Einleitung kl Lage der Gallenblase durch Gallengänge verbunden mit Leber, Bauchspeicheldrüse, Zwölffingerdarm (Papille) kl Wand der Gallenblase Bild: präpariert mit Farbstoff 3 Schichten Schleimhaut mit Falten Oberflächenvergrößerung kl Funktion der Gallenblase Leber produziert täglich bis 1 Liter Galle Galle wichtig für Fettverdauung Gallenblase gibt Galle bei Bedarf ab Volumen Gallenblase 50 ml Schleimhaut entzieht H2O kl Funktionsweise der Galle Hauptbestandteile: Wasser, Gallensäuren (z.B. Cholsäure) dreidimensionale Darstellung: H fehlt, O rot auf einer Seite alle polare, auf anderen alle unpolare Reste Bildung kleiner Fettkügelchen kl weitere Bestandteile der Galle: Phospholipide, Cholesterin Cholsäure in Leber aus Cholesterin gebildet Gleichgewicht Ch : P : G = 1 : 4 : 15 Ungleichgewicht zwischen Ch : G Gallensteinbildung kl Faktoren, die ein Ungleichgewicht begünstigen female (weiblich), fat (übergewichtig), fertile (fruchtbar), forty (40 Jahre alt), fair (hellhäutig/ blond), family (familiäre Disposition) Größe: Sandkorn bis Golfball kl Diagnostik Sonographie (Ultraschall) Blutbild/ Laborwerte kl 12 % haben Gallensteine, nur ein Viertel davon symptomatisch Symptome: krampfartige Oberbauchschmerzen, Übelkeit kl kleine Schnitte Schleusen Instrument, Laparoskop Ziel: gesamte Gallenblase entfernen Bauchhöhle mit CO2 füllen kl Hauteinschnitt linker Rippenbogenunterrand Veres-Kanüle kl Lagerung: Kopf höchste Position Optiktrokar (Trokar = Instrument) durch Schnitt im Nabel 3 weitere Trokare, Position s. Bild Ziel: Calot’sches Dreieck (Arteria cystica + Ductus cysticus (Gang)) versehentliches Durchtrennen der A. hepatica dextra kl mithilfe 2 Fasszangen Calot’sches Dreieck aufgespannt Spitze Fasszange: 5 mm kl Calot’sches Dreieck Präparation: peritoneal überzogen aufschneiden oder Anwendung Joulesches Gesetz: el. Strom in el. Leiter Wärmeenergie kl Wärmeenergie = elektrische Leistung * Dauer elektrische Leistung = Spannung * Strom Spannung = Wiederstand * Strom wie farbig gekennzeichnet ineinander einsetzen: 𝑄 = 𝑅 ⋅ 𝐼2 ⋅ 𝑡 𝑈 = 𝑅 ⋅ 𝐼 umformen nach 𝐼 = 𝑈 𝑅 und einsetzen in Formel oben Aussagekraft der resultierenden Formel: Erwärmung steigt mit Quadrat der Stromstärke kl Schlussfolgerung aus Gesetz nutzen in Chirurgie: mit Wärme schneiden schnelles Erhitzen intra- und extrazelluläre Gewebeflüssigkeit keine Zeit mehr hat langsam zu verdampfen im Gewebe entstehender Dampfdruck zerreißt die Zellwände gleichzeitig: verhindert Blutung kl clippen und durchtrennen: A. cystica und D. cysticus Gallenblase mit Strom aus Leberbett herausschälen zentral 2 Clips (Stabilität), peripher 1 Clip Blutstillung beachten! kl Extraktion Gallenblase: Bergebeutel Nahtverschluss kl manche Umstände konventionelle (offene) Entfernung, z.B. zusätzlich zu Steinen weitere Erkrankung (abgestorben) zu übergewichtig (Körperfett versperrt Sicht) offen vs laparoskopisch: für jeden Patienten