hYgiene 1 Thema 1: Desinfektion - Definition, Ziel - laufende Desinfektion, Schlußdesinfektion Desinfektion: Verfahren zur gezielten, aber nicht notwendigerweise vollständigen Reduktion pathogener Keime, z.B. auf Händen, Hautoberflächen oder Materialoberflächen, z.B. medizinischen Geräten. Abtöten und Entfernung aller pathogenen Mikroorganismen Ziel: Unterbrechung der Infektionskette Infektionen erst gar nicht aufkommen lassen Desinfektionsverfahren: 1. physikalische Verfahren thermische Desinfektion Filtration (auch mechanische Desinfektion genannt) Strahlen 2. chemische Verfahren nutzen die keimschädigende Wirkung vieler Chemikalien aus Grundsubstanzen Alkohol Halogene : Chlor / Chlorkalk Brom Jod Fluor Aldehyde oxidierte Alkohole Formaldehyd: Fromalin sonstige Wasserstoffsuperoxyd Oxydationsmittel (Ozon) /Kaliumpermanganat Metallsalze Phenol - Perivate Säuren und Laugen Unterscheidung in: 1 : Grobdesinfektionsmittel Aldehyde und Halogene Flächendesinfektion Inventardesinfektion Wäschedesinfektion Faekaldesinfektion Instrumente und Geräte 2 : Feindesinfektionsmittel Alkoholbasis Desderman; Kodan; Sterillium zur Hände, Haut und Schleimhautdesinfektion hygienische und chirurgische Händedesinfektion Gebrauchsfertige Präparate im Spender fertig vorhanden Die Wirkung des Desinfektionsmittels ist abhängig von 1. der angewandten Temperatur 2. dem angewandten Verfahren 3. den chemischen Mitteln 4. der Einwirkungszeit 5. dem Durchdringungsvermögen des Mittels 6. der Keimzahl hYgiene 2 Richtlinien zur Auswahl des Desinfektionsmittels: 1. Zeitfaktor Je kürzer die Zeit, die zur Desinfektion zur Verfügung steht, desto höher ist die Konzentration des Mittels. 2. Konzentration Wie empfindlich ist das zu desinfizierende Material 3. Wirkungsspektrum Welche Keime, Bakterien, Pilze, Viren (nicht alle D.- Mittel haben eine volle keimtötende Wirkung) Bakterizid abtötend Bakteriostase im Wachstum gehemmt 4. Temperatur Umgebungstemperatur positiv Temperatur der Lösung negativ Können den Erfolg des Desinfektionsmittels beeinflussen. 5. Eiweißfaktor Nicht jedes Mittel kann Eiweiße durchdringen. Eiweiß kann den Erfolg des Desinfektionsmittels in Frage stellen (Vorhandene Eiweißreste müssen durchdrungen werden : Blut, Eiter, Sputum) Das Desinfektionsmittel darf keinen Eiweißfehler haben. Seifenfaktor : reinigende und desinfizierend Wirkung 6. Benetzungsfähigkeit gleichmäßige Benetzung der Gegenstände 7. Luft und Lichtbeständigkeit Wirksamkeit muß bei Licht und Luft erhalten bleiben 8. Geruchsfaktor soll angenehm riechen 9. allergene Wirkung soll keine Allergien hervorrufen 10. Giftigkeit Schutzmaßnahmen, Desinfektionsmittel sind Zellgifte Die Laufende Desinfektion : Vermeidung einer Infektion durch ausgeschiedene Krankheitskeime, während des Aufenthaltes des Patienten im Krankenhaus die Keime werden direkt an der Quelle vernichtet, die Gefahr der Weiterverbreitung ist damit eingedämmt täglich wiederkehrende Desinfektionsmaßnahmen Maßnahmen: feuchtes Wischen (Fußböden, Stühle, Tische, Wagen) Einlegen in Desinfektionslösung (Instrumente, Steckbecken, Tabletts) absprühen mit Desinfektionslösung als Grundlage gilt der Desinfektionsmittelplan Die Schlußdesinfektion : bei meldepflichtigen Erkrankungen nach dem BundesSeuchenGesetz Pocken Cholera Kinderlähmung Typhus offene TBC der Verdacht der Erkrankung wenn der Patient an einer meldepflichtigen Erkrankung verstarb Grippe Masern Keuchhusten 3%tige Performlösung Maßnahmen die nach : der Genesung der Entlassung einer Verlegung (Station o. Krankenhaus) dem Tod des Patienten durchzuführen sind Ziel : Krankheitskeime/ pathogene Keime zu Vernichten, die auf Einrichtung Gebrauchsgegenstände Raumluft auf den Boden Wände, Bad, WC, Wäsche, Matratzen, Decken usw. zurückgeblieben sind hYgiene Durchführung: Vorbereitung durch das Pflegepersonal tragen von Schutzkleidung Bett wird abgewaschen und durch einen roten Punkt gekennzeichnet und der Bettzentrale zugeführt Entsorgungscontainer bereitstellen Reinigen bis Augenhöhe ca. 1,50m 1. Sprühdesinfektion 2. Wischdesinfektion 3. Scheuerdesinfektion 3 hYgiene 4 Thema 2: Desinfektion - hygienische und chirurgische Händedesinfektion - Hautdesinfektion: vor Injektion, vor operativen Eingriffen (Wie?, wann?, Warum?, Womit?) Desinfektion: Verfahren zur gezielten, aber nicht vollständigen Reduktion pathogener Keime, z.B. auf Händen und Hautoberflächen oder Materialoberflächen Abtöten bzw. entfernen von Mikroorganismen hygienische Händedesinfektion: ca. 3 ml alkoholisches Händedesinfektionsmittel auf den Händen verreiben und einwirken lassen, bis das Mittel verdunstet ist (mind. 30 Sekunden) Spenderbetätigung immer mit Ellenbogen oder Unterarm Nagelfalz und Fingerzwischenräume berücksichtigen waschen der verschmutzen Hände erst nach der Desinfektion Hautpflege um Hautverletzungen zu vermeiden (fördert Wachstum pathogener Keime) Zeitpunkte der Durchführung: vor Betreten und Verlassen des Patientenzimmers vor Kontakt mit Patienten die vor Infektionen geschützt werden müssen vor dem Zubereiten des Essen vor dem Verabreichen und Zubereiten von Medikamenten vor Invasiven Eingriffen chirurgische Händedesinfektion: besteht aus Waschen und Desinfektion der Haut wird vor allen operativen Eingriffen durchgeführt Hände und Unterarme sind Keimarm nicht Keimfrei um die Vorgebenden Zeiten einzuhalten sollte ein Kurzzeitwecker im Waschraum vorhanden sein 1. Waschen: Hände und Unterarme werden mit einer Seifenlösung ca. 3 Minuten gewaschen Fingernägel und Handinnenfläche werden ggf. mit einer sterilisierten Nagelbürste gereinigt Wasserhähne, Desinfektionsmittel-, und Seifenspender werden mit den Ellenbogen bedient Hände werden mit sterilisierten Handtüchern abgetrocknet 2. Hautdesinfektion: nach Abtrocknen der Hände und Unterarme werden diese 5 Minuten lang immer wiederholend (mind. 2x) mit Sterillium o.ä. benetzt Hände und Unterarme sollten sich über dem Ellenbogengelenk befinden um ein Zurücklaufen des Desinfektionsmittels aus dem unsterilen Bereich zu verhindern Stufenschema zur Hautdesinfektion: Die Durchführung der Desinfektion wird dem Infektionsrisiko des Eingriffs angepaßt: 1. Geringes Infektionsrisiko: Intra-, subkutane und intravenöse Injektionen und Blutentnahmen gebräuchliche Methode: Hautdesinfektionsmittel auftragen, entweder aufsprühen oder mit einem satt getränkten Tupfer. Die Einwirkzeit von 30 Sekunden beachten (bzw. Herstellerangaben beachten). optimale Methode: Punktionsstelle mit desinfektionsmittelgetränktem Tupfern mehrfach abreiben und Einwirkzeit beachten. 2. mittleres Infektionsrisiko: Venenverweilkanülen/- katheter, intramuskuläre Injektion, Blutkulturen Punktionsstelle mit sterilen, desinfektionsmittlegetränktem Tupfern mehrfach abreiben. Einwirkzeit beachten (30 sec), dann erneut auftragen und wieder Einwirkzeit beachten hYgiene 5 3. hohes Infektionsrisiko: z.B. Punktionen von Körperhöhlen Haut reinigen, ggf. enthaaren und entfetten Desinfektionsmittel zweimal auftragen nur sterile Tupfer verwenden für den Arzt sterile Handschuhe und evtl. Mundschutz richten z.B. Operationen: Haut wird in der Regel schon auf der Station gereinigt und enthaart durch das alkoholhaltige Desinfektionsmittel wird die Haut entfettet und gleichzeitig desinfiziert durch die Färbung (meist auf Brombasis) des Desinfektionsmittels kann genau beurteilt werden, ob die Haut vollständig bedeckt wird bei Anwendung von HF- Geräten (Diathermie) muß unbedingt darauf geachtet werden, das keine Feuchtkammern entstehen Kriechstrom Verbrennungen hYgiene 6 Thema 3: Sterilisation - Definition, Ziel - Sterilisationsverfahren: Heißluft, Autoklav, Gassterilisation (Formalin) Sterilisation : Verfahren mit dem Ziel der absoluten Keimfreiheit alle Mikroorganismen in und an der Oberfläche eines zu sterilisierenden Gegenstandes werden einschließlich ihrer Überlebensformen (Sporen) abgetötet oder irreversibel geschädigt, sie sind also inaktiv vorhanden Alle Gegenstände und Substanzen, die bei ärztlichen und pflegerischen Eingriffen verwendet werden Voraussetzungen: Das Sterilisationsgut muß sauber, trocken und funktionsfähig sein Geräte müssen soweit wie möglich zerlegt werden Sterilgutcontainer und Sterilisierkammer dürfen nicht überfüllt sein Das Sterilisationsgut sollte immer in kleinen Einheiten zusammengepackt werden, da sonst kalte Inseln entstehen können, die Temperatur ist somit nicht in jedem Bereich gleich, die Sterilisation ist demnach nicht gewährleistet. Verpackung besteht aus Material das Keimabweisend, aber dampfdurchlässig ist Verpackung: 1. Einfach- Verpackung: kurzfristige und gut geschützte Lagerung 2. Zweifach- Verpackung: längere Lagerdauer aseptisches Anreichen Für den Transport und die Lagerung von sterilisiertem Material ist eine Metallbox notwendig Die Operationsabteilung ist als sogenannte "Dritte- Verpackung" anzusehen 3. Physikalische Verfahren : Heißluftsterilisation: trockene Hitze umspülen des Sterilisationsgutes mit heißer Luft Temperaturen von 160- 200°C Temperatur - Überprüfung mit Maximaltherometer Klingekontaktthermometer Thermo - elektrische - Messung Sterilisationszeit 10- 200 Minuten abhängig von Temperatur und Sterilisationsgut Anwendungsbeispiele: Metalle, Glas (200°C hitzebeständig), Porzellan, Puder, Öle, Salben keine Textilien und Papier Das Vorgehen bei der Heißluftsterilisation Material gründlich reinigen und trocknen Chargenzeit / Betriebszeit Erwärmungszeit (um in der Kammer die gewünschte Temperatur zu erreichen) Ausgleichszeit Sicherheitszuschlag beginnend am Ende der Erwärmungszeit Abtötungszeit bei 200°C 20min bei 180°C 30min bei 160°C 90min Auskühlzeit öffnen wenn Temperatur um 100°C ist hYgiene 7 Dampfsterilisation: Feuchte Hitze Autoklavierung Eindringen von gespanntem gesättigten Wasserdampf in die Mikroorganismen, die dadurch aufquellen Dampfdruck von 2- 3 bar Temperatur von 121- 134°C Sterilisationszeit ist abhängig von Druck und Temperatur von 3- 15 Minuten 1,0 bar 120°C 30min 2,0 bar 134°C 10min 3,0 bar 134°C 3min dem Dampf- Luft- Gemisch wird die Luft entzogen Vakuum Anwendungsbeispiele: Instrumente, Textilien, Verbandsstoffe, Glaswaren keine Puder, Öle, Salben und Optiken Biologische Überprüfung mit Erdsporen / Sporenerde Indikationsstreifen = verändern die Farbe bei o.K. Ionisierende Strahlen: z.B. Gammastrahlen Einwirkung energiereicher Strahlung auf das Sterilisationsgut keine hohe Temperatur und kurze Einwirkzeit Anwendungsbeispiele: Einmalartikel aus Kunststoff, Latex, Gummi, Nahtmaterial ultraviolette Strahlen geringe Eindringtiefe evtl. Keimreduzierung Alpha - Strahlen geringe Energie geringe Tiefenwirkung Beta - Strahlen Lebensmittelsterilisation Arzneimittel Gamma - Strahlen Sterilisation von Einmalartikeln Kobalt 60 als Strahlenquelle hohe