Externe Qualitätsicherung der Krankenhäuser-am Beispiel der Krankenhaushygiene Prof. Dr. med. Martin Exner Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Gliederung - Neue Rahmenbedingungen hinsichtlich nosokomialer Infektionen - Nosokomiale Infektionen im DRG-System - Kostenfalle durch nosokomiale Infektionen - Strukturelemente moderner Krankenhaushygiene - Effizienz - Bewertung moderner Krankenhaushygiene - Fazit Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Rahmenbedingungen - DRG-System strukturierter Qualitätsbericht gesetzliche Anforderungen zur Surveillance Verpflichtung zum Ausbruchmanagement verbesserte Möglichkeit zur Feintypisierung von nosokomialen Infektionserregern - öffentliche Wahrnehmung nosokomialer Infektionen als Qualitätsindikator - bei Ausbruch nosokomialer Infektionen Maßnahmen bis zur vorübergehenden Schließung von Häusern oder Aufnahmestopp( Legionellenausbruch, NorovirenInfektionen) Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Änderungen der Rahmenbedingungen - Abschaffung von der Selbstkostendeckung und der strikten Budgetierung mit Kopplung der krankenhausindividuellen Budgets an die Beitragssatzentwicklung der Krankenkassen - Einführung eines Preissystems mit leistungsbezogenen Krankenhausentgelten - Ausbau der Qualitätssicherung Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Änderungen der Rahmenbedingungen - Konsequenz: Wettbewerb d. Krankenhäuser - - besser sein müssen als andere - - besser in der Qualität der medizinischen und pflegerischen Leistungen - - besser im betriebswirtschaftlichen Ergebnis Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Mittel zur Zielerreichung - Qualität halten und verbessern - Zufriedenheit der Patienten steigern - Kooperation und Verbünde mit Erfolgspartner eingehen - Behandlungspfade effizienter gestalten - Kosten minimieren, Erlöse maximieren - bei „Sicherstellung der Patientenversorgung in der Versorgungsregion“ Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Bisher Liegedauer nunmehr Fallzahl Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Verweildauer- und Fallzahlentwicklung 2004 - fast jedes 2. Krankenhaus in den alten Bundesländern rechnet 2004 mit einer starken Verweildauerreduzierung - fast jedes 6. Krankenhaus in den alten Ländern rechnet mit einer deutlichen Fallzahlerhöhung Buscher F. „Das Krankenhaus 2005, 3:181 Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Rahmenbedingungen - DRG-System strukturierter Qualitätsbericht gesetzliche Anforderungen zur Surveillance Verpflichtung zum Ausbruchmanagement verbesserte Möglichkeit zur Feintypisierung von nosokomialen Infektionserregern - öffentliche Wahrnehmung nosokomialer Infektionen als Qualitätsindikator - bei Ausbruch nosokomialer Infektionen Maßnahmen bis zur vorübergehenden Schließung von Häusern oder Aufnahmestopp( Legionellenausbruch, NorovirenInfektionen) Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Strukturierter Qualitätsbericht - - indirekte Transparenz nosokomialer Infektionen - - Verpflichtung zur Stellungnahme - - ggf. Ausschluss v. Behandlungsleistungen Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Verpflichtung zur Surveillance entsprechend § 23 IfSG - erhöhte Transparenz - - Einsicht durch den Amtsarzt - - ggf. einschneidende amtsärztliche Auflagen Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Konsequenzen molekularbiologischer Untersuchungsverfahren - eindeutige Zuordnung zu nosokomialen Infektionsreservoiren und Infektionswegen möglich - erschwerte Kategorisierung nosokomialer Infektionen als schicksalhafte Infektion - Risiken bei staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren mit öffentlicher Wahrnehmung Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Rahmenbedingungen - DRG-System strukturierter Qualitätsbericht gesetzliche Anforderungen zur Surveillance Verpflichtung zum Ausbruchmanagement verbesserte Möglichkeit zur Feintypisierung von nosokomialen Infektionserregern - öffentliche Wahrnehmung nosokomialer Infektionen als Qualitätsindikator - bei Ausbruch nosokomialer Infektionen Maßnahmen bis zur vorübergehenden Schließung von Häusern oder Aufnahmestopp( Legionellenausbruch, NorovirenInfektionen) Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Gliederung - Neue Rahmenbedingungen hinsichtlich nosokomialer Infektionen - Nosokomiale Infektionen im DRG-System - Kostenfalle durch nosokomiale Infektionen - Strukturelemente moderner Krankenhaushygiene - Effizienz, Bewertung moderner Krankenhaushygiene - Fazit Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn - Vor Umstellung auf DRG-System konnten Zusatzkosten für längere Verweildauer bei nosokomialen Infektionen durch Abrechnung von Pflegetagen abgepuffert werden. - Unter DRG-Bedingungen muss Verkürzung der Krankenhaus-Verweildauer angestrebt werden, um Verluste zu vermeiden. Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Konsequenzen nosokomialer Infektionen im DRG-System - Verweildauer-Verlängerung - - erhöhte Behandlungskosten - - keine adäquate Vergütung - - fehlende Möglichkeit zur Aufnahme neuer Patienten - - keine Fallzahlsteigerung möglich Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Nosokomiale Infektionen im DRGSystem Für den Bereich der nosokomialen Infektionen sind 2005 keine Verbesserungen gegeben Rapp B: Das Krankenhaus 2005; 4: 390 Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Nosokomiale Infektionen im DRG-System - 2005 bleiben nosokomiale Infektionen Stiefkind der Kodierung - 2004 Einführung von Codes für AntibiotikaResistenz, die aber ohne CCL-Bewertung und somit ohne ökonomische Relevanz belassen wurde - korrekte Kodierung nosokomialer Infektionen stellt hohe Anforderungen an die dokumentierenden Mitarbeiter Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Relevanz für die Diagnose Sepsis - beim Lymphom-Patienten mit sonst nicht relevanten Nebendiagnosen kann allein das Weglassen des ICD-Schlüssels für die Sepsis einen geringeren Erlös von fast 5.600 € bewirken - für die Agranulozytose, die bei dem gleichen Patienten ohne Sepsis bei Weglassen einen um 3.430 € geringeren Erlös bedeuten Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Verschlüsselung von Infektionskrankheiten und Infektionserregern (DRG-AG der DGHM) - besondere Resistenzen oder Multiresistenzen bei bestimmten Erregern wie MRSA/ ORSA, VRE: derzeit noch nicht unmittelbar entgeltwirksam - Infektionskrankheiten weder bei Transplantationen noch bei langzeitbeatmeten Patienten Einfluss auf die Vergütung Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Beispiel der Dokumentation einer nosokomialen Pneumonie, die sich bei einer Infektion mit MRSA aus 5 zu erfassenden Codes zusammensetzt - J 15.2 Staphylokokken-Pneumonie (CCLbewertet) - B 96.6 Erreger: Staphylococcus aureus (CCLbewertet) - U 80.0 Antibiotika-Resistenz (keine CCLBewertung) - Z 22.3 MRSA-Keimträger (keine CCL-Bewertung) - Z 29.0 Isolierung einer Person (keine CCLBewertung) Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Gliederung - Neue Rahmenbedingungen hinsichtlich nosokomialer Infektionen - Nosokomiale Infektionen im DRG-System - Kostenfalle durch nosokomiale Infektionen - Strukturelemente moderner Krankenhaushygiene - Effizienz, Bewertung moderner Krankenhaushygiene - Fazit Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Epidemiologie nosokomialer Infektionen in Deutschland • geschätzte absolute Zahl: 525.000 NI/Jahr • verhütbarer Anteil: 175.000 NI/Jahr • geschätzte Kosten: 1,3-1,5 Milliarden EU/Jahr • 30% aller nosokomialen Infektion gelten als verhütbar Kosteneinsparung durch Vermeidung verhütbarer NI: 450 Mill. EU/Jahr Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn zum Infektionsschutzgesetz, Datenbasis 1995 Begründung Pflegemehraufwand durch nosokomiale Infektionen Mit NI ohne NI Quelle: Krh.-Hyg+Inf.verh.23Heft3(2001):81-83 Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Durchschnittlicher Pflegemehraufwand bei nosokomialen Infektionen Liegedauerverlängerung durch postoperative Wundinfektionen in Deutschland • ca. 6,4 Millionen Operationen • nach KISS 2,0 Wundinfektionen/100 operierte Pat. • ca.7-8 zusätzl. Aufenthaltstage • pro Jahr ca.1Mio. zusätzliche Krankenhaustage P. Gastmeier et al.: Bundesgesundheitsbl.2004;47:339-344 Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Kosten durch nosokomiale Infektion in Groß-Britannien • Hospital acquired infections cost the NHS 1 • • • Billion Pounds a year patients with HAI on average three times more hospital costs than those incured by uninfected patients equivalent to an additional 3000 P. per case on average a patient with HAI stayed in hospital 2.5 times ( or 11days) longer