Aktivierung primärer diabetogener T

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Universitätsklinikum Ulm
Klinik für Innere Medizin I
Schwerpunkt Endokrinologie, Diabetes und Stoffwechsel
Sektionsleiter Endokrinologie: Prof. Dr. med. B. Böhm
Aktivierung primärer diabetogener T-Zellen
mittels in vitro prozessiertem Proinsulin
Dissertation zur Erlangung
des Doktorgrades der Medizin
der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm
Ruth Brücken
Bonn
Januar 2011
Amtierender Dekan: Prof. Dr. Thomas Wirth
1.Berichtserstatter:
PD Dr.Timo Burster
2.Berichtserstatter:
Prof.Dr. Uwe Knippschild
Tag der Promotion:
04.07.2013
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
S.1
1.1. Diabetes mellitus
S.1
1.2. Typ 1 Diabetes mellitus (T1DM)
S.2
1.2.1. Klinisches Bild
S.2
1.2.2. Ätiologie
S.2
1.2.3. Genetische Faktoren
S.4
1.3. Das Immunsystem
S.4
1.3.1. Autoimmunität
S.5
1.3.2. T-Zellen
S.6
1.3.3. Regulatorische T-Zellen
S.6
1.3.4. Zellen des angeborenen Immunsystems
S.7
1.4. Pathogenese des T1DM
S.9
1.5. Major Histocompatibility Complex
S.10
1.5.1. MHC-Klasse I Moleküle
S.11
1.5.2. MHC-Klasse II Moleküle
S.11
1.5.3. MHC-Klasse III Moleküle
S.12
1.5.4. T1DM-assozierte HLA-Moleküle
S.12
1.5.5. T-Zell-Interaktion mit dem MHC Klasse II-Rezeptor-Peptid-Komplex
S.14
1.5.6. MHC-Klasse II Antigenprozessierung
S.14
1.6. Proinsulin
S.16
1.6.1. Proinsulinpeptid P17
S.17
1.6.2. Proinsulin-Prozessierung durch Cathepsine
S.17
1.7. Fragestellung
S.20
2. Material und Methoden
S.21
2.1. Material
S.21
2.1.1. Materialien für die in vitro Prozessierung von Proinsulin
S.21
2.1.2. Materialien für Peptidsequenzierung und Analyse
S.21
2.1.3. Materialien für Peptidsynthese
S.21
2.1.4. Materialien für Peptidbindungs-Assay
S.21
2.1.5. Materialien für T-Zell Assay
S.21
2.1.6. Materialien für ELISA
S.22
2.1.7. Verwendete Geräte
S.24
I
2.2. Methoden
S.26
2.2.1. In vitro Prozessierung der Proinsulinpeptide
S.26
2.2.2. Peptidsequenzierung und Analyse
S.26
2.2.3. Peptidsynthese
S.27
2.2.4. Peptidbindungs-Assay
S.27
2.2.5. Zellkultur: Durchführung eines T-Zell Assays
S.27
2.2.6. Cytokindetektion mittels ELISA
S.28
2.2.7. Statistisches Verfahren
S.29
3. Ergebnisse
S.30
3.1. Verdau von Proinsulin mit lysosomalen Cathepsinen
S.30
3.2. Peptidbindungs-Assay
S.32
3.3. T-Zell Assay und Cytokindetektion mittels ELISA
S.33
3.3.1. TNF-α
S.33
3.3.2. IFN-γ
S.36
3.3.3. IL-17
S.38
3.3.4. IL-6
S.39
3.3.5. TGF-β
S.41
4. Diskussion
S.43
4.1. Verdau von Proinsulin mit lysosomalen Cathepsinen
S.44
4.2. Peptidbindungs-Assay
S.46
4.3. T-Zell Assay und Cytokindetektion mittels ELISA
S.47
4.4. Schlussfolgerung
S.49
4.5. Perspektive
S.50
5. Zusammenfassung
S.52
6. Literaturverzeichnis
S.53
7. Bilderverzeichnis
S.63
8. Danksagung
9. Lebenslauf
S.64
S.65
II
Abkürzungsverzeichnis
AEP
Asparagin Endoprotease
APC
Antigenpräsentierende Zellen
APL
engl. altered peptide ligands (Veränderte Peptidliganden)
B-Zelle
Bursa Fabricii Zelle
BSA
Bovines Serumalbumin
Cat
Cathepsin
CD
engl. cluster of differentiation
CLIP
engl. class II associated invariant chain peptide
(Klasse II-assoziertes-Invariante-Ketten-Peptid)
CTL
Cytotoxische T-Lymphozyten
DMSO
Dimethylsulfoxid
DTT
Dithiothreitol
EAD
engl. experimental autoimmune Diabetes
ELISA
engl. enzyme linked immunosorbent assay (Enzymgekoppelter
Immunadsorptionstest)
ER
FACS
endoplasmatisches Retikulum
engl. fluorescence activated cell sorting (Fluss-Sortierer von
Fluoreszenz markierten Zellen)
FCS
Fötales bovines Serum
Fmoc
Fluorenyloxymethylchlorid
FoxP3
Forkhead Box P3
GAD
Glutamat Decarboxylase
GADA
Anti-Glutamatdecarboxylase-Antikörper
HA-AMCA
Hämagglutinin-Peptide
markiert
mit
methylcoumarin-3-Acetatsäure
HbA1c
glykosyliertes Hämoglobin A1
HLA
Humane Leukozyten Antigene
HOBt
Hydrobenzotriazole
HPLC
engl. high performance liquid chromatography
(Hochleistungsflüssigkeits-Chromatographie)
HPSEC
engl. high performance size exclusion chromatography
(Hochleistungsausschluss-Chromatographie)
III
7-amino-4-
HRP
engl. horseradish peroxidase (Meerettichperoxidase)
IA-2
Inselzell-Antigen 2
ICA
Zytoplasmatische Inselzell-Antikörper
ICOS
engl. inducible costimulator
IFN-γ
Interferon γ
IL
Interleukin
kDa
Kilodalton
LADA
engl. latent autoimmune Diabetes with onset in adultes
LC
engl. liquid chromatography (Flüssigkeitschromatographie)
M
Mol
m
Milli (10-3)
µ
Mikro (10-6)
MHC
engl. major histocompatibility complex
(Haupthistokompatibilitätskomplex)
Min
Minute
MODY
engl. maturity-onset Diabetes of the young
MS/MS
Tandem-Massenspektrometrie
NK-Zelle
Natürliche Killerzelle
NMM
N-Methyl-Maleimide
NOD
engl. Non-Obese Diabetic
P
Piko (10-12)
PBMC
engl. peripheral blood mononuclear cells (mononukleäre
Zellen des peripheren Blutes)
PBS
engl. phosphate buffer saline (Isotonischer Phosphatpuffer)
PD-1
engl. programmed cell death -1
RT
Raumtemperatur
T1DM
Typ 1 Diabetes mellitus
TCR
T-Zellrezeptor
TGF-β
engl. transforming growth factor β (Transformierender
Wachstumsfaktor β)
TH
T-Helferzelle
TNF-α
Tumornekrosefaktor α
Treg-Zelle
Regulatorische T-Zelle
T-Zelle
Thymus-abhängige Zelle
IV
U/min
Umdrehungen pro Minute
UV
Ultraviolett
V
1. Einleitung
1.1. Diabetes mellitus
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, welche durch absoluten
bzw. relativen Mangel an Insulin definiert ist. Nach längerer Krankheitsdauer kann es zu
Folgeschäden wie Mikro- und Makroangiopathien an multiplen Organsystemen v.a. an
Niere, Nerven, Blutgefäßen und Augen kommen.
Diabetes mellitus kann nach seiner Ätiologie in drei unterschiedliche Gruppen unterteilt
werden.
I. Typ 1 Diabetes mellitus (T1DM): Die Zerstörung der Insulin produzierenden β-Zellen
des Pankreas führt zu einem absolutem Insulinmangel.
a) Immunologisch bedingt: Autoimmuninsulitis der Langerhans-Inselzellen durch
Infiltration mit autoreaktiven T-Lymphozyten. Weitere Befunde sind der Nachweis von
Autoantikörpern. Dazu gehören zytoplasmatische Inselzell-Antikörper (ICA) gegen
Ganglioside,
Anti-Glutamatdecarboxylase-Antikörper
(GADA)
gegen
die
Glutamatdecarboxylase, Anti-IA-2-Antikörper gegen die Tyrosinphosphatase 2 und
Insulin-Auto-Antikörper gegen Insulin bzw. Proinsulin. Unter immunsuppressiver
Behandlung beobachtet man eine Remission der Insulitis. Als Sonderform ist der verzögert
auftretende, autoimmunbedingte Diabetes beim Erwachsenen (LADA-latent autoimmune
diabetes with onset in adultes) bekannt. Dieser manifestiert sich erst im Erwachsenenalter
(25.-40. Lebendsjahr) mit einer schleichenden Entwicklung des Insulinmangels. Außerdem
können GADA nachgewiesen werden (Turner R et al. 1997).
b) Idiopthisch bedingt: Untergang der Insulin produzierenden β-Zellen des Pankreas ohne
bekannten Auslöser für die Entstehung des Diabetes.
II. Typ 2 Diabetes (T2DM): Dieser äußert sich in einer vorwiegenden Insulinresistenz mit
relativem Insulinmangel bis hin zu einem sekretorischen Defekt mit Insulinresistenz und
totalem Insulinmangel. Meist tritt diese Erkrankung im Zusammenhang mit dem
Metabolischen Syndrom auf.
III. Andere Diabetesformen: Neben den zwei Hauptgruppen T1DM und T2DM gibt es
weitere seltenere Ursachen für einen Diabetes mellitus wie z.B. einen genetischen Defekt
in der ß-Zellfunktion. Diese Störung liegt vor bei Erwachsenen-Diabetes der bei
Jugendlichen auftritt (MODY-maturity-onset Diabetes of the young). MODY manifestiert
sich meist vor dem 25. Lebensjahr. Es treten keine Antikörper oder genetischen Defekte
1
der Insulinwirkung auf. Mutationen von Genen des Glukosestoffwechsels werden
autosomal-dominant vererbt (Fehmann HC et al., 2004). Außerdem kann ein Diabetes
mellitus bei Erkrankungen des exokrinen Pankreas und anderen Endokrinopathien
auftreten oder medikamentös induziert sein (Herold G, 2010).
1.2. Typ 1 Diabetes mellitus (T1DM)
1.2.1. Klinisches Bild
Der T1DM ist eine chronische und irreversible Autoimmunerkrankung, welche auf einer
selektiven Zerstörung der ß-Zellen beruht. Sie manifestiert sich meist im 12.-24.
Lebensjahr und stellt mit ca. 10% die kleinere Gruppe der Diabetes mellitus Patienten.
Erst nach Verlust von ca. 80% der ß-Zellen kommt es zur klinischen Manifestation infolge
von Hyperglykämie, Ketoazidose und Glukosurie mit osmotischer Diurese. Dies äußert
sich in unspezifischen Allgemeinsymptomen wie Müdigkeit, Leistungsminderung und
Gewichtsverlust sowie durch Polydipsie und Polyurie. Klinisch entwickelt sich der T1DM
meist rasch, innerhalb von Tagen bis Wochen, allerdings geht eine lange prädiabetische
Phase ohne Krankheitssymptome voraus. In dieser Phase zeigt sich meist schon eine
Sekretionsstörung, dennoch sind Nüchternblutzuckerwerte, Blutzuckertagesprofil und
HbA1-Werte bis zur Manifestation im Normalbereich. Histologisch findet man eine
sogenannte Autoimmuninsulitis, bestehend aus zellulären Infiltrationen der ß-Zell-Inseln,
beteiligt sind v.a. mononukleäre Zellen, insbesondere T-Lymphozyten (Herold G, 2010).
1.2.2. Ätiologie
Bei der Entstehung von T1DM wird von einer multifaktoriellen Genese ausgegangen,
wobei genetische und umweltbedingte Faktoren eine Rolle spielen. Möglicherweise besitzt
T1DM eine sehr heterogene Ätiologie, bei der verschiedene Umweltfaktoren über
unterschiedliche Mechanismen zur Zerstörung der ß-Zellen beitragen. Darüber hinaus
interagieren die umweltbedingten Einflüsse mit den genetischen Anlagen. Diese
vielschichtigen Ursachen erschweren es, die zur Erkrankung führenden Faktoren zu
identifizieren. Auffällig ist die Häufung der Erkrankung in Familien. Das Lebenszeitrisiko
bei Verwandten ersten Grades für T1DM beträgt 5-6%, verglichen mit ca. 0,4% in der
allgemeinen kaukasischen Bevölkerung (Risch N, 1987). Darüber hinaus ist die
Konkordanzrate von eineiigen Zwillingen (30-40%) sehr viel höher als von zweieiigen
2
Zwillingen (6%) (Olmos P et al., 1988; Redondo MJ et al., 2001). Diese jedoch relativ
niedrige Konkordanzrate von Genotyp-identischen Zwillingen lässt darauf schließen, dass
erstens, die prädisponierenden Gene eine niedrige Penetranz besitzen, zweitens, dass
wichtige nichtgenetische, umweltbedingte Faktoren ebenfalls einen großen Einfluss bei der
Entstehung besitzen. Dazu gehören virale Infektionen, die Ernährung im frühen
Kindesalter, Impfungen, klimatische Einflüsse, Toxine (z.B. Nitrosamine) und Stress (Knip
M, 1999; Ellis TM, 1996; Dahlquist GG, 1997; Dahlquist GG et al., 2000). Bisher wurde
angenommen, dass diese Umwelteinflüsse die Entstehung der Erkrankung in genetisch
prädisponierten Personen triggern. Neuere Beobachtungen lassen allerdings auf ein sehr
viel komplexeres Modell schließen. Es wird vermutet, dass die Umwelteinflüsse, denen
man im Laufe des Lebens ausgesetzt ist, das genetisch zur Dysregulation prädisponierte
Immunsystem beeinflussen. Gestützt wird dies durch Untersuchungen hinsichtlich der
perinatalen Infektionsrate (d.h. in dem Zeitraum zwischen der 24. Schwangerschaftswoche
und dem 7. Tag nach der Geburt) und der Erkrankungshäufigkeit in den ersten
Lebensjahren in Bezug auf die Entwicklung eines T1DM. Kinder, die gehäuft an
Infektionen innerhalb der ersten Lebensjahre litten, besaßen ein geringeres Risiko, einen
T1DM zu entwickeln. Dagegen scheinen perinatale Infektionen das Erkrankungsrisiko zu
steigern (Wasmuth HE et al., 2000; McKinney PA, 1999). Durch verbesserte
Lebensbedingungen, Hygienemaßnahmen und Impfungen wird unser Immunsystem immer
weniger mit Pathogenen konfrontiert, was ebenfalls ein Grund für die zunehmende
Inzidenz von T1DM in den letzten Jahrzehnten darstellen könnte (Dunne DW et al., 2005).
Schlussfolgernd
ist
festzuhalten,
dass
Umwelteinflüsse
die
Entwicklung
des
Immunsystems beeinflussen und somit die Entstehung der Erkrankung fördern, aber auch
dämpfen können (Kelly et al., 2002).
Infektionen mit dem Coxsackievirus B4 und dem Rubella Virus stehen im Verdacht, das
Risiko für einen T1DM zu steigern. Tatsächlich wurden in T1DM-Patienten im Vergleich
zu Gesunden gehäuft zirkulierende T-Zellen, spezifisch für diese zwei Virusarten,
gefunden (Ou D, 2000; Varela-Calvino R, 2002). Es konnte nachgewiesen werden, dass
das Rubella-Virus und das Coxsackie B4-Virus, wie auch das Mumps- und
Cytomegalievirus, spezifische Rezeptoren besitzen, mit denen sie an der Oberfläche der
humanen ß-Zellen binden und die Zelle infizieren (Jenson et al., 1980). Außerdem konnte
gezeigt werden, dass bei Patienten mit frisch manifestiertem T1DM das durch Viren
induzierbare IFN-α in den ß-Zellen vorhanden ist, was ein Hinweis für einen viralen Infekt
in der Vorgeschichte darstellen könnte (Foulis et al., 1987). Das Cytokin IFN-γ, welches
3
als Antwort auf Infektionen zur Stimulation von Immunzellen produziert wird, kann zu
einem Verlust der Immuntoleranz gegen Inselzellen und somit zu Autoimmunreaktionen
führen (Sarvetnick et al., 1990).
1.2.3. Genetische Faktoren
Wie auch bei vielen anderen Autoimmunerkrankungen ist die Suszeptibilität von T1DM
mit bestimmten humanen Leukozyten Antigen-(HLA)-Haplotypen assoziiert. Diese Gene
befinden sich auf dem Chromosom 6p21 (Singal DP, 1973; Nerup J, 1974; Cudworth AG,
1974). Bei kaukasischen T1DM-Patienten findet man zu 90% bis 95% HLA-DR3 bzw.
HLA-DR4 oder beide Allele, im Vergleich zu 40% der Gesamtpopulation. Heterozygot für
DR3/DR4 sind 40% bis 50%, in der Gesamtbevölkerung weisen nur 5 % diese HLAVariante auf (Concannon et al., 2005; Thomson et al., 2007). Sind beide Elternteile an
T1DM erkrankt, beträgt das Risiko der Kinder, einen T1DM zu entwickeln 20 %. Ist nur
der Vater erkrankt liegt das Risiko bei 5 %, bei Erkrankung der Mutter bei 2,5 % (Howson
JMM et al., 2007).
1.3. Das Immunsystem
Das Immunsystem erkennt und bekämpft fremde Antigene und ist in der Lage zwischen
Selbst (körpereigen) und Fremd zu unterscheiden. Dazu ist ein geregeltes Zusammenspiel
vieler verschiedener Strukturen und Zellen notwendig. Man unterscheidet die angeborene
unspezifische von der erworbenen adaptiven Immunität.