Energietiefe keine Verstrahlung der Gegenstände 2. Chemisch- physikalische Sterilisation : Gassterilisation Gasarten: Formalin Ethylenoxyd Formalinsterilisation d.h. mittlere Temperatur (55-60°C) = mittlere Einwirkzeit Kunststoffe die hohen Temperaturen nicht ausgesetzt werden können Gefäßprothesen Herzklappen Schrittmacher hYgiene 8 Thema 4: Immunisierung - Ziele - aktive und passive Schutzimpfung - empfohlene Schutzimpfungen für das Pflegepersonal Definition: Herbeiführen einer Immunität des Organismus Immunität: Unempfänglichkeit des Organismus für eine Infektion mit pathogenen Mikroorganismen und der Toxinen. Kann angeboren oder erworben sein. Stille Feigung: Immunisierung ohne Impfung oder Erkrankung Nestschutz: von der Mutter übertragene Immunität, hält nur kurz an Schutzimpfung: künstliche Immunisierung gegen bestimmte Erkrankungen, ohne das der Betroffene zuvor die Erkrankung durchmachen mußte Dokumentation von Schutzimpfungen in einem Impfausweis Empfohlene Schutzimpfungen: Diphterie Tetanus Poliomyelitis Influenza (bei Älteren Menschen oder Pandemien) Cholera, Typhus, Gelbfieber, FSME bei einem Aufenthalt bzw. Reise in Infektionsgebiete Tollwut, Hepatitis A und B, Tuberculose bei bestimmten Berufsgruppen passive Schutzimpfung: Übertragung von spezifischen Antikörpern gegen bestimmte Erreger oder Toxine, die von einem anderem Organismus gebildet worden sind. heterogene Impfseren stammen von Tieren homologene Impfseren stammen von Menschen Immunglobuline werden immer dann geben, wenn der Verdacht einer Infektion besteht und ein sofortiger Schutz erforderlich ist. Komplikationen: anaphylaktischer Schock da Reaktion auf die Körperfremden Eiweiße aktive Schutzimpfung Verabreichung von: Lebendimpfstoffen abgeschwächte Krankheitserreger Totimpfstoffen Antigene toter Krankheitserreger Toxoidimpfstoffen "entschärfte" Giftstoffe Der Organismus des Geimpften bildet aktiv Antikörper und Gedächtniszellen gegen die Erreger und ist im Falle eines tatsächlichen Eindringens des Erregers in der Lage, diese schnell und meist ohne erkennbare Krankheitszeichen zu vernichten. Simultanschutzimpfung: die gleichzeitige aktive und passive Schutzimpfung Antikörper stehen zur akuten Immunisierung zur Verfügung Antikörper werden vom Körper eigenständig gebildet während ein wirksamer Schutz schon besteht. hYgiene Empfohlene Schutzimpfungen für das Krankenpflegepersonal: Hepatitis B: auch Serum- oder Spritzenhepatitis genannt Übertragung durch Körpersekrete: Blut, Blutprodukte, Speichel, Samenflüssigkeit und Vaginalsekret gefährdete Personengruppen sind: Krankenpfegepersonal, vor allem Berufsanfänger Inkubationszeit beträgt: 1- 6 Monate chronischer Verlauf bei ca. 10% der Erkrankten eine der häufigsten Berufs- Infektionskrankheiten im medizinischen Bereich Impfstoff: Gen-H-B-Vax oder Engerix aktiv und passive sowie Simultanschutzimpfung möglich, z.B. bei einem Arbeitsunfall Eine Impfung gegen Hepatitis B schützt auch vor einer Hepatitis D Verabreichungsform: 3 i.m. Injektionen 1. Impfung 2. Impfung nach 4 Wochen 3. Impfung nach 6 Monaten Immunisierung hält ca. 10 Jahre an Nachimpfungsempfehlung: nach einem Jahr und nach 5 Jahren, Titerabhängig Dokumentation der Impfung im Impfpaß Andere empfohlene Schutzimpfungen betreffen Pflegepersonal die in speziellen Bereichen eingesetzt sind: Tropenmedizin Meningitis TBC 9 hYgiene 10 Thema 5: Individualhygiene - persönliche Hygiene und Berufskleidung im Krankenhaus - Richtlinien Rückenschonender Arbeitsweise Definition: Die persönlicher Körperhygiene beinhaltet im Krankenhaus den Selbstschutz und den Schutz dritter vor Infektionen Ziel die Vermeidung der Übertragung von Keimen jeglicher Art persönliche Hygiene: steigern des persönlichen Wohlbefinden unterstützt die keimreduzierenden Maßnahmen des Krankenhauses, werden diese vernachlässigt ist der Patient und das Pflegepersonal gefährdet 1. Körperpflege: Schweiß- und Körpergeruch sollte entfernt werden 2. Hände: unlackierte, kurze und nicht spitz gefeilte Nägel Hautschutz und Pflege der Hände 3. Haare und Gesicht: zusammenbinden und nicht berühren Haare sind Keimträger Schutz von Haaren und Gesicht, wenn mit Kontamination durch Spritzer zu rechen ist Berufsbekleidung des Pflegepersonal: Unfallverhütungsvorschrift wurde durch die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege erstellt um ein Unfallrisiko zu minimieren 1. Berufbekleidung: tragen von sauberer Bekleidung mindestens 2x wöchentlicher Wechsel oder nach Beschmutzung kochbar und desinfizierbar Baumwolle und Kunstfasergemisch (70%:30%) muß Luftdurchlässig sein keine elektrostatische Aufladung 2. Schutzkleidung Unterscheidung in Patienten- und Bereichsbezogene Schutzkleidung muß vom Arbeitgeber gestellt und gereinigt werden bei Kontaminationsgefahr ablegen wenn Kontaminationsgefahr vorüber ist ablegen bei betreten von Aufenthalts- bzw. Speiseräumen anlegen von Schutzschürzen oder -kitteln wenn mit Durchnässung zu rechnen ist besteht aus: Haube, Mundschutz, Handschuhen Arbeitsbereiche in denen immer Schutzkleidung zu tragen ist Sterilisation, Intensivstation, Endoskopie-, OP- und Infektionsbereich Zytostatikazusamensetzungen sachgerechte Entsorgung und Aufarbeitung der Schutzkleidung 3. Reinigung und Desinfektion der Hände bei Dienstbeginn vor und nach Pflegeverrichtungen vor dem Umgang mit Medikamenten vor dem Zubereiten von Speisen 4. Handschuhe tragen zum Schutz vor Ausscheidungen, Blut, Sekreten tragen bei Anwendung von hautschädigenden Stoffen zum Reinigen und Desinfizieren 5. Schuhe sollten gut zu reinigen und zu pflegen sein eine rutschfeste Sohle besitzen Fersenriemen Flüssigkeitsdichte Schuhe wenn mit durchnässen zu rechen ist volldesinfizierbare Schuhe im OP- Bereich 6. Schmuck: ablegen von Schmuck im Hand-, Arm- und Halsbereich erhöht Unfallgefahr erhöht Infektionsübertragung hYgiene 11 Rückenschonende Arbeitsweisen: Prophylaxe möglicher Rücken-, Wirbelsäulen- oder Gelenkschäden die eigene Gesundheit zu erhalten und die Kräfte zu schonen ist genauso wichtig wie den Patienten zu aktivieren Prophylaxen sind: Eigenverantwortung für sich selbst zu tragen physiologische Belastung der Wirbelsäule (keine kombinierte Bück-Drehbewegung) Patientenressourcen ausschöpfen Hilfsmittel wie Patientenlifter, Roll/Zugbrett einsetzen Rhythmik und Koordination bei der Bewegung Entspannungstechniken einüben Ausgleichssport betreiben Rückenschule besuchen Prinzipien: Patientenressourcen nutzen Umfeld organisieren einschätzen ob Hilfe erforderlich ist Raum zur Bewegung schaffen Hilfsmaterialien bereitstellen tragen von geeignetem Schuhwerk (Rutschfeste Sohle, Fersenriemen) Arbeitshöhen anpassen Standfläche und Stabilität vergrößern gebeugte Knie Schritt- Grätschstellung Verlagerung des Körperschwerpunktes Korrekt heben, tragen, bücken Lasten einschätzen körpernahes Tragen von Lasten richtige Atmentechnik keine Bück- Drehbewegung durchführen Günstige Sitzhaltung einnehmen Kutschersitzhaltung Entlastung und Entspannung suchen hYgiene 12 Thema 6: Krankenhaushygiene: - Definition - Maßnahmen, Überwachung - allgemeine Isolierungsmaßnahmen, Umkehrisolierung Definition: Maßnahmen zur Bekämpfung von Erregern die im Krankenhaus durch Personen, Instrumente und Geräte übertragen werden und den Kranken zusätzlich gefährden Maßnahmen zur Verhütung von Erkrankungen Maßnahmen: Antiseptische Maßnahmen: richtiges Einsetzen von Desinfektionsmittel: Hände, Instrumente, Utensilien und Oberflächen Einhalten der Hygienerichtlinien (Desinfektionsmittelplan) Aseptische Maßnahmen richtiger Umgang mit Sterilgut Einhalten aseptischer Regeln chirurgische Händedesinfektion Sterilisationsverfahren Organisation und Planung Hygienefachkraft Hygienekommission: Hygeniker, ärztlicher, technischer und pflegerischer Leiter, Apotheker Ausführung alle Personen Überwachung und Kontrolle optische Inspektion Erfassung von Sekundärinfekten Überwachung der Antibiotikatherapie Kontrolle von Risikopersonalgruppen (Küchenpersonal) Kontrolle von Lüftungs- und Klimaanlagen gezielte Umgebungsuntersuchung: Abklatsch Gesetzesgrundlagen: BSeuchG Gesundheitsamt DGHM: Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie BGA: Robert- Koch- Institut Isolationsformen: Isolierung: um Übertragungen von Infektionen zu vermeiden 1. Standartisolierung meist auf chirurgischen Stationen Patienten mit infizierten Wunden Beachten der Trennung in septische und aseptische Bereiche Kennzeichung des Zimmers mittels rotem Punkt Patient darf des Zimmer nur mit der Erlaubnis des Arztes verlassen bei direktem Kontakt tragen von Schutzkitteln ggf. Handschuhe und Mundschutz Händedesinfektion vor Verlassen des Zimmers 2. strikte Isolierung betrifft Patienten mit übertragbaren Erkrankungen z.B. Gelbfieber, Tollwut, offener Tbc Infektionsabteilung Patient darf das Zimmer nicht verlassen Immer tragen von Schutzkittel bei fehlender Immunität oder aerogenen Keimen tragen eines Mundschutzes Händedesinfektion vor Verlassen des Zimmers seperates Eßgeschirr bzw. Einmalgeschirr Kennzeichnung des Zimmers spezielle Entsorgungscontainer Notar und Seelsorger dürfen auf jeden Fall das Zimmer betreten sonst gilt: Minimum an Besuchern hYgiene 3. Schutzisolierung auch Umkehrisolierung genannt notwendig bei Immundefekten, vor und nach Knochenmarkstransplantationen schützt den Patienten vor Keimen seiner Umgebung Reduktion der Keime in der Umgebung Ein- und Ausschleusen tragen von Schutzkleidung und Mundschutz Händedesinfektion vor Betreten des Zimmers sofortige Entfernung benutzter Materialien ggf. Verwendung steriler Wäsche oder ein steriles Bett Verminderung der körpereigenen Keime Körperpflege mit Desinfektionsmitteln sofortige Entfernung von Aussscheidungen täglicher Wechsel der Wäsche Früherkennung und Frühbehandlung trotzdem auftretender Infektionen 2x tägliche Temperaturkontrolle sorgfältige Inspektion der Haut auf Defekte jegliche Krankheitssymptome egal welcher Art sollt der Patient sofort mitteilen Schutz vor Verletzungen 13 hYgiene 14 Thema 7: Abfälle im Krankenhaus und ihre Entsorgung Neben den vielen Materialien und Geräten, die nach der Verwendung am Patienten wieder aufbereitet werden, gibt es zahlreiche Stoffe, die als Abfall anfallen. Diese Stoffe sind häufig stark mit Krankheitserregern belastet, die innerhalb des Krankenhauses nicht verbreitet werden dürfen, auf einer öffentlichen Deponie jedoch keine Gefahr darstellen. Gesetzesgrundlagen für die Entsorgung: BseuchG BGA = Robert - Koch - Institut Abfallbeseitigungsgesetz Merkblatt der zentralen Abfallbeseitigung Um die vorgegebenen Richtlinien zu erfüllen, ist der Krankenhausträger und der zuständige Kreis bzw. die Gemeinde verantwortlich. Stufen der Abfallbeseitigung: 1. Sammlung: 2. Transportieren und Lagern innerhalb