Praktikum Zelluläre Biochemie WS 2013/2014

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BCII am PEI, 04.11.2013-28.11.2013
Praktikum
Zelluläre Biochemie
WS 2013/2014
4-wöchiges Praktikum
im Bachelor-Studiengang der Biochemie
Paul-Ehrlich-Institut
Paul-Ehrlich-Str. 51-59
D-63225 Langen
Tel.: 06103-77-0
Wichtig:
• Alle Teilnehmer bitte am Dienstag, den 29.10.2013 um 10:00 Uhr an der
Pforte des Paul-Ehrlich-Institutes melden
• Einführungsveranstaltung für alle Teilnehmer am Di. 29.10.2013 , 10:1514:30 Uhr, Praktikumsstart ist am Montag, 4.11.2013 9:00 Uhr
BCII am PEI, 04.11.2013-28.11.2013
Praktikumsleitung: Prof. Dr. Christian J. Buchholz
Tel.: 06103-774011
Email: [email protected]
Prof. Dr. Ralf R. Tönjes
Tel.: 06103-774010
Email: [email protected]
Beteiligte Arbeitsgruppen
Abt. Medizinische Biotechnologie
Fachgebiet 6/0 (Dr. Ivics)
Fachgebiet 6/3 (Prof. Dr. Schumann)
Fachgebiet 6/4 (Prof. Dr. Tönjes)
Forschungsgruppen des Präsidenten
Pr1 (Prof. Dr. Buchholz)
Pr2 (Dr. Mühlebach)
Abt. Veterinärmedizin
Fachgebiet 4/0 (Dr. von Messling)
Fachgebiet 4/3 (Dr. Bastian)
Abt. Immunologie
Fachgebiet 3/0 (PD Dr. van
Zandbergen)
Fachgebiet 3/3 (Dr. Kirberg)
Nachwuchsgruppen
NG1 (Dr. Toda)
NG3 (Dr. König)
Abt. Virologie
Fachgebiet 2/0 (Prof. Dr. Hildt)
LOEWE-Professur
Prof. Dr. Modlich
Inhaltliche Struktur:
Jede Gruppe absolviert je ein Experiment Gentransfer (GT), Immunologie (I),
Genmodifikation (GM) und Virologie (V). Die Experimente werden parallel in
verschiedenen Gruppen angeboten.
GT1 Prof. Dr. Buchholz
GT2 Dr. Mühlebach
GT3 Prof. Dr. Modlich
I1
I2
I3
PD Dr. van Zandbergen und Dr. Kirberg
Dr. Toda und Dr. Mühlebach
Dr. Bastian
GM1 Prof. Dr. Schumann
GM2 Dr. Ivics
GM3 Dr. von Messling
V1
V2
V3
Prof. Dr. Hildt
Dr. König
Prof. Dr. Tönjes
2
BCII am PEI, 04.11.2013-28.11.2013
Gruppeneinteilung BC-II Praktikum WS 2013/14
Gruppe
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Teilnehmer
Bengs, Christian
Hirschhäuser, Alexander
Forster, Marcel Christian
Stach, Oliver
Langer, Danny
Weber, Miriam
Menche, Constantin
Weber, Christiane
Brunnberg, Jamina
Bergs, Amelie
Edelmann, Martin
Krug, Dennis
Steinmann, Annebirth
Steinmetz, Tobit
Grecht, Michael
Frombach, Ann-Sophie
Schneider, Martin
Munzinger, Josephine
Sieger, Raika
Languille, Bojana
Rossin, Marius
Gruppe
11
12
13
14
15
16
Göös-Dombrowski, Anne-Marie
17
Aydin, Nagihan
Reimer, Teresa
El Abdi, Mohamed
Pannek, Andreas
Höß, Carsten
Außem, Jan
Bergmann, Michaela
Kück, Anja
Ade, Jens
Von Dungen, Annika
Adrion, Dennis
Nikorowski, Dennis
Wernig, Florian
18
3
Teilnehmer
Engel, Marcial
Beyer, Daniel
Dörr, Mareike
Baumgärtner, Anne
Wendrich, Kim
Wirth, Franziska
Raupach, Jan
Röschert, Isabelle
Schmanke, Paul
Laßhof, Lena
Reinig, Inga
Linker, Stephanie
Stasiuk, Iryna
Kuchyriska, Oleysa
Kalliontzi, Mersini
Knuth, Anne-Kathrin
Fresenborg, Leonard
Henß, Thilo
Bauer, Rebekka
Huhn, Meik
Henritzi, Sandra
Grensing, Jana
Ulshöfer, Corinna
Maier, Andreas
Schader, Tim
Marnet, Mario
BCII am PEI, 04.11.2013-28.11.2013
Übersicht zum Zeitplan
GT1
1. Woche
4.11.-7.11.
Gr. 1/2
2. Woche
11.11.-14.11.
Gr. 7/8
3. Woche
18.11.-21.11.
Gr. 13/14
GT2
Gr. 3/4
Gr. 9/10
Gr. 15/16
GT3
V1
Gr. 5/6
Gr. 1/2
Gr. 17/18
Gr. 7/8
Gr. 11/12
Gr. 13/14
V2
Gr. 3/4
Gr. 9/10
Gr. 15/16
V3
I1
Gr. 11/12
Gr. 7/8
Gr. 5/6
Gr. 13/14
Gr. 17/18
Gr. 1/2
I2
Gr. 9/10
Gr. 15/16
Gr. 3/4
I3
GM1
Gr. 11/12
Gr. 13/14
Gr. 17/18
Gr. 1/2
Gr. 5/6
Gr. 7/8
GM2
Gr. 15/16
Gr. 3/4
Gr. 9/10
GM3
Gr. 17/18
Gr. 11/12
4. Woche
25.11.-28.11.
Gr. 5/6
Protokolle:
Jede Gruppe fertigt zu den Experimenten GT, I, GM und V je ein Protokoll an. Das
Protokoll wird bis spätestens 10.12.13 an den jeweiligen Versuchsbetreuer per Email
geschickt. Das Protokoll wird einmal korrigiert (üblicherweise auf Papier). Das
Protokoll wird entsprechend den Korrekturen überarbeitet. Nach der einmaligen
Korrektur muss eine akzeptable Endversion vorliegen, die dann abgezeichnet wird.
4
Experiment GT1/GT2
Experiment Gentransfer GT1/GT2:
Gentransfer mit retro- und lentiviralen Vektoren
Prof. Dr. Christian Buchholz (GT1)
Dr. Michael Mühlebach (GT2)
5
Experiment GT1/GT2
Verlaufsplan:
Tag 1:
- Transduktion der Zielzellen
- Isolierung viraler RNA
- reverse Transkription viraler RNA
Tag 2:
- Isolierung zellulärer DNA
- PCR an RNA, cDNA und genomischer DNA
Tag 3:
- Mikroskopische Auswertung der Transduktionen
Versuchshintergrund und -ablauf:
Sowohl γ-Retroviren wie auch Lentiviren gehören zur Familie der Retroviren und
integrieren ihre genetische Information nach Infektion ins Genom der Wirtszelle.
Retrovirale Vektoren, die zur genetischen Veränderung von bestimmten Zielzellen
verwendet werden, sind im Gegensatz zu den Viren, von denen sie abgeleitet sind,
replikationsinkompetent. Sie können durch verschiedene Methoden hergestellt
werden: zum einen gibt es stabil transfizierte Verpackungszellen, welche alle
Komponenten des Vektors (Transfervektor, Gag/Pol, Env) konstitutiv bilden.
Andererseits können die für diese Vektorbestandteile kodierenden Plasmide
transient (nicht stabil, „vorübergehend“) in geeignete Zelllinien ko-transfiziert (d.h. mit
einer speziellen Technik in die einzelnen Zellen eingebracht) und so „transient
transfizierte Verpackungszellen“ generiert werden (Abb. 1). Hierfür sind 293TZellen (humane embryonale Nierenmarkszellen) aufgrund der hohen erreichbaren
Transfektionseffizienzen besonders geeignet.
Für diesen Versuch wurden im Vorfeld verschiedene transient transfizierte 293TVepackungszellen zur Produktion von Murinen Leukämie Virus (MLV)-abgeleiteten γretroviralen Vektoren sowie von Humanen Immundefizienz Virus (HIV)-abgeleiteten
lentivirale Vektoren hergestellt und die entsprechenden Vektoren präpariert. Die
dabei erzeugten Vektormengen und die Eigenschaften der Vektorpartikel werden
innerhalb des Praktikums untersucht.
6
Experiment GT1/GT2
Abb. 1: Herstellung und Analyse von retroviralen Vektoren durch Triple-Transfektion.
Die erzeugten γ-retroviralen MLV-abgeleiteten Vektoren bestehen alle aus MLVKapsidpartikeln (Gag/Pol), und besitzen den gleichen Transfervektor, der für das
grün fluoreszierende Protein (GFP) kodiert. Sie unterscheiden sich aber durch die
verwendeten Hüllproteine (Abb. 2), welche das Wirtszellspektrum (Tropismus) der
Vektorpartikel durch die Bindung an spezifische zelluläre Rezeptoren bestimmen.
Folgende Hüllproteine (Env) werden hier verwendet:
1. Env des ecotropen MLV: Ecotropes MLV (vollständiges Virus, nicht der Vektor!)
repliziert nur in Nagerzellen und nutzt den zellulären Rezeptor MCAT-1 zum
Anbinden und den Eintritt in die Wirtszelle.
7
Experiment GT1/GT2
2. Env des amphotropen MLV: Amphotropes MLV repliziert in Nagerzellen sowie
auch in humanen Zellen und nutzt den Rezeptor RAM-1 (receptor for amphotropic
MLV 1).
3. Env des GaLV (Gibbon Ape Leukemia Virus): Das Hüllprotein des GaLV bindet
an den Rezeptor Glvr-1 (GaLV receptor 1), der (wie RAM-1) in fast allen
humanen Zelltypen, jedoch nicht in murinen Zellen gebildet wird. Allerdings
scheint Glvr-1 in einigen für die Gentherapie besonders interessanten
Zellpopulationen (z. B. hämatopoetischen Stammzellen) stärker exprimiert zu
werden als RAM-1. Daher wird GaLV Env zur Pseudotypisierung (Verwendung
eines heterologen Env, d.h. Verwendung eines Hüllproteins eines anderen Virus
auf der Vektoroberfläche) von retroviralen MLV-abgeleiteten Vektorpartikeln
verwendet. Somit verändert man den Vektortropismus und kann in bestimmten
Zielzellen die Gentransfereffizienz erhöhen.
Für gentherapeutische Anwendungen ist es wünschenswert, wenn die verwendeten
Vektorpartikel ihre genetische Information spezifisch nur in die Zielzellpopulation
übertragen würden und nicht in angrenzende Nicht-Zielzellen. Dies würde sowohl die
Sicherheit, wie auch die Effizienz der Vektoren erhöhen. Der Tropismus der oben
beschriebenen Hüllproteine erlaubt zwar eine Speziesunterscheidung, aber keine
Unterscheidung zwischen verschiedenen humanen Zelltypen. Hier am PEI, in der AG
Buchholz, wurde ein System entwickelt, das spezifischen Gentransfer in Zielzellen
erlaubt. Dazu werden HIV-abgeleitete lentivirale Vektoren mit den Hüllproteinen des
Masernvirus (MV) pseudotypisiert, dem Hämagglutinin (H)-Protein, welches für die
Rezeptorerkennung
zuständig
ist,
und
dem
Fusions
(F)-Protein,
welches
anschließend die Membranfusion zwischen Virus und Wirtszelle vermittelt. Zur
Inkorporation in die lentivirale Hülle, mussten die zytoplasmatischen Domänen
beider Proteine spezifisch um 18 bzw. 30 Aminosäuren verkürzt werden (HΔ18 und
FΔ30). Des Weiteren ist das H Protein durch Punktmutationen für die natürlichen
Masernvirusrezeptoren
verblindet.
Als
Rezeptorerkennungsdomäne
wird
ein
Einzelkettenantikörperfragment (scFv) an die Ektodomäne des H Proteins fusioniert.
Dieses vermittelt spezifische Bindung an sein Antigen (s. Abb. 3).
8
Experiment GT1/GT2
Abb. 2: Konstrukte, die für die Generierung der MLV- und HIV-abgeleiteten Vektoren
verwendeten werden. Die Transfervektoren (pMg-EGFP und pSEW) besitzen die von MLV bzw. HIV
abgeleiteten flankierenden LTRs (long terminal repeats), das Verpackungssingnal "Ψ", welches die
Verpackung der Transkripte in MLV- bzw. HIV-Kapsidpartikel gewährleistet sowie einen internen
Promotor, der die Expression des Transgens (EGFP) antreibt. Die 3`-LTR von pSEW enthält eine
Deletion in der U3 Region, was diesen Vektor zu einem sog. SIN (Self inactivating) Vektor macht
(erhöhte Sicherheit). Das Verpackungskonstrukt pHIT60 beinhaltet die Strukturgene gag und pol des
MLV, deren Genprodukte in der Lage sind, leere, nicht umhüllte Kapsidpartikel des MLV zu bilden. Das
Verpackungskonstrukt pCMVΔR8.9 enthält die Strukturgene gag und pol des HIV. Im Gegensatz zu
MLV besitz HIV noch sechs akzessorische Gene, von denen zwei auf dem Verpackungskonstrukt
pCMVΔR8.9 zu finden sind. Die Genprodukte Tat und Rev sind für eine effiziente Bildung von
infektiösen Vektorpartikeln notwendig. Die Hüllproteinkonstrukte, die für die Pseudotypisierung der
MLV-Vektoren verwendet werden, kodieren für die Hüllproteine des eco- bzw. amphotropen MLV bzw.
des GaLV. Die Hüllproteinkonstrukte, die für die Pseudotypisierung der HIV-Vektoren verwendet
werden, kodieren für die modifizierten Hüllproteine des Masernvirus (MV) oder des Vesikulären
Stomatitis Virus (VSV). Alle Gene werden von internen Promotoren getrieben.
9
Experiment GT1/GT2
Abb. 3: Notwendige Modifikationen in den MV H und F Proteinen zur Erzeugung von HIVabgeleiteten Vektoren mit zielgerichtetem Zelleintritt. Der dargestellte HIV-Vektor, der die
beschriebenen modifizierten MV Hüllproteine in seine Membran eingebaut hat, kann sein Transfergen
(GFP) ausschließlich in CD105-positive Zellen übertragen.
Auf diese Weise wurden unter anderem Vektoren, die spezifisch für das BZelloberflächenprotein
CD20,
den
Endothelzellmarker
CD105,
den
hematopoetischen Stammzellmarker CD133 oder den murinen Glutamatrezeptor,
der auf Neuronen exprimiert ist, hergestellt (Funke et al. 2008, Anliker et al. 2010).
Dies zeigt auch gleichzeitig die Flexibilität des Systems: durch Präsentation von
scFvs mit verschiedener Spezifität, können die unterschiedlichsten Zelltypen gezielt
angesteuert werden. In diesem Praktikumsversuch soll der Zelltropismus des
CD105-spezifischen Vektors im Vergleich zum Standardvektor, der mit dem
Hüllprotein des Vesikulären Stomatitis Virus (VSV-G) pseudotypisiert ist, verglichen
werden. VSV-G Pseudotypen weisen eine hohe Stabilität auf und es können
Vektoren mit einem hohen Titer erzeugt werden. Diese Vektoren sind allerdings
unspezifisch und können nahezu alle humanen Zellen transduzieren (Transduktion:
Gentransfer mittels viraler Vektoren; im Gengensatz zu Infektion: Gentransfer mittels
10
Experiment GT1/GT2
replizierender Viren). Die Konstrukte zur Generierung der Vektoren sind in Abb. 2
dargestellt. Ein Vorteil in der Verwendung von HIV-abgeleiteten Vektoren in der
Gentherapie liegt darin, dass HIV-Vektoren, im Gegensatz zu MLV-Vektoren, auch
sich nicht-teilende Zellen transduzieren können.
Die Vektorpartikel werden für das Praktikum zur Verfügung gestellt. Dafür wurden im
Vorfeld zunächst 293T Zellen mit den für die Vektorkomponenten kodierenden
Plasmiden (Transfervektor, Verpackungskonstrukt, Hüllproteinkonstrukt/e) transfiziert
(Abb. 1, 2). Diese Zellen geben dann die Vektorpartikel in den Zellkulturüberstand
ab.
Zwei
Tage
Zellkulturüberstände
„geerntet“
und
nach
Transfektion
dieser
Verpackungszellen
direkt
bei
-80°C
wurden
(viral
gelagert
die
vektorpartikelhaltigen
packaging
(MLV-Vektoren)
cells;
VPC)
oder
durch
Ultrazentrifugation über ein 20%iges Sucrosekissen ankonzentriert und dann bei
-80°C gelagert (HIV-Vektoren). Der eigentliche Praktikumsversuch beginnt dann mit
der
Transduktion
verschiedener
Zielzellen,
d.h.
die
Zellen
werden
mit
vektorpartikelhaltigem Überstand inkubiert, um sie durch Einschleusen des
Transfervektors ins Genom genetisch zu verändern. Drei Tage nach erfolgter
Transduktion werden die Zellen auf die Anwesenheit des transferierten Reportergens
hin untersucht. Die Menge der generierten infektiösen Vektorpartikel und deren
Tropismus lassen sich so nachweisen. Im Rahmen dieses Versuches sollen auch die
RNA Genome aus den Vektorpartikeln isoliert, in cDNA umgeschrieben und dann mit
PCR detektiert werden. Ebenso soll mittels PCR in der genomischen DNA der
Zielzellen, die Integration des Transfergens nachgewiesen werden.
Vor dem Praktikum vorbereitet und durchgeführt:
Herstellung von MLV- bzw. HIV-abgeleiteten Vektoren
Transfektion mittels Polyethylenemin (PEI):
•
24 h vor Versuchsbeginn werden in T175 Flaschen 2 x 107 Zellen ausgesät
•
die DNA (Transfervektor, Verpackungskonstrukt,
Hüllproteinkonstrukt/e) wird in einem Falkon vorgelegt (siehe
Pipettierschema Tab. 1)
•
dazu werden 2,3 ml DMEMohne Zusätzte gegeben und gevortext
11
Experiment GT1/GT2
•
in einem zweiten Falkon werden140 µl PEI und 2,2 ml DMEMohne Zusätzte
durch vortexten vermischt
•
dann werden die beiden Ansätze (DNA und PEI) vereinigt, gevortext und für
20 Min. bei RT inkubiert
•
in der Zwischenzeit wird das Medium von den am Tag zuvor ausgesähten
293T Zellen gegen 10 ml DMEM15% FCS gewechselt
•
dann wird der Transfektionsansatz zu den Zellen gegeben und durch
leichtes Schwänken der Flasche verteilt
•
am nächsten Tag wird ein Mediumwechsel gegen 16 ml DMEM10% FCS
durchgeführt
•
24 h später wird der Überstand abgenommen und durch einen 0,45 µm
Filter filtriert (geerntet) und entweder direkt aliquotiert und bei -80°C
gelagert oder durch Ultrazentrifugation über ein 20%iges Sucrosekissen
ankonzentriert (28.000 rpm, 4°C, 3h). Nach der Zentrifugation wird der
Überstand verworfen und das Pellet in 120 µl PBS resuspendiert, aliquotiert
und dann bei -80°C gelagert.
Tab. 1: Kombinationen der Vektorpartikelkomponenten kodierenden Plasmid-DNAs
zur Transfektion von 293T Zellen.
Ansatz
Verpackungskonstrukt
Transfervektor
Hüllproteinkonstrukt
Name
MLV
HIV
MLV
HIV
1
pHIT60
x
pLEGFP-N1
x
pALF-GaLVwt
GaLV-MLV
2
pHIT60
x
pLEGFP-N1
x
pHIT123
3
pHIT60
x
pLEGFP-N1
x
pHIT456
4
x
pCMVΔR8.9
x
pSEW
pCG-HΔ18-αCD105/pCG-Fd30
Eco-MLV
AmphoMLV
αCD105HIV
5
x
pCMVΔR8.9
x
pSEW
pMDG2
VSV-G-HIV
12
Experiment GT1/GT2
Versuchsdurchführung:
Alle Zellkulturarbeiten werden steril und unter der Werkbank durchgeführt
Experiment Transduktion von Zielzellen mit MLV-abgeleiteten Vektoren:
Zielzellen: NIH 3T3, HT1080, und D17 (canine [„Hunde“] Osteosarkomzellen)
3,5x105 NIH 3T3 und 3x105 HT1080 bzw. D17 Zellen wurden in Sechs-Loch-Platten
am Tag zuvor ausgesät und werden zur Verfügung gestellt:
•
Es werden jeweils 2 Zellkulturplatten benötigt: a) für GFP-Detektion b) für die
Isolierung von zellulärer DNA (s. Schema Abb. 4).
•
Vektorpartikelhaltige Überstände wurden vor Beginn des Praktikums generiert
und stehen nun für Transduktionsversuche zur Verfügung. Es sollen 550 µl einer
1:10 Verdünnung hergestellt werden (nach Absprache mit Versuchsbetreuern!).
•
Zielzellen mit PBS waschen.
•
je 500 µl der unverdünnten und 1:10 verdünnten vektorhaltigen filtrierten
Überstande zu den Zielzellen geben (siehe Abb. 4; beschriften!).
•
2 h nach Transduktion Zellen mit frischen Medien versorgen.
•
Für die Transduktionen, aus deren Zellen später die genomische DNA isoliert
werden soll, stehen DNAse verdaute Vektoren zur Verfügung.
 Warum sind diese Vektoren mit DNAse verdaut worden?
Experiment Transduktion von Zielzellen mit HIV-abgeleiteten Vektoren:
Zielzellen: 293T, HT1080Rot, und 70/30 Mischung aus 293T/HT1080Rot
(HT1080Rot Zellen sind HT1080 Zellen, die stabil das rot fluoreszierende Protein
dTomato exprimieren)
6x104 293T, 6x104 HT1080Rot bzw. 4,2x104 293T/1,8x104 HT1080Rot Zellen wurden
in Vierundzwanzig-Loch-Platten am Tag zuvor ausgesät und werden zur Verfügung
gestellt:
•
Ankonzentrierte vektorpartikelhaltige Überstände wurden vor Beginn des
Praktikums generiert und stehen nun für Transduktionsversuche zur Verfügung.
Es sollen für jeden Vektortyp (VSV-G-HIV und αCD105-HIV) entsprechende
Verdünnungen hergestellt werden (nach Absprache mit Versuchsbetreuern!).
•
Zielzellen mit PBS waschen.
•
je 200 µl der Verdünnungen werden zu den Zielzellen geben (siehe Abb. 5;
beschriften!).
•
2h nach Transduktion Zellen mit frischen Medien versorgen.
13
Experiment GT1/GT2
Experiment Isolierung von Nukleinsäuren und PCR Detektion:
 Isolierung viraler RNAs
Um die viralen RNAs aus den MLV-abgeleiteten Vektorpartikeln zu isolieren, wird
der vektorhaltige Überstand direkt eingesetzt und mittels des QIAamp Viral RNA Kit
aufgereinigt.
QIAamp viral RNA Mini Kit
The sample is first lysed under highly denaturing conditions to inactivate RNases and
to ensure isolation of intact viral RNA. Buffering conditions are then adjusted to
provide optimum binding of the RNA to the QIAamp membrane, and the sample is
loaded onto the the QIAamp spin column. After contaminants are washed away,
high-quality RNA is eluted in a special RNase-free buffer, ready for direct use or safe
storage.
Preparation of virus RNA (according to Qiagen)
Use RNase-free material only after the lysis with buffer AVL
•
Pipet 560µl of prepared Buffer AVL (containing carrier RNA) into a 1.5ml tube
•
Add 140µl virus-containing supernatant, mix by votexing for 15 sec.
•
Incubate at RT for 10 min.
•
Briefly centrifuge tube to remove drops from inside the lid
•
Add 560µl EtOH (96-100%), mix by vortexing, briefly spin down
•
apply 630µl of sample to provided column (in a 2-ml collection tube)
•
centrifuge 1 min (8000rpm) and discard filtrate, place the QIAamp column in a
clean collection tube
•
apply residual sample to column
•
centrifuge 1 min (8000rpm) and discard filtrate, place the QIAamp column in a
clean collection tube
•
add 500µl buffer AW1, centrifuge 1 min (8000rpm) and discard filtrate, place the
QIAamp column in a clean collection tube
•
add 500µl buffer AW2, centrifuge 3 min (13000rpm) and discard filtrate, place the
QIAamp column in a clean collection tube.
•
repeat centrifugation to get rid of residual filtrate, place the QIAamp column in a
clean 1.5-ml microcentrifuge tube.
•
add 60µl buffer AVE, incubate 1 min at RT
•
centrifuge 1 min (13000rpm)
•
Take off 20 µl for DNase digest, store on ice
•
store rest of eluate at –80°C
14
Experiment GT1/GT2
DNAse digestion of RNA
20 µl
+ 67.5 µl H2O
15
Experiment GT1/GT2
16
Experiment GT1/GT2
Herstellung von cDNA der viralen RNA
•
heat one incubator to 65°C and one to 42°C
•
prepare RT-reaction-Mastermix for all samples:
for one sample (Σ=13µl):
5x Buffer
4µl
RNase OUT
1µl
DTT
2µl
Reverse Transkriptase 1µl
•
preparation of the RNA samples:
mix 4µl RNA + 1µl (10pmol) Primer + 1µl dNTPs + 6µl H2O (control: one
sample without template)
•
incubate these 12µl samples 5min at 65°C, then put them directly on ice
•
add 8µl reaction-mix to each sample, incubate 1h at 42°C
•
store samples at -80°C
Experiment Transduktion von Zielzellen:
• 72h
nach
Transduktionsbeginn
können
die
Zielzellen
mittels
Fluoreszenzmikroskopie (EGFP) auf den erfolgten Gentransfer hin untersucht
werden.
Auswertung des Experiments Transduktion von Zielzellen (EGFP):
Die transduzierten Zellen werden unter dem Axiovert (Mikroskop) untersucht und die
Zahl
der
transduzierten
Zellkolonien
pro
betrachteter
Fläche
bestimmt.
Hochgerechnet auf die gesamte Fläche der Kulturschale kann die Zahl der
infektiösen Vektorpartikel pro Volumeneinheit Überstand bestimmt werden (t.u./ml;
t.u. = transducing units). Diese Titer können graphisch dargestellt werden.
Vergleiche die Titer der verschiedenen Vektorpartikel in den unterschiedlichen
Zielzellen.
-
Bei den NIH 3T3 und HT1080-Zellen handelt es sich um eine humane und eine
murine Zelllinie. Welche ist was? (Hinweis: Der Tropismus der verwendeten
Hüllproteine für die MLV-abgeleiteten Vektoren sollte eine Aussage erlauben)
-
Welche Rezeptoren sind auf der caninen Zelllinie D17 vorhanden?
17
Experiment GT1/GT2
-
Welche Zellen, 293T oder HT1080, exprimieren CD105 auf ihrer Oberfläche?
-
Demonstriere anhand von Fotos der transduzierten Mischungen aus 293T und
HT1080Rot Zellen die unterschiedliche Spezifität der verwendeten HIVPseudotypen.
-
Wie können Unterschiede im Titer zwischen den einzelnen Vektortypen erklärt
werden?
Experiment Isolierung von Nukleinsäuren und PCR Detektion:
Isolierung zellulärer DNAs
Die Gesamt-DNA der MLV-Vektor-transduzierten Zellen soll isoliert werden
und die Anwesenheit der Vektorsequenzen mit PCR nachgewiesen werden.
Wir nutzen zur Isolierung der DNA das QIAGEN DNeasy Tissue Kit.
DNeasy Tissue procedure:
The kit uses advanced silica-gel-membrane technology for rapid and efficient
purification of total cellular DNA. The buffer system is optimized to allow
direct lysis followed by selective binding of DNA to the DNeasy membrane.
DNeasy purified DNA typically has an A260/A280 ratio between 1.7 and 1.9,
and is up to 50 kb in size. The DNeasy procedure also efficiently recovers
DNA fragments as small as 100 bp.
Before lysis of cells, these have to be detached from monolayer culture and
washed:
•
Remove medium
•
Wash cells 1x with 1 ml PBS/well
•
Detach cells by adding 500 µl Trypsin-EDTA + 500 µl PBS and
incubate for 5 min at RT
•
Transfer cells into Eppendorff Tube
•
Spin down (5 min 2000 rpm)
•
Wash cells with 1 ml PBS
•
Spin down (5 min 2000 rpm)
18
Experiment GT1/GT2
Purification of total DNA from cultured animal cells:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Resupend pellet in 200µl PBS
Add 20µl proteinase K and 200µl buffer AL (do not add proteinase
K directly to buffer AL), mix by votexing
Incubate 56°C 10 min
Add 200 µl EtOH, mix by vortexing
Transfer mixture to DNeasy mini spin column (placed in a 2 ml
collection tube)
spin 1 min at 8000 rpm
Replace the collection tube, add 500µl buffer AW1
spin 1 min at 8000 rpm
Replace the collection tube, add 500µl buffer AW2
spin 3 min at 14000 rpm
place the column in clean 1.5 ml centrifuge tube
add 200 µl buffer AE on the membrane
incubate 1 min
spin 1 min at 8000 rpm to elute DNA
determine the DNA concentration
Experiment Isolierung von Nukleinsäuren und PCR Detektion:
→ Detektion von GFP Sequenzen mittels PCR an RNA, cDNA und DNA
•
prepare PCR-reaction-mix for all samples (additional: one plasmid control to
check the PCR and to check for DNA content in the RNA: Instead of cDNA
use 0,5µl RNA (DNase I digested and undigested) as Template in the PCR):
for one sample (Σ=50µl):
sample (cDNA or DNA or RNA or H20)
10x Buffer
dNTP (10mM)
Primer 1 (10pmol/µl)
Primer 2 (10pmol/µl)
Dream-Taq-Polymerase
H20
in 10µl
5µl
1µl
1µl
1µl
0,25µl
31,75µl
•
program:
1. 3min
95°C
2. 30sec
95°C
3. 30sec
58°C (Temp depends on the Primer)
4. 30sec
72°C (Time depends on expected product length: 1 min / kb)
5. 5min
72°C
6. hold at 4°C
30 repeats from step 2 to 4
•
Analyse samples on agarose gels.
19
Experiment GT1/GT2
Abb. 4: Pipettierschema für die MLV-abgeleiteten Vektoren.
Abb. 5: Pipettierschema für die HIV-abgeleiteten Vektoren.
20
Experiment GT3
Experiment Gentransfer GT3:
Gentransfer mit retroviralen Vektoren
Prof. Dr. Ute Modlich (GT3)
21
Experiment GT3
Verlaufsplan:
Tag 1:
- Transduktion der Zielzellen
- Isolierung viraler RNA
- reverse Transkription viraler RNA
Tag 2:
- Isolierung zellulärer DNA
- PCR an RNA, cDNA und genomischer DNA
Tag 3:
- Mikroskopische Auswertung der Transduktionen
- Durchflusszytometrischen Analyse der Transduktionen
- Durchflusszytometrischen Analyse zur regulierten Genexpression
Versuchshintergrund und -ablauf:
Sowohl γ-Retroviren wie auch Lentiviren gehören zur Familie der Retroviren und
integrieren ihre genetische Information nach Infektion ins Genom der Wirtszelle.
Retrovirale Vektoren, die zur genetischen Veränderung von bestimmten Zielzellen
verwendet werden, sind im Gegensatz zu den Viren, von denen sie abgeleitet sind,
replikationsinkompetent. Sie können durch verschiedene Methoden hergestellt
werden: zum einen gibt es stabil transfizierte Verpackungszellen, welche alle
Komponenten des Vektors (Transfervektor, Gag/Pol, Env) konstitutiv bilden.
Andererseits können die für diese Vektorbestandteile kodierenden Plasmide
transient (nicht stabil, „vorübergehend“) in geeignete Zelllinien ko-transfiziert (d.h. mit
einer speziellen Technik in die einzelnen Zellen eingebracht) und so „transient
transfizierte Verpackungszellen“ generiert werden (Abb. 1). Hierfür sind 293TZellen (humane embryonale Nierenzellen) aufgrund der hohen erreichbaren
Transfektionseffizienzen besonders geeignet.
22
Experiment GT3
Abb. 1: Herstellung und Analyse von retroviralen Vektoren durch Triple-Transfektion.
23
Experiment GT3
Für diesen Versuch wurden im Vorfeld verschiedene transient transfizierte 293TVepackungszellen zur Produktion von murinen Leukämie Virus (MLV)-abgeleiteten γretroviralen Vektoren hergestellt und die entsprechenden Vektoren präpariert. Die
dabei erzeugten Vektormengen und die Eigenschaften der Vektorpartikel werden
innerhalb des Praktikums untersucht.
Die erzeugten γ-retroviralen MLV-abgeleiteten Vektoren bestehen alle aus MLVKapsidpartikeln (Gag/Pol), und besitzen den gleichen Transfervektor, der für das
grün fluoreszierende Protein (GFP) kodiert. Sie unterscheiden sich aber durch die
verwendeten Hüllproteine (Env, Abb. 2), welche das Wirtszellspektrum (Tropismus)
der Vektorpartikel durch die Bindung an spezifische zelluläre Rezeptoren
bestimmen. Die Verwendung von heterologen Env, d.h. die Verwendung eines
Hüllproteins
eines
anderen
Virus
auf
der
Vektoroberfläche,
wird
als
Pseudotypisierung bezeichnet. Folgende Hüllproteine werden hier verwendet:
4. Env des ecotropen MLV: Ecotropes MLV (vollständiges Virus, nicht der Vektor!)
repliziert nur in Nagerzellen und nutzt den zellulären Rezeptor MCAT-1 zum
Anbinden und den Eintritt in die Wirtszelle.
5. Env des pantropen Vesicular Stomatitis Virus (VSV): Pantropes VSV hat ein
sehr breit gefächertes Wirtsspektrum wie Insekten aber auch Säugetiere wie z.B.
Rinder, Pferde, Schweine und Menschen. Der Eintritt erfolgt über Endocytose
wobei LDL (Low Density Lipoprotein) Rezeptoren eine zentrale Rolle spielen.
6. Env des xenotropen RD114 Virus (Felines Endogene Virus): Das Hüllprotein
des
RD114
Virus
bindet
u.a.
an
humane
Natrium-abhängige
Aminosäuretransporter (ASCT) und erlaubt die Infektion humaner, aber nicht
muriner Zelllinien.
24
Experiment GT3
Abb. 2: Konstrukte, die für die Generierung der MLV- abgeleiteten Vektoren verwendeten
werden. Der Transfervektor RSF91-eGFP (Schambach et al. 2006) besitzt die von MLV abgeleiteten
flankierenden LTRs (long terminal repeats), das Verpackungssingnal "Ψ", welches die Verpackung der
Transkripte in MLV- Kapsidpartikel ermöglicht. Die Expression des Transgens (EGFP) erfolgt hierbei
über die Promotor/Enhancer-Region der 5´-LTR. Die 3`-LTR von pES.1-T6-lmg* enthält eine Deletion
in der U3 Region, was diesen Vektor zu einem sog. SIN (Self inactivating) Vektor macht (erhöhte
Sicherheit). Der interne Minimalpromotor T6 erlaubt regulierte Genexpression nach Bindung des
Tetracyclin-gesteuerten Transaktivors. Das Verpackungskonstrukt p-gag/pol beinhaltet die
Strukturgene gag und pol des MLV, deren Genprodukte in der Lage sind, leere, nicht umhüllte
Kapsidpartikel des MLV zu bilden. Die Hüllproteinkonstrukte, die für die Pseudotypisierung der MLVVektoren verwendet werden, kodieren für die Hüllproteine des ecotropen MLV, des Pantropen VSV
bzw. des xenotropen RD114. Alle Gene werden von internen Promotoren getrieben.
Für gentherapeutische und biotechnologische Anwendungen ist es wünschenswert,
das gewünschte (Reporter-)Gen nicht konstitutiv, also permanent, sondern reguliert
zu exprimieren. Eines der am meisten genutzten Systeme zur transkriptionellen
Genregulation ist das sog. Tetracyclin-regulierte System (Tet-System, Gossen und
Bujard, 1992). Dieses basiert auf dem bakteriellen Tetracyclin Resistenzoperon,
welches auf dem Transposon 10 (TN10) aus Escherichia coli kodiert ist. Als Aktivator
der Transkription (Transaktivator) dient ein Fusionsprotein, bestehend aus dem tet25
Experiment GT3
Repressor (tetR) und der aktivierenden Domäne des Virionproteins 16 (VP16) aus
dem Herpes Simplex Virus. In dimerisierter Form bindet nun der Transaktivator (tTA)
mit der tetR-DNA bindenden Domäne an die Sequenz des tet-Operators. Zur
Optimierung wird in der Regel eine heptamerisierte Operatorkassette (tetO7)
benutzt. Die VP16-Domäne ist nun in der Lage, einen an tetO7 fusionierten
Minimalpromotor zu stimulieren und damit die Genexpression zu induzieren (Abb. 3).
Der Minimalpromotor wurde durch das Entfernen der Enhancerregion aus dem
humanen Cytomegalovirus immediate early Promotor (CMVie) erzeugt. Der daraus
entstandene Minimalpromotor (-53/+75) steuert die Transkription nun in Abhängigkeit
des an tetO7 gebundenen tTA. In Anwesenheit des Antibiotikums Tetracyclin ist der
Transaktivator durch Veränderung seiner Tertiärstruktur nicht mehr in der Lage, an
die tet-Operatoren zu binden. Daher kommt es zu keiner Induktion des
Minimalpromotors durch tTA (TetOff-Transaktivator).
VP16
tTA (Dimer)
Tetracyclin
tetR
Ohne Tetracyclin
Expression des Transgens
+1
tetO7
P
Transgen
Mit Tetracyclin
Keine Expression des Transgens
Abbildung 3: Schematische Darstellung der Funktionsweise des Tet- Systems
Die tet- Repressordomäne (tetR) des Transaktivators tTA bindet als Dimer an die tet- Operatoren
(tetO7) nur in Abwesenheit von Tetracyclin. Dabei stimuliert die VP16- Domäne den Minimalpromotor
(P) aus dem humanen CMVie-Promotor, und das Transgen wird transkribiert. In Anwesenheit von
Tetracyclin ist die tetR-Domäne nicht mehr in der Lage, an tetO7 zu binden. Die VP16 Domäne ist
dementsprechend nicht fähig, stimulierend auf den Minimalpromotor zu wirken.
Dieses ursprüngliche System wurde in den vergangen Jahren immer wieder
optimiert. Dadurch erfuhr das Tet-System eine Reihe von Modifikationen der
Operatorsequenz und des Transaktivators zur verbesserten Regulation, d.h. eine
niedrige
Aktivität
im
ausgeschalteten
und
eine
hohe
Genexpression
im
angeschalteten Zustand. Die tet-Operatoren im ursprünglichen System besitzen
26
Experiment GT3
einen Abstand der Zentren von 42 nt. In einer optimierten Variante beträgt der
Abstand der Zentren 36 nt. Eine weiterhin deutlich verbesserte Regulation wurde
durch Modifikationen des Minimalpromotors erreicht. Hierbei wurde ein synthetischer
Minimalpromotor basierend auf einer pflanzlichen viralen Sequenz generiert (Loew et
al. 2010, Heinz et al. 2011). Der Transaktivator besitzt nicht mehr die ursprüngliche
VP16 Transaktivierungsdomäne, sondern drei daraus abgeleitete sogenannte
Minimaldomänen. Weiterhin wurde dieser durch Mutagenese-Screens derart
verändert, dass die daraus resultierende Variante einen reversen Phänotyp
generiert, d.h. der Transaktivator bindet nun ausschließlich in Gegenwart von
Doxycyclin, einem Tetracylin Derivat (TetOn-Transaktivator). Weiterhin besitzt diese
Variante (rtTA2s-M2) eine niedrigere Bindeaktivität zu den Operatoren im
ausgeschalteten Zustand und eine deutlich höhere Sensitivität zu Doxycyclin.
Damit das Tet-System in der Zielzelle funktional ist, sind zwei Komponenten in
derselben Zielzelle erforderlich:
• der Transaktivator, und
• die Tet-Operatoren mit Minimalpromotor und Transgen
Dies kann auf zwei prinzipiellen Wegen erreicht werden:
-
Die beiden Komponenten befinden sich auf zwei unabhängigen
Vektoren  Zwei-Vektor-System
-
Die beiden Komponenten befinden sich auf demselben Vektor
 Ein-Vektor-System
In diesem Praktikum soll die Genregulation anhand des Zwei-Vektor-Systems
untersucht werden. Dabei wird eine Zelllinie verwendet, welche bereits den
Transaktivator kontinuierlich im zellulären Hintergrund exprimiert. Diese wird mit
einem γ-retroviralen Vektor transduziert und mit bzw. ohne Zugabe von Doxycyclin
auf GFP-expression untersucht. Im Vergleich dazu wird eine zweite Zelllinie getestet,
welche keinen Transaktivator beinhaltet.
Die Vektorpartikel werden für das Praktikum zur Verfügung gestellt. Dafür wurden im
Vorfeld zunächst 293T Zellen mit den für die Vektorkomponenten kodierenden
Plasmiden (Transfervektor, Verpackungskonstrukt, Hüllproteinkonstrukt/e) transfiziert
27
Experiment GT3
(Abb. 1, 2). Diese Zellen geben dann die Vektorpartikel in den Zellkulturüberstand
ab.
Zwei
Tage
nach
Transfektion
wurden
die
vektorpartikelhaltigen
Zellkulturüberstände dieser Verpackungszellen „geerntet“ und direkt bei -80°C
gelagert (MLV-Vektoren).
Der eigentliche Praktikumsversuch beginnt dann mit der Transduktion verschiedener
Zielzellen, d.h. die Zellen werden mit vektorpartikelhaltigem Überstand inkubiert, um
sie durch Einschleusen des Transfervektors ins Genom genetisch zu verändern.
Dabei wird auch durch Zugabe von Doxycyclin die regulatorische Eigenschaft des
Tet-Systems untersucht. Zwei Tage nach erfolgter Transduktion werden die Zellen
auf die Anwesenheit des transferierten Reportergens hin untersucht. Die Menge der
generierten infektiösen Vektorpartikel und deren Tropismus lassen sich so
nachweisen. Im Rahmen dieses Versuches sollen auch die RNA Genome aus den
Vektorpartikeln isoliert, in cDNA umgeschrieben und dann mit PCR detektiert
werden. Ebenso soll mittels PCR in der genomischen DNA der Zielzellen, die
Integration des Transfergens nachgewiesen werden.
Vor dem Praktikum vorbereitet und durchgeführt:
Herstellung von MLV- abgeleiteten Vektoren
Transfektion mittels Kalzium-Phosphat:
•
6
24 h vor Versuchsbeginn werden in 10cm-Zellkulturschalen 5 x 10 Zellen
(293T) ausgesät
•
HEPES-gepufferte Phosphat-Lösung wird in einem Falcon-Röhrchen
vorgelegt
•
DNA (Transfervektor, Verpackungskonstrukt,
Hüllproteinkonstrukt/e) und CaCl2 werden gemischt (siehe Pipettierschema
Tab. 1)
•
Das DNA/CaCl2-Gemsich wird unter ständiger Erzeugung von Luftblasen
(mittels Pipetierhilfe) in die Phosphat-Lösung getropft
•
Der Transfektionsansatz wird dann für 20 Min. bei RT inkubiert
•
in der Zwischenzeit wird das Medium von den am Tag zuvor ausgesäten
293T Zellen gegen 10 ml DMEM / 10%FCS / 20mM HEPES / 25µM
Chloroquine gewechselt
28
Experiment GT3
•
dann wird der Transfektionsansatz zu den Zellen gegeben und die Zellen
über Nacht inkubiert
•
am nächsten Tag wird ein Mediumwechsel gegen 10 ml DMEM / 10%FCS /
20mM HEPES durchgeführt
•
24 h später wird der Überstand abgenommen und durch einen 0,22 µm
Filter filtriert (geerntet), direkt aliquotiert und bei -80°C gelagert
Tab. 1: Kombinationen der Vektorpartikelkomponenten kodierenden Plasmid-DNAs
zur Transfektion von 293T Zellen.
Ansatz
Verpackungskonstrukt
Transfervektor
Hüllproteinkonstrukt
Name
MLV
MLV
1
p-gap/pol
pRSF91-eGFP
p-eco
2
p-gap/pol
pRSF91-eGFP
p-RD114
RD114-MLV
3
p-gap/pol
pRSF91-eGFP
p-VSV-G
VSVG-MLV
4
p-gap/pol
pES.1-T6-lmg*
p-VSV-G
Tet-MLV
eco-MLV
Versuchsdurchführung:
Alle Zellkulturarbeiten werden steril und unter der Werkbank
durchgeführt
Experiment Transduktion von Zielzellen mit MLV-abgeleiteten Vektoren:
Zielzellen: SC-1, HT1080, D17
3*105 SC-1, HT1080, D17 und eine 50/50 Mischung der beiden Zelllinien SC-1 und
HT1080 wurden in Sechs-Loch-Platten am Tag zuvor ausgesät und werden zur
Verfügung gestellt:
•
Es werden jeweils 2 Zellkulturplatten benötigt: a) für GFP-Detektion b) für die