Die angeborene unspezifische Immunabwehr reagiert sehr schnell auf das Eindringen eines
Pathogens. Als erste Hürde fungiert eine Vielzahl an physikalischen, chemischen und
zellulären Barrieren. Die zellulären Komponenten stellen Makrophagen, Granulozyten und
Natürliche Killerzellen (NK-Zellen) dar, unterstützt durch Chemokine und Cytokine sowie
durch das Komplementsystem.
Die erworbene, adaptive Immunabwehr benötigt eine Aktivierung durch die unspezifische
Immunabwehr und reagiert dadurch langsamer. Allerdings läuft die Immunantwort
zielgerichteter ab, da sie sich spezifisch gegen einen bestimmten Erreger bzw. Antigen
richtet. Es wird zwischen der humoralen und der zellulären Immunantwort unterschieden.
Die humorale Immunantwort besteht aus Antikörpern, welche von B-Lymphozyten
(Plasmazellen) produziert werden, zur zellulären Immunantwort zählt man die T4
Lymphozyten (siehe 1.2.2), welche u.a. für die Kommunikation zwischen den Zellen des
Immunsystems sorgen, aber auch für die Zerstörung von infizierten Zellen zuständig sind.
Dendritische Zellen (DC) übernehmen eine Schlüsselrolle in der Immunabwehr. Sie bilden
eine „Brücke“ zwischen der angeborenen und adaptiven Immunität, da sie Antigene
aufnehmen und verarbeiten und diese dann in Form von MHC-Peptid-Komplexen
zusammen mit costimulierenden Molekülen an ihrer Oberfläche exprimieren. Über diesen
Mechanismus stimulieren sie vor allem T-Lymphozyten (Lucas M et al., 2007). Eine
einzelne dendritische Zelle ist in der Lage 100 bis 3000 Antigen-spezifische T-Zellen zu
aktivieren. Sie präsentiert 10 bis 100-fach mehr MHC-Peptid-Komplexe auf ihrer
Oberfläche im Vergleich zu anderen antigenpräsentierenden Zellen wie z.B. Monozyten
und ist somit deutlich effizienter (Banchereau J et al., 1998).
Mehrere verschieden Immunzellen, sowohl Zellen des angeborenen, als auch die des
erworbenen Immunsystems, sind an der Pathogenese des T1DM beteiligt. CD4+ und CD8+
T-Zellen, sowie Makrophagen spielen eine entscheidende Rolle bei der Zerstörung der βZellen im Pankreas. Allerdings findet man ebenso B-Zellen, NK-Zellen und dentritische
Zellen im pankreatischen Infiltrat und in den pankreasnahen Lymphknoten. Diese Zellen
können sowohl zum β-Zelluntergang beitragen wie auch eine β-Zell protektive Funktion
aufweisen. Dies lässt darauf schließen, dass ein ausgeprägter „crosstalk“ zwischen den
Immunzellen, welche für die Pathogenese der Erkrankung und aber auch für die
Immunregulation verantwortlich sind, stattfindet (siehe Abb.1, S.10).
1.3.1. Autoimmunität
Autoimmunität, d.h. eine überschießende Immunreaktion gegen körpereigenes Gewebe,
wird durch autoaggressive Immunzellen verursacht. Eine Autoimmunreaktion zeichnet
sich durch das Auftreten autoreaktiver B-Zellen und T-Zellen aus. Autoreaktive Zellen
lassen sich auch beim Gesunden nachweisen. Allerdings werden sie dort nicht durch
andere Zellen aktiviert und sie reagieren sehr unspezifisch, z.B. entstehen Autoantikörper
mit geringer Avidität. Für eine ausreichende Toleranz des Immunsystems gegenüber
körpereigenem Gewebe ist ein ausgewogenes Verhältnis von proinflammatorischen und
regulierenden Mechanismen unerlässlich. Eine mögliche Erklärung für die Entstehung von
Autoimmunität könnte ein Ungleichgewicht von regulatorischen Mechanismen der TZellen sein. Weitere mögliche Erklärungen wären eine Resistenz der CD4+ Effektorzellen
gegenüber der Kontrolle von regulatorischen T-Zellen (Treg-Zellen) oder die Hemmung
regulatorischer T-Zell-Funktion durch bestimmte Cytokine (Bettini M et al., 2009).
5
1.3.2. T-Zellen
CD4+ Effektorzellen unterteilt man in T-Helferzellen Typ 1 (TH1), die vor allem das
proinflammatorische Cytokin IFN-γ sezernieren (Mosmann TR et al., 1986), THelferzellen Typ 2 (TH2), welche sich durch die Produktion der Cytokine IL-4, IL-5, IL-6
und IL-13 auszeichnen (Trinchieri G et al., 1996; Lafaille JJ, 1998) und T-Helferzelle Typ
17, welche die Cytokine IL-17 und IL-22 produzieren (Langrish et al., 2005; Bettelli E et
al., 2007). Allerdings wurde in neuesten Forschungsergebnissen festgestellt, dass es eine
große Flexibilität in der Cytokinproduktion der CD4+ T-Zellen gibt; sie sind in der Lage,
ihr Cytokinprofil zu ändern (O`Shea JJ, Paul WE, 2010).
CD8+ T-Zellen, auch cytotoxische T-Zellen (CTL) genannt, induzieren in den Zielzellen
Apoptose bzw. sezernieren Perforine und Granzyme. Diesen Vorgang nennt man auch
MHC-Klasse I gesteuerte Cytotoxizität. Zusätzlich wird auch das proinflammatorische
Cytokin IFN-γ durch CD8+ T-Zellen produziert.
1.3.3. Regulatorische T-Zellen
Regulatorische T-Zellen (Treg-Zellen) fungieren als Kontrollzellen, die die Aktivität des
Immunsystems steuern und die Selbsttoleranz regulieren. Als zentrale Selbsttoleranz
bezeichnet man die negative Selektion der T-Lymphozyten im Thymus. Treg-Zellen sind
für die periphere Selbsttoleranz verantwortlich. Es sind mehrere Arten bekannt, welche auf
Grund ihrer Oberflächenmoleküle und Cytokinprofile in verschiedene Subpopulationen
unterteilt werden: CD4+CD25+-Treg-Zellen, FoxP3+-Zellen, TH3 und NK-T-Zellen
(Niemeyer M, 2005). Sie produzieren die immunsuppressiven Cytokine TGF-ß und IL-10,
welche zur Limitierung der Immunantwort gegenüber Fremdantigenen führen und
eventuell vor Autoimmunität schützen, indem sie die Proliferation und Aktivierung
autoreaktiver T-Effektorzellen unterdrücken (Tang Q & Bluestone JA, 2008). Mit einem
Tetracyclin on/off Mausmodell wurde gezeigt, dass eine Gabe von TGF-ß1 die
Konzentration von CD4+CD25+-Treg-Zellen erhöht und so vor der Entstehung eines
experimental autoimmune diabetes (EAD) in diesem Mausmodell schützt (Peng Y et al.,
2004). Eine weitere Studie mit NOD-Mäusen ergab ebenfalls, dass Treg-Zellen eine
wichtige Funktion bei der Prävention von EAD erfüllen. NOD-Mäuse ohne Treg-Zellen
(CD28-Defiziens) entwickelten sehr schnell einen EAD (Salomon B et al., 2000). Eine
Steigerung der Anzahl von Treg-Zellen durch IL-2 Injektionen führte dagegen zu einem
protektiven
Effekt (Tang Q & Bluestone JA, 2008). Treg-Zellen benötigen für ihr
Überleben und Funktion IL-2, allerdings produzieren sie es nicht selbst. Diese
6
Beobachtung führte zu der Erkenntnis, dass Treg-Zellen von der IL-2-Produktion und
weiteren Stimulation durch CD4+ Effektorzellen abhängig sind. Grinberg-Beyer et al.
zeigten anhand von Mausmodellen mit EAD, dass diabetogene T-Zellen die Proliferation
von Treg-Zellen mittels TNF-α induzierten (Grinberg-BleyerY et al., 2010). Treg-Zellen
differenzieren im Thymus. Aber auch in der Peripherie kann diese Differenzierung durch
die Gabe von TGF-ß induziert werden. Luo et al. demonstrierte, dass die Stimmulation von
DC mit TGF-ß1 zu einer Differenzierung naiver CD4+ CD25+-T-Zellen zu „Inselzellprotektiven“ CD4+CD25+-FoxP3+-Treg-Zellen führte (Luo X et al., 2007). Die
Aktivierung der Treg-Zellen erfolgt durch Antigenpräsentation über DC und könnte
möglicherweise auch durch spezifische Antigene oder altered peptid ligand (APL) von
statten gehen. Diese Tatsache ist von therapeutischem Nutzen, da man durch gezielte
Stimulation und Aktivierung von Treg-Zellen autoaggressive T-Zellen hemmen kann.
1.3.4. Zellen des angeborenen Immunsystems: Professionelle antigenpräsentierende
Zellen (APC), Makrophagen und NK-Zellen
Die Zellen des angeborenen Immunsystems spielen eine wichtige Rolle in der Pathogenese
des T1DM. Sie produzieren proinflammatorische sowie suppressive Cytokine und
bestimmen dadurch das Cytokinmilieu, durch welches autoreaktive inselzell-spezifische
T-Zellen aktiviert oder gehemmt werden.
Zu den professionell antigenpräsentierenden Zellen zählen B-Zellen, zwei Typen von
myeloiden dendritische Zellen (mDC1 und mDC2), plasmozytische dendritische Zellen
(pDC), Makrophagen, die Mikroglia des ZNS und Thymusepithelzellen.
DC sind wesentlich an der Differenzierung naiver T-Zellen in CD4+ T-Zellen, CD8+
T-Zellen und an der Selbsttoleranz durch Treg-Zell-Funktion beteiligt (Windhagen A et
al., 1995). DC in den Inselregionen des Pankreas weisen eine zentrale Position in der
Präsentation Insulin-abhängiger Antigene und der daraus resultierenden Immunreaktion
auf. Insulin bzw. Proinsulin aus den ß-Zellen werden von DC aufgenommen, prozessiert
und den T-Zellen in den pankreatischen Lymphknoten präsentiert (Mohan JF et al., 2010;
Pugliese A et al., 2001). Zusätzlich präsentieren DC die Autoantigene GAD65 und IA-2
(Allen JS et al., 2009; Reijonen H et al., 2000). In einigen Versuchen wurde gezeigt, dass
mDC
aus
NOD-Mäusen
durch
eine
gesteigerte
Produktion
von
IL-12
und
costimulatorischer Moleküle, u.a. von B7-Molekülen vermehrt T-Zellen aktivieren
(Poligone B et al., 2002; Steptoe RJ et al., 2002). Den pDC wird eine verminderte
Fähigkeit zur Aufnahme, Prozessierung und Präsentation gelöster Antigene zugeschrieben
7
(Lande R et al., 2010). Allerdings wurde bei Menschen sowie in Mausmodellen
beobachtet, dass pDC durch das von ihnen produzierte Typ 1 IFN in einigen Situationen
T1DM induzieren, aber auch hemmen können (Li Q et al., 2008). DC spielen andererseits
eine protektive Rolle in der Pathogenese des T1DM, indem sie die Expansion von
antigenspezifischen Treg-Zellen induzieren, welche eine Schlüsselfunktion bei der
Hemmung einer β-Zell-Schädigung übernehmen (Ueno H et al., 2007). Durch die Injektion
von Granulozyten-Kolonien-stimulierender Faktor (G-CSF) wurde die Anzahl der pDC
und mDC in der Milz in NOD-Mäusen gesteigert, welche daraufhin keinen EAD
entwickelten. Dieser Effekt beruhte auf der Aktivierung von CD4+ CD25+ Treg-Zellen
durch DC. Diese Treg-Zellen unterdrücken pathogene autoaggressive T-Zellen u.a. durch
die Produktion von TGF-β (Kared H et al., 2005).
Neben bereits erwähnten Immunzellen befinden sich auch Makrophagen in den
Inselzellinfiltraten im Pankreas. Sie können dort bereits vor der Anwesenheit von T-Zellen
detektiert werden. Die Aktivität der Makrophagen wird u.a. durch TNF-α und IL-1β
gesteuert (Arnush M et al., 1998; Dahlen E et al., 1998). Die Makrophagen selbst
produzieren das Cytokin IL-12 und begünstigen die Differenzierung diabetogener CD8+
T-Zellen (Jun HS et al., 1999).
NK-Zellen wurden im Pankreas von T1DM-Patienten und in mehreren Mausmodellen
entdeckt. Sie schädigen sowohl durch ihre cytotoxische Aktivität als auch durch die
Sezernierung von IFN-γ die β-Zellen des Pankreas. Im Pankreas von NOD-Mäusen findet
man einen aktiveren NK-Zell-Phänotyp als im Vergleich zu Isolaten aus der Milz oder
pankreatischen Lymphknoten. Sie zeigen eine stärkere Expression spezifischer
Oberflächenrezeptoren z.B. von NKG2D (natural killer group 2 member D) oder NKp46
(natural killer protein 46), die mit Rezeptoren auf β-Zellen interagieren. Des Weiteren
zeichnen sie sich durch eine gesteigerte Produktion von IFN-γ aus (Poirot L et al., 2004;
Brauner H et al., 2010). Ihre pathogene Rolle wird bei der Entwicklung eines Diabetes
deutlich, in denen NK-Zellen nach Infektion mit Coxsackievirus B4 mittels Antikörpern
gegen bestimmte Rezeptoren in ihrer Funktion gehemmt wurden. Dies verhinderte das
Entstehen eines EAD im Mausmodell (Flodstrom M et al., 2002).
8
1.4.Pathogenese des T1DM
Zu Beginn der Erkrankung steht eine klinisch unauffällige prädiabetische Phase von sehr
variabler Länge, in welcher bereits ß-Zell-spezifische sowie unspezifische Veränderungen
in der humoralen und zellulären Immunreaktion nachgewiesen werden können
(Durinovic-Belló I, 1998; Christie M et al., 1997). Während der Entwicklung eines T1DM
findet eine komplexe Interaktion zwischen den ß-Zellen des Pankreas, dem angeborenen
und dem erworbenen Immunsystem statt. Die Zellen des angeborenen Immunsystems wie
NK-Zellen, DC und Makrophagen sind in der Lage, aggressive autoreaktive T-Zellen zu
aktivieren. Sie können über die Produktion bestimmter Cytokine und durch ihr
cytotoxisches Potential direkt die ß-Zellen schädigen (Lehuen A et al., 2010).
Die Autoimmuninsulitis in den Langerhans-Inselzellen beruht auf der Einwanderung von
autoreaktiven TH1 und CTL in den Pankreas (siehe Abb.1). CTL zerstören die
Insulin-produzierenden ß- Zellen durch induzierte Apoptose, ausgelöst durch die Sekretion
von Perforinen und Granzymen, TH1 dagegen durch sezernierte proinflammatorische
Cytokine wie z.B. TNF-α. Die Aktivierung der T-Zellen erfolgt über die Bindung des TCR
an den MHC II-Peptid-Komplex auf APC oder des TCR an den MHC I-Peptid-Komplex
der ß-Zellen. Des Weitern erfolgt eine Costimulation über weitere Rezeptoren (z.B. CD28,
inducible costimulator (ICOS), CTLA-4 und programmed cell death 1 (PD-1)) durch
Liganden der B7-Familie auf APC oder auf den ß-Zellen (Boehm & Bluestone, 2004).
Immunzellen wie zum Beispiel DC, Makrophagen und NK-Zellen können ebenfalls direkt
durch Apoptose mittels Sezernierung von Cytokinen wie IL-1ß, IL-12, IFN-γ und TNF-α
die ß-Zellen schädigen. Außerdem locken die ß-Zellen durch die Produktion von
Chemokinen (CXC-Chemokin-Ligand 10 (CXCL-10), CC-Chemokin-Ligand 2 (CCL2),
CC-Chemokin-Ligand 20 (CCL20)) Makrophagen und Lymphozyten zu den Inselzellen
und verstärken so die Immunantwort (siehe Abb.1, S.10).
9
2010
Abb.1: Übersicht über die Interaktion zwischen Immunzellen und der β-Zelle.
Immunzellen der angeborenen bzw. der adaptierten Immunabwehr führen über verschiedene RezeptorLiganden-Interaktionen und durch die Ausschüttung von Cytokinen zu einer Zerstörung der β-Zellen.
Verwendete Abkürzungen: CXCL=CXC-chemokine-ligand, CCL=CC-chemokine-ligand, CD=cluster of
differentiation, DC=dendritic cell, IDO=Indoleamine 2,3-dioxygenase, IFN=Interferon, IL=Interleukin, NK
cell=natural killer cell, NKG2D=natural killer group 2 member D, NKp46=natural killer protein46,
MHC=major histocompatibility complex, PD1=programmed cell death 1, PDL1=programmed cell death
ligand1, RAE1=retinoic acid early transcript 1, TCR=T cell receptor, TLR=toll like receptor,
WE14=chromogranin-aderived peptid
1.5. Major Histocompatibility Complex (MHC)
Die adaptive Immunabwehr benötigt zur Aktivierung Kontakt mit dem Antigen. Den
T-Zellen werden Peptidfragmente des Antigens auf membrangebundenen Glykoproteinen
präsentiert. Diese spezifischen Moleküle werden durch Gene kodiert, welche im
Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC) lokalisiert sind. Beim Menschen werden sie als
Humane Leukozyten Antigene (HLA) bezeichnet. Der MHC besteht aus 3,5 Megabasen,
10
lokalisiert auf Chromosom 6 und enthält mehr als 200 Gene, welche in 3 Untergruppen
gegliedert sind: Klasse I, Klasse II und Klasse III. Diese sind polygen und polymorph, d.h.,
dass jede der Hauptklassen in mehrere Genloci und Allele unterteilt ist.