oder außerhalb des Krankenhauses, ggf. vorbehandeln 3. Beseitigung und Vernichtung: Deponieren Verbrennen Einteilung der Abfälle im Krankenhaus: A Hausmüll alle organischen Abfälle von Küche, Kantine und Pflegestationen Essensreste werden entweder verbrannt oder speziell desinfiziert und zur Mast von Tieren verwendet B Krankenhausspezifischer Müll: Gefahr der Kontamination und der Keimverschleppung Blut, Eiter, Sekrete infektiöses Verbandsmaterial Abfälle von Infektionsabteilungen sind laut Richtlinien des Robert- Koch- Institut zu entsorgen C Sondermüll Labor radioaktive Abfälle, Chemikalien Medikamente Baterien Organe Beseitigung ist eher ein ethisches Problem: Sondermüllverbrennungsanlage Behälter: 1. Einwegbehälter verschließbar, geruchsdicht, feuchtigkeitsbeständig und transportfest für Abfälle der Gruppe C für Abfälle die zu Verletzungen führen können: Einmalkanülen,- nadeln,- skalpelle stichfeste Behältnisse 2. Rücklaufbehälter Zur Sammlung von Papier und Glas 3. Säcke Fassungsvermögen von 70L sollte nicht überschritten werden hYgiene 15 Thema 8: Einflüsse von Wetter und Klima auf die Gesundheit des Menschen Wetter und Klima Wetter: Gesamtprodukt aus verschiedenen Einflußgrößen an einem bestimmten Punkt auf der Erde Sonneneinstrahlung Temperatur Niederschläge es ist den Jahreszeiten entsprechend unterschiedlich die Witterung ist das Wetter über mehrere Tage Klima ist der gemessene Mittelwert eines geographisch umschriebenen Raum über ein Jahr hinaus ergibt sich aus der langjährigen Beobachtung der registrierten Wetterstände der Erde Klimazonen: Tropische Zonen Subtropische Zonen Gemäßigte Zonen 0 -20°C / regelmäßiger Wechsel der Jahreszeiten Polar Zonen Nordpol -60 C Südpol - 80 C Klimaarten : Schonklima Mittelgebirge Reizklima Nordsee Schon/Reizklima Ostsee Reisen in eine andere Klimazone wirkt auf das vegetative Nervensystem der Körper muß sich erst aklimatisieren Klimafaktoren : 1. Lufttemperatur abhängig von der Klimazone und Jahreszeit 2. Luftbewegung Luftdruck und - strömungen durch Erwärmung entstehen aufsteigende Luftmassen es entsteht ein Sog "Tiefdruckgebiet" abgekühlte Luftmassen sinken auf die Erdoberfläche herab es entsteht ein hoher Luftdruck "Hochdruckgebiet" 3. Luftfeuchtigkeit abhängig von Jahreszeit und Klimazone 4. Strahlungstemperatur Temperatur wird in Abhängigkeit von der Luftbewegung und der Sonneneinstrahlung gemessen hYgiene 16 Reaktionen des Körpers 1. physiologische Körperreaktionen Sonnenlicht hat eine therapeutische Wirkung auf den menschlichen Körper Vitamin D - Synthese Positive Wirkung auf die menschliche Psyche und das Nervensystem steigert das Wohlbefinden 2. pathologische Körperreaktionen Zu hohe Luftfeuchtigkeit, hohe Umgebungstemperaturen und zu geringe Luftbewegung können die Wärmeregulation des Körpers behindern Hitzschlag Langanhaltende Kälte unter 0°C führt zur Abkühlung des Körpers und kann ein Absinken der Körpertemperatur zur Folge haben bishin zu Erfrierungender Akren Meteorotrope durch das Wetter oder Klima bedingte Erkrankungen Inversionswetterlagen Smog: Bronchitis, Asthma Föhn Fallwind: Depressionen, Euphorie, Migräne, allgemeine Abgeschlagenheit, Leistungstief der Körper reagiert auf verschiedene Klimata mit vegetativen Veränderungen Hämatopoese : pro 1m³ Blut/ 4,5mio Blutkörperchen Höhentraining für Sportler (physiologisch) Wetterfühligkeit An Narben oder verheilten Frakturen "erkennen" die Patienten den Wetterumschwung Asthma und Herzerkrankte sind Wetterfühlig jahresspezifische Erkrankungen: Abhängig vom Verhalten der gesamten Bevölkerung 1. Frühjahr: Müdigkeit Begriff aus früherer Zeit, durch Vitaminmangel entstandene körperliche Abgeschlagenheit Erkältungen Allergien 2. Sommer: Allergien Magen- Darm- Erkrankungen meist durch Lebensmittel hervorgerufen Meningitis (FSME "Vermehrungszeit" der Zecken) Poliomyelitis Infektion in Frei- und Schwimmbädern 3. Herbst: Erkältungen Enzephalitis (SSME "Vermehrungszeit" der Zecken) 4. Winter: Erkältungskrankheiten grippale Infekte Klimatherapie: Reizklima: Bronchitis, Asthma, Hauterkrankungen Schonklima: zur Erholung und Entspannung hYgiene 17 Thema 9: Lärm und seine Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen Lärm : ein unerwünschter, belästigender und ggf. schädigender Schall wird in Dezibel (dB(A)) gemessen (A) Filtergröße entsteht an einer Emissionsquelle wirkt nicht nur auf den Gehörapparat und Gehörsinn wirkt auch über zentralnervöse Impulse auf den Gesamtorganismus Körperliche Reaktionen auf Lärm: indirekte Wirkung: reversibel Blutdruckanstieg Pupillenerweiterung Ausschüttung von Katecholaminen Verringerung der Magensaft- und Speichelproduktion Erhöhung der Atem- und Pulsfrequenz Veränderung des Hirnstrombildes, der Muskelaktiviät und des elektrischen Hautwiderstandes direkte Wirkung: irreversibel: Störungen des psychichen Wohlbefindens, z.B. Schlafstörungen kann zu Gehörschädigungen und Schmerzreaktionen führen Lärmtrauma: verursacht durch einmalige Einwirkung z.B. Explosion, plötzlich hoher Lärmpegel Emissionsquellen Umwelt Arbeitsplatz Schwerindustrie Großraumbüro Innenraum Diskothek Aussenraum Verkehr Flugzeuge Immission Schallreiz Stärke Häufigkeit Dauer Zeitpunkt Empfindliches Individuum Reaktion 85dBA Hörschädigungen 85dBA vegetatives ZNS 70dBA Psyche 35dBA Schlaf /Entspannung Lärmstufen Stufe 1 : 30 - 65 dB(A) : psychische Belästigung (hängt von der individuellen Einstellung ab) Nervös, Reizbar, Leistungs- und Konzentrationsverlust Stufe 2 : 65 - 90 dB(A): Lebensumgebung z.B.: Hypertonie, Herzklopfen, Hypotonie Erhöhung von Atem- und Pulsfrequenz, Stoffwechselstörungen diese Faktoren sind reversibel Stufe 3 : 90 - 120 dB(A): Außer der Schäden von 1 - 2 kann das Hörorgan betroffen werden, erst noch reversibel, schließlich irreversibel , Durchblutungsstörungen über Jahre. z.B. 10 Jahre arbeiten bei einem Lärmpegel von 90 - 95 dBA 5% der Mitarbeiter erleiden eine Lärmschwerhörigkeit oder Taubheit. Kumulation : Anhäufung von Symptomen Stufe 4 : über 120 dB(A) Schmerzschwelle ist überschritten / Lärm = Schmerz Irreversible Schädung des Innenohres Direkte Schädigung durch Extrem laute Geräusche 120 dBA - akutes Lärmtrauma - Berufschwerhörigkeit - Explosion Taubheit (Knalltrauma) hYgiene 18 Beeinflußung des Schlafes ? das Gehör schläft nicht schon ab 36 dBA Es können Gesundheitsschäden auftreten wird man durch Geräusche mehrmals in der Nacht erweckt man ist gereizt, Leistungsfähigkeit nimmt ab Schlafdefizite kann man nicht ausgleichen Gewöhnung an immer wiederkehrende, leise und monotone Geräusche ist möglich Schlaf und Lärm im Krankenhaus : technischer Lärm Unterhaltung des Personals untereinander ! sensible Geräuschempfindungen des Patienten Lärmschutz: Emissionsschutz: Reduzierung der Schallerzeugung und -abstrahlung Schalldämmende Technologie Schallisolierung Baulärmgesetz Verkehrslärmgesetz Immissionsschutz: Schutz gegen die Einwirkung vorhandenen Schall Lärmreflektierende Hindernisse Wände und Fenster Wellen im Straßenverkehr Mensch Individueller Schutz Gehörschutz hYgiene 19 Thema 10: Sucht und Mißbrauch - Suchtmittel - Bedeutung, Wirkung, Gefahren Sucht und Mißbrauch: Sucht: Zustand periodischer und chronischer Vergiftungen das übermäßige Verlangen nach dem Suchtmittel die Tendenz zur Erhöhung der Dosis psychische und physische Abhängigkeit von Suchtmitteln Abstinenzerscheinungen nach Absetzen des Mittels nachteilige Folgen für das Individuum und die Gesellschaft Suchtmittel: 1. Tabletten: Analgetika Schmerzmittel Tranquilizer Beruhigungsmittel Sedativa Schlaf und Beruhigungsmittel Weckamie Aufputschmittel Laxantien Abführmittel 2. Nikotin 3. Alkohol 4. halluzinogene Drogen Kokain Heroin LSD Cannabis Mißbrauch: die nicht sachgemäße oder über das sachgerechte Maß hinausgehende Anwendung von Arznei- oder Genußmitteln erstes Stadium der Sucht Bedeutung von Drogen: Alkohol und Nikotin: Gesellschaftlich sind Alkohol und Nikotin "anerkannte" Drogen Werden diese Genußmittel allerdings über einen längeren Zeitraum in größeren Mengen konsumiert, gelten auch sie in der Gesellschaft als Droge Halluzinogene Drogen: Canabis und LSD sind bewußtseinsverändernde Drogen, die noch bis in unser Jahrhundert hinein im medizinischen Bereich zur Schmerztherapie eingesetzt wurden. Heute sind beide Stoffe durch das Betäubungsmittelgesetzt aus dem Verkehr gezogen worden Gesellschaftlich sind diese Drogen, egal in welcher Konsummenge nicht akzeptiert Wirkung: psychische Abhängigkeit Beschaffung der Droge steht im Vordergrund alle damit verbundenen Gefahren sind unrelevant unkontrollierter Konsum berauschender angenehmer Zustans soll beibehalten werden körperliche Abhängigkeit zeigt sich durch Entzugserscheinungen bei Wegfall der Droge körperliche Symptome: Schwitzen, Zittern, Darmkrämpfe und epileptische Anfälle hYgiene 20 Gefahren bzw. Folgen: Persönlichkeitszerfall Konzentrationsstörungen soziale Folgen: Zerrüttung von Partnerschaften und Familie Verlust des Arbeitsplatzes sozialer Abstieg organische Folgen: ZNS- Störungen Blutbildveränderungen Herz- Kreislaufveränderungen Stoffwechselstörungen Beeinträchtugung des Immunsystem Therapie bei Alkoholikern: Therapieziel ist die dauernde Abstinenz 1. Motivationsphase: Eigeninitiative des Patienten 2. Entgiftungsphase: stationäre Aufnahme in einem Akutkrankenhaus da extrem lebendsbedrohliche Entzugerscheinungen auftreten können, z.B. zerebrale Krampfanfälle. 