028 Bremen triangle Bruns und Hayungs Architekten 029 Neubau Hofgebäude Wollenweber Architektur x 030 Berufliche Medienschule Hamburg Schmidt-Reuter Integrale Planung und Beratung x 031 zero plus Energieneutrales Wohnen und solare Mobilität brucker architekten stuttgart 032 Sanierung Punkthaus Richarz und Strunz x 033 Sanierung Jugendbildungsstätte Richarz und Strunz x 034 Sanierung eines Bergarbeiterhauses Dr. Dirk-Holger Neuhaus 035 Energetische Sanierung_Städtisches Gymnasium der Stadt Baesweiler Rongen Architekten 036 NEST Solar 4 NEST Solar Passivhaus GmbH 037 ILEK RE (Research Extension) ILEK, Prof. Dr. Werner Sobek 038 Haus Barmstedt - Pyramidenhäuser Hans Peter Maack x 039 Bürogebäude SMA 61 SMA Solar Technologie AG x 040 Umbau Diesterweg-Sporthalle zur Aula Architekturbüro Stendal x 041 Candor Bioscience GmbH Büro- und Produktionsgebäude Cornelsen+Seelinger Architekten BDA 042 Internationale Jugendbegegnungsstätte LWH Wahl und Bauer Architekten / HATI GmbH Preisträger Einreicher 1. Rundgang Projektbezeichnung 2. Rundgang 33 | Architektur mit Energie 2009 x x x x x x x x x x x 34 | Architektur mit Energie 2009 043 Fach- und Berufsoberschule Erding Kplan AG x 044 Das Pflegeheim der Zukunft GAP mbH x 045 Umbau Maschinenhaus zum Bürogebäude bünemann & collegen GmbH 046 Passivhaus Idsteinerstraße Stefan Forster Architekten 047 Von der Industriebrache zur Generation solares Bauens FASA AG 048 Integratives Mehr-Generationen-Wohnen Heinle, Wischer 049 4 Sterne Hotel-Komfort mit 5 Sterne Umweltschutz Hotel Victoria x 050 Solarökologische Siedlung Lüdersdorf Achitekt Gerd Vogt x 051 Erweiterung und Generalsanierung der Fach- und Berufsoberschule Schaller Architekten x 052 Autarke Energieversorgung eines Wohngebäudes Bernhard Vorjans x 053 BeBa Energie Zentrum Beba Energie GmbH & Co KG 054 Passiv-Erdhaus Robert Sengotta x 055 Rathaus Weeze 2030 Pohlkamp - Frye x 056 Hager HTV Schneider + Schumacher Architektengesellschaft mbH x 057 Wohnhaus Scheithauer Architekt Scheithauer x 058 Arche 2010 Dipl.-Ing. G. Knüppel x 059 Energetische Sanierung Schwimmhalle der Stadt Baesweiler Rongen Architekten x Preisträger Einreicher 1. Rundgang Projektbezeichnung 2. Rundgang Projektübersicht x x x x x 35 | Architektur mit Energie 2009 Preisgericht Das Preisgericht tagte am 28. April 2009 von 10.30 Uhr bis 17.30 Uhr im Auditorium Maximum der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Eröffnung der Sitzung Dr. Löhnert begrüßt die Anwesenden und umreißt die Zielsetzungen des Wettbewerbes. Er weist auf wesentliche Einzelheiten in der Auslobung hin und erläutert die Bestimmungen der Durchführung der Preisgerichtssitzung. Es folgt eine Kurzvorstellung der anwesenden Teilnehmer in ihrer Funktion: Preisrichter: » Dietmar Riecks, Banz & Riecks Architekten, Bochum » Christof Sänger, Leiter Zentrale Technik, Ed. Züblin AG, Stuttgart » Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Feist, Universität Innsbruck / Passivhaus Institut, Darmstadt » Dr. Knut Kübler, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie » Prof. Dr.-Ing. Karsten Voss, Bergische Universität Wuppertal » Matthias Barthauer, Jones Lang LaSalle, Hamburg Vorprüfer: » Holger Gossner, Universität Karlsruhe » Oliver Hans, Bergische Universität Wuppertal Koordinatoren / Verfahrensbegleiter: » Dr. Günter Löhnert, Andreas Dalkowski, Franka Dührkop, sol°id°ar planungswerkstatt » Markus Kratz, PtJ Forschungszentrum Jülich GmbH Konstituierung des Preisgerichtes Auf Vorschlag von Dr. Löhnert wird Herr Riecks aus dem Kreis der Preisrichter einstimmig zum Vorsitzenden des Preisgerichtes gewählt. Herr Riecks nimmt die Wahl und somit die Leitung des Preisgerichts an. Das Preisgericht beschließt: » Aufgrund der geraden Anzahl der Preisrichter, erhält Herr Riecks im Falle einer Stimmengleichheit doppeltes Stimmrecht. » schriftliche Begründungen für ausscheidende Arbeiten werden nicht angefertigt. Bericht der Vorprüfung Die Vorprüfung der 59 eingereichten Arbeiten erfolgte vom 01.04.2009 bis zum 27.04.09. Die Vorprüfer erläutern den Aufbau des Vorprüfberichtes und die formale Prüfung der eingegangenen Arbeiten. 