Isolierung von zellulärer DNA (s. Schema Abb. 4).
•
Vektorpartikelhaltige Überstände wurden vor Beginn des Praktikums generiert
und stehen nun für Transduktionsversuche zur Verfügung. Es sollen 500 µl einer
1:10 Verdünnung hergestellt werden (nach Absprache mit Versuchsbetreuern!).
29
Experiment GT3
•
Zielzellen mit PBS waschen und 1ml frisches Medium mit 4µg/ml Protaminsulfat
hinzugeben
•
je 200µl der unverdünnten und 1:10 verdünnten vektorhaltigen und filtrierten
Überstande zu den Zielzellen geben (siehe Abb. 4; beschriften!) und über Nacht
inkubieren.
•
Für die Transduktionen, aus deren Zellen später die genomische DNA isoliert
werden soll, stehen DNAse verdaute Vektoren zur Verfügung.
 Warum sind diese Vektoren mit DNAse verdaut worden?
Experiment Genregulation:
Zielzellen: HT1080 und A1
3*105 A1 und HT1080 Zellen wurden in je 1 Sechs-Loch-Platte am Tag zuvor
ausgesät und werden zur Verfügung gestellt:
•
Vektorpartikelhaltige Überstände wurden vor Beginn des Praktikums generiert
und stehen nun für Transduktionsversuche zur Verfügung.
•
Zielzellen mit PBS waschen und 1ml frisches Medium mit 4µg/ml Protaminsulfat
hinzugeben. Eine Hälfte der Zellen erhält zusätzlich 1µg/ml Doxycyclin.
•
je 200µl des unverdünnten vektorhaltigen und filtrierten Überstandes zu den
Zielzellen geben (siehe Abb. 5; beschriften!) und über Nacht inkubieren.
Experiment Isolierung von Nukleinsäuren und PCR Detektion:
 Isolierung viraler RNAs
Um die viralen RNAs aus den MLV-abgeleiteten Vektorpartikeln zu isolieren, wird
der vektorhaltige Überstand direkt eingesetzt und mittels des QIAamp Viral RNA Kit
aufgereinigt.
QIAamp viral RNA Mini Kit
The sample is first lysed under highly denaturing conditions to inactivate RNases
and to ensure isolation of intact viral RNA. Buffering conditions are then adjusted to
provide optimum binding of the RNA to the QIAamp membrane, and the sample is
30
Experiment GT3
loaded onto the the QIAamp spin column. After contaminants are washed away,
high-quality RNA is eluted in a special RNase-free buffer, ready for direct use or
safe storage.
Preparation of virus RNA (according to Qiagen)
Use RNase-free material only after the lysis with buffer AVL
•
Pipet 560µl of prepared Buffer AVL (containing carrier RNA) into a 1.5ml tube
•
Add 140µl virus-containing supernatant, mix by votexing for 15 sec.
•
Incubate at RT for 10 min.
•
Briefly centrifuge tube to remove drops from inside the lid
•
Add 560µl EtOH (96-100%), mix by vortexing, briefly spin down
•
apply 630µl of sample to provided column (in a 2-ml collection tube)
•
centrifuge 1 min (8000rpm) and discard filtrate, place the QIAamp column in a
clean collection tube
•
apply residual sample to column
•
centrifuge 1 min (8000rpm) and discard filtrate, place the QIAamp column in a
clean collection tube
•
add 500µl buffer AW1, centrifuge 1 min (8000rpm) and discard filtrate, place the
QIAamp column in a clean collection tube
•
add 500µl buffer AW2, centrifuge 3 min (13000rpm) and discard filtrate, place the
QIAamp column in a clean collection tube.
•
repeat centrifugation to get rid of residual filtrate, place the QIAamp column in a
clean 1.5-ml microcentrifuge tube.
•
add 60µl buffer AVE, incubate 1 min at RT
•
centrifuge 1 min (13000rpm)
•
Take off 20 µl for DNase digest, store on ice
•
store rest of eluate at –80°C
31
Experiment GT3
DNAse digestion of RNA
+ 67,5 µl H2O
20 µl
32
Experiment GT3
33
Experiment GT3
Herstellung von cDNA der viralen RNA
•
heat one incubator to 65°C and one to 42°C
•
prepare RT-reaction-Mastermix for all samples:
for one sample (Σ=13µl):
5x Buffer
4µl
dNTP (10mM)
1µl
RNase OUT
0,5µl
Reverse Transkriptase 0,5µl
DTT
2µl
5µl
H20
•
preparation of the RNA samples:
mix 4µl RNA + 1µl (10pmol) Primer + 2µl H2O (control: one sample without
template)
•
incubate these 7µl samples 1min at 65°C, then put them directly on ice
•
add 13µl reaction-mix to each sample, incubate 1h at 42°C
•
store samples at -80°C
Experiment Transduktion von Zielzellen und Genregulation:
• 72h
nach
Transduktionsbeginn
können
die
Zielzellen
mittels
Fluoreszenzmikroskopie (EGFP) und Durchflusszytometrie auf den erfolgten
Gentransfer und die Induktion der Genexpression hin untersucht werden.
Auswertung des Experiments Transduktion von Zielzellen und Genregulation
(EGFP):
Die transduzierten Zellen werden unter dem Axiovert (Mikroskop) untersucht. Um
eine präzise quantitative Aussage über den Virustiter zu erhalten, werden die Zellen
abgelöst und mittels des BD Accuri Durchflusszytometer auf die Gentransferrate
analysiert. Dadurch kann die Zahl der infektiösen Vektorpartikel pro Volumeneinheit
Überstand bestimmt werden (t.u./ml; t.u. = transducing units). Diese Titer können
graphisch dargestellt werden.
Zur Unterscheidung von humanen und murinen Zellen, werden die Zellen zur
Analyse der regulierten Genexpression zusätzlich mit einem Antikörper gefärbt,
welcher gegen HLA(A,B,C)-Oberflächenmoleküle gerichtet ist. Anschließend wird
auch hier die Genexpression und Oberflächenfärbung mittels Durchflusszytometrie
bestimmt.
34
Experiment GT3
Vergleiche die Titer der verschiedenen Vektorpartikel in den unterschiedlichen
Zielzellen.
-
Bei den SC-1 und HT1080-Zellen handelt es sich um eine humane und eine
murine Zelllinie. Welche ist was?
-
Welche Aussage über die vorhandenen Rezeptoren können getroffen werden?
-
Welche Wirtsspezifität (human oder murin) hat der verwendete Antikörper?
-
Welche Zelllinie exprimiert den Transaktivator und welcher Typ (TetOn/TetOff)
wird exprimiert?
-
Wie können Unterschiede im Titer zwischen den einzelnen Vektortypen erklärt
werden?
Experiment Isolierung von Nukleinsäuren und PCR Detektion:
Isolierung zellulärer DNAs
Die Gesamt-DNA der MLV-Vektor-transduzierten Zellen soll isoliert werden und die
Anwesenheit der Vektorsequenzen mit PCR nachgewiesen werden. Wir nutzen zur
Isolierung der DNA das QIAGEN DNeasy Tissue Kit.
DNeasy Tissue procedure:
The kit uses advanced silica-gel-membrane technology for rapid and efficient
purification of total cellular DNA. The buffer system is optimized to allow direct lysis
followed by selective binding of DNA to the DNeasy membrane. DNeasy purified
DNA typically has an A260/A280 ratio between 1.7 and 1.9, and is up to 50 kb in size.
The DNeasy procedure also efficiently recovers DNA fragments as small as 100 bp.
Before lysis of cells, these have to be detached from monolayer culture and washed:
•
•
•
•
•
•
Remove medium
Wash cells 1x with 1 ml PBS/well
Detach cells by adding 500 µl Trypsin-EDTA + 500 µl PBS and
incubate for 5 min at RT
Transfer cells into Eppendorff Tube
Spin down (5 min 2000 rpm)
Wash cells with 1 ml PBS
•
Spin down (5 min 2000 rpm)
35
Experiment GT3
Purification of total DNA from cultured animal cells:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Resupend pellet in 200µl PBS
Add 20µl proteinase K and 200µl buffer AL (do not add proteinase K
directly to buffer AL), mix by votexing
Incubate 56°C 10 min
Add 200 µl EtOH, mix by vortexing
Transfer mixture to DNeasy mini spin column (placed in a 2 ml collection
tube)
spin 1 min at 8000 rpm
Replace the collection tube, add 500µl buffer AW1
spin 1 min at 8000 rpm
Replace the collection tube, add 500µl buffer AW2
spin 3 min at 14000 rpm
place the column in clean 1.5 ml centrifuge tube
add 200 µl buffer AE on the membrane
incubate 1 min
spin 1 min at 8000 rpm to elute DNA
determine the DNA concentration
Experiment Isolierung von Nukleinsäuren und PCR Detektion:
→ Detektion von GFP Sequenzen mittels PCR an RNA, cDNA und DNA
•
prepare PCR-reaction-mix for all samples (additional: one plasmid control to
check the PCR and to check for DNA content in the RNA: Instead of cDNA
use 0,5µl RNA (DNase I digested and undigested) as Template in the PCR):
for one sample (Σ=50µl):
sample (cDNA or DNA or RNA or H20)
10x Buffer
dNTP (10mM)
Primer 1 (10pmol/µl)
Primer 2 (10pmol/µl)
Taq-Polymerase
H20
in 10µl
5µl
1µl
1µl
1µl
0,5µl
31,5µl
•
program:
7. 4min
95°C
8. 40sec
95°C
9. 40sec
58°C (Temp depends on the Primer)
10. 1min
72°C (Time depends on expected product length: 1 min / kb)
11. 10min
72°C
12. hold at 4°C
30 repeats from step 2 to 4
•
Analyse samples on agarose gels.
36
Experiment GT3
Abb. 4: Pipettierschema für die MLV-abgeleiteten Vektoren.
37
Experiment GT3
Abb. 5: Pipettierschema für den MLV-abgeleiteten Vektor zur regulierten Genexpression.
Referenzen:
Gossen M, Bujard H. Tight control of gene expression in mammalian cells by
tetracycline-responsive promoters. Proc Natl Acad Sci U S A. 1992 Jun
15;89(12):5547-51.
Heinz N, Schambach A, Galla M, Maetzig T, Baum C, Loew R, Schiedlmeier B.
Retroviral and transposon-based tet-regulated all-in-one vectors with reduced
background expression and improved dynamic range. Hum Gene Ther. 2011
Feb;22(2):166-76. doi: 10.1089/hum.2010.099. Epub 2010 Dec 19.
Loew R, Heinz N, Hampf M, Bujard H, Gossen M. Improved Tet-responsive
promoters with minimized background expression. BMC Biotechnol. 2010 Nov
24;10:81. doi: 10.1186/1472-6750-10-81.
Schambach A, Mueller D, Galla M, Verstegen MM, Wagemaker G, Loew R, Baum C,
Bohne J. Overcoming promoter competition in packaging cells improves
production of self-inactivating retroviral vectors. Gene Ther. 2006
Nov;13(21):1524-33. Epub 2006 Jun 8.
38
Experiment I1
Experiment Immunologie I1:
Isolation of Peripheral Blood Mononuclear Cells (PBMC’s) and
Macrophage infection experiment with Leishmania parasites
PD. Dr. Ger van Zandbergen
Immunologische Nachweismethoden
Dr. Jörg Kirberg
Versuchstag 1 (AG Kirberg)
Teil I
Präparation von Zellen aus den verschiedenen Organen der
verschiedenen Mausstämme, FACS-Färbung, FACS-Messung
Teil II
FACS-Auswertung und Analyse der Ergebnisse
Versuchstag 2 (AG van Zandbergen)
Isolation of Peripheral Blood Mononuclear Cells (PBMC’s)
Versuchstag 3 (AG van Zandbergen)
Infection of PBMC with Leishmania parasites
39
Experiment I1
Versuchstag 1: Montag
Entwicklung der Lymphozyten:
Analyse von primären und sekundären lymphatischen Organen (Thymus, Knochenmark,
bzw. Milz und Lymphknoten) mittels Durchflußzytometrie
(FACS, Fluorescence Activated Cell Sorting/Analysis)
Lymphozyten reifen in den primären lymphatischen Organen aus Vorläuferzellen, welche
letztendlich auf hämatopoietische Stammzellen (HSCs) zurückzuführen sind. HSCs sitzen im
Knochenmark sowie temporär, während der foetalen Entwicklung, in der foetalen Leber. Der
Reifungsprozess der Lymphozyten beinhaltet die erstmalige Expression der Antigen-spezifischen
Rezeptoren.
Hierbei entwickeln sich die B Zellen im Knochenmark. B Zellen exprimieren als Antigenspezifische Rezeptoren den B Zell Rezeptor (BCR, als Serumprotein auch Immunoglobulin, Ig,
oder Antikörper, Ak, (antibody, Ab) genannt). BCRs sind membranständige Heterodimere,
bestehend aus leichter und schwerer Kette, die von den B Zellen als Effektormolekül auch
sezerniert werden. Die Gene, welche für den BCR kodieren, liegen als Gensegmente vor, welche
während der Entwicklung der B Zellen durch Gen-Umlagerungen, die sog. V(D)J-Rekombination,
zusammengefügt werden um einen kodierenden Leserahmen zu erhalten. T Zellen entwickeln sich
im Thymus. Dazu wandern kontinuierlich Vorläuferzellen, die aus dem Knochenmark stammen,
über den Blutstrom in den Thymus ein. T Zellen tragen als membranständigen Rezeptor den
T Zell Rezeptor (TCR); Dies sind Heterodimere deren Gene, wie bei den B Zellen, aus
Gensegmenten per V(D)J-Rekombination während ihrer Entwicklung, welche im Thymus erfolgt,
erstellt werden.
Nach ihrer Reifung besiedeln die Lymphozyten die verschiedenen sekundären lymphatischen
Organe, wie Milz, Lymphknoten, Peyer’s Patches, Omentum, Peritoneum, etc.. Dort verleiben sie
nicht statisch sondern sind i.d.R. ausgesprochen mobil. Als reife Lymphozyten re-zirkulieren sie
kontinuierlich zwischen dem Blutstrom und den sekundären lymphatischen Organen. Dazu treten
sie z.B. aus dem Blut durch das HEV (high endothelial venules) in die Lymphknoten ein. Diese
verlassen sie über die efferenten Lymphgefässe, die schlussendlich zum Thoracic duct führen
("Milchbrustgang“, Lymphsammelstamm) der in der Nähe des Herzens in den linken Venenwinkel
und damit ins Blut mündet.
Neben BCR und TCR bzw. den Rezeptoren von NK-Zellen lassen sich verschiedene SubPopulationen von Lymphozyten durch verschiedene weitere, auf ihrer Zelloberfläche differenziell
exprimierte Moleküle, unterscheiden. Den verschiedenen Markern wird meist eine CD-Nummer
zugewiesen (Clusters of Differentiation, CD-Marker, z.B. CD4, welches ursprünglich dem Marker
"L3T4“ bzw. "Ly-4“ (murine T-Helfer Zellen) bzw. "T4“ (humane T-Helfer Zellen) entsprach).
Durch spezifische Färbung der verschiedenen Oberflächenmarker und Analyse per
Durchflußzytometrie (FACS, Fluorescence Activated Cell Sorting/Analysis) können quantitative
40
Experiment I1
und qualitative Veränderungen der einzelnen Sub-Populationen festgestellt werden. Dies kann
z.B. zur Diagnostik von Krankheiten bzw. der Überwachung einer Therapie dienen.
In diesem Praktikum werden Zellen aus primären sowie sekundären lymphatischen Organen
isoliert, die verschieden, genetisch manipulierten Mäusen, entnommen werden. Die Mäuse sind
transgen bzw. knock-out für Gene die in der Entwicklung der Lymphozyten bedeutsam sind. Die
Teilnehmer sollen die zu beobachtenden Veränderungen gegenüber dem Normalzustand
beschreiben und versuchen diese Beobachtungen den möglichen genetischen Veränderungen
zuzuordnen.
Folgende Mausstämme/Allele können vorkommen:
Wildtyp (nicht manipuliert), z.B. Stamm C57BL/6J (B6) oder BALB/c (C),
B6.Rag-1-KO oder C.Rag-2-KO (Recombination Activating Gene 1 bzw. 2),
C.Ova23-3-TCR-tg
(transgen für einen Ovalbumin-Peptid 323-339, I-Ad-restringierten TCR),
B6.JHT-KO (deletion der J Genelemente im IgH (schwere Kette Ak)-Locus).
Materialien
• Eppendorf
• Zentrifuge (für Röhrchen bzw. für 96-well
Tubes
Verdünnungen
Platten; 5°C)
• Pipetten (P20, P200, P1.000)
(1.5
bei
ml)
Zellzahlbestimmung,
Antikörper
• Vortex
• 14 ml Falcon Röhrchen mit Deckel
• Eisbox
• 6 ml Falcon Röhrchen mit Deckel
• Gestelle für Röhrchen
• 2 ml Spritzen, Plastik,
• CO2 zum Töten der Spendertiere (bzw. per
• Petrischalen (6 cm Ø)
• 96-well Platten, U-Boden
Genickbruch durch Betreuer)
• 95 % Ethanol (zum Anfeuchten)
• Micron Röhrchen für FACS Analyse
• FACS-Puffer (PBS mit 2 % FCS (fetal calf
• Nylon Netze (100 μm, 'grob')
• Spritzen mit aufgesetzten 40 μm ('fein')
serum)), steril
• ACT
für
Puffer
Nylon Netzen
(Ammoniumchlorid-Tris
• Pasteur Pipetten aus Glas, kurz,
Puffer), steril
• graue ‘Nuggis’
• Trypan Blau Lösung, 0.4 % (w/v)
• Fluoreszensmarkierte Antikörper (FITC,
PE,
APC,
PerCP)
für
• Instrumente (Schere, Pinzette)
verschiedene
• Bechergläser
Oberflächen-Antigene (z.B. CD4, CD8,
mit
95
% Ethanol für
Instrumente
TCRβ, etc.)
• Zählkammer (Neubauer/Bürki)
• [ PI (Propidium-Iodite) Stock-solution I
• Accuboy oder Pipettierball
(0.5 mg/ml in PBS) ]
• Plastik Pipetten (10 ml, 5 ml, 2 ml, 1 ml)
• Gestell für Micron Röhrchen
• Pipetten Spitzen, Gelb und Blau
• Schema für 96-well Platten
41
Experiment I1
Teil I
Präparation von Zellen aus den verschiedenen
Mausstämme, FACS-Färbung, FACS-Messung
Organen
der verschiedenen
Verschiedene Mäuse stehen zur Verfügung. Sie stammen aus der Versuchstierzucht des
Instituts. Die Tiere werden durch cervicale Dislokation oder mit CO2 getötet (erfolgt
ausschließlich durch die/den BetreuerIn).
Entnahme der Organe
Tiere werden auf einer Korkplatte oder Styropor-Brett platziert und mit Ethanol befeuchtet.
Die Organe werden entnommen (Milz, Thymus, evtl. Lymphknoten, Knochenmark) und in ca.
5 ml FACS-Puffer (PBS mit 2 % FCS) in einer Petri-Schale auf Eis platziert.
Herstellung einer Einzelzell-Suspension und Lyse der Erythrozyten (Milz, Knochenmark)
Die weichen lymphoiden Organe werden zwischen zwei Lagen von Nylon-Netzen platziert
und mit einem Pistill oder einer gebogenen Pinzette ausgeklopft/-gequetscht. Das
Knochenmark wird mit Kanülen ausgespült.
Die Zellen werden unter mehrmaligem Nachspülen in einem 14 ml Falcon-Röhrchen
gesammelt.
Die Zellen werden pelletiert (10’, 300 g (ca. 1200 rpm), 5°C).
Bei Milz und Knockenmark sollen die Erythrozyten lysiert werden. Dazu werden die Zellen in
ca. 2 ml ACT (RBC-Lysis-Puffer) resuspendiert und kurz (max. 2’ !!!) bei 37°C in einem
Wasserbad inkubiert. Sofort danach wird die Lyse durch Auffüllen mit FACS-Puffer gestoppt
(Deckel aufsetzen und zum Mischen 2x invertieren). Die Zellen werden anschließend
pelletiert (10’, 300 g (ca. 1200 rpm), 5°C).
Die Zellen werden in 2 ml FACS-Puffer resuspendiert.
Die Zellen werden durch 40 µm Filter gegeben um Aggregate/Klumpen zu entfernen.
Die Zellen werden auf Eis gelagert.
42
Experiment I1
Zellzahlbestimmung
Die Zellen werden 1:10 in einem geeigneten Volumen vorverdünnt
(z.B. 20 µl Zellen + 180 µl FACS-Puffer).
Etwas verdünnte Zellsuspension wird mit Trypan-Blau-Lösung zu gleichen Teilen gemischt
(z.B. 20 µl Zellen + 20 µl Trypan-Blau-Lösung).
Die Mischung wird in eine Zählkammer (Neubauer, Bürki) überführt und die lebenden
(ungefärbten) Zellen werden gezählt.
Die Zellkonzentration ergibt sich aus der Multiplikation von Zellzahl (Mittelwert der
Quadranten), den Verdünnungsfaktoren und dem Kammerfaktor (104).
Schematische Darstellung einer Neubauer Zählkammer mit vier
Quadranten à 16 Kleinquadraten
Resultate der Zählung notieren; Verteilung der Zellen für die anschließende Färbung
berechnen (ca. 1,5 x 106 Zellen pro Färbung pro Well):
Organ
MausStamm
x 106 Zellen/ml (2 ml)
43
x 106 Zellen/Organ
für FACS:
1,5 x 106 Zellen
Experiment I1
FACS-Färbung und Analyse der Zellen
Die Zellen werden in die Wells einer 96-well-Platte anhand des Färbeschemas verteilt (evtl.
Zellen mit anderen Teilnehmern austauschen). Sollte das Volumen kleiner als 100 µl sein,
bitte 100 µl FACS-Puffer zugeben.
Die Färbelösungen ansetzen: Unter Beachtung welche Verdünnungen erforderlich sind, wie
viele Proben Sie mit der jeweiligen Färbelösung anfärben möchten, und dem Färbevolumen
(100 µl pro Well). Die Antikörper werden in FACS-Puffer verdünnt.
Wenn die Färbelösungen bereit sind werden die Zellen pelletiert (2’, 5°C, 450 g (ca. 1’500
rpm)), dann ‚ausgeflickt’ + abgetupft, und resuspendiert (Vortex). Evtl. werden 10 µl 2.4G2
Hybridom-Überstand zu jedem Well zugegeben und ge-vortext (2.4G2 blockiert FcRezeptoren (CD16/32)).
Dann wird die jeweilige Färbelösung (100 µl) bzw. FACS-Puffer zugegeben; 20’ auf Eis
inkubieren.
Nach der Färbung werden überschüssige Antikörper durch waschen entfernt: Mit 100 µl
FACS-Puffer verdünnen, zentrifugieren, ‚ausgeflickt’ + abgetupft, Zellen in 200 µl FACSPuffer aufnehmen.
Nochmals waschen.
Zuletzt die Zellen in 100 µl FACS-Puffer aufnehmen.
Die Zellen sind nun bereit für die FACS-Analyse. Sie dazu in die Micron-Röhrchen
überführen. Die FACS-Messungen erfolgen am Durchflusszytometer (FACSCalibur, LSR II,
o.ä.).
Ein mögliches Färbeschema:
44
Experiment I1
Teil II
FACS-Auswertung und Analyse der Ergebnisse
Die FACS-Daten können mit verschiedenen Programmen analysiert werden (FACSDiva,
CellQuest, FlowJo, WinMDI, etc.). Zur Besprechung der Ergebnisse beantworten Sie bitte
folgende Fragen:
1.
Welche Zelltypen lassen sich mit Hilfe der verwendeten Reagenzien detektieren?
2.
Welche (prozentuale) Verteilung an T und B Zellen ist in den verschiedenen Organen zu
erwarten und was finden Sie?
3.
Welche Subpopulationen von Zellen erwarten Sie in den verschiedenen Organen (z.B.
bezüglich CD4, CD8 und TCR Expression in Thymus und Lymphknoten)?
4.
Welchen Einfluss hat die Deletion des Rag1, Rag2-Gens bzw. der JH-Elemente auf die
Entwicklung der verschiedenen Lymphozyten?
5.
Was ist das Resultat der Komplementierung mit (fertig rearrangierten) αβTCR-Genen in
Rag-defizienten Tieren in Bezug auf die Entwicklung von T und B Zellen?
6.
Welche absoluten Anzahlen von T und B Zellen finden sich in der Milz von Mäusen?
45
Experiment I1
Versuchstag 2 und 3: Dienstag und Donnerstag
Isolation of Peripheral Blood Mononuclear Cells (PBMC’s)
and Macrophage infection experiment with Leishmania
parasites
Introduction
1.1 Leishmaniasis
Leishmaniasis is a parasitic infection with the protozoan genus Leishmania which is endemic
in 88 countries, mainly prevalent in the tropical and subtropical regions of the world.
Currently approximately 12 million people are suffering from Leishmaniasis, however about
350 million people are worldwide threatened and the estimated incidence of 2 million new
cases arises each year. Up to date here are about 21 Leishmania species known to be
pathogenic for humans. According to the Leishmania species initiating infection and the
immunologic status, humans can develop a large spectrum of symptoms ranging from selfhealing lesions to a severe organ-infiltrating manifestation of the disease. Four major forms of
human Leishmaniasis have been described: cutaneous, diffuse cutaneous, mucocutaneous and
visceral Leishmaniasis. The localized cutaneous Leishmaniasis (LCL), which is primarily
caused by Leishmania major (L. major) and Leishmania tropica (L. tropica) produces selfhealing skin ulcers on exposed parts of the body, which is also known as Aleppo boil. On the
other hand, chronic diffuse cutaneous Leishmaniasis (DCL) caused by Leishmania aethiopica
(L. aethiopica) and Leishmania mexicana amazonensis (L. mexicana amazonensis) produces
widespread skin lesions all over the body which resemble leprosy. Another more severe form
is the mucocutaneous Leishmaniasis (MCL) characterized by the infiltration of the mucousal
membranes, especially those of the nose and mouth leading to extensive tissue damage and
disfiguration (Espundia). The causative agents of MCL are Leishmania braziliensis (L.
braziliensis) and Leishmania mexicana pifanoi (L. mexicana pifanoi). The most severe and
life threatening form is the visceral Leishmaniasis (VL) also named Kala azar caused by the
Leishmania donovani complex, including Leishmania donovani, Leishmania infantum and
Leishmania chagasi (L. donovani, L. infantum and L. chagasi). This form affects internal
organs such as the lymph nodes, the liver, the spleen and the bone marrow and is lethal if
untreated.
1.2 Life cycle of L. major parasites
The Leishmania parasite is a dimorphic unicellular parasite belonging to the class of
Kinetoplastida because of the prominent DNA-containing mitochondrion, the kinetoplast. The
life cycle of Leishmania is characterized by the alteration between two hosts, a sand fly and
numerous mammals. The flagellated promastigote life stage of Leishmania spp. lives and
replicates extracellular in the digestive tract of the female sand fly of the subgenera
46
Experiment I1
Phlebotomus and Lutzomyia. In the midgut of the insect vector, the promastigotes mature
through a differentiation process called metacyclogenesis from a non-virulent procyclic form
into the virulent metacyclic form. In contrast to gut epithelial attached procyclic parasites,
metacyclic promastigotes detach and accumulate in the anterior parts of the digestive tract,
like the glands from where they can be inoculated into the skin of a mammalia during a blood
meal of the sand fly. Inside the mammalian host, Leishmania parasites are only able to survive
intracellular. Therefore the parasite attracts polymorphonuclear granulocytes (PMN) to the site
of infection via a chemotactic factor termed Leishmania chemotactic factor (LCF). The
virulent inoculum of Leishmania consists of viable and apoptotic promastigotes leading to a
silent uptake of the promastigotes and to a higher intracellular survival rate inside the PMN by
evading their antimicrobial killing mechanisms. After engulfment by the recruited PMN, the
parasites take advantage of the fact that aging neutrophils die by apoptosis and simultaneously
recruit macrophages (MF) via MIP-1 beta (CCL4) release for their clearance. Hiding inside
apoptotic PMN, the Leishmania promastigotes are transferred into their final host cells the
MF, by using PMN as Trojan horses. Inside MF the non-multiplying promastigotes are located
within specialized compartments, called phagolysosomes, where they differentiate into the
non-motile amastigote life stage, which is adapted to the acidic and hydrolase-rich
environment within the phagolysosomes. Amastigotes are able to multiply inside MF and are
responsible for the maintenance and propagation of the disease by infecting surrounding
phagocytes causing Leishmaniasis. The life cycle is completed when a sand fly take a blood
meal from an infected mammal. The free or in MF resident amastigotes are then able to
rapidly differentiate into the promastigote life stage in the gut of the insect. The adaptation to
both an arthropod vector and a mammalian host is a typical feature of the obligatory
intracellular Leishmania parasite and is illustrated in Fig. 1.
Figure 1: Life cycle of Leishmania spp.
[Source: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Leishmaniasis_life_cycle_diagram_en. svg, accessed on 04/05/2012]
47
Experiment I1
1.3 The interaction with human MF
In contrast to PMN where Leishmania promastigotes do not differentiate into the amastigote
life stage, MF are known to be the final host cells. Inside MF promastigotes transform into
amastigotes and start to multiply. However, MF are a heterogeneous population of cells with
various immune and homeostatic functions in the human body.
They consist of mature MF and circulating immature monocytes which can migrate into tissue
and differentiate after stimulation by different signals into tissue resident MF, such as
microglia in the central nervous system or alveolar MF in the alveoli of the lung. For
cutaneous Leishmaniasis it is not known which distinct subtype of MF is infected. Blood
derived human monocytes were shown to be able to differentiate into two different
phenotypes of MF in vitro after stimulation with different growth factors. These phenotypes
were termed type I and type II MF.
Type I MF (MF I):
The incubation with GM-CSF polarizes human blood monocytes into type I MF or classical
activated MF. The morphology of this phenotype is fried egg-shaped and the cells are CD14
positive, but CD163 negative. MF I produce pro-inflammatory cytokines when stimulated
such as TNF alpha, IL-1, IL-23, and IL-12(p40). In addition they are efficient producers of
antimicrobial effector molecules like reactive oxygen and nitrogen intermediates. Type I MF
play an important role in the clearance of apoptotic cells and support the Th-1 response by the
secretion of IL-12 and IL-6. Therefore, type I MF are termed pro-inflammatory phagocytes.
Type II MF (MF II):
M-CSF incubation leads to the differentiation of monocytes into type II MF or alternative
activated MF. MF II are wide stretched cells and show a spindle-like shape. In contrast to MF
I, MF II have a higher phagocytosis capacity. Furthermore, they play an important role in the
clearance of necrotic cells. A particular feature of MF II cells is the expression of CD14 and
the scavenger receptor CD163, which is supposed to be involved in anti-inflammatory
processes. The MF II phenotype is hallmarked by a lack of microbicidal activity as well as IL12(p40) secretion and release anti-inflammatory IL-10 as the signature cytokine upon
activation. Moreover, MF II down-regulate the IL-12 production, have poor antigen
presentation and were shown to secrete TGF beta upon uptake of apoptotic cells. Therefore,
type II MF are termed anti-inflammatory phagocytes. Despite the recognition and
characterization of these distinct subtypes of human MF, the consequences of such differently
polarized MF interacting with L. major like uptake and parasite propagation remain unclear.
48
Experiment I1
Tag1: Isolation of Peripheral Blood Mononuclear Cells (PBMC’s)
1.
Dilute a buffy coat (∼ 30 ml) 2-3 times with prewarmed PBS (30mL blood + 70mL
PBS) to a final volume of ∼ 100ml
2.
Layer 15 ml pre-warmed (37°C) Leukocyte separation medium 1077 at the bottom
3.
of 4 50 ml tubes (put the LSM back in the fridge as soon as possible as it is light sensitive)
Layer carefully 25 ml buffy coat-dilution on top
4.
Centrifuge at 1600 rpm for 30 min at room temperature without brake!
5.
6.
Harvest the cells from the interphase and the medium above and put them in 6 new
50 ml tubes
Add wash-medium (PBS + 5% medium) till a final volume of 50 ml
7.
Centrifuge 8 min at 2200 rpm RT and discard supernatant to remove
residual LSM
8.
Centrifuge 8 min at 1600 rpm RT and discard supernatant
9.
Centrifuge 8 min at 800 rpm RT to remove thrombocytes and discard
supernatant
10. Add 10 ml cold Ammoniunchloride 0,15M (in H2O) to each tube for ery-lysis
for 10 – 15 min. [4 g in 500 ml H2O]
11. Add wash-medium (PBS + 5% medium) till a final volume of 50 ml
12. Centrifuge 8 min at 800 rpm RT and discard supernatant
13.
14.
15.
16.
Wash some more when the supernatant is not clear enough or still red
Pool the cells in one tube and repeat step 12
6
Count them, if there are less than 240 · 10 use MACS for isolation of monocytes
Plastic adherence: seed max. 40 - 50 · 106 PBMC’s in a flask in 5 ml medium + 1%
plasma
17. Incubate the cells for 1,5 h in an incubator 37°C, 5% CO2
18. Remove the non-adherent cells by washing the flasks gently 2 times with 4ml prewarmed wash-medium (37°C)
19. Add culture medium supplemented with 10 ng/ml GM-CSF (5 ml) themed
30 ng/ml M-CSF (4 ml)
20. Incubate the cells for 5-7 days at 37°C, 5% CO2
Type I (pro-inflammatory):
10 ng/ml GM-CSF (store working aliquot at 4°C)
100 µg/ml stock (at -80°C, box 16)
Type II (anti-inflammatory):
30 ng/ml M-CSF (store working aliquot at -20°C)
50 µg/ml stock (at -80°C, box 14)
Material:
Single buffy coat
LSM 1077 Lymphocyte Separation Medium, 500ml (PAA: J15-004)
1x PBS without Calcium and Magnesium
49
Komplett Medium
M-CSF, 50µg (R&D)
GM-CSF, 100µg (Leukine)
Experiment I1
Tag 2: Macrophage infection experiment with Leishmania parasites
1. Counting the macrophages
Material:
Complete medium:
500 ml RPMI
(or other cell culture medium)
+ 5 ml L- Glutamin
+ 5 ml Penicillin/ Streptomycin
+ 5 ml Hepes-Buffer
+ 1 ml 25mM ß- mercaptoethanol
+ 10 % FCS (50ml)
Counting chamber (Neubauer Hemocytometer Improved):
2
Depth: 0,100 mm x 0,0025 mm
Macrophages (MF): Differentiate monocytes isolated from Buffy-Coat with either
M-CSF (MF type I) or GM-CSF (MF type II) for 6-9 days
Procedure:
•
Put macrophages on ice for 30 min
•
Detach macrophages from culture flask with a cell scraper (or other tool to detach
cells)
•
Wash flasks with 2 ml cold PBS (4°C) and check in the microscope if the
macrophages are detached from the bottom of the culture flask
•
Centrifuge the cells: 1800 rpm, 8 min, RT and resuspend
the pellet in 1 to 5 ml medium depending on the size of
the pellet
•
Fill the counting chamber with 10µl cell suspension
•
Count 16 squares
1 square
•
Calculate the cell number:
Counted cells x 10 000 (chamber factor) = cells/ ml
2. Adherence of the macrophages (MF)
•
Resuspend MF in complete medium to a final concentration of 1 x 106 MF/ml
Centrifugation of macrophages: 1800 rpm, 8 min, room temperature (RT)
•
Pipette 100µl per well of the cell suspension in a 96-well plate
•
Let the MF attach to the bottom of the well at RT (or 37°C) for 30 min
50
Experiment I1
3. Counting the Leishmania parasites
Counting chamber (Neubauer Hemocytometer Improved): Depth: 0,02 mm x 0,0025 mm2
Procedure:
•
Dilute stationary phase (stat-phase) parasites in complete medium (1 : 10)
e. g. 100µl parasite suspension + 900µl complete medium
•
Fill the counting chamber with 5µl parasite suspension
•
Count 16 squares (count both viable and dead parasites)
•
Calculate the parasite number:
Counted parasites x 50 000 (chamber factor) x 10 (dilution factor) =
parasites/ ml
4. Co-incubation of the macrophages with the parasites
(Best point to start practical work with the students)
Procedure:
•
Resuspend Leishmania parasites in complete medium to a final concentration of
20 x 106 MF/ml
Centrifugation of parasites: 2400 g, 8 min, room temperature (RT)
•
Remove the medium from the adherent MF with a pipette and add 100µl of the
Leishmania suspension (multiplication of infection (MOI) 1:20)
Pro-inflammatory MF
Leishmania parasites
stat-phase
+
Anti-inflammatory MF
•
Centrifuge the parasites on to the plate for 4 min at 1200 rpm, RT
•
Incubate for 2 h at 37°C
•
Wash the 96-well plate with pre-warmed washing buffer (PBS with 5% complete
medium) by washing from the four sides of the well to remove the extracellular
parasites
51
Experiment I1
5. Staining of the infected macrophages using Diff-Quik
Material:
Fixation solution (blue)
Staining solution I (orange)
Staining solution II (violet)
Procedure:
•
Remove the supernatant carefully to not lose so much cells
•
Dry the MF containing plate at RT for 5 min
•
Fix the cells with 100 µl Fixation solution (methanol) for 5 min (carefully pipet it to the
edge of the well!)
•
Remove the Fixation solution and add 100 µl of Staining solution I (Eosin) for 2 min
•
Remove Staining solution I and add 100 µl of Staining solution II (Thiazine) for 2 min
•
Remove Staining solution II and wash the MF containing plate with tap water and airdry the plate
•
Count the infection rate under a microscope (400x magnification) by
counting at least 200 MF at four different spots in the well (see
Figure). Choose field of vision that have similar distribution
•
Count parasite burden by counting the number of parasites per MF of
at least 20 MF
Examples of infected MF with Leishmania major
52
Experiment I2
Experiment Immunologie I2:
Messung der Antigen-spezifischen CD4+ T-Zellaktivierung
Dr. Masako Toda
Achtung: Der Versuchsteil I2 besteht aus 2 unabhängigen Blöcken. Der
erste Teil findet am Montag und Donnerstag im Labor Toda statt, der
zweite Teil findet am Dienstag im Labor Mühlebach statt.
53
Experiment I2
Versuchsteil I, Labor Toda
Hintergrund
T-Zellen stellen eine Untergruppe der Lymphozyten dar. Sie spielen eine kritische Rolle in
der adaptiven Immunantwort. T-Zellen werden in zwei große Untergruppen unterteilt,
basierend auf der Expression der Co-Rezeptoren CD4 oder CD8 auf der Zelloberfläche.
CD4+ T-Zellen, auch T-Helfer-Zellen genannt, assistieren anderen Leukozyten bei der
Ausführung ihrer immunologischen Aufgaben: Sie unterstützen die Reifung von B-Zellen in
Plasma-Zellen (Antikörper-produzierende Zellen) und die Aktivierung und Expansion von
CD8+ T-Zellen und Makrophagen. Dagegen differenzieren CD8+ T-Zellen überwiegend in
zytotoxische Zellen welche Virus-infizierte Zellen und Tumor-Zellen eliminieren können.
Für die Aktivierung von naiven CD4+ T-Zellen werden zwei Signale benötigt. Das erste
Signal besteht aus der Interaktion des T-Zell-Rezeptors (TCR) mit Antigen-Peptid/MHCKlasse II-Molekül Komplexen, welche auf der Oberfläche von Antigen-präsentierenden
Zellen (APCs), z.B. dendritischen Zellen und Makrophagen, präsentiert werden. Der TCR
bindet dabei neben dem MHC Molekül nur an ein Peptid-Fragment des Antigens, welches im
Inneren der präsentierenden Zelle vorher aus dem Antigen prozessiert wurde. Diese
Prozessierung findet in lysosomalen bzw. endosomalen Kompartimenten der APCs statt. Die
Peptide werden also durch die MHC-Klasse II Moleküle auf der Oberfläche der APCs den
CD4+ T-Zellen präsentiert. Aufgrund der großen Variabilität der möglichen Antigene ist für
eine effektive Immunantwort eine mindestens ebenso große Variabilität der TCRs
erforderlich. Diese wird durch die VDJ-Rekombination der Gen-Elemente der TCR Ketten
während der T-Zell-Reifung im Thymus gewährleistet.
Das zweite Signal zur T-Zell-Aktivierung ist Antigen-unspezifisch und wird als 'Co-Stimulus’
bezeichnet. Die bedeutendsten co-stimulatorischen Signale für die Aktivierung von naiven TZellen werden durch Mitglieder der B7-Familie (B7-1: CD80; B7-2: CD86) vermittelt, welche
ebenfalls
auf
der
Oberfläche
von
APCs
präsentiert
werden.
Der
dazugehörige
Interaktionspartner auf den T-Zellen ist CD28.
Naive T-Zellen exprimieren den IL-2 Rezeptor (IL-2R), welcher aus einer
Kette gebildet wird. Dabei hat die
- und einer