1.5.1. MHC Klasse I Moleküle
MHC Klasse I Moleküle werden in die Genloci A, B und C (HLA-A, HLA-B und HLA-C)
untergliedert und auf der Oberfläche aller kernhaltigen Zellen exprimiert. Ihre Aufgabe
besteht darin, Peptide aus ca. 9 bis 11 Aminosäuren von vorwiegend cytosolischen
Proteinen, z.B. von Viren sowie zelleigenen Proteinen, zu binden und diese dem TCR der
CD8+ T-Zellen zu präsentieren. MHC Klasse I Moleküle bestehen aus einer polymorphen
α-Peptid-Kette, welche mit einer nicht-polymorphen ß-2-Mikroglobulin-Komponente
assoziiert ist. Die α-Kette, die sich aus drei verschiedenen Untereinheiten (α1-, α2-, α3Domäne) zusammensetzt, ist für die Bindung der Peptide verantwortlich (siehe Abb.2).
Robbins Basic Pathology 8th Eddition
Abb.2: Aufbau des MHC Klasse I-Moleküls.
Verwendete Abkürzung: β2m= β2 microglobulin
1.5.2. MHC Klasse II Moleküle
Der Klasse II-Loci (HLA-D-Loci) ist unterteilt in die Abschnitte HLA-DP, HLA-DQ und
HLA-DR, welche die Gene für mindestens eine α- und eine ß-Kette enthalten. Die α- und
die ß-Kette (α1-, ß1-Domäne) bilden zusammen die Bindungsgrube des heterodimeren
Klasse II-Moleküls. Dort binden längere Peptide, welche u.a. von extrazellulären
phagozytierten Antigenen stammen. Die gebundenen Peptide werden von CD4+ T-Zellen
durch den TCR erkannt, dies führt zur Aktivierung der entsprechenden T-Zellen. Die
Expression dieser Moleküle ist auf professionelle APC, humane CD4+ T-Zellen und
11
Thymusepithelzellen beschränkt. Einige Zellen exprimieren fakultativ diesen Rezeptor auf
ihrer Oberfläche, dazu gehören Endothelzellen. Die Expression des MHC-Moleküls wird
durch Cytokinstimulation, z.B. mittels IFN-γ ausgelöst (Lian et al., 1996) (siehe Abb.3).
Robbins Basic Pathology 8th Eddition
Abb.3: Aufbau des MHC Klasse II-Moleküls
1.5.3. MHC Klasse III Moleküle
Die Gene der Klasse III des MHC sind nicht für die Peptidpräsentation verantwortlich,
sondern kodieren für eine Reihe anderer Moleküle mit unterschiedlichen Funktionen, wie
z.B. für Komplementkomponenten (C2, C4, Bf), für den Tumor Nekrose Faktor (TNF) und
für das Hitzeschockprotein 70 (Hsp70).
1.5.4. T1DM-assozierte HLA-Moleküle
Die meisten HLA-Gene sind sehr polymorph. Die Klasse I und Klasse II Moleküle
zeichnen sich auf Grund ihrer vielen Allele durch eine große Variabilität in ihrer
dreidimensionalen Struktur aus, besonders in der Antigen-bindenden Region. Die Struktur
dieser Region bestimmt, ob und wie das Molekül mit Peptidfragmenten des Antigens und
dem TCR interagiert.
Die Kombination von Allelen, welche zusammen auf einem Chromosom vererbt werden,
wird als Haplotyp bezeichnet. Die HLA-Klasse II Gene DRB1 und DQB1 scheinen die
Hauptdeterminanten für eine erhöhte Suszeptibilität für T1DM zu sein (Herr M et al.,
2000). Zusätzlich spielen auch noch einige andere Genloci, wie das Klasse I HLA-B Gen
und das Klasse II HLA-DPB1 Gen eine Rolle (Nejentsev S et al., 1997; Noble JA et al.,
2000). Die Suszeptibilität für T1DM ist assoziiert mit DQB1-Allel: HLA-DQB1*0201
(HLA-DQ2) sowie HLA-DQB1*0302 (HLA-DQ8). Außerdem stehen auch die Allele
HLA-DRB1*0301 (HLA-DR3) und HLA-DRB1*0401 (HLA-DR4) im Zusammenhang
12
mit einem erhöhten Risiko für die Erkrankung und werden gehäuft in der Kombination
HLA-DR3/4 und HLA-DQ2/8 vorgefunden (Kelly MA et al., 2003). Mehr als 90% der
Patienten mit T1DM tragen entweder einen oder beide dieser Haplotypen. Der
heterozygote Genotyp HLA-DR3/4 und HLA-DQ2/8 birgt das höchste Risiko für die
Erkrankung.
Dagegen
scheint
der
Haplotyp
DQA1*0102
und
DQB1*0602
(HLA-DQ2/HLA-DQ6) einen stark protektiven Charakter bei der Entstehung von T1DM
aufzuweisen (Kockum I et al., 1999; Donner H et al., 2000; Undlien DE et al., 1997).
Diese Allelkonstellation findet man in ca. 20% der gesunden kaukasischen Population, bei
Patienten mit Diabetes tritt es jedoch nur sehr selten auf (Redondo MJ et al., 2000). Die
Stabilität der Moleküle könnte eine mögliche Erklärung für die protektive Wirkung einiger
HLA-Moleküle sein. HLA-DQ Moleküle besitzen eine höhere Stabilität auf der
Zellmembran im Vergleich zu den Molekülen, die zu einer erhöhten Suszeptibilität führen.
Der Zusammenhang zwischen den HLA-DR und HLA-DQ Molekülen und dem Risiko
T1DM zu entwickeln ist wahrscheinlich zurückzuführen auf ihre zentrale Rolle in der
Antigenpräsentation und der Aktivierung von T-Helfer-Zellen. Diese Funktion wird
hauptsächlich von ihrer dreidimensionalen Struktur der Antigen-bindenden Region
bestimmt, welche von der α1 und ß1-Domäne der Peptidkette gebildet wird. Durch
Röntgenkristallographie und Computermodelle der HLA-Moleküle wurde festgestellt, dass
alle diejenigen Moleküle, welche mit einem erhöhten Risiko für T1DM assoziiert sind,
einen ähnlichen geometrischen Bau ihrer Antigen-bindenden Region aufweisen. Dagegen
zeigen die protektiven HLA-Moleküle eine ganz andere Bindungsstruktur (Cucca F et al.,
2001; Lee KH et al., 2001). Die strukturellen Unterschiede der protektiven und
prädisponierenden Moleküle führen zu funktionellen Unterschieden bei der Selektivität
und Bindungsaffinität der Peptidfragmente des Antigens, der Interaktion mit dem TCR und
der Stabilität auf der Oberfläche der exprimierenden Zelle.
Eine mögliche Vorgehensweise, wie HLA-Moleküle die Entstehung von T1DM
beeinflussen, könnte mit der Molekülstabilität und der Deletion autoreaktiver T-Zellen im
Thymus zusammen hängen. Protektive HLA-Moleküle bilden möglicherweise stabilere
Komplexe mit den Selbst-Antigenen im Thymus und führen so zu einer besseren
Peptidpräsentation und einer effizienteren Aussortierung der potentiell autoreaktiven
T-Zellen. Prädisponierende HLA-Moleküle führen durch einen weniger stabilen Komplex
zu einer verminderten Deletion und folglich zu einer erhöhten Freisetzung autoreaktiver
T-Zellen in die Peripherie (Starr TK et al., 2003; Jiang H. & Chess L., 2004).
13
Ein anderer möglicher Mechanismus stellt die Antigenbindung in der Peripherie dar. Im
Gegensatz zu protektiven HLA-Molekülen könnten prädisponierende HLA-Moleküle
Antigene bereits in der Peripherie gut binden und somit eine Immunantwort auslösen. Eine
Alternative wäre, dass protektive HLA-Moleküle Antigene mit einer höheren Affinität
binden und so kompetitiv zu den nicht-protektiven HLA-Molekülen agieren.
1.5.5. T-Zell-Interaktion mit dem MHC Klasse II-Rezeptor-Peptid-Komplex
Die Aktivierung einer bestimmten T-Zelle ist abhängig von der Struktur des
HLA-Moleküls und des präsentierten Peptids. Der TCR bindet an mehreren Stellen am
HLA-Molekül, die in allen DR und DQ Heterodimeren konserviert sind. Zusätzlich
interagiert der TCR aber auch mit polymorphen Resten, welche bei jedem MHC-Molekül
verschieden sind. Folglich bestimmt die spezielle Abfolge der Aminosäuren an den nichtidentischen Bindungsstellen, welche T-Zell-Population durch das präsentierte Peptid
angesprochen wird.
1.5.6. MHC Klasse II Antigenprozessierung
Exogene Antigene und Autoantigene werden u. a. durch rezeptorvermittelte Endozytose
von APC aufgenommen und in einem Endosom/Lysosom durch Proteasen (Cathepsine),
die durch das saure Milieu aktiviert werden, verdaut. Cathepsine zerlegen Antigene in
Peptide mit einer Länge von ca.13-30 Aminosäuren. Cathepsine werden auf Grund ihrer
unterschiedlichen Aminosäuren im aktiven Zentrum in drei verschiedene Gruppen
eingeteilt: Aspartatproteasen (CatD, E), Cysteinproteasen (CatB, C, F, H, L, S, X und
AEP) und Serinproteasen (CatA, G). Außerdem kann man sie in Endo- und Exoproteasen
untergliedern. Zu den Endoproteasen gehören CatG, S, D, E, F und AEP, zu den
Exoproteasen werden CatX, C und A gezählt. CatH und CatB besitzen sowohl Endo- wie
auch Exoproteaseaktivität. Jede dieser Proteasen besitzt ein spezifisches „Schneidemuster“.
(Chapman, 2006; Rudensky & Beers, 2006; Vasilijeva et al., 2007; Zaidi & Kalbacher,
2008)
Die MHC Moleküle werden im rauen Endoplasmatischen Retikulum translatiert und im
Anschluss daran mit der so genannten Invarianten Kette beladen. Diese dient als Schutz
vor vorzeitigem Binden von zelleigenen Peptiden, unterstützt die korrekte Faltung der
MHC Moleküle und dirigiert den Transport zum endocytischen Kompartiment. Dort wird
die Invariante Kette durch Cathepsine, bis auf ein kurzes Peptidfragment mit dem Namen
Klasse II-assoziertes-Invariante-Ketten-Peptid (CLIP - Class II associated invariant chain
14
peptid) abgebaut. Das HLA-DM-Protein ermöglicht den Austausch von CLIP mit den
degradierten Antigenen (Chapman HA, 2006; Zavasnik-Bergant T & Turk B, 2006;
Rudensky A & Beers C, 2006; van Endert P & Villadangos JA, 2007).
Nach der Beladung wird der MHC Klasse II-Peptid-Komplex an die Oberfläche der APC
transportiert und steht dort zur Präsentation des Peptids bereit (Busch R et al., 2005) (siehe
Abb.4). Bei der Antigenpräsentation muss sichergestellt werden, dass sich das zu
präsentierende Peptid nicht auf dem Weg zur Oberfläche oder während des Aufenthaltes
auf der Zellmembran löst und durch ein anderes Peptid ersetzt wird. Dies wird über die
Stabilität des Komplexes geregelt: Ohne die Peptidbindung zerfällt der Komplex und wird
durch Endozytose wieder in die Zelle aufgenommen.
Nature Reviews Immunology, 2009
Abb.4: MHC Klasse II Prozessierungsweg
Das Antigen wird mittels Endozytose internalisiert und durch Cathepsine in einem sauren Vesikel verdaut.
Diese Vesikel verschmelzen mit Vesikeln, welche MHC Klasse II Moleküle enthalten, die im rauen
Endoplasmatischen Retikulim (ER) translatiert wurden. Die Invariante Kette wird von Proteasen bis auf
CLIP abgebaut. Mit Hilfe von HLA-DM wird CLIP gegen ein antigenes Peptid ausgetauscht. Nach Beladung
wird das MHC Klasse II Molekül auf der Oberfläche der Zelle präsentiert.
Verwendete Abkürzungen: CLIP=class II associated invariant chain peptide, MHC=major histocompatibility
complex, PAMP=pathogen-associated molecular pattern, TAP=transporter associated with antigen
processing, TLR=toll like receptor
15
1.6.Proinsulin
Als die drei wichtigsten pankreatischen Autoantigene, die zur Aktivierung von
autoreaktive T-Zellen führen können, gelten Proinsulin, die Glutamat Decarboxylase 65
(GAD65) und die Inselspezifische Tyrosinphosphatase (IA-2) (Baekkeskov et al., 1990).
Proinsulin/Insulin wurde von mehreren Publikationen als ein Schlüssel-Autoantigen bei
der Entwicklung von EAD und T1DM beschrieben (Jasinski JM & Eisenbarth GS, 2005;
Nakayama M et al., 2005; You S & Chatenoud, 2006). Nakayama et al. führte
Experimenten mit einem Maus-Modell mit modifiziertem Insulin durch, bei welchem der
Tyrosinrest an Position B16 innerhalb des B9-B23 Epitops der ß-Kette durch Alanin
ausgetauscht wurde. Mäuse, die dieses veränderte Insulin exprimierten, entwickelten kein
EAD. Außerdem spielt Insulin eine wichtige Rolle bei der Aktivierung der CD8+ T-Zellen:
Insulin-Peptid B9-B23 mit der ausgetauschten Aminosäure an Position 16 konnte nicht von
MHC Klasse I Molekülen gebunden werden und wurde somit auch nicht präsentiert.
Untersuchungen ergaben, dass Proinsulin und nicht Insulin das vorherrschende
Autoantigen in T1DM darstellt. Zum einen ist es das einzige ß-Zell-spezifische Protein der
pankreatischen Autoantigene, zum anderen findet man gehäuft spezifische autoreaktive
CD4+ T-Zellen gegen Proinsulin in T1DM-Patienten ( Ziegler R et al., 1991; Schloot et al.,
1997; Schenker M et al., 1999; Bonifacio E et al., 1999; Durinovic-Belló L et al., 2002;
Kent CS et al,. 2005). Experimente von French et al. mit NOD-Mäusen ergaben, dass die
transgene Expression von Proinsulin in MHC Klasse II tragenden Zellen, einschließlich
Zellen des Thymus, die Entstehung einer Insulitis verhindert und somit vor EAD schützt.
Dies lässt darauf schließen, dass das Fehlen der zentralen Toleranz gegenüber Proinsulin
im Thymus wesentlich zur Pathogenese der Erkrankung beiträgt (French MB et al., 1997).
Das
von
den
ß-Zellen
des
Pankreas
produzierte
Insulin
durchläuft
mehrere
Prozessierungsschritte. Als Vorläufermolekül entsteht Präproinsulin im Endoplasmatischen
Retikulum. Es besteht aus einem Signalpeptid, der ß-Kette, dem C-Peptid und der α-Kette.
Das bisher lineare Molekül wird durch die Ausbildung von drei Disulfidbrücken gefaltet
und so in eine stabile Konformation gebracht. Nach Abspaltung der Signalsequenz entsteht
Proinsulin aus 84 Aminosäuren. Das reife Insulin bleibt nach dem Entfernen des C-Peptids
durch spezifische Peptidasen zurück. Das Insulinmolekül setzt sich folglich aus der α-Kette
mit 21 Aminosäuren und der ß-Kette mit 30 Aminosäuren zusammen, welche durch zwei
intermolekulare Disulfidbrücken kovalent verbunden sind. Eine dritte intramolekulare
Disulfidbrücke befindet sich innerhalb der α-Kette (Oyer PE et al., 1971).
16
Proinsulin
73-90
(P17), ein bekanntes T-Zell-Epitop, beinhaltet das C-Ende des C-Peptids
und die enzymatische Schnittstelle der Insulin-α-Kette. Während der Reifung des Insulins
wird diese Stelle proteolytisch gespalten und somit das bekannte T-Zell-Epitop zerstört
(Congia U et al., 1998).
1.6.1. Proinsulinpeptid P17
Das Peptid P17 entspricht dem Proinsulin
73-90
bzw. C18-A1. Messungen der
Bindungsaffinität ergaben, dass dieses Peptid mit der höchsten Affinität an DRB1*0401
Moleküle bindet (Geluk AM et al., 1998). Eine große Anzahl von in vitro generierten
T-Zell-Hybridoma, die ursprünglich aus HLA-DRB1*0401 transgenen Mäusen stammen,
welche mit humanem Proinsulin immunisiert wurden, erkannten P17. Folglich wurde in
diesem Mausmodell das Epitop C18-A1 generiert und über DRB1*0401 Moleküle
T-Zellen präsentiert. Außerdem wurde festgestellt, dass auch humane T-Zellen das Peptid
P17 erkennen (Endl J et al., 2006). Ob dieses Epitop auch beim Menschen während der
Antigenprozessierung entsteht, könnte durch die Analyse von eluierten Peptiden von MHC
II auf APC von T1DM-Patienten geprüft werden. Kürzlich zeigte eine Studie, dass eine
B-Zelllinie, homozygot für DR4, welche mit Proinsulin inkubiert wurde, das Peptid PIns75-92 präsentierte. Darüber hinaus produzierten T-Zellen von nicht erkrankten Individuen
nach Kontakt mit diesem Peptid das antiinflammatorische Cytokin IL-10 (Arif S et al.,
2004).
1.6.2. Proinsulin-Prozessierung durch Cathepsine
Insulin kann auf Grund seiner Disulfidbrücken nicht direkt an MHC Klasse II Moleküle
binden, sondern muss zur Generierung von T-Zell-Epitopen zuvor in APC internalisiert
und prozessiert werden. Es bestehen verschiedene Möglichkeiten für die Beladung des
MHC Klasse II Moleküls mit Peptiden. Erstens, das internalisierte Antigen wird durch
Cathepsine in kleine Fragmente zerlegt und erst danach auf den MHC Klasse II geladen.
Ein
zweiter
Mechanismus
ist
die
sogenannte
MHC
Klasse
II
gesteuerte
Antigenprozessierung. Vorverdaute größere Intermediate des Antigens werden auf den
MHC Klasse II geladen und im Anschluss daran weiter durch Exoproteasen vom Nterminalen bzw. vom C-terminalen Ende aus gekürzt. Während diesem Antigentrimming
wird der Kern des Antigens allerdings durch die Bindungstasche des MHC Klasse II
Moleküls vor weiterem Abbau durch Proteasen geschützt (Delovich TL et al., 1988). Es
sind bereits mehrere T-Zell-Epitope des (Pro-)Insulins bekannt. Naquet et al. zeigte, dass
17
das Peptid A1-A14/B1-B16 eine stärkere Immunreaktion auslöst als Insulin. Das Peptid
A1-A14/B1-B16 wird als das kleinst mögliche T-Zell-Epitop bezeichnet, welches noch in
der Lage ist, Insulin-reaktive humane T-Zellen zu aktivieren. Es besitzt als wichtiges
Erkennungsmerkmal Glutaminsäure an Position A4 (Naquet et al., 1988). Ein weiteres
T-Zell-Epitop ist das Peptid C19-A4, welches von einer Proinsulin-gepulsten B-Zelllinie
(DR4 homozygot) eliminiert wurde. Dieses MHC II Peptid stimuliert T-Zellen von
T1DM-Patienten (HLA-DRB1*0401/0401) durch die Sekretion von IFN-γ (Arif S et al.,
2004).
Bemerkenswert ist, dass das T-Zell-Epitop innerhalb der Proinsulinsequenz
lokalisiert ist, wie auch die bereits beschriebenen T-Zell Epitope C18-A1 (P17) und
A5-A21 ( Durinovic-Belló I et al., 2002; Durinovic-Belló I et al., 2006; Endl J et al., 2006;
Di Lorenzo TP et al., 2007). Dies lässt darauf schließen, dass Proinsulin ein Hauptantigen
bei T1DM darstellt.
Einen weiteren Einblick in die Rolle der Cathepsine bei der Entstehung von
Autoimmunität gaben Experimente mit Cathepsin-knockout-Mäusen. Mäuse ohne ein
funktionierendes CatL Gen
(CatL -/-) erwiesen sich als völlig resistent gegen die
Entwicklung eines EAD, CatS -/- und CatB-/- Mäuse entwickelten nur eine milde Form
von EAD. Dies lässt vermuten, dass Cathepsine wesentlich an der Pathogenese von
Autoimmunkrankeiten wie zum Beispiel T1DM beteiligt sind (Maehr R et al., 2005; Hsing
LC et al., 2010).
Untersuchungen von Lang et al. zeigten, dass Proinsulin zuvor einem intrazellulären
Verdau unterzogen werden muss, um als T-Zell Epitop zu agieren. Sie inkubierten
Intermediate von Schweine-(Pro)Insulin mit einer fixierten B-Zelllinie. Diese B-Zelllinie
war nicht mehr fähig, internalisierte Antigene zu prozessieren. Der Kontakt mit den
Insulinintermediaten führte nicht zu einer Aktivierung von T-Zellen. Ähnliche Ergebnisse
ergab der Gebrauch von A1-A4/B1-B16 als Antigen. Zu einer T-Zell Aktivierung kam es
nur, wenn diese Intermediate intrazellulär prozessiert und im Anschluss daran auf das
MHC Klasse II Molekül geladen wurden, nicht aber bei extrazellulärer Degradierung des
oben genannten Peptids und der Inkubation mit fixierten B-Zelllinien.
Humane DC aus dem peripheren Blut (primäre DC) beinhalten in ihrem lysosomalen
Kompartiment CatA, CatB, CatE, CatG, CatH, CatS, CatD und CatX. Von CatE wird
vermutet, dass es zur Freilegung der Schnittstellen des Proinsulins für CatD beiträgt und
CatD für die weitere Verdauung zuständig ist, sodass entsprechende T-Zell-Epitope
entstehen. Bestärkt wird dies durch das Auffinden von CatE in Endosomen bzw. CatD in
Lysosomen von APC (Nishioku T et al., 2002). Der Einsatz eines Serinproteaseinhibitors
18
(Aprotinin) hatte keine Auswirkungen auf die Prozessierung von Proinsulin in BZelllinien. Dies erklären die Daten, dass B-Zelllinien keine Serinproteasen wie CatG
beherbergen. Allerdings wurde CatG in primären APC gefunden. CatG ist direkt an der
Prozessierung von Antigenen beteiligt (Burster T et al., 2004). In vitro Verdau der Insulinβ-Kette mit CatG ergab sieben verschiedene Schnittstellen: 6LC7,
17
LV18,
24
FF25 und
25
11
LV12,
15
LY16,
16
YL17,
FY26 (Blow AM et al., 1977). Eine weitere Lokalisation von CatG,
neben dem lysosomalen Kompartiment von mDC, ist die Oberfläche von primären
humanen B-Zellen. Dies könnte ein Hinweis sein, dass die Prozessierung von Proinsulin
bereits vor der Internalisierung des Antigens in APC beginnt. Es sind weitere
Untersuchungen nötig, um genauere Kenntnisse über die Degradation von Insulin und
Proinsulin mittels Cathepsinen von primären humanen APC zu erlangen. Besonders
wichtig wäre zu klären, welche Intermediate zu einer Aktivierung von autoaggressiven TZellen führen.
19
1.7. Fragestellung
T1DM entsteht auf Grund der selektiven Zerstörung der Insulin-produzierenden ß-Zellen
des Pankreas durch Cytokine und autoreaktive T-Zellen. Dabei scheint Proinsulin eines der
Hauptziele der autoreaktiven T-Zellen des T1DM zu sein. Folglich spielt die Prozessierung
und die Präsentation von Proinsulin eine entscheidene Rolle in der Pathogenese der
Erkrankung.
Um neue antigenspezifische Therapiemöglichkeiten zu entwickeln, wie zum Beispiel auf
Autoantigenen basierende Immunmodulatoren oder Protease-Inhibitoren, sind genauerer
Erkenntnisse über die Prozessierung und die Identifikation der T-Zell-Epitope des
Proinsulin unerlässlich.
a) Wie wird Proinsulin durch lysosomale Proteasen von primären mDC prozessiert?
Im Experiment soll gezeigt werden, welche Cathepsine in der Prozessierung von Proinsulin
in APC beteiligt sind und welche Proinsulinfragmente dabei generiert werden.
Dazu wurde Poinsulin mit aufgereinigten Cathepsinen gespalten und das proteolytische
Verdaumuster durch LC-MS-MS identifiziert. Nachdem die spezifischen Schnittstellen der
verwendeten Cathepsine bekannt waren, wurde Proinsulin mit Cathepsinen aus mDC1
inkubiert. Das entstandene Degradationsmuster wurde ebenfalls auf die gleiche Weise
analysiert.
b) Welche Peptidfragmente von Proinsulin führen zu einer Aktivierung der T-Zellen in
PBMC von T1DM-Patienten?
Da DC eine entscheidende Rolle in der Aktivierung von T-Zellen spielen, wurden die
Proinsulinfragmente, die nach Degradation mit lysosomalen Cathepsinen aus mDC1
enstanden, identifiziert und neu synthetisiert. Die so entstandenen Proinsulinfragmente
wurden hinsichtlich ihrer T-Zell Reaktivität untersucht. Dies geschah mittels eines T-Zell
Assays, bei welchem die synthetisierten Peptide mit PBMC von T1DM Patienten bzw.
gesunden Kontrollprobanden inkubiert wurden. Um feststellen zu können, ob ein
bestimmtes Peptid eine T-Zellaktivierung auslöst wurde die Sekretion von verschiedenen
Cytokinen durch ELISA analysiert.
20
2. Material und Methoden
2.1. Material
2.1.1. Materialien für die in vitro Prozessierung von Proinsulin
Lysosomale Proteasen aus mDC1
(Hergestellt von Dr. T. Burster)
Proinsulin
(E. Lilly, USA)
Cathepsine D, S
(R&D Systems, Wiesbaden, Germany)
Cathepsin G:
(Sigma, Aldrich)
Verdau-Puffer:
0.1M NaCitrat pH 0.5, 2.5M DTT
2.1.2. Materialien für Peptidsequenzierung und Analyse
Lösungsmittel A:
0,025% TFA in Wasser
Lösungsmittel B:
0,024% TFA, 80% ACN in Wasser
10mM DTT ( Dithiotreitol)
(Sigma. Aldrich)
N2 Trockengas
2.1.3. Materialien für Peptidsynthese
HOBT
(Merck, Darmstadt, Germany)
NMM
(Merck, Darmstadt, Germany)
2.1.4. Materialien für Peptidbindungs-Assay
HLA-DRB1*0401 Moleküle; isoliert aus einer HLA-DRB1*0401 exprimierenden BZelllinie (Dr. H. Kalbacher)
Allel-spezifische, Peptid markiert mit 7-amino-4-methylcoumarin-3-Acetatsäure (AMCAHA) (Dr. H. Kalbacher)
Peptide: DCins1 bis DCins16, Peptid 17 (Dr. H. Kalbacher)
2.1.5. Materialien für T-Zell Assay
PBMC von T1DM Patienten, Probanden rekrutiert im Uniklinikum Ulm, Klinik für Innere
Medizin I; in 10% DMSO (Sigma, Taufkirchen, Deutschland) in Fetal Bovine Serum
(FCS) (Invitrogen, Carlsbad, CA, USA), in N2-Tank gelagert
21
Medium für T-Zell Assay:
10% FCS (Fetal Bovine Serum) (Invitrogen, Carlsbad,
CA, USA),
1% Penicillin/Streptomycin (Invitrogen, Carlsbad, CA, USA)
0,2% Normocyn (Amaxa Biosystems, Köln, Deutschland) in RPMI 1640
(Invitrogen, Carlsbad, CA, USA)
Zellkulturplatte:
Franklin Lakes, NJ,
Tissue Culture Plate, 48 Vertiefungen, Polystyrol (BD,
USA)
Peptide:
DCins1 bis DCins16, Peptid 17 (Dr. H. Kalbacher)
Tabelle 1: HLA-Genotypen der untersuchten T1DM-Patienten und gesunden Kontrollen
Verwendete Abkürzungen: HLA= Humanes Leukozyten Antigen, T1DM= Typ 1 Diabetes mellitus
Donor
HLA-Typ
913A
T1DM
DRB1*0401, DRB1*0401
912A
T1DM
DRB1*0401, DRB1*1302
868A
T1DM
DRB1*0401, DRB1*1201
BOB 136
T1DM
DRB1*0401, DRB1*0101
BOB 196
T1DM
DRB1*0401, DRB1*1302
947A
Kontrolle
DRB1*0401, DRB1*0701
948A
Kontrolle
DRB1*0401, DRB1*1101
BOB 509
Kontrolle
DRB1*0401, DRB1*0404
93A
Kontrolle
DRB1*0401, DRB1*0701
867A
Kontrolle
DRB1*0401, DRB1*1501
2.1.6. Materialien für ELISA
ELISA Mikotiterplatte:
Bio-One,
ELISA-Platte, Half-Area, 96 well, F-Form (Greiner
Frickenhausen, Deutschland)
Antikörper („coating“):
Maus Anti-human IL-6, IL-17, IFN-γ, TGF-β1, TNF-
α (R&D Systems, Minneapolis, MN, USA)
22
Detektion-Antikörper:
biotinylierter Ziegen Anti-human IL-6, IL-17, IFN-γ,
TGF-β1, TNF-α (R&D Systems, Minneapolis, MN, USA)
Standard-Antikörper:
rekombinantes humanes IL-6, IL-17, IFN-γ, TGF-β1,
TNF-α (R&D Systems, Minneapolis, MN, USA)
Tabelle2: Liste der beim ELISA verwendeten Lösungskonzentrationen in Abhängigkeit vom Cytokin
Verwendete Abkürungen: ELISA= enzyme linked immunosorbent assay, HRP= horseradish peroxidase,
IFN= Interferon, IL= Interleukin, PBS= phosphate buffer saline, TGF= tumor growth factor, TNF= tumor
nekrose factor
Cytokin
Coating-
Detektions-
Standart
Antikörper
Antikörper
Konzentration HRP
Konzentration Konzentration [pg/ml]
[µg/ml]
Streptavidin- ReagenzVerdünnungs-
Verdünnung
mittel
in [ng/ml]
PBS
IL-6
2
200
1000-30
1/200
A
IL-17
4
200
1000-30
1/200
B
TNF-α
4
250
1000-30
1/200
B
TGF-ß1
2
300
1000-30
1/200
C
IFN-γ
4
175
1000-30
1/200
B
Streptavidin- HRP:
PBS:
R&D Systems, Minneapolis, MN, USA
137mM NaCl, 2,7mM KCl, 8,1mM Na2HPO4, 1,5mM
KH2PO4, pH 7,2, 0,2 µm filtriert (Invitrogen, Carlsbad, CA, USA)
Blockierungspuffer: 1% BSA (Albumin bovine Fraktion V (SERON, Minooka, IL, USA)
in PBS mit 0,05% NaN3
Reagenzverdünnungsmittel A:
Reagent Diluent 0,1% BSA, 0,05% Tween20 in Tris-
gepufferter Salzlösung aus 20mM Trizma-Base, 150mM NaCl), pH 7,2-7,4, 0,2µm filtriert
Reagenzverdünnungsmittel B:
1% BSA in PBS
Reagenzverdünnungsmittel C:
0,05% Tween20 in PBS; 1,4% entlipidiziertes bovines
Serum
Substratlösung:
1:1 Mischung der Farbreagenzien A (H2O2) und B
(Tetramethylbenzidin) (R&D Systems, Minneapolis, MN, USA)
Stopplösung:
2 N H2SO4
23
Waschpuffer: 0,05% Tween20 in PBS, pH 7,2-7,4 (R&D Systems, Minneapolis, MN,
USA)
TGF-β1-Aktivierungslösung:
1N HCl (Riedel de Haën, Seelze, Deutschland)
TGF-β1-Neutralisierungslösung:
1,2 N NaOH, 0,5M HEPES (Sigma, Taufkirchen,
Deutschland)
Überstände der T-Zell Assay, 5 Tage in Kultur
2.1.7. Verwendete Geräte
Brutschrank:
BBD 6220 (Heraeus, Hanau, Deutschland)
Sterilbank:
Lamin Air HA2448 (Heraeus, Hanau, Deutschland)
ELISA-Lesegerät:
EL808 (BioTek, Winooski, Vermont, USA)
Gefrierschrank:
(Liebherr, Bulle, Schweiz)
Kühlschrank:
(Bosch, Gerlingen, Deutschland)
Pipet-Boy:
Pipet boy acu (INTEGRA Biosciences, Fernwald,
Deutschland)
Pipetten, Einkanal:
VWR 3X (VWR, Darmstadt, Deutschland)
Pipetten, Einkanal:
Eppendorf
Reference
(Eppendorf,
Hamburg,
Research
(Eppendorf,
Hamburg,
Deutschland)
Pipette, Mehrkanal:
Eppendorf
Deutschland)
Pipetten, serologisch:
Costar Stripette (Corning Inc., Corning, NY, USA)
Stickstofftank:
Chronos 400 (Messer, Sulzbach, Deutschland)
Zentrifuge:
Multifuge 3S-R (Heraeus, Hanau, Deutschland)
Wasserbad:
3043 (Köttermann, Hänigsen, Deutschland)
Multiple peptid synthesizer:
Syro II (MultiSynTech, Witten, Germany)
Reversed-phase HPLC, C18 Trennsäule 125x8mm
(Grom, Herrrenberg, Germany)
Massenspektrometrie:
MALDI-TOF (Reflex IV, Bruker Daltonics, Bremen,
Germany)
HPSEC (high performance size exclusion chromatography)
LC/ESI-MS/MS
Agilent CapPump:
1100 (Agilent, Waldbronn, Germany)
24
Trennsäule:
150x0,5mm
Zorbax
SB-C18,
5µm
(Agilent, Waldbronn, Germany)
Ionen-Fallen Massenspektrometer: (Bruker-Daltonics, Bremen, Germany)
BioTools 2.2
SequenceEditor 2.2:
(Bruker-Daltonics, Bremen, Germany)
25
Kapillaren
2.2. Methoden
2.2.1. In vitro Prozessierung der Proinsulinpeptide
Im ersten Schritt wurde Proinsulin (0,2 µg/µl Proinsulin, 0,1 M Natriumcitrat pH 5.0, 2,5
mM DTT, mit einem Endvolumen von 50 µl) mit gereinigten Cathepsinen (CatD, G, S),
welche Endoproteaseaktivität besitzen, mit einer Konzentration von 1-2 µg/ml für 2h bei
37°C inkubiert. Die lysosomalen Proteasen wurden durch differentielle Zentrifugation aus
mDC1 isoliert. Die in vitro Prozessierung von Proinsulin erfolgte durch die Inkubation von
Substrat und lysosomalen Proteasen aus mDC1 (2,6 µg der Gesamtproteine) bei 37°C für
4h.
2.2.2. Peptidsequenzierung und Analyse
Im zweiten Schritt wurden die resultierenden Verdauprodukte unter Gebrauch von one-line
capillary LC/ESI-MS/MS aufgetrennt und analysiert (durchgeführt durch Dr. A. Beck,
Panatecs,
Tübingen).