36 | Architektur mit Energie 2009 Preisgericht Erster Wertungsdurchgang 11.00 Uhr bis 13.00 Uhr Im 1. Wertungsdurchgang ist für ein Ausscheiden von Wettbewerbs-arbeiten das einstimmige Votum der Preisrichter erforderlich. Eingereichte Arbeiten ohne ausreichende Energiekennzahlen und/oder mangelnder Nachvollziehbarkeit des Energiekonzeptes scheiden grundsätzlich aus, da dies eine eindeutige und bindende Vorgabe in der Auslobung war. Im Zweifelsfall besteht jedoch die Möglichkeit bereits ausgeschiedene Arbeiten im Laufe des Verfahrens bei Bedarf wieder in den Wettbewerb zurück zu holen. Nach eingehender Diskussion werden die Anträge auf Ausscheidung der Arbeiten mit folgenden Nummern einstimmig beschlossen: 001 – 006 – 012 – 013 – 014 – 015 – 018 – 019 – 020 – 023 – 024 – 025 – 027 – 029 – 030 – 032 – 033 – 036 – 038 – 039 – 040 – 042 – 043 – 044 – 046 – 049 – 050 – 051 – 052 – 054 – 055 – 056 – 057 – 058 – 059. Mit Beginn des zweiten Wertungsrundgangs sind somit noch 24 Arbeiten im Verfahren. Zweiter Wertungsdurchgang 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr Im zweiten Rundgang sind die 6 Preisrichter einzeln stimmberechtigt. Für ein Ausscheiden von Wettbewerbsarbeiten ist eine einfache Mehrheit erforderlich. Gemäß Preisgerichtsbeschluss hat der Preisgerichtsvorsitzende, Herr Riecks bei Stimmengleichheit doppeltes Stimmrecht. Die verbleibenden 24 Arbeiten werden erneut ausführlich besprochen und geprüft. Eine schriftliche Begründung der herausgenommenen Projekte erfolgt gemäß Preisgerichtsbeschluss nicht. Nach eingehender Diskussion scheiden folgende Arbeiten aus bzw. verbleiben im Verfahren: Projekt-Nr. 002 003 004 005 007 008 009 010 011 016 Abstimmungsergebnis ausgeschieden bleibt im Verfahren ausgeschieden bleibt im Verfahren ausgeschieden ausgeschieden bleibt im Verfahren bleibt im Verfahren ausgeschieden ausgeschieden 6 :0 5 : 1 Enthaltung 6:0 5 : 1 Enthaltung 6:0 5:1 4:2 4 : 2 Enthaltungen 6:0 5:1 017 021 022 026 028 031 034 035 037 041 045 047 048 053 ausgeschieden bleibt im Verfahren bleibt im Verfahren ausgeschieden ausgeschieden ausgeschieden bleibt im Verfahren nach Zurückstellung ausgeschieden ausgeschieden bleibt im Verfahren bleibt im Verfahren ausgeschieden bleibt im Verfahren ausgeschieden 5:1 4:2 6:0 6:0 6:0 5:1 4:2 6:0 6:0 5:1 6:0 6:0 6:0 5:1 Enthaltungen Enthaltung Enthaltungen Enthaltung Nach dem zweiten Wertungsrundgang verbleiben noch 10 Arbeiten im Wettbewerb, die jeweils mit einem Preis ausgezeichnet werden. Die Aufteilung der ausgelobten Preissumme von 100.000 Euro auf 10 gleichwertige Preise ohne Rangfolge à 10.000 Euro wird an dieser Stelle nochmal bestätigt. Die Preisgerichtssitzung schließt damit gegen 18:00 Uhr. 37 | Architektur mit Energie 2009 Preisverleihung Die Preisverleihung im BMWi-Wettbewerb »Energieoptimiertes Bauen 2009 - Architektur mit Energie« fand am 04.Mai 2009 im Rahmen der Berliner Energietage statt. Die Qualität und der Ideenreichtum der insgesamt 59 eingereichten Beiträge wurden von Dietmar Riecks vom Architekturbüro Banz + Riecks als Jury-Vorsitzenden gelobt. Vor mehr als 220 Teilnehmern wurden die Siegerprojekte von der Jury präsentiert. Die Preisträger der zehn prämierten Neubau- und Sanierungsprojekte erhielten die Gelegenheit dem Publikum ihre Strategien und Lösungsansätze vorzustellen und die optimierten Gebäude- und Energiekonzepte zu erläutern. Im Anschluss daran wurde die offizielle Preisverleihung vorgenommen. Dr. Knut Kübler vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und der Jury-Vorsitzende Dietmar Riecks vergaben die 10 gleichrangigen Preise im Wert von insgesamt 100.000 Euro. Die Preisträger haben im Nachgang auch gute Chancen, ihre Projekte in der Realisierung wissenschaftlich begleiten zu lassen. Als Modellprojekte in der Forschungsinitiative EnOB »Energieoptimiertes Bauen« des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) können Sie von der kontinuierlichen wissenschaftlichen Begleitung profitieren – von der Planungsphase bis zur anschließenden Inbetriebnahme mit Betriebsoptimierung. 38 | Architektur mit Energie 2009 Impressum Herausgeber Projektträger Jülich Forschungszentrum Jülich GmbH 52425 Jülich www.fz-juelich.de/ptj Redaktion Prof. Dr.-Ing. Karsten Voss, Dipl.-Ing. Oliver Hans Bergische Universität Wuppertal Fachbereich D, Architektur Pauluskirchstr. 7 42285 Wuppertal www.btga.uni-wuppertal.de Vertrieb BINE Informationsdienst FIZ Karlsruhe, Büro Bonn Kaiserstraße 185-197 53113 Bonn Kostenfreie Bestellung über www.enob.info Gestaltung und Satz 4Koepfe GbR, Pirna Druck Druckfabrik Dresden GmbH, Dresden Die in diesem Buch veröffentlichten Beiträge stellen die Meinung der angegebenen Verfasser dar. Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers zulässig. 39 | Architektur mit Energie 2009