-Kette eine niedrige Bindungsaffinität für IL-2. Bei der

Co-Stimulierung von T-Zellen über CD28 mit B7-1 oder B7-2, in Kombination mit einer TCRAktivierung, wird die Synthese von IL-2 induziert. IL-2 ist ein essentieller Wachstumsfaktor
für T-Zellen, der die T-Zellproliferation fördert. Die autokrine und/oder parakrine
Verfügbarkeit von IL-2 ist daher ein entscheidender Schritt für die adaptive Immunantwort.
Es ermöglicht den wenigen für ein bestimmtes Antigen spezifischen T-Zellen sich effizient zu
54
Experiment I2
vermehren. Ohne diese Expansion kann keine effektive Immunantwort ausgeführt werden
(z.B. gegen Pathogene).
Um die T-Zell vermittelte Immunität zu untersuchen werden vielfach transgene Mäuse
verwendet, die einen vorgefertigten TCR von bekannter Spezifität in den T Zellen
exprimieren. Dies hat gegenüber normalen [Wildtyp (WT)]-Mäusen den Vorteil, dass in
diesen Tieren T-Zellen einer bestimmten Antigen-spezifität in großer Zahl produziert werden.
Dies vereinfacht die experimentelle Detektion einer Antigen-spezifischen Immunantwort
erheblich. WT-Mäuse haben dagegen eine große Variabilität in ihrer T-Zell-AntigenSpezifität (polyklonale TCRs), und haben deswegen nur eine sehr geringe Anzahl von TZellen, welche spezifisch für ein gegebenes Antigen sind.
DO11.10 Mäuse sind ein Beispiel für eine Mauslinie, die einen transgenen TCR trägt. Die
meissten CD4+ T-Zellen aus diesen transgenen Mäusen tragen auf ihrer Oberfläche einen
TCR, der an den Komplex aus den Aminosäuren 323-339 des Ovalbumins (ein
Hauptallergen des Eiweißes) und präsentiert auf I-Ad Klasse II MHC Molekülen bindet.
In diesem Praktikum detektieren wir die Ovalbumin-induzierte T-Zellaktivierung von
Lymphozyten aus DO11.10 Mäusen. Dazu wird den Mäusen die Milz entnommen. Als
sekundäres lymphatisches Organ enthält die Milz sowohl T-Zellen wie APCs. Es wird eine
Einzel-Zellsusupensionen hergestellt und die Zellen werden in vitro mit OVA stimuliert. Falls
OVA-spezifische T-Zellen aktiviert wurden sollte IL-2 sekretiert werden und im Überstand der
Zellen zu detektieren sein. Das produzierte IL-2 wird mittels Enzyme Linked-ImmunoSorbent Assay (ELISA) detektiert und quantifiziert.
1. Arbeits-Tag (Montag): Ansetzen der T-Zell Stimulation
Mäuse
Der verwendete Mausstamm DO11.10 wurde unter spezifiziert pathogen-freien Bedingungen
(SPF) in den S1-Räumen der zentralen Tierhaltung im PEI gezüchtet.
Als Kontrollmäuse werden wildtyp Mäuse (Stamm BALB/c, von Charles River) verwendet.
Die Haltung/Zucht/Tötung der Mäuse erfolgt im Einklang zur relevanten Gesetzgebung. Das
PEI wird durch das Regierungspräsidium Darmstadt dementsprechend überwacht.
Medium
Als Basalmedium wird RPMI 1640, dem 100 U/ml Penicillin, 100 mg/ml Streptomycin und
5x10-5 M 2-Mercaptoethanol zugegeben werden, genutzt. Sollte das Medium kein Glutamin
enthalten, muss diese Aminosäure noch zugegeben werden. Dies ist das "Komplettmedium“:
55
Experiment I2
Materialien für "Komplettmedium“:
RPMI 1640 (Invitrogen)
: 500 ml
Penicillin, Streptomycin-Lösung
: 5.0 ml
(100x konzentriert Invitrogen)
Glutamine (100x konzentriert PEI)
: 5.0 ml
2-Mercaptoethanol (14 M, Sigma Aldrich)
: 3.5 µl
Es sind ZWEI verschiedene Medienansätze [(A) mit/ohne Antigen, (B) "Zellkulturmedium“]
daraus zu erstellen:
(A): Dem Komplettmedium wird kein/wird Antigen/Mitogen zugegeben (s.u.)
(B): Dem Komplettmedium wird FCS (fötales Rinderserum) zugegeben:
500 ml Komplettmedium + 50 ml FCS = "Zellkulturmedium“
Herstellung der Antigen-Lösung (A)
- als Antigen wird OVA (Sigma Aldrich; Grade V) verwendet
- Es werden Lösungen mit einer Konzentration von 20, 200 und 2000 µg/ml OVA in
Komplettmedium (also ohne FCS) angesetzt
-
als T-Zell Mitogen (positive Kontrolle) wird, Concanavalin A (Con A, Sigma Aldrich)
verwendet
- Es werden Lösungen mit einer Konzentration von 2,0 und 10 µg/ml Con A in
Komplettmedium (also ohne FCS) angesetzt
- 100 µl der gewünschten Antigen-Lösung werden in die vorgesehen Wells der 96er
Multiwellplatte einpipettiert
- Während der Präparation der Zellen sollte die Platte bei Raumtemperatur gelagert werden
(sollte die Präperation der Zellen längere Zeit in Anspruch nehmen, ist es besser sie in den
Kühlschrank zu stellen; die Platte sollte aber Raumtemperatur haben, wenn die Zellen
ausgesät werden)
Herstellung der Milz-Zellsuspension
- die Milz wird unter sterilen Bedingungen aus der Maus entnommen, die Arbeit erfolgt unter
der sterilen Bank (Laminar Air Flow)
- das Organ wird in eine Petrischale (Ø 6 cm) mit 5.0 ml Zellkulturmedium gelegt
- um die Zellen der Milz zu erhalten, wird diese mit dem Rücken eines Stempels einer
Spritze zerquetscht. Die Zellen schwimmen nun im Medium.
- Zellsuspension über ein Zellsieb in ein 50 ml Falcon geben
- die Petrischale mit 5.0 ml Zellkulturmedium spülen um restliche Zellen aufzunehmen
- nun wird die Zellsuspension in ein 15 ml Falcon überführt
56
Experiment I2
- mit Zellkulturmedium auf 15 ml auffüllen
- 10 min bei 1300 rpm bei Raumtemperatur (RT) zentrifugieren
- den Überstand verwerfen; etwas Überstand im Falcon belassen, damit das Pellet bedeckt
ist, nun das Falcon schütteln, bis sich das Pellet gelöst hat
- Lysierpuffer zugeben (150 mM NH4Cl; 1-2 ml je Milz) um die Roten Blutzellen zu lysieren, 1
min bei RT inkubieren
- 10 min bei 1300 rpm bei RT zentrifugieren
- der Überstand sollte rot sein, das Pellet weiß
- der Überstand wird verworfen und das Pellet wird in 12 ml RPMI mit 10 % FCS gelöst
- 10 min bei 1300 rpm bei RT zentrifugieren
- der Überstand wird verworfen und der Waschschritt 2 x wiederholt
- die Zellen werden in einer geeigneten Menge Zellkulturmedium gelöst (5 ml je Milz)
- die Zellen werden gezählt und die Zellzahl auf 8 x 106 Zellen eingestellt
- 100 µl der Zellsuspension werden je Well in eine 96er Multiwellplatte einpipettiert
- zusätzlich sollte 100 µl Antigen-Lösungen in den Wells sein, somit ist das Gesamtvolumen
je Well 200 µl
Platte
jeweils als Dreifachbestimmung/pro gleichen Probenbedingung (z.B.: A1,2,3; A4,5,6; ...)
Milzzell-Kultur
- die Zellen werden in einem CO2-Inkubator bei 37°C , 5% CO2 und 95% relative
Luftfeuchte kultiviert
- Der Zellüberstand wird nach 24 h kultivieren abgenommen
- der Überstand sollte, bis zur ELISA-Messung, bei -20°C gelagert werden
57
Experiment I2
2. Arbeits-Tag (Donnerstag): Detektion von IL-2 mittels ELISA
Beobachtung der Zellen
-
an Tag 3 der Zellkultur werden die Zellen unter dem Mikroskop angesehen
-
wenn die T-Zellen durch die Antigenstimulation aktiviert wurden, bilden sie „Blasten“,
welche größer sind als nichtaktivierte Zellen
-
die Zellen werden unter dem Mikroskop fotografiert
Zytokin ELISA
Die IL-2 Konzentration im Zellkulturüberstand wird mit Hilfe eines ELISA ermittelt.
(Medien/Puffer/Reagenzien untenstehend)
-
der anti-Maus-IL-2-Antikörper wird in Coating-Puffer auf eine Konzentration von
0.5 µg/ml verdünnt
-
eine ELISA-Platte wird mit 50 µl/well Erstantikörper (=anti-MausIL-2) gecoatet
-
die Platte wird über Nacht im Kühlschrank inkubiert
-
die Platte wird 3x mit je 150 µl/well Waschpuffer gewaschen
-
die freien Bindungsstellen werden durch Zugabe von 100 µl/well Blocking-Puffer und
Inkubation der Platte für 1 h bei RT und 80 rpm auf dem Schüttler abgeblockt
-
die Platte wird 3x mit je 150 µl/well Waschpuffer gewaschen
-
die Proben und der Zytokin-Standard (von 4000 pg/ml, 2000 pg/ml, 1000 pg/ml …,
serielle Verdünnungsreihe; mindestens 4 verschiedene Konzentrationen werden für
die Standardkurve benötigt, mehr wären besser) werden in RPMI (mit 5 % FCS)
verdünnt. Von den Verdünnungen werden 50 µl/well in die Platte gegeben
-
die Platte wird für 2 h bei RT und 80 rpm auf dem Schüttler inkubiert
-
die Platte wird 3x mit je 150 µl/well Waschpuffer gewaschen
-
der Detektionsantikörper wird in Assay-Puffer auf eine Konzentration von 0.5 µg/ml
verdünnt
-
es werden 50 µl/well Detektionsantikörper in die Platte gegeben
-
die Platte wird für 1 h bei RT und 80 rpm auf dem Schüttler inkubiert
-
die Platte wird 3x mit je 150 µl/well Waschpuffer gewaschen
-
Streptavidin konjugiert mit Meerrettichperoxidase (= HRP-Strep) wird 1:4000 in
Assay-Puffer verdünnt
-
es werden 50 µl/well verdünnte HRP-Strep Lösung in die Platte gegeben
-
die Platte wird für 30 min bei RT und 80 rpm auf dem Schüttler inkubiert
-
die Platte wird mindestens 3x mit je 150 µl/well Waschpuffer gewaschen
-
die TMB-Substratlösungen A und B werden im Verhältnis 1:1 gemischt
58
Experiment I2
-
es werden 100 µl/well TMB-Substrat in die Platte gegeben
-
die Platte wird maximal 30 min bei RT, 80 rpm und im Dunkeln auf dem Schüttler
inkubiert (klar
-
blau)
zum Abstoppen der Reaktion werden 50 µl/well 1 N H2SO4 in die Platte gegeben
(blau → gelb)
-
Messung der Absorption bei 450 nm und 630 nm Referenzfilter im ELISA-Reader
Platten-Layout:
Jede Probe von Tag 1with doppelt im ELISA bestimmt
Puffer und Lösungen für den ELISA
Coating-Puffer:
50 mmol/l Natriumcarbonatpuffer pH 9,6
(1.696 g Na2CO3 + 2.856 g NaHCO3 ad 1 l mit Reinstwasser)
Waschpuffer:
PBS + 0.05 % Tween 20 (250 µl Tween in 500 ml PBS)
Blocking-Puffer:
PBS + 2 % BSA
Medium:
RPMI 1640 + 5 % FCS
Medium wird NUR für die Verdünnung der Proben und des Standards verwendet!!!
Assay-Puffer:
PBS + 0.05 % Tween 20 + 1 % BSA
TMB-Substrat:
Tetramethylbenzidine (TMB) substrate reagent set (BD Bioscience)
Antikörper
Anti-Maus-IL-2 monklonaler Antikörper (Klon; JES6-1A12, Biolegend )
Biotin markierter anti-murine IL-2 monklonaler Antikörper (Klon; JES6-5H4, Biolegend)
Standard
rekombinantes murines IL-2 (PeproTech)
59
Experiment I2
Versuchsteil II (Dienstag), Labor Mühlebach
Diagnostischer Western Blot zum Nachweis von Masernviren
Die humorale Immunantwort ist auf die Produktion von Pathogen-spezifischen Antikörpern
ausgerichtet, die von B-Lymphozyten produziert werden. Die Aktivierung von naiven BLymphozyten erfolgt durch B-Zellrezeptor-spezifischen Antigenkontakt und benötigt in der
Regel zusätzliche Stimulation durch T-Helferzellen (CD4+) mit gleicher Spezifität. Aktivierte
B-Lymphozyten differenzieren sich anschließend zu antikörperproduzierenden Plasmazellen
und Gedächtnis-B-Lymphozyten aus. Antikörper können auf drei verschiedenen Wegen
gegen Pathogene wirken. Einer dieser Wirkungsmechanismen ist die Neutralisation.
Hierbei werden Pathogene (z.B. Viren oder intrazelluläre Bakterien) von den sogenannten
neutralisierenden Antikörpern an denjenigen Strukturen gebunden, die für den Eintritt in die
Zelle benötigt werden; die Bindung zwischen Pathogen und Zelle kann hierdurch nicht mehr
stattfinden. Der zweite Wirkungsmechanismus von Antikörpern ist die Induktion von
Phagozytose durch Opsonisierung. Hierbei werden an Pathogene gebundene Antikörper
von phagozytierenden Zellen vermittelt durch Fc-Rezeptoren, die an die an die konstante
Region („Fc“, siehe unten) der Antikörper binden, erkannt. Diese Bindung wirkt als
auslösendes Signal für die Phagozyten, das Pathogen aufzunehmen und zu inaktivieren. Als
dritter Wirkungsmechanismus können an auf z.B. Virus-infizierten Zellen präsentierten
Pathogen-Strukturen gebundene Antikörper die Komplementkaskade (ein Teil des
angeborenen Immunsystems) aktivieren. Die Aktivierung der Komplementkaskade führt
schließlich zur Abtötung der infizierten Körperzellen.
Die Effektormechanismen von Antikörpern werden durch ihre Klassen (IgA, IgD, IgE, IgG,
IgM) definiert, die sich aus dem Aufbau ihres konstanten Fc-Teils ergeben. IgAs werden
hauptsächlich in Schleimhäuten sezerniert und sind Bestandteil der mukosalen Immunität.
Die immunologische Aufgabe von IgEs ist relativ unklar. Es wird vermutet, dass sie eine
Rolle bei der Abwehr von Parasiten spielen; unter den in unserem Lebensbereich
vorherrschenden Lebensbedingungen sind IgEs jedoch hauptsächlich aus den fehlgeleiteten
Immunantworten der Allergien bekannt. Für die humorale Immunabwehr einzelliger
Krankheitserreger wie Bakterien und Viren sind hauptsächlich IgMs und IgGs verantwortlich.
IgMs werden ind er frühen Phase von Infektionen ausgeschüttet, in denen die
Antigenspezifität der B-Zellen und der ausgeschütteten Antikörper noch sub-optimal ist.
Nach wenigen Tagen, in denen die B-Zellen reifen und immer spezifischer Rezeptoren und
Antikörper produzieren, switched die Produktion von Pentamer organisierten IgMs auf Dimer
organisiert IgGs:
Abbildung 1: Aufbau eines IgG Antikörpers (Quelle: http://www.biokurs.de/skripten/12/bs12-54.htm)
60
Experiment I2
Ein IgG-Molekül besteht aus vier Untereinheiten, wobei jeweils zwei identisch zueinander
sind: zwei schwere (H) Ketten und zwei leichte (L), die über kovalente Disulfidbrücken
miteinander verbunden sind (siehe Abbildung 1). Die variablen Regionen der leichten und
schweren Ketten vermitteln die spezifische Antigenbindung.
Antikörper werden aufgrund ihrer sehr hohen Antigenspezifität in vielen biochemischen und
molekularbiologischen Verfahren eingesetzt, wie zum Beispiel Western Blot. Hier werden
zunächst Proteine gelelektrophoretisch aufgetrennt und anschließend auf eine Membran
transferiert, auf der sie anschließend über spezifische Antikörper detektiert werden können.
Die Antikörperdetektion findet in zwei Schritten statt, daher spricht man hier auch von einer
indirekten Markierung. Zunächst wird die Membran mit einem Primärantikörper inkubiert, der
spezifisch für das zu detektierende Protein ist. Anschließend wird mit einem zweiten
Antikörper inkubiert, der spezifisch an den Fc-Teil des Erstantikörpers bindet und an eine
Peroxidase gekoppelt ist, die nach Zugabe eines Substrats dieses in ein lumineszierendes
Produkt katalysiert. Diese Lumineszenz wird mit einem Röntgenfilm dokumentiert und
markiert also die Stelle auf der Membran, auf die das gesuchte Protein transferiert worden
ist.
Umgekehrt ist das Vorhandensein Pathogen-spezifischer Antikörper im Serum von Patienten
aber auch ein Zeichen für einen vorherigen oder aktuellen Kontakt (= Infektion oder
Immunisierung) mit dem entsprechenden Pathogen. Daher kann hier der Nachweis
spezifischer Antikörper zur Diagnose einer vergangenen oder aktuellen Infektion mit einem
bestimmten Krankheitserreger genutzt werden. Diagnostische Western Blot Analysen waren
z.B. bis zur Einführung PCR-basierender Nachweismethoden das Mittel der Wahl zur
Diagnose einer Infektion mit dem humanen Immundefizienzvirus (HIV). Bei einem solchen
sogenannten diagnostischen Western Blot dient Serum oder Plasma eines Patienten als
Primärantikörper. Das Serum oder Plasma enthält aber eine heterogene Mischung aus
verschiedenen Antikörpern, die spezifisch für diverse Antigene sind. Inkubiert man diese
Antikörpermischung auf einer Membran, auf der verschiedene Proteine des entsprechenden
Krankheitseregers immobilisiert sind, lassen sich so nach Wegwaschen der nicht an die auf
dieser Membran immobilisierten Proteine bindenden unspezifischen Antikörper und
folgender Inkubation des Blots mit einem Zweitantikörper spezifisch für humane
Immunglobuline diejenigen Antikörper des Patienten nachweisen, die spezifisch für den
gesuchten Erreger sind.
Im Rahmen dieses Praktikums soll mittels diagnostischer Western-Blot Analysen
nachgewiesen werden, welche „Patienten“ Kontakt mit Masernviren, dem hochkontagiösen
Erreger der Masern, hatten. Dazu sollen Masern-spezifische Antikörper in „Patienten“-Seren
nachgewiesen werden. Masernviren bestehen aus pleomorphen, umhüllten Partikeln, die ein
bis mehrere Ribonukleoproteinkomplexe (RNP) enthalten können (siehe Abbildung 2).
Abbildung 2: Aufbau eines Masernvirions (nach Flint et al., 2001)
Ein solcher Komplex besteht aus dem viralen Genom und drei weiteren Proteinen:
Nukleokapsid (N, 60kDa), Large-Protein (L (Polymerase), 200kDa) und Phosphoprotein (P,
61
Experiment I2
72kDa). Das Matrix-Protein (M-Protein, 37kDa) ist an die Membran der Virushülle
angelagert, die aus der Wirtszellmembran enstammt und integral das Fusionsprotein (F,
60kDa) und Hämagglutinin (H, 79kDa), zwei Glykoroteine, enthält. Die Antikörper-vermittelte
anti-Masernvirus Immunantwort richtet sich hauptsächlich gegen das Hämagglutinin sowie
das Nukleokapsidprotein.
Western-Blot
(der Versuch beginnt für die Studenten ab Punkt 4. Immunodetektion!)
1.
Proben für den Western-Blot
6
Für den Western-Blot werden 2 x 10 Vero-αHis-Zellen in 10 cm Schalen mit dem
Masernvirus MVNSe-GFP(N) (MOI = 0,1) infiziert und nach 48 h mit 10 ml PBS für 5 min auf
Eis gewaschen und durch Zugabe von 2 ml RIPA-Lysispuffer für 10 Minuten auf Eis
inkubiert. Danach werden die Zellen ein 1,5 ml Eppendorf-Reaktionsgefäß (Eppendorf AG)
überführt und mindestens 10 Minuten bei 13.000 rpm in einer Tischzentrifuge bei 4°C
zentrifugiert und bei -80°C eingefroren. Vor dem Auftragen werden die Proben mit 5 x SDSProbenpuffer versetzt und für 5 Min. bei 95°C denaturiert. Als Negativkontrolle dienen
uninfizierte Vero-αHis-Zellen.
RIPA-Lysispuffer:
10 mM Tris pH 7,4
1% Natriumdeoxycholat
150 mM NaCl
1% Triton X-100
2.
SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
Die Auftrennung von Proteinen erfolgt mit SDS-Polyacrylamid-Gelen.
Die Gele bestehen aus einem unteren 10%igem Polyacrylamid-Trenngel und einem oberen
6%igen Sammelgel.
Die Lösung für ein 10%iges Trenngel setzt sich aus 19,8 ml A. bidest., 16,7 ml einer
30%igen Bisacrylamid-Mischung (Protogel®, national diagnostic), 12,5 ml einer 1,5 M TrisHCl pH 8,8 und 0,5 ml einer 10%igen SDS-Lösung zusammen. Danach werden 500 µl einer
10%igen Ammoniumpersulfat-Lösung und 20 µl TEMED (Bio-Rad Laboratories GmbH)
zugesetzt. Das Trenngel wird bis auf eine Höhe von zirka einem Zentimeter unterhalb des
Taschenformers gegossen. Zur Ausbildung einer planen Oberfläche wird die Gellösung mit
0,2 bis 0,5 ml A. bidest. überschichtet. Das 6%ige Sammelgel setzt sich aus 3,6 ml A.
bidest., 3,4 ml einer 30%igen Bisacrylamid-Mischung (Protogel®, national diagnostic), 2,5 ml
einer 1,0 M Tris-HCl Lösung mit pH 6,8, 0,2 ml einer 10%igen SDS-Lösung, 0,2 ml einer
10%igen Ammoniumpersulfat-Lösung und 20 µl TEMED zusammen. Nach der
Polymerisation des Trenngels wurde das A. bidest. abgegossen, mit der Sammelgel-Lösung
überschichtet und der Taschenformer (Bio-Rad Laboratories GmbH) eingesetzt. Das
polymerisierte Gel wird in eine Doppelelektrophoresekammer (Bio-Rad Laboratories GmbH)
62
Experiment I2
eingespannt und die Kammer mit 1 x WB-Laufpuffer aufgefüllt. 130µl µl der vorbereiteten
Proben (siehe Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.) werden mit
speziellen Gelloader-Spitzen (ART GEL, Molecular Bioproducts Inc.) in die Geltaschen
gefüllt. Die Elektrophorese erfolgt bei 80 -120 Volt für zirka 1,5 Stunden.
10 x WB-Laufpuffer:
1 x WB-Laufpuffer:
25 mM Tris-Base
1 Teil 10 x WB-Laufpuffer
192 mM Glycin
9 Teile A. bidest.
1% SDS
3.
Elektrotransfer von Proteinen
Nach der Gelelektrophorese (siehe Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden
werden. , Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.) der Proteinproben
findet ein Transfer der Proteine aus dem SDS-Polyacrylamid-Gel auf eine PVDF-Membran
nach der Semi-Dry-Transfer-Methode von KYHSE-ANDERSEN (KYHSE-ANDERSEN 1984)
statt. Für den Transfer wird eine Graphitblotapparatur (Fastblot B33/B34 Whatman Biometra,
Biometra GmbH i.L.) verwendet. Nach der elektrophoretischen Trennung der Proteine wird
das Gel abgemessen und 10 Whatman-Filterpapiere (3MM-Papier, Whatman Biometra,
Biometra GmbH i.L.) und eine PVDF-Membran (Bio-Rad Laboratories GmbH) auf die Größe
des Gels zurechtgeschnitten. Die PVDF-Membran wird zur Aktivierung in 100%iger
Methanol-Lösung getränkt. Die Whatman-Filterpapiere und die PVDF-Membran werden
dann anschließend in Transferpuffer getränkt. Der Aufbau der Blotapparatur erfolgt (von der
Kathode zur Anode) nach folgendem Schema:
Anode
5 x Whatman-Filterpapier
PVDF-Membran
SDS-Polyacrylamid-Gel
5 x Whatman-Filterpapier
Kathode
Der elektrophoretische Transfer erfolgt bei 15 V für 60 Min und wird durch Anfärbung der
PVDF-Membran mit Ponceau S-Lösung überprüft. Das Ponceau S kann durch Waschen der
Membran mit PBS wieder entfernt werden.
Das Gel wird anschließend in zirka 0,5 cm breite Streifen geschnitten.
5 x Salze für
Transferpuffer:
25 mM Tris-Base
1 x Transferpuffer:
20% 5 x Salze
20% Methanol
192 mM Glycin
63
60% A. bidest.
Experiment I2
2,63 mM Ponceau S, Na-
Ponceau S-Lösung:
1% Essigsäure
Salz
4.
Immunodetektion von Proteinen auf PVDF-Membranen
Blockieren (1h):
Zur Blockierung unspezifischer Bindungsstellen erfolgt eine Inkubation der PVDFMembranen (2x Masern-Lysat, 2x Negativkontrolle) für eine Stunde bei RT in TBS + 0,5%
Tween (TBS-T) mit 5% Milchpulver (MP).
Waschen (30min):
Es folgen sechs Waschschritte mit TBS-T (jeweils 5 Minuten bei RT)
Seruminkubation (2h):
Anschließend werden zwei Rhesus-Affen Seren je in der Verdünnung 1:500, in TBS-T mit
5% MP aufgenommen und in einer Schale auf die PVDF-Membranen gegeben:
Streifen 1
Streifen 2
Masern-Lysat
Streifen 3
Streifen 4
Negativ-Lysat
Serum
Masernpositiv
Serum
Masernpositiv
Serum
Masernnegativ
Serum
Masernnegativ
Der Ansatz wird auf einer Schwenkapparatur (WT 16, Whatman Biometra, Biometra GmbH
i.L.) für 2h bei RT inkubiert.
Waschen (30min):
Es folgen sechs Waschschritte mit TBS-T (jeweils 5 Minuten bei RT)
Zweitantikörperinkubation (1h):
Anschließend folgt die Inkubation mit dem zweiten Antikörper, ein HRPO-gekoppelter AntiRhesus Antikörper aus der Ziege (Rockland), für 60 Minuten bei RT in einer 1: 10.000
Verdünnung in PBS +1% BSA.
Waschen (30min):
Es folgen sechs Waschschritte mit TBS-T (jeweils 5 Minuten bei RT)
Detektion:
Die Detektion der Proteine erfolgt mittels Chemolumineszenz (Lumilight™, Roche
Diagnostics GmbH) nach Angaben des Herstellers. Hierfür wird die mit ChemolumineszenzLösung bedeckte Membran in eine Plastikfolie gegeben und ein Röntgenfilm (BioMax MR-1,
Kodak GmbH) für 5 bis 60 Sekunden aufgelegt. Die Entwicklung des Films erfolgt mit Hilfe
eines Röntgenentwicklergerätes (Curix 60, Type 9462/106, Agfa Deutschland
Vertriebsgesellschaft mbH & Cie.KG). Da der Proteinstandard („prestained protein marker“,
NEB BioLabs) nicht mit Peroxidase markiert ist, werden dessen Proteine nicht auf dem Film
dargestellt. Durch erneutes Auflegen des Films auf die PVDF-Membran, auf der der
Proteinstandard erkennbar ist, ist die Bestimmung der Größe der Proteine möglich.
64
Experiment I3 -1. Einleitung
Experiment Immunologie I3:
Charakterisierung der adaptiven Immunantwort gegen
Mycobacterium tuberculosis
Dr. Max Bastian (4/3)
Inhalt:
1.
Einleitung
2.
Experimente
3.
Protokolle
4.
Pipettierschemata
5.
weiterführende Literatur
65
Experiment I3 -1. Einleitung
1. Einleitung
Mycobacterium tuberculosis ist der Erreger der Tuberkulose des Menschen. Die
Tuberkulose ist weltweit verbreitet. Nach WHO Schätzungen ist ca. ein Drittel der
Weltbevölkerung, d.h. ca. 2 Milliarden Menschen mit dem Erreger infiziert. Insbesondere
nach Koinfektionen mit HIV kommt es zu schweren, oft letalen Krankheitsverläufen. Daher
ist von der Seuche insbesondere das südliche Afrika, aber auch Asien und Russland
betroffen. Während in westlichen Industrieländern die Inzidenz in den vergangenen fünfzig
Jahren nicht zuletzt aufgrund der Entwicklung antimycobakterieller Antibiotika stetig
gesunken ist, steigen die Fallzahlen in den genannten Regionen. Besondere Sorge bereitet
dabei, das massive Auftreten von multiresistenten Bakterienstämmen, die teilweise durch
keines der gebräuchlichen Antibiotika mehr zu therapieren sind. Angesichts dieser
Entwicklungen wäre ein sicherer, effizienter Impfstoff mehr denn je erforderlich. Ein solcher
Impfstoff steht allerdings nicht zur Verfügung. Bacille-Calmette-Guerin (BCG), der 1921
entwickelte, attenuierte Lebendimpfstoff, schützt zwar vor besonders schweren,
systemischen Tuberkuloseformen im Kindesalter. Er schützt aber nicht gegen die
epidemiologisch bedeutsamste Lungenmanifestation. Die Tatsache, dass 130 Jahre nach
der Erstbeschreibung des Erregers durch Robert Koch nach wie vor kein Impfstoff zur
Verfügung steht, hängt letztlich damit zusammen, dass sich der Erreger im Laufe einer
langen Coevolution an seinen Wirt, den Menschen, hervorragend angepasst hat und
meisterhaft gelernt hat, die verschiedenen Effektormechanismen des Immunsystems zu
umgehen.
Abb 1: Die Immunantwort gegen Mtb
Mykobakterien gelangen über Aerosole in
die Lunge, werden von Alveolarmakrophagen
aufgenommen
und
verursachen eine lokale Entzündung.
Antigenspezifische T Zellen koordinieren
die lokale Reaktion. Es kommt zur
Bildung von Granulomen.
Im inneren, verkäsenden Bereich sind die
Bakterien den Effektorfunktionen des
Immunsystems entzogen. Sie können
dort über lange Zeiträume persistieren.
Bei einer Schwächung des Immunsystems bricht die Struktur auf, infektiöse
Aerosole werden abgehustet. Der
Infektionszyklus ist geschlossen.
Mykobakterien sind ca. 2-3 µm große, säurefeste Stäbchen, die sich durch eine besonders
wachs- und lipidreiche Zellwand auszeichnen. In der Regel werden sie aerogen übertragen.
Sie werden inhaliert und infizieren zunächst Alveolarmakrophagen. Obwohl diese über ein
reiches Armamentarium verfügen, um Bakterien und Pilzsporen zu inaktivieren, gelingt es
den Mykobakterien, die Makrophagen umzuprogrammieren. Sie gelangen ins Phagosom
und persistieren dort, wobei sie die Ansäuerung und Reifung des Phagosoms aktiv
66
Experiment I3 -1. Einleitung
inhibieren. Gleichzeitig provozieren sie eine lokale Entzündungsreaktion, im Verlauf derer
Granulozyten und Monozyten in das infizierte Gewebe einwandern. Dendritische Zellen
verbringen antigenes Material, bzw. lebende Bakterien in den lokalen Lymphknoten, wo es
zur Aktivierung antigenspezifischer T Zellen kommt. Diese T Zellen wandern zurück ins
infizierte
Gewebe
und
koordinieren
dort
die
lokale
Entzündungsreaktion.
Das
Schlüsselzytokin ist hierbei Interferon-γ. Unter anderem durch die Wirkung dieses
prototypischen
T
Helfer
1
Zytokines
kommt
es
zur
Bildung
von
Granulomen,
hochdynamischen, multizellulären Strukturen, die einen sehr typischen Aufbau haben: In der
Mitte befindet sich ein stark hypoxischer Bereich mit zahlreichen, nekrotischen Zellen. Dieser
zentrale Bereich entwickelt im Lauf der Zeit eine amorphe, käseartige Konsistenz. Der
Bereich enthält in diesem Stadium keine lebende Zellen mehr, wohl aber lebende
Mykobakterien, die in dieser sauerstoffarmen Umgebung in eine latente Phase übertreten.
Um den inneren Bereich findet sich ein dichter Ring an mehrkernigen, sogenannten
Langerhans’schen Riesenzellen, eine spezialisierte Form von Makrophagen. Dieser innere
Zellring wird von einem Wall an Lymphozyten und Gewebsmakrophagen umgeben. Obwohl
derartige Granulome über lange Zeiträume im Gewebe liegen und sich in Ort und Größe
kaum zu verändern scheinen, unterliegt insbesondere der äußere Zellwall einem ständigen
Wandel. Lymphozyten und Monozyten wandern ein, migrieren innerhalb des Gewebes,
werden apoptisch, müssen ersetzt werden etc. Ständig gelangen dabei aktive Mykobakterien
aus dem inneren, verkäsenden Bereich in die peripheren, zellulären Bereiche und müssen
dort durch zytotoxische T Zellen oder aktivierte Makrophagen abgetötet werden. Insofern ist
die Eindämmung der Bakterien im Inneren des Granuloms ein äußerst aktiver Prozess. Ist
die Dynamik des Granuloms gestört –sei es durch eine virus- oder altersbedingte
Immunsuppression (z.B. HIV) oder durch andere Faktoren (z.B. Alkoholismus)– kommt es
zu einem Aufbrechen der Struktur. Insbesondere in der Lunge gelangen dann lebende
Mykobakterien in die luftführenden Atemwege, sie werden abgehustet und werden in Form
von bakterientragenden Aerosolen von einem nächsten Individuum eingeatmet.
Aus dem engen Zusammenhang zwischen einer HIV-infektion und dem Auftreten einer
klinischen Tuberkulose lässt sich ermessen, welche wichtige Rolle insbesondere CD4positive T Helferzellen bei der Immunabwehr gegen M.tuberculosis und eben vor allem bei
der Aufrechterhaltung der Granulomstruktur innehaben. Allgemein wird die Bildung von
Granulomen in erster Linie als Schutzmechanismus des Immunsystems verstanden, und in
der Tat ist die schwerste, klinische Form der Tuberkulose, die Miliartuberkulose –vulgo „die
gallopierende Schwindsucht“– durch das Fehlen granulomatöser Strukturen gekennzeichnet.
Trotzdem nutzt der Erreger diese Struktur zur Aufrechterhaltung der Infektion. Er ist im
inneren, verkäsenden Bereich den Effektormechanismen des Immunsystems weitgehend
entzogen. Daher nimmt das Granulom und die zur Bildung des Granuloms erforderlichen T
Zellen eine Schlüsselstellung in der Infektionsstrategie des Erregers ein. In diesem Sinne
wurde kürzlich gezeigt, dass immundominante T Zellepitope von M.tuberculosis eine
geringere Sequenzvariabilität aufweisen als beispielsweise essentielle Strukturproteine oder
Enzyme.
Das
deutet
daraufhin,
dass
Mykobakterien nicht
nur
effiziente
Evasionsmechanismen entwickelt haben, um der Immunantwort zu entgehen, sondern dass
67
Experiment I3 -1. Einleitung
sie die T zellvermittelte Immunantwort nachgerade für die Schaffung ihrer Persistenznische
benötigen.
Bislang waren die Strategien zur Entwicklung eines neuen Tuberkuloseimpfstoffes in erster
Linie
durch
die
Vorstellung
geprägt,
man
müsse
möglichst
starke,
Interferon-γ
sezernierende, antigenspezifische T Zellen induzieren. Mittlerweile zeichnet sich ab, dass
diese Herangehensweise möglicherweise zu kurz greift, denn auch die natürliche Infektion
induziert starke Interferon-γ dominierte TH1-Antworten. Trotzdem führt genau dies eben nicht
zur Elimination des Erregers und mithin zu einem Unterbruch der Infektionskette, sodern
lediglich zur jahrzehntelangen Persistenz des Erregers. Ein Impfstoff, der das Potential
hätte, die Tuberkulosepandemie zu kupieren, darf daher nicht einfach nur die natürliche
Infektion nachahmen, er müsste „better than nature“ sein. Im Moment gibt es keine klare
Vorstellung, wie das zu erreichen wäre. Obwohl seit der Erstbeschreibung des Erregers die
biomedizinische Forschung eine ganze Reihe von Quantensprüngen vollzogen hat, sind die
hochkomplexen Zusammenhänge zwischen Mykobakterien und
dem menschlichen
Immunsystem nur in Ansätzen verstanden. Es wird noch viel Detailarbeit in relevanten
Tiermodellen erfordern, insbesondere die Zusammenhänge, die zur Ausprägung des
verkäsenden Granulomes führen, besser zu verstehen. Umgekehrt ist dies die
Voraussetzung für die Entwicklung von Impfstrategien, die die Granulombildung verhindern
und damit dem Erreger seine Persistenznische entziehen.
In diesem Zusammenhang untersuchen wir in unserer Arbeitsgruppe mykobakterienspezifische T Zellantworten in sensibilisierten Meerschweinchen. Ziel ist zum einen,
mykobakterielle Antigene zu identifizieren, die von den Mykobakterien verwendet werden,
um TH1 Antworten zu induzieren, die –wie oben ausgeführt– zur Bildung von Granulomen
beitragen. Zudem soll das Meerschweinchenmodell verwendet werden, um anschließend die
funktionelle Rolle dieser T Zellen untersuchen zu können. Ziel unseres Praktikumsteils ist
es, einige der unserer Arbeit zugrundeliegenden Konzepte vorzustellen und einige
Experimente durchzuführen, die wir in diesem Zusammenhang verwenden.
68
Experiment I3 -2. Experimente
2. Experimente
Experiment 1 – T Zellassay:
Es soll die T Zellantwort auf mykobakterielle Antigene untersucht werden. Im Gegensatz zu
B Lymphozyten, die ihre Antigene in löslicher Form binden können, erkennen T Zellen ihr
Antigen immer im Zusammenhang mit einem antigenpräsentierenden Molekül auf der
Zelloberfläche von anderen Zellen. Im Fall von CD8-positiven T Zellen sind dies MHC-I
Moleküle, die in erster Linie antigenes Material aus dem Zytosol binden und präsentieren. Im
Fall von CD4-positiven T Helferzellen sind dies MHC-II Moleküle, die ihrerseits in erster Linie
phagozytiertes, exogenes Material aus dem endosomalen Kompartment binden und
präsentieren. Erkennen T Zellen „ihr spezifisches
Antigen“ reagieren sie je nach
Funktionszustand mit Proliferation oder Freisetzung von Effektormolekülen, wie z.B.
Zytokinen oder zytotoxischen Molekülen. In unserem Experiment untersuchen wir „zentrale T
Gedächniszellen“.
Diese Zellen beginnen nach einer Antigenstimulation heftig zu
proliferieren. Als Meßparameter verwenden wir im vorliegenden Experiment daher die
Zellproliferation.
Dazu gewinnen wir Blut von BCG-immunisierten Meerschweinchen. Aus dem Blut isolieren
wir mittels Ficoll-Dichtegradientenzentrifugation PBMCs. Das Akronym steht für Peripheral
Blood Mononuclear Cells. Diese Zellfraktion enthält damit –in Abgrenzung zu
polymorphkernigen Granulozyten und kernlosen Erythrozyten– alle mononukleären Zellen
aus dem peripheren Blut, das sind in erster Linie B- und T-lymphozyten, Monozyten und in
geringem Maße auch dendritsche Zellen. Damit sind in der Zellfraktion alle Zellen enthalten,
die wir für das Experiment benötigen: Die T Zellen stellen die Population dar, die wir
untersuchen wollen, während Monozyten und B Zellen sehr effizient Antigene aufnehmen
und auf ihren MHC-Molekülen präsentieren können. Um die Proliferation der T Zellen
messen zu können, färben wir alle Zellen mit CFSE (Carboxy-Fluorescin-Succimidyl-Ester),
einem grünen Fluoreszensfarbstoff, der die Zellmembran permeiert und über eine Reaktion
mit freien Aminogruppen kovalent an membranständige sowie zytosolische Moleküle
gebunden wird. Während der Mitose verteilt sich der Fluoreszenzfarbstoff zu gleichen Teilen
auf die Tochterzellen. Die daraus resultierende Abnahme der Fluoreszenz kann im
Durchflußzytometer quantifiziert werden und ist ein Maß für die Proliferationsaktivität der
Zellen.
Zur Untersuchung der antigenspezifischen Immunantwort nehmen wir die aufgereinigten und
gefärbten T Lymphozyten in einer sterilen Mikrotiterplatte in Kultur und geben
mykobakterielle Antigene hinzu. In unserem Fall verwenden wir a) ein Gesamtextrakt von
BCG – dieses Material wird hergestellt, indem die Bakterien mit Ultraschall behandelt
werden und anschließend nichtlösliches Material abzentrifugiert wird; b) Tuberkulin – hierbei
handelt es sich um wasserlösliches, hitzinaktiviertes Kulturmaterial, das durch eine
Proteinfällung aufkonzentriert wurde; sowie c) einen Lipidextrakt von BCG – dieses Material
69
Experiment I3 -2. Experimente
wird gewonnen, indem Kulturmaterial eingetrocknet wird und anschließend Lipide und
Lipopeptide mit einem Chloroform:Methanol-gemisch herausgelöst werden. Als
Positivkontrolle verwenden wir PHA, Phytohämagglutinin, ein unspezifisches Mitogen. Als
Negativkontrolle verwenden wir einen Ansatz, der nur Medium und kein Antigen enthält, und
zum anderen ein Lysat von Salmonellen, einem Erreger, dem die Tiere bislang nicht
ausgesetzt sein sollten. Wir geben die Antigene zu den Zellen hinzu und inkubieren die
Zellen für vier Tage bei 37°C und 5% CO2. Nach dieser Inkubationsphase untersuchen wir
die Proliferation im Durchflußzytometer.
Zur Vorbereitung des Experimentes sind die folgenden Protokolle: I – Ficoll-aufreinigung, II
– CFSE-Färbung sowie III – T Zellassay, sowie das Pipettierschema I – Proliferationsassay
zu beachten.
Experiment 2 – Antigenanalyse:
Um zu verstehen, womit wir die T-Zellen stimuliert haben, wollen wir in einem zweiten Schritt
die verwendeten Antigenpräparationen mittels SDS-PAGE und anschließendem Westernblot, bzw. mittels Dünnschichtchromatographie untersuchen. Dazu gießen wir entsprechend
der Anweisung 12%-ige SDS-Gele und beladen je zwei Gele mit a) Gesamtextrakt von BCG,
b) Tuberkulin, c) Lipidextrakt von BCG und d) dem Gesamtlysat von Salmonella
typhimurium. Anschließend lassen wir die Antigene im elektrischen Feld wandern. Sobald
die Migrationsfront den unteren Gelrand erreicht hat, unterbrechen wir den Lauf. Jeweils ein
Gel wird mit Coomassie Brillantblue angefärbt. Das andere wird auf eine Nitrocellulosemembran geblotted. Die unspezifische Proteinbindung der Nitrocellulose wird abgeblockt.
Immunogene Antigene werden anschließend mittels Westernblot detektiert. Als Quelle von
Primärantikörpern verwenden wir Serum von BCG-immunisierten Meerschweinchen.
Gebundene Antikörper werden anschließend mit einem Peroxidase-gekoppelten
Sekundärantikörper und einem entsprechenden Farbsubstrat sichtbar gemacht.
Parallel dazu untersuchen wir alle Antigene mittels Dünnschichtchromatographie. Hierfür
verwenden wir Silikatplatten, die mit einem Fluoreszenzfarbstoff versetzt sind. Wir tragen je
5 µl Antigenlösung auf und geben die Platte in eine Migrationskammer, deren Boden bis zu
einem Zentimeter mit einem Chloroform:Methanol gemisch bedeckt ist. Sobald die
Migrationsfront ca. 1 cm vom Plattenende entfernt ist, unterbrechen wir den Lauf. Wir
trocknen die Platte unter der chemischen Abzugshaube und untersuchen das Punktmuster
unter der UV-lampe.
Zur Vorbereitung dieser Experimente sind die Protokolle IV – SDS-PAGE und Westernblot
und V – Dünnschichtchromatographie, sowie die Pipettierschemata II – Antigenanalyse und
III – Dünnschichtchromatographie zu beachten.
70
Experiment I3 -2. Experimente
Experiment 3 – Infektionsversuch:
Im dritten Experiment wollen wir untersuchen, wie Mykobakterien in Makrophagen
eindringen. Dazu färben wir BCG mit einem lipophilen Fluoreszenzfarbstoff. Wir
präinkubieren die Bakterien für eine Stunde mit Serum von BCG immunisierten
Meerschweinchen, das mykobakterienspezifische Antikörper enthält. Anschließend geben
wir präinkubierte, bzw. nichtpräinkubierte Bakterien zu Meerschweinchenmakrophagen.
Nach Übernachtinkubation waschen wir nicht eingedrungene Bakterien ab, fixieren die
Zellen mit 4% Formaldehyd, permeabilisieren die Zellen und inkubieren sie mit einem
Antikörper das endosomale Kompartment anfärbt. Anschließend untersuchen wir die
Makrophagen mittels Fluoreszenzmikroskopie.
Zur Vorbereitung dieses Experimentes sind die Protokolle VI – Bakterienfärbung und VII –
intrazelluläre Antikörperfärbung, sowie das Pipettierschema IV –Fluoreszenzmikroskopie zu
beachten.
Zeitplan:
Montag – Tag 1:
–
–
–
Ficoll Dichtegradientenzentrifugation
CFSE Färbung
Ansetzen des Proliferationsassays
–
Bakterienfärbung und Infektion von Makrophagen
Dienstag – Tag 2:
–
SDS-PAGE
–
Dünnschichtchromatographie
–
intrazelluläre Färbung von Makrophagen
–
Fluoreszenzmikroskopie
Donnerstag – Tag 3:
–
Durchflußzytometrische Analyse der T Zellproliferation
–
Entwicklung des Westernblots
–
Abschlußbesprechung
71
Experiment I3 -3. Protokollee
3. Protokolle
Protokoll I – Ficoll gradient PBMC isolation
1. Material:
1.
Anti-coagulant: e.g. PBS including 10 mM Sodium Citrate
2.
Ficoll Solution: e.g. Ficoll-PaqueTM Plus GE Healthcare (density of 1.077 g/ ml; GE
Healthcare 17-1440-03)
3.
Lysing solution
Ammonium chloride (NH4Cl)
Potassium bicarbonate (KHCO3)
EDTA
H2O dist
0.15M
10mM
0.1mM
8.29 g
1g
37 mg
q.s. 1 l filter with 0.45µm filter, store at RT.
+
4.
Wash buffer: PBS/ 2% FCS
2. Method:
1. Equilibrate 15 ml of Ficoll in a 50 ml Falcon tube to room temperature (RT).
2. Carefully overlay 15 ml Ficoll with up to 30 ml of uncoagulated whole blood mixed 1:1 with
PBS
3. Centrifuge 30 min at RT at 500xg, switch off break
4. Carefully aspirate buffy coat from the interphase
5. Centrifuge for 10 min at 1000xg
6. Discard supernatant, resuspend cell pellett in 15 ml wash buffer
7. Centrifuge for 10 min at 200xg (The slow centrifugation step is required to remove
platelets)
8. OPTIONAL: Discard supernatant; if pellett contains erythrocytes proceed with ammonium
chloride lysis, otherwise go to step 11:
9. Resuspend pellett in 2 ml Lysing solution
10. Allow the red cells to lyse for ~ 10 min at RT, do not extend this step too much because
PBMCs might suffer from prolonged incubation
11. Add 13 ml wash buffer, centrifuge for 10 min at 400xg
12. Resuspend pellett in appropriate amount of medium and count.
72
Experiment I3 -3. Protokollee
Protokoll II – CFSE staining
Principle:
5(6)-carboxyfluorescin diacetate N succinimidyl ester (CFSE) diffuses into cells, intracellular esterases
remove the acetate residues. This renders the dye fluorecent and inable to leave the cell. It associates
with aminogroups and distributes evenly during mitosis.
1. Material:
1. 37°C waterbath
2. PBS
3. PBS/ 2% wash-serum
4. CFSE stock (Alexis, HLX-610-030-M025, box 48 –70°C) is aliquoted in 10 µl at 5mM in
DMSO, working aliquots contain 10 µl of 0.5 mM CFSE in DMSO working aliquots are
finally diluted 1:250 into PBS (without serum)
2. Method:
7
1. wash PBMC in PBS, resuspend thoroughly to 1x10 ¢/ ml
2. add CFSE to a final concentration of 2.0 µM
3. mix well by vortexing
4. incubate ~ 10’ at 37°C in a preheated waterbath
5. fill tube completely with PBS/ 2% wash-serum
6. wash cells twice with PBS/ 2% wash-serum, resuspend in complete medium
Note: Staining at 0.5-2.0 µM CFSE allows for additional staining with PE-labeled antibodies. Still,
additional Fl2-%Fl1 compensation is necessary!
73
Experiment I3 -3. Protokollee
Protokoll III – T cell assay
1. Material:
1
1. T cell medium (RPMI 1640; 10%FCS ; Pen/Strep; L-Glu)
2. 96 rd bottom cell culture plates
3. flow cytometer
4. PHA, e.g. Sigma-AldrichL1668-5MG
5. antigens
2. Method:
5
1. Wash and adjust Ficoll-purified, CFSE stained PBMCs to 2 x 10 cells/ml
2. Put the appropriate antigen into the corresponding well (e.g. dilute the respective antigen
to a standard concentration of 20 µg/ml and add 50 µl to the appropriate well)
5
3. Add 1x10 PBMCs in 50 µl to the corresponding well (final volume 100 µl)
4. Incubate cells for 5 days at 37°C, 5% CO2, moist saturated
5. Harvest cells and analyze for CFSE dilution by flowcytometry
Notes: if only few T cells are available, reduce set up from triplicates to duplicates, reduce cell
numbers while maintaining proportions ; additional staining for surface markers is possible
1
Alternatively, use autologous guinea pig serum.
74
Experiment I3 -3. Protokollee
Protokoll IV – SDS PAGE and Westernblot
I. SDS-PAGE
1. Material:

4 x lower buffer: 1.5 M Tris/ HCl (90.85 g/ 500 ml)
0.4% SDS (2 g/ 500 ml)  adjust to pH 8.8

Upper buffer:

30 % Acrylamide/ Bisacrylamide (37.5/ 1); Boehringer Mannheim

10 % APS (Ammonium Persulfate), 1 g APS ad 10 ml H2O

TEMED reagent, BioRad

H2O saturated Isobutanol

5 x Electrode buffer:
15.1 g Tris base
94.0 g Glycine
50 ml 10% SDS  add 1000 ml H2O, adjust to pH 8.3

2x loading buffer:
1.7 ml Upper buffer
2.0 ml Glycerol
4.5 ml 10% SDS
1.0 ml β-Mercaptoethanol
0.8 ml Bromphenol blue

Coomassie stain:
0.5 g Coomassie Brillant Blue R250
10 ml Acetic Acid
45 ml Methanol
45 ml H2O

Destain:
10 ml Acetic Acid
90 ml H2O

Gel chamber, glass plates, spacers

power supply
0.5 M Tris/ HCl (30.25 g/ 500 ml)
0.4% SDS (2g/ 500 ml)  adjust to pH 6.8
2. Method:
1. Clean and assemble the glass plates into the running device, it’s essential to wear gloves
throughout the whole casting process
2. Mix the Acrylamide Polymer according to the following scheme:
10% SDS-gel
H2O
4x lower buffer
30 % AC/BAC
10 % APS
TEMED
2 gels
6.20 ml
3.75 ml
5.00 ml
150 µl
20 µl
3. Mix the components in the order shown. Polimerization will start as soon as the TEMED
has been added. Carefully pour the solution in the gap between the glass plates.
4. Overlay the polymer with H2O-saturated isobutanol
5. Let the gel polymerize for 45‘ at RT
6. After polymerization pour off the overlay and rinse the gel with deionized H2O , remove
any remaining water with a paper towel
7. Mix the stacking gel according to the following scheme:
75
Experiment I3 -3. Protokollee
stacking gel
H2O
Upper buffer
30% AC/ BAC
10% APS
TEMED
2 gels
3.00 ml
1.25 ml
0.625 ml
150 ml
20 ml
8. Mix the components in the order shown. Polimerization will start very rapidly as soon as
the TEMED has been added. Pour the solution and immediately insert the comb into the
gap between the glass plates.
9. Let the stacking gel polymerize for 30‘ at RT
10. Remove the comb and add the 1x running buffer into the upper and lower buffer
reservoires, rinse the slots with a syringe and a needle
Preparation and loading of the protein samples:
11. Dilute protein samples 1:2 in the 2x loading buffer and denature sample for 5‘ at 95°C
12. Centrifuge samples once at high speed to collect the solution at the bottom of the tube
13. Load samples unto the bottom of the slots (10-slot comb: one slot will hold ~ 20 ml), don’t
forget the molecular weight marker (~ 5 ml)
14. Connect the running device to the power supply and run the gel with 70–100 V
Coomassie stain:
15. Prepare Coomassie staining bath: Methanol 450 ml; Acetic Acid 75 ml; Coomassie Brillant
Blue R250 1.25 g  add H2O to 1 l
16. Stain the gel for 1-2 h in Comassie stain
17. Destain the gel in destaining solution o/n: Methanol 450 ml; Acetic Acid 75 ml add H2O to
1l
II.
Transfer of proteins to the nitrocellulose membrane
1. Material/ Reagents:

Anode Solution 1:
0.3 M Tris/ HCl (3.63 g/ l)
20% Methanol (200 ml/ l)  adjust to pH 10.4

Anode Solution 2:
0.025 M Tris/ HCl (0.3 g/ l)
20% Methanol (200 ml/ l)  adjust to pH 10.4

Cathode Solution:
0.04 M e-Amino-n-capronic Acid (5.2 g/ l)
20% Methanol (200 ml/ l)  adjust to pH 7.6

Nitrocellulose:

Filter paper:
Protran Nitrocellulose 0.45 mm, BA 85, Fa. Schleicher & Schuell
Whatman No1, Standard; Fa. Merk
76
Experiment I3 -3. Protokollee
2. Method:
1. Prepare filter paper and nitrocellulose membrane in the size of the SDS gel
2. Assemble the blotting sandwich according to the following scheme:
→
→
→
→
→
2 filter sheets soacked with Anode Solution 1
1 filter sheets soacked with Anode Solution 2
Nitrocellulose soacked with Anode Solution 2
SDS gel
3 filter sheets soacked with Cathode Solution
3. Squeeze out any air bubbles and place the sandwich into the blotting chamber
2
4. Apply a current of 0.8 mA/ cm  1 minigel ~ 47 mA; let it blot for ~ 2 hrs
III.
Developing the blotted nitrocellulose membrane
1. Material/ Reagents:

Ponceau S Solution: 0.1% Ponceau S red in 5% Acetic Acid

Blocking Buffer: 500 ml PBS
2g
Skim Milk Powder
 adjust to pH 7.4


1st Antibody: 1:10 prediluted serum of BCG sensitized guinea pigs
2nd Antibody: goat a guinea pig IgG, horse-raddish peroxidase conjugated,


3-Amino-9-Ethylcarbazol (AEC) tablets; Sigma-Aldrich (A-6926)
Substrate buffer: 0.05 M Sodium acetate
 adjust to pH 5.0
3% H2O2 solution (Sigma Product No. H-1009)

2. Method:
1. Transfer the blotted nitrocellulose membrane to a tray containing Ponceau S Solution,
incubate it for ~ 5 min
2. when the bands are clearly visible you may take a picture; mark the bands of the
molecular weight marker with a pencil
3. Pour of the Pon S and add ~ 15 ml blocking buffer
4. block the blotted membrane over night at RT
5. Pour of the blocking buffer and add 5 ml blocking buffer containing the 1st Ab ( 1:10
diluted guinea pig serum)
6. Incubate membrane for 1 hr at RT
7. Pour of the 1st Ab and wash the membrane with blocking buffer 3x for 10 min at RT
8. Pour of any remaining blocking buffer and add 5 ml blocking buffer containing the 2nd Ab
HRP
1:5000 diluted in blocking buffer)
(goat a gpIgG
9. Incubate it for 2 hrs at RT
10. Pour of the 2nd Ab and wash the membrane with blocking buffer 3x for 10 min at RT
11. Wash the membrane 1x with PBS for 10 min at RT
12. Wash the membrane 1x with substrate buffer for 5 min at RT
13. Prepare the substrate: Dissolve 1 Tablett of 3- Amino-9- Ethylcarbazol (AEC) in 3 ml DMF.
Add 300 µl of resolved AEC stock solution to 5 ml of substrate buffer. Add 25 μl of fresh
3% hydrogen peroxide immediately prior to use.
14. ncubate the membrane until the specific bands appear in a dark violett colour
77
Experiment I3 -3. Protokollee
Protokoll V – Thin Layer Chromatography
1. Material/ Reagents:



Solvent:
180 ml
Chloroform
75 ml
Methanol
12 ml
H2O
®
Thin Layer Plates: TLC LuxPlate Silica gel 60 F254 (Merck Darmstadt; # 1.05802.0001)
UV-lamp
2. Method:
1. Insert filter paper into a beaker glass and fill in chloroform:methanol:water (65:25:4) until
the bottom is covered, let the chamber equilibrate for about 1 hour.
2. Prepare a thin layer plate and mark the start line about 1 cm above the lower rim of the
plate with a soft pencil
3. Add the samples (max 5 µl per spot) and let the material dry completely; if more material
should be added, let the solvent dry and apply additional 5 µl
4. Put the plate into the chamber such that the solvent does not reach the samples; close the
lid of the chamber
5. Let the samples migrate by solvent drag for about 30-45 min until the front is about 1 cm
below the upper rim of the plate.
6. Mark the migration front with a soft pencil and let the plate dry.
7. Analyze the plate under a UV-lamp.
8.
Protokoll VI – PKH26 staining of BCG
1. Material/ Reagents:

PKH-26 dye, Sigma-Aldrich (# PKH26GL)

PBS/ 0.5% FCS

FCS
2. Method:
1. resuspend BCG bacteria in 1 ml PBS.
2. centrifuge at 10.000 x g for 10 min, carefully aspirate supernatant
3. thouroughly resuspend bacterial pellet in 500 µl Diluent C
4. prepare a working dilution of PKH26 (add 1 µl PKH-26 dye to 500 µl Diluent C), mix well
5. add the working dilution to the resuspended cell pellet
6. incubate 5 min at toom temperature
7. add 500 µl FCS to stop the reaction
8. incubate 5 min at room temperature
9. centrifuge the bacteria as in step 2
10. resuspend the bacteria in cell culture medium
78
Experiment I3 -3. Protokollee
Protokoll VII – intracellular macrophage staining
1. Material/ Reagents:

8-chamber slides

PBS/ 0.5% FCS

4% formaldehyde

permeabilization buffer: PBS/ 1% saponin/ 0.5 % FCS

anti-LAMP
FITC
conjugate
2. Method:
1. Remove medium supernatant.
2. Wash preincubated, adherent macrophages twice with 250 µl PBS/ 0.5% FCS.
3. Carefully remove wash buffer and add 4% formaldehyde, incubate 5 min.
4. Wash with 250 µl PBS/ 0.5% FCS.
5. Add 250 µl permeabilization buffer. Incubate for 5 min at room temperature.
FITC
6. Remove buffer, add 50 µl prediluted anti-LAMP
buffer)
conjugate (1: 500 in permeabilization
7. Incubate 30 min at 4°C
8. Wash twice with 250 µl permeabilization buffer.
9. Remove plastic wall
10. Add 20 µl glycerol and carefully add cover slip
11. Fix cover slip with nail polish ( dark magenta; Rossman # 45.7765)
12. Analyze under fluorescence microscope
79
Experiment I3 -4. Pipettierschemata
4. Pipettierschemata
Blatt I – Proliferationsassay
Zellen:
6
Zellen
(x10 )
PBMCs MS I
PBMCs MS II
PBMCs MS III
PBMCs MS IV
Assay:
5
PBMCs: CFSE gefärbt (2.0 µM); 1x10 / well
Medium: SF-IMDM; 5% autolog Serum
Waschmedium: PBS/ 0.5% FCS
Antigene:
Arbeitskonzentration:
PHA (0.5 mg/ ml)
……………………………………… 1 µg/ ml
BCG-lysat (10 mg/ ml) ……………………………………… 10 µg/ ml
PPD (300.000 IU/ ml)
………………………………… 30 IU/ ml
…………………………… 10 µg/ ml
LipidextraktBCG (10 mg/ml)
Salmonellenlysat (10 mg/ ml)
…………………………… 10 µg/ ml
Plattenschema:
1-2
3-4
5-6
7-8
A
Medium
Medium
Medium
Medium
B
PHA
PHA
PHA
PHA
C
BCG-lysat
BCG-lysat
BCG-lysat
BCG-lysat
D
PPD
PPD
PPD
PPD
E
total Lipid
total Lipid
total Lipid
total Lipid
F
Salmonella-lysat
Salmonella-lysat
Salmonella-lysat
Salmonella-lysat
9-10
11-12
G
H
MS I
MS II
MS III
MS IV
Zellen:
......................................................................................................................................
5
6
15x (1x10 ¢ in 50 µl) = 1.5 x10 ¢ in 750 µl T¢ medium (10% autolog. Serum)
......................................................................................................................................
......................................................................................................................................
......................................................................................................................................
Antigene:
......................................................................................................................................
PHA: 10x (0.1 µg in 50 µl) = 1 µg (d.h. 2 µl der stock-lösung) in 500 µl
......................................................................................................................................
BCG-lysat: 10x (1µg in 50 µl) = 10 µg in 500 µl
......................................................................................................................................
......................................................................................................................................
PPD: 10x (3 IU in 50 µl) = 10 µl working-stock (1:100 Vorverdünnung) in 500 µl
......................................................................................................................................
Total-lipid: 10x (1 µg in 50 µl) = 10 µg (d.i. 1 µl des working stock) in 500 µl
......................................................................................................................................
Salmonellen-lysat: 10x (1µg in 50 µl) = 10 µg in 500 µl
......................................................................................................................................
......................................................................................................................................
......................................................................................................................................
..................................................
80
Experiment I3 -4. Pipettierschemata
Blatt II – Antigenanalyse
Probenaufbereitung:
1. nimm 50 µl BCG lysat und gib 50 µl 2x loading dye hinzu
2. nimm 20 µl PPDtub12 in 100 µl 2x loading dye auf
3. Trockne 200 µg total lipidBCG ein und nimm in 100 µl 2x loading dye auf
 lade jeweils 15 µl pro slot
SDS-PAGE:
1. SDS-Gel mit non-reduzierendem SDS-Puffer: Coomassie / Blot o/n bei 30
mA;
2. Block: 2h in PBS/Tw20/2%MP geblockt;
3. 1st Antikörper: 1:10 sensibilisiertes Meerschweinchen-serum; 1h RT
4. 2nd Antikörper:
1:1000 anti-gpIgGHRP; 1 h RT
5. AEC-Entwicklung
Gel-belegung:
slot
Probe
1
–
2
3
marker BCG lysat
4
–
5
PPD
6
–
7
TLBCG
8
marker
9
–
10
–
......................................................................................................................................
......................................................................................................................................
......................................................................................................................................
Blatt III – Dünnschichtchromatographie
Probenaufbereitung:
gib jeweils
a.
b.
c.
5 µl BCG lysat
5 µl PPDtub12
5 µl LipidextraktBCG auf die entsprechend markierten Bereiche der TLC Platte
TLC:
1.
2.
3.
4.
stelle die Platte in eine mit Chloroform:Methanol:H2O (60:25:4) vorbereitete
Migrationskammer
lass die Antigene wandern, bis die Lauffront ca 1cm unterhalb des Plattenrandes steht
trockne die Platte und untersuche das Bandenmuster unter der UV-lampe
bestäube die Platte mit Ninhydrin oder Phosphomolybdän und erhitze die Platte vorsichtig
mit dem Bunsenbrenner; scanne das Ergebnis
Platten-belegung:
slot
Probe
1
–
2
BCG lysat
3
PPD
4
TLBCG
....................................................................................................................................................................
....................................................................................................................................................................
....................................................................................................................................................................
....................................................................................................................................................................
81
Experiment I3 -4. Pipettierschemata
Blatt IV – Fluoreszenzmikroskopie
Zellen:
6
Zellen
(x10 )
Mφ MS I
Mφ MS II
Bakterien:
 Nimm ein Aliquot BCG und färbe die Zellen entsprechend Protokoll VI
 inkubiere die Bakterien für 1 h ± Serum von BCG sensibilisierten Meerschweinchen
Assay:
Medium: SF-IMDM; 5% FCS
Waschmedium: PBS/ 0.5% FCS
1.
2.
3.
4.
5
Gib 1x10 Mφ in 200 µl Kulturmedium
Gib 0, 5, 10, 50 µl gefärbte Bakteriensuspension hinzu
Inkubiere die Zellen o/n bei 37°C 5% CO2
Wasche und färbe die Zellen wie im Protokoll VII beschrieben
Platten-belegung:
slot
– serum
+ serum
1
–
–
2
5 µl
5 µl
3
10 µl
10 µl
4
50 µl
50 µl
....................................................................................................................................................................
....................................................................................................................................................................
....................................................................................................................................................................
....................................................................................................................................................................
....................................................................................................................................................................
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....................................................................................................................................................................
....................................................................................................................................................................
....................................................................................................................................................................
..............................................................................................................................................
82
Experiment I3 -5. Weiterführende Literatur
5. Weiterführende Literatur
1.
The success and failure of BCG - implications for a novel tuberculosis vaccine
P. Andersen and T. M. Doherty; Nat Rev Microbiol; 2005 (Vol. 3, pp 656-62)
Over the past 50 years, the Mycobacterium bovis bacille Calmette-Guerin (BCG) vaccine against tuberculosis
(TB) has maintained its position as the world's most widely used vaccine, despite showing highly variable efficacy
(0-80%) in different trials. The efficacy of BCG in adults is particularly poor in tropical and subtropical regions.
Studies in animal models of TB, supported by data from clinical BCG trials in humans, indicate that this failure is
related to pre-existing immune responses to antigens that are common to environmental mycobacteria and
Mycobacterium tuberculosis. Here, we discuss the potential mechanisms behind the variation of BCG efficacy
and their implications for an improved TB vaccination strategy.
2.
Tuberculosis vaccines - an update
P. Andersen; Nat Rev Microbiol; 2007 (Vol. 5, pp 484-7)
The current tuberculosis (TB) vaccine Mycobacterium bovis bacillus Calmette-Guérin (BCG) is the most widely
used vaccine worldwide, but it does not prevent the establishment of latent TB or reactivation of pulmonary
disease in adults. Peter Andersen looks at the progress of the candidates to improve or replace BCG.
3.
Human T cell epitopes of Mycobacterium tuberculosis are evolutionarily hyperconserved
I. Comas, et al.; Nat Genet; 2010 (Vol. 42, pp 498-503)
Mycobacterium tuberculosis is an obligate human pathogen capable of persisting in individual hosts for decades.
We sequenced the genomes of 21 strains representative of the global diversity and six major lineages of the M.
tuberculosis complex (MTBC) at 40- to 90-fold coverage using Illumina next-generation DNA sequencing. We
constructed a genome-wide phylogeny based on these genome sequences. Comparative analyses of the
sequences showed, as expected, that essential genes in MTBC were more evolutionarily conserved than
nonessential genes. Notably, however, most of the 491 experimentally confirmed human T cell epitopes showed
little sequence variation and had a lower ratio of nonsynonymous to synonymous changes than seen in essential
and nonessential genes. We confirmed these findings in an additional data set consisting of 16 antigens in 99
MTBC strains. These findings are consistent with strong purifying selection acting on these epitopes, implying
that MTBC might benefit from recognition by human T cells.
4.
Mycobacterium tuberculosis and the intimate discourse of a chronic infection
D. G. Russell; Immunol Rev; 2011 (Vol. 240, pp 252-68)
Mycobacterium tuberculosis is an extremely successful pathogen that demonstrates the capacity to modulate its
host both at the cellular and tissue levels. At the cellular level, the bacterium enters its host macrophage and
arrests phagosome maturation, thus avoiding many of the microbicidal responses associated with this
phagocyte. Nonetheless, the intracellular environment places certain demands on the pathogen, which, in
response, senses the environmental shifts and upregulates specific metabolic programs to allow access to
nutrients, minimize the consequences of stress, and sustain infection. Despite its intracellular niche,
Mycobacterium tuberculosis demonstrates a marked capacity to modulate the tissues surrounding infected cells
through the release of potent, bioactive cell wall constituents. These cell wall lipids are released from the host
cell by an exocytic process and induce physiological changes in neighboring phagocytes, which drives formation
of a granuloma. This tissue response leads to the generation and accumulation of caseous debris and the
progression of the human tuberculosis granuloma. Completion of the life cycle of tuberculosis requires damaging
the host to release infectious bacteria into the airways to spread the infection. This damage reflects the
pathogen's ability to subvert the host's innate and acquired immune responses to its own nefarious ends.
83
Experiment GM1
Experiment Genmodifikation GM1:
Bestimmung der Retrotranspositionsrate
des humanen LINE-1 Elements
Prof. Dr. Gerald Schumann
84
Experiment GM1
Einleitung:
Ziel des vorliegenden Versuchs ist die Bestimmung der Retrotranspositionsaktivität des humanen L1
Retrotransposons in verschiedenen Zelllinien. Dabei wird die Aktivität des Elements mit Hilfe eines
Luziferase-basierenden Assays unter Verwendung unterschiedlicher Plasmide bestimmt. Folgende
Ansätze sollen, jeweils in Tetraplikaten, untersucht werden:
1)
pWA355 + Rluc (phRGTK)
4)
pYX015
2)
pWA366 + Rluc (phRGTK)
5)
pYX017
3)
pYX014
6)
pEGFP
Die Eigenschaften und Karten der hier verwendeten Plasmide finden sich am Ende dieses
Versuchsprotokolls. Zusätzlich soll die Expression von humanen LINE-1-Elementen in vivo in
verschiedenen Zellllinien nach Transfektion mit einem Reporterelement (pDK101/L1R-T7) durch
Immunfluoreszenzfärbung analysiert werden.
Versuchsablauf:
Tag 1: Aussäen der Zellen zur Vorbereitung der Transfektionen und Immunfluoreszenzfärbung
Die nachfolgenden Versuche werden mit zwei verschiedenen Zelllinien in 12well-Platten
durchgeführt. Bei den verwendeten Zelllinien handelt es sich um die humane Teratokarzinomlinie
2102EP und die humane Cervixkarzinomlinie HeLa. Für die nachfolgenden Versuche werden die
Zellen in einer Zellzahl von 1x105 pro Einzelwell verwendet.
Bestimmung der Zellzahl:
Jede Gruppe erhält für die Versuche je eine T75-Flasche beider Zelllinien zur weiteren Verwendung.
Zur Bestimmung der Zellzahl wird wie folgt vorgegangen:














Medium absaugen
Zellen mit 10ml PBS waschen
PBS absaugen
pro Flasche 1,5ml Trypsin(0,25%)/EDTA/PBS zugeben
Inkubation für 5min im Brutschrank
Ablösen der Zellen durch vorsichtiges Klopfen an die Flaschen
Zugabe von 8,5ml Medium; Zellen resuspendieren
Zelllösung in 15ml-Falcon überführen
50µl abnehmen, 1:1 mit Trypanblau mischen und in die Neubauer-Zählkammer überführen.
Trypanblau wird aufgrund der Membrandurchlässigkeit nur von toten Zellen aufgenommen,
die nachfolgend nicht mit ausgezählt werden.
Zellzahlbestimmung
während der Zellzahlbestimmung beide Falcons für 5min bei 800rpm und Raumtemperatur
abzentrifugieren
je 1ml Medium pro Einzelwell in die 12well-Platten vorlegen
Überstand nach dem Abzentrifugieren abnehmen und Zellen in einem entsprechenden
Volumen Medium resuspendieren (siehe Beispielrechnung unten)
pro Einzelwell 1x105 Zellen aussäen
 5ml der Zellsuspension in eine neue T75-Flasche mit 15ml Medium überführen, den Rest der
Zellen verwerfen. 12well-Platten und T75-Flaschen in den Brutschrank überführen.
85
Experiment GM1
Neubauer-Kammer
Die Neubauerkammer hat in der Mitte ein Kreuz aus engen
Linien. Die 4 Eckfelder (Gruppenquadrate) sind in je 16
Einzelquadrate unterteilt. Zum Auszählen werden die Zellen
in mindestens 2 (bei besonders niedriger Zellzahl 4)
Eckfeldern gezählt.
Berechnung der Zellzahl:
 Auszählen von 2x16 Kleinquadraten
 Berechnung des Mittelwertes aus den 2 Eckfeldern
 Kammerfaktor: 1x104
Berechnungsformel:
Zellzahl/ml = Mittelwert x Verdünnungsfaktoren x Kammerfaktor
Beispiel:
300 Zellen wurden in 2 Eckfeldern gezählt. 50μl Zellsuspension wurde mit 50μl Trypanblau verdünnt
(Verdünnungsfaktor 2). Es liegen 10ml Zellsuspension insgesamt vor. Der Kammerfaktor (um vom
Einschlussvolumen auf 1 ml umzurechnen) beträgt 1x104.
→ 300 Zellen x 2 x 10ml x 1x104 Zellen/ml = 6x107 Zellen/ml
Berechnung des einzusetzenden Medienvolumens:
Volumen = tatsächliche Zellzahl/ml / gewünschte Zellzahl/ml
Beispiel:
Die Zellzahl wurde auf 6x107 Zellen/ml berechnet. Ausgesät werden sollen aber 1x105 Zellen/ml.
Daraus ergibt sich folgende Berechnung:
Volumen = 6x107 Zellen/ml / 1x105 Zellen/ml = 600ml Medium
→ Zellen in 600ml Medium aufnehmen und je 1ml in die 12well-Platten geben
oder:
→ Zellen in 1/100 Medium aufnehmen (also 6ml) und je 10µl der Suspension zu den je 1ml
vorgelegtem Medium geben
Immunfluoreszenzfärbung zum Nachweis der Expression des LINE-1 codierten ORF-1 Proteins
Zum Nachweis der Expression des LINE-1-codierten ORF1-Proteins wird in diesem Versuchsteil eine
Immunfluoreszenzfärbung durchgeführt. Dabei wird mit einem Fluoreszenz-gekoppelten Antikörper,
der den T7-Taq am Carboxyterminus des ORF1-Proteins erkennt, die subzelluläre Lokalisation dieses
Proteins analysiert. Die Immunfluoreszenzfärbung wird in HeLa-Zellen und 2102EP-Zellen
durchgeführt. Die Zellen wurden bereits donnerstags zuvor von der vorherigen Gruppe auf
Deckgläschen ausgesät und vom Betreuer freitags mit einem Plasmid transfiziert, das für das L1.3Element mit einem ORF1-T7-Fusionsprotein kodiert (siehe Plasmidkarte pDK101/L1.3). Dadurch kann
86
Experiment GM1
die Analyse der Expression des ORF1-Proteins einfach über die Detektion des T7-Taqs erfolgen.
Gefärbt werden außerdem Aktin und der Zellkern (DAPI-Färbung).
Folgende Ansätze wurden vorbereitet:
1) Erstantikörperkontrolle (ein Deckglas)
2) Zweitantikörperkontrolle (ein Deckglas)
3) pDK101-L1.3 (3 Deckgläser)
Fixierung der Zellen
 Medium absaugen
 Zellen mit PBS waschen
 Fixierung mit 4% Paraformaldehyd/PBS (pH 7.4) auf dem Schüttler bei Raumtemperatur für
15 min
Permeabilisierung der Zellen
 zur Permeabilisierung Paraformaldehyd-Lösung absaugen
 die Zellen für 10 min bei Raumtemperatur auf dem Schüttler in 1% Triton-X-100/PBS (pH 7.4)
inkubieren
Waschen der Zellen und Blockieren
 Permeabilisierung-Lösung vorsichtig absaugen
 die Zellen 3x2 min in PBS auf dem Schüttler bei Raumtemperatur waschen
 anschließend Sättigung von unspezifischen Bindestellen durch Blockieren mit 5% BSA/0,1%
Triton-X-100/PBS für 30 min bei Raumtemperatur
PBS (ml)
5% BSA/PBS (ml)
Triton-X-100 (µl)
1% Triton-X-100/PBS
0,1% Triton-X-100/5% BSA/PBS
Inkubation mit dem Erstantiköper
 Blockingpuffer absaugen
 Zugabe des Erstantikörpers. Für den Nachweis des LINE-1-Elementes wird ein anti-T7Antikörper aus dem Kaninchen verwendet (Verdünnung von 1:250 in 5% BSA/PBS; 120µl pro
Deckglas). Der anti-Aktin-Antikörper ist bereits mit einem Fluoreszenzfarbstoff markiert und
wird zusammen mit dem Zweitantikörper gegen den T7-Antikörper zugegeben.
 1h bei Raumtemperatur inkubieren
5% BSA/PBS (ml)
Antikörper (µl)
Erstantikörperkontrolle
Zweitantikörperkontrolle
anti-T7-Antikörperlösung
anti-Aktin-Antikörperlösung
Waschen der Zellen und Inkubation mit dem Zweitantikörper
 Zellen 3x5 min mit PBS waschen, um nicht gebundenen Erstantikörper zu entfernen
 Inkubation mit dem Zweitantikörperlösung (120µl pro Deckglas). Dabei handelt es sich für
den T7-Taq um einen Fluoreszenz-gekoppelten Anti-Kanichen-Antikörper (AlexaFluor® 488
goat-anti-rabbit; Verdünnung 1:1000 in 5% BSA/PBS). Zum Nachweis von Aktin wird ein
Fluoreszenz-gekoppelter Phalloidin-Antikörper (AlexaFluor® 633 Phalloidin; Verdünnung
1:500 in 5% BSA/PBS) eingesetzt.
87
Experiment GM1
Inkubation für 30 min bei Raumtemperatur im Dunkeln!
5% BSA/PBS (ml)
Erstantikörperkontrolle
Zweitantikörperkontrolle
anti-T7-Antikörperlösung
anti-Aktin-Antikörperlösung

Antikörper (µl)
Waschen der Zellen und Zellkernfärbung
 Zellen 3x5 min in PBS waschen
 Parallel Lösung mit DAPI (Stock: 1mg/ml → Verdünnung 1:1000 in PBS; 500µl pro Deckglas).
 2 min bei Raumtemperatur inkubieren
 3x10 min Waschen mit PBS bei Raumtemperatur auf dem Schüttler
PBS (ml)
Dapi-Stocklösung (µl)
Erstantikörperkontrolle
Zweitantikörperkontrolle
anti-T7-Antikörperlösung
anti-Aktin-Antikörperlösung
Einbetten der Zellen
 pro Deckgläschen ein Tropfen Aquapolymount auf einen entsprechend beschrifteten
Objektträger auftropfen
 Deckgläschen mit der „Zellseite“ zum Objektträger auf den Tropfen aufgelegen
 überschüssiges Einbettmedium vorsichtig abtupfen.
 die Proben werden bis zur weiteren Analyse (Tag2) bei 4°C im Kühlschrank gelagert.

Tag 2: Transfektion und Auswertung der Immunfluoreszenz am Konfokalmikroskop
Die Transfektionen werden mit dem Transfektionsreagenz FugeneHD nach Herstellerangaben
durchgeführt. Es wird dabei ein Verhältnis von 3:1 (v/w) von Transfektionsreagenz zu eingesetzter
Plasmid-DNA verwendet. Für die Transfektion eines Einzelwells werden 1,1µg Plasmid-DNA (gelöst in
52µl OptiMEM) und 3,3µl FugeneHD benötigt. Für die ersten beiden Transfektionen in der unten
stehenden Tabelle werden 9/10 von pWA355 bzw. pWA366 mit 1/10 Rluc-Plasmid eingesetzt
(Kotransfektion). Für die restlichen Transfektionen wird jeweils nur ein Plasmid verwendet.
Plasmid
Konzentration
µg/µl
einzusetzendes
Volumen in µl
pWA355 + Rluc
pWA366 + Rluc
pYX014
pYX015
pYX017
pEGFP
Durchführung:


Medium von den Zellen absaugen
pro Einzelwell 1ml frisches Medium zugeben
88
Volumen
FugeneHD in µl
Volumen
OptiMEM in µl
Experiment GM1










Zellen wieder in den Brutschrank stellen
ausreichende Anzahl von Eppendorf-Reagenzgefäßen beschriften
pro Tetraplikat werden für die Transfektionen Mastermixe angesetzt; daher zunächst
Berechnung der einzusetzenden Plasmidkonzentrationen mit Hilfe der obigen Tabelle
in jedes Eppi entsprechendes Volumen an OptiMEM für den jeweiligen Mastermix vorlegen
zum OptiMEM die entsprechende Menge an Plasmid-DNA zufügen
zu jedem Ansatz das entsprechende Volumen FugeneHD zugeben
mischen, kurz abzentrifugieren
10min bei Raumtemperatur inkubieren zur Bildung der Lipid-DNA-Komplexe
pro Einzelwell 50µl Transfektionsansatz zupipettieren, 12wells kurz schwenken und zurück
in den Brutschrank stellen
Transfektion über Nacht, Mediumwechsel durch Betreuer am darauffolgenden Tag
Auswertung der Immunfluoreszenz am Konfokalmikroskop
Die Auswertung der Immunfluoreszenzfärbungen erfolgt am Konfokalmikroskop zusammen mit dem
Betreuer. Es werden verschiedene Aufnahmen der Färbungen gemacht.
Tag 3: Auswertung des Assays und Bestimmung der Transfektionseffizienz (3Tage nach
Transfektion):
Die Auswertung erfolgt über durch ein Luziferaseassay. Die Messung der Luciferaseaktivität
ermöglicht die Bestimmung der Retrotranspositionsaktivität des untersuchten L1-Elements. FireflyLuziferase bietet sich in diesem Falle als Reportersystem an, da ihre Aktivität verhältnismäßig leicht
mit Hilfe eines Luminometers bestimmt werden kann.
In Anwesenheit von ATP, Magnesiumionen und Sauerstoff katalysiert die Luziferase die Oxidation
von Luziferin über das Intermediat Luciferyl-ATP zu Oxoluciferin. Bei dieser Umsetzung seines
Substrats wird ein Fluoreszenzlicht emittiert, das vom Luminometer detektiert wird.
Luciferin + ATP → Lucifery-AMP + Diphosphat (PP)
Luciferyl-AMP + O2 → Oxoluciferin + Photon
Wie bereits oben beschrieben, wurde bei den Transfektionsansätzen, bei denen die Plasmide
pWA355 und pWA366 verwendet wurden, zusätzlich noch ein weiteres Plasmid, die Rluc,
mittransfiziert. Die darauf codierte Renilla-Luziferase wird konstitutiv exprimiert und dient in diesen
Versuchen als interne Kontrolle. Die nachfolgend gemessenen Firefly-Luziferaseaktivitäten werden
auf die Aktivitäten der Renilla-Luziferase normalisiert, so dass dadurch Pipettierfehler und
Unterschiede in der Transfektionseffizienz in verschiedenen Ansätzen ausgeglichen werden können.
Da die Renilla-Luziferase ein anderes Substrat als die Firefly-Luziferase verwendet, kann durch
Verwendung unterschiedlicher Substrate einfach zwischen beiden Aktivitäten unterschieden werden.
Verständisfrage:
Warum ist bei den übrigen Transfektionsansätzen mit pYX014, pYX015 und pYX017 keine
Kotransfektion mit einem Renilla-Plasmid (Rluc) erforderlich?
89
Experiment GM1
Durchführung des Luziferase-Assays:
 1fach-Lysispuffer (Passive Lysis Buffer, Promega) ansetzen
 Medium von den Zellen absaugen
 Zellen mit PBS waschen und absaugen
 pro Einzelwell 150µl Lysispuffer zugeben
 15min bei Raumtemperatur auf dem Schüttler inkubieren
 während der 15min Inkubation Ansetzen der beiden Substrate für die Firefly-Luziferase
(Luciferase Assay Reagent II) und die Renilla-Luziferase (Stop&Glow) nach Angaben des
Betreuers; pro well werden 50µl des jeweiligen Substrats zuzüglich je 2ml (Totvolumen
Luminometer) benötigt.
 Zellen mit einem Zellschaber ablösen und mit einer Pipette in ein 1,5ml Eppi überführen
 durch Auf- und Abpipettieren gut homogenisieren
 10min bei 4°C und 13.000rpm abzentrifugieren
 vom Überstand 20µl in eine 96well-Platte überführen
 Luziferase-Aktivitätsmessung am Luminometer
Bestimmung der Transfektionseffizienz:
Diese erfolgt mit Hilfe eines Fluoreszenzmikroskops durch Auszählen der grün fluoreszierenden
Zellen in den mit pEGFP transfizierten wells. Dazu werden von jedem Einzelwell je ein Durchlichtund ein EGFP-Bild aufgenommen und dann durch Auszählen die Anzahl der transfizierten (grün
fluoreszierenden) und der nicht leuchtenden Zellen ermittelt. Anhand dieser Zahlen kann dann die
Transfektionseffizienz als % grün leuchtender Zellen an der Gesamtzellzahl berechnet werden.
Zelllinie
Anzahl Zellen pro
Gesichtsfeld
Anzahl grüner Zellen pro
Gesichtsfeld
Transfektionseffizien
z in %
2101EP
HeLa
Vorbereitung der Immunfloureszenzfärbung für die nachfolgende Gruppe (siehe auch Tag 1)
Bestimmung der Zellzahl:
Jede Gruppe erhält für den Versuch wiederum je eine T75-Flasche beider Zelllinien zur weiteren
Verwendung. Zur Bestimmung der Zellzahl wird wieder wie folgt vorgegangen:




Medium absaugen
Zellen mit 10ml PBS waschen
PBS absaugen
pro Flasche 1,5ml Trypsin(0,25%)/EDTA/PBS zugeben
90
Experiment GM1