3. Entwöhnungsphase: in spezialisierten Langzeiteinrichtungen Erkennung des süchtigen Fehlverhaltens Abbau der Realitätsflucht 4. Nachsorge- und Resozialisierungsphase: berufliche und soziale Rehabilitation Kontaktaufnahme zu Selbsthilfegruppen: Blaues Kreuz Anonyme Alkoholiker Berratungsstellen für Suchtkranke Rückfallquote 70- 80% hYgiene 21 Thema 11: Verhütung und Bekämpfung nosokomialer Infektionen - Definition - Erreger - gefährdete Personengruppen - begünstigende Faktoren für die Entstehung nosokomialer Infektionen - Maßnahmen zur Verhütung und Bekämpfung Definition: im Krankenhaus erworbene Infektion Jede durch Mikroorganismen hervorgerufene Infektion, die im ursächlichen Zusammenhang mit dem Krankenhausaufenthalt steht, unabhängig davon, ob Krankheitserscheinungen vorliegen oder nicht. Fast jede zweite Infektion, die stationär behandelt wird, ist auch dort entstanden und ist für den Patienten nicht selten lebendsbedrohlich. Synonym gebrauchte Begriffe: infektiöser Hospitalismus Krankenhausinfektion Hospitalinfektion Entstehungsarten: 1. Direkter Übertragungsweg: Kontakt- und Schmierinfektionen Tröpfcheninfektionen Nahrungsmittel und Wasser Blut 2. Indirekter Übertragungsweg: Hände Zwischenwirte Unbelebte Infektionsquellen Erreger: Staphylokokkus aureus: Besiedelung im oberen Nasen- Rachenraum, Abzeß, Haut- und Wundinfektionen, Gastro-, Enteritis, Sepsis Staphylokokkus epidermis: Besiedlung der Haut und Schleimhäute, Erreger von Endokarditiden, Wundinfektionen, septischer Krankheitssymptome bei dauernd oder vorübergehend in den Körper eingebrachten Kunststoffen (ZVK) Streptokokken: grampositive Ketten- Kugelbakterien, keine Sporenbildner, Scharlach, HNO - Infektionen, Wundinfektionen Pseudomonas: Boden- und Wasserkeim, sog. Erreger des blaugrünen Eiters, Sepsis, Endokarditis, Wundinfektionen Escherischa coli: Harnwegsinfekt, Lebensmittelvergiftung, Wundinfektion, Meningitis Salmonellen : Lebensmittelvergiftung, Typhus, Gastroenteritis Serratia marscenszenz: Multiresistent, Wund-, Harnwegs- und Lungeninfektion gefährdete Personengruppen: herabgesetzte Körperresistenz: Zytostatikatherapie, Alte Patienten, AIDS- Patienten herabgesetzte psychische Resistenz durchbrochener natürlicher Schutz (Verletzung, liegende Sonde oder Katheter) diagnostische, therapeutische und pflegerische Eingriffe Antibiotikabehandlung: verminderte Immunabwehr, Resistenz Früh- und Neugeborene nur geringe Abwehr vorhanden begünstigende Faktoren: Mißachtung der Antiseptischer Maßnahmen: Kontamination der Hände des Pflegepersonal Mißachtung der Aseptischen Maßnahmen: unsteriles Instrumentengut langandauernde Invasive Maßnahmen zur Diagnostik und Therapie (Katheter, Langzeitbeatmung) Mangelnde Aufklärung des Personals und des Patienten hYgiene 22 Maßnahmen zur Verhütung und Bekämpfung: Hygienegerechtes Verhalten im Patientenumgang kann die Häufigkeit von Nosokomialinfektionen um bis zu 30% vermindern. Dazu gehört: laufende Desinfektion persönliche Hygiene konsequentes Einhalten aseptischer und antiseptischer Richtlinien Erkennung und Beseitigung von möglichen Infektionsquellen Abklatsch rechtzeitige Isolierung von Patienten mit Infektionskrankheiten gehäuft auftretende Infektionen müssen durch die Hygienefachkraft dem Gesundheitsamt gemeldet werden hYgiene 23 Thema 12: Grundnährstoff: Eiweiß Aufbau von Eiweißen: 1. Aminosäuren 2. Proteine 3. Proteide Aminosäuren Aminosäuren sind die einfachsten Eiweißstoffe und bestehen aus bestimmten Grundelementen: C: Kohlenstoff O: Sauerstoff H: Wasserstoff P: Phosphor S: Schwefel N: Stickstoff * * * * Es gibt 20 verschiedene Aminsosäuren, von denen 8 für den Körper essentiell sind er kann sie nicht selber synthetisieren und muß sie mit der Nahrung zu sich führen 1. Phenylalanin 2. Isoleucin 3. Tryptophan 4. Methionin 5. Leucin 6. Valin 7. Lysin 8. Threonin Phänomenale Isolde trübt mitunter Leutnant Valentins liebliche Träume Histin und Tyrosin nur im Säuglingsalter nicht essentielle Aminosäuren werden über die Nahrung zugeführt oder können vom Körper aufgebaut werden Aminosäuren können vom Körper nicht gespeichert werden Der Körper benötigt Aminosäuren als Bausteine für: 1. Enzyme 2. Hormone 3. Antikörper 4. Bindegewebe 5. Muskelfasern Proteine Eiweiße sind große Moleküle, die aus einzelnen Aminosäuren aufgebaut sind. Das kleinste Eiweißmolekül ist das Protein: Gruppe der Proteine: 1. Albumine wasserlöslich hydrophil: sichtbar durch den Schaum der beim Kochen von Nahrungsmittel entsteht Hülsenfrüchte, Eier, Milch, Fleisch und Blut 2. Globuline nicht wasserlöslich hydrophob Hülsenfrüchte, Eier, Milch, Fleisch, Fisch im menschlichen Blut: Firbin, Antikörper 3. Klebereiweiß quellfähig elastisch Mehl 4. Gerüsteiweiß kein Nahrungseiweiß Mensch und Tier Kollagene: Knorpelgewebe Skelett, Haut, Bindegewebe Keratine: Hornstoff Nägel, Haare, Wolle, Federn Proteide: hYgiene 1. 2. 3. 4. 5. 24 In der Natur viel weiter verbreitete Eiweißformen sind die Proteide. Das sind Verbindungen von Proteinen mit anderen Stoffen zusammengesetzte Eiweiße Hauptgruppen sind: Chromoproteide Aminosäure (AS) + Farbstoff (Eisen) Hämoglobin Nukleoproteide AS+ Neukleinsäure in allen Zellkernen Phosphorproteide AS + Phospohor wichtig für die Ernährung Glykoproteide AS + Kohlenhydrate Zuckereiweißstoffe Lipoproteide AS + Fettsäuren Cholesterin Transport von fettlöslichen Vitaminen E, D, K, A Eigenschaften der Eiweiße: Die Mehrzahl der Eiweiße ist in Wasser oder verdünnter Salzlösung löslich. Dialyseverfahren (Trennung der durch Salze gelösten Eiweiße und Rückführung) Durch Erhitzung denaturieren Eiweiße sie verändern die Struktur Große Eiweißmoleküle werden durch die Fermente in Peptide und weiter bis in Aminosäuren aufgespalten Peptide sind also Zwischenstufen im Eiweißauf- und abbau Stoffwechselschlacke der Eiweiße ist das Ammoniak, dies wird gespalten in Harnstoff und Creatinin und über die Nieren ausgeschieden Eiweißbedarf: Erwachsene: 1g/kg Körpergewicht Säuglinge und Kinder: 1,5- 2g/ kg Körpergewicht Mindestbedarf eines Menschen liegt bei 35g Eiweiß, entspricht 0,5g/kg Körpergewicht Vermehrter Eiweißverbrauch: in der Schwangerschaft Rekonvaleszenz (Genesung) bei großen Blutverlusten Stoffwechselsteigerung Störungen bei Eiweißmangel: Konzentrationsstörungen Entwicklungsstörungen Wachstumsstörungen Anämie Störungen der Hämoglobinbildung Ödeme durch ungebundene Salze Purinstoffwechselstörungen Wird zuviel Eiweiß aufgenommen, kann das langfristig zu Gichtanfällen führen, da Harnstoffe in Gelenken und deren Umgebung eingelagert werden Biologische Wertigkeit: Wieviel g arteigenes Eiweß aus 100g Nahrungsmittel aufgebaut werden kann. Milch 64, Käse 88, Getreide 60, Kartoffeln 100 hYgiene Thema 13: Grundnährstoff: Fett Fett: Lipide ist in der menschlichen Ernährung wichtigster Engerielieferant hat einen hohen Energiegehalt: 9,3kcal/g, mehr als doppelt soviel Energie wie 1g Eiweiß oder Kohlenhydrate Aufbau der Fette: Fette sind chemische Verbindungen aus dem dreiwertigen Alkohol Glyzerin und verschiedenen Fettsäuren Stearinsäure Palmitinsäure Linolsäure Linolensäure, ... jedes Glyzerinmolekül kann drei Fettsäuren an sich binden Die Art des Fettes ist somit abhängig von den Fettsäuren, mit denen sich das Glyzerin verbunden hat. müssen vom Körper wieder aufgespalten werden Tagesbedarf ist 1g/kg Körpergewicht, sollen etwa 25% des Kalorienbedarf ausmachen Grundelemente: C: Kohlenstoff H: Wasserstoff O: Sauerstoff Aufgaben der Fette: 1. dienen als Fettdepot * Fettsäuren + Glycerin 2. braunes Fett dient der Wärme- Isolation 3. Organschutz * z.B. die Nieren und Augen umgebendes Polster 4. Strukturbestandteil der Zellmembran 5. Träger essentieller Wirkstoffe * essentieller Fettsäuren * fettlöslicher Vitamine * Aroma- und Geschmacksstoffe Herkunft der Fette: 1. pflanzliche Fette: Ölfrüchte: Kokosnüsse, Erdnüsse, Oliven, Raps, Sesam, Sojabohnen, Sonnenblumenkernen 2. tierische Fette: Butter, Sahne, Talg, Lebertran weiche und harte Fette: weiche sind besser verdaulich, da sie schneller emulgiert werden können Lipoide: fettähnliche Substanzen, wichtig für die Zellstruktur versteckte Fettsäuren Fleisch- und Wurstwaren 5- 45% Nüsse 10- 60% Käse bis zu 60% Unterscheidung der Fettsäuren 1. gesättigte Fettsäuren: Stearin- und Palmitinsäure kann der Körper selber aufbauen 2. ungesättigte Fettsäuren essentielle Fettsäuren Linol- und Linolensäure müssen mit der Nahrung zugeführt werden in Maiskeim-, Sonnenblumen-, Soja- und Leinöl enthalten 25 hYgiene 26 Cholesterin: Grundsubstanz der Steroidhormone: Testosteron und Östrogen Bestandteil der Zellmembran Vorläufer der Gallensäure wird mit der Nahrung aufgenommen wird endogen produziert Ein zuviel an Cholesterin unterstützt die Bildung einer Arteriosklerose und von Gallensteinen Fettmangel: bei fettfreier Diät oder fettfreier parenteralen Ernährung Hautveränderungen Hyperkeratose Thrombozytopenie Wachstumsstörungen Mangelerscheinungen da fettlösliche Vitamine fehlen erhöhte Fettzufuhr: Ablagerung im Fettgewebe als Reserve bzw. Depotfett Entstehung von Adipositas Vorgang der Aufnahme: Aufgenommene Fette werden durch die Enzyme der Bauchspeicheldrüse in Glycerin und Fettsäuren aufgespalten und durch die Gallensäure in kleinste wasserlösliche Tröpfchen verteilt. Diese werden von der Darmwand aufgenommen und erneut zu Fett zusammengeschlossen. Es gelangt über die Blutbahn in die Leber, wird dort verstoffwechselt und zu den Körperzellen transportiert. Dort erfolgt die Verbrennung von Fett. hYgiene 27 Thema 14: Grundnährstoff: Kohlenhydrate Aufgabe: 1. Brennstoff Energielieferant 2. Vorratsstoff werden in Form von Glycogen in der Leber und Muskulatur gespeichert 3. Fettbildner überschüssige Kohlenhydrate werden in Fett umgewandelt 4. Ballaststoffträger Anregung der Darmbewegung und -entleerung Grundelemente: C: Kohlenstoff H: Wasserstoff O: Sauerstoff Entstehung: Photosynthese der Pflanzen Assimilation: angleichen, Umwandlung von anorganischen in organische Stoffe Prozeß bei dem Kohlendioxid und H2O unter Ausnutzung des Sonnenlichtes und der katalytischen Wirkung des Chlorophyll in Kohlenhydrate umgewandelt werden Dabei entnehmen die Pflanzen CO2 aus der Umgebung und geben O2 ab. Kohlenhydrate kommen vorwiegend in pflanzlicher Nahrung vor sind aber auch in tierischen Produkten enthalten. Tagesbedarf liegt bei 5- 6g/kg Körpergewicht, 4,1 kcal/g Einteilung: 1. Monosaccharide Einfachzucker Glucose: Traubenzucker Fructose: Fructzucker Galaktose: Milchzucker enthalten in: Obst, Honig, Möhren 2. Disaccharide Zweifachzucker Saccharose: Rüben- oder Rohrzucker Glucose + Fructose Laktose: Milchzucker Glukose + Laktose Maltose: Malzzucker Glukose + Maltase enthalten in: Haushaltszucker, Milch 3. Polysaccharide Vielfachzucker Stärke: Reservekohlenhydrat Glycogen: Speicherform der Kohlenhydrate Zellulose und Chitin: Gerüstsubstanz für Pflanzen, Pilze und Insekten, notwendig als Balaststoff, für die Darmperistaltik Pektin: Gelierstoffe in Früchten bestehen aus großen Molekülgruppen enthalten in: Kartoffeln, Mais und Weizen Stoffwechselschlacken sind: CO2 und H2O hYgiene 28 Aufnahme des Organismus: Kohlenhydrate werden durch Speichelenzyme (Amylase) im Mund sowie im Dünndarm, durch die Enzyme der Bauchspeicheldrüse (Amylase, Diastase) und des Dünndarm in Zwei- und Einfachzucker aufgespalten. Der menschliche Organismus nimmt die Kohlenhydrate im Laufe des Verdauungsprozesses in Form von Einfachzucker auf. Diese gelangen zur Leber, wo sie unter Einwirkung von Insulin zu Glycogen aufgebaut werden. Im Bedarfsfall wird unter Einwirkung von Adrenalin das Glycogen wieder zu Traubenzucker (Glucose) abgebaut und den Körperzellen zur Verbrennung zugeführt. Überschüssige Kohlenhydrate lassen sich jedoch nicht nur als Glycogen im Körper lagern, sondern auch in Fett umwandeln. Kohlenhydrate und Ernährung: Langkettige Kohlenhydrate (Polysaccharide) werden im Körper relativ langsam bis zur Glukose abgebaut. Dadurch werden nur schrittweise Glucosemoleküle ins Blut abgegeben, und der Körper muß nicht mit einem Insulinstoß reagieren. Diabetes Diät Mono- und Disaccharide werden