National Audit Office-Report by the Comptroller and Auditor General 14.July 2004 Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Geschätzte Kosten durch im Krankenhaus erworbene nosokomiale Infektionen in Deutschland • 1995 bei ca.15 Mio. Patienten 3,5% NI (525.000 • • • Patienten mit NI) Kosten ca.1,5 Milliarden EU(amtliche Begründung Infektionsschutzgesetz 2001) pro NI 2857 EU zusätzliche Kosten bei 1% NI bezogen auf Gesamtzahl stationärer Patienten Kosten in Höhe von 428 Mio. EU • bei 9% NI Kosten in Höhe von 3,87 Milliarden EU Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Kostenfalle MRSA MRSA führen zu erheblichen Zusatzkosten - auf Intensivstation Mehrkosten/MRSAPatient am Tag ca. 1.600 € - auf Normalstationen/MRSA-Patient und Tag ca. 400 € - durchschnittlich Mehrkosten in Höhe von ca. 9.300 € Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Kosten nosokomialer Infektionen durch MRSA • Kosten katheter-assoziierter · - MRSA-Septikämien: 27.o83 US $ · - MSSA- Septikämien: 9.661 US $ · (Abrahamson Inf. Control.Hosp. Epidemiol 1999) · · Kosten in deutscher Chirurgischen Station: 9261 EU/ MRSA-Patient (Herr,CEW. et al. Inf.Control Hosp. Epidemiol.2003) · Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Kostenfalle MRSA - Faktoren für zusätzliche Kosten verlängerte Liegezeiten der Patienten höhere Raten postoperativ. Komplikationen Einsatz meist teurer Reserve-Antibiotika erhöhter diagnostischer Aufwand Isolation einzelner Patienten mikrobiologische Überwachung von Patient und Personal Arbeitsausfall bei MRSA-positiven Mitarbeitern Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Zusatzkosten durch MRSA - im Klinikum im Friedrichshain für nosokomiale MRSA-Infektionen ab Überschreiten der oberen Grenzverweildauer der entspr. DRG-Kosten von durchschnittlich 11.000 € - nur ca. 3.000 € (Zusatzentgelte) standen als Erlöse gegenüber - unter DRG-Bedingungen werden also pro Patient mit nosokomialer MRSA-Infektion Verluste in Höhe von 8.000 € erwirtschaftet. Wernitz, M: Management & Krankenhaus, September 2004 Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Anteil wasserassoziierter nosokomialer P. aeruginosa Infektionen/Kolonisationen - > 40 % auf Intensivtherapiestationen - > 30 % auf Normal-Stationen1 - Patienten kolonisiert oder infiziert mit P.aeruginosa signifikant längerer medianer Aufenthalt auf ITS als Kontroll-Patienten (median 51 versus 3 Tage) - ca. 1400 Todesfälle durch wasserassoziierte P. aeruginosa Pneumonien / Jahr in USA2 1 2 Reuter et al. Crit.Care Med. 2002; 30:2222-2228 Anaissie et al. Arch.Intern. Med. 2002;162:1483-1492 Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Kosten durch nosokomiale Infektionen (NI) am Beispiel eines Krankenhauses der Tertiärversorgung • Anzahl stationärer Patienten/Jahr: 39212 • Anzahl nosokomialer Infektionen bei NIPrävalenzrate von 4 %: 1568 • Liegedauerverlängerung in Tagen ( ca.8 Tage/NI): 11444 • Kosten (800 EU /Tag): 9.155.200 Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Fazit - nosokomiale Infektionen - wichtigste Komplikation medizinischer Behandlung und Betreuung - im DRG-System ökonomische Risiken durch Liegedauerverlängerung ohne Vergütung sowie Behinderung von Fallzahl-Steigerungen - strukturierter Qualitätsbericht führt indirekt zu erhöhter Transparenz mit Risiko des Leistungsausschlusses Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Fazit - Verpflichtung zur Surveillance mit erhöhter Transparenz für Amtsarzt - bei nosokomialen Ausbrüchen und Ermittlungs-Verfahren mit öffentlicher Wahrnehmung Gefahr des Rückgangs von Patientenzugängen Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Fazit Fazit: Krankenhäuser müssen mit Einführung neuer Rahmenbedingungen existenzielles Interesse an effizienter Krankenhaushygiene haben. Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Gliederung - Neue Rahmenbedingungen hinsichtlich nosokomialer Infektionen - Nosokomiale Infektionen im DRG-System - Kostenfalle durch nosokomiale Infektionen - Strukturelemente effizienter Krankenhaushygiene - Effizienz - Bewertung moderner Krankenhaushygiene - Fazit Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Kriterien effizienter Krankenhaushygiene - umfassendes System von Prävention und Kontrolle - krankenhaushygienische Kompetenz durch Krankenhaushygieniker und Hygienefachpflegekräfte mit Labor - Erkennen von Risiken vor Auftreten von Infektionen (klassische Hygiene, HACCP), da aufgetretene nosokomiale Infektionen erhebliche finanzielle Risiken bergen Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Kriterien effizienter Krankenhaushygiene - Surveillance alleine ist zukünftig nicht mehr ausreichend - stattdessen Schulung, Begehung, hygienischmikrobiologische Auditierung entsprechend Katalog für hygienisches Fachpersonal Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Krankenhaushygiene Verhütung Struktur- und Prozeßqualität Qualitätssicherung Infektion (und andere Gesundheitsschäden) Kontrolle Erkennung Surveillance Infektion ↓ Kontrolle Bekämpfung Inkubation • klare Verant• hyg. Auditierung ↓ wortlichkeiten durch Ortsbegehung/ (klinische) Präsenz vor Ort • Schulung Manifestation - betriebl.-org. • betriebl.-org. ↓ Anforderungen Maßnahmen Diagnostik - baulich-funkt. ↓ • funkt.-baul. Struktur ErgebnisAnforderungen • hyg. Untersuchung und deren Planung mitteilung ↓ • HygieneAnalyse Fachpersonal ↓ • Arbeitsanweisungen Ermittlung zur Durchführung ärztl. von Ursachen und pfleg. Maßnahmen ↓ • Hygiene- und Dokumentation Desinfektionspläne ↓ • adäquate Diagnostik klin. + mikrobiol. nach festgelegten Kriterien • unverzügl. Analyse bei - Verdacht oder - Auftreten nosok. Infektionen • system. Sammlung + Analyse der Daten • Veranlassung von Kontroll- + Bekämpfungsmaßnahmen • bei Feststellen von Häufungen • Ursachenanalyse - bekannte Fakten - epidem. Analyse - hyg.-mikrob. Untersuchung • Veranlassung v. Kontrollmaßn. • Dokumentation • Festlegung v. Maßn. zur Vermeidung zukünftiger Häufungen Sicherung für die Zukunft Überwachung durch Öffentlichen Gesundheitsdienst und Standesorganisationen Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Aufgaben des Krankenhaushyienikers • -- --- Beratung der Krankenhausleitung und des Personals (Ausbildung !) Vorschlag von Maßnahmen zur Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankenhausinfektionen Beratungstätigkeit für ärztliche, diagnostische, therapeutische und pflegerische Tätigkeiten Aufdeckung von Infektionsursachen und Infektionsketten Vorschlag von Bekämpfungsmaßnahmen Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Aufgaben des Krankenhaushyienikers • - - Beratung des Personals in Fragen der Krankenhaushygiene und der persönlichen Infektionsprävention regelmäßige Begehung der Krankenhausbereiche Erstellung von krankenhausabteilungsspezifischen Hygieneplänen (hygienerelevante Arbeitsabläufe, Desinfektionspläne) regelmäßige fachliche Überwachung der in den Hygienepläne aufgeführten Maßnahmen Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Aufgaben des Krankenhaushygienikers • - - Mitwirken bei der Festlegung von Desinfektionsmaßnahmen und Überwachung Fortbildung des Krankenhauspersonals auf dem Gebiet der Krankenhaushygiene hygienisch-mikrobiologische Überprüfungen (Sterilisationsgeräte, Desinfektionsgeräte, Entsorgungsanlagen, Wasser, Raum-Lufttechnischen Anlagen hygienisch-mikrobiologische Untersuchungen hygienisch-physikalische-chemische Untersuchungen Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Aufgaben des Krankenhaushygienikers • - - - Aufklären von Infektionszwischenfällen mit Ermittlung von Infektionsquelle und Infektionsweg Erarbeitung von Richtlinien für die Erstellung von Infektionsstatistiken sowie deren epidemiologische Auswertung und Beurteilung Beratung bei der Beschaffung von medizinischen sowie medizintechnischem Materialien und Geräten Beratung bei der Beschaffung von Sterilisations- und Desinfektionsgeräten sowie von Desinfektionsmitteln und Antiseptika Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Aufgaben des Krankenhaushygienikers · hygienische Beratung bei Vorplanung, Entwurf und · · · · Bauausführung, bei Sanierung, Um- und Neubau von Krankenhausbereichen hygienische Abnahme (Begehung und Untersuchung aller Sanierungs- Um- und Neubauvorhaben einschließlich technischer Einrichtungen) Zusammenarbeit mit der Aufsichtsbehörde Geschäftsführung der Hygienekommission sowie der Desinfektionsmittelkommission des Krankenhauses Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn - - hygienische Beratung bei Vorplanung, Entwurf und Bauausführung, bei Sanierung, Um- und Neubau von Krankenhausbereichen hygienische Abnahme (Begehung