Durch
Umkehrphase-Flüssigchromatographie
(HPLC-High
Performance Liquid Chromatography) wurden die entstandenen Peptidgemische
aufkonzentriert, gereinigt und in die einzelnen Verdauprodukte aufgetrennt. Zur
LC-Separation verwendete man eine Agilent CapPump 1100, verbunden mit einer 150 x
80,5 mm Zorbax SB-18C 5 µm kapillaren Trennsäule. Die Verdauprodukte wurden
zusammen mit einem Eluat (mobile Phase, Laufmittel) durch die Trennsäule, welche die
stationäre Phase enthält, gepumpt. Die Flussrate betrug 15 µl/min. Folgende Gradienten
wurden zur Separation genutzt: 0-5 min 5% System B, 5-45 min 5-80% System B, 45-50
min 80-95% System B. Lösungsmittel A bestand aus 0,025% TFA in Wasser (v/v);
Lösungsmittel B aus 0,024% TFA, 80% ACN in Wasser (v/v). Danach wurden die Proben
mit Dithiotreitiol (DTT) mit einer Endkonzentration von 10 mM für 30 min bei 56°C
inkubiert. Je nach Stärke der Wechselwirkung zwischen dem Peptidgemisch und der
stationären Phase erschienen die Bestandteile der zu untersuchenden Substanz zu
verschiedenen Zeiten, den Retentionszeiten, am Ende der Trennsäule und wurden dort mit
einem UV-Detektor bei 214 nm nachgewiesen. Nun konnten die aufgetrennten
Peptidfragmente
chromatography
mittels
Tandem-Massenspektrometrie
(LC-MS/MS
-
liquid
tandem mass spectrometry) analysiert werden. Es wurde ein HCT+
Ionenfallen Massenspektrometer im positiven Ionen Mode mit Standard ESI interface
verwendet.
Das
MS
(300-2000
m/z)
und
MS/MS
(200-3000
m/z,
1V
Fragmentationsamplitude) Spektrum betrug eine Scan-Geschwindigkeit von 26000
26
m/z/sec). Die Spannung des Elektronensprays betrug 3850 V, die Flussrate des
Trockengases N2 6 l/min bei 325°C und der Verneblerdruck 15 psi. Die Analyse der
MS/MS-Daten erfolgte automatisch mittels BioTools 2.2 und SequenceEditor 2.2. Zur
Bestätigung wurden die entstandenen Fragmente mit MS-Produkt-Komponenten, welche
von einem ProteinProspector (http//prospector.ucsf.edu/) generiert wurden, verglichen.
Außerdem erfolgte eine Analyse der größeren Proteinfragmente durch MALDI-TOF.
2.2.3. Peptidsynthese
Die Synthese der Peptide geschah durch die solid phase Fmoc Strategie (durchgeführt
durch Dr. H. Kalbacher, Tübingen). Zur Blockierung der Amino- und Carboxygruppen
kamen
Fmoc-Schutzgruppen
(Fluorenyloxymethylchlorid)
zum
Einsatz.
Für
die
Aktivierung der Carboxygruppe verwendete man HOBt (Hydrobenzotriazole) und NMM
(N-Methyl-Maleimide). Die Peptide wurden durch reversed-phase HPLC mit einer C18
Trennsäule (125 x 8mm) gereinigt und aufgetrennt. Die Analyse erfolgte durch
Massenspektrometrie (MALDI-TOF).
2.2.4. Peptidbindungs-Assay
Gelöste HLA-DRB1* 0401 Moleküle wurden mit Allel-spezifischem Peptid, welches
N-terminal mit 7-amino-4-methylcoumarin-3-Acetatsäure-Hämaglutinin (AMCA-HA)
markiert wurde, bei pH 7,0 inkubiert. Danach erfolgte die Zugabe von P17 bzw. DCins
Peptide (0,1 µg/µl, 3 µM) als Kompetitoren um die Bindungsstelle. Analysiert wurden die
Proben durch Hochleistungsgrößenausschluss-Chromatographie (HPSEC). (Durchgeführt
durch Dr. T. Burster, Labor Dr. H. Kalbacher, Tübingen; gemeinsame Auswertung in
Ulm.)
2.2.5. Zellkultur: Durchführung eines T-Zell Assays
PBMCs von Typ 1 Diabetes mellitus Patienten und gesunden Kontrollprobanden, welche
in FCS/DMSO im Stickstofftank (-196°C) gelagert sind, wurden entnommen und in einem
37 °C warmen Wasserbad aufgetaut.
Die nachfolgenden Arbeitsschritte wurden alle unter einer Sterilbank durchgeführt.
Die aufgetauten PBMC wurden in 10 ml Medium überführt, 5 Minuten bei 1700 U/min.
zentrifugiert und der Überstand verworfen. Das so gewonnene Pellet konnte nun in 10 ml
Medium resuspendiert
werden. Anschließend erfolgte eine weiter Zentrifugation und
Verwerfung des Überstandes um das DMSO auszuwaschen. Das Pellet wurde in 17 ml
27
Medium erneut resuspendiert. Im weiteren Vorgang wurde jeweils in Doppelbestimmung 3
µM Peptide (DCins 1-16, Peptid 17) mit einer Endkonzentration von 10 µg/ml in jede
Kavität der Zellkulturplatte vorgelegt. In jeden Ansatz wurden 400 µl Medium, in welchem
die PBMC gelöst vorlagen, zupipettiert. Die Zellkultur wurde im Brutschrank (bei 37 C°,
6% CO2, 94% relative Luftfeuchtigkeit) inkubiert. Nach fünf Tagen wurde der Überstand
für weitere Experimente entnommen.
2.2.6. Cytokindetektion mittels ELISA
Verwendet wurde für den enzymgekoppelten Immunadsorptionstest (ELISA - Enzyme
Linked ImmunoSorbent Assay) der Duo Set ELISA Development System Kit von R&D
Systems (Minneapolis, MN, USA).
Der erste Schritt bestand darin, die ELISA-Mikrotiterplatte (96-Well) mit dem jeweils für
das
zu
detektierende
Cytokin
spezifischen
Coating-Antikörper
mittels
einer
Mehrkanalpipette zu beschichten. Dazu verwendete man je 100 µl Antikörperlösung ([4
µg/ml] in PBS bei IL-6, IL-17, TNF-α und IFN-γ; [2 µg/ml] in PBS bei TGF-β1). Es folgte
eine Inkubation über Nacht im Kühlschrank bei +4°C. Am nächsten Tag wurde die
gecoatete Mikrotiterplatte am Waschbecken invertiert um die Antikörperlösung zu
verwerfen. Daraufhin schlossen sich drei Waschgänge mit Waschpuffer (0,05% Tween20
in PBS) an. Mit einer Multikanalpipette wurde in jede Vertiefung 200 µl des Waschpuffers
gegeben und die Platte am Waschbecken invertiert. Die Zugaben von 200 µl
Blockierungspuffer (1% BSA in PBS) pro Vertiefung für 60 Minuten bei RT verhinderte
eine spätere unspezifische falschpositive Cytokinbindung an der Wand der Platte.
Im Anschluss erfolgten erneut drei Waschschritte. Zur Cytokindetektion wurden nun die
Überstände des T-Zell Assays in Vierfachbestimmung pipettiert (25 µl für IL-6, 70 µl für
IL-17, 25 µl für TNF-α, 80 µl für IFN-γ). Das das Cytokin TGF-β1 in einer latenten Form
vorliegt, war zur Detektion dieses Cytokins eine Aktivierung nötig. TGF-β1 ist im
inaktiven Zustand an das Latenz-assozierte Peptid (LAP) gebunden. Zur Dissoziation
wurden 6 µl 1M HCl zu 50 µl Überstand des T-Zell Assays zugegeben, für 10 Minuten bei
RT inkubiert und im Anschluss mit einer Lösung aus 1,2 M NaOH, 0,5 M HEPES
neutralsiert.
Von der Cytokinlösung, die nun in einer immunreaktiven Form vorliegendes TGF-β1
enthielt, wurden 30 µl pro Vertiefung in Vierfachbestimmung pipettiert.
Im nächsten Schritt erfolgte das Aufbringen einer definierten Konzentration jeden
Cytokins als Standard, um die Cytokin-Konzentration quantitativ zu bestimmen. Dazu gab
28
man den Standard mit [1000 pg/ml] in 100 µl des jeweiligen Reagenzverdünnungsmittels
(siehe Tabelle 1). Um eine Konzentrationskurve zu ermitteln benötigte man eine zweifache
serielle Verdünnung des Standards durch Titration. Dies erfolgte furch eine Entnahme von
50 µl aus der Vertiefung mit [1000 pg/ml] und einer Vermischung mit 50 µl vorgelegtem
Reagenzverdünnungsmittel in den nächsten beiden benachbarten Vertiefungen. Dort lag
nun eine Konzentration von 500 pg/ml vor. Dieser Vorgang wurde insgesamt sechs Mal
durchgeführt bis zu einer Konzentration von 31 pg/ml in den letzten beiden benachbarten
Vertiefungen. Nach der Inkubation der Überstände und des Standards bei RT für 90
Minuten, gefolgt von drei Waschschritten, konnte 100 µl einer Lösung mit Biotingekoppelten Detektionsantikörpern in jede der Vertiefungen gegeben werden. Dies wurde
erneut für 90 Minuten bei RT inkubiert. Nach drei Waschschritten wurden 100 µl der
Streptavidin-HRP-Lösung (Verdünnung 1/200) in Reagenzverdünnungsmittel zupipettiert.
Auf Grund der Photosensitivität der HRP erfolgte die Inkubation über 20 Minuten bei RT
in Dunkelheit. Streptavidin bindet sich an das Biotin des Detektionsanitkörpers. Nach drei
Waschschritten folgte eine Zugabe von 100 µl der Substratlösung in jede Vertiefung und
eine 20 minütige Inkubation bei RT, ebenfalls in Dunkelheit. Aus den zwei gemischten
Substraten der Substratlösung entstand durch die katalytische Aktivität der HRP ein
farbiges Reaktionsprodukt. Das Zupipettieren von 50 µl H2SO4 beendete die Reaktion.
Zum Abschluss konnte die optische Dichte im ELISA-Lesegerät bei 450nm bestimmt
werden.
2.2.7. Statistisches Verfahren
Die statistische Analyse der gesammelten Daten wurde mit Hilfe des Programmes one-way
ANOVA und der Software GraphPad Prism 3 durchgeführt. Ein Wert von p<0,05 wurde
als signifikant, ein Wert von p<0,01 als hochsignifikant betrachtet.
29
3. Ergebnisse
3.1. Verdau von Proinsulin mit lysosomalen Cathepsinen
Da myoloide dentritische Zellen Typ 1 (mDC1) besonders für die Aktivierung von TZellen verantwortlich sind, wurde Proinsulin mittels lysosomalen Cathepsinen von mDC1
degradiert und die resultierenden Bruchstücke über die Flüssigkeits-ChromatographieTandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS) analysiert (durchgeführt von Dr. A. Beck,
Tübingen; Proinsulin-Verdau durchgeführt von Dr. T. Burster, Ulm; Gemeinsame
Auswertung in Ulm). Die entstandenen Fragmente wurden neu synthetisiert (durchgeführt
durch Dr. H. Kalbacher, Tübingen) und in einem funktionellen T-Zell Assay auf ihre TZell-Reaktivität getestet.
Zuvor wurden einzelne gereinigte Cathepsine (CatD, G und S) mit Proinsulin inkubiert und
das proteolytische Verdaumuster durch LC-MS-MS analysiert. Die Analysen der
Schnittstellen, dargestellt in einer „Cathepsin-Schnittstellen-Karte“ (siehe Abb.5-7, S.31)
zeigten, dass intaktes Proinsulin von allen verwendeten Cathepsinen geschnitten wurde.
Jedes
einzelne
Cathepsin
besitzt
ein
spezifisches
Verdaumuster.
CatD,
eine
Aspartatprotease, bevorzugt als Schnittstellen des Proinsulinproteins hydrophobe
Aminosäuren wie F, L und Y. CatS schneidet hauptsächlich nach den hydrophoben
Aminosäuren V und L in P2-Position. CatG hingegen, verdaut Proinsulin nach
aromatischen und positiv geladenen Aminosäuren wie F, Y, R und L und besitzt bei
neutralem pH seine höchste proteolytische Aktivität. Nach der Identifizierung der
spezifischen Verdaustellen der einzelnen Cathepsine, wurde Proinsulin mit der lysosmalen
Fraktion aus mDC1 inkubiert (siehe Abb.8). Der Verdau wurde ebenfalls analysiert und
mit den bereits bekannten Schnittstellen der einzelnen Cathepsine verglichen. Auffallend
war, dass mehr übereinstimmende Schnittstellen mit CatG resultierten als mit CatD und
CatS. Außerdem wurde Proinsulin gehäuft in der Mitte von bereits beschriebenen T-Zell
Epitopen gespalten (Endl J et al., 2006). Die Prozessierungsprodukte DCins1 bis DCins16
von Proinsulin, sowie P17, sind in Tabelle 3 auf Seite 32 zusammengefasst.
30
FVNQHL CGSH LVEALY LVCGERGFFY TPKT RREAED LQVGQVE LGG GPGAGSLQP L ALEGSLQKR G IVEQCCTSIC S LYQLENYCN
Abb.5: lysosomaler Verdau von Proinsulin mit Cathepsin D
FVNQHL CGSH LVEALY LVCGERGFFY TPKT RREAED LQVGQVELGG GPGAGSLQPL ALEGSLQKR G IVEQCCTSIC S LYQLENYCN
Abb.6: lysosomaler Verdau von Proinsulin mit Cathepsin S
FVNQHL CGSH LVEALY LVCGERGFFY TPKT RREAED LQVGQVELGG GPGAGSLQPL ALEGSLQKR G IVEQCCTSIC S LYQLENYCN
Abb.7: lysosomaler Verdau von Proinsulin mit Cathepsin G
Abb.5-7: Proinsulinprozessierung mit selektiven lysosomalen Cathepsinen (CatD, CatS oder CatG).
Proinsulin wurde in vitro für 2 h mit CatD, CatS oder CatG inkubiert und die entstandenen Fragmente mittels
high performance liquid chromatography (HPLC) und Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS-MS)
analysiert. Die Pfeile markieren die spezifischen Schnittstellen der Cathepsine, die Balken stellen die
identifizierten Peptide dar.
P10 mDC
P17 Y LVCGERG FFY TPKT RR AGSLQPL ALEGSLQKR G P21 QCCTSIC SLYQLENYCN FVNQHL CGSHLVEALY LVCGERGFFY TPKT RREAED LQVGQVELGG GPGAGSLQPL ALEGSLQKR G IVEQCCTSIC SLYQLENYCN Abb.8: Proinsulin wurde mit lysosomalen Cathepsinen von myeloide dendritische Zellen Typ 1 (mDC1)
prozessiert. Die Analyse der resultierenden Peptidfragmente erfolgte mittels high performance liquid
chromatography (HPLC) und Tandem-Massenspektometrie (LC-MS-MS).
P10, P17 und P21 zeigen bereits bekanntes T-Zell-Epitope. Die Pfeilspitzen markieren die Schnittstellen der
Cathepsine, die Balken stellen die identifizierten Peptide dar.
31
Tabelle 3: Aminosäuresequenz der resultierenden Peptide (DCins Peptide) nach Proinsulinverdau mit
lysosomalen Cathepsinen aus myeloide dendritische Zellen Typ 1
DCins-Peptid (Proinsulinabschnitt)
Aminosäuresequenz
DCins1 (A14-A21)
YQLENYCN
DCins2 (C25-A6)
ALEGSLQKRGIVEQC
DCins3 (B1-B13)
FVNQHLCGSHLVE
DCins4 (B1-B14)
FVNQHLCGSHLVEA
DCins5 (C25-A8)
ALEGSLQKRGIVEQCCT
DCins6 (C25-A7)
ALEGSLQKRGIVEQCC
DCins7 (C13-C24)
GGGPGAGSLQPL
DCins8 (B1-B12)
FVNQHLCGSHLV
DCins9 (C11-C24)
ELGGGPGAGSLQPL
DCins10 (B1-B15)
FVNQHLCGSHLVEAL
DCins11 (B28-C13)
PKTRREAEDLQVGQVELGGG
DCins12 (C3-C24)
EDLQVGQVELGGGPGAGSLQPL
DCins13 (C4-C24)
DLQVGQVELGGGPGAGSLQPL
DCins14 (A8-A21)
TSICSLYQLENYCN
DCins15 (A9-A21)
SICSLYQLENYCN
DCins16 (B1-B19)
FVNQHLCGSHLVEALYLVC
3.2. Peptidbindungs-Assay
Die Bindung der in Tabelle 3 gezeigten Peptide an HLA-DRB1*0401 Moleküle ist eine
wichtige Voraussetzung für die Aktivierung von spezifischen T-Zellen mit dem
entsprechenden TCR. Aus diesem Grund wurde die Bindungsfähigkeit der DCins Peptide
an das HLA Klasse II Moleküls DRB1*0401 untersucht. Zuerst wurden Fluoreszensmarkierte Hämagglutinin Peptide (AMCA-HA) auf HLA-DRB1*0401 geladen. Im
Anschluss daran gab man die zu untersuchenden Peptide DCins1 bis DCins16, sowie P17
hinzu. Durch die Gelfiltration (HPSEC - high performance size exclusion chromatography)
konnte das Bindungsverhalten der einzelnen Peptide analysiert werden (Experiment
durchgeführt durch Dr. T. Burster in Tübingen, Labor Dr. H. Kalbacher; Gemeinsame
Auswertung in Ulm). In Abbildung 9 (siehe S.33) ist die Verdrängung der AMCA-HAPeptide von der Bindungsstelle des HLA-DRB1*0401 Moleküls durch DCins Peptide
reziprok dargestellt. Die Peptide DCins8, 14 und 15 banden nicht an HLA-DRB1*0401.