rasch gespalten und resorbiert und führen zu einem Überangebot von Glukose im Blut. Der Blutzuckerspiegel paßt sich der Situation an, und übersteigt seinen oberen Normalwert. Nach 30- 60 Minuten sinkt der Blutzuckerspiegel ebenso rasch wieder ab und der Körper bildet ein erneutes Hungergefühl und Konzentrationsmangel aus. Zuckeraustauschstoffe: sind kohlenhydrat- und kalorienhaltige Ersatzstoffe für Monosaccharide: Xylit, Sorbit, Nutra sweet hYgiene Thema 15: Die Bedeutung der Mineralstoffe für den Organismus Mineralstoffe: sind anorganische Stoffe aus der unbelebten Natur werden über Wasser, Pflanzen und tierische Lebensmittel aufgenommen gehören zu den essentiellen Bestandteilen der Nahrung machen ca. 4- 5% des Körpergewichtes aus liegen als Element in gelöster Form vor sind als Salze im Skelett und in den Zähnen vor sind essentielle Bestandteile Aufgaben: allgemeine: Eingriff in den Wasserhaushalt Aufrechthaltung des Osmotischen Druckes Reizbarkeit und Reizweiterleitung in den Zellen Schaffen und Erhalten eines pH- Milieu durch Pufferung generelle: Knochenaufbau und damit Stabilität Aufbau und Erhalten des Zahnschmelz Erregbarkeit der Herzleitung Beteiligung an der Gerinnung Bildung von Erythrozyten Biosynthese von Hämoglobin Einteilung: 1. Mengenelemente 2. Spurenelemente Mengenelemente 3. Natrium Bedarf: 2-3g/Tag erhält die Gewebespannung hält Wasser im Gewebe zurück als NaCl in Lösung im Extrazellularraum vorhanden Spender: Kochsalz, bzw. in allen Nahrungsmitteln enthalten Mangel: Störungen des osmotischen Drucks nach starkem Wasserverlust durch Schwitzen, Durchfälle und Erbrechen 4. Kalium Bedarf: 2- 2,5g/kg Körpergewicht Aufgabe: erhält die Gewebespannung fördert den Wasserentzug aus dem Gewebe Muskelkontraktion, besonders des Herzens im intrazellularraum vorhanden Spender: z.B. Bananen und Tomaten Mangel: entsteht bei vermehrte Ausscheidung durch Medikamente Herzhythmusstörungen 29 hYgiene 5. Kalzium Bedarf: 800mg/Tag Aufgabe: Baustoff der Knochen und Zähne leitet die Bltugerinnung ein normale Erregbarkeit der Muskeln Spender: Milch und Erzeugnise aus Milch, Eigelb, Getreide, Fisch, Hülsenfrüchte Mangel: Entkalkung der Knochen: Osteomalazie, Rachitis Überregbarkeit von Nerven und Muskeln 6. Chlor Bedarf: 1,5g/Tag Aufgabe: erhält die Gewebespannung Bestandteil der Salzsäure im Magen als NaCl in gelöster Form vorhanden Spender: Kochsalz Mangel: nach starkem Wasserverlust durch Schwitzen, Durchfälle und Erbrechen Kopfschmerzen, Muskelkrämpfe, Kreislaufversagen 7. Phosphor Bedarf: 800mg/Tag Aufgabe: Baustoff der Knochen Energiegewinnung und Energieverwertung im Körper Spender: Milch und Erzeugnisse aus Milch, Quark, Getreide, Fisch, Hülsenfrüchte Mangel: nicht bekannt zuviel stört den Kalziumstoffwechsel 8. Magnesium Bedarf: 800mg/Tag Aufgabe: Aufbau der Knochen und Zähne Bestandteil von Enzymen Erregbarkeit der Muskeln Spender: vor allem pflanzliche Lebensmittel, sowie Fisch und Käse Mangel: Stoffwechselstörungen, Überregbarkeit der Muskeln Spurenelemente Bestandteile der Hormone und Enzyme sind essentiell und müssen zugeführt werden sind in den Nahrungsmitteln in Spuren enthalten 1. Eisen Bedarf: 12- 18mg/Tag Aufgabe: Bestandteil des Blutfarbstoffs Hämoglobin wird gespeichert als Ferritin Spender: Fleisch, Leber und andere Innereien, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte Mangel: Anämie, Müdigkeit, Muskelschwäche 30 hYgiene 2. Fluor Bedarf: 1mg/Tag Aufgabe: härtet den Zahnschmelz Spender: Seefisch, schwarzer Tee, Getreideerzeugnisse Mangel: Zahnschäden 3. Jod Bedarf: 0,1- 0,2mg/Tag Aufgabe: Aufbau der Schilddrüsenhormone Spender: Seefisch, Innereien, Eier, Milch Mangel: Struma 4. Kobalt Bedarf: 0,01mg/Tag Aufgabe: als Bestandteil von Vitamin B12 Mangel: perniziöse Anämie Spender: Innereien, Eier, Milch 5. Chrom, Kupfer, Mangan, Selen, Zinn und Zink: sind in Zellenzymen enthalten Quecksilber, Blei, Cadmium, Arsen und Thallium sind für den Menschen toxisch 31 hYgiene 32 Thema 16: Vitamine Vitamine: organische Stoffe, die zur Aufrechterhaltung von Körperfunktionen lebensnotwendig sind essentielle Bestandteile die in der pflanzlichen Nahrung enthalten sind einige können gespeichert werden die Wirkung fast aller Vitamine kann durch Antivitamine verringert oder aufgehoben werden die meisten Vitamine sind empfindlich gegen Luftsauerstoff und Licht Hitzeeinwirkung können die Wirkung von Vitaminen erheblich beeinflussen Entstehung: Bildung in der Pflanze unter Mitwirkung der Sonne Vorkommen: Getreide, Kartoffeln Obst und Gemüse Einteilung: Vitamine: voll ausgebildete Vitamine Provitamine: Vorstufen die der Körper noch umbaut 1. fettlösliche Vitamine: können gespeichert werden 1. Vitamin E Tocopherol Bedarf: 15mg/Tag Funktion: Schutz der Nahrungs- und Körperfette wichtig für die Muskulatur Vorkommen: Fette, Öle Mangel: Sponatanabort, Sterilität, Muskeldysthropie 2. Vitamin D Calciferol Bedarf: 0,05mg/Tag Funktion: Knochenbildung Aufnahme von Kalzium und Phosphaten Vorkommen: Fisch, Eier, Paprika erhebliche Anteile werden auch im Körper selbst gebildet durch Sonneneinstrahlung Mangel: Rachitis Osteomalazie Entmineralisierung 3. Provitamin D Ergosterin 4. Vitamin K Phyllochinon Bedarf: 1mg/Tag Funktion: Förderung der Blutgerinnung: Bildung von Prothrombin Vorkommen: grünes Gemüse erhebliche Anteile werden auch im Körper selbst gebildet gespeichert in der Leber Mangel: beim Verschlußikterus ist die Resorption von fettlöslichen Stoffen gestört und somit auch von Vitamin K Blutungsneigung 5. Vitamin A Retinol Bedarf: 1- 1,5mg/Tag Funktion: Einfluß auf den Sehvorgang Eiweißstoffwechsel Infektabwehr Vorkommen: Spinat, Innereien, Fischöl, Milch Mangel: Hyperkeratose, Nachtblindheit hYgiene 6. Provitamin A - Carotin 2. wasserlösliche Vitamine: werden über den Urin ausgeschieden können nicht gespeichert werden Vitamin B- Gruppe 1. B1 Thiamin Bedarf: 1- 2mg/Tag Funktion: Einfluß auf den Abbau der Kohlenhydrate Einfluß auf Herzfunktion und Nierentätigkeit Vorkommen: Fruchtwand von Getreidekörnern, Fleisch Mangel: BeriBeri- Krankheit (hauptsächlich Ostasien polierter Reis enthält kein Vit. B1 mehr Nervenentzündungen Polyneuropathie 2. B2 Riboflavin Bedarf: 1,5- 2mg/Tag Funktion: Einfluß auf den gesamten Stoffwechsel und die Hormonproduktion Vorkommen: Milchprodukte Mangel: Wachstumsstörungen, Brüchigkeit der Nägel 3. B6 Pyridoxin Bedarf: 2mg/Tag Funktion: Einfluß auf den Stoffwechsel Bestandteile vieler Enzyme Vorkommen: Getreide Gemüse, Innereien Mangel: Störungen im Eiweißstoffwechel 4. B12 Cobalamine Bedarf: 5- 10g/Tag Funktion: Bildung der roten Bltukörperchen ermöglicht den Aufbau von Aminosäuren Vorkommen: Fleisch, Innereien Mangel: perniziöse Anämie 5. Niacin Bedarf: 15- 20mg/Tag Funktion: zentrale Stellung im Stoffwechsel Leberfunktion erhebliche Anteile werden auch im Körper selbst gebildet Vorkommen: Nüsse, Milchprodukte 6. Vitamin C Ascorbinsäure Bedarf: 75mg/Tag Funktion: Beteiligung am Aufbau von Bindegewebe, Hormonen und Wundheilung Vorkommen: Kartoffeln, Gemüse, Obst Mangel: Infektanfälligkeit, Skorbut 7. Folsäure Bedarf: 0,1mg/Tag Funktion: Aufbau von Nukleinsäure im Stoffwechsel Vorkommen: Gemüse, Obst 33 hYgiene 8. Vitamin H Biotin Funktion Entwicklung und Erneuerung der Haut Vorkommen Getreide, Gemüse, Fisch Vitaminmangelerscheinungen: Hypovitaminose d.h. Anfangsstadien der Vitaminverarmung Avitaminose d.h. ausgeprägte Vitaminmangelerscheinung Hypervitaminose: übermäßig gespeicherte fettlösliche Vitamine, Vitamin D Osteomalazie 34 hYgiene Thema 17: Allgemeine Richtlinien für die Erstellung von Diäten Diäthetik die Lehre von der gesunden Lebensweise Diät: Krankenkost, therapeutische Kost an eine bestimmte Erkrankung angepaßt bestimmte Nahrungsanteile werden vermindert oder ganz weggelassen bestimmte Nährstoffe werden vermehrt verzeht Kost: bewußt gewählte Form der Ernährung abhängig von gesundheitlichen, weltanschaulichen und religiösen Motiven Allgemeine Grundlagen der Ernährung: 1. abwechslungreich und leicht verdaulich 2. weniger Fett und fettreiche Lebensmittel 3. wenig Süßes 4. ausreichende Nährstoffe, Mineralstoffe und Vitamine 5. Verwendung frischer Nahrungsmittel 6. weniger tierisches Eiweiß 7. ausreichende Flüssigkeitszufuhr mind. 2 Liter/Tag 8. mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt 5- 7x/Tag 9. Nährstoffschonend und geschmackstofferhaltend zubereiten Aufklärung damit die Diät erfolgreich wird des Patienten der Angehörigen Diätassistentin Diätassistentin: Die Ernährungsberatung informiert den Patienten und Angehörige über die Diät und deren Richtlinien berät wie der Patient sich zu Hause verhalten soll Kost- und Diätformen: Einteilung nach Dauer und Erkrankung 1. Kurzfristige über wenige Tage z.B. prä- oder postoperativ 2. langfristige über mehrere Wochen oder Monate z.B. Schwangerschaft, Reduktionskost 3. Lebenslange Diät z.B. Diäbetesdiät, Gicht 35 hYgiene 36 Kost- und Diätformen: Merkmal Indikationen Vollkost Schonkost Patient der alles essen darf Patient mit eingeschränktem Kau- und Schluckvermögen z.B. Nach Hals-, Nasen-, Zahn- und Mundoperationen normale Kost leicht verdaulich nicht blähend Zubereitung ohne Backen, Braten und scharfes Würzen Fettarm evtl. Balaststoffarm reduzierter Kaloriengehalt individuelle Festlegung des Kaloriengehaltes festes Schema schluckweise Tee Tee und Zweiback Milchsuppe oder Brühe passierte Kost Schonkost Kochsalz ist z.B. reduziert bis aufgehoben Eiweißgehalt ist reduziert Eiweiß- und natriumarme Diät Diabetesdiät Fettarme Diät Individuelle Anpassung der Kohlenhydratzufuhr Fettarm Purinarme Kost wenig Fleisch und Fisch keine Hülsenfrüchte, Spinat und Pilze wenig Kaffee kein frisches Obst, Gemüse nur Gekochtes Reduktionskost Aufbaukost/ Karte 1. sterile, Keimarme Kost Adipositas Gewichtsreduktion Operationen im Magen- Darmbereich Operationen an der offenen Bauchhöhle Gyn.