und Untersuchung aller Sanierungs- Um- und Neubauvorhaben einschließlich technischer Einrichtungen Zusammenarbeit mit der Aufsichtsbehörde Geschäftsführung der Hygienekommission sowie der Desinfektionsmittelkommission des Krankenhauses Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Aufgaben des Krankenhaushygienikers • Beratung bei Fragen des gesundheitlichen • Umweltschutzes im Krankenhaus Beratung in Fragen der Ökologie und Abwägung ökologischer, hygienischer und infektionspräventiver Gesichtspunkte Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Weiterbildungsanforderungen • Aufgaben des Krankenhaushygienikers dürfen zukünftig nur vom Arzt für Hygiene oder (bei nachgewiesener Weiterbildung in der Krankenhaushygiene von mindestens 18 Monaten durch eine Weiterbildung im Gebiet hygieneermächtigten Arztes) vom Arzt für med. Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie durchgeführt werden. Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Gliederung - Neue Rahmenbedingungen hinsichtlich nosokomialer Infektionen - Nosokomiale Infektionen im DRG-System - Kostenfalle durch nosokomiale Infektionen - Strukturelemente moderner Krankenhaushygiene - Effizienz - Bewertung moderner Krankenhaushygiene - Fazit Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Effizienz der Krankenhaushygiene - durchschnittlich Reduktion von 30 % aller nosokomialen Infektionen - Spannbreite bei der Prävention nosokomialer Infektionen zwischen 10 - 70 % Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn P. Gastmeier et al.: Bundesgesundheitsbl.2004;47:339-344 Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn H. Rüden, P. Gastmeier: Bundesgesundheitsbl.2004;47:323-328 Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Kosten-Nutzenaspekte durch effiziente Hygiene am Beispiel eines Krankenhauses der Tertiärversorgung • Kosten (800 EU /Tag): • Reduktion der Kosten bei 9.155.200 Verhütung von 30% NI um: 2.746.560 • Verlust durch nichterstattete Kosten durch Kostenträger(60%): 1.647.900 • Aufwendungen für Krankenhaushygiene: 750.000 Nettoeinsparung 897.900 Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Geschätzte Kosten durch im Krankenhaus erworbene nosokomiale Infektionen( NI) in Deutschland • 1995 bei ca.15 Mio. Patienten 3,5% NI (525.000 • • • • Patienten mit NI) Kosten ca.1,5 Milliarden EU(amtliche Begründung Infektionsschutzgesetz 2001) pro NI 2857 EU zusätzliche Kosten bei 1% NI bezogen auf Gesamtzahl stationärer Patienten Kosten in Höhe von 428 Mio. EU bei 9% NI wie England Kosten in Höhe von 3,87 Milliarden EU Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Konsequenzen erfolgreicher Präventionsmaßnahmen bei MRSA - durch erfolgreiche Prävention von jährlich über 22 nosokomialen MRSA-Infektionen (bei ca. 23.000 stationären Aufnahmen) werden 178.500 € eingespart - Nettoersparnis jährlich/Jahr: 162.500 € Wernitz, M: Management & Krankenhaus, September 2004 Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Reduktion von P. aeruginosa Infektionen durch Einführung von Wasserfiltern Trautmann et al. 2003 Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Fazit • Effiziente Krankenhaushygiene schützt vor Infektionen • Effiziente Krankenhaushygiene beinhaltet: • - Hygienefachpersonal unter Koordination des Krankenhaushygienikers • - Schulung des Personals( verbesserte Ausbildung von Medizinstudenten an den Universitäten) Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Ausbildung von zukünftigen Ärzten entscheidendes Kriterium für KrankenhaushygieneRisiko:Schließung von Eigenständigen Hygiene-Instituten an Universitäten-keine adäquate Ausbildung Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Fazit • • • • Effiziente Krankenhaushygiene beinhaltet: -betrieblich-organisatorische Kriterien -baulich-funktionelle Kriterien -Leistungsfähiges KrankenhaushygieneLabor • -Surveillance von Infektionen und Erregern und Aus-und Be-wertung • -effizientes Ausbruchmanagment Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Hygiene in der medizinischen Behandlung ist immer schon aus medizinischer und ethischer Sicht gebraucht worden, aber jetzt ist die Hygiene auch aus medizinisch-ökonomischer Sicht unentbehrlich geworden. Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn Vielen Dank ! Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn