Lehrkraftausgabe Persönliche Hygiene Persönliche Hygiene 1.5 Persönliche Hygiene In der persönlichen Hygiene werden Massnahmen geregelt, die den Schutz der eigenen Person zum Ziel haben. Sie beinhaltet Themen wie, Körperpflege, Ernährung, Kleidung, Haushalt, Lebensstil, Impfungen, Schlaf- oder Psychohygiene. Übertriebene Sauberkeit im häuslichen Umfeld - Hygiene-Hypothese Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass zwischen exzessiver (übertriebener) Sauberkeit und dem Vorkommen von Allergien ein Zusammenhang besteht. Vor allem in der frühen Kindheit fördert eine allzu keimfreie Umgebung das Allergierisiko. In Studien zeigte sich, dass durch den frühkindlichen Kontakt mit Krankheitserregern das spätere Auftreten von Allergien reduziert, respektive abgeschwächte werden konnte. In sogenannten Kuhstall-Studien wurde bewiesen, dass Kinder, die auf einem Bauernhof leben, ein halb so grosses Risiko aufweisen, an Heuschnupfen oder Asthma zu erkranken, als «Stadtkinder». Grund dafür ist, dass durch den vermehrten Kontakt mit Bakterienbestandteilen das Immunsystem trainiert wird und später auftretende Allergene besser toleriert werden. Womit es seltener zu allergischen Reaktionen kommt (internationale Allergy and Endotoxin Gruppe (ALEX)). Körperpflege Körperpflege Durch die Reinigung werden Hautabsonderungen, Schmutz und Mikroorganismen entfernt. Mangelnde Hygiene kann zu Infektionen oder Parasitenbefall führen. Dabei dient die Körperpflege nicht nur der Reinigung des Körpers, sondern sie trägt zusätzlich zur Erhaltung und Steigerung des körperlichen und seelischen Wohlbefindens bei = «Seelenpflege». So zum Beispiel, wird beim Baden einerseits die Haut gereinigt und andererseits die Muskulatur entspannt. Der sogenannten «Seelenpflege» kommt dabei weniger ein medizinischer Aspekt zu. Vielmehr geht es darum, «sich in seiner Haut wohlzufühlen» und sich begehrenswert zu fühlen. 24 Hygiene 24-1 Hygiene Hygiene, Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz - Verlag Bieri & Weder Corinne Noth und Meggy Bieri 2015 Lehrkraftausgabe Hygiene Die Pflege und Reinigung des Körpers beinhaltet zum Beispiel: >> Baden/Duschen (Hautpflege) Das Duschverhalten richtet sich nach der individuellen Schweiss- und Geruchsproduktion aus. Zur täglichen HygieneVorsorge reicht eine Dusche aus. Übermässiges oder exzessives Duschen zerstört den natürlichen Säureschutzmantel der Haut. Je mehr/länger die Haut dem Wasser ausgesetzt ist, umso mehr sollte die Haut anschliessend mit Crèmes, etc. gepflegt werden. >> Zahn- und Mundhygiene Eine mangelnde Hygiene führt zur Besiedlung des Mundes mit Bakterien und Mikroorganismen. Dies kann zu Mundgeruch und/oder Karies bis hin zum Zahnverlust führen. Vorbeugend sollte mindestens zweimal täglich die Zähne geputzt werden. Zusätzlich empfiehlt sich die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide. Mit einem Zungenschaber kann die Säuberung der Zunge erfolgen. >> Ohrreinigung Ohrenschmalz (Zerumen) befeuchtet die Gehörgänge, dient zur Aufrechterhaltung des Säureschutzmantels, schützt vor Infektionen und ist mitverantwortlich für den Abtransport von Schmutz, Staub und abgestorbene Zellen. Durch den Gebrauch von Wattestäbchen wird der Schmalz zurückgeschoben, was zur «Verstopfung» führen kann. Wattestäbchen stören den Selbstreinigungsmechanismus. Es empfiehlt sich lediglich eine Reinigung des Gehörgangeinganges mit einem nassen Tuch (so weit, wie der kleine Finger reicht und nicht weiter!). Sollte sich dennoch ein Pfropf bilden, muss dieser durch ärztliche Massnahmen entfernt werden. >> Haare Die richtige Haarpflege kann die Schuppenbildung unterdrücken und eine anlagebedingte Glatze hinauszögern. Die Haarwäsche ist ein- bis zweimal wöchentlich ausreichend. Die Pflege richtet sich nach dem Haartyp (strapaziert? coloriert? schuppig? etc.). Grundsätzlich soll zum Haare waschen lauwarmes Wasser verwendet werden und nur wenig (von einem milden) Shampoo aufgetragen werden. Hygiene, Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz - Verlag Bieri & Weder Corinne Noth und Meggy Bieri 2015 Persönliche Persönliche Hygiene Hygiene 24-2 25 Lehrkraftausgabe Persönliche Hygiene >> Maniküre / Pediküre Die Nägel sollten regelmässig durch feilen gekürzt werden. Um sich selbst sowie den Patienten nicht zu verletzen und um «Drecknischen» zu umgehen, werden sie nicht allzu kurz gestutzt. Die Nagelhaut wird grundsätzlich nicht abgeschnitten sondern lediglich sanft zurückgeschoben und regelmässig mit einem Öl gepflegt. >> Hände Eine Mehrzahl der Infektionskrankheiten wird über die Hände übertragen! Im privaten Alltag ist das Waschen der Hände die wichtigste Massnahme. Hierzu werden die Hände unter nicht allzu warmem, fliessendem Wasser angefeuchtet und gründlich mit aufgeschäumter Seife bedeckt. Nicht zu vergessen sind dabei die Fingerzwischenräume, der Daumen und das Nagelbett. Anschliessend wird die Seife gut abgespült und die Hände mit einem Einwegpapiertuch getrocknet. Die korrekte Kombination von Einseifen, Reiben, Abspülen und Trocknen ist weithin ausreichend, um die Keime unschädlich zu machen. Die Hände sollten regelmässig, besonders beim Umgang mit Lebensmitteln, vor dem Essen, nach dem Toilettengang oder bei sichtbarer Verschmutzung, gewaschen werden. *Hinweis: Die Händehygiene wird im Kapitel 4.2 detailliert beschrieben. Ein weiterer bedeutender Punkt in der Handhygiene ist die Pflege der Hände. Nur eine intakte Haut kann uns zuverlässig vor Keimen schützen. Vor allem im Winter kann die Kälte unsere Haut spröde und rissig werden lassen. Zudem setzt ein häufiger Gebrauch von warmem Wasser der Haut zusätzlich zu. Zur Hand-Pflege gibt es unzählige Handcrèmes auf dem Markt. Eine gute Crème enthält Feuchthaltefaktoren wie Glyzerin oder Urea. Der häusliche Einsatz von Desinfektionsmitteln ist im Normalfall nicht indiziert. Aufgabe 1.5.6 Was gehört in der westlichen Welt zusätzlich zur täglichen Körperpflege von Mann und Frau? Verwendung von Parfüm/Deodorants, Gebrauch von Kosmetika (Make-up, Lippenpflege,….), Rasur, Bartpflege, Haarentfernung, Intimpflege inkl. Sexualhygiene, Gesichtspflege, … 26 Hygiene 24-3 Hygiene Hygiene, Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz - Verlag Bieri & Weder Corinne Noth und Meggy Bieri 2015 Lehrkraftausgabe Hygiene Haushaltshygiene Haushaltshygiene Auch in den eigenen vier Wänden spielt das Thema Hygiene eine bedeutende Rolle. Dafür reicht in privaten Haushalten die Verwendung von herkömmlichen Reinigungsmitteln vollkommen aus, dies unter anderem auch zum Schutz der Umwelt! Leben Säuglinge, Schwangere, betagte Menschen oder solche mit einem geschwächten Immunsystem in einem Haushalt, sind allenfalls besondere Hygienemassnahmen erforderlich. Dazu geeignete, antibakterielle Reinigungsmittel sind im Handel erhältlich. Ausserdem ist der Zeitaufwand, welcher für den regelmässigen «Haushaltsputz» benötigt wird, ein weiterer Aspekt bei der Wahl des Reinigungs- / Pflegemittels; je weniger Aufwand betrieben werden muss und je länger die Wiederverschmutzung herausgezögert werden kann, desto mehr Zeit bleibt für die «Seelenhygiene» übrig. Übrigens: Die Regelmässige Reinigung und Pflege von Haushalts-Geräten verlängert deren Funktionsfähigkeit und Lebenserwartung. Was sich ebenfalls positiv auf die Umwelt auswirkt! Schwerpunktmässig befasst sich die Hygiene im Haushalt mit den Bereichen