Unser Immunsystem - hoffnung weltweit ev

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Gesunde Seite
Unser Immunsystem
Teil 1
HEIDI KOHL
D
ie körpereigenen Abwehrkräfte bieten einen wichtigen Schutz
vor Infektionen und sorgen für eine störungsfreie Funktion der
inneren Körpersysteme. Bei einem gesunden Menschen schützt
das Zusammenspiel von physikalischen, zellulären und chemischen
Abwehrkräften vor vielen Gefahren. Eine schlechte Konstitution hingegen verringert die Widerstandskräfte.
Der Körper hat seine eigene Sicherheitspolizei – das Immunsystem,
das den Körper überwacht und ihn gegen »Eindringlinge« von außen
abschirmt. Ein gesunder Körper kann sich selbst gegen die meisten eindringenden Erreger schützen, die Infektionen oder Krankheiten verursachen. Die Haut stellt eine physikalische Abwehrschranke dar. Die weißen
Blutzellen sind die Polizei innerhalb unseres Körpers.
Bei der Geburt eines Menschen beginnt das Immunsystem mit seiner
Aufgabe, gegen Krankheitserreger, Parasiten und Eindringlinge zu arbeiten, um mit ihnen einen Kampf aufzunehmen. Ununterbrochen sind
unsere Immunzellen in Aktion, um uns vor Krankheiten zu bewahren.
Ein Neugeborenes ist durch die Antikörper der Mutter geschützt, die es
zum Teil über die Muttermilch erhält oder bereits vor der Geburt bekommen hat. So durfte beim Volk Israel die Beschneidung erst am 8. Tag erfolgen. Ein weiser Ratschlag Gottes, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatte
sich bereits die körpereigene Immunabwehr gebildet. Die Beschneidung
stellte somit keine Bedrohung des neuen Lebens mehr dar.
GOTT HAT UNS EIN STARKES IMMUNSYSTEM GEGEBEN
»Erkennet, dass der Herr Gott ist! Er hat uns gemacht und
nicht wir selbst zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide.«
(Psalm 100,3)
Klein, aber mächtig!
Es ist unser persönlicher Wächter und macht nur ein Prozent unseres
Körpers aus. Unser Immunsystem befindet sich im Blut, im lymphatischen Gewebe, im Darm und in der Lymphe und besteht aus bestimmten
weißen Blutzellen. Im Blut und in der Lymphe schwimmen Millionen von
Zellen, die unsere Lebensversicherung darstellen. Die Lymphe ist eine
klare, wässrige Lösung, die zwischen den Zellen fließt, der interstitiellen
Flüssigkeit, und sich dann zu kleinen bis größeren Lymphgängen ausbildet. Das Lymphgefäßsystem läuft dann fast parallel zu den Blutgefäßen
und durchzieht den gesamten Organismus. Zwischengeschaltet sind
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Fundament
Nr. 4 2006
zahlreiche Lymphstationen, das sind die Lymphknoten, die als Filter
fungieren und auch als Polizeistationen unseres Körpers bezeichnet
werden. Das Lymphsystem stellt jedoch keinen Kreislauf dar, wie
das Blutsystem, sondern arbeitet wie eine Flüssigkeitsdrainage. Der
große Lymphgang (Milchbrustgang) mündet dann in die linke große
Schlüsselbeinvene unterhalb des Schlüsselbeines. Dort ergießt sich
diese nun leicht milchige Lösung in den Blutkreislauf. In ihr befinden
sich viele Nährstoffe, vor allem Fette, die von den Lymphgängen der
Verdauungsorgane kommen.
Die Lymphe enthält Stoffwechselprodukte, Fremdstoffe, Bakterien,
Bakteriengifte und die Lymphozyten. Sie bilden die Abwehrstoffe gegen
eingedrungene Bakterien und Bakteriengifte. Letztere werden über den
Lymphstrom in den Blutkreislauf eingeschwemmt, gehören zur großen
Gruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und schützen uns vor
Infektionen.
Das Blut steht im Mittelpunkt aller Lebensvorgänge. »Denn des Leibes
Leben ist im Blut«, sagt uns die Bibel in 3. Mose 17,11. Es besteht aus
den Blutkörperchen, den festen Bestandteilen, und dem Plasma als
dem flüssigen Anteil. Im Blut befinden sich unter anderem die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und die weißen Blutkörperchen
(Leukozyten). Die roten Blutkörperchen haben die Aufgabe, den
Sauerstoff zur Energiegewinnung zu den Zellen zu transportieren.
Die weißen Blutkörperchen vermehren sich bei allen entzündlichen
Prozessen, denn ihre Aufgabe ist es, Infektionserreger auszuschalten. Für
die körpereigene Abwehr sind die Lymphozyten von größter Wichtigkeit.
Foto: digitouch
Sie zählen ebenfalls zu den weißen Blutkörperchen. Jede Untergruppe
der Lymphozyten, wie Granulozyten, B- oder T-Lymphozyten, führt eine bestimmte Aufgabe in der Immunabwehr durch. Die Makrophagen
(große Fresszellen) sind imstande Viren und Tumorzellen zu zerstören. Einige Lymphozyten haben sogar eine Gedächtnisfunktion. Sie
können sich an bereits aufgetretene Erreger erinnern. Treten solche
Eindringlinge erneut auf, wissen diese Memoryzellen genau, mit welcher Abwehrstrategie sie nun in den Kampf treten müssen.
Kümmern wir uns um unser Immunsystem?
