Lösungen: Immunsystem 1 Allergien Bestandteile des Immunsystems Das Immunsystem des Menschen ist eines der wichtigsten Systeme des menschlichen Körpers, denn mit einem defekten Immunsystem führen viele Erkrankungen durch Keime unweigerlich zum Tod, weil der Körper sich dann nicht dagegen wehren kann. Menschen, die an Immunschwächekrankheiten wie zum Beispiel AIDS leiden, sterben oft an Infektionen, die für jemanden mit intaktem Immunsystem völlig harmlos sind. Um den Körper vor Krankheiten zu schützen, die Schäden im Gewebe verursachen würden, arbeiten viele kleine Zellen eng zusammen und bilden das Immunsystem, das in den Körper eingedrungene Mikroorganismen und fremde Substanzen zerstört sowie für die Entfernung von fehlerhaft gewordenen körpereigenen Zellen sorgt. Definiere den Begriff „Immunsystem“ mit eigenen Worten! System im Körper, das ihn vor Krankheiten schützt. Es zerstört deshalb fremde Substanzen, die in den Körper eindringen. Mithilfe welcher Komponenten gelingt es dem Immunsystem, unseren Körper ausreichend vor Fremdeinwirkungen zu schützen? Grundsätzlich unterscheidet man beim Immunsystem zwei Arten: Das unspezifische Abwehrsystem, das angeboren ist, und das spezifische Abwehrsystem, das im Laufe des Lebens erst erworben wird und sich gegen ganz bestimmte Krankheitserreger richtet. Lies dir das Informationsblatt zu den unterschiedlichen Verteidigungslinien und deren Komponenten durch, das bei Station 1 ausliegt! Beantworte anschließend die drei Fragen und fülle die Tabelle auf der nächsten Seite aus! 1. Wie viele Prozent der Krankheitserreger werden durchschnittlich bereits durch das unspezifische Abwehrsystem vernichtet? 90 % 2. Was ist der Unterschied zwischen spezifischem und unspezifischem Immunsystem? unspezifisch: angeborenes Immunsystem, reagiert unabhängig vom Erreger, der in den Körper eindringt spezifisch: wird im Lauf des Lebens erworben, reagiert genau auf den einen eingedrungenen Erreger © 2014 Didaktik der Naturwissenschaften, School of Education, Universität Salzburg Bildernachweis: www.biologiedidaktik.at/Humanbiologie/Allergien/Bildernachweis.pdf 1 Lösungen: Immunsystem Allergien 3. Wann entsteht im Körper eine Entzündungsreaktion? Sie entsteht, wenn Fresszellen versuchen, den Erreger zu fressen und zeigt an, dass das Immunsystem aktiviert wurde und zu arbeiten begonnen hat. Tabelle: Einteilung des Immunsystems und deren Komponenten unspezifisches Abwehrsystem erste Verteidigungslinie zweite Verteidigungslinie spezifisches Abwehrsystem dritte Verteidigungslinie Haut, Schleimhäute, extreme pH-Werte, Sekrete B-Lymphozyten: - Plasmazelle - Gedächtniszelle Fresszellen: - Granulozyten - Makrophagen - Dendritische Z. T-Lymphozyten: - T-Helferzelle - T-Suppressor-Zelle - T-Killerzelle Du hast nun viele verschiedene Zellen des Immunsystems kennen gelernt, die sich im Körper frei bewegen können. Neben diesen Zellen gehört zum Immunsystem auch das Lymphsystem mit den lymphatischen Organen wie Knochenmark, Thymus, Milz und Lymphknoten. Es entsteht dadurch ein immunologisches Netzwerk im gesamten Körper, sodass die Immunreaktion sehr schnell und spezifisch ablaufen kann. Die lymphatischen Organe sind vor allem für die Vermehrung, Reifung und Spezifizierung der Lymphozyten, also der B‐ und T‐Zellen zuständig. Sie können außerdem alte Blutkörperchen und fremde Stoffe aus dem Blut entsorgen. Hast du beim Infotext vorhin aufgepasst? Wo werden B‐Zellen gebildet, wo reifen sie? Bildung und Reifung erfolgt im Knochenmark Grund für den Namen B: Überlege, wie der Bildungsort auf Englisch heißt! bone marrow Wo werden T‐Zellen gebildet, wo reifen sie? Bildung im Knochenmark, Reifung im Thymus Grund für den Namen T: Reifungsort © 2014 Didaktik der Naturwissenschaften, School of Education, Universität Salzburg Bildernachweis: www.biologiedidaktik.at/Humanbiologie/Allergien/Bildernachweis.pdf 1 Lösungen: Immunsystem Allergien Eines der lymphatischen Organe, der Thymus, bildet sich nach der Pubertät zurück, weil die von ihm gebildeten Hormone nicht mehr notwendig und genügend T‐Zellen vorhanden sind. Weil dadurch im Alter aber weniger T‐Zellen heranreifen, hat das Immunsystem von älteren Menschen eine geringere Leistung. Sie sind oft anfälliger gegenüber kleinen Infektionen. Ein weiteres lymphatisches Organ, die Milz, ist dir sicher ebenfalls bereits bekannt. Vor allem aus Geschichten wie dieser, die man immer wieder in Zeitung liest: 19-Jähriger bei Unfall schwer verletzt Ein Mechanikerlehrling aus dem Bezirk Voitsberg kam mit seinem Fahrzeug von der Straße ab und fuhr in einen Wald – er überlebt schwer verletzt. Grund war vermutlich überhöhte Geschwindigkeit. Der Lehrling wurde vor Ort erstversorgt und anschließend ins LKH Weiz eingeliefert. Er erlitt bei dem Unfall laut