NF-κB (nuclear factor 'kappa-light-chain-enhancer' of activated B-cells) NF-κB ist ein spezifischer Transkriptionsfaktor, der in praktisch allen Zelltypen und Geweben vorkommt. Über die Bindung an bestimmte regulatorische Abschnitte der DNA kann er die Transkription abhängiger Gene beeinflussen. NF-κB hat zahlreiche Zielgene und vermittelt unterschiedlichste Wirkungen. Sonntag, 30. Juni 13 NF-κB (nuclear factor 'kappa-light-chain-enhancer' of activated B-cells) ★NF-κB[1] ist von großer Bedeutung für die Regulation der Immunantwort, der Zellproliferation und des Zelltodes. ★Die Aktivierung von NF-κB gilt als kritisch für die Entstehung von Entzündungen. Schließlich erfüllt NFκB wichtige Funktionen im Bereich der Entwicklung des Immunsystems und der lymphatischen Organe. ★Die Rolle von NF-κB in anderen Zusammenhängen (z. B. im Nervensystem) ist Gegenstand gegenwärtiger Forschung. Sonntag, 30. Juni 13 NF-κB (nuclear factor 'kappa-light-chain-enhancer' of activated B-cells) ★ Aufgrund seiner vielfältigen Funktionen wird NFκB auch mit zahlreichen Erkrankungen in Zusammenhang gebracht. Dabei ist vielfach unklar, inwieweit die Aktivierung von NF-κB tatsächlich kausal in den Krankheitsprozess eingreift. Sonntag, 30. Juni 13 NF kB nuclear factor 'kappa-light-chain-enhancer' of activated B-cells Es handelt sich bei NF-κB um fünf bzw. sieben verschiedene Proteine, deren gemeinsames Kennzeichen eine Domäne von etwa 300 Aminosäuren ist, die sogenannte Rel-HomologieDomäne. Jeweils zwei Untereinheiten können in unterschiedlichen Kombinationen aneinander binden und auf diese Weise Dimere bilden. Sonntag, 30. Juni 13 NF-κB (nuclear factor 'kappa-light-chain-enhancer' of activated B-cells) ★ NF-κB kann an ein spezifisches DNA-Motiv von etwa zehn Basenpaaren, das sogenannte κB-Motiv, binden. Das κB-Motiv wurde an zahlreichen regulatorischen Bereichen in der DNA nachgewiesen und unterliegt einer gewissen Variabilität, die eine Feinregulation hinsichtlich der unterschiedlichen NF-κBDimere erlaubt. Sonntag, 30. Juni 13 NF-κB (nuclear factor 'kappa-light-chain-enhancer' of activated B-cells) ★ Die Bindung von NF-κB an das DNA-Motiv führt in den allermeisten Fällen zu einer verstärkten Transkription der davon abhängigen Gene ★ je nach Dimerzusammensetzung beobachtet man auch (seltener) eine Repression der Transkription. Sonntag, 30. Juni 13 NF-κB (nuclear factor 'kappa-light-chain-enhancer' of activated B-cells) ★ Man geht derzeit davon aus, dass größenordnungsmäßig - in etwa 500[3] verschiedene Gene von NF-κB reguliert werden. Darunter fallen viele Zytokine und Adhäsionsmoleküle, die eine bedeutende Rolle bei der Regulation des Immunsystems spielen. Sonntag, 30. Juni 13 • • • Sonntag, 30. Juni 13 In einigen wenigen Zelltypen ist NF-κB immer im Zellkern vorhanden und damit konstitutiv (d. h. ohne Einwirkung von äußeren Stimuli) aktiv. Dies betrifft beispielsweise BLymphozyten und dendritische Zellen. In den meisten anderen Zelltypen dagegen liegt NF-κB inaktiv im Zytoplasma vor und hat deswegen keinen Zugang zu der im Zellkern befindlichen DNA. Die Retention im Zytoplasma wird erreicht durch inhibitorische κB-Proteine (IκBα), die an NF-κB binden und es so deaktivieren. NF kB nuclear factor 'kappa-light-chain-enhancer' of activated B-cells Sonntag, 30. Juni 13 Sonntag, 30. Juni 13 Zu den Stimuli, die eine Aktivierung von NF-κB auslösen