- OP Nach sehr langer Nahrungskarenz Steigerung je nach Verträglichkeit Hypertonie Ödeme chron. Niereninsuffizienz Leberzirrhose Diabetes mellitus Fettstoffwechselstörungen z.B. erhöhter Cholesterinspiegel im Blut Hyperurikämie Schwer abwehrgeschwächte Patienten z.B. vor und nach Transplantationen HIV- Infizierte hYgiene 37 Thema 18: Isolierungsmaßnahmen: Salmonelleninfektion Salmonellose: Erreger: 1. Typhus- Paratyphus Salmonellen 2. Enteritis Salmonellen Übertragungsweg: Mangelhafte Hygiene durch fäkale- orale Schmierinfektion indirekt durch verseuchte Lebensmittel, vor allem Geflügel, Eier, Milch und die daraus hergestellten Produkte Inkubationszeit: 2 Stunden bis 48 Stunden Symptome: breiig- wässrige Durchfälle kolikartige Schmerzen Prophylaxen: Beachtung der Hygienerichtlinien Händedesinfektion kontinuierliches Kühlen sorgfältige Küchenhygiene gründliches Erhitzen von Speisen Verzicht auf den Genuß von Rohei und Roheiprodukten Beachtung der Trinkwasserhygiene Isolierungsmaßnahmen: Sind nur bei Krankheitsuneinsichtigen Patienten, Kindern, und alten Menschen notwendig Krankheitseinsichtige Patienten müssen nicht stationär Aufgenommen werden, solange keine Komplikaitonen auftreten (z.B. Exsikose, dann Standard Isolierung: eigene Toilette) strikte Isolierung: Einzelzimmerisolierung und Kennzeichnung des Zimmers Patient darf das Zimmer nicht verlassen sorgfältige Küchenhygiene Durchführung: Desinfektion der Ausscheidung Umgebungshygiene Schutzkittel für Personal und Besucher Desinfektion der Geräte bzw. des Geschirr Händesdesinfektion Dauerausscheider: dürfen nicht in Lebensmittelverarbeitenden Betrieben arbeiten müssen jeden Wohnungswechsel dem Gesundheitsamt bekannt geben Gesetze: meldepflichtige Infektionserkrankung Gesundheitsamt Lebensmittelgesetz Trinkwasserschutzgesetz BSeuchG hYgiene 38 Thema 19: Infektionsquellen, -wege und Eintrittspforten Infektionen : Die Übertragung, Haftenbleiben und Eindringen von Mikroorganismen in den menschlichen Organimus und die Vermehrung in ihm und schließlich die Reaktion darauf. Wird bestimmt von den infektiösen und pathogenen Eigenschaften des Mikroorganismus Entstehung und Verlauf einer Infektionskrankheit hängt außerdem von der Empfänglichkeit bzw. Unempfänglichkeit (Basisimmunität) und Immunität des Menschen ab Eigenschaften von Krankheitserregern: Pathogenität / Krankmachend Virulenz / Giftig Keimzahlmenge / wieviel Erreger dringen ein Eigenschaften des Organismus : Resistenz Anfällikeit die Immunität ( spez. Unempfindlichkeit) muß herabgesetzt sein Disposition / Krankheitsbereitschaft Infektionsquellen: 1. Endogene Infektion: durch körpereigene Keime bei lokaler oder systemischer Abwehrschwäche gelangen körpereigene Keime in für sie untypische Körperregionen und rufen dort Infektionen hervor, Autoinfektion Harnwegsinfektion durch Escherichia coli 2. Exogene Infektion: Exogen durch Keime aus der Umwelt des Patienten 1. Mensch Ausscheidungen Stuhl, Urin, Sptutm, Sekrete Haut Kontakt-, Tröpfchen- und Schmierinfektionen 2. tierische Infektionsquellen tierische Lebensmittel Würmer durch Verletzungen die dem Menschen durch Tiere entstehen (Malaria, Tollwut) 3. unbelebte Umwelt Gegenstände (Türklinke, Geschirr,...) Geräte Staub und Erde Medien (Zeitschriften, Bücher, ...) Infektionsweg reicht von der Infektionsquelle bis zur Eintrittspforte Schmierinfektionen Kontaktinfektion fäkal- oraler Infektion Händeschütteln Aerogene Infektionswege: Tröpfchen- und Staubinfektionen Anhusten, Niesen oraler Infektionsweg kontaminierte Lebensmittel, Medikamente parenteraler Infektionsweg über den Blutweg Trans- bzw. perkutaner Infektion Infusionen, Injektionen und Transfusionen Stich oder Biß von Tieren sexueller Infektionsweg: Schleimhautkontakt und kleinste Schleimhautverletzungen hYgiene Eintrittpforten: 1. natürliche Eintrittspforten: über den Gastrointestinaltrakt Harnwege Geschlechtsorgane Atemwege Augenhöhlen 2. Verletzungen des natürlichen Körperschutzes: parenteral: über den Blutweg z.B. Tierbiß, Insektenstich, Injektionsnadel, Op- Wunde obere Atemwege durch Intubation Harnwege durch liegenden Katheter 39 hYgiene 40 Thema 20: Gesundheit: Begriff und Bedeutung Definition: WHO- Definition: Gesundheit ist der Zustand körperlichen, seelischen, geistigen und sozialen Wohlbefindens Ganzheitliche Betrachtungsweise: Krankheit betrifft den Körper und die Psyche und den Geist Gründungsdatum der WHO ist heute der Weltgesundheitstag: 7. April dynamisches Gleichgewicht dynamischer Lebens-, Gestaltungs- und Anpassungsprozeß Gesundheit ist von Krankheit nicht scharf zu trennen umfaßt den Lebens- und Umweltbezug des Menschen Gesundheit ist lernbar Gesundheit ist das höchste Gut des Menschen Gesundheitsvorsorge ist eine umfassende Bezeichnung der Krankheitsverhütung und der Früherkennung von Krankheiten Prävention 1. primäre: gesunde Lebensführung: angepaßte Ernährung in jedem Alter Hygiene: körperlicher und psychische Hygiene Gesundheitsbildung: lebenslange Aufgabe 2. sekundäre Erfassung und Bewältigung von Risikofaktoren: Risikofaktoren ausschalten: z.B. Streß, Lärm, Unfallgefahren, Belastung am Arbeitsplatz 3. tertiäre Ausgleich von Gesundheitsbeeinträchtigungen: Kuren, Ruhe und Erholung Wiederanpassung: Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, Alte Menschen nehmen individuell am gesellschaftlichen Leben teil Rehabilitation: Zurückführung, Eingliederung Gesundheitswesen: Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung Gesundheitsbehörden Weltgesundheitsorganisation Gesundheitsamt Bundesgesundheitsamt Robert- Koch- Institiut DGHM Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie Gesundheitsvorschriften Bundes Seuchen Gesetz Mutterschutzgesetz Unfallverhütungsvorschriften Vorsorgeuntersuchungen Kinder Krebsvorsorge Jugendarbeitsschutzgesetz hYgiene 41 Thema 21: Krankheitserreger: Bakterien Definition: Einzellige Kleinlebewesen ohne echten Zellkern zählen zu der Gruppe der Prokaryonten (Zellkern ist nicht durch eine Kernmembran vom Zytoplasma getrennt) Fortpflanzung über Querteilung nach Längenwachstum Mitochondrien und Chloroplasten fehlen Photosynthese nicht möglich Wachstum auf unbelebten Nährböden möglich (Erregernachweis) Aufbau: Zellwand ist verantwortlich für das unterschiedliche Färbeverhalten Geißeln dienen der aktiven Fortbewegung Kapseln: Schleimhülle Schutz vor phagozytose der "Freßzellen" des menschlichenKörpers Schutz vor anderen äußeren Einflüssen (Hitze, Trockenheit) Einteilung der Bakterien: 1. Bakterienform 2. Verhalten gegenüber Sauerstoff 3. Fähigkeit zur Sporenbildung 4. Verhalten in der Färbung nach Gram 1. Bakterienformen: 1. Kugeln Kokken rund und unbeweglich häufig zu charakteristischen Verbänden zusammengesschlossen Trauben: Staphylokokken Eitererreger Ketten: Streptokokken Paaren: Diplokokken: Meningokokken gekapselte Diplokokken: Pneumokokken 2. Stäbchen längliche, gleichmäßig oder ungleichmäßig dicke Zellkörper Clostridien: Milzbrand und Gasbrand Erreger Säurefeste Stäbchen: Mycobaterium, Tubercelbakterien 3. Schraubenförmige: A) Vibrinonen Kommaförmig gebogene oder einfach gekrümmte Stäbchen mit Geißeln Cholera- erreger B) Spirillen Korkenzieherförmig Malaria, Rattenbißkrankheit C) Spirochäten Schraubenbakterien, spiralförmig schraubenförmig gekrümmte Stäbchen mit oder ohne Geißeln Syphillis- Erreger 2. Verhalten gegenüber Sauerstoff: Aerobe können nur bei Anwesenheit von Sauerstoff wachsen Anaerobe fakultativ anaerobe können mit und ohne Sauerstoff leben obligat anaerobe können nur ohne Sauerstoff wachsen Sauerstoff stellt für diese Bakterien ein Gift dar 3. Sporenbildner: Bazillen Bakterien die regelmäßige hitz- und trockenresistente Dauerformen bilden vegetative Überlebensformen, nicht teilungsfähig z.B. Clostridien hYgiene 4. Verhalten in der Färbung nach Gram: das Mureingerüst (Aminosäuerengerüst der Zellwand) wird angefärbt Grampositive Bakterien: erscheinen unter dem Lichtmikroskop dunkelviolett Gramnegative Bakterien haben eine dünne Mureingerüst erscheinen unter dem Lichtmikroskop rot Toxinproduktion der Bakterien: 1. Exotoxine: Ausscheidungsprodukt der lebenden Bakterien zerfällt bei Hitze besitzt eine stark giftige Wirkung 2. Endotoxine: Zerfallsprodukte der abgestrobenen Bakterein bei vielen gramnegativen Bakterien hitzestabiles Gift Lebensmittelvergiftung Behandlung bakterieller Infektionen: 1. Antibiotikatherapie: Antibiogram: Resistenznachweis des Erregers um individuelle Behandlung anzusetzen 2. Antitoxische Therapie: Verabreichung eines Antitoxin (Gegengift), möglich bei Diphterie 3. Symptomatische Behandlung des Patienten Abwehrreaktionen des Körpers verursachen Fieber, Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, ... 42 hYgiene Thema 22: Krankheitserreger: Pilze und Viren Pilze: Fungi oder Myzeten wenig differenzierte Lebewesen mit einem Zellkern Fäden: Hyphen Geflecht der Pilze: Myzel Zellwände bestehen aus Chitin: Polysaccharid Vermehrung durch Sporen Ernährung durch die Aufnahme von gelösten Salzen das Pilzgeflecht der pathologischen Pilze wächst in oder zwischen den Zellen des Wirtes D-H-S- Klassifikation: 1. Dermatophyten Fadenpilze befallen die Haut und ihre Anhangsgebilde 2. Hefen Sproßpilze meist pathogen Candida albicans Soorpilz Cryptococcus neoformans therapieresistente Erreger der europä. Blastomykose verursachen Infektionen der Haut und Schleimhaut können bei Immungeschwächten auch die Inneren Organe befallen 3. Schimmelpilz: pathogene: befallen Innere Organe apathogene: Käse Infektionsquellen: Schwimmbäder Sauna Infektionswege: Schmierinfektionen Krankheitsbilder der Pilze: 1. lokale Mykosen umschriebener Befall der Haut oder Schleimhaut beginnen schleichend in der Regel harmlos Therapie durch Lokalpräparate häufig rezidivierend 2. opportunistische systemische Mykosen: bei stabiler Abwehr apathogener Pilz kann auftreten bei einer hochgradigen Abwehrschwäche führen häufig zu einer Pilzsepsis können lebensbedrohlich Verlaufen Therapie mit Antimykotika 3. primär systemische Mykosen Vorkommen in Nord- und Südamerika Befall von inneren Organen und ZNS 43 hYgiene Viren: lat. Gifte besitzen keine Zellstruktur besitzen keinen Stoffwechsel verändern immer wieder die Oberflächenstruktur Vermehrung durch Mitbenutzung der Stoffwechselleistung der Wirtszelle heftet sich an die Rezeptoren der Wirtszelle an "schleust" seine Erbsubstanz in die Wirtszelle ein setzt eigene DNS frei und steuert somit die Wirtszelle a) schließlich Bildung und Zusammensetzung neuer Viren durch die befallene Wirtszelle b) Freisetzung neuer Viren durch das Absterben der Wirtszelle verborgene Infektionen durch Viren Wirtszelle gibt bei der Zellteilung über Jahre hinweg Erbsubstanz des Virus an die Tochterzelle weiter Ausbruch der Erkrankung erst nach Jahren oder Jahrzehnten Epstein- Barr- Virus Umprogramierung der Wirtszellen- DNA zur unkontrollierten Vermehrung der Zelle Entstehung bösartiger Tumoren auch Zervixkarzinom Mononukleose: Lymphknotenschwellung von Mensch zu Mensch Wirtgebiete: Dermatotrop: Haut Herpes Pneumotrop: Lunge neurotrope: Nerven Poliomyelitis pantrope: der ganze Körper HIV Therapie: symptomatische Behandlung Virale Infektionen : z.B.: 1. Herpes- simplex Typ 1: Herpes labialis Typ 2: herpes genitalis 2. Varizellen- Zoster Windpocken Gürtelrose 3. Röteln 4. Pocken 5. Mumps 6. Poliomyelitis 7. Tollwut 8. Hepatitis A- G 9. HI- Virus 44 hYgiene 45 Thema 23: Gesundheitsvorsorge: Erwachsene Gesundheitsvorsorge: umfassende Bezeichnung der Krankheitverhütung und der Früherkennung von spezifischen Krankheiten in bestimmten Lebensjahren 1. Krankheitsverhütung: präventive Maßnahmen 2. Früherkennung von