32
Eine mäßige Bindungsaffinität zeigten DCins1, 3, 4, 5, 6, 7, 9, 10, 11, 13, und 16. Peptid
DCins12 zeigt eine vergleichbare Bindungskapazität wie P17.
Abb.9: Hämagglutinin-Peptid gekoppelt mit 7-amino-4-methylcoumarin-3 Acetatsäure (HA-AMCA) wurde
auf HLA-DRB1*0401 Moleküle geladen und mit DCins Peptiden und Peptid P17 in äqimolarer
Konzentration kompetitiert. Die kompetetiven Bindungsverhältnisse wurden mittels HPSEC analysiert.
Gezeigt ist die Summe zweier unabhängiger Experimente.
3.3. T-Zell Assay und Cytokindetektion mittels ELISA
PBMC von T1DM-Patienten (n=5) und gesunden Kontrollen (n=5) wurden mit 16
verschiedenen Peptide von Proinsulin (DCins1 bis DCins16, Tabelle 3, S.32) und P17,
welches bereits als ein T-Zell-Epitop für autoreaktive T-Zellen bekannt ist und hier als
Positivkontrolle diente, für fünf Tage kultiviert. Die dazu verwendeten PBMC stammen
von T1DM-Patienten
(HLA- DRB1*0401/x) bzw. von gesunden Probanden (HLA-
DRB1*0401/x). Die Cytokinproduktion wurde mit Hilfe von ELISA-Messungen detektiert.
3.3.1. TNF-α
PBMC der T1DM-Patienten zeigten eine erhöhte TNF-α-Produktion mit P17. Bei Donor
868A, PBMC von einem T1DM-Patient, gab es nur ein schwaches Signal bei der
Stimulierung mit den DCins Peptiden (siehe Abb.10, S.35). Es konnte lediglich eine
geringe Konzentration an TNF-α detektiert werden. Für Donor BOB136 lagen die Werte
33
unter der Nachweisgrenze (Daten nicht gezeigt). Keinen signifikanten Unterschied
zwischen den DCins Peptiden in der TNF-α-Freisetzung lies sich bei Donor BOB196
erkennen.
Im Vergleich mit DCins10 ergaben die Donoren 868A, 912A und 913A signifikante
Ergebnisse (p<0,05): Bei Donor 868A kam es zu einer signifikanten Senkung der
Produktion von TNF-α mit DCins15 und DCins16, bei Donor 912A mit DCins 2, 3, 4, 5,
14 und 15. Donor 913 dagegen zeigte eine signifikant erhöhte TNF-α Expression mit
DCins 7 und DCins15.
Die ELISA-Ergebnisse der gesunden Kontrollprobanden 867A, 93A, 947A und BOB509
ließen folgendes feststellen: Für Donor 867A ließ sich nur eine geringe Konzentration von
TNF-α detektieren. Allerdings ergab die Stimulation der PBMC mit DCins8 eine
signifikant erhöhte TNF-α Produktion, für Donor 947A eine signifikant reduzierte. Die
PBMC des Donors 948A zeigten keinen Unterschied zwischen den eingesetzten Peptiden
hinsichtlich der Konzentration von TNF-α. Die TNF-α Expression als Reaktion
auf
DCins15 bei Donor 93A und DCins1, 2, 3, 4, 6, 7 und 8 bei Donor BOB509 war
signifikant im Vergleich zu DCins10. Es ist festzustellen, dass Extremwerte, die eine
Erhöhung der TNF-α Produktion darstellen bei einigen Donoren
gemessen wurden:
DCins1, 5 und 15 bei Donor 93A und DCins 10, 12 und 13 bei Donor 947A. Anzumerken
wäre, dass die T1DM-Patienten 912A und BOB196 den gleichen MHC Klasse II Haplotyp
(HLA-DRB1*0401/1302)
aufweisen.
Allerdings
Cytokinprofile im ELISA.
34
zeigten
beide
unterschiedliche
1000
100
10
1
TNF-α in pg/ml
1000
100
10
1
TNF-α in pg/ml
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
TNF-α in pg/ml
10000
1000
100
10
1
TNF-α in pg/ml
100
*
TNF-α in pg/ml
1
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
Dcins1
Dcins2
Dcins3
Dcins4
Dcins5
Dcins6
Dcins7
Dcins8
Dcins9
Dcins10
Dcins11
Dcins12
Dcins13
Dcins14
Dcins15
Dcins16
p17
TNF-α in pg/ml
10
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
TNF-α in pg/ml
*
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
TNF-α in pg/ml
100
*
1000
100
Dcins1
Dcins2
Dcins3
Dcins4
Dcins5
Dcins6
Dcins7
Dcins8
Dcins9
Dcins10
Dcins11
Dcins12
Dcins13
Dcins14
Dcins15
Dcins16
p17
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
TNF-α in pg/ml
A)
TNF-α Donor 867A
(DRB1*0401/1501)
TNF-α Donor 93A
(DRB1*0401/0701)
1000
*
100
10
1
TNF-α Donor 948A
(DRB1*0401/1101)
TNF-α Donor BOB509
(DRB1*0401/0404)
100
* * * *
TNF-α Donor BOB196
(DRB1*0401/1302)
TNF-α Donor 913A
(DRB1*0401/0401)
10
35
* * *
* * * *
* * * * *
10
1
TNF-α Donor 947A
(DRB1*0401/0701)
1000
*
10
1
B)
TNF-α Donor 912A
(DRB1*0401/1302)
1000
*
*
10
1
TNF-α Donor 868A
(DRB1*0401/1201)
100
*
*
1
Abb.10: Detektion von TNF-α in Zellkulturüberständen mittels TNF-α spezifischen ELISA. PBMC wurden
mit Peptiden (DCins 1-16, P17) für 5 Tage inkubiert. Die Sekretion von TNF-α wurde mit Hilfe von
TNF-α spezifischen ELISA ermittelt (vierfach-Bestimmung). A) T1DM; B) Kontrolle; * signifikant
(p<0,05), im Vergleich zu DCins10. Verwendete Abkürzung: TNF-α=Tumornekrosefaktor-α
3.3.2. IFN-γ
Bei der Analyse der IFN-γ Konzentrationen konnten nur geringe Signale detektiert werden.
Für Donor BOB136 (T1DM) lagen die Werte unter der Nachweisgrenze (Daten nicht
gezeigt).
Die T1DM-Patienten Donor 868A, Donor 913A und Donor BOB196 zeigten eine
signifikante bzw. hoch signifikante Steigerung der IFN-γ-Produktion bei mehreren
DCins-Peptiden in Vergleich zu DCins10 (siehe Abb.11, S.37). Eine hochsignifikante
Erhöhung der IFN-γ Sekretion lag für Donor 868A (DCins1 bis DCins6), bei Donor
BOB196 (DCins4 sowie DCins12) und bei Donor 913A (DCins6, 7, 8 und 12) vor. Eine
Reduzierung der IFN-γ Sekretion ergab der Einsatz der Proinsulinfragmente DCins9,
DCins10 und DCins16. Donor 912A zeigte eine signifikante Erniedrigung der IFN-γ
Sekretion bei Kontakt mit DCins14 bzw. eine hochsignifikante Senkung mit DCins16.
Die detektierten IFN-γ Konzentrationen mit P17 lagen bei Donor 868A und Donor
BOB196 jeweils unter der Nachweisgrenze. Donor 913A und 912A zeigten einen
moderaten Anstieg mit P17. Donor 912A und Donor BOB196, T1DM-Patienten mit
identischem HLA-DR-Genotyp zeigten ein unterschiedliches Cytokinprofil, wie bereits für
TNF-α gezeigt wurde.
Das Cytokinprofil der Kontrollprobanden zeigte ebenfalls eine geringe Konzentrationen
von IFN-γ. Die Werte für Donor 947A ergaben ein sehr schwaches Signal bzw. lagen unter
der Nachweisgrenze. Eine hochsignifikante Steigerung der IFN-γ Sekretion erhielt man bei
Stimulation der PBMC des Donors 93A mit DCins15, sowie bei Donor 867A und Donor
947A mit DCins4. P17 induzierte eine nur moderat erhöhte Produktion von IFN-γ bei den
Kontrollen. Nicht signifikante Änderungen der IFN-γ Sekretion wiesen Donor 948A und
Donor BOB506 auf.
36
1000
100
10
1
100
IFN-γ in pg/ml
100
**
**
100
10
1000
*
**
**
**
** *
*
10
1
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
Dcins1
Dcins2
Dcins3
Dcins4
Dcins5
Dcins6
Dcins7
Dcins8
Dcins9
Dcins10
Dcins11
Dcins12
Dcins13
Dcins14
Dcins15
Dcins16
p17
IFN-γ in pg/ml
IFN-γ in pg/ml
1
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
IFN-γ in pg/ml
10
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
1000
IFN-γ in pg/ml
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
IFN-γ in pg/ml
100
** *
IFN-γ in pg/ml
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
IFN-γ in pg/ml
1000
**
1
100
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
p17
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
IFN-γ in pg/ml
A)
IFN-γ Donor 867A
(DRB1*0401/1501)
IFN-γ Donor 93A
(DRB1*0401/0701)
1000
100
**
IFN-γ Donor 948A
(DRB1*0401/1101)
IFN-γ Donor BOB196
(DRB1*0401/1302)
10
*
IFN-γ Donor 913A
(DRB1*0401/0401)
37
**
10
1
IFN-γ Donor BOB509
(DRB1*0401/0404)
1000
100
10
1
IFN-γ Donor 947A
(DRB1*0401/0701)
*
10
1
B)
IFN-γ Donor 912A
(DRB1*0401/1302)
100
**
1
IFN-γ Donor 868A
(DRB1*0401/1201)
1000
** ** ** ** ** **
10
1
Abb.11: Detektion von IFN-γ in Zellkulturüberständen mittels IFN-γ spezifischen ELISA. PBMC wurden
mit Peptiden (DCins 1-16, P17) für 5 Tage inkubiert. Die Sekretion von IFN-γ wurde mit Hilfe von IFN-γ
spezifischen ELISA ermittelt (vierfach-Bestimmung). A) T1DM; B) Kontrolle; * signifikant (p<0,05); **
hochsignifikant (p<0,01), im Vergleich zu DCins 10. Verwendete Abkürzung: IFN-γ =Interferon-γ
3.3.3. IL-17
Ebenso wie IFN-γ ergaben die Messungen von IL-17 schwache Signale, es wurden nur
geringe Konzentrationen des Cytokins nachgewiesen. Allerdings ließ sich bei den T1DMDonoren insgesamt höhere Werte feststellen im Vergleich zu den Kontrollen (siehe
Abb.12, S.38-39). Für Donor 868A (T1DM), BOB136 (T1DM) und 93A (Kontrolle) lag
die Konzentration von IL-17 unter der Nachweisgrenze. Eine hochsignifikante Erhöhung
des IL-17 Niveaus zeigte sich bei Donor 913A, wenn PBMC mit DCins2 und DCins15
stimuliert wurden. Es ergab sich eine hochsignifikante Senkung von IL-17 bei Donor 912A
unter Verwendung von DCins14 und DCins16, sowie eine signifikante Senkung von IL-17
bei DCins2. Die Sekretion von IL-17 mit P17 war bei Donor 913A, 912A und BOB196 nur
moderat erhöht. Auch hier war keine einheitliche Cytokinproduktion bei den Donoren
912A und BOB196 zu beobachten.
Bei den Kontrollen, dazu zählen Donor 867A, Donor 947A, Donor 948A und BOB509
ließen sich ebenfalls eine IL-17 Produktion nachweisen. Bei Donor 948A fiel auf, dass im
Vergleich zu den anderen DCins Peptiden, DCins 4 die Sekretion von IL-17 stark
induzierte. Donor BOB509 wies eine signifikante Erhöhung der IL-17 Sekretion bei
Stimulation der PBMC mit DCins1 und DCins14 auf. Die Auswertungen der
Cytokinproduktion von Donor 867 sowie Donor 947 zeigten keine signifikanten
Unterschiede.
A)
IL-17 Donor 948A
(DRB1*0401/1101)
IL-17 in pg/ml
100
10
**
100
10
1
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
1
1000
Dcins1
Dcins2
Dcins3
Dcins4
Dcins5
Dcins6
Dcins7
Dcins8
Dcins9
Dcins10
Dcins11
Dcins12
Dcins13
Dcins14
Dcins15
Dcins16
p17
IL-17 in pg/ml
IL-17 Donor 867A
(DRB1*0401/1501)
*
10
1
100
10
1
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
*
IL-17 in pg/ml
100
IL-17 Donor 947A
(DRB1*0401/0701)
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
IL-17 in pg/ml
IL-17 Donor BOB509
(DRB1*0401/0404)
38
B)
IL-17 Donor 912A
(DRB1*0401/1302)
100
10
1
1000
100
**
**
10
1
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
IL-17 in pg/ml
1000
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
IL-17 in pg/ml
IL-17 Donor BOB196
(DRB1*0401/1302)
1000
100
**
**
10
1
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
IL-17 in pg/ml
IL-17 Donor 913A
(DRB1*0401/0401)
Abb.12: Detektion von IL-17 in Zellkulturüberständen mittels IL-17 spezifischen ELISA. PBMC wurden mit
Peptiden (DCins 1-16, P17) für 5 Tage inkubiert. Die Sekretion von IL-17 wurde mit Hilfe von IL-17
spezifischen ELISA ermittelt (vierfach-Bestimmung). A) T1DM; B) Kontrolle; * signifikant (p<0,05); **
hochsignifikant (p<0,01), im Vergleich zu DCins 10. Verwendete Abkürzung: IL-17=Interleukin-17
3.3.4. IL-6
Im Allgemeinen konnten bei allen Donoren, außer Donor 868A (Daten nicht gezeigt) IL-6
Konzentrationen im ELISA gemessen werden (siehe Abb.13, S.40). Die Ergebnisse der
T1DM Patienten ergaben im Vergleich zu den nicht erkrankten Kontrollen höhere IL-6
Werte.
Die Messwerte der T1DM-Proben, Donor 912A, BOB136, 913A und BOB196 zeigten eine
relativ hohe Produktion von IL-6 bei Stimulation mit P17. Bezogen auf DCins10 zeigten
Donor 196A mit DCins12 und Donor 913A mit DCins15 eine hochsignifikante Steigerung
der IL-6 Sekretion. Für Donor BOB136 und 912A war die IL-6 Produktion bei Stimulation
mit den meisten verwendeten DCins Peptiden hochsignifikant reduziert. Auch hier war das
Cytokinprofil zwischen den Donoren 912A und BOB196, die den gleichen MHC Klasse II
Haplotyp besitzen, unterschiedlich.
Die Ergebnisse der IL-6 Produktion der gesunden Kontrollen zeigten die Tendenz, dass
DCins16 bei einigen Donoren eine erhöhte IL-6 Produktion der PBMC zur Folge hatte.
Eine gesteigerte IL-6 Sekretion wies Donor 947A für die Mehrzahl der verwendeten
Peptide auf. Auch bei Donor 867A und Donor 93A ließ sich eine hochsignifikante IL-6
Konzentrationssteigerung für DCins16 bzw. DCins15 beobachten. Donor 948A und Donor
BOB509 zeigten keine signifikanten Unterschiede.
39
100
10
1000
100
1000
100
IL-6 in pg/ml
**
** ** **
** **
**
*
** ** ** ** ** ** **
** **
** **
** ** ** ** **
**
** **
**
*
10
** ** **
**
*
10
1
Dcins1
Dcins2
Dcins3
Dcins4
Dcins5
Dcins6
Dcins7
Dcins8
Dcins9
Dcins10
Dcins11
Dcins12
Dcins13
Dcins14
Dcins15
Dcins16
p17
Dcins1
Dcins2
Dcins3
Dcins4
Dcins5
Dcins6
Dcins7
Dcins8
Dcins9
Dcins10
Dcins11
Dcins12
Dcins13
Dcins14
Dcins15
Dcins16
p17
IL-6 in pg/ml
IL-6 in pg/ml
10
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
IL-6 in pg/ml
100
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
1000
IL-6 in pg/ml
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
IL-6 in pg/ml
100
**
IL-6 in pg/ml
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
IL-6 in pg/ml
1000
1
1000
1
1
10000
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
IL-6 in pg/ml
A)
IL-6 Donor 867A
(DRB1*0401/1501)
IL-6 Donor 93A
(DRB1*0401/0701)
1000
**
100
10
1
IL-6 Donor 948A
(DRB1*0401/1101)
IL-6 Donor BOB509
(DRB1*0401/0404)
1000
100
10
D
1
IL-6 Donor 947A
(DRB1*0401/0701)
**
10
1
B)
IL-6 Donor BOB136
(DRB1*0401/0101)
IL-6 Donor BOB196
(DRB1*0401/1302)
1000
*
100
10
1
IL-6 Donor 912A
(DRB1*0401/1302)
IL-6 Donor 913A
(DRB1*0401/0401)
10000
**
40
*
100
1
Abb.13: Detektion von IL-6 in Zellkulturüberständen mittels IL-6 spezifischen ELISA. PBMC wurden mit
Peptiden (DCins 1-16, P17) für 5 Tage inkubiert. Die Sekretion von IL-6 wurde mit Hilfe von IL-6
spezifischen ELISA ermittelt (vierfach-Bestimmung). A) T1DM; B) Kontrolle; * signifikant (p<0,05); **
hochsignifikant (p<0,01), im Vergleich zu DCins 10. Verwendete Abkürzung: IL-6=Interleukin-6
3.3.5. TGF-ß1
Die Analysen der Messergebnisse der TGF-ß1-Konzentration ergaben insgesamt hohe
Werte. Die Donoren BOB196 und 868A zeigten eine relativ homogene Verteilung der
Sekretion von TGF-ß1 als Folge der Stimulation der PBMC mit DCins1 bis DCins16 und
P17 (siehe Abb.14, S.41-42). Bei DCins9 bis DCins14 zeigten Donor 912A und Donor
913A eine stark verringerte TGF-ß1-Freisetzung. Allerdings ergaben sich insgesamt keine
signifikanten Unterschiede. Bei den Donoren 912A und BOB196, ließ sich kein
einheitliches Sekretionsmuster von TGF-ß1 erkennen.