können, zählen • Wachstumsfaktoren, • Zytokine (z. B. TNF-α und IL-1β), • bakterielle und virale Antigene (z. B. Lipopolysaccharide oder doppelsträngige RNA) • chemisch-physikalische Noxen (Bsp.: UV-Strahlung, freie Radikale). • Sonntag, 30. Juni 13 Eine derartige Stimulation bewirkt eine Änderung der Aktivität zellulärer Signalwege, die häufig durch Phosphorylierung vermittelt werden. Unter den für NF-κB bedeutsamen Signalwegen ist der MAPKinase-Weg wichtig. Sonntag, 30. Juni 13 NF kB Die gemeinsame Endstrecke der Aktivierung von NFκB besteht in der Aktivierung des IκBα-KinaseKomplexes (IKK), der die IκBα-Proteine phosphoryliert und damit deren Ubiquitinylierung und Abbau durch das Proteasom einleitet. NF-κB-Moleküle werden somit von ihren Inhibitoren freigesetzt und können nun in den Zellkern gelangen, wo sie ihre spezifischen Funktionen ausüben. IκBα wird schnell resynthetisiert um erneut seine inhibitorische Kontrolle von NF-κB aufzunehmen. Sonntag, 30. Juni 13 Sonntag, 30. Juni 13 • Charakteristisch für NF-κB ist die schnelle Aktivierung, die schon wenige Minuten nach der Stimulation einsetzt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass keine zeitaufwendige Synthese neuer Proteine für die Aktivierung notwendig ist, liegt NF-κB doch bereits funktionsbereit im Zytoplasma vor und muss nur noch von seinem spezifischen Inhibitor freigesetzt werden. • Ein weiteres Kennzeichen von NF-κB ist seine geringe Spezifität, denn die Gene unter seiner Kontrolle sind überaus zahlreich. Diese Charakteristika prädestinieren NF-κB für den Einsatz bei Prozessen, die eine schnelle und umfassende Änderung der Gentranskription erforderlich machen. Sonntag, 30. Juni 13 • • TLR - toll like receptor • TRAF6 - TNF receptor associated factor • RIP - receptor-interacting protein (RIP) kinase family • Sonntag, 30. Juni 13 IRAK4 - Interleukin-4 receptorassociated kinase Receptor-interacting protein (RIP) kinase family Beispiele für durch NF-κB regulierte Gene Cyclooxygenase-2 (COX-2) Wahrscheinlich wird die Cyclooxygenase-2 durch NFκB verstärkt transkribiert. NF-κB wäre dann ein intrazellulärer Weg, über den TNF-α und IL-1β zur vermehrten Bildung von Prostaglandin-E2 führen.[4] Ähnlich wird das Interleukin-6 durch NF-κB verstärkt transkribiert. Sonntag, 30. Juni 13 Beispiele für natürliche Inhibitoren von NF-κB Tocotrienole Allicin Genistein Quercetin Ginkgo Curcumin EGCG Diese Stoffe sind die wirksamen Bestandteile von Knoblauch, Rotklee, Ginko biloba, Gelbwurz (Kurkuma), grünem Tee, Traubenkernöl und rotem Palmöl. Sonntag, 30. Juni 13 NF kB Sonntag, 30. Juni 13 NF kB und Laquinimod (MS Therapie) Laquinimod exhibits its effect via NFkB signaling inhibition resulting in reduction of pro-inflammatory cytokines. Glatiramer acetate (GA), a disease-modifying treatment for relapsing remitting MS (RRMS), is an immunomodulator that significantly inhibits disease activity in EAE. GA was shown to bind to various class II major histocompatibility complex (MHC) molecules and to inhibit T cell responses against several myelin antigens. INFb (Beta-Interferon) is also effective in reducing inflammatory activity in EAE. IFN-’s complex mechanisms of action are not yet completely elucidated. Although, using IFNbeta knock out mouse model, laquinimod efficacy was shown to be IFNbeta independent, suggesting a distinctive mechanism of action. Sonntag, 30. Juni 13