Krankheiten: sog. Vorsorgeuntersuchungen Prävention 1. primäre: gesunde Lebensführung Hygiene Gesundheitsbildung 2. sekundäre Erfassung und Bewältigung von Risikofaktoren 3. tertiäre Ausgleich von Krankheitsfolgen Wiederanpassung Rehabilitation präventive Maßnahmen: Gesundheitserziehung gesunde Lebensweise Körperhygiene: Einstellung zur Gesundheit und zum Körper Gleichgewicht zwischen körperlicher Anspannung und Entspannung Schule/ Kindergärten Jugendzahnhygiene geistige und körperliche Hygiene Aufklärung über Nikotin-, Alkohol- und Drogenabusus Medien medizinisches Personal Gesundheitsämter Aufklärung: Broschüren Impfungen Fort- und Weiterbildungen Vorsorgeuntersuchungen dienen der frühstmöglichen Erkennung von Krankheiten 1. Herz- und Kreislauferkrankungen: klinische Untersuchung mit Puls- und Blutdruckmessung Verminderung der Risikofaktoren Nikotin Übergewicht Bluthochdruck 2. Diabetes mellitus regelmäßige Blutzuckerkontrollen Aufklärung über Risikofaktoren Adipositas Diabetes mellitus in der Familie hYgiene 3. Krebsvorsorge: Vermeidung Krebsauslösender Stoffe Aufklärung über die Gefahren von Nikotin Sonneneinstrahlung Alkohol sekundäre Prävention Früherkennung von Brust-, Genital-, Prostata- oder Darmkrebs Frauen: ab dem 20.LJ Männer ab dem 40. LJ Zeichen die zur Früherkennung hilfreich sind jede nichtheilend Wunde, jedes Geschwür Knoten oder Verdickungen in der Haut Veränderngen von Pigmentnävus, Muttermal, Leberfleck anhaltende oder wiederkehrende Schluck-, Magen- und Darmbeschwerden ungewöhnliche Absonderungen aus einer Körperöffnung unregelmäßige Monatsblutungen Altersvorsorge: Gerontologie: Alterserkrankungen Parkinson Alzheimer können auch in jüngeren Lebensjahren auftreten individuelle Vorsorge: Ernährung Lebensführung Gesetzliche Vorsorgerichtlinien: Arbeitsschutzgesetz Mutterschutzgesetz Jugendarbeitsschutzgesetz Unfallverhütungsvorschriften Einstellungs- und Personaluntersuchungen 46 hYgiene 47 Thema 24: Die wichtigsten Luftverunreinigenden Stoffe und ihre Wirkung auf die Gesundheit des Menschen Aufgaben der Lufthygiene : Der Aufgabenkatalog der Lufthygiene setzt sich aus folgenden Punkten zusammen : natürlichen Luftzusammensetzung O2 (21%) N (78%) CO2 (0,03%) Edelgase (0,07%) Organische Bestandteile: Mikroorganismen Pollen Anorganische Bestandteile: Stäube Luftatmosphäre um die Erde: 1. Troposphäre bis 12 km unterste Schicht der Atmosphäre hier spielen sich Wetterereignisse ab Luftverunreinigungen: WHO: "Eine Luftverunreinigung liegt vor, wenn ein Stoff in so großer Menge in der Außenluft vorhanden ist, daß er für Mensch, Tier und Pflanzen schädlich ist oder zur Schädigung und Beeinflussung des Wohlbefindens führt." Emission Schadstoffe und Abfallstoffe, die in die Luft gelangen Gase Dämpfe oder Nebel Stäube Emissionsquellen : Industrie Kraftwerke Kleingewerbe Haushalte Verkehr Immission: Schadstoffe, die bis zu 1,50m atembar zur Erdoberfläche zurückgehen wirken auf Menschen Tiere Pflanzen leblose Dinge (Gebäude, z.B. Kölner Dom) Partikelgröße : von 0,001mm bis 0,010mm Grenzwerte: 1. MAK- Werte: maximale Arbeitsplatz- Konzentration Arbeitsschutzbestimmungen besagen, daß in Fabriken, Werkstätten und Laboratorien diese MAK- Werte nicht überschritten werden dürfen Betreffen den jeweilig dort arbeitenden Menschen Maximalwerte die während der Arbeitszeit (8Std.) nicht belastend sind 2. MIK- Werte: maximale Immissions- Konzentration unfreiwillig eingeatmete Immission innerhalb von 24h Umgebungsluft sind niedriger als die MAK- Werte betreffen jeden Menschen der sich an dem entsprechenden Immissionsort befindet hYgiene Verunreinigungsstoffe: Schwefelverbindungen: Schwefeldioxid: SO2 Schwefelsäure: SO3 Stickoxide: NO2 Kohlenmonoxid: CO Kohlendioxid: CO2 Ozon: O3 Schwebstoffe 1. Schwefeldioxid SO2 entstehen bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen Atemwegserkrankungen Bronchitis Schleimhautentzündungen 2. Stickoxide NOx entstehen bei Verbrennungen mit hohen Temperaturen Atembeschwerden Behinderung der Sauerstoffabgabe an das Blut, da Erythrozyten belegt sind Halsschmerzen Reizungen der Augenbindehaut 3. Kohlenmonoxid CO blockiert die Aufnahme von O2 ins Blut / Zyanose bei 0,015% in der Inspirationsluft Kopfschmerzen Schwindel Übelkeit bei 0,07% in der Inspirationsluft Bewußtlosigkeit Atemlähmung Herzstillstand 4. Kohlendioxid CO2 Umweltschäden Konzentratonseinschränkung Müdigkeit Treibhauseffekt Temperaturanstieg Nordsee im Jahr 2300 vor Dortmund 5. Staub und Schwermetalle Atemwegserkrankungen Krebserkrankungen Alveolarstaub: Feinstaub, Alveolen Luftallergene: Stäube, Metalle, Pollen, Ruß, Mikroorganismen Selbstreinigungsmechanismus der Lunge wird gestört bei Blei Knochenablagerungen 6. organische Verbindungen Erbrechen Übelkeit Atemwegserkrankungen Krebserkrankungen Aggregatzustände der Stoffe : fest anorganische Stoffe: Sand, Quarzsand, Asbest, Silikat, Metallsalze organischer Staub: Ruß, Pollen organismischer Staub: Mikroorganismen flüssig Nebel (Wasser - Dampf - Tröpfchen) Dampf - Öl gasförmig Rauch (Smoke) + Nebel (Fog) = Smog Smogkatastrophe vom 5.- 9.12.1952 in London forderte ca. 4000 Tote 48 hYgiene Abwehrmechanismen der Lunge: Mucin = Schleim Zillien = feinste Härchen 90% der Schadstoffe werden vernichtet oder ausgeschieden 10% bleiben in der Lunge 49 hYgiene 50 Thema 25: Die Ernährung, wichtigste Voraussetzung für die Gesundheit des Menschen Defintion: Ernährung dient dem Aufbau und Erhalt der Körperfunktionen über den ganzen Tag und somit zur Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit. Wir Essen um zu Leben dient der Eßbefriedigung und der Sättigung Die Zusammensetzung der Ernährung: Nahrungsmittel werden aufgespalten und in körpereigene und arteigene Stoffe umgewandelt tierische und pflanzliche Produkte Grundnährstoffe: Eiweiß: Bausteine für Enzyme, Hormone, Antikörper, Muskelgewebe Kohlenhydrate Brennstoff, Vorratsstoff, Fettbildner, Ballaststoffträger Fette Energielieferant, Träger essentieller Stoffe Mineralstoffe wichtig zum Aufbau des Körper und Stoffwechselaufgaben Vitamine essentiell, können teilweise selbst produziert werden, Biokatalysatoren Ergänzungsstoffe Wasser als Lösungsmittel und für den Tansport von Stoffen abhängig von gesundheitlichen, weltanschaulichen und religiösen Motiven abhängig vom Klima abhängig vom Sozialprodukt, Angebot Allgemeine Grundlagen der Ernährung: 1. abwechslungreich und leicht verdaulich 2. weniger Fett und fettreiche Lebensmittel 3. wenig Süßes und Alkohol 4. ausreichende Nährstoffe, Mineralstoffe und Vitamine 5. Verwendung frischer Nahrungsmittel 6. weniger tierisches Eiweiß 7. ausreichende Flüssigkeitszufuhr mind. 2 Liter/Tag 8. mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt 5- 7x/Tag 9. Nährstoffschonend und geschmackstofferhaltend zubereiten 10. gründliches Kauen/ 30x einen Bissen hYgiene Fehlernährung : Gründe für eine Ernährungsstörung: Arbeitsbedingungen Angebot weltanschauliche Motive Unterernährung: Entwicklungsländer potentielle Mangelernährung (Anorexia nervosa) Eiweiß- und Vitaminmangelstörungen Infektionskrankheiten Leistungsabfall Müdigkeit Überernährung: Industrieländer Adipositas Mast- und Fettsucht durch pathologische Körperfunktionen (Hormone, SD, Cortison) durch: zuviel Nahrungsmittel zu fette Nahrungsmittel zu süße Nahrungsmittel daraus folgen: Zivilisationskrankheiten Stoffwechselstörungen Gelenkschäden Gefäßwandveränderungen 51 hYgiene 52 Thema 26: Die Ernährung eines Diabetikers Diabetes mellitus: Durch Insulinmangel oder verminderte Insulinempfindlichkeit des Körper bedingte, chronische Störung des Glucosestoffwechsels mit Erhöhung des Blutzuckerspiegels. Störung der Kohlenhydratverwertung Einteilung in: Diabetes Typ I: insulinabhängig: jugendlicher Diabetes Diabetes TypII:insulinabhängiger: alters Diabetes Richtlinien Grundsäule der Diabetesbehandlung ist das Einhalten einer Diät. Die Diät bei Diabetes mellitus entspricht im wesentlichen einer gesunden Vollwertkost, wie sie auch für Gesunde wünschenswert ist. Einteilung der Grundnährstoffe/Tag ca. 50% Kohlenhydrate Mono- und Disaccharide sind zu vermeiden da sie nicht oder sehr schnell aufgespalten werden können Polysaccharide sind bevorzugt zu essen 30- 35% Fette 15- 20% Eiweiße Kohlenhydratbedarf: ältere, normalgewichtige Patienten: 15- 17 BE stark übergewichtige Patienten 10- 12 BE normal große, arbeitende Patienten und Schwangere: 16- 21 BE Ernährungsberatung des Patienten und der Angehörigen erfolgt durch die Diabetikerberatung Unterstützung durch das Pflegepersonal Patient muß aufgeklärt sein über 1. Kohlenhydratmenge keine Mono- und Disaacharide: außer Fructose da es langsamer abgebaut wird 2. Broteinheiten Berechnung der Nahrungsmittel in BE Broteinheiten 1BE 10- 12g Kohlenhydrate 250ml Milch 1 kleiner Apfel: 100g ½ mittelgroße Banane: 90g ½ Scheibe Mischbrot: 25g zu Beginn der Diät und später auch zwischendurch ist das abwiegen der NM sinnvoll 3. Austauschmöglichkeiten der Nahrungsmittel Austauschtabelle Auflistung der austauschbaren Nahrungsmittel 4. Zahl und Zeitpunkt der Mahlzeiten 6- 7 x tgl. konstante Essenszeiten Frühstück 2. Frühstück Mittagessen Zwischenmahlzeit Abendessen Spätmahlzeit 5. selbständige Blutzuckerkontrollen 6. Berechnung der notwendigen Insulindosis pro 30mg/dl BZ wird 1 Insulineinheit berechnet hYgiene Ernährungseinstellung Anpassung der Nahrung an die vorhandene körpereigene oder zugeführte Insulinmenge die individuelle Stoffwechsellage ist bei der Ernährungseinstellung zu berücksichtigen dazu gehören: Alter Geschlecht Ernährungszustand Ernährungsgewohnheiten Arbeitskalorienbedarf Begleiterkrankungen oder Komplikationen Lebensmittelgruppen Kohlenhydrathaltige Lebensmittel: Brot und Nährmittel (Reis, Nudeln, Mehl) Milch und Milchprodukte Kartoffeln Gemüse (Mais) Obst Süßungmittel: Süßstoffe Zuckeraustauschstoffe: Kalorien- und Kohlenhydrathaltig und müssen mitberechnet werden Sorbit Xylit Zucker: Fructose, da es langsam abgebaut wird Getränke Fruchtsäft werden den BE zugerechnet 53 hYgiene 54 Thema 27: Hygienemanagment im Krankenhaus - Hygienekommission - Hygienefachkraft - Hygieneplan Hygienekommission: durch das Robert- Koch- Institut vorgeschlagene Organisationsinstitution, 1978 Mitglieder: 1. Hygienefachkraft eine für je 300 Betten Sr. Marlene 2. Hygieniker bzw. hygienebeauftragter Arzt Dr. Scheidgen Beratung der Ärzte in allen Fragen der Krankenhaushygiene Stellt fest und untersucht alle möglichen Gesundheitsgefährdungen beim Patienten und beim Personal Schlägt Maßnahmen zur Infektionsverhütung vor und stellt die Kontrolle sicher 3. ärztlicher Leiter Dr. Weber ist gleichzeitig Vorsitzender der Kommission Verantwortlich für die gesamte Krankenhaushygiene Vertritt das Krankenhaus nach außen kann einige Aufgaben an die