Oberärztin einen Milzriss. Die Milz liegt unter dem Zwerchfell im linken Oberbauch und hat viele verschiedene Funktionen. Da sie zu den lymphatischen Organen gehört, solltest du diese Funktionen bereits kennen! Zähle einige Funktionen der Milz auf! Vermehrung der Lymphozyten Reifung und Spezifizierung der Lymphozyten Entsorgung alter Blutkörperchen Verletzungen der Milz sind nicht heilbar. Bei einem Milzriss, wie bei dem Mechaniker‐ lehrling, wird sie deshalb auch operativ entfernt. Braucht man die Milz denn nicht? Kreuze jene Aussage an, von der du meinst, dass sie am ehesten stimmt! Die Milz ist ein lebensnotwendiges Organ. Ohne Milz kann ein Mensch nicht leben. □ Patienten mit Milzriss sterben daher sowieso, eine operative Entfernung der Milz ist aber weniger schmerzhaft. Die Milz ist kein lebensnotwendiges Organ. Die Funktionen der entfernten Milz √ werden von der Leber und den Lymphknoten übernommen. Die Milz ist kein lebensnotwendiges Organ. Ihre zugedachten Funktionen führt sie □ sowieso nicht aus und kann daher jederzeit auch ohne Grund entfernt werden. © 2014 Didaktik der Naturwissenschaften, School of Education, Universität Salzburg Bildernachweis: www.biologiedidaktik.at/Humanbiologie/Allergien/Bildernachweis.pdf 1 Lösungen: Immunsystem Allergien Du hast jetzt schon einen guten Überblick darüber, welche Zellen und Organe bei einer Immunreaktion beteiligt sind. Die Zusammenwirkung dieser ist aber sehr komplex und wird in Station 2 genauer behandelt. Bisher war aber immer nur die Rede vom menschlichen Immunsystem. Haben Pflanzen eigentlich auch ein Immunsystem? Stelle zuerst eine Hypothese auf! Was glaubst du? ○ Ja ○ Nein Unterstreiche die Passagen im folgenden Artikel, die helfen, die Frage zu beantworten. innovation report 26.05.2009 Pflanzen ähneln in ihrem Immunsystem den Tieren mehr als man bisher angenommen hat. Zu diesem Schluss kommen Botaniker der Universität Basel und der Michigan State University in der Zeitschrift Science. Gegen Erreger setzen sich Pflanzen über ein angeborenes Immunsystem zur Wehr. Dieses wird ausgelöst sobald die Pflanze in ihrem Umfeld mikrobielle Muster wahrnimmt, die Hinweise auf Pilze und Bakterien geben. Erst seit etwa drei Jahren hat diese Erkenntnis zu einem Paradigmenwechsel der Pflanzenphysiologie geführt, so die Forscher. Lange Zeit nahm man an, dass Pflanzen über kein Immunsystem verfügen. "Es stimmt, dass sie keine spezialisierte Immunzellen und Antikörper besitzen, die durch ein genetisches Programm gebildet werden und somit als 'erworbene Immunität' bezeichnet werden", erklärt Thomas Boller vom Botanischen Institut der Universität Basel im pressetext-Interview. […] Lagst du mit deiner Vermutung richtig? Beantworte obige Frage kurz in eigenen Worten! Pflanzen haben ein Immunsystem, allerdings nur ein angeborenes. Sie können zwar auf Krankheitserreger reagieren, aber nur unspezifisch. © 2014 Didaktik der Naturwissenschaften, School of Education, Universität Salzburg Bildernachweis: www.biologiedidaktik.at/Humanbiologie/Allergien/Bildernachweis.pdf 1 Lösungen: Immunsystem Allergien Zur Vertiefung kannst du gemeinsam mit deinen MitschülerInnen ein Begriffe‐Memory spielen, das bei Station 1 ausliegt. Ein Paar besteht bei diesem Memory jeweils aus einem Begriff und dessen zugehöriger Erklärung. Übertrage die Erklärungen in die folgende Tabelle! Begriff Antigene Antikörper Entzündung Gedächtniszellen Histamin Immunsystem Krankheitserreger Leukozyten Lymphknoten Mastzellen Milz Plasmazellen Thymus T‐Helferzellen T‐Suppressor‐Zellen Beschreibung Substanzen, die eine immunologische Reaktion auslösen zur Abwehr von Antigenen, verklumpen damit und können dann gefressen werden Anzeichen der Aktivierung des Immunsystems, entsteht oft, wenn Fresszellen arbeiten spezielle B-Zellen, die bei erneutem Kontakt mit einem Antigen aktiviert werden und wirken Botenstoff bei Entzündungs-reaktionen, bewirkt Erweiterung der Blutgefäße Abwehrsystem, das den Ausbruch von Krankheiten verhindern soll Stoffe oder Organismen, die gesundheitsschädigende Abläufe verursachen weiße Blutkörperchen zuständig für die Reifung der Lymphozyten, schwellen an, wenn sie aktiv sind spielen bei Entzündungen eine Rolle, haben Botenstoffe wie Histamin gespeichert nicht lebens-notwendiges Organ des Lymphsystems, für die Reifung von Lymphozyten differenzierte B-Lymphozyten zur Produktion von Antikörpern Organ, das für die Reifung der T-Lymphozyten zuständig ist, bildet sich nach Pubertät zurück spezielle T-Lymphozyten, aktivieren die spezifische Immunantwort spezielle T-Lymphozyten, stoppen die spezifische Immunantwort © 2014 Didaktik der Naturwissenschaften, School of Education, Universität Salzburg Bildernachweis: www.biologiedidaktik.at/Humanbiologie/Allergien/Bildernachweis.pdf