Badezimmer, Waschküche, Küche und Haustieren. Aber auch die gewöhnliche Wohnraumhygiene wird geregelt. >> Wohnräume: Die Basis für eine gute Hygiene sind staubfreie Flächen und frische Luft. Im Staub befinden sich viel organische Stoffe wie Pollen, Milbenkot oder Bakterien. Die Art und die Häufigkeit der Reinigung hängen vom Verschmutzungsgrad ab. Hygiene, Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz - Verlag Bieri & Weder Corinne Noth und Meggy Bieri 2015 Persönliche Persönliche Hygiene Hygiene 24-4 27 Lehrkraftausgabe Persönliche Hygiene Hausstaubmilben Die Milben sind von Auge nicht sichtbar. Sie leben fast ausschliesslich in menschlichen Wohnungen. Hausstaubmilben kommen in allen Haushalten vor und haben nichts mit mangelnder Reinigung zu tun. Ihre Ernährung besteht aus Hautschüppchen, welche wir kontinuierlich abstossen. Hausmilben fühlen sich in einer feucht-warmen Umgebung wohl. Die höchste Milbenkonzentration findet sich im Bett, vor allem in der Matratze und im Kopfkissen. Aber auch andere Textilien wie Decken, Teppiche, Polstermöbel oder Plüschtiere weisen Milben auf. Der Milbenkot hat ein so leichtes Gewicht, dass er über die Luftzirkulation (z. B. Staubsaugen) als Feinstaub in die Atemwege gelangen kann. Eine allergische Reaktion äussert sich durch Niesreiz, Schnupfen, Augenreizungen, Husten und/ oder Atembeschwerden. Für den Allergiker ist es von grosser Bedeutung die Milbenbesiedlung im Wohnraum so weit als möglich zu reduzieren. Jedoch können durch herkömmliche Reinigungsmethoden die Milben nicht eliminiert werden. Mögliche Massnahmen zur Eliminierung sind: • Luftfeuchtigkeit unter 50 %, Schlafzimmertemperatur nicht über 18 °C • keine Zimmerpflanzen und Haustiere im Schlafzimmer • Teppiche möglichst durch glatte Bodenbeläge ersetzen • möglichst wenig Staubfänger (Vorhänge, Stofftiere,…) • spezielle Milbenbezüge für das Bett • feuchte Reinigung >> Badezimmer Eine hohe Luftfeuchtigkeit, erhöhte Raumtemperaturen und das Anfallen von organischen Rückständen (Hautpartikel, Haare, Fäkalien,…) fördern die Vermehrung von Mikroorganismen. • Folgendes sollte zum hygienischen Umgang im Bad beachtet werden: • Alle Bereiche möglichst trocken halten, ebenfalls Tücher, Badematten, etc. • Häufig und ausgiebig lüften. • Auf besonders gründliche und ausgiebige Reinigung von Badewanne/Dusche, Waschbecken, Toilette, Türgriffen, Schaltern und Armaturen achten. • WC-Spülung bei geschlossenem Deckel tätigen. • Für die verschiedenen Bereiche separate Putzlappen verwenden. • Handtücher/Waschlappen oft wechseln. >> Küche Um die Hygiene in der Küche sicherzustellen, muss das Hauptaugenmerk auf den Umgang mit den Lebensmitteln und den Küchenutensilien gelegt werden. Die Mikroorganismen werden durch, beim Erwerb bereits verunreinigte Lebensmittel, durch falsche persönliche Hygiene oder durch Haustiere, in die Küche eingeschleust. Es gibt unzählige Massnahmen, um eine Kontamination mit Mikroorganismen zu vermeiden. 28 Hygiene 24-5 Hygiene Hygiene, Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz - Verlag Bieri & Weder Corinne Noth und Meggy Bieri 2015 Lehrkraftausgabe Hygiene Eine besondere Beachtung wird folgenden Punkten geschenkt: Umgebungshygiene: • Abfluss • Arbeitsflächen, vor allem dem Schneidebrett • Waschlappen, Schwämme, Küchentücher • Kühlschrank (Sauberkeit, Lagerung, Kühlkette) • Reinigung von Küchengeräten Produktehygiene: • Umgang mit Lebensmitteln (korrekte Lagerung, Verarbeitung, Haltbarkeit) persönliche Hygiene: • insbesondere das Händewaschen Besondere Vorsicht ist mit dem Umgang von rohem Fleisch geboten. Salmonellen Die Infektion mit den Salmonellen-Bakterien führt beim Menschen meist