Hygienefachkraft übertragen 4. Pflegedienstleitung Fr. Reinersmann Unterstützt und kontrolliert die krankenhaushygienischen Aufgaben im Krankenpflegebereich und bei den Hebammen 5. technischer Leiter Hr. Oberhaus Verantwortlich für die ständige Funktionsfähigkeit aller technischen Einrichtungen Termingerechte Wartung und Kontrolle der hygienisch wichtigen technischen Aufgaben 6. Verwaltungsleiter Hr. Köster Zuständig für das notwendige Personal und finanziellen Voraussetzungen zur Erfüllung der Hygieneaufgaben 7. Apotheker Hr. Fälsch Medikamentöse Überwachung und Schutz der Medilamente Aufgaben der Hygienekommission: 1. Analyse der hygienischen Verhältnisse, davon abgeleitet werden die hygienischen Maßnahmen Hygieneplan 2. Kontrolle der Ver- und Entsorgungsbereiche in regelmäßigen Abständen 3. Bewertung dieser Informationen nach ihrer Bedeutung für den weiteren Verlauf des Krankheits- oder Genesungsprozesses 4. Beratung über bauliche Veränderungen 5. Beratung bei der Beschaffung technischer Einrichtungen 6. Organisation von Aus- und Fortbildung des Krankenhauspersonals in Hygiene 7. Abwehrmaßnahmen bei gehäuftem Auftreten von Krankenhausinfektionen 8. Mehrfach auftretende Infektionen müssen dem Gesundheitsamt gemeldet werden Hygienefachkraft: Krankenschwester mit zusätzlicher Qualifikation hYgiene 55 Fachweiterbildung zur Hygienefachkraft: Nachweis einer 3- jährigen Berufspraxis Qualifikation kann in 2 Jahren berufsbegleitend oder einem Jahr als Vollzeitweiterbildung erworben werden Ausbildung an Universitäten: Köln, Freiburg, Stuttgart 720 Stunden Theorie 6 Monate Praxis: Infektionsabteilung/ chirurgische Abteilungen 14 Tage Hygieneinstitut Intensivabteilung/ operative Wachstation OP- Bereich Versorgungsbereich (Küche) 4 Wochen bei einer Hygienefachkraft in einem fremden Krankenhaus staatliche Anerkennung Aufgaben der Hygienefachkraft: 1. Mitwirkung bei der Einhaltung der Regeln der Krankenhaushygiene optische Kontrolle, Abklatsch 2. Mitwirkung bei der Erkennung von nosokomialen Infektionen 3. Unterrichtung der Verantwortlichen über Verdachtsfälle 4. Mitwirkung bei der Infektionsprophylaxe durch Beratung 5. Schulung und praktische Anleitung des Personals 6. Mitwirkung bei der Auswahl hygienerelevanter Verfahren und Produkte (z.B. Desinfektionsmittel, Einmalartikel, technische Geräte) 7. Mitwirkung bei der Planung funktioneller und baulicher Maßnahmen 8. Vorbereitung der Sitzungen der Hygienekommission 9. Erstellung von Hygienerischtlinien: Personalhygiene, Eigenblutspende, Blutkonserventransport und - lagerung Hygieneplan: Desinfektionsmittelplan Genaue Angaben zur Dosierung zur Anwendung Einwirkungszeit zum Desinfektionsmittel Was wird Wann, Womit und Wie desinfiziert? Richtlinien bei der Desinfektionsmittelanwendung: tragen von Handschuhen Desinfektionsmittel sind Zellgifte Wirkstoffkonzentrat wird in das Wasser gegeben verspritzen und Schaumbildung vermeiden kein warmes Wasser verwenden Entstehung von ggf. giftigen Dämpfen Dosierung genau einhalten vermehrte Toxität bei Überdosierung Unwirksamkeit bei Unterdosierung hYgiene Thema 28: Umwelt und Krebs Krebs: Allgemeine Bezeichnung für eine bösartige und unkontrollierte Zellneubildung steht an 2. Stelle der Todesursachen von 8000 Toten sind 2160 an Krebs verstorben (entspricht 27%) Ursachen: bisher konnten noch keine genauen Ursachen festgestellt werden man vermutet das 70% der Krebserkrankungen vermeidbar sind Krankheitsursachen können sein: persönliche Lebensform soziale und psychische Umwelt Umwelt als Belastung der Gesundheit Mikroorganismen als Belastung der Gesundheit persönliche Lebensform: Lebenstempo Ernährung Konsumgenuß Idealvorstellungen: Sonnenbräune durch UV- Strahlungen Einflüsse der sozialen Umwelt Familie Arbeitsplatz Gruppe Nachbarschaft und Wohnbedingungen Lebensstil Umwelt: Boden Pestizide Wasser Quecksilber Luft Verbrennungsrückstände Stäube Ruß Schwermetalle Lebensmittel: mit Noxen belastete Lebensmittel, die über die Nahrungskette aufgenommen werden Konservierung der Nahrung durch Strahlen, Räuchern und Zugabe chemischer Mittel 56 hYgiene 57 karzinogene Substanzen: 1. chemische Karzinogene: Kohlenwasserstoff: Teer Hautkarzinome chlorierte Kohlenwasserstoffe Lösungsmittel Leber Medikamente: Zytostatika Fenazitin Isoniazid: Neoteben Tuberkulostatika schädigende Einflüsse auf die Leber und Nieren Endoxan: Cyclophosamid Immunsupressiva eingesetzt bei schweren Fällen, wegen der schädigenden Wirkung auf das Knochenmark, Keimdrüsen und Schleimhäute 2. natürliche Karzinogene: Mykotoxine: Nüssen, Getreide, Mandeln, Kastanien geräucherter Schinken festgelegte Grenzwerte in Lebensmitteln Leber Alkohol 3. anorganische Karzinogene: Metallsalze: Arsen, Cadmium, Chrom Asbest 4. physikalische Karzinogene ultraviolette Strahlen Röntgenstrahlen Nukleardiagnose hYgiene Thema 29: Arbeit, Erholung und Schlaf Arbeit: Der Mensch verbringt im arbeitsfähigen Alter den größten Teil der Zeit bei der Arbeit Arbeitsmotive : Betriebsklima (hängt von den Führungskräften ab) Geld Selbstverwirklichung Sicherheit aus Freude an der Arbeit sich etwas leisten können Bestätigung Weiterbildung Unabhängigkeit akzeptiert zu werden berufliche Arbeit : körperliche Arbeit Anspannung und Muskelarbeit geistige Arbeit Ermüdung des Körpers die Grenze der Arbeitsleistung wird unterschieden in : 1. lokale Ermüdung: einzelne Organe (Lunge) die Muskulatur (einzelne Muskelgruppen) 2. allgemeine Ermüdung: der ganze Organismus 3. Übermüdung/ Erschöpfung: Streß, Schlaflosigkeit Gründe für die Ermüdung : 1. liegen im Organismus selbst Mangel an Betriebsstoffen/ Energie/ Nährstoffe zunehmende Störung im Stoffwechsel / Anhäufung von Stoffwechselschlacken oder Abfallprodukten mangelnde Durchblutung des Organismus verspannte Muskulatur 2. Arbeitstempo: ruhig & gleichmäßiges Arbeiten / langsame Ermüdung hektisches Arbeiten / schnelle Ermüdung 3. Vorbeugen: frische Luft, Bewegung und Ernährung umstellen Arbeitsmedizinisch: Unterteilung in: 1. dynamische Arbeit: Anspannung und Erschlaffung der Muskulatur Folge: bessere Durchblutung Die Muskulatur ermüdet später 2. statische Arbeit Kennzeichen: Angespannte Muskulatur (Dauerkontraktionen) stehende, angespannte Arbeit Folge: zu schnelle Ermüdung Arbeitssystem: 1: Akkordarbeit: Bezahlung abhängig von der geleisteten Produktion Leistungsdruck Verlockung des Lohnreizes Überforderung Gruppenakkord: Entlohnung nach Gruppenleistung, der einzelne kann von der Gruppe auf gefangen werden 2: Fließbandarbeit: Monotonie; Arbeit unter Zeitdruck nicht generell Gesundheitsschädlich nach einer gewissen Zeit entwickelt sich ein reflexartiger Ablauf 58 hYgiene 59 3: Schichtarbeit: Arbeit in 3 Schichten kein Rhythmus, Umstellung dauert ca. 1 Woche Abgrenzung in der Freizeit 4: Nachtarbeit: umhgekehrter Biorhythmus Erholung: das Arbeitszeitgesetz schreibt nach festgelegte Zeiten und Pausen vor 1. Kurzzeitunterbrechung Erholungspausen dienen der laufenden Regerneration unentbehrlich zur Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit arbeitsfreie Zeit von mindestens 11 Stunden körperlicher Ausgleich je nach Berufsausübung 2. Pausen nach der Arbeitszuordnung sind gesetzlich vorgeschrieben und einzuhalten zählen sich zur Arbeitszeit Kurzpausen von ca. 5 min besitzen keinen Erholungswert. Dieser Erholungswert tritt erst bei Pausen ab 15 min ein. Pausen sollten nicht am Arbeitsplatz sein. 3. Langzeitunterbrechung Urlaub sollte mindestens einmal im Jahr für 3- 4Wochen erfolgen Aktivurlaub als Gegensatz zur geistigen Arbeit Entspannungsurlaub als Gegensatz zur körperlichen Arbeit Schlaf: Grundlage für die tägliche Leistungsfähigkeit und Erhaltung der Gesundheit Langschläfer/ Kurzschläfer Schlaf ist abhängig vom Alter Kleinkind 18 Schulkind 10- 12 h Erwachsener 7- 8 h alte Menschen 3- 4 h Gesunden Schlaf fördern: großes Bett nicht zuviel und zu schwer essen wenig Kaffee, schwarzen Tee, Nikotin Gedanken ruhigstellen Ruhiges und kühles Zimmer (10°C) frische Luft Ausgeschlafen sein: 15 in nach dem Erwachen dürfen keine objektiven und subjektiven Ermüdungszeichen mehr vorhanden sein Funktionsänderung im Schlaf: Schlafhaltung Lidschluß Atmung verlangsamt und ruhig Organismus arbeitet auf Sparflamme Reflexe verlangsamt Pupillen verengen sich Muskeltonusänderungen (liegt locker) vegetative Änderungen z.B. Puls wird eher bradykard Schlafstörungen: Einschlafstörungen Durchschlafstörungen frühes Erwachen Umkehr des Schlafwachrhythmus fremde Umgebung, bzw. fremdes Bett hYgiene 60 Thema 30: Isolierungsmaßnahmen: offene Lungentuberculose Tuberculose: Schwindsucht Weltweit verbreitete, bakterielle Infektionskrankheit mit chronischem Verlauf. Meist in den Atmungsorganen lokalisiert, jedoch grundsätzlich Befall aller Organe möglich Besonders gefährdet sind Ältere, Alkoholkranke und Abwehrgeschwächte (HIV- Infizierte) Erkrankungen und Todesfälle sind meldepflichtig Erreger: Mycobacterium tuberculosis Übertragungsweg: Tröpfcheninfektionen: Husten, Niesen oder Sprechen Symptome: Husten, Auswurf, Fieber, Nachtschweiß Risikogruppen. Milieugeschwächte Immungeschwächte Patienten die schon an einer Tbc erkrankten Übersiedler aus anderen Ländern, da geringere Resistenz gegen die Erreger Einteilung offener und geschlossener Tuberculose: offenen Tuberculose: Erregernachweis im Sputum, Magensaft, Liquor oder Urin geschlossene Tbc: Erregernachweis nicht möglich Prophylaxen 1. Vermeidung von Kontakt mit Tbc- Erkrankten: Isolierung Betroffener bei einer offenen Tbc 2. Einhalten hygienischer Richtlinien 3. Förderung der allgemeinen Abwehrlage: Ernährung gesunde Lebensweise 4. Förderung der spezifischen Abwehrlage: Immunisierung BCG- Impfung, gewährleistet jedoch nur einen Schutz für ca. 5 Jahre Isolation: Anordnung durch den Arzt gesetzliche Grundlage: BSeuchG meldepflichtig Patient wird über die Erkrankung, die Risikofaktoren und Hygienemaßnahmen informiert Isolierung erfolgt meist über 2-3 Wochen, bzw. wenn Erreger nicht mehr nachweisbar sind Patientenzimmer wird von außen gekennzeichnet (roter Punkt) Patient darf sein Zimmer nicht verlassen alle Gebrauchsgegenstände verbleiben im Zimmer (Thermometer) Mundschutz beim Husten, alle 2- 3 Stunden Wechsel (Durchfeuchtung) Pflegepersonal trägt zum Eigenschutz Mundschutz Schutzkittel tgl. Wechseln, nach Innen gestülpt aufhängen Handschuhe Desinfektion der Hände vor Verlassen des Zimmers (z.B. Desderman) Desinfektion der Flächen mit Performlösung, Eínzelabpackung/ Anwendung Besucher werden vor Betreten des Zimmers über das Infektionsrisiko aufgeklärt in die Schutzmaßnahmen eingewiesen nach der Entlassung, Verlegung oder Tod des Patienten erfolgt eine Schlußdesinfektion des Krankenzimmers Entsorgung in seperaten Kontainern Trennung von Ver- und Entsorgenden Bereichen