Verteidigungslinien des Immunsystems und deren Komponenten

Werbung
1
Infoblatt: Immunsystem
Allergien
Verteidigungslinien des Immunsystems und deren Komponenten
Das angeborene Immunsystem des Menschen funktioniert bereits bei Babys, die gerade erst
zur Welt gekommen sind. Da sie aber noch nie mit Krankheitserregern in Kontakt gekommen
sind, kann es nur unspezifisch funktionieren, das heißt, es reagiert unabhängig davon,
welcher Erreger in den Körper eingedrungen ist.
Zum angeborenen Immunsystem gehört auch die so genannte erste Verteidigungslinie. Die
meisten fremden Substanzen können erst gar nicht in den Körper eindringen, weil sie bereits
an natürlichen Barrieren, wie zum Beispiel der Haut scheitern. Auch die Schleimhäute
schützen den menschlichen Körper vor unerwünschten Eindringlingen, weil nur wenige
Krankheitserreger die extremen pH-Werte überleben können. Außerdem gibt der Körper
auch viele Sekrete nach außen hin ab, die ein Enzym enthalten, das Bakterien abtöten kann,
indem es ihre Zellwand zerstört.
Passieren die Erreger von Infektionen die erste Verteidigungslinie,
was vergleichsweise selten vorkommt, so warten bereits spezielle
Zellen des Immunsystems auf sie. Zur zweiten Verteidigungslinie
zählen so genannte Fresszellen in Blut und Gewebe, die alles
Fremde aufspüren und unschädlich machen können. Sie gehören
zu den weißen Blutkörperchen und „fressen“ fremde Partikel
indem sie diese aufnehmen. Dabei entsteht oft eine Entzündungsreaktion.
Körpereigene Zellen haben zum Schutz so etwas wie einen „Mitgliedsausweis“, den sie an
ihrer Oberfläche präsentieren. Fresszellen erkennen sie daran und greifen sie deshalb nicht
an. Fremde Substanzen haben diesen „Ausweis“ nicht und werden deshalb von Fresszellen
„gefressen“.
Durch die unspezifische Abwehr werden bereits 90% aller Krankheitserreger beseitigt.
Gelingt es ihnen jedoch, auch die zweite Verteidigungslinie zu überwinden, so muss das
Immunsystem spezifischer werden und das erworbene Immunsystem aktivieren. Nach dem
Kontakt mit Krankheitserregern, muss das Immunsystem in der dritten Verteidigungslinie
lernen, sich mit diesen Substanzen spezifisch auseinanderzusetzen, um sie loszuwerden.
Dafür wirken viele verschiedene Zellen, vor allem weiße Blutkörperchen, in einem
komplexen System zusammen.
© 2014 Didaktik der Naturwissenschaften, School of Education, Universität Salzburg
Bildernachweis: www.biologiedidaktik.at/Humanbiologie/Allergien/Bildernachweis.pdf
1
Infoblatt: Immunsystem
Allergien
Die dritte Verteidigungslinie – Spezifisches Immunsystem
Weiße Blutkörperchen, so genannte Leukozyten, werden im Knochenmark gebildet.
Anschließend werden sie in den lymphatischen Organen, also in Thymus, Lymphknoten,
Mandeln und Milz auf ihre zugedachten Aufgaben und Funktionen geprägt. Die folgende
Abbildung zeigt, welche verschiedenen weißen Blutkörperchen im Immunsystem arbeiten:
Granulozyten, Makrophagen und
Dendritische Zellen können
Krankheitserreger fressen und
gehören damit zur zweiten
Verteidigungslinie.
B-Lymphozyten werden vollständig im Knochen-mark gebildet. T-Lymphozyten reifen nach
der Bildung im Knochenmark im Thymus weiter. Beide Zellgruppen sind wichtig für die
spezifische Abwehr der dritten Verteidigungslinie. Wie die beiden genau zusammenwirken,
erfährst du an Station 2.
Was machen die einzelnen B- und T-Zellen?
Plasmazellen, also spezielle B-Lymphozyten, produzieren Antikörper. Diese können spezifisch
an Antigene binden, die den Krankheitserreger eindeutig identifizieren. Durch die Bindung
entsteht ein Klumpen, der anschließend von Fresszellen „entsorgt“ werden kann.
Gedächtniszellen bleiben für einen späteren Kontakt mit dem Krankheitserreger erhalten.
Sie erinnern sich dann sozusagen an ihn und die Bekämpfung geht schneller.
T-Lymphozyten senden Signalstoffe aus, die die immunologische Reaktion (Immun-antwort)
regulieren. Während T-Helferzellen für den Start einer Reaktion zuständig sind, können
T-Suppressor-Zellen die Arbeit des Immunsystems wieder stoppen.
T-Killer-Zellen sind für die Zerstörung von mit Viren befallenen Zellen zuständig.
© 2014 Didaktik der Naturwissenschaften, School of Education, Universität Salzburg
Bildernachweis: www.biologiedidaktik.at/Humanbiologie/Allergien/Bildernachweis.pdf
Herunterladen