Die gesunden Kontrollen zeigten einen moderaten Anstieg der TGF-ß1 Konzentration bei
den meisten getesteten Proinsulinfragmenten. Jedoch kam es bezüglich des Peptids
DCins10 zu keinen signifikanten Unterschieden.
A)
1000
100
10
1
1000
100
10
1
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
TGF-ß1 in pg/ml
10000
TGF-ß1 Donor 93A
(DRB1*0401/0701)
Dcins1
Dcins2
Dcins3
Dcins4
Dcins5
Dcins6
Dcins7
Dcins8
Dcins9
Dcins10
Dcins11
Dcins12
Dcins13
Dcins14
Dcins15
Dcins16
p17
TGF-ß1 in pg/ml
TGF-ß1 Donor 867A
(DRB1*0401/1501)
TGF-ß1 Donor BOB509
(DRB1*0401/0404)
100
10
1
10000
1000
100
10
1
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
TGF-ß1 in pg/ml
1000
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
TGF-ß1 in pg/ml
TGF-ß1 Donor 948A
(DRB1*0401/1101)
1000
100
10
1
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
TGF-ß1 in pg/ml
TGF-ß1 Donor 947A
(DRB1*0401/0701)
41
Dcins1
Dcins2
Dcins3
Dcins4
Dcins5
Dcins6
Dcins7
Dcins8
Dcins9
Dcins10
Dcins11
Dcins12
Dcins13
Dcins14
Dcins15
Dcins16
p17
TGF-ß1 in pg/ml
1000
100
10
1
TGF-ß1 in pg/ml
100
10
1
TNF-ß1 in pg/ml
1000
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
TGF-ß1 in pg/ml
10000
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
Dcins 1
Dcins 2
Dcins 3
Dcins 4
Dcins 5
Dcins 6
Dcins 7
Dcins 8
Dcins 9
Dcins 10
Dcins 11
Dcins 12
Dcins 13
Dcins 14
Dcins 15
Dcins 16
P17
TGF-ß1 in pg/ml
B)
TGF-ß1 Donor BOB136
(DRB1*0401/0101)
TGF-ß1 Donor BOB196
(DRB1*0401/1302)
10000
1000
100
10
1
TGF-ß1 Donor 912A
(DRB1*0401/1302)
TGF-ß1 Donor 913A
(DRB1*0401/0401)
100
10
1
TGF-ß1 Donor 868A
(DRB1*0401/1201)
1000
100
10
1
Abb.14: Detektion von TGF-β1 in Zellkulturüberständen mittels TGF-β1 spezifischen ELISA. PBMC
wurden mit Peptiden (DCins 1-16, P17) für 5 Tage inkubiert. Die Sekretion von TGF-β1 wurde mit Hilfe
von TGF-β1 spezifischen ELISA ermittelt (vierfach-Bestimmung). A) T1DM; B) Kontrolle; * signifikant
(p<0,05); ** hochsignifikant (p<0,01), im Vergleich zu DCins 10. Verwendete Abkürzung: TGF-β1=Tumor
growth factor-β1
42
4. Diskussion
T1DM ist eine multifaktorielle Autoimmunerkrankung, bei der es durch autoreaktive
T-Zellen zur Zerstörung der Insulin produzierenden β-Zellen im Pankreas kommt. Es sind
bereits einige körpereigene Peptide bekannt, welche von den T-Zellen nach Präsentation
auf MHC Klasse II Molekülen als Antigen erkannt werden und eine Immunantwort
induzieren. Dazu zählt auch Proinsulin, welches eine wichtige Rolle in der Pathogenese
des T1DM spielt. Für die Entwicklung neuer antigenspezifischer Therapieansätze ist die
Identifikation von autoantigenen T-Zell-Epitopen unerlässlich.
Im Rahmen dieser Arbeit wurde der Verdau von Proinsulin durch lysosomale Proteasen
aus mDC1 untersucht. Dazu wurden im ersten Schritt einzelne gereinigte Cathepsine
verwendet und deren Schnittmuster durch Massenspektrometrie analysiert. Alle
verwendeten Cathepsine waren in der Lage Proinsulin zu verdauen. Im zweiten Schritt
untersuchte man die in vitro Prozessierung von Proinsulin durch ein Gemisch von
lysosomalen
Cathepsinen
aus
mDC1.
Dieser
Verdau
wurde
ebenfalls
durch
Massenspektrometrie analysiert und mit dem Schnittmuster der einzelnen Cathepsine
verglichen. Auffallend war, dass die spezifischen Schnittstellen von CatG dem
Verdaumuster des Proinsulins mit lysosomalen Cathepsinen sehr ähnlich waren. Dies lässt
darauf
schließen,
dass
CatG
vermutlich
eine
Schlüsselfunktion
in
der
Proinsulinprozessierung in mDC1 und somit in der Generierung von immundominaten
T-Zell-Epitopen besitzt.
Des
Weiteren
wurden
die
durch
den
Proinsulin-Verdau
entstandenen
Proinsulinbruchstücke neu synthetisiert und hinsichtlich ihrer T-Zell-Reaktivität getestet.
Dazu wurden PBMC von T1DM Patienten sowie von gesunden Kontrollprobanden mit
dem MHC-II-Genotyp HLA-DRB1*0401 mit 16 verschiedenen Proinsulinfragmenten
(DCins1-16) sowie mit einem bereits bekannten immundominaten T-Zell-Epitop (P17),
welches als Positivkontrolle diente, inkubiert. Die Zellüberstände wurden im Anschluss an
den T-Zell Assay mittels cytokinspezifischem ELISA auf die proinflammatorischen
Cytokine TNF-α, IFN-γ, IL-6 und IL-17 sowie das antiinflammatorische Cytokin TGF-β
getestet. Eine Aktivierung der T-Zellen lies sich anhand einer signifikant erhöhten
Cytokinproduktion feststellen. Jedoch zeigten alle untersuchten Donoren unterschiedliche
Cytokinprofile, da jeweils verschiedene DCins Peptide zur T-Zell-Aktivierung führten.
43
4.1. Verdau von Proinsulin mit lysosomalen Cathepsinen
DC
beherbergen
in
ihrem
Antigen-prozessierenden
Kompartiment
eine
Reihe
verschiedener Cathepsine, sowohl Endoproteasen als auch Exoproteasen, welche
unterschiedliche Schnittspezifität aufweisen. Der Vergleich der Schnittstellen einzelner
isolierter Cathepsine (CatS, CatD und CatG) mit dem Schnittmuster, welches durch ein
Gemisch lysosomaler Cathepsine aus mDC1 entstand, zeigte, dass CatG eine dominierende
Rolle bei der Prozessierung von Proinsulin einnahm. Es ergaben sich viele
übereinstimmende Schnittstellen mit dem isoliertem CatG. Dies wurde durch die
Untersuchung bestärkt, dass die Aktivität von CatG in PBMC von T1DM Patienten höher
war als bei gesunden Kontrollen (nicht publizierte Daten von N. Schäfer). Die hohe
CatG-Aktivität könnte für eine verstärkte Degradierung von Proinsulin, und von weiteren
Autoantigenen zuständig sein, somit auch zu einer intensivierten Aktivierung von
autoreaktiven T-Zellen führen. Die Hemmung von CatG durch spezifische Inhibitoren
könnte ein möglicher neuer therapeutischer Ansatz in der Behandlung und Prävention von
T1DM darstellen.
Der in vitro Verdau von Proinsulin durch lysosomale Cathepsine von mDC1 ergab mehrere
verschiedene Peptidfragmente unterschiedlicher Länge (siehe Tabelle 3, S.32). Im
Vergleich dazu zeigten die Untersuchungen von eluierten Peptiden von einer
HLA-DRB1*0401/0401 exprimierender B-Zelllinie, welche zuvor mit Proinsulin stimuliert
wurde, dass die Fragmente B27-C15, C3-C26 und C25-A12 resultierten (Arif S et al.,
2004). Diese Fragmente, die nach Verdau auf dem MHC II Molekül präsentiert wurden,
wiesen Ähnlichkeit mit DCins5 (C25-A8), DCins11 (B28-C13) und DCins12 (C3-C24)
auf. Weitere Peptide, welche als T1DM T-Zell-Epitope innerhalb der Proinsulinsequenz
beschrieben wurden, sind die Aminosäurenabfolgen A5-A21 (Endl J et al., 2006) sowie
C19-A3 (Durinovic-Bello I et al., 2006). Es ist jedoch nicht sicher, ob diese Epitope auch
durch die Antigenprozessierungsmaschinerie von mDC1, welche Peptide für MHC Klasse
II Moleküle generieren, hergestellt werden. C18-A1 (P17) welches der Proinsulinsequenz
C19-A3 sehr ähnlich ist und in dieser Arbeit als Positivkontrolle diente, ist ebenfalls als ein
T-Zell-Epitop beschrieben, da autoreaktive C18-A1-spezifische T-Zellen in T1DM
Patienten gefunden wurden (Durinovic-Bello I et al., 2002). Das Peptid C19-A3 stimuliert
T-Zellen von T1DM-Patienten und regt dabei die Sekretion von proinflammatorischen
Cytokinen wie z.B. von IFN-γ an. Auch DCins15 (A9-A21) weist zu dem T-Zell-Epitop
A6-A21 aus PBMC nur geringe Unterschiede auf. Es besitzt einige Aminosäuren weniger
44
am N-Terminus. Bei dem Verdau von Proinsulin mit isoliertem CatG erschien unter
anderem das Fragment C33-A13, welches dem Epitop A1-A13 (Mannering SI et al., 2005)
von einem HLA-DRB1*0401 exprimierenden T-Zell-Klon ähnelt. Diese Region scheint
ebenfalls eine Bindungsregion für Autoantikörper darzustellen; Individuen mit
gesteigertem Risiko für die Entwicklung eines T1DM besaßen hoch affine Autoantikörper
für die α-Kette von Proinsulin. Auffallend war, dass der genannte T-Zell Klon, welcher aus
pankreatischen Lymphknoten isoliert wurde, nur auf Proinsulin und nicht auf Insulin
reagierte (Mannering SI et al., 2009). Ein fast identisches Epitop der α-Kette (A1-A15)
wurde bereits von Zhang L. publiziert (Zhang L. et al. 2008). C33-A13 besitzt eine
zusätzliche Aminosäure am N-terminalen Ende, die im Vergleich mit A1-A13 fehlt.
Allerdings entstand dieses Fragment nicht nach der Proinsulinprozessierung mit dem
lysosomalen Cathepsingemisch aus mDC1. Ebenso wurden bereits humane CD4+ T-Zell
Klone, welche durch die Proinsulinfragmente B9-B23 (Alleva DG et al., 2001) und B11B27 (Schloot NC et al., 1998) aktiviert werden, beschrieben.
Zusammenfassend kann man festhalten, dass in meinen Untersuchungen die Prozessierung
von Proinsulin mittels lysosomalen Cathepsinen aus mDC1 einige Fragmente
hervorbrachte, welche bereits bekannten Epitopen ähneln. Es ergaben sich aber auch einige
Verdauprodukte, die nur wenig Ähnlichkeit mit den bereits beschriebenen Epitopen
besaßen.
Eine mögliche Erklärung für die unterschiedlichen Epitope gibt der Ablauf der
Degradation von Proinsulin, welcher auf unterschiedliche Weise erfolgen kann. In den
durchgeführten Experimenten wurde Proinsulin in vitro durch ein Gemisch aus
lysosomalen Cathepsinen verdaut, welche so auch in mDC1 vorkommen. Allerdings
können
bei
diesem
Versuch
weitere
Vorgänge
innerhalb
der
Antigenprozessierungsmaschinerie von mDC1 nicht miteinbezogen werden. Es sind zwei
Möglichkeiten zur Beladung des MHC Klasse II Moleküls mit einem Peptid zu
diskutieren. Ein Mechanismus ist die Internalisierung des Antigens und die Zerlegung
innerhalb des lysosomalen Kompartiments durch verschiedene Cathepsine in kleine
Bruchstücke. Diese werden im Anschluss direkt auf das MHC Klasse II Molekül geladen
und zur Oberfläche der Zelle transportiert. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass das
internalisierte Antigen zunächst in größere Fragmente (Intermediate) zerlegt wird, welche
auf MHC Klasse II Moleküle binden können. Durch Exoproteasen, zum Beispiel CatA, B,
C, H und X, wird das bereits gebundene Intermediat am N- sowie am C-terminalen Ende
gekürzt. Allerdings bleibt die Bindungsregion von einem proteolytischen Verdau
45
unberührt, da sie durch die Bindungstasche des MHC Klasse II Moleküls geschützt ist.
Vergleicht man die generierten Peptide des in vitro Verdau mit denen, welche von MHC
Klasse II Molekülen einer B-Zelllinie eluiert wurden, fällt auf, dass sich die Längen der
Peptide unterscheiden. C25-A12 stammt von MHC Klasse II Molekülen einer B-Zelllinie
und gleicht, bis auf das C-terminale Ende, dem Peptdid DCins15 (C25-A8). Das
C-terminale Ende könnte im lysosomalen Kompartiment durch CatS eingekürzt worden
sein (siehe Abb. 6, S.31). Diese Schnittstelle für CatS wird durch die Bindungsgrube, wenn
das entsprechende Intermediat an MHC Klasse II Moleküle gebunden ist, vor Verdau
geschützt und das Peptid kann somit auf der Oberfläche der B-Zellen erscheinen. Dies
erklärt auch, warum beim Proinsulinverdau Schnittstellen resultieren, die sich mitten in
bereits beschriebenen T-Zell-Epitopen befinden. Darüber hinaus unterscheidet sich aber
auch das Expressionsmuster der Cathepsine von B-Zelllinien und mDC1, weil beide
Zellarten unterschiedliche Cathepsine besitzen. B-Zelllinien beherbergen kein CatG,
welches in mDC1 eine dominierende Rolle in der Antigenprozessierung einnimmt, dafür
aber reichlich AEP (Burster T et al., 2004; Watts C et al., 2005). Zur genaueren Analyse
der generierten T-Zell-Epitope in mDC1 wäre es sinnvoll, die Peptide auf MHC Klasse II
Molekülen zu eluieren und mittels Massenspektrometrie zu sequenzieren. Allerdings ist
dies auf Grund der zu geringen Zellzahl von primären Zellen, wie zum Beispiel
dendritische Zellen aus dem peripheren Blut, nicht möglich.
4.2. Peptidbindungs-Assay
Erst die Präsentation eines Antigens und die Erkennung des damit beladenen MHC Klasse
II Moleküls über den TCR sowie zusätzliche costimulatorische Moleküle führen zur
Aktivierung der T-Zelle. Folglich ist das Binden der prozessierten Proinsulinfragmente
eine grundlegende Voraussetzung
für eine T-Zell Antwort. Die Ergebnisse des
Peptidbindungs-Assays ergaben, dass P17, bereits bekannt als HLA-DRB1*0401
T-Zell-Epitop, mit einer hohen Kapazität an das MHC Klasse II Molekül DRB*0401
bindet, ebenso wie DCins12. Einige verwendete Peptide, DCins8, 14 und 15, zeigten keine
Bindung. Allerdings ließen sich aus dem Bindungsverhalten keine Rückschlüsse auf die
Stärke der Aktivierung der T-Zellen schließen. Auch die Stimulation der PBMC mit
DCins8, 14 und 15 führte bei den meisten Donoren zu einer proinflammatorischen
Cytokinsekretion. PBMC enthalten neben CD4+ T-Zellen auch CD8+ T-Zellen, welche
46
ebenfalls Cytokine nach Aktivierung sezernieren. Jedoch werden CD8+ T-Zellen durch die
Antigenpräsentation über MHC Klasse I Moleküle aktiviert. Es ist nicht auszuschließen,
dass die verwendeten DCins Peptide (z.B. DCins1, welches nur aus acht Aminosäuren
besteht) auch an diese Moleküle binden und somit beide T-Zell Typen zur
Cytokinproduktion stimulieren.
4.3. T-Zell Assay und Cytokindetektion mittels ELISA
Die generierten DCins Peptide wurden hinsichtlich ihrer T-Zell Reaktivität in einem
funktionellen T-Zell Assay mit primären PBMC von T1DM und gesunden Kontrollen
getestet. Zu erwarten wäre, dass die nicht erkrankten Kontrollen ein anderes Cytokinprofil
als die T1DM Patienten aufweisen. Einige T1DM Patienten zeigten im Vergleich zu
DCins10 eine erhöhte Cytokinsekretion (IFN-γ; Donor BOB196, 868A, 913A). DCins10
entspricht der Proinsulinsequenz B1-B15. Es ist bekannt, dass dieses Peptid auch an
HLA-DQB1*0602 bindet. Dieser HLA-Genotyp wird mit einer protektiven Funktion in der
Pathogenese des T1DM in Verbindung gebracht (Ettinger RA et al., 1998). Bei den oben
genannten Donoren induzierte dieses Peptid nur eine sehr geringe Sekretion des
proinflammatorischen
Cytokins
IFN-γ.