individuell roter Faden: am Beispiel Gallenblasenentfernung chirurgisches Denken laparoskopische Methode (meist besser geeignet) Bauchraum mit CO2 aufgebläht Trokare einführen Nahtstellen verschließen kl Gründe für CO2: nicht brennbar, nicht giftig, schnelle Resorption Warum schnelle Resorption? kl rote Blutkörperchen transportieren Sauerstoff (Volksmund) bestehen zu hohem Anteil aus dem Protein Hämoglobin Aufbau Hämoglobin nach Sauerstoffaufnahme: zentrales Eisen(II)-Ion Porphyrin-System axial: Histidin-Rest, Sauerstoff-Molekül genauere Betrachtung Histidin-Rest Kreislauf CO2 + H2O Kohlensäure Dissoziation: H+ + BicarbonatIon; Bohr-Effekt: Hämoglobin gibt O2 ab Affinität H+ Haldane-Effekt: Gleichgewicht in Lunge nach links verlagert kl Recherche nach neuen Methoden mit Datenbank medizinischer Veröffentlichungen (PubMed): SILC (single-incision laparoscopic surgery): nur noch 1 Schnitt im Bauchnabel für Instrumente (Bild) 1998: Idee, jedoch Instrumente nicht genug entwickelt seit 2011 in Praxis, aber noch nicht sehr verbreitet 2013: Studie über Vor- und Nachteile: Vorteil: 1 statt 4 Narben Nachteil: durchschnittliche OP-Dauer 57 statt 45 Min. NOTES (Natural Orifice Transluminal Endoscopic Surgery) benutzen von natürlichen Körperöffnungen keine wissenschaftlichen Langzeitergebnisse/ Berichte über negative Auswirkungen (Technik ist zu neu) meist dennoch Bauchnabel optisches Gerät einführen kl außer Abwägung offen vs laparoskopisch noch nichts zu „offen“ Zeit knapp ein Aspekt: zahlreiche Knoten, jeder Arzt anders: doppelt, dreifach, … Stabilität davon abhängig? Polyglactin 910: Standardfaden, Standardstärke Versuchsreihe: Standardknoten, mit Gewicht belastet Gewicht = Eimer, immer mehr Wasser bis Knoten platzt im Diagramm: nicht Masse des Wassers, sondern wirkende Kraft Kraft = Gravitationskraft [Newton] g = 9,81 [m/s2] Aussage: praktisch egal, ob zweifacher / dreifacher Knoten; sinnvoll: logarithmische Trendlinie Firma Johnson & Johnson (1896): Patent für Zahnseide aus selben Material wie OP-Nahtmaterial meine Idee: Vergleich Stabilität moderne Zahnseide / Nahtmaterial blau: oberhalb etwa gleich dicke Zahnseide stabiler kl trotzdem: Vorteil von Vicryl: resorbierbar! Copolymer aus 90% Glykolid und 10% L-Lactid x = Anzahl Milchsäureeinheiten, y = Glycolsäure abgebaut zu Glykolsäure + Milchsäure nach 56 – 70 Tagen Resorption komplett kl Fallzahl von Gallenblasenentfernung: Einfach, laparoskopisch: Ohne laparoskopische Revision der Gallengänge Vergleich 3 Krankenhäuser: TKH MA, UniKl Ma, UniKl HD: 279, 183, 23 falls man zwischen diesen 3 entscheiden kann TKH MA kl aber: ist 279 viel? Erwartungswert eines normalverteilten Merkmals mit unbekannter Varianz Konfidenzintervall Formel später erklären Mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 % liegt der Bundesdurchschnitt zwischen 23 und 101! 