zu Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes (zum Beispiel Brech-Durchfall). Die Ansteckung erfolgt hauptsächlich durch den Verzehr von kontaminierten, rohen Lebensmitteln wie Geflügel und Fleisch aber auch Eiern, Fisch oder Meeresfrüchten. Ebenfalls ist eine fäkal-orale Übertragung möglich. Toxoplasmose Der Erreger der Toxoplasmose ist bei den warmblütigen Tieren weltweit verbreitet. Die Katze nimmt eine besondere Stellung ein, da sie als Endwirt fungiert und den Erreger mit dem Kot ausscheidet. Menschen stecken sich vor allem über den Verzehr von rohem Fleisch / Geflügel an. Ebenfalls ist eine Ansteckung durch Kontakt mit katzenkotverschmutztem Gemüse oder durch den Kontakt mit Katzen oder ihren Exkrementen möglich. Eine Infektion verläuft mehrheitlich ohne Beschwerden. Eher selten treten grippeähnliche Symptome auf. Komplikationen treten auf, wenn während einer Schwangerschaft eine Erst-Ansteckung mit dem Erreger erfolgt. Wird die Infektion nicht behandelt, kann das ungeborene Kind infiziert werden. Dies kann von Augenschädigungen (Erblindung) über Hirnschäden (Wasserkopf) bis hin zur Fehlgeburt / Totgeburt führen. Insbesondere Schwangere sollten konsequent auf den Verzehr von rohem/ungenügend gekochtem Fleisch / Geflügel verzichten und rohes Gemüse und Früchte zuvor waschen. Auf eine besonders gute Händehygiene ist im Umgang mit Katzen, nach dem Zubereiten von rohem Fleisch, nach Gartenarbeiten und den dem Besuch von Sandspielplätzen zu achten. Hygiene, Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz - Verlag Bieri & Weder Corinne Noth und Meggy Bieri 2015 Persönliche Persönliche Hygiene Hygiene 24-6 29 Lehrkraftausgabe Persönliche Hygiene >> Waschküche Früher war es üblich die Wäsche zu kochen = waschen nahe am Siedepunkt. Heute wird, um die Umwelt zu schonen und Energie zu sparen vorwiegend das Schonprogramm gewählt. Durch den Einsatz von modernen Vollwaschmitteln ist dies normalerweise unproblematisch. Sie erzielen ein gutes Reinigungsergebnis und eine zufriedenstellende hygienische Reinheit. Dauerhaft stellt sich bei der Verwendung des Schonprogrammes kein Erfolg ein: Auf der Wäsche werden nicht alle Mikroorganismen entfernt und in der Waschmaschine kann sich ein Biofilm bilden. Deshalb sollten Textilien die potenziell (möglicherweise) vermehrt mit Mikroben belastet sind (Putzmaterial, Spültücher, Handtücher, Bettwäsche, Unterwäsche, Socken) bei 60 °C gewaschen werden. Weitere Handhabungshinweise sind: • getrennt nach Verschmutzung, Farbe und Pflegeetikett waschen • Maschine sofort ausräumen • Waschtrommel inkl. Gummi und Waschmittelschublade reinigen, trocken und offen stehen lassen • Filter regelmässig reinigen • verunreinigte oder nasse Wäsche schnellstmöglich reinigen >> Haustiere Krankheiten, die von Tieren auf den Menschen übertagen werden, nennt man Zoonosen. Auch wenn das Tier selber nicht krank ist, kann es Erreger auf sich tragen, die für den Menschen schädlich sein können. Haustiere übertragen Erkrankungen* oder Parasiten* wie: Würmer, Toxoplasmose, Salmonellen, Campylobacter, Tetanus, Hautpilze, Kryptokokkose, Papageienkrankheit (Ornithose), Zecken oder Flöhe. Die Übertragung erfolgt durch Berührung des Tieres, durch Kontakt mit dem Mund, durch das Einatmen oder durch Bisse und Kratzer. *Haustier übertragene Erkrankungen sowie Parasiten werden im Kapitel 2 ausführlich erklärt! Die Hygieneregeln im Umgang mit Haustieren betreffen alle. Besonders vorsichtig sollten die Hygienevorschriften eingehalten werden, wenn Kranke oder immungeschwächte Personen im Haushalt leben. Dann sind folgende Regeln zu beachten: • Nach dem Berühren der Tiere müssen die Hände gewaschen werden, ebenfalls nach der Reinging von Käfigen/Toiletten. • Das Gesicht nicht von Tieren ablecken lassen. • Ausscheidungen sind sofort zu beseitigen. • Tiere haben im Bett, in der Küche und am Esstisch nichts zu suchen. • Schlafstätten, Käfige, Futternäpfe und Spielzeug der Tiere sind regelmässig zu reinigen. • Je nach Gattung muss das Tier gepflegt werden (waschen, bürsten, kämmen). • Medizinische Massnahmen, wie Impfungen oder Entwurm-Kuren sind regelmässig durchzuführen. • eventuell muss der Wohnbereich vermehrt gereinigt werden. 