Presseinformation 20.6 FR. 19:30 GALERIE OLIVER SCHNELLER / JOSE MARIA SANCHEZ-VERDU: DAZWISCHEN (UA) Musik existiert nur in Form von Verhältnissen. Solchen zwischen MusikerInnen und HörerInnen, Ausdruck und Wahrnehmung, Idee und Ausführung. Aber auch als Verhältnis von Klang und Raum. Diesen Konstellationen nachzugehen im besonderen Raum des Herrenhäuser Galeriegebäudes ist Thema des Kollektivprojektes, das hannoversche Kompositionsstudierende aus den Klassen von Oliver Schneller, José María Sánchez-Verdú und Gordon Williamson entwerfen. Mit einem Gewebe aus Klängen durchspannen die Beiträge zwölf junger KomponistInnen den Raum. Die Topographie von sechs im Raum verteilten Instrumenten und 18-kanaliger Live-Elektronik sucht den Dialog mit den illusionistischen Fresken Tommaso Giustis der Herrenhäuser Galerie und schließt dabei eine eigene Lichtregie mit ein. RAUMKONZERT Preisgruppe B Ute Wassermann (Stimme), Ensemble Mosaik, Instrumentalstudierende der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover Komposition Arsalan Abedian (Iran), Chao Bai (China), Ronni Brenner (Israel), Hye-Yeon Choi (Korea), Clemens Damerau (Deutschland), Ehsan Ebrahimi (Iran), Bnaya Halperin-Kaddari (Israel), Johannes Helsberg (Deutschland), Petros Leivadas (Griechenland), Feliz Anne Macahis (Philippinen), Vincent Michalke (Deutschland), Jung-Eun Park (Korea) Künstlerische Leitung Oliver Schneller, José María Sánchez-Verdú Musikalische Einstudierung Snezana Nešic Elektronik Joachim Heintz Klangregie Oliver Schneller, Joachim Heintz Dauer: ca. 150 Minuten / inkl. Pause Eine Produktion der KunstFestSpiele Herrenhausen in Zusammenarbeit mit „Incontri – Institut für neue Musik“ an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Unter dem Motto „Verhältnisse“ bieten die KunstFestSpiele ab 6. Juni bis 1. Juli und von 19. bis 28. September 2014 ein genreübergreifendes Programm, das eine Brücke vom Barock hin zu künstlerischen Formen der Gegenwart schlägt. Zum fünften Mal entsteht unter der Intendanz von Dr. Elisabeth Schweeger in den historischen Gebäuden und im Großen Garten Herrenhausen ein vielseitiges Programm mit international renommierten Ensembles, Komponisten und Künstlern. Vorverkauf online über CTS/ Eventim oder telefonisch unter 0511 -168 499 94. ensemble mosaik. Das „ensemble mosaik“ wurde 1997 auf Initiative junger Berliner Instrumentalisten und Komponisten gegründet und ist heute eines der renommiertesten Ensembles für zeitgenössische Musik in Deutschland. Sein Interesse gilt der Erforschung und Weiterentwicklung ästhetischer Konzepte. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Auseinandersetzung mit digitalen Medien in Komposition und Klangerzeugung, ein anderer die Erforschung neuer Ansätze in der Aufführungspraxis, beispielsweise durch die Einbindung szenischer und visueller Elemente. Das Ensemble bestritt bis heute über 150 Uraufführungen. Es entwirft thematische Programme und Konzertreihen, welche einzelne Werke in größeren Kontexten reflektieren, aktuelle Strömungen fokussieren und neue Ideen erproben, oft auch abseits des Mainstreams zeitgenössischer Musik und in Grenzbereichen zu bildenden und darstellenden Künsten. Das Ensemble erhielt mehrfach Förderpreise der Ernst von Siemens Musikstiftung. Es spielte Preisträgerkonzerte des Boris-Blacher- und des Busoni-Kompositionspreises. Zahlreiche CDs und Rundfunkmitschnitte dokumentieren seine Arbeit. Es trat bei nationalen und internationalen Festivals für zeitgenössische Musik auf, so etwa beim Huddersfield Contemporary Music Festival, beim Kuala Lumpur Contemporary Music Festival in Malaysia, beim Warschauer Herbst und bei WIEN MODERN. Es spielte bei musica viva in München, beim Kunstfest Weimar, der MusikTriennale Köln, bei den Donaueschinger Musiktagen. Seine Musiker waren bereits 2013 bei den KunstFestSpielen zu Gast im Rahmen des von Oliver Schneller und Rebecca Saunders verantworteten Projekts „Ferne Nähe Bewegung“. Joachim Heintz studierte zunächst Literatur- und Kunstgeschichte in Braunschweig und Hamburg, dann Komposition in Bremen bei Younghi Pagh-Paan und Günter Steinke. Als Komponist arbeitet er im Bereich von Konzert und Installationen, schreibt elektronische Musik wie auch solche für traditionelle Musikinstrumente. Er ist Mitglied des Theaters der Versammlung Bremen und als Entwickler von Software in den Open-Source-Projekten Csound und CsoundQt aktiv. Snezana Nešic ist Komponistin und Akkordeonistin, studierte an der Hochschule „P. I. Tschaikowsky“ in Kiew und an der HMTM Hannover. Seit 2005 unterrichtet sie im Rahmen eines Lehrauftrags Neue Musik und Komposition an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und ist Mitbegründerin und künstlerische Leiterin des Ensembles „ur.werk“. Als Komponistin und Interpretin gewann sie zahlreiche internationale Preise, u.a. den 1. Preis beim internationalen Kompositionswettbewerb des Molinari Quartetts und erhielt ein DAAD- und das „Dorothea