Inkubation für 5min im Brutschrank
Ablösen der Zellen durch vorsichtiges Klopfen an die Flaschen
Zugabe von 8,5ml Medium; Zellen resuspendieren
Zelllösung in 15ml-Falcon überführen
50µl davon nach erneutem Resuspendieren für die Zellzahlbestimmung abnehmen, 1:1 mit
Trypanblau mischen und in die Neubauer-Zählkammer überführen. Trypanblau wird
aufgrund der Membrandurchlässigkeit nur von toten Zellen aufgenommen, die nachfolgend
nicht mit ausgezählt werden.
Zellzahlbestimmung
während der Zellzahlbestimmung beide Falcons für 5min bei 800rpm und Raumtemperatur
abzentrifugieren
je 1ml Medium pro Einzelwell in die mit Deckgläschen ausgelegten 12well-Platten vorlegen
Überstand nach dem Abzentrifugieren abnehmen und Zellen in einem entsprechenden
Volumen Medium resuspendieren (siehe Beispielrechnung unten)
pro Einzelwell 1x105 Zellen aussäen
5ml der Zellsuspension in eine neue T75-Flasche mit 15ml Medium überführen, den Rest der
Zellen verwerfen. 12well-Platten und T75-Flaschen in den Brutschrank überführen.
Auswertung:
1) Bestimmung der Transfektionseffizienz in beiden untersuchten Zelllinien. Zeigen sich
Unterschiede? Worauf könnten sie zurückzuführen sein?
2) Berechnung Retrotranspositionsrate in den verschiedenen Ansätzen und Zelllinien
3) Welchen Einfluss hat die verwendete Zelllinie auf die Retrotranspositionsaktivität?
4) Welche Rolle spielen die Transfektionsbedingungen (Einfach- zu Kotransfektion)?
5) Gibt es Unterschiede in der Retrotranspositionsrate bei unterschiedlichen Ansätzen? Wenn
ja, worauf sind diese zurückzuführen?
6) Was kann man aus den Immunfluoreszenzbildern bezüglich der Lokalisation der LINE-1Expression ableiten? Gibt es Unterschiede zwischen den Zelllinien? Wenn ja, welche und
worauf sind sie zurückzuführen?
7) Beantwortung der Verständisfrage
Plasmidkarten:
91
Experiment GM1
pWA355 (kompetent)/pWA366 (inkompetent)
pYX014 (kompetent)/pYX015 (inkompetent)/ pYX017 (kompetent)
pYX014 (kompetent)/pYX015 (inkompetent) /pYX017 (kompetent)
pDK101/L1.3 (kompetent)
Prinzip des Retrotranspositionsassays:
92
Experiment GM2
Experiment Genmodifikation GM2:
Transposition und transponierbare genetische Elemente
Dr. Zoltan Ivics (6/0)
Betreuer: Dr. Csaba Miskey, Dr. Oliver Walisko, Dr. Esther Grueso,
Marta Swierczek, Lisa Wiedemann
93
Experiment GM2
Transposition und transponierbare genetische Elemente
Bei dem Vorgang der Transposition handelt es sich um einen Spezialfall der
Rekombination zwischen nicht-homologen DNA Sequenzen, welche zu einer
Positionsänderung der transponierbaren (mobilen) DNA im betrachteten Genom
führt. Je nach begrifflicher Definition werden solche mobilen (transponierbaren)
DNAs als Insertionssequenzen, Transposons oder transponierbare genetische
Elemente (TEs) bezeichnet. Transponierbare genetische Elemente sind in der Natur
weit verbreitet und sind Bestandteil vieler untersuchter Genome, einschließlich derer
von Prokaryonten, niederen und höheren Eukaryonten (einschließlich Hefen,
Pflanzen und Wirbeltieren). So sind ca. 45% des menschlichen Erbguts TEs, oder
von TEs abgeleitete DNA-Sequenzen. Aufgrund ihrer Mobilität sind TEs in der Lage
genetische Informationen zu verändern, in dem sie z.B. in Gene integrieren und
somit zu Genmutationen (Insertionen) führen. TE-Integrationen in der Nähe von
genregulatorischen Einheiten (Enhancern/Promotoren) können zu Veränderungen
der Expression der betroffenen Gene führen. Ein Beispiel für den Einfluss
transponierbarer, genetischer Elemente auf die Genfunktion und somit auf den
Phänotyp ist der Ziermais (Abbildung 1).
Im Ziermais sitzt das Transposon in einem Gen,
welches für den dunklen Farbstoff der Maiskörner
kodiert und somit gelbe Maiskörner zur Folge hat.
Durch erneute Mobilisierung des Transposons
kommt es zur Reversion des Pänotyps (dunkle
Körner), aber auch zu Farbvariationen. Somit
tragen TEs aufgrund ihrer Mobilität wesentlich zur
Genomplastizität und -evolution bei.
Abbildung 1
Entsprechend ihres Transpositionsmechanismus,
Hauptkategorien eingeteilt werden:
1. DNA Transposons (Klasse2-TEs) werden als DNAZwischenstufe aus dem DNA-Strang "ausgeschnitten"
und an einer anderen Stelle der Wirts-DNA integriert
(Abbildung 2).
können
TEs
in
zwei
2. Retrotransposons werden nach Transkription als
RNA-Zwischenstufe in eine cDNA umgeschrieben,
welche ebenfalls an einer beliebigen Stelle des
Genoms re-Integriert wird.
Abbildung 2
Struktur & Transpositionsmechanismus von DNA Transposons (Klasse2-TEs)
Die Struktur von DNA Transposons ist vergleichbar einfach: Das zentrale
Transposase-Gen (die Transposase ist das Enzym, das den Transpositionsvorgang
katalysiert) ist zu beiden Seiten von terminalen, invertierten Sequenzwiederholungen
(terminal inverted repeats=TIRs) flankiert, die die Bindungsstellen für die
Transposase enthalten.
94
Experiment GM2
Während der Transposition (Vergleich Abbildung 2 & 3) bindet die Transposase an
die Transposase-Bindungsstellen in den TIRs (transposase binding) und es kommt
zu einer Annäherung der beiden Transposonenden (synatic complex). Im
synatipschen Komplex schneidet die Transposase die beiden Transposonenden und
das ausgeschnittene Transposon integriert in einem neuen Ziellokus (strand
transfer). Dieser Mechanismus wird auch "cut-and-paste transposition" genannt.
Transposons als Vektorsysteme in der molekularbiologischen und
biomedizinischen Forschung
Die Fähigkeit von DNA Transposons sich zwischen verschiedenen DNA-Loci durch
cut-and-paste zu bewegen, kann für die Entwicklung von Gentransfervektoren
verwendet werden (Abbildung 3). Dafür wird das Transposase-Gen entfernt und ein
Transgen, welches in die Zielzelle/-organismus eingeschleust werden soll, zwischen
die TIRs eingefügt. Das Plasmid mit dem TIR-flankierten Transgen wird zusammen
mit der Transposase in die Zielzelle transfiziert, wobei es dann im Verlauf der
Transpositionsreaktion zur Integration des TIR-flankierten Transgens in das Genom
kommt (Abbildung 3).
Solche Transposon-basierten (nicht-viralen) Gentransfersysteme finden in der
somatischen Gentherapie und molekularbiologischen Forschung Anwendung.
Abbildung 3
Der Praktikumsversuch
Ziel des in diesem 3-tägigen Praktikums durchgeführten Versuches wird es sein
Ihnen exemplarisch die Anwendung von Transposon-basierten Vektorsystem zu
veranschaulichen. Sie werden ein Transgen (in diesem Fall ein NeomycinResistenzgen) mit Hilfe des sog. Sleeping Beauty Transposons von transfizierter
Plasmid DNA mobilisieren und in das Genom menschlicher Zellen (Zellkultur)
95
Experiment GM2
integrieren. Sie werden lernen, die Transpositionsreaktion anhand eines GFP (green
fluorescent protein)-Markergens zu verfolgen. In das Genom integrierte Transposon
DNA (Transgen) werden Sie mit einer speziellen PCR-Technik (Splinkerette-PCR)
nachweisen. In der Praxis würde ein solcher Versuch ca. zwei Wochen in Anspruch
nehmen, die uns für dieses Praktikum leider nicht zur Verfügung stehen. Deshalb
haben wir den Versuchsablauf so angepasst, dass Sie die wesentlichen Techniken
innerhalb von 3 Tagen kennnenlernen werden.
Der Praktikumsablauf
Das Praktikum ist in drei Blöcke aufgeteilt, wobei sich Teil I mit dem Nachweis der
Transpositionsreaktion anhand eines GFP-Fluoreszenz-Markers, Teil II mit dem
Nachweis genomisch integrierter Transposon DNA mittels PCR beschäftigt und Teil
III beschäftigt sich mit einem anderen Ansatz der Genommodifikation, der auf dem
Einsatz von Nukleasen beruht.
Versuch I: Messung von Sleeping Beauty Transposition in Zellkultur
Hintergrund:
Ein "Reporter"-Plasmid (pCMV(CAT)-GFP//T2neo) (siehe Anhang), das ein
Neomycin-markiertes Sleeping Beauty Transposon (SB) innerhalb eines GFPLeserahmens trägt, dient in diesem Experiment als Marker, um die
Transpositionsreaktion nachzuweisen. Dazu wird das "Reporter"-Plasmid zusammen
mit einem Expressions-Plasmid, das die SB-Transposase (SB-Tpase) kodiert in
humane HeLa-Zellen transfiziert. Die SB-Tpase "schneidet" das SB-Transposon aus
dem GFP-Leserahmen aus, was zur Wiederherstellung eines intakten GFP-ORFs
und somit zu GFP-Expression führt. Der Anteil GFP-exprimierender Zellen in der
Gesamtzellpopulation ist ein Maß für die Effizienz der Transpositionsreaktion, welche
sich mittels FACS-Zytometry nachweisen lässt.
Materialien:
- HeLa Zellen (T75 Flasche, 100%
konfluent)
- 6-Well Zellkulturplatte
- DMEM (+ 1% Pen/Strep, 1mM Glutamin,
10% FCS)
- OptiMEM
- 1x PBS
- 1x Trysin
- Trypanblau-Lösung
- Transposon: pCMV(CAT)-GFP//T2neo
(500 ng/ul)
- Transposase: pCMV-SB100X (100 ng/ul)
- inactive Transposase: pCMV-SB_inactive
(100 ng/ul)
- transIT-LTI Transfektionsreagenz
- Fixierungsreagenz (1% Formaldehyd in
PBS)
- BD LSRII Flowzytometer
Durchführung:
Tag1: Aussaat der Zellen (HeLa) für Transfektion
- Legen Sie in 6-Well Zellkulturplatte pro Well 2 ml DMEM vor
96
Experiment GM2
- Ernten Sie von einer T75 Zellkulturflasche die HeLa-Zellen, indem Sie die Zellen
zunächst mit 10 ml PBS waschen (PBS zugeben und gleich wieder entfernen) und
dann 1 ml 1x Trypsin zugeben
- Verteilen Sie das Trypsin auf den Zellen durch vorsichtiges Schwenken und lassen
Sie es einige Minuten bei 37°C einwirken
- durch vorsichtiges "klopfen" lösen Sie die Zellen vom Boden der Zellkulturschale
- Geben Sie 9 ml DMEM zu den abgelösten Zellen und stellen Sie eine homogene
Zellsuspension durch starkes "auf & ab" Pipettieren her.
- pipettieren Sie anschließend 10 µl der Zellsuspension in ein Eppendorfgefäß und
fügen Sie 40 µl Trypanblau-Lösung hinzu (1:5-Verdünnung)
- Geben Sie 10µl der Lösung in eine Neubauer-Zählkammer und zählen Sie die
Zellen
- pipettieren Sie jeweils 200 000 Zellen der Zellsuspension pro Well in die
vorbereitete 6-Well-Platte
- verteilen Sie die Zellen gleichmäßig durch vorsichtiges Schwenken
- kultivieren Sie die Zellen über Nacht bei 37°C, 5% CO2
Tag 2: Transfektion
- die am Vortag ausgesäten Zellen sollten zwischen 50-70% konfluent sein
- stellen Sie folgende Ansätze her
Kontrolle[µl]
100ng Tpase [µl]
200ng
Tpase
[µl]
untransfiziert
ul OptiMEM
0
4
ul pCMV-SB100X
0
µl pCMV-SB_inactive
0
ul transIT-LTI
0
250
ul pCMV/CAT-GFP//T2neo
0
0
250
250
4
4
1
2
2
0
0
6
6
6
- Inkubieren Sie die Ansätze20 min bei Raumtemperatur
- geben Sie 250 ul der Ansätze zu der 6-Well Platte
- vorsichtig schwenken
- inkubieren Sie die Ansätze 48 Stunden bei 37°C, 5% CO2
Tag 3: Analyse der Transpositionsaktivität mittels FACS
- Saugen Sie das Zellkulturmedium ab und waschen Sie die Zellen vorsichtig mit 10
ml PBS
- trypsinieren Sie die Zellen mit 1 ml Trypsin für wenige Minuten bei 37°C
- Geben Sie 5 ml DMEM zu den abgelösten Zellen und stellen Sie eine homogene
Zellsuspension durch starkes "auf & ab" Pipettieren her
- überführen Sie die Zellsuspension in ein 15 ml-Röhrchen und zentrifugieren Sie bei
1000rpm für 5 Minuten
- saugen Sie den Überstand vorsichtig ab
- resuspendieren Sie das Pellet in 1 ml Fixierungsreagenz und pipettieren Sie die
Suspension in ein FACS-Röhrchen
- Analysieren Sie die Transpositionsaktivität mittels FACS
97
Experiment GM2
Versuch II: Ligation Mediated PCR to Recover Integration Sites of the
Frog Prince Transposon in the Human Genome
(Dr. Csaba Miskey)
Genomic insertion of exogenous DNA by transposable element-derived vector
systems provides the basis of versatile genetic applications including genetic screens
for functional annotation of gene function and somatic gene transfer to treat genetic
diseases in humans with gene therapy.
In these studies it is usually necessary to determine the exact chromosomal position
of the integrated transposon vectors. Several PCR-based methods have been
devised to amplify insertion sites one of the prevalent ones is ligation mediated PCR
(LM-PCR) (Figure 5).
When aiming at amplifying vector integration sites by PCR a major technical difficulty
is to provide specific binding-sites for the primers used in the PCR reactions. More
specifically, the vector- (transposon) specific primers need to form amplicons with
primers annealing in the neighborhood of the insertion sites to make it possible to
amplify the integration locus. To achieve this goal known sequences need to be
placed to the neighborhood of the insertion site on the chromosomes. This aim is
achieved by fragmenting the chromosomal DNA containing the insertion(s) with
frequently cutting restriction endonucleases and ligating linkers to the chromosomal
ends. The enzymes used have recognition sequences of only four nucleotides. Since
such short sequences occur statistically frequently on the chromosomes of any
genome, digesting DNA with these enzymes results in chromosomal fragments with
mean length distribution of a couple of hundred base pairs. This is important
because the PCR reactions used later in the protocol have size limitations, but the
short DNA fragments generated can efficiently be amplified. Thus, the restriction
digest of the chromosomal DNA serves two purposes: (i) fragmenting the long
chromosomes into small (thus PCR-amplifiable) pieces, and (ii) provide compatible
DNA ends for ligating linker sequences to the chromosomal fragments for the PCR.
After the ligation step the specific DNA fragments containing the specific transposon
ends are PCR amplified from the large pool of ligation products. Since the linkers are
ligated to virtually all pieces of the genomic DNA, the transposon specific primers
provide the specificity of the PCR reactions. The DNA to be amplified is very much
underrepresented in the ligation reaction, therefore two rounds of PCR is needed to
amplify the junction fragments with linker-, and transposon-specific primers.. The
second round of PCR reaction is performed on the products of the first round
reaction. The primer binding sites of the second (“nested”) round are situated “inside”
of the specific first-round PCR products.
The final PCR products containing the transposon-genomic DNA junctions can be
cloned or sequenced directly.
98
Experiment GM2
Figure 5 Schematic of Ligation Mediated PCR LM-PCR is based on restriction
endonuclease digestion of the isolated genomic DNA containing the transposon
insertion(s), ligation of double-stranded DNA linkers of a known sequence to the
genomic fragments and subsequent PCR amplification of the insertion sites utilizing
vector-end and linker-specific primers.
99
Experiment GM2
Practical Day 1
1. Digest 1µg of human genomic DNA isolated from HeLa cells containing integrated
Frog Prince transposons with FspBI in 50µl reaction volume, for 4 hours, at 37oC.
Concentration of the gDNA:…………………. µg/µl
Material
Volume
water
µl
gDNA (1 µg)
µl
10x Tango Buffer (Fermentas)
µl
FspBI
2 µl
Total:
50 µl
2. Isolate the digested chromosomal DNA with QIAquick Spin Kit:
Add 250 µl of Buffer PB to the restriction digest.
Place a QIAquick spin column in a provided 2 ml collection tube.
To bind DNA, apply the sample to the QIAquick column and centrifuge for 30s.
Discard flow-through. Place the QIAquick column back into the same tube.
To wash, add 0.75 ml Buffer PE to the QIAquick column and centrifuge for 30s.
Discard flow-through and place the QIAquick column back in the same tube.
Centrifuge the column for an additional 1 min
Place QIAquick column in a clean 1.5 ml microcentrifuge tube
To elute DNA, add 25 μl elution buffer to the center of the QIAquickb
membrane,
let the column stand for 2 min, and then centrifuge for 1min.
3. Ligate the isolated fragmented gDNA to double stranded linkers with T4 ligase at
16oC overnight.
Material
Volume
µl
water
digested gDNA
5 µl
linker (25pmol/ul)
1 µl
µl
10x T4 ligase buffer
T4 DNA ligase 400U/µl
0.4 µl
Total:
20 µl
100
Experiment GM2
Practical Day 2
1. Perform 1st PCR on the ligation reaction.
Material
Volume
water
µl
10x Standard Taq buffer
µl
dNTP (10mM )
1 µl
Linker Primer (10 pmol/μl)
1 µl
TXR-BR1 Primer (10 pmol/μl)
2 µl
ligated DNA
5 µl
0.25 µl
Taq polymerase
Total:
50 µl
st
1 PCR program:
94°C
3min
10 cycles of:
94°C
30s
Ramp 0.5°C/sec to 65°C
65°C
30s
72°C
1min
20 cycles of:
94°C
30s
Ramp 0.5°C/sec to 58°C
58°C
30s
72°C
1min
72°C
4°C
5min
101
Experiment GM2
2. Perform 2nd PCR on 1st PCR products (“nested” PCR).
Material
Volume
water
µl
10x Standard Taq buffer
µl
dNTP (10mM )
1 µl
Nested Primer (10 pmol/μl)
1 µl
TXR-PF2 Primer (10 pmol/μl)
2 µl
1st PCR pruduct
5 µl
Taq polymerase
0.25 µl
Total:
50 µl
2nd PCR program:
94°C
3min
10 cycles of:
94°C
30s
Ramp 0.5°C/sec to 65°C
65°C
30s
72°C
1min
25 cycles of
94°C
30s
Ramp 1°C/sec to 55°C
55°C
20s
72°C
1min
72°C
4°C
5min
Practical Day 3
Analyze 10 µl of the “nested” PCR product on a 1% agarose gel with GelRed dye
using a DNA ladder as size marker.
Make conclusions about the number of integration sites present in your sample.
102
Experiment GM2
Part III: Genome editing with RNA-guided nucleases: the CRISPR-Cas
system
Bacteria and archaea have evolved adaptive immune defences termed Clustered Regularly
Interspaced Short Palindromic Repeats (CRISPR)/CRISPR‐ASociated (Cas) systems that use short RNA
to direct degradation of foreign nucleic acids. CRISPR defence involves acquisition and integration of
new targeting “spacers” from invading virus or plasmid DNA into the CRISPR locus, expression and
processing of short guiding CRISPR RNAs (crRNAs) consisting of spacer‐repeat units, and cleavage of
nucleic acids (most commonly DNA) complementary to the spacer (figure 1).
Figure 1 Features of the CRISPR-Cas adaptive immune system. Stage 1: CRISPR spacer acquisition. Specific fragments or
protospacers (with an adjacent protospacer-associated motif; shown as red bar) of double-stranded DNA from a virus or
plasmid are acquired at the leader end of a CRISPR array on host DNA. A CRISPR array consists of unique spacers (colored
boxes; spacers are numbered sequentially with the most recently acquired spacer having the highest number) interspaced
between repeats (black diamonds). Acquisition occurs by a process that minimally requires Cas1 and Cas2, encoded in the
cas locus, usually located in the vicinity of the CRISPR array. Stage 2: CRISPR expression. Pre-CRISPR RNA (Pre-crRNA) is
transcribed from the leader region by RNA polymerase and further cleaved into smaller crRNAs that contain a single spacer
and a partial repeat (hairpin structures with colored spacers) by Cas proteins. Stage 3: CRISPR interference. crRNA
containing a spacer that has a strong match to incoming foreign nucleic acid (plasmid or virus) initiates a cleavage event
(shown by scissors); Cas proteins are required for this process. DNA cleavage interferes with virus replication or plasmid
activity and imparts immunity to the host. Interference can be mechanistically and temporally separated from CRISPR
acquisition and expression (depicted by wavy white bar across the cell). This figure is based on the CRISPR-Cas system in
Streptococcus thermophilus, which represents a well-studied and relatively simple CRISPR-Cas system. From Bhaya, D. et al.
Annu. Rev. Genet. 2011.45:273-297.
103
Experiment GM2
The Type II CRISPR system, utilizes a single effector enzyme, Cas9, to cleave dsDNA. Originally, the
system consists of 3 components: 1) a long pre‐crRNA transcribed from the spacer‐containing CRISPR
locus, 2) the multifunctional Cas9 protein, and 3) a tracrRNA important for gRNA (guide RNA)
processing. Jinek et al. demonstrated that a tracrRNA‐crRNA fusion, termed a guide RNA (gRNA)
(Fig. 2), is functional in vitro, obviating the need for RNase III and the crRNA processing in general
(Jinek M. et al. Science 2012;337:816-821).
Figure 2 (A) Cas9 can be programmed using a single engineered RNA molecule combining tracrRNA and crRNA features.
(Top) In type II CRISPR/Cas systems, Cas9 is guided by a two-RNA structure formed by activating tracrRNA and targeting
crRNA to cleave site-specifically–targeted dsDNA. (Bottom) A chimeric RNA generated by fusing the 3′ end of crRNA to the 5′
end of tracrRNA. From M Jinek et al. Science 2012;337:816-821. (B) RNA-guided gene targeting in human cells involves coexpression of the Cas9 protein bearing a C terminus SV40 nuclear localization signal with one or more guide RNAs (gRNAs)
expressed from the human U6 polymerase III promoter. Cas9 unwinds the DNA duplex and cleaves both strands upon
recognition of a target sequence by the gRNA, but only if the correct protospacer-adjacent motif (PAM) is present at the 3′
end. Any genomic sequence of the form GN20GG can in principle be targeted. From P Mali et al. Science 2013;339:823-826.
Type II CRISPR interference is a result of Cas9 unwinding the DNA duplex and searching for
sequences matching the crRNA to cleave. Target recognition occurs upon detection of
complementarity between a “protospacer” sequence in the target DNA and the remaining spacer
sequence in the crRNA. Importantly, Cas9 cuts the DNA only if a correct protospacer adjacent motif
(PAM) is also present at the 3’ end. The S. pyogenes system utilized in this work requires an NGG
sequence, where N can be any nucleotide. While the S. pyogenes system has not been characterized
to the same level of precision than S. thermophilus, DSB formation also occurs towards the 3’ end of
the protospacer. If one of the two nuclease domains is inactivated, Cas9 will function as a nickase in
vitro and in human cells.
104
Experiment GM2
Genetic engineering
Genetic engineering alters the genetic configuration of an organism using techniques that remove
heritable material or that introduce DNA prepared outside the organism. This involves using
recombinant nucleic acid (DNA or RNA) techniques to form new combinations of heritable genetic
material followed by the incorporation of that material either indirectly through a vector system or
directly through micro-injection, macro-injection and micro-encapsulation techniques.
If genetic material from another species is added to the host, the resulting organism is called
transgenic. Genetic engineering can also be used to remove genetic material from the target
organism, creating a gene knockout organism (Capecchi, M.R. Nat. Med. 2001;7:1086–1090).
Genetically modified animals have been used for research, to model human diseases and the
production of agricultural or pharmaceutical products.
Targeted genome editing with engineered nucleases
Chosen by Nature Methods as the 2011 Method of the Year (Nature Methods 2012.9:1), genome
editing is a type of genetic engineering in which DNA is inserted, replaced, or removed from a
genome using artificially engineered nucleases, or "molecular scissors." The nucleases create specific
double-stranded break (DSB) at desired locations in the genome, and harness the cell’s endogenous
mechanisms to repair the induced break by natural processes of homologous recombination (HR)
and non-homologous end-joining (NHEJ) (figure 4). There are currently four families of engineered
nucleases: meganucleases, zinc finger nucleases (ZFNs), transcription activator-like effector
nucleases (TALENs), and CRISPRs (figure 3)(Esvelt K.M. & Wang H.H. Mol. Syst. Biol. 2013;9:641-658;
Tan W.S. et al. Adv Genet. 2012;80:37-97).
Figure 3 Various categories of engineered
nucleases currently used for genome editing.
ZFN (zinc finger nuclease) and TALEN
(Transcription activator-like effector nuclease)
are linked to the active catalytic domains of
FokI endonuclease. FokI subunits can be
engineered to function as heterodimers only
to increase specificity. Naturally occurring
meganucleases can be engineered into
hybrids to cover greater sequence diversity.
RGENs now complement the toolbox of
genome engineers. The respective DNA
cleavage domains are depicted by the double
pentamers in dark blue, and elements that
determine DNA target-site specificity are
highlighted in red. A zinc finger module (left)
contacts three nucleotides of the target
sequence on average, a TAL effector module
(middle) binds one nucleotide, and one
nucleotide of the sgRNA (right) interacts with
one nucleotide of the DNA target site.
105
Experiment GM2
Perhaps the most reliable way to learn about the function of a gene or protein is to specifically
perturb it and monitor what happens. This reverse genetic approach is routinely applied in many
species, but, with a few exceptions, it is challenging or even impossible to make targeted changes at
endogenous genomic loci, arguably the most elegant method of genetic perturbation. Instead, the
experimenter must settle for more indirect approaches: overexpressing the modified gene from a
heterologous location or knocking it down, often only partially, with an approach such as RNA
interference. Engineered nucleases—which can be designed, in principle, to cut at any location in the
genome of any species and thus to introduce tailored modifications into the endogenous
sequence—are set to change this.
Figure 4 The gRNA is a hybrid of two components: CRISPR RNA (crRNA; blue) and trans-activating crRNA (tracrRNA;
red). (A) Cleavage of the target DNA by the Cas9 nuclease results in mutations that can knock out the target gene. (B)
If an appropriate donor DNA molecule is available, genetic information (shown here in pale blue) can be added to the
target DNA in a precise manner. (C) By targeting two Cas9 nucleases to different regions of the target DNA, it is
possible to delete the genetic information between the two regions. CRISPR: clustered regularly interspaced short
palindromic repeats; Cas: CRISPR-associated. From Segal D.J. eLife 2013;2:e00563.
In our practical approach, we will mimic the different steps we would have to follow in case of trying
to knockout a particular gene/protein. We will use specifically designed CRISPRs cutting into two
different exons in the same gene. The DSBs created by the CRISPRs will be repaired by, either HR or
NHEJ. Like NHEJ is more prone to mutations, either insertions or deletions (INDELs), we will analyse
the presence of this INDELs by a T7 assay (similar to the Surveyor assay in figure 5).
106
Experiment GM2
Figure 5 Overview of procedures. (A) A typical gene modification experiment initiates with CRISPR-Cas9 expression in an
appropriate cell type. Cas9 cleave its endogenous target guided by the corresponding RNA, and subsequent repair yields
minor mutations in a subset of chromosomes (in this case 20%).(B) A CRISPR-Cas (gRNA) is pictured schematically at the top
of the panel bound to genomic DNA (straight double lines) and the resultant cleavage event is depicted by a gap. NHEJinduced mutations in the genomic DNA are denoted by jagged double lines. Bottom panel: The Surveyor assay initiates with
cell lysis and PCR amplification of the targeted locus. Cross-annealing of mutated and wild-type sequence then converts
mutations into mismatched duplexes. The reannealed amplicon is digested with the Surveyor nuclease (T7 nuclease in our
case), which selectively cleaves distorted duplex DNA (Qiu P. et al. Biotechniques 2004;36:702–707). Digestion products are
then resolved via PAGE or agarose gels. Horizontal half arrows indicate PCR primers; straight double lines and jagged lines
denote, respectively, wild-type and mutated amplicon sequences. The rectangle at bottom schematically depicts a
polyacrylamide/agarose gel with banding patterns yielded by CRISPR-treated and control cells. From Guschin D.Y. et al.
Methods Mol Biol. 2010;649:247-56.
Practical Day 1
In order to get Cas9 and our gRNAs into the cells by transfection, we will trypsinize a 10cm dish with
STE cells to get them in suspension. We will count the cells and we will use 106 cells/condition for
electroporation.
Trypsinization
Remove media from the cultured cells and wash cells once with PBS- (no Ca2+ or Mg2+); use at least
same volume of PBS- as culture media.
107
Experiment GM2
For harvesting, incubate the cells ~3 minutes at 37 °C with recommended volume of indicated
trypsinization reagent (1ml/P10 dish of trypsin-EDTA).
Neutralize trypsinization reaction with DMEM+10%FBS when all the cells have been detached.
Count an aliquot of the cells using a hemocytometer (=Neubauer chamber) and determine cell
density.
Nucleofection™
Make sure that the entire supplement is added to the Nucleofector™ Solution.
Start 4D-Nucleofector™ System and create experimental settings (Buffer P3 and program EN-138).
Prepare 4 M6 cell culture wells and fill them with 2,5ml of DMEM+20%FBS (without antibiotic) and
pre-incubate/equilibrate plates in a humidified 37 °C/5 % CO2 incubator.
Prepare 4 tubes with the corresponding DNA:
TUBE 0 (control)
TUBE 1 (gRNA1)
TUBE 2 (gRNA2)
TUBE 3 (gRNA1+gRNA2)
2ug Cas9 (1ug/ul)
2ug Cas9 (1ug/ul)
2ug Cas9 (1ug/ul)
2ug Cas9 (1ug/ul)
2ug pmaxGFP (1ug/ul)
2ug gRNA1 (1ug/ul)
2ug gRNA2 (1ug/ul)
1ug gRNA1 (1ug/ul)
+ 1ug gRNA2 (1ug/ul)
Centrifuge 4x106 cells at 90xg for 10 minutes at room temperature. Remove supernatant completely.
Resuspend the cell pellet carefully in 400ul of room temperature 4DNucleofector™ Solution and add
100ul of the cell mix to every sample tube. Warning: As leaving cells in Nucleofector™ Solution for
extended periods of time may lead to reduced transfection efficiency and viability it is important to
work as quickly as possible.
Transfer the resuspended cells with DNA into the Nucleocuvette™ Vessels (Warning: avoid air
bubbles while pipetting!!) and transfect them with the nucleofector (Warning: Gently tap the
Nucleocuvette™ Vessels to make sure the sample covers the bottom of the cuvette).
After the pulse, resuspend cells with pre-warmed medium in the plates wells using the supplied
pipettes and avoid repeated aspiration of the sample. Mix cells by gently pipetting up and down two
to three times.
Distribute the cells evenly by moving the plates following a “cross” motion.
108
Experiment GM2
Practical Day 2
Today, we will check the transfection procedure under the microscope by GFP expression, and we will
isolate the DNA from the cells in order to analyse the genome modification of the CRISPRs-Cas
transfected. And we calculate approximately the efficiency of transfection by checking the percentage
of GFP+ cells under the fluorescence microscope in comparison with the total number of cells.
Homogenisation and Lysis
Cell culture cells growing in monolayers will be directly lysed in the dish.
Remove media from the cultured cells and wash cells once with PBS- (no Ca2+ or Mg2+); use at least
same volume of PBS- as culture media. Add 400 μl DNA Lysis Buffer T, 20 μl Proteinase K solution
(20mg/ml) and 30 μl RNase A (10mg/ml). Spread the buffer evenly over the whole surface to ensure
complete detaching of the cells. Mix the lysate by pipetting up and down several times. Fill the lysate
in a 1,5 ml centrifuge tube. Vortex for 10 sec and incubate at 50 °C for 15 – 30 min in a shaking water
bath. Warning: If no shaking water bath is available, mix the sample 3 to 4 times during incubation
time by vortexing for 10 sec.
Loading and Binding
Add 200 μl DNA Binding Buffer per 400 μl DNA Lysis Buffer T and mix thoroughly by pipetting.
After addition of the DNA Binding Buffer a precipitate can form, which however has no influence on
the DNA isolation.
Place a PerfectBind DNA Column in a 2 ml Collection Tube and load up to 750 μl of the preparation
(inclusive all precipitates) on the column. Centrifuge the PerfectBind DNA Column with the
Collection Tube for 1 min at 10.000 x g*. Discard the flow-through.
Repeat this step until the entire preparation is loaded. Discard the flow-through and the Collection
Tube.
Washing I
Add 650 μl of the diluted DNA Wash Buffer (Buffer concentrate plus 1.5 volume absolute ethanol) on
the column. Centrifuge the PerfectBind DNA Column with the Collection Tube for 1 min at 10.000 x
g*. Discard the flow-through, keep the Collection Tube.
Washing II Repeat last step.
Dry (Warning: Important! Do not skip this step!)
Using the same 2.0 ml Collection Tube, centrifuge PerfectBind DNA Column at 10.000 x g* for 2 min
to completely dry the PerfectBind DNA Column.
Elution
Place the PerfectBind DNA Column into a sterile 1.5 ml microfuge tube and add 100 μl of Elution
Buffer (10mM tris HCl PH>7) or water onto the center of the membrane. Allow tubes to sit for 3 min
at room temperature. To elute DNA from the column, centrifuge at 6.000 x g* for 1 min.
109
Experiment GM2
DNA Quantification
Quantify the amount of DNA by A260/280 using the nanodrop spectrophotometer.
PCR amplification
Amplify specifically the genome locations framing the CRISPRs targeted exons.
PCR1
Volume (per reaction)
SAMPLE
0
Material
SAMPLE
1
DNA template
SAMPLE
2
10 µl
dNTP (10mM )
1 µl
Primer 1 fd (10 μM)
2.5 µl
Primer 1 rv (10 μM)
2.5 µl
Taq
(+
control)
0.5 µl
water
Y µl (=33.5-X)
Total:
50 µl
PCR2
Volume (per reaction)
SAMPLE
0
Material
SAMPLE
1
DNA template
SAMPLE
2
X (=500ng)
5x Phusion HF buffer
10 µl
dNTP (10mM )
1 µl
Primer 2 fd (10 μM)
2.5 µl
Primer 2 rv (10 μM)
2.5 µl
Phusion
polymerase
SAMPLE 4
X (=500ng)
5x Phusion HF buffer
Phusion
polymerase
SAMPLE
3
Taq
0.5 µl
water
Y µl (=33.5-X)
Total:
50 µl
110
SAMPLE
3
SAMPLE 4
(+
control)
Experiment GM2
PCR program:
98°C
30’’
Purification of the target
35 cycles of:
98°C 10’’
65°C 20’’
72°C 15’’
72°C 10min
4°C ∞
Run 2 µl out of the 50 µl PCR reaction on a 1% agarose test gel. Note: Alternatively, we can measure
the amount of DNA by nanodrop.
If the amplicon shows the expected size AND it is only one band, purify the remaining PCR reaction
with a PCR purification Kit (f.e. Qiagen). Follow the manufacturer’s instructions. Elute the DNA in 30
µl 1xNEB2 buffer and determine the DNA concentration with the nanodrop again.
Practical Day 3
After a PCR amplification of the targeted loci, we will melt and randomly reanneal the amplicons,
which will convert any mutations into mismatched duplex DNA. The reannealed amplicon will be
digested with the T7 nuclease, which selectively cleaves distorted duplex DNA, and digestion
products will be then resolved by a 2.5% agarose gel.
Amplicon melting and reannealing
Perform the program “heteroduplexes” (95°C, 10 min; 95°C to 85°C, -2°C/s; 85°C, 1 min; 85°C to
75°C, -0.3°C/s; 75°C, 1 min; 75°C to 65°C, -0.3°C/s; 65°C, 1 min; 65°C to 55°C, -0.3°C/s; 55°C, 1 min;
55°C to 45°C, -0.3°C/s; 45°C, 1 min; 45°C to 35°C, -0.3°C/s; 35°C, 1 min; 35°C to 25°C, -0.3°C/s; 25°C,
1 min) with the whole purified PCR sample.
T7 Endonuclease I assay and gel electrophoresis
Use the following set up for the T7 assay, always taking along a positive control (that will be
provided by us):
100-200 ng
amplicon (in 11 µl of 1xNEB2 buffer)
1 µl
T7 endonuclease (in a 1:1 mixture with 1xNEB2)
-----------------------------------------------------------------------------------12 µl
total volume
Incubate the reaction at 37°C for not longer than 15-20 minutes in a waterbath (don’t use heat
block!).
Stop the reaction with adding 2.4 µl 10x Orange G dye loading buffer and put sample on ice.
Load the whole reaction on a 2.5% agarose gel, let run until gaining a good resolution and check the
T7 endonuclease cuts by gel documentation. Quantify the degree of genome modification by ImageJ
software.
111
Experiment GM3
Experiment Genmodifikation GM3:
Entwicklung eines bivalenten “single round replication” Influenzabasierten Impfstoff-Kandidaten
Dr. Veronika von Messling (4/0)
112
Experiment GM3
Verlaufsplan:
Tag 1:
-
PCR, Restriktionsverdau
-
Aussaat von Zielzellen (MDCK)
Tag 2:
Tag 3:
Transfektion von Vektorproduktionszellen (293T)
-
Transfer des Überstands auf Zielzellen, Titration
-
Gelreinigung des PCR Fragments, Dephosphorylierung des Vektors
-
Ligation und Transformation
-
Miniprep und Kontrollverdau
-
FACS Analyse der Zielzellen, Titration
Versuchshintergrund und -ablauf:
Influenzaviren gehören zur Familie der Orthomyxoviren. Sie sind von einer Plasmamembran
umhüllt, welche von der Wirtszelle abstammt. Auf der Oberfläche des Viruspartikels befinden
sich eingebettet in die Plasmamembran die viralen Proteine Hämagglutinin (HA) und
Neuraminidase (NA). Ein weiteres Hüllprotein ist das M2 Protein, welches einen Ionenkanal
durch die Plasmamembran formt. Das Matrixprotein M1 kleidet die virale Hülle von innen
aus. Das Genom von Influenzaviren besteht aus 8 einzelsträngigen RNA-Segmenten
negativer Polarität (Abb. 1).
Abb. 1: Schematische Abbildung des Influenza A Virus
(Medina et al., Influenza A Viruses: New research developments, Nature Reviews Microbiology 2011)
113
Experiment GM3
Nach der Infektion der Zielzelle transkribiert der virale Polymerasekomplex (Abb. 1)
bestehend aus den Nukleokapsid (NP), PA, PB1, und PB2 Proteinen zunächst die mRNAs
und anschließend die positivsträngige antigenomische RNA dieser Segmente.
Diese
antigenomische RNA dient als Vorlage zur Replikation negativsträngiger genomischer
RNAs. Die de novo synthetisierten NP Proteine enkapsidieren sowohl die antigenomische
als auch die genomische RNA, um eine Erkennung durch das angeborene Immunsystem zu
verhindern. Die anderen Proteine des Polymerasekomplexes assoziieren mit der
enkapsidierten genomischen RNA und bilden den Ribonukleoprotein-Komplex (RNP). Die
RNPs werden dann an die Plasmamembran transportiert und assoziieren dort mit den
viralen Hüllproteinen Hämagglutinin (HA), Neuraminidase (NA) und M2, sowie dem
Matrixprotein (M) (Abb. 2).
Abb. 2: Schematische Abbildung des Influenza A Virus-Lebenszyklus
(Medina et al., Influenza A Viruses: New research developments, Nature Reviews Microbiology 2011)
Ziel dieses Versuchs ist es, influenzavirale Vektoren herzustellen, die zusätzlich zu den
beiden Hauptantigenen HA und NA ein weiteres Antigen exprimieren und die in ihrem Wirt
nur einen einzigen Replikationszyklus durchlaufen können. Wir erwarten, dass diese
Vektoren zusätzlich zu der von den momentan verwendeten inaktivierten Impfstoffen
hervorgerufenen humoralen Immunantwort eine zelluläre Immunantwort gegen die Influenzaeigenen und -fremden Proteine induzieren.
114
Experiment GM3
Der experimentelle Ansatz basiert auf dem Ersatz des offenen Leserasters (ORF) des NP
Gens im NP Segment eines bidirektionalen Vektors durch den ORF des zusätzlichen
Antigens. Zur Herstellung rekombinanter Viren wird demnach zusätzlich zu den 8
bidirektionalen Vektoren, welche die Influenza-Gene kodieren, ein NP Expressionsplasmid
kotransfiziert, so dass es zur Bildung von Viruspartikeln kommt, die das modifizierte NP
Segment inkorporiert haben. In den Zielzellen kommt es zur Transkription der mRNAs und
nachfolgenden Proteinsynthese von allen Segmenten, aber nicht zu einer Replikation der
viralen genomischen RNA, da kein neues NP gebildet wird (Abb. 3).
Abb. 3: Schematische Abbildung der Herstellung influenzaviraler Vektoren
Im Rahmen des Praktikums wird dieser experimentelle Ansatz mit Hilfe eines NP Segments,
das ein eGFP Reportergen trägt, validiert und mit einem replikationsfähigen eGFPexprimierenden
Virus
verglichen.
Darüber
hinaus
wird
das
Hauptantigen
des
respiratorischen Synzytialvirus (RSV) in das genomische NP Plasmid kloniert. Dieses Virus
führt häufig zu Koinfektionen mit Influenza, sodass ein Impfstoff, der gegen beide Viren
schützt, von großem Vorteil wäre.
115
Experiment GM3
Vor dem Praktikum vorbereitet und durchgeführt:
•
Herstellung der Plasmid-DNA für die Transfektionen und Klonierung
•
Aussaat der als Vektorproduktionszellen genutzten 293T Zellen in 6-well Platten mit
DMEM + 5% FCS
•
Vorbereitung von als Zielzellen genutzten MDCK Zellen in T75 Flaschen
•
Primersynthese
•
Herstellung kompetenter Bakterien für die Transformation
ERINNERUNGEN!
Im Labor müssen Kittel getragen werden.
Für alle Experimente müssen Handschuhe getragen werden.
Ein Kontakt mit Schleimhäuten muss vermieden werden.
Alle Zellkulturarbeiten werden steril und unter der Werkbank durchgeführt.
Versuchsdurchführung
1. Tag – Vektorvalidierung:
Experiment 1: Transfektion der Vektorproduktionszellen mit Influenza-Plasmiden
•
5x105 293T Zellen wurden in 6-well Platten am Tag zuvor ausgesät und werden zur
Verfügung gestellt.
Es werden jeweils 4 wells benötigt:
- 2 für die Transfektion aller Plasmide
- 2 für die Transfektion der Influenza-Plasmide ohne das NP Expressionsplasmid
Generell wird die Transfektion nach dem folgenden Protokoll durchgeführt:
 in 2 sterile FACS-Röhrchen werden jeweils die folgenden Ansätze pipettiert:
Ansatz A) Plasmid-DNA
DMEM(ohne Zusätze)
2,0 µg
130 µl
Ansatz B) PEI (Polyethylenimin, 18 mM)
DMEM(ohne Zusätze)
8,0 µl
130 µl
116
Experiment GM3
 zuerst wird der DNA-Mix vorbereitet: Medium vorlegen und anschließend die Plasmide
hinzufügen
 danach wird Ansatz B vorbereitet und beide Lösungen werden kurz gut durchgemischt
(Vortexer)
 nun gibt man Ansatz A zügig zu Ansatz B, wieder wird gut gemischt (Vortexer) und bei
Raumtemperatur für 20 Minuten inkubiert
 nach der Inkubation wird der komplette Mix auf die Zellen gegeben
Da Doppelansätze mit jeweils 9 bzw. 8 Plasmiden durchgeführt werden, wird ein Mastermix
hergestellt und die Menge der entsprechenden Komponenten berechnet. Der Mastermix soll
für drei Ansätze hergestellt werden (alle verwendeten Plasmide haben eine DNAKonzentration von 0,5 µg/µl):
Vorbereitung des Mastermix für die Transfektion ALLER Plasmide:
Lösung A:
Plasmide
PB1
PB2
PA
HA
NP
Plasmid-Menge
[µg]
Entsprechendes
Volumen [µl]
DMEM
(ohne Zusätze)
:
µl
Lösung B:
PEI:
DMEM
µl
(ohne Zusätze)
:
µl
 Volumen Lösung A + B:
 Volumen/well:
µl
µl
117
GFP
NA
M
NS
Gesamt
Experiment GM3
Vorbereitung des Mastermix für die Transfektion OHNE NP-Espressionsplasmid:
Lösung A:
Plasmide
PB1
PB2
PA
HA
NP
NA
M
Plasmid-Menge
[µg]
Entsprechendes
Volumen [µl]
DMEM
(ohne Zusätze)
:
µl
DMEM (ohne Zusätze):
µl
Lösung B:
PEI:
µl
 Volumen Lösung A + B:
 Volumen/well:
µl
µl
Der Transfektionsmix wird wie folgt auf die Zellen (6 well Format) gegeben:
Transfektion
ALLER
Plasmide 1
Transfektion
OHNE
NP-Plasmid 1
Kontrolle,
nichttransfizierte
Zellen 1
Transfektion
ALLER
Plasmide 2
Transfektion
OHNE
NP-Plasmid 2
Kontrolle,
nichttransfizierte
Zellen 2
Abb. 4
118
NS
Gesamt
Experiment GM3
Experiment 2: Aussaat von Zielzellen
•
Eine T75 Flasche mit MDCK Zellen wird für jedes Team zur Verfügung gestellt.
MDCK Zellen sind Hundenierenzellen, die für die Infektion mit Influenza empfänglich
sind.
Für jede Transfektionsplatte wird eine 6-well und eine 96-well Platte benötigt.
Aussaat der Zellen erfolgt nach dem folgenden Protokoll:
 Abnehmen des Mediums
 Anschließend Waschen der Zellen mit 5 ml PBS
 Hinzugabe von 3 ml Trypsin-EDTA auf die Zellen, Inkubation für 10-15 min im
Brutschrank
 Zugabe von 7 ml DMEM (mit Zusätzen) (Endvolumen = 10 ml)
 Zellen in der T75-Flasche gut resuspendieren
 von der Zellsuspension werden 9 ml in ein 15 ml-Falcon-Röhrchen überführt und bei
2000 rpm für 5 min zentrifugiert (RT) (1ml bleiben in der Flasche und werden mit 9 ml
Medium aufgefüllt)
 nach dem zentrifugieren wird der Überstand abgenommen und verworfen
 das Zellpellet wird in 3 ml DMEM (mit Zusätzen) resuspendiert
 zur Bestimmung der Zellzahl werden 10 µl der resuspendierten Zellen mit 90 µl
Trypanblau verdünnt (1:10 Verdünnnung)
 von dieser Verdünnung werden 10 µl in eine Neubauer-Zählkammer gegeben und die
Anzahl der lebenden Zellen mikroskopisch bestimmt
 dafür werden alle Zellen in allen vier Großquadraten gezählt (siehe Abb 5.)
Großquadrat
Abb. 5
 anschließend wird die Anzahl der Zellen pro ml nach der folgenden Formel berechnet:
119
Experiment GM3
 in die 6 well Platte werden 2 ml DMEM (mit Zusätzen) vorgelegt, anschließend werden
5
3x10 Zellen hinzugegeben:
Zellzahl/ml =___________
3x105 Zellen =
ml
6
 Zum Aussäen der 96 well Platte werden 1x10 Zellen in ein Reagenzreservoir pipettiert
und auf 5 ml mit DMEM (mit Zusätzen) aufgefüllt:
1x106 Zellen =
ml
ad 5 ml DMEM =
ml
 mit einer Multichannel Pipette wird diese Zellsuspension nun auf die 96 well Platte verteilt
(50 µl/well)
 beide Platten werden anschließend im Brutschrank bei 37°C inkubiert
120
Experiment GM3
1. Tag – Klonierung von RSV G in genomisches NP Plasmid:
Experiment 1: PCR Amplifikation des RSV G ORFs
•
Ein RSV G-haltiges Plasmid wird zur Verfügung gestellt.
Zur Durchführung der PCR werden die folgenden Komponenten in den entsprechenden
Konzentrationen in einem 0,2 ml PCR-Gefäß zusammen pipettiert:
10x Polymerase Puffer
EndKonzentration
1x
10 mM Deoxynucleotid Mix (dNTP)
0.2 mM
Forward primer (10 pmol/µl)
10 pmol
Reverse primer (10 pmol/µl)
10 pmol
DNA template
~ 100 ng
Pfu-Polymerase
1.5 U
Doppel-destilliertes Wasser
ad 50 µl
Komponenten
DNA-Konzentration des templates:
Menge [µl]
µg/µl
Als Negativkontrolle wird zusätzlich wird ein Ansatz angefertigt, welcher kein Template
enthält. Entsprechend wird die Menge an Wasser (ad 50 µl) angepasst.
Die PCR-Reaktion wird mit folgendem Programm durchgeführt:
Schritt
Temperatur
Zeit
Denaturation
94°C
2 min
Denaturation
94°C
10 sec
Primer annealing
55°C
30 sec
Extension
72°C
2 min
Extension
72°C
7 min
Hold
4°C
121
25 x
Experiment GM3
Experiment 2: Analytisches Agarosegel zur Überprüfung der PCR
Zur Überprüfung ob die PCR funktioniert hat, werden 2 µl des PCR-Ansatzes auf ein
Agarosegel aufgetragen. Für ein 1%-igen Agarose-Gels werden 1 g Agarose in 100 ml 1x
TAE-Puffer durch kurzes Aufkochen in der Mikrowelle gelöst. Von dieser Agaroselösung
werden 15 ml zur Polymerisierung des Gels in eine Kammer gegossen.
Die DNA-Proben werden mit 6x DNA Ladepuffer gemischt, welcher GelRed zur Färbung der
DNA enthält (2 µl einer 1:10-Verdünnung auf 500 µl 6x Lade-Puffer). Anschließend werden
sie auf das Gel aufgetragen (12 µl Gesamt-Volumen) (Abb. 6).
Als Standard wird DNA-Marker 1kb DNA Ladder von NEB verwendet. Das Gel läuft bei einer
Spannung von 100 V für 20 min. Danach wird es unter UV-Licht analysiert.
PCR-Probe
: 2 µl
Marker
: 1 µl
6x DNA Ladepuffer: 2 µl
6x DNA Ladepuffer: 2 µl
H2O
H2O
: 8 µl
: 9 µl
1 kb DNA ladder, NEB
TAE-Puffer (20x)
Zusammensetzung: 1 L
Menge:
Reinstwasser
Tris(hydroxymethyl)aminomethan
Eisessig oder 50%
Essigsäure
EDTA 0,5M pH 8,0
ca.700ml
Reinstwasser
ad 1 L
96,8 g
22,84 ml
45,7 ml
40 ml
Abb. 6
122
Experiment GM3
Experiment 3: Reinigung des PCR Fragments
Reinigung der DNA erfolgt nach dem folgenden Protokoll (QIAquick PCR Purification Kit von
Qiagen):
123
Experiment GM3
Experiment 4: Restriktionsverdau des PCR Fragments und des NP Vektors
Restriktionsenzyme schneiden DNA an spezifischen Sequenzen, wobei je nach Enzym bei
einem geraden Schnitt glatte Enden (blunt ends) oder bei einem versetzten Schnitt
Überhänge (sticky ends) entstehen. Durch einen Restriktionsverdau des PCR-Fragments
und des NP-Vektors mit den gleichen Enzymen entstehen kompatible Enden, die später
miteinander ligiert werden können.
Die beiden Restriktionsansätze werden wie folgt angesetzt:
Verdau des PCR-Fragments
Verdau des Vektors
Komponenten
Endkonzentration
Menge [µl]
Endkonzentration
10x BSA
1x
1x
10x Puffer
1x
1x
Enzym 1
1,5 U
1,5 U
Enzym 2
1,5 U
1,5 U
DNA-Menge
30 µl PCR-Ansatz
2,5 µg
H2O
ad 50 µl
ad 50 µl
Menge [µl]
Die Ansätze werden für 3 h oder über Nacht bei 37° C inkubiert und anschließend
gelelektrophoretisch aufgetrennt und aufgereinigt oder bis zur weiteren Verwendung bei 20°C gelagert.
124
Experiment GM3
2. Tag – Vektorvalidierung:
Experiment 1: Transfer der Influenza Partikel-haltigen Überstande auf Zielzellen für spätere
FACS Analyse
Infektion der Zielzellen in 6-well Platten erfolgt nach dem folgenden Protokoll:
 die Überstände der transfizierten 293T-Zellen werden in ein 15 ml Falcon überführt
(gleiche Ansätze werden vereinigt) und für 3 min bei 1200 rpm und 4°C abzentrifugiert