279 ist viel! kl 1. Stichprobenumfang 𝑛 = 19 (aus 2017); arithmetisches Mittel 𝑥̅ = 62,1; Standardabweichung 𝑠 = 96,5 𝑠 kl 2. Standardfehler kl 3. Irrtumswahrscheinlichkeit 𝛼 = 0,1 Sicherheitsgrad 1 − √𝑛 = 22,1 𝛼 = 0,1 kl 4. (Tabellen-)wert 𝑡 der T-Verteilung für 1 − 𝛼 = 0,1 und 𝑛 − 1 = 18 Freiheitsgrade kl 5. Konfidenzintervall: 𝑥̅ ± 𝑡⋅𝑠 √𝑛 = [23,8; 100,5] kl kl Woher habe ich diese Zahlen? seit 2005: Qualitätsbericht = gesetzliche Pflicht „sollen der Information von Patienten und Versicherten dienen“ „dient der […] Information und Transparenz auf dem Gebiet der Krankenhausbehandlung“ (laut Angabe des Gemeinsamen Bundesausschuss) „G-BA fasst Beschlüsse zu Inhalt, Umfang und Datenformat der Berichte“ kl mögliche positive Effekte: Wettbewerb zwischen Krankenhäusern auch Orientierung für Ärzte / Krankenkassen kl Welche Informationen enthalten? Welche nicht? (Arzt freundlich? …) kl Umfrage kl externe vergleichende Maßnahme: Liste mit Operationen führt ein Krankenhaus eine dieser OPs durch, dann Angabe: Fallzahl Dokumentationsrate (100 %), < 95 % finanzieller Abschlag; für wie viel % der Fälle wurden Qualitätsdaten dokumentiert? obwohl 100 % ≠ komplikationsloses Ergebnis, ein Hinweis (kleinere Zahlen): wurden etwa Fälle mit nicht so guter Ergebnisqualität nicht dokumentiert? Krankenhausvergleich anhand Fallzahl + Dokumentationsrate Im Vergleich bei zwei Krankenhäusern: eines hat niedrigere Fallzahl + Dokumentationsrate Fall klar aber: was, wenn bei einem Fallzahl, beim anderen D.rate höher? ich: Algorithmus formuliert 2 Skalen: Im Bereich Fallzahl und D.rate je max. 5 Punkte Fallzahl: 3 Abschnitte Konfidenzbereich zur näherungsweisen Bestimmung Bundesdurchschnitt, Grenzen a und b bei 2 und 3 Punkten Punkteverteilung in Abschnitten linear [0;a] (x/a)*2 [a;b] ((x-a)/(b-a))+2 3. Intervall: gleiche Steigung wie im 1., max. 5 Punkte D.rate < 95% = 0 Punkte, lineare Punkteverteilung kl 18 Krankenhäuser in Region Punkte gegeben in Kategorien Gallenblasenentfernung Herzschrittmacher-Implantation Geburtshilfe max. 10 Punkte Datenverarbeitung, Beispiel für Befehl s. Folie Krankenhäuser mit meisten Punkten in Kategorien: kl Zusammenhang zwischen Ew.zahl der Stadt + Gallenblasenentf. ? Diagramm: linearer Zusammenhang: kl Überprüfung: empirischer Korrelationskoeffizient Formel s. Folie, r betragsmäßig zwischen 0 und 1 mein Beispiel: 0,745 Hinweis auf hohe Korrelation kl Schritt-für-Schritt-Erklärung Berechnung Korrelationskoeffizient: 1. beide Merkmale: arithmetisches Mittel 2. beide Merkmale: Mittelwert - einzelner Wert 3. pro Zeile: Differenzen multiplizieren, Produkte addieren 4. Bruchstrich 5. beide Merkmale: Quadrat der Summe der Differenzen, multiplizieren, Wurzel ziehen 6. Zähler durch Nenner kl Welche weiteren Vergleiche sind möglich? Anzahl medizinisch-pflegerische Angebote (Aromatherapie, Ernährungsberatung, …) Krankenpfleger(innen) pro Fall, Beispiel Mannheim, 2008-2012 alle vier Krankenhäuser: 2010 runter, 2012 rauf!