»Ich danke dir, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar
sind deine Werke; das erkennt meine Seele.«
(Psalm 139,14)
Um die Vorgänge in unserem Körper und vor allem unser Immunsystem
besser zu verstehen, ist es notwendig, tiefere Kenntnis der
Zusammenhänge zu erlangen. Die Zwischenzellflüssigkeit und ihre
Funktion spielt für die Zellen eine große Rolle, sie werden von ihr umspült und erhalten ihre Nährstoffe aus dem arteriellen Kapillarsystem
der Blutgefäße. Da die Gesundheit bei unseren Zellen beginnt, ist es von
größter Wichtigkeit, zu verstehen, was in unserem Körper, in unseren
kleinsten Einheiten, den Zellen, vor sich geht. Nur gesunde Zellen können ein gesundes Gewebe bilden und nur ein gesundes Gewebe kann
gesunde Organe hervorbringen. Wir sind so gesund, wie unsere Zellen
gesund sind. Da unsere Zellen, so wie die Zellen des Abwehrsystems,
von unserem Blutstrom ernährt werden, kommt der Beschaffenheit des
Blutes eine große Bedeutung zu. In unserem Blut wiederum befinden
sich die Nährstoffe, die wir unserem Körper zugeführt haben.
Die fünf Bedürfnisse unserer Zellen
1.
2.
3.
4.
5.
Sauerstoff
reichlich reines Wasser
die richtigen Nährstoffe
eine gut funktionierende Ausscheidung und
das Fernhalten von Giftstoffen
Die Arbeitsweise unserer Immunzellen
Ein Teil der B-Lymphozyten bildet die Antikörper zur Bekämpfung der
Eindringlinge. Ist nun ein Erreger eingedrungen, entwickelt sich eine wahre Antikörperflut. Der Bauplan dieser Antikörper wird von den
Memoryzellen gespeichert. Tritt nach Jahren derselbe Erreger wieder
auf, werden sofort die richtigen Antikörper produziert und losgeschickt.
Die T-Lymphozyten (einfach T-Zellen genannt) und ihre Untergruppen
bilden einen weiteren wichtigen Teil der Körperabwehr. B-Lymphozyten
und T-Zellen arbeiten eng miteinander und funktionieren nur dann optimal, wenn beide intakt sind.
Unser Körper – ein Kriegsschauplatz
Die Killerzellen stellen auch eine Bedrohung für den eigenen Körper dar,
wenn die Suppressorzellen nicht richtig funktionieren oder geschwächt
sind. Zum Beispiel: Wenn die Killerzellen das Signal zum Angriff bekommen, strömen sie in Richtung Kriegsschauplatz, wo der Feind eingedrungen ist. Nach Beendigung der Schlacht sollten sie wieder ein Signal
zum Rückzug erhalten. Bleibt dieses aus, greifen sie weiter an. Das kann
so weit gehen, dass sie sogar körpereigenes Gewebe zerstören. Das wird
dann als Autoaggression bezeichnet. Arbeiten Killerzellen, Helferzellen,
Suppressorzellen und B-Lymphozyten nicht richtig zusammen, können
schwerste Immunstörungen die Folge sein.
Sitz des Immunsystems
Nur etwas 5 bis 15 % der Abwehrzellen kreisen andauernd im Blut.
Sie sind in der Thymusdrüse, der Milz, im Knochenmark, in den
Lymphknoten, den Mandeln, im Blinddarm und im Lymphgewebe des
Darms stationiert. Werden sie gebraucht, kommt es zur Mobilisation
dieser Zellen.
• Aus dem Knochenmark entwickeln sich zwei Stammzellarten und
daraus die Phagozyten für die allgemeine und die Lymphozyten für
die spezifische Verteidigung, die vor allem in Milz und Lymphknoten
stattfindet.
• Die Lymphozyten werden im Thymus und in den Darmlymphgeweben
trainiert. T-Lymphozyten differenzieren sich zu Helfer-, Killer- und
Suppressorzellen.
• Die B-Lymphozyten wandeln sich zu Plasmazellen, welche die yförmigen Antikörper liefern.
• Aus den Phagozyten entstehen Granulozyten und Makrophagen,
die die Eindringlinge auffressen und verdauen.
UNSER IMMUNSYSTEM IST EIN STARKES HAUS
»Niemand kann aber in das Haus eines Starken eindringen
und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken
fesselt; erst dann kann er sein Haus berauben.«
(Markus 3,27)
Wenn wir unser Immunsystem durch lauter schlechte Gewohnheiten
binden, und unsere Abwehrzellen lahm sind, kann der Feind eindringen und eine furchtbare Zerstörung anrichten. Bei AIDS setzt sich das
Virus in die T-Zelle hinein und zerstört sie von innen. Der einzige Weg,
dass sich Krebs oder AIDS ausbreiten kann, ist über das Immunsystem.
Wenn unsere körpereigene Armee schwach ist, wird sie nichts gegen
den Feind ausrichten können. Aber Gott gibt uns in seinem Wort eine
wunderbare Verheißung: »Wenn der Feind wie eine Flut hereinströmen
wird, dann wird der Geist des Herrn ein Banner gegen ihn aufrichten.«
(Jesaja 59,19 King James Version)
Fortsetzung folgt in der übernächsten Ausgabe
Es gibt verschiedene T-Zellen: Etwa 65 % der T-Zellen sind Helferzellen.
Sie zerstören Körperzellen, die von Viren befallen wurden, geben ein
Signal an die Killerzellen weiter und regen die Antikörperproduktion
der B-Lymphozyten an. Eine andere Art der T-Zellen nennt man die
Suppressorzellen. Sie sorgen dafür, dass genau die Helferzellen am Werk
sind, die gebraucht werden.
Aus: Heidi Kohl, Gottes Plan für unser
Immunsystem
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