(Zentrifuge vorkühlen!)
 in dieser Zeit werden entsprechend viele Eppendorf-Tubes vorbereitet und beschriftet
 Überstand abnehmen und in Eppendorf-Tubes überführen, Tubes ständig auf Eis halten
 die 6 well Platte mit MDCK-Zellen wird 1x mit serumfreien Medium gewaschen:
 Überstände abnehmen und verwerfen, anschließend je 2ml serumfreies Medium/well
auf die Zellen geben, Platte kurz schwenken, Medium wieder abnehmen und
verwerfen
 in jedes well werden 1,5 ml TPCK-Medium vorgelegt (ohne FCS, mit 1 µg/ml Trypsin;
wird von den Betreuern ausgegeben)
 anschließend werden jeweils 500 µl und 50 µl der virushaltigen Überstände bzw.
Kontrolle auf die Zellen gegeben (siehe Abb. 7) und 24 – 48 h im Brutschrank inkubiert
Überstand
Überstand
Überstand nichtTransfektion ALLER
Transfektion
transfizierter Zellen
Plasmide
OHNE NP-Plasmid
(Kontrolle)
500 µl
500 µl
500 µl
50 µl
50 µl
50 µl
Abb. 7
Experiment 2: Titration der produzierten Influenza Partikel
125
Experiment GM3
Die Virus-Titration ist eine Methode zur Quantifizierung der infektiösen Dosis (Virus-Titer).
Dazu wird eine Verdünnungsreihe des Virus angefertigt, welche anschließend auf ausgesäte
MDCK-Zellen
transferiert
wird
(96-Well
Platten).
Wichtig
ist,
dass
nach
jedem
Verdünnungsschritt die Pipettenspitze gewechselt wird. Diese “Limited dilution” Titration
erfolgt nach dem folgenden Protokoll (Abb. 8 A):
 für eine Verdünnungsreihe von 10-1 bis 10-8 in Zehnerschritten werden 450 µl DMEM(ohne
Zusätze)
in einer 24-well Platte vorgelegt
 in das erste well werden 50 µl Influenza Partikel-haltiger Überstand hinzugefügt und
gemischt
 aus dieser Verdünnung werden anschließend 50 µl in das nächste well transferiert
 dieser Vorgang wird fortgesetzt, bis man 8 Verdünnungen hergestellt hat (1:10 bis 1:108)
B
A
Abb. 8
Anschließend werden die Verdünnungen auf die 96-Well Platte mit ausgesäten MDCKZellen überführt, wobei 4 Replikate von jeder Verdünnungsstufe mit je 100 µl/Well
angefertigt werden (Abb. 8 B). Damit immer die gleiche Spitze verwendet werden kann,
fängt man mit der höchsten Verdünnungsstufe an. Die fertige 96-well-Platte wird 24 – 48 h
im Brutschrank bei 37°C inkubiert.
126
Experiment GM3
2. Tag – Klonierung von RSV G in genomisches NP Plasmid:
Experiment 1: Agarose Gelreinigung des verdauten PCR Fragments
Sowohl das verdaute PCR-Produkt als auch der verdaute Vektor (Tag 1, Exp. 4) werden
jeweils auf ein 1 % Agarose-Gel geladen (Anfertigung des Gels und Marker siehe Tag 1,
Exp. 2). Dabei werden die kompletten Ansätze (50 µl) mit je 10 µl 6x DNA Loading Puffer
gemischt und wie folgt auf das Gel aufgetragen:
Abb. 9
Das Gel läuft bei einer Spannung von 100 V für 20 min. Als Kontrolle lässt man den
unverdauten Vektor mitlaufen (0,5 µl Vektor, 2 µl 6x Loading Puffer, 9,5 µl H2O). Bevor man
das Gel unter UV-Licht analysiert, wird es mit einem Skalpell an den gekennzeichneten
Stellen geschnitten (Abb. 9). Anschließend wird lediglich der Teil des Gels unter UV-Licht
gelegt, welcher den Marker und den 2 µl-Ansatz, bzw. den unverdauten Vektor enthält und
der Abstand zwischen DNA-Bande und Tasche mithilfe eines Lineals bestimmt. Dieser
Abstand wird dann ohne UV-Licht auf das Gelstück übertragen, welches den 2 x 29 µlAnsatz enthält, da man an dieser Stelle die entsprechende Bande vermutet. Die Bande wird
mithilfe eines Skalpells ausgeschnitten, in ein 2 ml-Eppendorf-Tube überführt und die DNA
mithilfe des folgenden Protokolls isoliert (QIAquick® Gel Extraction Kit von Qiagen):
127
Experiment GM3
128
Experiment GM3
129
Experiment GM3
Experiment 2: Reinigung und Dephosphorylierung des verdauten Vektors
Um eine Selbstligation des Vektors nach einem Restriktionsverdau zu verhindern, werden
die 5‘-Enden enzymatisch dephosphoryliert.
Der Dephosphorylierungs-Ansatz wird wie folgt angesetzt:
Komponenten
Endkonzentration
10x Puffer
1x
Alkaline Phosphatase (1 U/µl)
1U
Vektor-Menge
8 µl
End-Volumen
10 µl
Menge [µl]
10 µl
Der Reaktionsansatz wird 1 Stunde bei 37° C inkubiert und anschließend für 10 min bei 65°
C inaktiviert.
Experiment 3: Ligation des PCR-Produkts in den Vektor
Für die Ligation werden das Insert (verdautes PCR-Produkt) und der verdaute,
dephosphorylierte Vektor in einem Verhältnis von 7 : 1 eingesetzt (End-Volumen 20 µl). Es
wird das Quick Ligation Kit von NEB verwendet.
Ligations-Ansatz:
Komponenten
Endkonzentration
2x Ligase-Puffer
1x
Ligase
1 µl
Insert
7 µl
Vektor
1 µl
H2O
ad 20 µl
Menge [µl]
Wichtig ist, dass der Ligations-Puffer auf Eis aufgetaut wird. Der Ansatz wird für 5 Minuten
(!) bei Raumtemperatur inkubiert, anschließend kurz auf Eis gestellt und entweder direkt zur
Transformation in Bakterien genutzt oder bei -20°C gelagert.
130
Experiment GM3
Experiment 4: Transformation der kompetenten Bakterien
Der Ligations-Ansatz wird in chemisch kompetente E.Coli-Bakterien transformiert. Vor der
Transformation wird folgendes vorbereitet:
•
Wasserbad auf 42°C vorwärmen
•
SOC-Medium auf Raumtemperatur vorwärmen
•
Thermoblock auf 37°C vorwärmen
•
Agar-Platte auf 37°C vorwärmen
Anschließend erfolgt die Transformation der Ligation nach dem folgenden Protokoll:
 Bakterien auf Eis (!) auftauen lassen
 den kompletten Ligations-Ansatz (20 µl) hinzugeben
 20 Min auf Eis inkubieren
 den Ansatz für 35 sec bei 42°C im Wasserbad inkubieren  Hitzeschock
 danach sofort für 5 min auf Eis stellen
 250 µl vorgewärmtes SOC-Medium (Raum-Temperatur) hinzu geben
 Inkubation des Ansatzes für 1 Stunde bei 37°C und 200 rpm im Thermoblock
 danach wird die Bakteriensuspension auf einer Agarplatte (LB Amp-Platte mit 50 µg/ml
Ampicillin ) ausplattiert
 Inkubation über Nacht bei 37° C
3. Tag – Vektorvalidierung:
Experiment 1: Vorbereitung der Zellen zur FACS Analyse
Ablösung und Fixierung der Zellen erfolgt nach dem folgenden Protokoll:
 das Medium wird abgenommen und verworfen
 die Zellen werden mit 2 ml/well PBS gewaschen
 Zugabe von 0,5 ml Trypsin-EDTA/well
 Inkubation im Brutschrank, bis Zellen sich abgelöst haben (~ 5 – 10 min)
 Zugabe von 1,5 ml DMEM (+5% FCS, +1% Glu)
131
Experiment GM3
 Transfer der Zellsuspension in ein 15 ml Falcon
 Zentrifugation bei 1200 rpm, 3 min
 der Überstand wird abgenommen und verworfen
 das Pellet wird in 2 ml FACS Wash buffer (PBS, 1% FCS, 0.1% NaN3) resuspendiert und
erneut abzentrifugiert (1200 rpm, 3 min)
 Wiederholung dieses Waschschrittes
 der Überstand wird abgenommen und verworfen
 das Zellpellet wird in 200 µl FACS Fix (PBS, 1% Paraformaldehyd) resuspendiert und in
ein FACS-Röhrchen transferiert
 die Lagerung dieser fixierten Probe erfolgt bei 4°C im Dunkeln
Experiment 2: FACS Analyse der Proben
•
Fixierte Kontrollproben von MDCK Zellen, die mit einem eGFP-exprimierenden
replikationskompetenten Influenzavirus infiziert wurden, werden zur Verfügung
gestellt.
Die FACS Analyse erfolgt mit dem FACS-Gerät Accuri von BD. Es werden 10 000 Zellen
eingelesen und der entsprechende Prozentsatz GFP-positiver Zellen ermittelt:
Transfektion
Transfektion
Transfektion
Transfektion
ALLER
ALLER
OHNE NP-
OHNE NP-
Plasmide,
Plasmide,
Plasmid,
Plasmid,
500 µl
50 µl
500 µl
500 µl
GFP [%]
132
Untransfiziert
Untransfiziert
e Zellen,
e Zellen,
500 µl
500 µl
Experiment GM3
Experiment 3: Auswertung der Titration
Der Virus-Titer [TCID50/ml] wird nach der Methode von Spearman und Kärber berechnet.
Dabei erfolgt die Berechnung des dekadischen Logarithmus, bei der 50% der Ansätze einen
zytopathischen Effekt (CPE) bzw. grüne Zellen aufweisen, nach folgender Formel:
xk =
d=
p=
∑p =
dekadischer Logarithmus der höchsten Verdünnungsstufe, bei der noch in allen Ansätzen ein CPE bzw.
grüne Zellen sichtbar sind
dekadischer Logarithmus des Verdünnungsfaktors
Anteil an CPE positiven Wells bzw. Wells mit grünen Zellen pro Verdünnungsstufe
Summe aller p ab der Verdünnungsstufe xk und den p-Werten aller höheren Verdünnungen mit
beobachtetem CPE bzw. grünen Zellen
Im Praktischen heißt das, es werden auf der 96 well-Titrationsplatte alle wells markiert, in
denen grüne Zellen sichtbar sind, ein Beispiel ist in Abb. 10 gezeigt:
Abb. 10
Anschließend wird ermittelt, welches die letzten Verdünnungsstufen sind, in denen man
noch grüne Zellen erkennen kann. Dabei wird die Anzahl der Replikate (hier: 4) mit bedacht.
In diesem Beispiel sind noch in zwei Replikaten der Verdünnung 1:105 und in allen vier
Replikaten der 1:104 Verdünnung grüne Zellen detektierbar. In der folgenden Tabelle kann
man nun anhand dieser Informationen den Titer ablesen, welcher in diesem Beispiel 1x106
TCID50/ml ist:
133
Experiment GM3
Letzte Markierungen in den
Titer
Verdünnungsstufen
Verdünnungsstufe
[TCID50/ml]
Replikat
1
2
3
10-2
x
x
x
10-2
x
x
x
x
10-2
10-3
x
x
x
x
10-3
10-3
x
x
x
x
x
10-3
x
x
x
x
10-3
x
x
x
x
-4
x
10-3
x
x
x
x
-4
x
x
10-4
x
x
x
10-4
x
x
x
x
10-4
x
x
x
x
10
-5
x
10
-4
x
x
x
x
10-5
x
x
10-5
x
x
x
10-5
x
x
x
x
10-5
x
x
x
x
-6
x
10-5
x
x
x
x
-6
x
x
10
10
10
10
4
1,5 x 103
x
134
3,0 x 103
5,0 x 103
1,0 x 104
1,5 x 104
3,0 x 104
5,0 x 104
1,0 x 105
1,5 x 105
3,0 x 105
5,0 x 105
1,0 x 106
1,5 x 106
3,0 x 106
5,0 x 106
1,0 x 107
Experiment GM3
Ergebnisse der Titration der produzierten Influenza-Partikel:
Transfektion
ALLER Plasmide
Transfektion
OHNE NPPlasmid
Untransfizierte
Zellen
Titer
[TCID50/ml]:
3. Tag – Klonierung von RSV G in genomisches NP Plasmid:
Experiment 1: Miniprep der erhaltenen Kolonien
Anzahl der erhaltenen Kolonien: ________
Bereits vorbereitet:
•
Für jede Ligation wurden 6 Kolonien für Minipreps gepickt und in 5 ml LB Medium mit
0,1 mg/ml Ampicillin über Nacht bei 200 rpm und 37ºC inkubiert.
Die DNA Isolierung erfolgt nach dem folgenden Protokoll (QIAprep® Spin Miniprep Kit von
Qiagen):
135
Experiment GM3
136
Experiment V1
Experiment Virologie V1:
Einfluss des Hepatitis-C-Virus auf die Nrf2/ARE-abhängige
Genexpression
Prof. Dr. Eberhard Hildt
137
Experiment V1
Einleitung
Hepatitis-C-Virus (HCV)
Das Hepatitis-C-Virus ist ein einzelsträngiges (+)-Strang-RNA-Virus, das zur Familie
der Flaviviridae gehört und dort das Genus der Hepaciviren bildet. Die Analyse der
RNA-Sequenzen führte zur Gruppierung der Isolate in 6 verschiedene Genotypen
und 30 Subtypen. Die Genotypen und Subtypen zeigen eine unterschiedliche
geographische Verteilung.
Die Infektion mit HCV kann neben einer akuten Leberentzündung (Hepatitis) zu einer
chronischen Infektion führen, aus der heraus eine Leberzirrhose und schließlich ein
hepatozelluläres Karzinom (HCC) entstehen können (Tsai et al., 2010; Castello et
al., 2010). Gegenwärtig sind ca. 170 Mio. Menschen weltweit mit Hepatitis-C-Virus
(HCV) infiziert, eine effiziente Therapie steht jedoch nicht zur Verfügung. Umso
wünschenswerter wäre das Vorhandensein eines Impfstoffs gegen HCV, der jedoch
nicht verfügbar ist.
Das ca. 9.6 kB große (+)-Strang-RNA-Genom kodiert für ein ca. 3.000 Aminosäuren
großes Polyprotein. Die Prozessierung des Polyproteins erfolgt durch virale und
wirtseigene Proteasen, sodass ausgehend von dem Vorläuferpolyprotein 10
verschiedene HCV-Proteine gebildet werden. Diese können in zwei Gruppen
unterteilt werden, zum einen in die Strukturproteine (E1, E2 und Core) und zum
anderen in die sog. Nichtstrukturproteine (NS) (Bartenschlager et al., 2004; Giannini
et Brechot 2003; Penin et al., 2004).
Bei den Proteinen E1 und E2 handelt es sich um Glykoproteine, die in die
Membranhülle des Virus eingelagert sind. Das ca. 20 kDa große Core-Protein erfüllt
neben seiner strukturellen Funktion auch regulatorische Aufgaben, indem es
Signalkaskaden moduliert. Durch einen alternativen open reading frame kann von
dem für Core codierenden Bereich das sog. F-Protein gebildet werden, dessen
molekulare Funktion jedoch unklar ist (Branch et al., 2005).
Die Nichtstrukturproteine von HCV nehmen sehr unterschiedliche Funktionen wahr.
Das kleine Protein p7 kann in der Wirtszelle Ionenkanäle bilden (Griffin et al., 2003,
Pavlovic et al., 2003; Luik et al., 2009), deren Funktion für die Virusreplikation noch
138
Experiment V1
weitgehend ungeklärt ist. Bei NS2 handelt es sich um eine Metalloprotease, die sich
autokatalytisch vom Polyprotein abspaltet (Santolini et al., 1995; Yamaga et al.,
2002). Das ca. 70 kDa große NS3 verfügt neben der in der N-terminalen Region
lokalisierten
Serin-Proteaseaktivität
(Kim
et
al.,
1996)
auch
über
eine
Helikasefunktion (Tai et al., 1996). Das NS5B-Protein ist eine RNA-abhängige RNAPolymerase (Lesburg et al., 1999, Bressanelli et al., 2002). Dem NS5A-Protein
werden regulatorische Funktionen zugeschrieben (Gale et al., 1998; MacDonald and
Harris, 2004; Burckstummer et al., 2006, Himmelsbach et al., 2009).
Bis vor kurzem war es nicht möglich, signifikante Mengen an infektiösen HCVPartikeln
rekombinant
zu
erzeugen.
Ein
wesentliches
Modellsystem
zur
Charakterisierung der Virus-Zell-Interaktion stellen sogenannte virus like particles
(VLPs; Baumert et al., 1999) bzw. HCV pseudo particles dar (Bartosch et al., 2003).
Bei letzteren handelt es sich um chimäre Retroviren, die an ihrer Oberfläche die
HCV-Hüllproteine E1/E2 tragen. Aufbauend auf diesen Systemen konnten CD81, der
Scavenger-Rezeptor SR-B1, der LDL-Rezeptor, hoch sulfatiertes Heparansulfat
sowie L-SIGN/DC-SIGN, Claudin-1 und Occludin als HCV-bindende Proteine
identifiziert werden, die als Rezeptoren bzw. Teile des Rezeptorkomplexes fungieren
könnten (Bartosch et Cosset, 2006; Barth et al. 2006, Ploss et Rice, 2009, Harris et
al., 2010).
Ein wesentlicher Durchbruch für die Untersuchung des Lebenszyklus von HCV war
die Etablierung eines Systems, das die Analyse des kompletten Lebenszyklus in
Zellkultur ermöglicht. Ausgehend von einem HCV-Genotyp 2a-Isolat eines Patienten
mit einem fulminanten Verlauf konnten drei Arbeitsgruppen ein replikationsfähiges
HCV-Genom (JFH-1) etablieren (Wakita/Pietschmann et al., 2005; Zhong et al.,
2005; Lindenbach et al., 2005). Der JFH-1-Klon repliziert in Zellkultur, ohne dass
Zellkultur-adaptive Mutationen erforderlich wären. Interessanterweise erlaubt dieses
System nach Transfektion des JFH-1-RNA-Genoms oder einer Chimäre, welche die
Core- bis NS2-Region des Genotyps 1b (Wakita/Pietschmann et al. 2005) oder 2a
(Zhong et al., 2005) enthält, die Bildung infektiöser HCV-Partikel, die dann wiederum
in
Zellkultur
Huh-7.5-Zellen
(humane
Schimpansen infizieren können.
139
Hepatozyten-Zelllinie)
oder
in vivo
Experiment V1
Die Infektion mit HCV kann akute und chronische Lebererkrankungen verursachen.
Bei etwa 25 % der HCV-Infektionen kommt es zum Auftreten einer akuten Hepatitis,
die allerdings zumeist recht mild verläuft. In 50 bis 80 % der Erkrankungsfälle nimmt
die Hepatitis C einen chronischen Verlauf (Seef, 2002), gekennzeichnet durch eine
Viruspersistenz von mehr als 6 Monaten. Bei ca. 20 % der Patienten mit chronischer
Hepatitis C entwickelt sich eine Leberzirrhose (Tsai et Chung, 2010, Castello et al.,
2010). Vom Zeitpunkt der Infektion bis zum Vollbild der Zirrhose vergehen zumeist
20 bis 30 Jahre.
Die WHO geht von etwa 170 Millionen HCV-Infektionen weltweit aus, es sind also
etwa 3 % der Weltbevölkerung betroffen (Poynard et al., 2003). Im Unterschied zu
vielen anderen Infektionskrankheiten ist HCV auch ein Problem in westlichen
Industrienationen, so z. B. den USA und Deutschland (Prävalenz von 1,8 % in den
USA und 0,4 % in Deutschland (Higuchi et al., 2002)).
Gegenwärtig basiert die Therapie der HCV-Infektion auf einer Kombination von
pegyliertem Interferon-α und Ribavirin (DiBisceglie et Hoofnagle, 2002, Ferenci,
2006, Lagging et al., 2009, Rong et al., 2010). Allerdings ist die Effizienz dieses
Ansatzes bei gleichzeitig hohen Kosten sehr begrenzt. Die Entwicklung von
Protease-Inhibitoren zur Hemmung der viralen Nichtstrukturproteine NS3/4 verspricht
eine effizientere Heilung der Infektion in naher Zukunft (Kronenberger and Zeuzem,
2012).
Die Genomreplikation von HCV erfolgt unter Beteiligung der Nichtstrukturproteine
(NS) auf der zytoplasmatischen Seite des endoplasmatischen Retikulums (ER) in
sog. Replikonkomplexen. Wichtig hierbei ist, dass die Genom-Replikation auch
ausgehend von subgenomischen Konstrukten, denen die Strukturproteine Core, E1,
E2 komplett oder teilweise fehlen, untersucht werden kann. Durch die „Beladung“
des ER mit diesen Replikonkomplexen kommt es zu starken strukturellen
Veränderungen, das sogenannte membranous web bildet sich. Für den blauf der
Virusreplikation ist es wichtig, dass die de novo gebildeten viralen Genome (gebildet
durch NS5B, eine RNA-abhängige RNA-Polymerase) effizient verpackt werden.
Dazu werden die neu gebildeten Genome von NS5A gebunden und vom Ort der
Genomreplikation zu den in unmittelbarer Nähe befindlichen lipid droplets (LDs)
140
Experiment V1
transportiert. Die LDs sind die Schlüsselorganellen für die Morphogenese. Es
handelt sich dabei um kleine intrazelluläre Lipidtröpfchen, die an ihrer Oberfläche mit
dem HCV-Core-Protein bedeckt sind. Core und NS5A induzieren die Bildung dieser
LDs. Über seine RNA-Bindungsdomäne transportiert NS5A nun die RNA zu den
LDs, wo sie mit dem Core-Protein interagieren und wo der Zusammenbau des
Capsids beginnt. Anschließend erfolgt die Interaktion mit den Hüllproteinen E1 und
E2. Der Export von HCV weist einige Homologien zum Export von Lipoproteinen,
insbesondere VLDL (very low density lipoprotein), auf. Dies führt dazu, dass das
reife Viruspartikel als Lipoproteinpartikel zu beschreiben ist, was eine strukturelle
Untersuchung sehr erschwert.
Der Transkriptionsfaktor Nrf2
Der Cap'n'Collar basic leucine zipper Transkriptionsfaktor Nrf2 (NF-E2 related factor)
ist ein essentieller Faktor bei der Modulation einer Vielzahl entzündlicher Prozesse
(Beyer et Werner, 2008, Kensler et al, 2007). Dabei liegt Nrf2 in seinem inaktiven
Zustand an Keap1 gebunden im Zytosol vor und wird sehr rasch degradiert. Im Zuge
der Aktivierung von Nrf2 dissoziiert der Nrf2/Keap1-Komplex, Nrf2 wird stabilisiert
und wandert in den Zellkern (Tong et al., 2007). Dort interagiert es mit anderen
Proteinen, z. B. sMaf-Proteinen, und bindet an die Promotorelemente von Genen,
die ein sog. antioxidant response element (ARE) enthalten. Für die Funktionalität von
Nrf2 ist die Interaktion mit sMafs im Nukleus essentiell, erst dann kann die
Genexpression Nrf2/ARE-abhängig regulierter Gene induziert werden. AREs finden
sich in den Promotorelementen von Genen, die antioxidative Enzyme kodieren, wie
die katalytische Untereinheit der Glutamat-Cystein-Ligase (GCLC/GCS), GlutathionPeroxidase (GPx), Heme-Oxygenase-1 (HO-1), Thioredoxin-Reductase (TrxR)
(Osburn
et
al.,
2007,
Kensler
et
al.,
2007)
oder
Phase II Enzyme
des
Detoxifizierungsweges wie NAD(P)H: quinone oxidoreductase 1 (NQO1), Isoenzyme
der GlutathionS-transferase (GST) oder UDP-Glucuronosyltransferase (UGT) (Lau et
al., 2008). Durch die Induktion der antioxidativen Enzyme wird die Sensitivität
gegenüber Oxidantien oder ROI (reactive oxygen intermediates) vermindert. Darüber
hinaus weisen auch die Promotoren verschiedener für Proteasomuntereinheiten
141
Experiment V1
kodierender Gene ARE-Sequenzen auf und können Nrf2-abhängig induziert werden
(Kwak et al., 2003, 2006). Für die Induktion von HO-1 konnte ein inhibierender Effekt
auf die HBV-Replikation beobachtet werden (Protzer et al., 2008).
Aufgrund der Rolle von Nrf2 bei der Induktion einer Reihe zytoprotektiver Gene
wurde
Nrf2
in
erster Linie
eine
Schutzfunktion gegenüber genotoxischen
Substanzen, die als Karzinogen wirken können, zugeschrieben (Yates et al., 2006;
Kwak et al., 2002). Neuere Arbeiten zeigten aber, dass Nrf2 auch eine wesentliche
Rolle beim Schutz von Tumorzellen spielt und somit die Entstehung von Tumoren
fördern kann. Ein Beispiel ist die starke Induktion von Nrf2 und ARE – abhängig von
GSTP1 – bei der HCC-Entstehung (Lau et al., 2008, Ikeda et al., 2004).
Nrf2 ist essentiell für die Leberregeneration (Beyer et al., 2008). Interessanterweise
bedingt HCV im Unterschied zum Hepatitis-B-Virus (HBV) (Schaedler et al., 2010)
eine Hemmung der Induktion von Nrf2, indem sMaf aus dem Zellkern an den
Replikonkomplex transloziert wird (Carvajal-Yepes et al. 2011).
Im Rahmen des Praktikums soll nun der Einfluss von HCV auf die Nrf2/AREabhängige Genexpression analysiert werden. Um ein gefahrloses Arbeiten zu
ermöglichen (gegen HCV gibt es bisher keine Impfung), werden wir im Rahmen des
Praktikums mit einem subgenomischen Konstrukt arbeiten, das die Replikation, aber
nicht die Synthese von Viren ermöglicht. Dem Konstrukt fehlen die Sequenzen, die
für die Hüllproteine kodieren (∆E1E2).
Auf der Basis dieses subgenomischen HCV-Replikons (∆E1E2) sollen folgende
Aspekte untersucht werden:
• Interferenz von HCV mit der Expression Nrf2/ARE-abhängig regulierter Gene
mittels Reportergen-Assay
• Einfluss von HCV auf die subzelluläre Lokalisation von sMaf mittels konfokaler
Immunfluoreszenzmikroskopie
• Einfluss von HCV auf den intrazellulären ROI-Spiegel und auf zytoprotektive
Mechanismen, die vor ROI-induzierten Schäden schützen (Oxyblot-Analyse)
142
Experiment V1
Lerninhalte
 Herstellung der Replikon-RNAs mittels in vitro-Transkription
 Zellkulturarbeiten
 Elektroporation zur Generierung der Replikonzellen
•
Fixierung und Färbung für Immunfluoreszenz (IF)
•
konfokale Laser-Scan-Mikroskopie (CLSM)
•
Transfektion mit Reportergenkonstrukten; Durchführung von ReportergenAssays
•
Immunblot-Analysen
(Western Blot-Analyse
zur
Detektion
HCV-
spezifischer Proteine, Oxyblot-Analyse)
Zeitplan
Tag 1 (Montag)
Linearisieren der Plasmide für die in vitro run-off T7-Transkription, Elektroporation.
Tag 2 (Dienstag)
Transfektion der Zellen mit dem Luciferase-Reporter-Konstrukt (pNQO1) sowie
tBHQ-Stimulation (Positivkontrolle für den Luciferase-Assay), Lyse der Zellen für
Oxyblot- und Western Blot-Analysen (Lysate werden vom Betreuer gestellt) und
Proteinbestimmung mittels Bradford-Assay, Beladen der Gele für Oxyblot- und
Western Blot-Analysen, blotten und anschließendes Färben der Membranen.
Tag 3 (Donnerstag)
Fixierung der Zellen für die Immunfluorseszenz (12-Loch-Platte) und anschließende
Immunfärbung sowie Auswertung am CLSM (konfokale Laser-Scan-Mikroskopie),
H2O2-Stimulation der Zellen für die Oxyblot-Analyse (für die nächste Gruppe), Lyse
der Zellen für Oxyblot- und Western Blot-Analysen, Luciferase-Assay.
143
Experiment V1
144
Experiment V1
Praktischer Teil
Tag 1
In vitro run-off T7-Transkription
Mittels in vitro run-off T7-Transkription sollen das subgenomische HCVReplikon JFH1/ΔE1E2 und das replikationsdefiziente Replikon JFH1/GND
hergestellt werden. Durch Elektroporation sollen Huh-7.5-Zellen mit diesen
Konstrukten transfiziert werden, sodass in den Zellen im Falle von JFH1/ΔE1E2
die Replikation erfolgen kann.
DNA-abhängige RNA-Polymerasen können doppelsträngige DNA-Sequenzen in ihre
komplementäre RNA transkribieren. Hierfür werden vorzugsweise Bakteriophagensysteme genutzt (Milligan et al.1987). Bei der T7-Transkription erkennt die aus den
gleichnamigen Bakteriophagen isolierte DNA-abhängige RNA-Polymerase spezifisch
17 Basenpaare, den T7-Promotor. Als Initiationsnukleotid des RNA-Transkripts ist
Guanosin (G) essentiell. Die Effizienz der Polymerase wird gesteigert, indem zwei
weitere Guanosine folgen. In vitro handelt es sich um eine run-off Transkription, d. h.
die RNA-Polymerase dissoziiert am 3´-Ende der DNA.
Die virale RNA kann nun durch T7-Transkription aus linearisierten HCV-ReplikonPlasmiden (mit T7-Promotor) gewonnen werden. Diese RNA wird nach Reinigung
durch Phenol/Chloroform-Extraktion für die Elektroporationsexperimente genutzt.
Im Rahmen des Praktikums sollen das subgenomische HCV-Replikon JFH1/ΔE1E2
und das replikationsdefiziente Replikon JFH1/GND hergestellt werden. Da RNasen
ubiquitär vorkommen, ist es besonders wichtig, bei der Arbeit mit RNA Handschuhe
zu tragen und sie auch regelmäßig zu wechseln. Darüber hinaus sollten RNA-haltige
Lösungen stets auf Eis gelagert werden, und es sollte nur mit RNase-freien
Materialien bzw. DEPC-behandelten Lösungen gearbeitet werden.
145
Experiment V1
Durchführung
Linearisieren der Plasmide für die in vitro T7-Transkription
Hierfür werden 40 µg Plasmid-DNA (JFH1/GND und JFH1/∆E1E2; werden vom
Betreuer gestellt) mit 40 U XbaI (NEBuffer4, 1 x BSA) für 2 h bei 37°C inkubiert. Die
linearisierten Plasmide werden im Anschluss mittels Phenol/Chloroform-Extraktion
extrahiert.
Phenol/Chloroform-Extraktion
Zur Reinigung und Extraktion von Nukleinsäuren aus proteinhaltiger Lösung wird die
Phenol/Chloroform-Extraktion verwendet. Das Prinzip beruht auf den verschiedenen
Löslichkeiten von Proteinen und Nukleinsäuren in wässriger und organischer Phase.
Das Chloroform wird zur Reinigung von Phenolresten verwendet. Die DNA/RNA in
der wässrigen Phase kann letztendlich mit Ethanol/Isopropanol gefällt werden.
Die Arbeiten mit Phenol und Chloroform werden nur mit Nitril-Handschuhen und
Schutzbrille unter dem Abzug durchgeführt.
• Der Ansatz wird mit 40 µl 3 M Natriumacetat (pH 5,2) versetzt und mit ddH2O
auf ein Volumen von 400 µl gebracht.
• Zugabe von 400 µl Phenol, vortexen und Zentrifugation für 5 min bei
13.300 rpm und 4°C.
• Die
wässrige
obere
Phase
wird
vorsichtig
abgenommen
und
mit
400 µl Chloroform in einem neuen 1,5 ml Reaktionsgefäß kurz gevortext und
wieder 5 min bei 13.300 rpm und 4°C zentrifugiert.
• Die wässrige (obere) Phase vorsichtig abnehmen und in ein neues
Reaktionsgefäß (gut beschriften) überführen.
• Zugabe des 2,5-fachen Volumens Ethanol (100 %) (vorsichtig schwenken).
• Pelletieren der DNA durch Zentrifugation bei 13.300 rpm und 4°C für 30 min.
• Den Überstand dekantieren (verwerfen).
146
Experiment V1
• Das Pellet mit 75 % eiskaltem Ethanol waschen (Zentrifugation bei
13.300 rpm und 4°C für 10 min).
• Den Überstand dekantieren und das Pellet lufttrocknen.
• Das Pellet in ca. 30 µl DEPC ddH2O aufnehmen und die Konzentration (1:100
Verdünnung) photometrisch bestimmen (siehe unten).
In vitro run-off T7-Transkription
Pro Ansatz 4-5 µg linearisierte Plasmid-DNA einsetzen.
In vitro Transkriptionsansatz
5 µg
DNA
8 µl
Transkriptionspuffer (10x)
3,2 µl
NTP-Mix (10mM)
2 µl
RNase Out
4 µl
T7-Polymerase
ad 80 µl DEPC-ddH2O
Der Transkriptionsansatz wird 2 h bei 37°C inkubiert. Durch Zugabe von 3 μl DNaseI
und Inkubation für 1 h bei 37°C wird die template-DNA degradiert und somit die
Transkription
gestoppt.
Die
RNA
wird
mittels
Phenol/Chloroform-Extraktion
extrahiert.
Phenol/Chloroform-Extraktion
• Der Ansatz wird mit 40 µl 3 M Natriumacetat (pH 5,2) versetzt und mit DEPC
ddH2O auf ein Volumen von 400 µl gebracht.
• Zugabe von 400 µl Phenol, vortexen und Zentrifugation für 5 min bei
13.300 rpm und 4°C.
• Die
wässrige
obere
Phase
wird
vorsichtig
abgenommen
und
mit
400 µl Chloroform in einem neuen 1,5 ml Reaktionsgefäß kurz gevortext und
wieder 5 min bei 13.300 rpm und 4°C zentrifugiert.
147
Experiment V1
• Die wässrige (obere) Phase vorsichtig abnehmen und in ein neues
Reaktionsgefäß (gut beschriften) überführen.
• Zugabe
des
0,7-fachen
Volumens
Isopropanol
(100 %)
(vorsichtig
schwenken).
• Pelletieren der RNA durch Zentrifugation bei 13.300 rpm und 4°C für 30 min.
• Den Überstand dekantieren (verwerfen).
• Das Pellet mit 75 % eiskaltem Ethanol waschen (Zentrifugation bei
13.300 rpm und 4°C für 10 min).
• Den Überstand dekantieren und das Pellet lufttrocknen.
• Das Pellet in ca. 30 µl DEPC ddH2O aufnehmen und die Konzentration (1:100
Verdünnung) photometrisch bestimmen.
Jeweils 1 µl der RNA-Lösung wird für die Qualitätsbestimmung im Agarosegel
verwendet (siehe unten).
Konzentrationsbestimmung am Photometer
Die Konzentration von Nukleinsäuren lässt sich photometrisch bei einer Wellenlänge
von 260 nm bestimmen. Eine Extinktion von 1 entspricht einer Konzentration von
50 μg/ml doppelsträngiger DNA bzw. 35 μg/ml einzelsträngiger DNA oder RNA und
folgt dem Lambert-Beer´schen Gesetz.
Lambert-Beer’sches Gesetz
A=εxcxd
A = Absorption
ε = Extinktionskoeffizient
c = Konzentration
d = Schichtdicke der Küvette
Das Verhältnis der OD260 zur OD280 zeigt an, wie stark eine nukleinsäurehaltige
Lösung durch Reste von Proteinen verunreinigt ist und sollte zwischen 1,8 und 2,0
liegen. Geringere Werte spiegeln eine Kontamination durch Proteine wider.
148
Experiment V1
Lassen Sie sich vor Beginn der Messung die Handhabung des Photometers vom
Praktikumsleiter erklären.
• Photometer ca. 15 min vor Benutzung anschalten.
• Von der zu messenden Probe (linearisierte Plasmid-DNA bzw. RNA) wird eine
1:50 Verdünnung hergestellt, für den Nullwert werden 100 µl DEPC ddH2O
vorbereitet.
• Im Photometer wird das DNA- bzw. RNA-Programm gewählt und die
Verdünnung eingestellt.
• Die Messung erfolgt in Quarzküvetten.
• Zunächst wird mit 100 µl DEPC ddH2O eine Nullwerteistellung vorgenommen.
Im Anschluss wird die DNA gemessen.
Qualitätsbestimmung von RNA mittels Agarose-Gelelektrophorese
Der Degradationsgrad der RNA kann anhand eines Agarosegels verifiziert werden.
• Hierzu wird eine 1 %-ige Agarose-Lösung (in 1 x TAE) hergestellt und in der
Mikrowelle aufgekocht (bis die Agarose vollständig gelöst ist).
• Nach dem Abkühlen der Lösung (handwarm) wird diese in eine horizontale
Gelkammer gegossen, und es werden ca. 2 µl Ethidiumbromid hinzugegeben
und verteilt.
(Ethidiumbromid steht unter Verdacht, karzinogen zu sein, sodass hier nur mit
Nitrilhandschuhen gearbeitet werden darf!!!)
• Je 1 µl RNA wird mit 5 µl DEPC ddH2O und 2 µl 6 x Ladepuffer gemischt und
auf das Gel aufgetragen (Vorsicht, die Gelkammer sollte gut gewaschen sein,
um eine Hydrolyse der RNA zu vermeiden).
• Die Separation der RNA im elektrischen Feld findet bei 100 V statt.
• Die RNA kann unter dem UV-Transilluminator bei 245/365 nm visualisiert
werden.
149
Experiment V1
Elektroporation von Huh-7.5-Zellen mit den HCV-Replikons
Huh-7.5-Zellen sind eine Sublinie der Huh-7-Hepatoma-Zelllinie und hoch permissiv
für die HCV-Infektion. Die Huh-7.5-Zellen wurden zwei Tage vor der Elektroporation
passagiert und zu einer Dichte von 80 bis 90 % kultiviert.
Ernten der Zellen
• Die Zellen werden mit 10 ml D-PBS gewaschen und durch Zugabe von
2 ml Trypsin bei 37°C für ca. 5 min vom Flaschenboden gelöst.
• Nach Zugabe von 8 ml DMEM complete Medium wird die Zellsuspension in
einem 50 ml Röhrchen gepoolt und 10 min bei 1.200 rpm und 4°C
zentrifugiert.
• Die Zellen werden zweimal gewaschen. Hierfür wird der Überstand jeweils
verworfen, das Pellet mit 50 ml eiskaltem D-PBS gewaschen und erneut
10 min bei 1.200 rpm und 4°C zentrifugiert.
• Vor der zweiten Zentrifugation wird ein Aliquot für die Zellzahlbestimmung
mittels Neubauer Zählkammer abgenommen.
• Die Zellen werden in eiskaltem D-PBS resuspendiert, sodass sich eine
Konzentration von 5 x 106 Zellen/ml ergibt (Zellen auf Eis lagern).
Zellzahlbestimmung mittels Neubauer-Kammer
Zur Bestimmung der Zellzahl werden die Zellen
in eine Neubauer-Zählkammer überführt und
gezählt. Die Zellkonzentration (in Zellen/ml)
ergibt sich aus der Multiplikation von Zellzahl
(Mittelwert aus 4 Gruppenquadraten), Verdünnungsfaktor und Kammerfaktor (104).
150
Experiment V1
Elektroporation
Die Elektroporation ist eine Transfektionsmethode, um Nukleinsäuren in die Zelle zu
bringen, indem die Zellmembran sich durch einen kurzen elektrischen Impuls so
verändert, dass die Zelle die Nukleinsäuren aus der Umgebung aufnehmen kann.
Hierzu werden 10 µg RNA (JFH1/GND, JFH1/∆E1E2) mit 800 µl der zuvor
6
hergestellten Zellsuspension (5 x 10 Zellen/ml) vermischt, in eine Elektroporations-
küvette gegeben und mit Hilfe eines elektrischen Pulses des Bio Rad Gene Pulsers
transfiziert (bitte zügig arbeiten, weil die RNA hydrolysiert wird).
Elektroschock
Spannung (V)
Kapazitiver Widerstand (C)
Elektr. Widerstand (R)
Küvettenspalt
300 V
950 µF
∞
2 mm
Nach 10-minütiger Inkubation bei Raumtemperatur wird die Zellsuspension in 12 ml
DMEM complete Medium überführt und in eine 6- bzw. 12-Loch-Platte ausgesät
(6-Loch-Platte je 2 ml pro Vertiefung, 12-Loch-Platte je 1 ml pro Vertiefung).
Nach ca. 4 h wird das Medium gewechselt, um entstandene Stressfaktoren sowie
tote Zellen aus dem Überstand zu entfernen. Die Zellen werden 72 h nach
Elektroporation (p.e.) geerntet.
Es werden Zellen elektroporiert für die nachfolgende Western Blot-Analyse, die
Oxyblot-Analyse, das Reportergenexperiment sowie die Immunfluoreszenzfärbung.
151
Experiment V1
Tag 2
Proteinextraktion, Bestimmung
Analyse, Oxyblot-Analyse
der
Proteinkonzentration,
Western Blot-
Im Rahmen des Praktikums soll untersucht werden, inwieweit sich der Einfluss
von HCV auf die Nrf2/ARE-abhängige Genexpression in oxidativem Stress
niederschlägt. Dabei soll insbesondere untersucht werden, wie sich HCV auf
die Inaktivierung von Peroxiden auswirkt. Dies soll mittels Oxyblot-Analyse
geschehen, die eine indirekte Quantifizierung von ROI ermöglicht.
Protein-Extraktion (für Western Blot- und Oxyblot-Analyse)
Die Zellen vorsichtig mit PBS waschen, PBS absaugen und anschließend 300 µl
RIPA-Puffer pro Vertiefung zugeben. Mit Hilfe der Zellschaber die Zellen von der
Zellkulturplatte kratzen, in ein 1,5 ml Reaktionsgefäß überführen und für 10 min auf
Eis inkubieren.
Achtung: Zelllysate immer auf Eis stellen um Proteindegradation zu vermeiden!
Um eine vollständige Lyse der Zellen zu erreichen, wird eine Ultraschallbehandlung
durchgeführt, da Hochfrequenzschall die Zellen schert und dadurch aufschließt.
Hierzu wird das Reaktionsgefäß in ein Becherglas voll mit Eis gestellt, und die Zellen
werden 5 sek bei 20 % Intensität mit dem Ultraschallstab aufgeschlossen.
Anschließend werden Zelltrümmer 5 min bei 4°C und 13.000 rpm abzentrifugiert.
Bestimmung der Proteinkonzentration mittels Bradford-Assay
Die Bestimmung der Proteinkonzentration erfolgt mit Hilfe des Bradford-Tests. Das
Prinzip beruht darauf, dass der Farbstoff Coomassie-Brillant-Blau G-250 in saurer
Lösung mit Proteinen Komplexe bildet. Die ungebundene Form des Farbstoffs
besitzt ein Absorptionsmaximum bei 470 nm. Durch Komplexbildung verschiebt sich
dieses auf 595 nm und kann photometrisch erfasst werden.
152
Experiment V1
Zur Bestimmung der Proteinkonzentration wird eine Standardreihe pipettiert. Hierfür
wird eine BSA-Stammlösung (10 µg/µl; NEB) auf 0,5 µg/µl verdünnt. Für eine
Doppelbestimmung alles zweimal pipettieren:
• Jeweils 1 ml Bradford Reagenz in Plastikküvetten vorlegen und 0/ 0,5/ 1/ 1,5/
2 und 3 µg BSA dazu pipettieren.
• 1 µl Zelllysat zu 1 ml Bradford-Reagenz pipettieren.
• Die Standards und die Lysate werden im Photometer bei 595 nm gemessen.
• Die Auswertung erfolgt mit Hilfe von Excel.
Herstellung von SDS-Gelen (werden vom Betreuer vorbereitet)
Hergestellt werden sogenannte diskontinuierliche SDS-Gele, die aus einem Sammelund einem Trenngel bestehen. Die Proteine werden im Sammelgel konzentriert, was
dazu führt, dass schärfere Banden im Trenngel entstehen.
• Gelgießstand mit einer Alumina-Platte beschicken, gefolgt von zwei 1,5 mm
Spacern und einer Glasplatte (sicherstellen, dass alle Gummidichtungen am
Gelgießstand angebracht wurden!!!).
• Diese Reihenfolge wird wiederholt bis 8-10 Gele gegossen werden können.
• Gelgießstand mit Deckplatte und Klammern verschließen.
• Das Trenngel wie folgt herstellen (Handschuhe verwenden).
Achtung, Acrylamid ist gifig!
Aqua dest.
4 x Trenngelpuffer
Rotiphorese 40
TEMED
Ammoniumpersulfat-Lösung 10 % (APS)
Trenngel 12 %
36 ml
20 ml
24 ml
80 µl
800 µl
• Trenngel direkt in den Gelgießstand gießen (Platz für Sammelgel lassen) und
jedes Trenngel vorsichtig mit 200 µl Butanol überschichten.
• Anhand der übrig gebliebenen Trenngel-Lösung kann die eingesetzte
Polymerisation festgestellt werden.
153
Experiment V1
• Butanol vollständig von den Trenngelen abgießen und das Sammelgel wie
folgt herstellen (Handschuhe verwenden):
Aqua dest.
4 x Sammlgelpuffer
Rotiphorese 40
TEMED
Ammoniumpersulfat-Lösung 10 % (APS)
Sammelgel 4 %
39 ml
15 ml
6 ml
60 µl
600 µl
• Die Trenngele überschichten und die Kämme luftblasenfrei einfügen.
• Nach dem Polymerisieren die Gele aus dem Gelgießstand nehmen und die
Kämme entfernen.
Oxyblot-Analyse
(Review: Thomas Nyström 2005)
Oxidativer
Stress
wird
meist
durch
reaktive
Sauerstoffintermediate
(ROI,
reactive oxygen intermediates) wie z. B. O2 oder H2O2 hervorgerufen, die während
des normalen aeroben Stoffwechsels entstehen. Diese hochreaktiven freien
Radikale können mit Hilfe von Metallkatalysatoren (Fe2+ oder Cu2+) die Amine der
Aminosäurereste von z. B. Lysin, Arginin, Prolin oder Histidin in Carbonylreste
umwandeln. Carbonylisierte Proteine werden normalerweise ubiquitinyliert und dem
proteasomalen Abbau zugeführt. Ist jedoch die Regulierung der Proteindegradation
in der Zelle gestört, kommt es zur Akkumulation von fehlerhaften Proteinen und zu
Fehlfunktionen in der Zelle.
Der meistgenutzte Marker zur Messung von
Proteinoxidation
ist
der
Carbonylgehalt
von
Proteinen. Hier macht man sich zu Nutze, dass die
Carbonylgruppe
mit
2,4-Dinitrophenylhydrazin
(DNP) unter Bildung einer Schiff‘schen Base zum
entsprechenden
Hydrazon
Dinitrophenylhydrazon
kann
reagiert.
dann
2,4-
entweder
photometrisch oder mit Antikörpern im Western
Blot nachgewiesen werden.
154
Experiment V1
Während des Praktikums wird das OxyBlot™ protein oxidation detection Kit von
Millipore verwendet. Um die Oxidation der Proteine noch zu steigern, werden die
Zellen für 30 min mit 2 mM H2O2 (oder für 4 h mit Glucoseoxidase) behandelt. Die
DNP-derivatisierten Proteine werden im 12 %-igen SDS-Gel (40 µg Protein pro Spur)
aufgetrennt. Dann erfolgt die Western Blot-Analyse wie beschrieben mit einem antiDNPH-Antikörper, gefolgt von der Inkubation mit einem Meerrettichperoxidasegekoppelten Antikörper. Anschließend folgt die Detektion der Banden mit ECLReagenz wie beschrieben.
SDS-Gellauf Oxyblot-Analyse
• Mische 20 µg Protein (GND und ΔE1E2) mit demselben Volumen 12 % SDS
(je Probe zwei Reaktionsansätze).
• Mische die erste Probe 1:1 mit 1 x DNPH und die zweite Probe
(Negativkontrolle) 1:1 mit der 1 x Derivatisierungskontrolle.
• 15 Minuten Inkubation bei Raumtemperatur (nicht länger als 30 Minuten!).
• Zugabe des 1,5-fachen Volumens des Proteinlysats an Neutralisationslösung
je Reaktionsgefäß.
• Laden der vollständigen Proben aufs Gel (man braucht keinen Ladepuffer und
kein Erhitzen).
• Kombiniere
2,5 µl
Proteinstandard
mit
beigefügten
DNP-Resten
und
5 µl 4 x Gel-Ladepuffer.
Blotten der Proben
• Whatman-Papier und Immobilon PVDF-Membran mit einer Größe von
7 x 9 cm zurechtschneiden (Membran nur mit Handschuhen anfassen).
• Membran in Methanol legen (aktivieren).
• Whatman-Papier wie folgt in die Blotpuffer legen:
-
4 Blatt in Anodenpuffer I
-
2 Blatt in Anodenpuffer II
-
6 Blatt in Kathodenpuffer
155
Experiment V1
• Blot wie folgt zusammenbauen:
Kathode
6x Kathode
Gel
Membran
2x Anode II
4x Anode I
Anode
• Für 1 h bei 80 mA/Membran blotten.
Antikörperinkubation und Detektion
• Die Membran in 1 x TBST legen (darf nicht trocknen).
• Anschließend die Membran in 1 % BSA in 1 x TBST für 1 h blockieren.
• 3 ml Primärantikörperlösung (1 % BSA in 1 x TBST) entsprechend den
Anweisungen
der
Betreuer
vorbereiten
und
die
Membran
1h
bei
Raumtemperatur (auf dem Roller) inkubieren:
1. AK
Antibody stock (90451)
1:150
• Membran mit der Proteinseite nach innen gerichtet in das Röhrchen schieben
und für 1 h auf dem Roller inkubieren.
• Waschen der Membran: 3 x 10 min in 1 x TBST.
• 3 ml Sekundärantikörperlösung (1 % BSA in 1 x TBST) entsprechend den
Anweisungen
der
Betreuer
vorbereiten
und
die
Membran
Raumtemperatur (auf dem Roller) inkubieren:
2. AK
Antibody stock (90452)
1:300
• Waschen der Membran: 3 x 10 min in 1 x TBST (im Dunkeln!!!).
Anschließend wird der Blot mit ECL-Substrat entwickelt.
• Zuschneiden von Folien und Festkleben in einer Entwicklerkassette.
156
1h
bei
Experiment V1
• Anmischen des ECL-Substrates:
pro Blot 200 µl Lösung 1 mit 200 µl Lösung 2 im Eppi mischen.
•
Oxyblot mit der Pinzette (oder der behandschuhten Hand) aus TBST nehmen,
kurz auf ein Tuch abtropfen lassen und auf die Folie in die Entwicklerkassette
legen.
•
ECL-Substrat tropfenweise auf den Blot geben.
•
Benetzten Blot luftblasenfrei mit einer 2. Folie bedecken.
• Exposition mit einem Röntgenfilm in der Dunkelkammer (vorher vom Betreuer
erklären lassen!!!).
Western Blot-Analyse
Mit Hilfe der Western Blot-Analyse soll der Erfolg der Elektroporation überprüft
werden. Hierfür werden die Protein zunächst mittels SDS-PAGE aufgetrennt, auf
eine PVDF-Membran geblottet und anschließend unter Verwendung HCVspezifischer Antikörper anlysiert. Die Detektion der HCV-Proteine erfolgt mit
Antikörpern, die gegen das Core- sowie das NS3-Protein gerichtet sind.
SDS-Gellauf Western Blot-Analyse
• 75 µg Protein werden mit 4 x SDS-Probenpuffer im Verhältnis 1:4 gemischt
und für 5 min bei 95°C gekocht.
• SDS-Gel in die Gelkammer einspannen und Reservoir mit 1 x SDS-Laufpuffer
auffüllen.
• Proben und 10 µl Proteinmarker in die Taschen laden.
• Das Gel für ca. 1 h bei 120 V laufen lassen, bis die blau
gefärbte Lauffront am Ende des Gels angekommen ist.
157
Experiment V1
Blotten der Proben (siehe Oxyblot-Analyse)
Antikörperinkubation und Detektion
• Die Membran in 1 x TBST legen (darf nicht trocknen).
• Anschließend die Membran in 10 % Milchpulver in 1 x TBST für 1 h
blockieren.
• 3 ml Primärantikörperlösung (in 10 % Milchpulver in 1 x TBST) entsprechend
den Anweisungen der Betreuer vorbereiten und die Membran 1 h bei
Raumtemperatur (auf dem Roller) inkubieren:
1. AK
NS3 (abcam; mouse)
HCV-Core (Pierce; mouse)
1:1.000
1:1.000
• Membran mit der Proteinseite nach innen gerichtet in das Röhrchen schieben
und für 1 h auf dem Roller inkubieren.
• Waschen der Membran: 3 x 10 min in 1 x TBST.
• 3 ml
Sekundärantikörperlösung
(in
10 %
Milchpulver
in
1x
TBST)
entsprechend den Anweisungen der Betreuer vorbereiten und die Membran
1 h bei Raumtemperatur (auf dem Roller) inkubieren (Röhrchen mit Alufolie
umwickeln, da Sekundärantikörper mit Fluorophor gelabelt ist!!!):
2. AK
IRDye®800 donkey anti-mouse
1:3.000
• Waschen der Membran: 3 x 10 min in 1 x TBST (im Dunkeln!!!)
Anschließend wird der Blot mit dem „Odyssey® Imaging System“ entwickelt (wird
vom Betreuer erklärt).
158
Experiment V1
PEI-basierte
DNA-Transfektion
der
elektroporierten
Huh-7.5-Zellen
(vom
Vortag)
Im Rahmen des Praktikums soll mittels eines sog. Reportergenexperiments der
Einfluss von HCV auf die Expression Nrf2/ARE-abhängig regulierter Gene
analysiert
werden.
Dazu
werden
HCV-replizierende
Zellen
bzw.
die
entsprechenden Kontrollzellen mit dem Nrf2/ARE-Reporterkonstrukt pNQO1luc
transient transfiziert. Ein Teil der Zellen wird vor der Ernte für 16 h mit
50 µM tert-Butylhydrochinone (tBHQ) stimuliert. tBHQ wirkt als Elektrophil und
bewirkt so die Induktion von Nrf2 und die damit verbundene Expression von
u. a. NQO1.
DNA lässt sich durch eine Reihe unterschiedlicher Verfahren in eukaryotische Zellen
einbringen, die alle unter dem Begriff der Transfektion zusammengefasst werden.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen transienter (zeitweiliger) und stabiler
(dauerhafter) Transfektion. Die unterschiedlichen Transfektionsmethoden lassen
sich grob in chemische (Calcium-Phosphat-Präzipitation, Lipofektion, Transfektion
durch kationische Polymere oder Nanopartikel) und physikalische (Mikroinjektion,
Elektroporation, „particle gun“, Magnet-assistierte Transfektion) Methoden einteilen.
Die in diesem Praktikum angewandte Transfektion der Zellen erfolgt mit dem
kationischen Polymer Polyethylenimin (PEI). Die Anfang der 90er Jahre entwickelte
Methode (Ehrhardt et. al, 2005) nutzt die Eigenschaft dieser Polymere, auf der DNA
zu kondensieren und Polykomplexe zu bilden, welche dann von der Zelle
aufgenommen werden.
Um
eine
Transfektion
so
effizient
wie
möglich
zu
gestalten,
muss
der
Transfektionsansatz sehr genau pipettiert werden. Dies gilt insbesondere für die
Reihenfolge, in der die einzelnen Reagenzien zugegeben werden. Das Volumen des
Transfektionsansatzes entspricht 1/10 des Mediumvolumens in dem sich die zu
transfizierenden Zellen befinden. Die eingesetzte Menge PEI (1 mg/ml) richtet sich
nach der Menge der zu transfizierenden DNA. Hierbei werden pro 1 µg DNA 6 µl PEI
eingesetzt.
159
Experiment V1
Der Transfektionsansatz wird nach folgendem Schema pro Vertiefung einer 6-LochPlatte angesetzt:
Reagenz
Volumen/Ansatz x Ansätze NQO1luc
PBS
193 µl
DNA (1 µg/µl)
1 µl
PEI (1 mg/ml)
6 µl
Der Ansatz wird gevortext, für 10 min bei Raumtemperatur inkubiert und
anschließend tropfenweise auf die Zellen pipettiert. Nach 8-12 h erfolgt ein
Mediumwechsel, da das PEI toxisch für die Zellen ist. Hierzu wird das Medium
abgesaugt und die Zellen werden vorsichtig mit PBS gewaschen. Nach Absaugen
des PBS werden 1,5 ml frisches Medium auf die Zellen gegeben (wird am nächsten
Tag vom Betreuer durchgeführt).
Die Analyse der Zellen erfolgt nach 48 h durch den Luciferase-Reportergen-Assay.
160
Experiment V1
Tag 3
Immunfluoreszenzmikroskopie
Im Rahmen des Praktikums soll mit Hilfe der konfokalen Immunfluoreszenzmikroskopie einerseits der Einfluss von HCV auf die subzelluläre Lokalisation der
sMafs untersucht, andererseits sollen die daran beteiligten viralen Faktoren
identifiziert werden. Dies wird unter Verwendung von Huh-7.5-Zellen, die ein
subgenomisches replikationskompetentes (∆E1E2) bzw. -defizientes (GND) HCVReplicon tragen, analysiert.
Die Immunfluoreszenzmikroskopie ist eine Methode zur Detektion von Proteinen im
subzellulären Bereich mit Hilfe Fluorophor-gekoppelter Antikörper. Hierbei kann
zwischen der direkten und indirekten Immunfluoreszenz unterschieden werden. Bei der
direkten Immunfluoreszenz wird die Probe mit einem spezifischen gegen das
Zielprotein gerichteten Antikörper markiert, der direkt mit einem Fluorophor (z. B. FITC)
gekoppelt ist. Bei der indirekten Technik werden zwei Antikörper verwendet: ein
Primärantikörper, der spezifisch an das Zielprotein bindet, und ein Sekundärantikörper,
der mit einem Fluorophor gekoppelt und gegen den Primärantikörper gerichtet ist.
Zu Beginn der Färbeprozedur muss die Probe zunächst fixiert werden, um den Zustand
zum jeweiligen Zeitpunkt zu erhalten. Die Wahl des Fixativs richtet sich nach dem
jeweiligen Protein, das detektiert werden soll bzw. nach dem eingesetzten Antikörper.
Aldehyde quervernetzen Proteine und erhalten die natürliche Zellmorphologie. Durch
Alkohol- oder Aceton-Fixierung kommt es zur Denaturierung der Proteine. Die
Denaturierung führt zum Verlust der biologischen Aktivität und dem Auftreten neuer
Gruppen, was die Bindung der Antikörper beeinflussen kann.
Nach dem Fixieren wird das Fixativ zunächst ausgewaschen. Anschließend werden
mögliche freie Bindungsstellen der Probe durch Inkubation mit Serumproteinen (hier:
10 % BSA in 1 x TBST) blockiert, um unspezifische Bindungen zu vermeiden. Nach
dem Blockieren der Probe erfolgt die Inkubation mit dem Primärantikörper, der gegen
das Zielprotein gerichtet ist. Nach erneutem Waschen wird mit dem gegen den
161
Experiment V1
Primärantikörper gerichteten Sekundärantikörper inkubiert, der mit dem Fluorophor
gekoppelt ist und mit Hilfe von Fluoreszenz detektiert werden kann. Zusätzlich erfolgt
eine Färbung der Kerne mit DAPI (4´,6-Diamidino-2-phenylindol), welches sich an die
A/T-reiche Region der kleinen Furche der DNA-Doppelhelix anlagert.
Mit dieser Methode lassen sich auch bis zu drei verschiedene Zielproteine gleichzeitig
markieren, indem mit den entsprechenden Primär- und Sekundärantikörpern inkubiert