30 Hygiene 24-7 Hygiene Hygiene, Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz - Verlag Bieri & Weder Corinne Noth und Meggy Bieri 2015 Lehrkraftausgabe Hygiene 1.6 Soziale Hygiene Psychohygiene Spychohygiene Die Psychohygiene dient zur Prophylaxe von seelischen Belastungen und psychischen Erkrankungen. Sie befasst sich mit Massnahmen, welche die eigene Person betreffen. Folgende Themenfelder werden durch die Hygiene abgedeckt: >> Auf- und Verarbeitungsfähigkeit Unser Leben ist nicht nur von schönen Momenten geprägt. Auch gibt es Phasen mit Schicksalsschlägen, Misserfolgen, Enttäuschung, negativen Erfahrungen und Krisen. Statt zu resignieren gilt es diese Phasen zu meistern. Ein Sprichwort besagt: «Jede Krise ist auch eine Chance»! In solchen Situationen kann es hilfreich sein, mit einer Vertrauensperson über die momentanen Schwierigkeiten zu sprechen oder bei dieser die augenblicklichen Gefühle ausdrücken zu können. Mit Weinen können wir Gefühle wie: Trauer, Schmerz und Leid verarbeiten. Es kann jedoch auch vorkommen, dass wir professionelle Hilfe durch eine Psychologin / einen Psychologen in Anspruch nehmen müssen, weil wir die Lebenskrise nicht alleine meistern können. >> Entlastungsfähigkeit Zu wissen, wo man sich in kritischen Situationen Hilfe ersuchen kann, trägt schon mal dazu bei, Belastungen abzubauen. Wichtig dabei ist, dass Hilfe angenommen und zugelassen wird. >> Entspannung/Erholung Um in anspannenden Phasen zu kurieren, gibt es diverse Möglichkeiten wie zum Beispiel: progressive Muskelrelaxation, autogenes Training, Atemübungen, Sport, Tanzen, Meditation, Wellness, gutes Essen, Ausflüge unternehmen oder Beziehungen pflegen. >> Reales Selbstbild Dazu gehört, seine eigenen Stärken und Defizite zu kennen, zu akzeptieren und damit umzugehen. Kann ich mich selber annehmen, so wie ich bin, nimmt mich das Umfeld auch entsprechend positiv wahr. >> Verdrängungsfähigkeit (Prioritäten setzen können) Sie beschreibt die Fähigkeit, den Fokus in vorübergehenden Phasen mit negativen Ereignissen, für den Augenblick auf die wesentlichsten, belastungsfreieren Handlungen richten zu können. Hygiene, Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz - Verlag Bieri & Weder Corinne Noth und Meggy Bieri 2015 Soziale Soziale Hygiene Hygiene 24-8 31 Lehrkraftausgabe Soziale Hygiene >> Lernfähigkeit Lernen erweitert den Horizont, fördert die geistige Beweglichkeit und steigert das Selbstwertgefühl. >> Kreativität Malen, musizieren, Texte schreiben, komponieren, etc. führen zu körperlicher und geistiger Ausgewogenheit und Glücksgefühlen. Sozialhygiene Sozialhygiene Sie befasst sich mit dem menschlichen Zusammenleben (öffentliche Gesundheitspflege). Die Hauptinhalte sind: • Die Beziehungen der Menschen untereinander: Dazu gehören Themen wie Kommunikation, Beziehung, Toleranz oder Konflikte. • öffentliches Gesundheitswesen • Wohnbedingungen Aufgabe 1.6.7 Notieren Sie, welche persönlichen Hygienemassnahmen Sie innerhalb eines Tages ausüben. Diskutieren Sie Ihren Tagesablauf zu zweit. 32 Hygiene 24-9 Hygiene Hygiene, Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz - Verlag Bieri & Weder Corinne Noth und Meggy Bieri 2015