P17
wurde
in
den
Experimenten
als
Positivkontrolle verwendet, da es bereits als ein T1DM spezifisches immundominantes
T-Zell-Epitop bekannt ist. Es zeigte sich aber, dass nicht alle PBMC von T1DM-Patienten
mit einer Aktivierung von T-Zellen auf dieses Peptid reagierten (Durinovic-Belló I et al.,
2006).
Letztendlich ergaben die Untersuchungen hinsichtlich eines neuen immundominaten
T-Zell-Epitops in der Proinsulinsequenz keine einheitlichen Ergebnisse. In der Tat
beschreiben auch einige Publikationen, die in vitro Untersuchungen von Probanden mit
β-Zell Autoimmunität durchführten, kein bzw. eine sehr geringes Ansprechen der T-Zellen
auf Proinsulin (Semena G et al., 1999; Ellis T et al., 1999; Durinovic-Belló I et al., 2002).
Zusätzlich
scheint
die
Aktivierung
der
T-Zellen
auch
von
der
eingesetzten
Proinsulin-Konzentration abhängig zu sein (Durinovic-Belló I et al., 2006). Eine hohe
Konzentration
an
Proinsulin
könnte
deshalb
nötig
sein,
da
der
TCR
von
Proinsulin-reaktiven T-Zellen eher eine schwache Bindungsaffinität besitzt. Diese hat zur
Folge, dass die Proinsulin-reaktiven T-Zellen der negativen Selektion im Thymus entgehen
können. Auf Grund dieser schwachen Bindung benötigt der TCR aber eine höhere
47
Konzentration des Proinsulins in der Peripherie um aktiviert zu werden. Ein Hauptproblem
bei der Analyse von Proinsulin-reaktiven T-Zellen stellt deren sehr niedrige Konzentration
im peripheren Blut dar. Um eine höhere Anzahl spezifischer Proinsulin-reaktiver T-Zellen
zu erhalten, müsste man sie direkt aus Inselzellinfiltraten im Pankreas isolieren, was aber
bei lebenden Probanden nicht möglich ist. Auch in diesen Experimenten lagen die
Messwerte für die Cytokinsekretion bei einigen Proben unter der Nachweisgrenze, da in
den verwendeten PBMC vermutlich eine zu geringe Anzahl von Proinsulin-reaktiven
T-Zellen vorhanden waren. Eine weitere Ursache für die geringe Cytokinsekretion stellte
die eingeschränkte Vitalität der Zellen dar, da es sich nicht um frisch isolierte PBMC
handelte, sondern um zuvor in FCS/DMSO gefrorene Zellen. Zum Einsatz kamen PBMC,
welche
neben
T-Zellen
eine
Vielzahl
an
anderen,
zum
Teil
ebenfalls
Cytokin-sezernierenden Zellen wie zum Beispiel CD8+ T-Zellen beinhaltete. Folglich lies
sich die Cytokinsekeretion nicht nur den Proinsulin-reaktiven CD4+ T-Zellen zuschreiben.
Zusätzlich wurden die Überstände des T-Zell Assays mittels FACS untersucht. Dabei
wurden Oberflächenmarker spezifisch für CD4+- und CD45RA- T-Zellen (CD4+CD45RAmemory T-cells), sowie intrazelluläre Marker zur Cytokindetektion verwendet (Daten nicht
gezeigt). Allerdings ergaben diese Messungen keine verwertbaren Ergebnisse. Eine
Möglichkeit, um die Sensitivität des T-Zell Assays zu erhöhen, stellt die selektive
Anreicherung Proinsulin-reaktiver T-Zellen dar. Dies zeigte sich in Studien, welche die
Reaktion von unselektierten PBMC mit angereicherten T-Zellen eines spezifischen Klons
verglichen. Es konnte festgestellt werden, dass nur die selektierten T-Zellen mit einer
nachweisbar gesteigerten Aktivität gegen Proinsulin reagierten (Durinovic-Belló I et al.,
2001). In der vorliegenden Arbeit wurden PBMC mit unterschiedlichen Haplotypen
verwendet (HLA-DRB1*0401/x), daraus ergab sich eine große Varianz an T-Zellen. Eine
HLA-Homogenität war auf Grund des begrenzten Pools an vorhandenen Donoren nicht
möglich. Die Ergebnisse zeigten signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen
Donoren bezüglich der T-Zell-Aktivierung. Bei jedem Probanden führten andere DCins
Peptide zu einer Aktivierung von Proinsulin-reaktiven T-Zellen und somit auch zu einer
individuellen Cytokinsekretion. Diese Tatsache lässt darauf schließen, dass die
untersuchten T1DM-Patienten unterschiedliche autoagressive T-Zellen besitzen. Schon in
NOD Mäusen wurde die weite Streuung der immundominaten Epitope beschrieben. Auch
war die Dominanz eines einzigen Eptitops in diesen Mausmodellen auf die Anfangsphase
der Erkrankung begrenzt. Im weiteren Verlauf änderten sich die Peptidsequenzen, welche
zu einer Immunantwort führten und nahmen an Anzahl zu (Semena G et al., 1999; Ellis T
48
et al., 1999; Durinovic-Belló I et al., 2002). Ähnliche Ergebnisse ergab eine
Longitudinalstudie über fünf Jahre mit drei verschiedenen Probandentypen: einem
Hochrisiko-prädiabetischem Probanden, einem gesunden Kontrollprobanden mit dem
gleichen HLA-Genotyp und zwei ebenfalls Hochrisiko-Individuen, welche bereits
prophylaktisch mit Insulin behandelt wurden. Der Proband, welcher sich bereits in der
prädiabetischen Phase befand, zeigte zu Beginn eine Reaktion auf zwei Proinsulin Epitope,
welchen im Verlauf weitere folgten. Die Kontrolle wies nur eine eingeschränkte Reaktion
gegenüber Proinsulin bei den verschiedenen Messungen auf, welche sich auf einige wenige
Epitope beschränkten. Ein Proband der Hochrisikogruppe entwickelte während der Studie
einen manifesten T1DM. Initial fand man bei ihm eine T-Zell-Antwort gegen ein einziges
Epitop. Mit Fortschreiten der Erkrankung nahm auch die Anzahl der reaktiven Epitope zu.
Der zweite Proband dieser Gruppe zeigte am Anfang eine Reaktion gegen ein Proinsulin
Epitop, dieses konnte aber nach der ersten prophylaktischen Insulingabe nicht mehr
bestätigt werden (Durinovic-Belló I et al., 2001). Es ist nicht auszuschließen, dass die
Änderungen der Epitope auch durch die Insulintherapie verursacht oder mit beeinflusst
wurden, da bekannt ist, dass Insulin auch als Immunmodulator wirkt (Daniel D et al.,
1996; Atkinson MA et al., 1990; Füchtenbusch M et al., 1996). Um vergleichende
Ergebnisse zu erzielen ist es folglich wichtig, alle Probanden zu einem gleichen Zeitpunkt
der Erkrankung zu untersuchen. Allerdings ist das auf Grund der sehr unterschiedlichen
Dauer der prädiabetischen Phase und der individuellen Entwicklung des T1DM sehr
schwierig. Die PBMC der in dieser Arbeit untersuchten T1DM-Patienten wurden alle kurz
nach der Diagnose der Erkrankung gewonnen. Über den Beginn der prädiabetischen Phase
lassen sich aber schwer Rückschlüsse ziehen.
4.4. Schlussfolgerung
Es lässt sich festhalten, dass die Prozessierung und Präsentierung von Proinsulin in APC
erst ansatzweise verstanden ist und weitere Untersuchungen nötig sind. Viele DCins
Peptide aktivierten T-Zellen, und führten zu einer signifikant erhöhten Cytokinsekretion,
allerdings lies sich kein dominierendes Proinsulin Epitop feststellen. Die Aktivierung von
T-Zellen durch DCins Peptide unterliegt einer weiten Streuung und ist von der
HLA-Identität des T1DM-Patienten abhängig. Zudem weisen die immundominaten
Epitope dynamische Veränderungen auf. Sie wechseln vermutlich mit dem Fortschreiten
49
der Erkrankung. Um detaillierte Einblicke in den Ablauf der Prozessierung von Antigenen
im Rahmen des T1DM zu erhalten, ist es wichtig, Probanden mit demselben HLAPhänotyp auszuwählen und die zu untersuchenden autoaggressiven T-Zellen zu selektieren.
4.5. Perspektive
Für die Therapie des T1DM als Autoimmunerkrankung steht zurzeit nur die
Insulinsubstitution zur Verfügung, welche den Insulinmangel behebt und die Symptome
reduziert. Wünschenswert wären Therapiemaßnahmen, welche spezifisch an der Ursache
der Erkrankung ansetzten. T1DM resultiert aus einer Zerstörung der insulinproduzierenden
β-Zellen des Pankreas durch autoaggressive T-Zellen. Antigenspezifische Therapien,
welche in die Immunantwort eingreifen, bieten vielversprechende Ansätze, die gezielt zu
einer Suppression der schädigenden autoaggressiven T-Zellen führen, nicht aber zu einer
generellen Immunsuppression. Zur Entwicklung solcher zielgerichteten Therapien ist die
Identifizierung der spezifischen Antigene in der Pathogenese der Erkrankung unerlässlich,
wie zum Beispiel die genaue Untersuchung der Proinsulin-T-Zell-Epitope.
Eine mögliche Strategie stellt eine Immunisierung mittels eines Proinsulin Peptids dar, bei
der kurze Peptidsequenzen, die als T-Zell-Epitop identifiziert wurden, T1DM-Patienten
verabreicht werden. Diese antigenspezifische Modulation der Immunantwort soll zur
immunologische Toleranz der autoagressiven T-Zellen führen und somit zu einer
Erhaltung der β-Zellen des Pankreas. Als mögliche Risiken dieser Peptidimmuntherapie
können eine allergische Hypersensitivität gegen die verabreichten Peptide oder eine
Verstärkung der proinflammatorischen Immunantwort gegen die β-Zellen auftreten
(Thrower SL et al., 2008). Ein weiterer Ansatz für eine antigenspezifische Therapie stellt
die Verwendung von altered peptid ligands (APL) dar. APL sind Peptide, welche sich
analog zu autoimmundominaten T-Zell-Epitopen darstellen. Sie binden anstatt des
prozessierten Antigens an MHC Klasse II. Dadurch sind sie in der Lage die T-Zell Antwort
zu modulieren indem sie zum Beispiel autoaggressive T-Zellen hemmen oder die Sekretion
von antiinflammatorische Cytokinen induzieren (van Aalst D et al., 2010). Neben den
antigenbasierenden spezifischen Immunmodulatoren könnte auch die Hemmung der
Prozessierung der Antigene ein möglicher Therapieansatz sein. Es zeigte sich, das CatG
eine dominierende Rolle in der Degradation von Proinsulin spielt. Folglich könnte durch
den Einsatz spezifischer CatG Inhibitoren die Generierung der antigenen Peptide reduziert
50
werden. Außerdem ist Vitamin D in der Lage, die Aktivität von CatG zu senken und die
Sekretion proinflammatorischer Cytokine zu mindern (F. Zou, nicht publizierte Daten).
Diese immunmodulierenden Ansätze beziehen sich auf den Schutz der β-Zelle vor
Schädigung durch autoaggressive T-Zellen. Allerdings sind in den meisten Fällen zum
Zeitpunkt der Diagnose der Erkrankung über 80% der insulinproduzierenden β-Zellen
bereits zerstört und der Patient auf eine lebenslange Insulinsubstitution angewiesen. Um
der Zerstörung der β-Zelle mit Hilfe einer antigenspezifischen Immuntherapie zuvor zu
kommen ist eine frühe Diagnose, bereits vor den ersten Symptomen der Erkrankung, von
großer Wichtigkeit.
51
5. Zusammenfassung
Proinsulin ist eines der wichtigsten Autoantigene des Typ 1 Diabetes mellitus (T1DM).
Durch die Prozessierung von Proinsulin entstehen Proinsulin-spezifische T-Zell Epitope,
welche autoreaktive T-Zellen aktivieren, die unter anderem für die Entstehung eines
T1DM verantwortlich sind. Um neue antigenspezifische Therapieansätze zu entwickeln, ist
die detaillierte Kenntnis über die Entstehung Proinsulin-spezifischer T-Zell-Epitope
unerlässlich.
Professionelle
Antigen-präsentierende
Zellen,
vor
allem
myeloide
dendritische Zellen (mDC1), übernehmen eine wichtige Funktion in der Prozessierung von
Proinsulin und in der Aktivierung von autoreaktiven T-Zellen. Im Rahmen dieser Arbeit
wurden lysosomale Proteasen (Cathepsine) aus mDC1 mit Proinsulin inkubiert und die
entstandenen Bruchstücke analysiert. Die Untersuchung des Verdaumusters ergab, dass der
Anteil der Cathepsin G spezifischen Schnittstellen am häufigsten war. Folglich scheint
Cathepsin G eine wichtige Rolle in der Generierung von Proinsulin-spezifischer T-ZellEpitope zu spielen. Die durch den Verdau entstandenen Proinsulinfragmente wurden neu
synthetisiert und hinsichtlich ihrer T-Zell Reaktivität in einem T-Zell Assay untersucht.
Dazu wurden diese Peptide mit mononukleären Zellen des peripheren Blutes (PBMC) von
T1DM Patienten mit gesunden Kontrollen verglichen. Die Auswertung des Cytokinprofils
ergab
erhöhte
Werte
Tumornekrosefaktor-α
für
(TNF-α).
Interferon-γ
Dies
lässt
(IFN-γ),
darauf
Interleukin-6
schließen,
dass
(IL-6)
und
bestimmte
Proinsulinfragmente eine T-Zell-Aktivierung induzieren, allerdings konnte bei den
verschiedenen T1DM Patienten kein bestimmtes T-Zell aktivierendes Proinsulinfragment
festgestellt werden, welches für T1DM ein gemeinsames neues T-Zell Epitope
repräsentieren würde. Die hier dargestellten Ergebnisse dienen als Basis für weitere
Untersuchungen zur Entwicklung neuer zielgerichteter Therapieansätze, z. B. durch den
Einsatz von Cathepsin G Inhibitoren, die die Reduzierung von autoreaktiven T Zellen des
T1DM bewirken könnten.
52
6. Literaturverzeichnis
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112. Wasmuth HE, Hess G, Viergutz C, Henrichs HR, Martin S, Kolb H (2000):
Non-specific viral infections as possible synchronizing events of the
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113. Watts C, Matthews SP, Mazzeo D, Manoury B, Moss CX (2005): Asparaginyl
endopeptidase: case history of a class II MHC compartment protease. Immunol.
Rev., 207: 218-228
114. Windhagen A, Scholz C, Hollsburg P, Fukaura H, Sette A, Hafler DA (1995):
Modulation of cytokine patterns of human autoreactive T cell clones by a single
amino acid substitution of their peptid ligand. Immunity, 2: 373-380
115. You S & Chatenoud L (2006): Proinsulin: a unique autoantigen triggering
autoimmune diabetes. J. Clin. Invest., 116: 3180-3110
116. Zavasnik-Bergant T & Turk B (2006): Cysteine cathepsins in the immune
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NOD/human diabetes. Curr. Opin. Immunol., 20: 111-118
118. Ziegler R, Alper CA, Awdeh ZL, Castano L, Brink SJ, Soeldner JS, Jackson RA
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prevalence and level of insulin autoantibodies in first-degree relatives of patients
with type I diabetes. Diabetes, 40, 709-714
62
7. Bilderverzeichnis
Abbildung 1: Lehuen A, Diana J, Zaccone P, Cooke A (2010): Immune cell crosstalk in type
1 diabetes. Nature Reviews Immunology, 10: S.501-513, S.503
Abbildung 2: Kumar V, Abbas A, Fausto N, Mitchell R (2007): Robbins Basic pathology, 8th
Edition, Saunders Elsevier, Philadelphia, S.112
Abbildung 3: Kumar V, Abbas A, Fausto N, Mitchell R (2007): Robbins Basic pathology, 8th
Edition, Saunders Elsevier, Philadelphia, S.112
Abbildung 4: Villadangos JA, Bird PI, Trapani JA (2009): Endolysosomal proteases and their
inhibitors in immunity. Nature Reviews Immunology, 9: S.871-882
Eigene Publikation:
Zou F, Schäfer N, Palesch D, Brücken R, Beck A, Sienczyk M, Oleksyszyn, Kalbacher H,
Sun, ZL, Boehm BO, Burster T (2010): Regulation of Cathepsin G reduced the activation of
Proinsulin-reactive T-cell activity in Type 1 Diabetes mellitus. (zur Publikation eingereicht)
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8. Danksagung
Mein Dank gilt Prof. Böhm für die Überlassung des Themas und für das Korrekturlesen dieser
Arbeit.
Danken möchte ich auch den Mitarbeitern im Labor der Sektion Endokrinologie: Nadja
Schäfer, Fang Zou, Dr. Silke Rosinger, Dr. Michael Reich, Rosina Sing, Christa Ruckgaber
und Angelika Kurhaus. Vielen Dank für die freundliche Unterstützung und die angenehme
Atmosphäre im Labor.
Ebenso danke ich David Palesch für seine große Hilfe, praktischen Tipps und Ratschlägen bei
den Durchführungen der Experimente und für die unterhaltsame Zeit im Labor.
Mein besonderer Dank gilt PD Dr. Timo Burster für die hervorragende Betreuung meiner
Dissertation. Er stand mir zu jeder Zeit mit Rat und Tat bei Seite. Vielen Dank, Timo, für
deine große Hilfe und Unterstützung, deine Zeit und Geduld und das Ermöglichen der guten
Koordinierung von Studium und Doktorarbeit. Ich hätte mir keinen besseren Betreuer
wünschen können!
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9. Lebenslauf
Lebenslauf aus Gründen des Datenschutzes entfernt.
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