wird. Dabei ist darauf zu achten, dass die eingesetzten Antikörper nicht miteinander
kreuzreagieren.
Die Analyse der Immunfluoreszenz erfolgt mit Hilfe eines konfokalen Laser-ScanMikroskops.
Konfokale Laser-Scan-Mikroskopie (CLSM)
Die
konfokale
konventionellen
Laser-Scan-Mikroskopie
bietet
Weitfeld-Lichtmikroskopie.
einige
Während
Vorteile
bei
einem
gegenüber
der
konventionellen
Lichtmikroskop das gesamte Präparat ausgeleuchtet wird und das Bild aus einer
Überlagerung aller Ebenen entsteht, wird das Präparat beim LSM Punkt für Punkt
abgerastert. Durch Messung der Lichtintensitäten des reflektierten oder emittierten
Lichtes an allen Punkten des Präparates wird aus den entstehenden Einzelbildern ein
digitales Gesamtbild zusammengesetzt. Eine entscheidende Besonderheit der
konfokalen Laser-Scan-Mikroskopie besteht darin, dass sich im Strahlengang des
detektierten Lichts eine Lochblende (englisch: pinhole) befindet. Dadurch wird eine
Steuerung
der
Schärfentiefe
sowie
die
Ausschaltung
von
unerwünschten
Hintergrundinformationen ermöglicht. Vereinfacht gesagt, es werden nur die Signale
aus einer Schicht des Präparats detektiert. Durch die Variation der Öffnung der Blende
kann somit die Dicke der analysierten Schicht verändert werden. Eine weitere
Möglichkeit besteht in der Anfertigung von seriellen optischen Schnitten der Präparate
(z-stack). Bei der CLSM werden meist digitale Bilder von einfach-, doppel- oder
dreifach-markierten fluoreszierenden Proben erstellt.
Durchführung
Für die Immunfluoreszenzfärbung werden 3 x 104 Zellen/ml in 12-Loch-Platten auf
Deckgläschen ausgesät und nach 72 h fixiert. Hierfür wird wie folgt vorgegangen:
162
Experiment V1
Fixieren der Zellen
•
Medium abnehmen und die Zellen einmal mit 1 ml PBS waschen.
•
Zugabe von 0,8 ml Formaldehyd-Lösung (4 % in PBS) pro Vertiefung
•
Inkubation für 10 min bei Raumtemperatur.
• Nach der Inkubation das Formaldehyd abnehmen und einmal mit 1 ml PBS
waschen.
Blockieren unspezifischer Bindungen
•
Zugabe von 0,5 ml BSA (10 % in 1 x TBST) je Vertiefung.
•
Inkubation 60 min bei Raumtemperatur.
• Überstand abnehmen.
Inkubation mit dem Primärantikörper (sMafs, NS3)
•
Antikörperverdünnungen vorbereiten in 10 % BSA-Lösung (jeweils 50 µl pro
Deckgläschen)
•
• sMafs (F/G/K) (H-100) (Santa Cruz; rabbit)
→ 1:80
• NS3 (Virostat; mouse)
→ 1:50
50 µl Antikörperverdünnung auf ein Stück (trockenen) Parafilm in einer
feuchten Kammer geben.
•
Deckgläschen mit einer Pinzette aus dem Loch nehmen (wird vom Betreuer
vorgeführt) und auf die Antikörperverdünnung legen (darauf achten, dass die
Seite mit den Zellen nach unten zeigt!!!).
•
Inkubation für 60 min bei Raumtemperatur (in einer feuchten Kammer).
•
Während der Inkubation jeweils 1 ml 1 x TBST in die Vertiefungen der 12Loch-Platte geben (zum Waschen).
•
Nach der Inkubation die Deckgläschen in die vorbereiteten Vertiefungen
geben (Zellen zeigen nach oben!!!).
• Waschen: 3 x 5 min in 1 x TBST.
163
Experiment V1
Inkubation mit dem Sekundärantikörper (sMafs, NS3) und DAPI
(Ab hier lichtgeschützt arbeiten!!!)
•
Antikörperverdünnungen vorbereiten in 10 % BSA-Lösung (jeweils 50 µl pro
Deckgläschen)
•
• für sMafs (F/G/K)
→ Cy3 donkey anti-rabbit; 1:400
• für NS3
→ Alexa 488 donkey anti-mouse; 1:1000
• DAPI
→1:400
50 µl Antikörperverdünnung auf ein Stück (trockenen) Parafilm in einer
feuchten Kammer geben.
•
Deckgläschen mit einer Pinzette aus der Vertiefung nehmen und auf die
Antikörperverdünnung legen (darauf achten, dass die Seite mit den Zellen
nach unten zeigt!!!).
•
Inkubation für 60 min bei Raumtemperatur (in einer feuchten Kammer).
•
Während der Inkubation jeweils 1 ml 1 x TBST in die Vertiefungen der 12Loch-Platte geben (zum Waschen).
•
Nach der Inkubation die Deckgläschen in die vorbereiteten Vertiefungen
geben (Zellen zeigen nach oben!!!).
• Waschen 3 x 10 min in 1 x TBST (lichtgeschützt !!!!).
Einbetten der Proben mit Mowiol
•
Objektträger ordentlich beschriften (Primärantikörper, Sekundärantikörper,
Gruppenkürzel)!!!
•
Ca. 10 µL Mowiol pro Deckgläschen auf den Objektträger tropfen (Vorsicht:
sehr viskos; lässt sich nur schwer pipettieren).
•
Deckgläschen kurz auf einem Tuch abtropfen lassen und möglichst
luftblasenfrei mit den Zellen nach unten auf den Objektträger geben
(Deckgläschen so wenig wie möglich bewegen, da sonst die Zellen beschädigt
werden).
• Im Luftstrom der Laminar-Flow trocknen (lichtgeschützt),
164
Experiment V1
Luciferase Assay
Das Firefly-Luciferase-Gen eignet sich hervorragend als Reportergen, sowohl bei
eukaryotischen als auch bei prokaryotischen Expressionssystemen. Hierbei steht
das Luciferase-Gen unter der Kontrolle des jeweiligen Promotors des zu
untersuchenden Gens (z. B. NQO1). Durch Transfektion der Zellen mit dem
jeweiligen Reporter-Konstrukt und anschließender Stimulation kann somit die
Aktivität des gewünschten Promotors bestimmt werden. Die Firefly-Luciferase
katalysiert hierbei die Umwandlung von D-Luciferin, Sauerstoff und ATP in
Oxyluciferin, AMP, CO2 und Licht (Biolumineszenz), das mit einem Luminometer
detektiert werden kann. Die Menge produzierter Biolumineszenz spiegelt hierbei die
Aktivität des jeweiligen Promotors wider.
ATP + D-Luciferin + O2
Luciferase
AMP + PP + D-Luciferin + CO2 + Licht
Zelllyse
Die mit den Konstrukt pNQO1luc transfizierten Zellen (JFH1/GND und JFH1/∆E1E2)
werden 48 h nach der Transfektion geerntet. Hierzu wird das Medium abgesaugt,
und die Zellen werden einmal mit PBS gewaschen. Anschließend werden pro
Vertiefung 200 µl Luciferase-Lysepuffer zugegeben, und die Platten werden 5 min
auf Eis inkubiert. Für eine Doppelbestimmung werden jeweils 50 µl Lysat (das zuvor
5 min bei 13000rpm und 4 Grad zentrifugiert worden war) aus einer Vertiefung in
jeweils 2 Vertiefungen einer „weißen“ 96-Loch-Platte (werden vom Betreuer
ausgeteilt) pipettiert. Dies wird für alle Proben wiederholt.
Messung der Luciferase-Aktivität
Die Messung der Luciferase-Aktivität erfolgt im Orion plate reader II. Um die
Waschflüssigkeit aus dem System zu entfernen, wird das Gerät mit LuciferinSubstrat gespült (= “Prime“). Die 96-Loch-Platte wird in das Gerät gestellt, das
entsprechende Programm wird gewählt (Messzeit 10 sek/Luciferin 30 µl) und die
Messung wird gestartet. Die ausgegebenen Werte stellen RLUs (relative light units)
165
Experiment V1
dar. Um die Werte miteinander vergleichen zu können, wird der (relative)
Proteingehalt der Lysate mit Hilfe eines Bradford-Assays bestimmt. Die Werte beider
Messungen können dann zueinander ins Verhältnis gesetzt werden (RLU/relative
Proteinmenge).
Proteinbestimmung mittels Bradford
Hier wird keine exakte Konzentrationsbestimmung durchgeführt, da hier relative
Werte ausreichend sind. Pro Vertiefung einer 96-Loch-Platte werden 5 µl Lysat
vorgelegt und jeweils 100 µl Bradford-Reagenz hinzugefügt. Nach 5-minütiger
Inkubation bei Raumtemperatur wird die Absorption bei 595 nm im TECAN-Reader
gemessen.
Die Auswertung erfolgt mit Hilfe von Mircosoft Excel.
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Experiment V1
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Experiment V1
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168
Experiment V2
Experiment Virologie V2:
RNAi technologies to identify cellular factors affecting viral
replication
Dr. Renate König
169
Experiment V2
Goal:
Using RNAi screening technology to identify factors involved in HIV replication
Aim 1 (Experiment 1):
The application of synthetic siRNAs and high-throughput screening technology
A high-throughput 384-well plate assay will be optimized with the goal to identify
siRNAs that influence cell viability. This assay can then be used as a counterscreen
for factors that previously had been identified in a genome-wide siRNA screen for
cellular factors that influence HIV-1 infection of human 293T cells. To this end, in this
course, we will transfect positive and negative control siRNAs into cells (in a 384-well
plate using HTS equipment) and test their effects on cell viability measured by ATP
readout of the cells.
Aim 2 (Experiment 2):
The application of vector-based shRNAs and validation of cellular factors in
physiological relevant cell types
Stable shRNA expressing cells targeting a specific restriction factor (SAMHD1) were
generated. In this course, the knockdown efficiency of the shRNAs will be confirmed
by Western Blot analysis. In addition, the influence of the absence or presence of
SAMHD1 on viral replication will be evaluated after infection of the cells with a
lentiviral vector. This will determine the restriction capacity of the cellular factor.
Introduction:
RNA interference – an overview.
Until recently, genome-scale genetic
experimentation has been limited to studies in tractable model organisms, such as
yeast or C. elegans. However, a number of advances in the manipulation of
mammalian cells have made genome-wide gain-of-function and loss-of function
analysis possible. The development of high throughput transfection technologies
allowed for the introduction of large-scale arrayed libraries of nucleic acids into
mammalian cells in a rapid and economical fashion. Furthermore, the emergence of
RNA interference (RNAi) as a novel pathway which allows the modulation of gene
expression in mammalian cells has facilitated loss of function studies. Consequently,
effects of gene dosage on particular cellular phenotypes can be monitored for
hundreds to thousands of genes in a single experiment. Large collections of cDNAs,
shRNAs, siRNAs, small molecules, and other bioactive agents are currently being
compiled and distributed, and the repertoire of possible genetic screens is
expansive, only limited by the ability to detect a particular molecular or cellular
phenotype. Recently, large-scale genetic analysis and high throughput screening
(HTS) in mammalian cells has become accessible to academic institutes, largely
because costs associated with these efforts, including libraries and automation, have
been reduced significantly.
RNAi is a naturally occurring process in eukaryotes by which double-stranded RNAs
(dsRNA) trigger the sequence-specific degradation of cognate mRNAs thus
preventing expression of their protein products (Fig. 1). First described in C. elegans
(REF), RNAi has become a widespread tool for reverse-genetics in invertebrate
model systems and has proven useful in large-scale functional genomic screens. In
mammalian systems, RNAi can be triggered using small interfering RNAs (siRNAs),
small dsRNA fragments of 21-23bp that mimic Dicer processed intermediates while
170
Experiment V2
overcoming undesired antiviral mechanisms (Fig. 2). There are two general
strategies to induce RNAi in mammalian cells: a) transient transfection of synthetic
double-stranded RNA oligonucleotides; b) stable expression of shRNAs, DNA-based
reagents such as plasmids or viral vectors that encode short RNA hairpin sequences.
When transferred into cells by transfection or transduction, RNA hairpins are
expressed and processed to release
endogenously produced siRNAs.
Because RNAi reagents can be designed
directly from sequence information without
need of physical clones, it is possible to
generate large collections of them to
simultaneously interrogate thousands of
genes in live cells. Today, large-scale
libraries can be obtained from commercial
vendors, which, combined with high
throughput techniques, are making it possible
to
perform
large-scale,
high
speed,
reproducible
functional
screens.
Still,
limitations to the technology exist, specifically:
Variable inhibitory efficiency: siRNA silencing
potency varies significantly, depending both
on the selected sequence within the mRNA
Figure 1. Schematic representation of the
RNAi pathway. RNAi involves cleavage of long
target and on the target itself. It is clear that
dsRNA stretches into small dsRNAs by the
there are inherently “difficult genes” for which
nuclease Dicer. Coupled to this process is
activation of the RNA Interference Signaling
the likelihood of selecting efficient siRNAs is
Complex (RISC), which in turn uses small
lower than usual. Multiple studies have
RNA fragments to induce sequence-specific
shown that the efficacy of siRNA can be
degradation of cognate mRNAs
improved, in part, at the level of sequence
design [reviewed in Tilesi F et al., Design and validation
of siRNAs and shRNAs. Curr Opin Mol Ther. 2009 Apr;11(2):156-64].
Off-target effects: siRNAs are known to produce a “signature” of inhibited transcripts
in addition to the intended target (129-131), which can yield potentially misleading
results. Several sources of off-target effects can be considered. In fact, they have
been associated with significant base-pairing between the 5’ region of the siRNA
chains and unintended targets. In addition, siRNAs may work through miRNA-like
mechanisms, which affect targets without the need of perfect base-pair matching.
As a result, results obtained through RNAi screens need to be reproducible with
independent siRNAs
To overcome these caveats in large-scale siRNA screens, several strategies can be
employed, including:
a) Increasing library redundancy: Current commercial libraries contain 3 to 4
siRNAs per target, which allows for prioritization of target hits represented by
multiple siRNAs as highly significant hits.
b) Empirically-derived screen analysis tools, specifically designed to analyze
siRNA screens (Birmingham A, et al, Statistical methods for analysis of highthroughput RNA interference screens. Nat Methods. 2009 Aug;6(8):569-75.).
171
Experiment V2
Figure 2. Schematic
representation of the
various ways to “feed”
siRNAs s into the
RNAi pathway.
Delivery of synthetic
siRNAs into the cell or
expression of vectorbased shRNA
hairpins that after
cleavage through
Dicer can engage into
the RISC complex or
dsRNA (e.g. from
viruses) can trigger
the RNAi pathway.
Cellular innate restriction factors inhibiting HIV-1 – an overview
Innate immunity is the first line of defense against foreign pathogen invasion. In
general, the innate response is composed of the interferon (IFN) system, as well as
cell-based anti-pathogen countermeasures that serve to restrict the replication of
pathogens early in infection. In addition, a successful innate response promotes the
secretion of cytokines and growth factors that shape the later pathogen-specific, or
acquired immune response. The ability to mount a vigorous innate response and to
transition to a highly-specific acquired response is thought to be essential for
combating and controlling infection. The direct antiviral effect of type I IFNs is
exerted by a variety of effectors that are expressed by genes whose transcription is
directly stimulated by IFNs, the IFN-stimulated genes (ISGs). A number of innate
immune effectors, the so-called restriction factors, have been identified that suppress
retroviral replication in vitro and therefore may constitute new avenues for
therapeutic intervention. Three of these innate retroviral restriction factors—
apolipoprotein B mRNA editing enzyme, catalytic polypeptide 3 (APOBEC3), bone
marrow stromal cell antigen 2 (BST-2/tetherin/CD317) and very recently, the dNTP
hydrolase SAMHD1, have garnered substantial attention, since they specifically
inhibit HIV-1 replication in vitro in human cells (reviewed in Harris et al., JBC, Oct 5th,
2012). In an attempt to identify novel candidate restriction factors, our lab has
performed a siRNA screen (Fig. 3) and in addition performed tandem affinity
purification followed by mass spectrometry to uncover novel interaction partners of
accessory proteins of HIV and identified SAMHD1 as a novel restriction factor. These
results corroborated and extended the findings of two other groups demonstrating
that SAMHD1 is critical for restriction of HIV-1 infection in monocytes (Berger et al.,
PLoS Pathog. 2011 Dec;7(12):e1002425, Hrecka et al., Nature. 2011 Jun
29;474(7353):658-61, Laguette et al., Nature. 2011 May 25;474(7353):654-7.).
SAMHD1 (Sterile Alpha Motif (SAM) Domain and HD domain-containing protein 1)
was initially recognized as IFN-regulated gene and if mutated the cause for a severe
neurodegenerative autoimmune disease called Aicardi-Goutières Syndrom (AGS).
Patients carrying certain responsible mutations are suffering from neurological
172
Experiment V2
dysfunction, inappropriate immune activation and aberrant IFN-α secretion in the
brain. The role as a novel HIV-1 restriction factor has pushed SAMHD1 recently into
focus. It had been shown that SAMHD1 hydrolyses intracellular dNTPs in non-cycling
cells, thus decreasing the amount of these key substrates, and thereby limiting viral
replication (Fig. 4).
Figure 4. Taken out of Review “Harris
RS, Hultquist JF, Evans DT. THE
RESTRICTION FACTORS OF HUMAN
IMMUNODEFICIENCY VIRUS. J Biol
Chem. 2012 Oct 5. [Epub ahead of
print]”
SAMHD1 acts to block HIV-1 reverse
transcription by depletion of cellular
dNTPs in non-cycling cells. HIV-2/SIV
Vpx and some Vpr alleles can
overcome the SAMHD1 restriction block
by acting as an adaptor to an E3
ubiquitin ligase complex that polyubiquitinates SAMHD1 and targets it for
degradation by the 26S proteasome.
Figure 5. Genome-wide screen to identify host cellular proteins required for viral infection.
An collection of siRNAs targeting approximately 24,000 human genes (6 siRNAs/gene) is arrayed in a multi-well plate
such that each well contains 2 siRNAs targeting a single gene. These are transfected into mammalian cells, which are
subsequently infected by viral particles genetically modified to encode luciferase. Putative host cell factors are identified
through analysis of luciferase activity.
Experimental outline
Experiment 1 (Aim 1)
To identify novel cellular factors affecting infection of cells by a VSV-G pseudotyped
HIV-1 reporter virus vector, the method of choice is systematic high throughput
cellular assays utilizing a genome-wide siRNA library. A counter-screen is necessary
to identify those siRNAs that reduce or enhance cell growth/viability.
173
Experiment V2
Here, in this practical course, a 384-well plate-based assay will be optimized to
identify siRNAs that influence cell viability. This could serve as a counterscreen for
the screen depicted in Fig. 5. To optimize the conditions for the cell growth/viability
assay: the optimal ratio of a positive control siRNA (targeting RPS27a, a highly
essential gene for cell viability) and a negative control (siGL2, targeting luciferase,
not targeting any cellular gene) will be determined. An example of a sequence of a
siRNA is depicted in Fig. 6.
Figure 6.
siRNA
against
Luciferase
The detection reagent ATP-lite will be added to the cell viability assay. ATPLite™ is
an Adenosine TriPhosphate (ATP) monitoring system based on firefly (Photinus
pyralis) luciferase. This luminescence assay is the alternative to colorimetric,
fluorometric and radioisotopic assays for the quantitative evaluation of proliferation
and cytotoxicity of cultured mammalian cells. ATP monitoring can be used to assess
the cytocidal, cytostatic and proliferative effects of a wide range of drugs, biological
response modifiers and biological compounds. Luciferase readouts are extremely
attractive detection platforms for screening applications: wide dynamic range, more
sensitive than fluorescence technologies, less interference, easy to automate for
high-throughput applications and homogenous assay set up (Fig. 7).
Figure 7.
ATPlite
readout
Internal validation of the screens provides the assessment of positive control siRNAs
to negative control siRNAs. In addition, we will determine the Z`-factor of the screen,
a dimensionless calculation used to assess the quality of a high-throughput assay. It
compares the mean value of the maximum signal control to the mean value of the
minimum control and will have a higher value when (a) there is a wide separation
174
Experiment V2
band between maximum and minimum control and (b) the standard deviations are
low. For a good assay, Z-prime values for each plate should be greater than or equal
to 0.5. A perfect assay would have a Z-prime value approaching 1.0. In short, it is a
measure for the actual assay window relative to the observed noise (Fig. 8).
Z’ = 1 – (3*(STDEVNegControl + STDEVPositiveControl) / (MEANNegativeControl
– MEANPositive Control)
%CV= 100 x (Standard Deviation / Mean)
Fig 8 Calculation of Z-prime and CV value
Experiment Preparations:
Experiment 1 (Aim 1)
Have 1 white solid 384-well plate and 1 u-clear black 384-well plate ready with metal
lids
Calculate the amount of siRNA, transfection reagent (RNAiMax) and cells needed in
respective mastermix volumes. Please refer to the respective sections below to
determine the amount and volume you need for each step:
Day 1 (Monday)
Reverse Transfection protocol for 384-well plates:
1. Trypsinize a flask of adherent 293T cells
Remove media, wash carefully the monolayer with PBS, remove PBS, add enough
0.25% w/v trypsin solution to cover the monolayer (1.5 ml for T75 flask), Let sit in
incubator for ~3 minutes, then check flask under inverted microscope to make sure
the monolayer of cells is lifting off of the flask and cells are single cells, add 8,5 ml
DMEM-20 (=DMEM including 20% FCS), transfer to a 50 ml Falcon, count cells by
transferring an aliquot of cells in a Eppendorf tube (20 ul), mixing it with 80ul trypan
blue that stains non-viable cells, fill both sides of the haemocytometer chamber
‘Neubauer’ (see Fig. 9), count viable cells in each of the four corner squares, calculate
cell density, prepare 1 cell solution with DMEM-20 (30 ml each) in 50 ml Falcons each.
2. Dispense 0.5 pmole siRNA (20 uM stock concentration) in 10 ul optimem
3. Prepare a Mastermix, for each well: 50nl RNAimax (Invitrogen) in 10 ul
opti-mem/well and incubate at RT for 5 min
4. dispense 10 ul transfection reagent/well
5. Allow the transfection reagent and siRNA incubate for 20 min at RT
6. Dispense 20ul DMEM-20 with 3000 cells/well.
175
Experiment V2
Before you start, please review the plate layout and calculate the following (for each
group):
• Prepare a medium that contains 20% FCS, you need 40 ml in total, how much
FCS should be in that 40 ml?
• cell number and volume: in total you want to seed 1500 wells, each well with
3000 cells/well, 20 ul/well
• amount of siRNAs in Mastermix: you have to calculate for 50 wells for each
siRNA (siGL2 and siRPS27a), each well should contain 0.5 pmol siRNA (20
uM stock) in 10 ul
• amount of transfection reagent (RNAimax): you have to calculate for 100
wells, each well should contain 50 nl RNAimax
Day 4 (Thursday)
Read-out:
1. add 30 ul of ATP-lite only to the white solid plate
2. measure luciferase RLU in Plate reader (Pherastar).
3. Visual check of the black u-clear plate (dead cells versus live cells)
Plate layout:
176
Experiment V2
Figure 9. “improved Neubauer” haemocytometer
Calculate the viable cell concentration per ml using the
following formula:
4
C1 = t x tb x 1/4 x 10
t = total viable cell count of four corner squares
tb = correction for the trypan blue dilution (counting
dilution was 1/tb)
1/4 = correction to give mean cells per corner square
4
10 = conversion factor for counting chamber
C1 = initial cell concentration per ml
4
Example: t = 480; tb = 2; C1 = 480 x 2 x 1/4 x 10 = 2.4 x
6
10 cells per ml
Analysis Experiment 1 (Aim 1):
1) Graph each experiments (bar graphs) and standard deviations
2) Calculate ratio positive to negative controls for each condition
3) Calculate %CV
4) Calculate Z-Prime
5) Is the assay window and Z`Factor good enough for screening?
6) Which parameter could be optimized to improve the conditions for screening
177
Experiment V2
Experimental outline
Experiment 2 (Aim 2)
SAMHD1 has been identified as a novel cellular factor restricting HIV-1. In this
practical course, you will test the efficiency of HIV-1 restriction by endogenous
SAMHD1 and you will correlate this with the expression levels of SAMHD1. We will
use THP-1 cells, a cell culture model for monocytic cells. The cells can be
differentiated into macrophage-like cells using phorbol 12-myristate 13-acetate
(commonly known as PMA or TPA). It had been shown before that after
differentiation with TPA the cells became to a large extent refractory to HIV-1
infection. Just recently, it became clear, that the restriction is due to endogenous
expression of SAMHD1. We generated stable THP1 cell lines carrying a vectorencoded shRNA targeting SAMHD1 and a control scrambled shRNA with a
sequence not complementary to any known gene. In Figure 10 the vector map of the
shRNA vector (pLKO) is depicted including the hairpin and the Puromycin selection
marker that was used for selection of the stable THP1 cell lines.
In this experiment, you will A) test the two cell lines (THP-1 shSAMHD1 and THP-1
shScrambled) on their endogenous expression of SAMHD1 by Western Blot analysis
and B) infect the two PMA-differentiated cell lines with a lentiviral vector encoding
luciferase and test the restriction capacity of SAMHD1.
Figure 9.
pLKO
shRNA
vector
Name
Description
cppt
Central polypurine tract
hPGK
Human phosphoglycerate kinase eukaryotic promoter
puroR
Puromycin resistance gene for mammalian selection
SIN/LTR
3' self inactivating long terminal repeat
f1 ori
f1 origin of replication
178
Experiment V2
ampR
Ampicillin resistance gene for bacterial selection
pUC ori
pUC origin of replication
5' LTR
5' long terminal repeat
Psi
RNA packaging signal
RRE
Rev response element
Experiment Preparations:
Experiment 2 (Aim 2)
Have the two THP1 cell lines ready for the two parts of this experiment. In the first
part (A) you will lyse part of the cells with a strong denaturing lysis buffer (RIPA) and
you will separate the denatured proteins by electrophoresis. In a next step you will
transfer the proteins to a membrane and stain SAMHD1 with a specific antibody. In
the second part (B) you will seed live cells, differentiate the cells over night with PMA
and then infect the cells with a luciferase expressing lentiviral vector. The infection
can be measured by luciferase read-out.
Day 1 (Monday)
(A) Determine the cell number of the two cell lines THP1-shSAMHD1 and
THP1-shScrambled by using a Neubauer counting chamber. To determine
the cell number use an appropriate dilution of 1:5 with Trypan Blue (80µl
Trypan Blue+ 20µl cell suspension).Transfer 1x106 of the cells in an
Eppendorf Tube each and spin down the cells at 300g for 5min.
(B) : Take the rest of the cells for seeding.
(A) Lysis of the cells:
Prepare 5ml RIPA-lysisbuffer add 1/2 tablet of Protease inhibitors to 5ml of
RIPA-lysisbuffer
Wash the cells with 500µl ice-cold PBS by spinning at 300g for 5min at 4°C
Remove the supernatant and resuspend the cells in 100µl RIPA-lysisbuffer
Incubate for 30min on ice!!
Centrifuge at top speed at 4°C and afterwards transfer the supernatant to a
new tube, freeze at -20°C
(B)
Seed 7500 cells/well in solid-white and u-clear 96-well plates in RPMI
medium+10%FCS in 100 ul/well RPMI-10 medium.
179
Experiment V2
Add 5ng/ml PMA for differentiate the cells over night at 37°C
Before you start, please review the plate layout (Fig 10) and calculate the following
(for each group): you will have to seed each cell line in 200 wells, each well contains
7500 cells, 100 ul medium/well. How many cells do you need in total in how much
medium in total for each cell line? You will need to add PMA to your medium before
you seed the cells. How much PMA do you need to add for a final concentration of 5
ng/ml? The stock solution is 10 ng/ul.
Day 2 (Tuesday)
(A) Determine the protein concentration by Bradford-Assay:
- Thaw the lysates on ice,
- dilution of the samples for measurement 1:5; dilution of the reference (= RIPA)
=1:5
- per sample: 200 µL 5x-Bradford reagent (Bio-Rad) is mixed with 800 µL H2O
- 995 µL of the 1x-Bradford reagent are transferred to a plastic cuvette
- 5 µL of the diluted samples are added; the solutions are mixed and incubated
for 5 min at RT
- detection at 595 nm with a UV/Vis spectrophotometer (GeneQuant pro, GE)
protein concentrations are determined with the help of a previously prepared
standard curve
(A) Gel electrophoresis and Western Blotting of the samples
1) Protein samples (total protein amount: 20 µg) are prepared by adding
NuPAGE LDS Sample Buffer (4X) and NuPAGE Sample Reducing Agent
(10X) to a final 1X concentration each.
2) Denature the proteins at 70 °C for 10 min.
3) Prepare NuPAGE Bis-Tris gradient gels (4-12 %): Remove the gel from the
pouch. Wash the gel with ddH2O. Peel of the tape from the bottom.
4) Place the gel (and a “dummy gel”) in the Mini-Cell such that the “well” side
faces inwards, towards the inner chamber. Seat the gels on the bottom and
lock into place with the wedge.
5) Fill the inner chamber with 1X MOPS running buffer (200 mL + 500 µL
NuPAGE Antioxidant).
6) Pull the comb out of the gel. Rinse all wells with 1X MOPS running buffer.
7) Load the samples and protein marker.
8) Fill the outer chamber with 1X MOPS running buffer (600 mL).
9) Run the gel for 55 min at 200 V.
10) For Western blotting, prepare 1X NuPAGE Transfer Buffer as follows:
180
Experiment V2
Component
Volume
NuPAGE Transfer Buffer
(20X)
25 mL
NuPAGE Antioxidant
0.5 mL
Methanol
50 mL
424.5
ddH2O
mL
Total volume
500 mL
11) In order to activate the PVDF membrane prior to blotting, place the
membrane in methanol for 10 s, rinse with ddH2O and place it in 1X NuPAGE
Transfer Buffer.
12) Soak the cathode (-) core of the blotting module, six blotting pads and two
filter papers in 1X NuPAGE Transfer Buffer.
13) Place three blotting pads in the cathode core, followed by filter paper.
14) Remove the gel from the electrophoresis chamber, open the gel cassette and
place the gel on top of the filter paper (without air bubbles!).
15) Place the activated PVDF membrane on the gel, followed by filter paper and
three blotting pads.
16) Place the anode (+) core on top of the blotting pads and position the blot
module in the buffer chamber.
17) The blot module and outer chamber were filled with 1X NuPAGE Transfer
Buffer.
18) Conduct blotting 35 V for 1 h.
19) After blotting, rinse the PVDF membrane with 1X TBST.
20) Place the PVDF membrane in blocking solution (1X TBST + 5 % powdered
milk) for 2 days at 4 °C.
(B) Infection of PMA differentiated THP1 cell lines
1) Check the u-clear 96-well plate if the cells are differentiated
181
Experiment V2
2) Infect the cells with 50µl of CSII-Luc by spin occulation at 1200rpm for
1,5hours
3) After spin occulation the virus infected cells have to be incubated for two
days at 37°C
Fig. 10: Generation of lentiviral vector encoding luciferase (CSII-luc)
Plate layout for infection:
182
Experiment V2
Day 4 (Thursday)
(A)
Antibody probing of the blot and detection
To visualize proteins in the samples separated by SDS-PAGE and blotted onto a
membrane, one chooses an antibody specific for the protein of interest (primary
antibody) and applies subsequently a species-specific antibody (secondary
antibody), which is directed against the Fc-part of the primary antibody and which is
coupled to an appropriate enzyme e.g. horse radish peroxidase (HRP).
•
•
•
•
We want to detect SAMHD1 protein on the blot membrane with a primary antiSAMHD1 antibody from rabbit (Proteintech) 1:1000 diluted in TBST + 5% milk
powder (5 ml total volume needed). As a secondary antibody we will use anti-rabbit
IgG-HRP (GE) 1:10000 diluted in TBST+5% milk powder (20 ml total volume
needed). Typically GAPDH, tubulin or actin serve as loading controls, they are mostly
expressed at a stable level and one of them is usually detected to proof, that
variation in the levels of the protein of interest are not due to different amounts of
loaded total lysate. We will detect GAPDH with an anti-GAPDH antibody from rabbit
(Cell Signaling) 1:5000 diluted in TBST + 5% milk powder (5 ml total volume
needed). The secondary antibody will be anti-rabbit IgG-HRP (GE) 1:20000 diluted in
TBST+5% milk powder (20 ml total
volume needed).
Since SAMHD1 and GAPDH have
different molecular masses, we will cut
the membrane into two pieces (see Fig
11): One upper part where SAMHD1
should run (72kDa) and the other part,
where we expect GAPDH (36 kDa)
(compare picture).
Each part gets incubated with the
respective primary antibody for 1 h at
RT under constant agitation.
The blots get quickly rinsed with TBST three times and then washed three times with
TBST for 10 min each.
Thereafter the blots are probed with the secondary antibody (use correct dilution with
the resp. primary antibodies) for 1 h at RT under constant agitation.
The blots get quickly rinsed with TBST three times and then washed three times with
TBST for 10 min each.
The detection reagent will be ECL (Enhanced chemilumescent) prime from GE. It’s a
substrate for detection of horseradish peroxidase enzyme activity: HRP catalyses the
oxidation of luminol to 3-aminophtalate via several intermediates. The reaction is
accompanied by emission of low-intensity light at 428nm. However, in the presence
of certain chemicals, the light emitted is enhanced up to 1000-fold, increasing the
sensitivity of the reaction. The ECL reagents need to be mixed in a 1:1 ratio prior to
183
Experiment V2
use, let them equilibrate to room temperature and incubate the mixed reagent for 5
min on the blot in the dark.
Proceed with detection in the dark room: For detection of the luminescence reaction
we will use photo films, which are placed on top of the membranes with varying
detection times and are then developed.
(B)
Detection of infection
Luciferase activity of the virus will be detected using BriteLite reagent
(PerkinElmer) (Fig. 12)
1) Add 30µl of BriteLite/well to the white solid plate only
2) Measure luciferase RLU in plate reader (PheraStar)  Read-out
Analysis Experiment 2 (Aim 2):
1) Graph the infection experiment (bar graphs) and standard deviations
2) Scan the exposed film and mark the sizes of the marker and each lane
3) Is there a difference in expression of SAMHD1 between the two cell lines and
what are the consequences on virus infection?
4) What is the cellular activity of SAMHD1 and how would you measure it?
5) What could be the reason that a virus can infect cells (to a certain amount)
even in the presence of (high level) SAMDH1?
6) We used a shRNA that is complementary to the sequence of SAMHD1 to
perform the experiment. Is there proof that SAMHD1 expression was
silenced? Is this evidence enough that the shRNA is specifically targeting
SAMHD1 and if not, which additional experiment would you perform?
7) We used stable THP1 cell lines generated with the pLKO vector construct.
Look at the vector map and think about 2 different methods to introduce the
vector to the cells to make the cells stable for shRNA expression.
8) Which different experiments would you undertake to identify novel restricting
factors for virus infections?
184
Experiment V3
Experiment Virologie V3:
Reduktion der Virusbelastung in PERV-infizierten humanen Zellen
durch siRNAs und Nachweis von PERV-C mittels PCR
Prof. Dr. Ralf Tönjes
185
Experiment V3
Ziele des Versuchs:
1. Ermittlung der absoluten Viruslast in infizierten Zell-Linien.
2. Nachweis der spezifischen Reduktion der Virusbelastung durch porzine
endogene Retroviren (PERV) in Zellkultur-Überständen mittels PERVspezifischer siRNAs.
3. Nachweis von ekotropen PERV-C mittels PCR in genomischer DNA.
Theorie:
Hemmung der Genexpression durch siRNA
1990 wurde das Posttranscriptional Gene Silencing (PTGS) in Petunien
(Solanaceae) gefunden, nachdem Forschergruppen um Mol und Jorgensen
versuchten, die Blütenfärbung von Petunien durch das Einbringen eines zusätzlichen
Pigmentgens zu verstärken und dabei das genaue Gegenteil erreichten. Es konnte
gezeigt werden, dass die Gene nicht nur auf der Ebene der Transkription
abgeschaltet wurden, sondern ebenso die zugehörige mRNA schnell abgebaut
wurde. Etwas später wurden ähnliche Erkenntnisse bei Pilzen (Neurospora;
„Quelling“), Würmern, Fliegen und Mäusen gewonnen (1, 2).
Die Technik der RNA Interferenz (RNAi) wurde 1998 durch A. Fire und C. Mello in
Caenorhabditis elegans nachgewiesen (1, 2, 3). Doppelsträngige RNA (dsRNA)
führte zu einem effizienten und spezifischen Gene-Knockdown. Wird eine
doppelsträngige (ds) RNA mit homologer Sequenz zu einer zelleigenen mRNA in
eine Zielzelle eingebracht, startet der Vorgang des PTGS, indem Dicer, eine ATPabhängige Ribonuklease, die dsRNA in viele kleine Stücke schneidet. Es entstehen
sogenannte small interfering RNAs (siRNAs). Diese siRNAs wandern zu einem
Enzymkomplex, dem sog. RNA-induced-silencing-complex (RISC). Anhand der
siRNA wird das komplementäre Stück der zelleigenen mRNA gefunden, zerschnitten
und somit die Proteinsynthese des entsprechenden Gens unterbunden (Abb. 1).
In höheren Eukaryoten führt lange, dsRNA (mehr als 30 Basenpaare) zu
unspezifischen Auswirkungen bzw. zur Apoptose, da diese die enzymatische
Zerstörung aller mRNAs und den Stop der Proteinsynthese bewirkt.
Erst die Arbeit von S. Elbashir unter der Leitung von T. Tuschl konnte 2001 dieses
Problem umgehen, indem kurze dsRNAs von 21 nt Länge verwendet wurden, die am
3’-Ende jeweils 2-3 Nukleotide überstehen. Solche kurzen siRNA-Moleküle können
synthetisch hergestellt und in die Zielzellen eingebracht werden. Man steigt dadurch
in den Prozess des PGTS zwar erst später ein, erzielt jedoch den gleichen Effekt (1,
2, 4; Abb. 2).
Weiterführende
Informationen
zu
siRNA
und
MicroRNA
siehe
http://opengenomics.org/CSB2005_RNAiTutorial/3-CSB2005-B&WSlides.pdf
Die Lage der synthetischen siRNAs innerhalb der Genomstruktur von PERV, die im
Versuch verwendet werden, ist in Abb. 3 dargestellt. Die Nukleotidangaben beziehen
sich auf eine Referenzsequenz (PERV-B(33)ATG; Acc.No. AJ133816) und
bezeichnen die Positionen, die von den siRNAs erkannt werden.
186
Experiment V3
Abb. 1: Modell der molekularen Schritte des
Posttranskriptional Gene Silencing (PTGS),
http://www.laborjournal.de/rubric/archiv/stichw
ort/w_02_07.html (2)
Abb. 2: RNA Interferenz (RNAi) mit siRNA,
http://www.invitrogen.com/content.cfm?pageid=
10075 (5)
Zum Versuch:
PERV-infizierte humane Zellen (293/PERV-B(33)) werden 72 Std. vor Beginn des
Praktikums mit PERV-spezifischen siRNAs (einzeln und in verschiedenen
Kombinationen) und einer nicht PERV-spezifischen siRNA, sowie MOCK (nur
Transfektionsreagenz, keine siRNA im Ansatz) transfiziert. Als Negativkontrolle
dienen nicht-transfizierte Zellen.
Aus den Überständen der transfizierten Zellen wird virale RNA von PERV mittels des
High Pure Viral RNA Kit (Roche) isoliert. Daraufhin wird mittels quantitativer OneStep RT-PCR (LightCycler, Roche) die Anzahl der Virionen pro µl ZellkulturÜberstand bestimmt.
Aliquots der Überstände werden bei –80°C eingefroren und dienen als Template für
einen reversen Transkriptase (RT)-Test (C-type-RT Activity Assay, Cavidi Tech).
Es soll gezeigt werden, dass es durch den Einsatz spezifischer siRNA's möglich ist,
die Anzahl der Virionen im Zellkultur-Überstand zu verringern und, dass
unspezifische siRNAs keinen Einfluss auf die Virusexpression haben.
187
Experiment V3
Genomstruktur von PERV
Position der synthetischen siRNA‘s
SA
5’-LTR
gag
3’-LTR
env
pol
SD
poly A site
PBS (Gly4)
cap site
1154
2728
gag
gag I
1245-1266
si 7
1414-1435
gag III
1949-1970
gag IV
2086-2107
Nukleotidangaben bezogen auf PERV-B(33)ATG (Czauderna et al. 2000)
Abb. 3: Genomstruktur von PERV und Position der synthetischen siRNAs
Nachweis von PERV-C mittels PCR
Anhand der Ergebnisse einer Host Range und Interferenzstudie (14) wurden drei
replikationskompetente PERV-Klassen erstmalig beschrieben: Polytrope PERV-A und
PERV-B sind in der Lage nicht nur wirtseigene, sondern auch speziesübergreifende
Zellen, einschließlich humaner Zellen, in vitro zu infizieren. Ekotropes PERV-C gehört
zur bisher jüngsten entdeckten PERV-Klasse (15) und weist ein Wirtstropismus
beschränkt auf porcine Zellen auf. Obwohl PERV-C an sich nicht xenotrop ist, stellt es
trotzdem ein Risiko für die Xenotransplantation dar (11). PERV-C dient nämlich als
Vorlage zur Rekombination mit PERV-A, wobei die resultierende Rekombinante, PERVA/C, die stärkste für PERV bislang detektierte Infektiosität aufweist, mit höherem
Virustiter in Zellkultur im Vergleich zu den parentalen Viren (13, 16, 17). Ferner besteht
die Gefahr, dass PERV-C in eine humantrope Variante evoluiert, da sich seine die
Rezeptorbindedomäne in nur neun Aminosäuren von der von PERV-A unterscheidet
(18). Ändern sich bloß vier dieser Aminosäuren durch Mutationen (19), wird der Eintritt
von PERV-C in humane Zellen durch den PERV-A-Rezeptor (20) ermöglicht. Aus
diesen Gründen ist es notwendig, alle replikationskompetenten PERV aus dem
porcinen Genom zu eliminieren, bevor diese für die Xenotransplantation in Betracht
gezogen werden. Deshalb wird im Rahmen dieses Praktikums porcine genomische
DNA auf Vorkommen von PERV-C über sensitive nested PCR diagnostisch untersucht.
Die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) wurde zur selektiven Amplifikation von DNAAbschnitten mithilfe von spezifischen Oligonukleotiden entwickelt (8). Die PCRProgramme beginnen mit einer initialen Denaturierung, die dazu dient, die
Doppelstränge
der
genomischen
DNA
aufzutrennen.
Dann
folgt
ein
Wiederholungszyklus (30x) aus einer Dreier-Schleife von Denaturierung, Annealing und
Elongation. Durch die Hitze-Denaturierung der DNA werden Einzelstränge für die
Oligonukleotide und die Polymerase zugänglich. Während des Annealing-Schrittes
lagern sich spezifische Oligonukleotide an den zu amplifizierenden Genabschnitt. Beim
Elongationsschritt entsteht das Amplifikat durch Polymerisation. Zum Schluss erfolgt
ein finaler Elongationsschritt.
188
Experiment V3
Da PERV-C nur in sehr geringer Kopienzahl im Genom porciner Zellinien bzw.
porciner DNA vorliegt (10, 12), reicht eine PCR meist nicht aus, um ein spezifisches
Amplifikat zu erhalten. Daher schließt sich an die erste PCR eine nested PCR an mit
spezifischen Oligenukleotiden, die innerhalb des Amplifikates der ersten PCR-Runde
liegen.
Durchführung:
ACHTUNG: Die Transfektion wird nicht von den Praktikanten durchgeführt,
die folgende Beschreibung dient nur zum besseren Verständnis des
Versuches!
Pro Reaktionskammer (well) werden am Vortag der Transfektion 2x105
293/PERV-B(33)-Zellen ausgesät.
Ansätze (je 1 µg siRNA/well):
siRNA 7 (Eurogentec), siRNA I, III u. IV (Dharmacon), je 20 µM
 siRNA einzeln: je 5 µl siRNA/Ansatz
 bei 2-er-Kombi: je 2,5 µl siRNA/Ansatz
 bei 3-er-Kombi: je 1,7 µl siRNA/Ansatz
si7 + I
si I +
+ IV III + IV
si7 + I
si7
1
2
3
7
I
III
IV
untr.
Zellen
4
5
6
10
Neg.
control
siRNA
8
MOCK
9
X X
Abb. 4: Transfektionsschema
Transfektion:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
die zu transfizierenden siRNAs zu je 0,1 ml Opti-MEM I (Invitrogen) in
Polystyrolröhrchen geben (A)
Mastermix aus 0,9 ml Opti-MEM I und 90 µl Transfektionsreagenz Lipofectamine
ansetzen und vortexen (B)
je Probe 0,1 ml B zu A geben, vortexen
15–30 min bei RT inkubieren, damit sich die siRNA-Lipidkomplexe bilden können
in der Zwischenzeit Zellen 1x mit 2 ml Opti-MEM I pro well waschen
je 0,8 ml Opti-MEM I zu A/B’s geben (= Transfektionsmix)
je 1 ml Transfektionsmix pro well
bei 37°C im Brutschrank 4-5 Std. inkubieren
Transfektionsmix absaugen
je well 2 ml Medium (DMEM + 10% FKS + Streptomycin/Penicillin + L-Glutamin)
zugeben
189
Experiment V3
 nach 72 Std.: Überstände (Supernatant, SN) zellfrei filtrieren, Isolierung der
viralen RNA aus 200 µl zellfreiem SN, SN für RT-Test aliquotieren (je 1x 100 µl)
I) Filtration der Überstände und Aliquotierung:
•
•
•
•
•
2x 10 Eppi’s analog den 6-well-plates beschriften (also: si7+I+IV, siI+III+IV, …
ODER von 1-10) [1x 10 Eppi’s für die Isolierung viraler RNA, 1x 10 Eppi’s für RTTest]
10 5-ml-Röhrchen beschriften und in Ständer einsetzen (= Auffanggefäße für
filtrierte SN’s)
je ca. 2 ml SN pro well mittels 2-ml-Spritze aufnehmen
durch 0.45 µm Sartorius-Filter in vorbereitete 5-ml-Röhrchen filtrieren
je 1x 100 µl zellfrei filtrierten SN in vorbereitete Eppi’s geben (für RT-Test),
bei -80°C (Gruppe A) bzw. auf Eis (Gruppe B) lagern
II) Isolierung viraler RNA (vRNA) (High Pure Viral RNA Kit, Roche):
1)
2)
3)
4)
5)
6)
7)
8)
9)
10)
11)
12)
13)
14)
Arbeitslösung herstellen: 5 ml Bindepuffer (grüner Deckel) ergänzt mit 50 µl
poly(A) carrier-RNA
pro vorbereitetem Eppi (s.o.) je 400 µl Arbeitslösung vorlegen, je 200 µl zellfrei
filtrierten SN zugeben und gut mischen (vortexen)
Inkubation bei Raumtemperatur (RT) für 10 min
High Pure Filter-Tubes in Auffanggefäße setzen und Proben in das obere
Reservoir pipettieren
15 sec bei 10.000 rpm in Eppendorf-Tischzentrifuge zentrifugieren,
währenddessen neue Auffanggefäße in Ständer stellen
Filter-Tubes in neue Auffanggefäße setzen, alte Auffanggefäße samt
Durchfluss verwerfen
je 500 µl Inhibitor Removal Puffer (Gefäß 3a, schwarzer Deckel) in die oberen
Reservoirs pipettieren (geht am besten mit einer Eppendorf Multipette und 12,5
ml-Combitip)
1 min bei 8.000 rpm zentrifugieren, währenddessen neue Auffanggefäße in
Ständer stellen
Filter-Tubes in neue Auffanggefäße setzen, alte Auffanggefäße samt
Durchfluss verwerfen. Es folgen zwei Waschschritte.
Für den ersten Waschschritt 500 µl Waschpuffer (blauer Deckel) in die oberen
Reservoirs pipettieren (Eppendorf Multipette, 5 ml-Combitip)
1 min bei 8.000 rpm zentrifugieren, währenddessen neue Auffanggefäße in
Ständer stellen
Filter-Tubes in neue Auffanggefäße setzen, alte Auffanggefäße samt
Durchfluss verwerfen. Für den zweiten Waschschritt je 400 µl Waschpuffer
zugeben (Eppendorf Multipette, 5 ml-Combitip)
1 min bei 8.000 rpm zentrifugieren, anschliessend 10 sec bei 13.200 rpm
zentrifugieren (um Reste des Waschpuffers zu entfernen), währenddessen
sterile, Nuklease-freie 1,5 ml-Eppis beschriften
Auffanggefäße verwerfen und Filter-Tubes in sterile, Nuclease-freie 1,5 mlEppis einsetzen
190
Experiment V3
15) Je 50 µl Elutionspuffer (Gefäß 4, farbloser Deckel) in die oberen
Reservoirs pipettieren (Eppendorf Multipette, 2,5 ml-Combitip)
16) 1 min bei 10.000 rpm zentrifugieren
17) Filter-Tubes verwerfen, Eppis mit vRNA verschließen und auf Eis
stellen (Gruppe A) bzw. bei –80°C lagern (Gruppe B). Die Proben
dienen als Template für die One-Step RT-PCR mittels LightCycler.
III) Quantitative One-Step RT-PCR (LightCycler, Roche):
Die PCRs werden mittels des QuantiTect SYBR Green RT-PCR Kits
(Qiagen, Cat. No.: 204243) durchgeführt.
Die PERV RT-PCR dient zur Bestimmung der Virionenzahl im Überstand
PERV-infizierter Zellen.
2x QuantiTect SYBR Green RT-PCR Master Mix, RNase-freies Wasser und
Primer (F und R, je 10 µM) auftauen (im PCR-Raum), Template-RNAs
(vRNA) und externen homologen Standard auf Eis auftauen (im Labor).
Der PCR-MasterMix wird im PCR-Raum pipettiert, die Verdünnung des
Standards und die Templatezugabe findet im Labor statt.
Externen homologen Standard verdünnen (auf Eis; Wasser in Eppis
vorlegen):
Externer homologer Standard (= 326 bp T7-in-vitro transkribierte RNA): F/R
(NdeI) [115 ng/µl]
Berechnung der Kopienzahl:
6x1023 [Kopien/µl] x Konz. [g/µl] / MW [g/mol]
MW (RNA) = Basepairs x 340 daltons/bp
MW = 326 bp x 340 daltons/bp
MW = 1,108x105 daltons
Für die Konzentration von 115 ng/µl gilt also:

6x1023 x 1,15x10-7 / 1,108x105 = 6,23x1011 copies/µl
Verdünnungsreihe (auf Eis!):
1:6,2 (d.h. 1 µl RNA + 5,2 µl H2O) = 1x1011 copies/µl
seriell 1:10 verdünnen von 1010 bis 103
8 Eppis vorbereiten (beschriften von 1010-103)
je 18 µl DEPC-H2O vorlegen
+ 2 µl aus der Lösung mit 1x1011 copies/µl in Eppi 1010, mix
+ 2 µl aus der 1010-Verdünnung in Eppi 109, mix
+ 2 µl aus der 109-Verdünnung in Eppi 108, mix
usw. bis Eppi 103
Als Standard einsetzen:103 - 109 copies/µl
Proben als Doppelbestimmung einsetzen!
191
Experiment V3
MasterMix ansetzen (PCR-Raum!):
pro Probe:
5,8 µl RNase-freies Wasser
10 µl 2x QuantiTect SYBR Green RT-PCR Master Mix
1 µl Primer F (0,5 µM Endkonz.)
1 µl Primer R (0,5 µM Endkonz.)
0,2 µl QuantiTect RT Mix
18 µl Gesamtvolumen
gesamt (n+2 = 30):
174 µl RNase-freies Wasser
300 µl 2x QuantiTect SYBR Green PCR Master Mix
30 µl Primer F
30 µl Primer R
6 µl QuantiTect RT Mix
540 µl  vortexen
18 µl pro Kapillare
+ je 2 µl Standard bzw. Template-RNA (erst im Labor zugeben!)
Probenreihenfolge:
1:
2:
3:
4:
5:
6:
7:
8:
9:
10:
11:
12:
13:
14:
Wasser
Standard 2 x 103 16:
Standard 2 x 104 17:
Standard 2 x 105 18:
Standard 2 x 106 19:
Standard 2 x 107 20:
Standard 2 x 108 21:
Standard 2 x 109 22:
Probe 1
Repl. von Probe 1
Probe 2
Repl. von Probe 2
Probe 3
Repl. von Probe 3
15:
Probe 4
Repl. von Probe 4
Probe 5
Repl. von Probe 5
Probe 6
Repl. von Probe 6
Probe 7
Repl. von Probe 7
23:
Probe 8
24:
Repl. von Probe 8
25:
Probe 9
26:
Repl. von Probe 9
27:
Probe 10
28:
Repl. von Probe 10
Kapillaren mit Deckel verschließen und mit Proben zum LightCycler gehen.
Probenkarussell mit Kapillaren beladen und in Zentrifuge kurz zentrifugieren.
Probenkarussell in LightCycler platzieren.
PCR:
RT-Reaktion
Denaturierung
Amplifikation (40 cycles)
Schmelzkurve
Cooling
50°C
95°C
94°C
58°C
72°C
20 min
15 min
15 sec
15 sec
16 sec
95°C
65°C
97°C
10 sec
10 sec
0
40°C
30 sec
slope 2°C/s, single
measurement
slope 0,1°C/s, cont.
measurement
(wenn nicht anders angegeben: slope 20°C/s)
Nach Beendigung des PCR-Laufs werden die Proben entsorgt und es erfolgt
entweder direkt die Auswertung der Daten oder aber am zweiten Tag (je nach
Gruppeneinteilung).
192
Experiment V3
IV) RT-Test (C-Type-RT Activity Assay, Protokoll B, Cavidi-Tech)
Bestimmung der Enzymaktivität der reversen Transkriptase im Überstand
PERV-infizierter Zellen (d.h. in den Viruspartikeln, die sich im Überstand
befinden).
C-Type Sample Dilution Buffer
C-Type Reconstitution Buffer
 bei 37°C im Wasserbad auftauen
Benötigte Anzahl poly(A)-beschichteter Streifen (siehe Tab.1), C-Type
Sample Dilution Buffer, 2x C-Type Sample Dilution Components (Flaschen
mit weißem Deckel), C-Type RT Reaction Components (Flasche mit grünem
Deckel) und MMuLV-rRT Standard (Flasche mit gelbem Deckel, Lot-Nr.
11071) aus –20°C nehmen.
Für Gruppe A: Proben aus -80°C nehmen und auf Eis auftauen.
Reaktionsmix herstellen:
•
•
•
•
•
50 ml Falcon beschriften (Reaktionsmix, Datum)
12 ml C-Type Reconstitution Buffer zu einer Flasche C-Type RT Reaction
Components geben, gut mischen und in 50 ml Falcon geben
6 ml Wasser zugeben
C-Type Sample Dilution Buffer herstellen (je 5 ml C-Type Sample Dilution
Buffer pro Flasche C-Type Sample Dilution Components, gut mischen
und Inhalt beider ’Flaschen wieder in die C-Type Sample Dilution-Flasche
geben, mischen)
6 ml Sample Dilution Buffer in 50 ml Falcon geben, mischen
(=Reaktionsmix)
Poly(A)-Platten vorbereiten:
•
•
•
•
entsprechende Anzahl 8-er-Streifen in 96-well-plate-Rahmen spannen
(Tab. 1)
pro well 200 µl Reaktionsmix mit elektronischer Mehrkanalpipette
zugeben
Platten mit selbstklebender Folie schließen
Präinkubation der Platten für 20-60 min bei 33°C
193
Experiment V3
1
A
B
C
D
E
F
G
H
2
3
4
1
407,1
mU/ml
2
180,9
mU/ml
3
80,4
mU/ml
4
35,7
mU/ml
5
15,9
mU/ml
6
7,06
mU/ml
7
3,14
mU/ml
8
1,39
mU/ml
Tab. 1: Probenauftragung RT-Test
MMuLV-Standard verdünnen (gilt für Lot-Nr. MUL 11071 !):
•
•
•
•
•
•
420 µl Sample Dilution Buffer zu MMuLV-Lyophilisat geben, gut mischen
8 Eppi’s vorbereiten, je 250 µl Sample Dilution Buffer vorlegen
200 µl resuspendierten MMuLV Standard ins erste Eppi geben, vortexen
Pipettenspitze wechseln, 200 µl aus dem ersten ins zweite Eppi geben,
vortexen
Pipettenspitze wechseln, 200 µl aus dem zweiten Eppi ins dritte geben,
vortexen, usw. bis Eppi Nr. 8
Standardverdünnungen auf Eis stellen
RT-Reaktion starten:
•
•
•
•
•
Poly(A)-Platten aus 33°C-Inkubator nehmen
Standard (je 10 µl/well) in die erste Reihe pipettieren (von oben nach
unten abnehmend, entsprechend Tab. 1)
Proben zugeben (als Duplikate, Pipettierschema ist selbst zu entwerfen
und in Tab. 1 einzutragen), je 10 µl/well
Platten mit selbstklebender Folie verschließen
Platten für 2-3 Std. bei 33°C inkubieren
194
Experiment V3
Platten waschen:
•
•
•
•
Waschpuffer (2.5 ml Waschpufferkonzentrat, 75 ml 10% Triton X-100 ad
1 l H2O)
Platte im ELISA-Washer 3x mit 200 µl Waschpuffer pro well waschen
(Programm RT, last strip = 4)
Platte umgedreht auf Celltorks aufklopfen
Platte kann jetzt entweder eingefroren (-20°C, Gruppe B) oder der
Versuch fortgesetzt werden (Gruppe A)
Inkubation mit Product Tracer:
•
•
•
•
12 ml 1% Triton X-100 zu einer Flasche C-Type RT Product Tracer
geben, vortexen
benötigt ca. 10-20 min, bis sich das Lyophilisat gelöst hat, zwischendurch
vortexen
je 100 µl Product Tracer pro well zugeben
Inkubation bei 33°C für 90 min
Inkubation mit AP-Substrat:
•
•
•
•
•
•
Flasche mit Substrat Puffer bei 37°C im Wasserbad auftauen
Substrat Tablette zu Substrat Puffer (Flasche mit Alufolie umwickeln)
geben, vortexen (braucht ca. 10 min zum Lösen)
Platte im ELISA-Washer 3x mit 200 µl Waschpuffer pro well waschen
(Programm s.o.)
Platte umgedreht auf Celltorks aufklopfen
je 125 µl AP-Substrat pro well, Platten mit Kunststoffdeckel schließen, im
Dunkeln 10-20 min inkubieren
Platten im ELISA-Reader messen (A405)
V) PCR PERV envC
Templates:
• je zwei genomische DNAs von PERV-C-positiven (#1 und #3) und
PERV-C-negativen (#112 und #114) Schweinen
• genomische DNA der Zelllinien ST-IOWA, ST-IOWA/PERV-C(1312)
und HEK-293/5°
Name
Nukleotide
Position
PERV-C (1312) (Preuss et
al., 2006)
PERV-C-PCR
Env-C for
CTGACCTGGATTAGAACTGG
Env-C rev
ATGTTAGAGGATGGTCCTGG
Env-C for2
GTGCTCTCCTTCAGACCTAGATTAC
Env-C rev2
CGTCAAGACCGTATTTGGTCC
Tab. 2: Primerliste EnvC-PCR, Diplomarbeit M. Rodrigues Costa
195
6606 – 6625
6867 – 6886
6635 – 6659
6822 – 6842
Experiment V3
Die PCR wird mit Hilfe der Taq DNA Polymerase von NEB (Cat.No. M0267)
durchgeführt. Die PERV-envC-PCR dient als diagnostisches Werkzeug zur
Bestimmung,
ob
PERV-C
in
potentiellen
Spendertieren
für
Xenotransplantation vorhanden ist oder nicht.
Alle Proben werden in Doppelbestimmungen durchgeführt.
Die für die PCR benötigten Reagenzien werden im PCR-Raum aufgetaut.
Dort werden auch die MasterMixe für die zwei PCR-Runden hergestellt und
in PCR-Röhrchen aliquotiert, die Zugabe der Templates findet im Labor statt.
MasterMixe ansetzen (PCR-Raum!):
pro Probe:
Gesamt:
Master Mix1:
(n+1=17)
Gesamt:
Master Mix 2:
(n+1=17)
Gesamt:
17,375 µl
2,5 µl
0,5 µl
0,5 µl
0,5 µl
2,5 µl
0,125 µl
24 µl
1 µl
Wasser
10x ThermoPol Reaction buffer, NEB
10 mM dNTPs
10 µM envC for Primer
10 µM envC rev Primer
10x Betaine
Taq DNA Polymerase, NEB
295,375 µl
42,5 µl
8,5 µl
8,5 µl
8,5 µl
42,5 µl
2,125 µl
408 µl
je 1 µl
Wasser
10x ThermoPol Reaction buffer, NEB
10 mM dNTPs
10 µM envC for Primer
10 µM envC rev Primer
10x Betaine
Taq DNA Polymerase, NEB
 24 µl pro tube
Template DNA (50 ng)
295,375 µl
42,5 µl
8,5 µl
8,5 µl
8,5 µl
42,5 µl
2,125 µl
408 µl
je 1 µl
Template DNA (50 ng)
Wasser
10x ThermoPol Reaction buffer,
NEB
10 mM dNTPs
10 µM envC for 2 Primer
10 µM envC rev 2 Primer
10x Betaine
Taq DNA Polymerase, NEB
 24 µl pro tube
Template DNA (50 ng)
Die Amplifikation der DNA erfolgt in Biometra Thermocyclern TPersonal bzw.
TGradient unter folgenden Bedingungen:
196
Experiment V3
PCR 1:
Denaturierung
Amplifikation (30 cycles)
Finale Elongation
Cooling
95°C
95°C
55°C
68°C
68°C
4°C
30 sec
30 sec
30 sec
15 sec
5 min
∞
Nachdem die erste PCR beendet ist, wird jeweils 1 µl des erhaltenen
Amplifikats als Template für die nested PCR eingesetzt.
Nested PCR:
Denaturierung
Amplifikation (30 cycles)
Finale Elongation
Cooling
95°C
95°C
63°C
68°C
68°C
4°C
30 sec
30 sec
30 sec
15 sec
5 min
∞
Die Analyse der erhaltenen Amplifikate erfolgt über ein 1%-iges Agarosegel
(mit 2 dicken 20-er-Kämmen) in TBE-Puffer.
Die Amplifikate werden mit je 5 µl 6x Blaupuffer versetzt und die Proben auf
das Gel geladen. Elektrophorese: 110 V, 60 min.
Auswertung:
a)
Berechnung der Anzahl der PERV Virionen in den Proben und Darstellung im
Balkendiagramm (Mittelwerte bilden und Standardabweichung [Fehlerbalken]
eintragen)
Anhand der PERV-Standardreihe der RT-PCR ermittelt die
LightCycler-Software die RNA-Kopien in 2 µl Probe. Viruspartikel
enthalten einen doppelten Satz virale Nukleinsäure (2x vRNA), daher
muss dieser Wert durch 4 geteilt werden, um die RNA-Kopienzahl pro
µl Probe zu erhalten.
RNA-Kopienzahl (in 2 µl) / 4 = Anzahl der Viruspartikel pro µl Probe
b)
Berechnung bzw. grafische Auswertung (Balkendiagramm aus
Mittelwerten der Proben, Standardabweichung eintragen) des RT-Tests
c)
Vergleich der erhaltenen Daten von RT-PCR und RT-Test
d)
Ergebnis der diagnostischen PCR
Frage:
Kann durch spezifische siRNA eine Reduktion der Virusbelastung in PERVinfizierten humanen Zellen qualitativ und quantitativ erreicht werden?
197
Experiment V3
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