Erxleben“-Stipendium, sowie die Aufenthaltstipendium in Künstlerhof Schreyahn. Ihre Werke wurden vom Label „Atma classique“ und Deutschlandfunk produziert und ihre Kompositionsaufträge bekam sie u. a. von dem Gewandhaus zu Leipzig, der Ernst von Siemens Stiftung, dem Ensemble Megaphon, der Staatsoper Hannover sowie der Kammeroper Köln. Demnächst werden ihre Werke u.a. bei der Musik der Jahrhunderte Stuttgart, der Klangwerkstatt Berlin und der Biennale Salzburg erklingen. José María Sánchez-Verdú studierte Komposition, Dirigieren, Musikwissenschaft sowie Jura in Madrid. Seine Kompositionsstudien setzte er bei Franco Donatoni in Siena und bei Hans Zender in Frankfurt fort. Sein Œuvre umfasst Werke aller Gattungen. In den letzen Jahren konzentriert er sich auf MusiktheaterProjekte und die Erprobung neuer Dramaturgien von Raum, Architektur und Licht. Neben verschiedenen Stipendien erhielt er zahlreiche Kompositionspreise wie u.a. den renommierten Förderpreis der Siemens Stiftung und den spanischen Premio Nacional de Música. Seine Werke werden interpretiert von bedeutenden Orchestern (u.a. den deutschen Rundfunkorchestern, dem Orquestra Nacional de España, dem Orchestre de la Suisse Romande) sowie von wichtigen Ensembles für zeitgenössische Musik (u.a. Ensemble Recherche, Ensemble Modern, Musikfabrik NRW, Neue Vocalsolisten, Ensemble Kaleidoskop). Es fanden Aufführungen beim Schleswig-Holstein Musikfestival, der Biennale in Venedig, im Concertgebouw Amsterdam und im Wiener Musikverein, im New Yorker Lincoln Center, in den Opernhäusern des Teatro Real Madrid, der Deutschen Oper und der Staatsoper in Berlin sowie auf den bedeutenden Festivals für Zeitgenössische Musik statt. Seine Bühnenwerke „GRAMMA“ und „El viaje a Simorgh“ wurden in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Opernwelt mehrfach als „beste Uraufführung des Jahres“ nominiert. Er lehrte an der Musikhochschule Madrid, unterrichtet Komposition an der Musikhochschule Düsseldorf, ist seit 2008 Professor für Komposition in Saragossa und vertritt in diesem Jahr die Professorenstelle von Rebecca Saunders an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Bei den KunstFestspielen war er 2012 mit einer Auftragskomposition im Rahmen des Projekts „Frei aber einsam“ und 2013 mit der Uraufführung seines Musiktheaters „Atlas – Inseln der Utopie“ zu Gast. Oliver Schneller studierte in den USA bei Lee Hyla und bei Tristan Murail. Ein Schwerpunkt seiner kompositorischen Arbeit liegt auf der Erkundung des Verhältnisses von Instrumentalklang und architektonischem Raum, seit 2004 arbeitet er mit bildenden Künstlern und Architekten. Aufführungen seiner Werke finden sich auf den wichtigsten Festivals für zeitgenössische Musik. Er erhielt für sie zahlreiche Auszeichnungen. Ende der neunziger Jahre leitete er das Electronic Music Studio an der City University of New York. Von 2002-04 war er compositeur en recherche am Pariser IRCAM. Er unterrichtete in Stuttgart, Berlin und an der Columbia University in New York. Seit 2012 ist er Professor für Komposition in Hannover. Gemeinsam mit Rebecca Saunders verantwortete er bei den KunstFestSpielen 2013 das Projekt „Ferne Nähe Bewegung“. Ute Wassermann ist Vokalartistin, Improvisatorin, Komponistin und Interpretin zeitgenössischer Musik. Für ihre persönliche vielstimmige und nonverbale Klangsprache, die sie in verschiedene Zusammenhänge der experimentellen und Neuen Musik einbringt, hat sie ihre Stimme zu einem außergewöhnlichen Klanginstrument ausgebildet. Seit 1984 erforscht sie Vokaltechniken und hat einen systematischen Katalog nach Klangfarben, Register und artikulativen Abläufen entwickelt. Mit ihren speziellen Fähigkeiten ist sie eine international gefragte Solistin und gastiert weltweit auf allen bedeutenden Festivals für zeitgenössische Musik. Zahlreiche Komponisten (u.a. Richard Barrett, Chaya Czernowin, Henning Christiansen, Hespos, Michael Maierhof) schufen Stücke für sie. Als Mitglied des Ensembles L’art pour l’art war Ute Wassermann 2013 mit Matthias Kauls Musiktheater „Relax“ bei den KunstFestSpielen zu Gast. Gordon Williamson stammt aus Kanada und lebt seit 2007 in Deutschland. Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater Hannover bei Johannes Schöllhorn und Joachim Heintz und unterrichtet dort selber seit 2010. Er war eingeladen als Stipendiat des Centre Récollets (Paris), des Banff Centre for the Arts (Kanada) und der Denkmalschmiede Höfgen, war Preisträger beim 3. Meisterkurs Orchesterkomposition des SWR und erhielt 2014 ein Stipendium für einen Aufenthalt auf dem Künstlerhof Schreyahn. Er komponierte u.a. für das Kairos Quartett und das Ensemble Contemporain de Montréal. In jüngerer Zeit wurden Stücke von ihm von der Ensemble Modern Akademie und dem Schwedischen Radiochor aufgeführt. PRESSEKONTAKT Barbara Krüger Kommunikation | Escherstr. 22 | 30159 Hannover Tel. (0511) 390 802 -50/ -51 | Fax (0511) 390 802 -33 | Mail [email protected]