Cochrane-Metaanalysen veröffentlicht
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Sonderausgabe März 2009 Cochrane-Metaanalysen veröffentlicht Bisphosphonate Alendronat, Etidronat und Risedronat in der Osteoporosetherapie Anfang 2008 sind drei Cochrane-Metaanalysen zur Wirksamkeit von Bisphosphonaten (Alendronat, Etidronat, Risedronat) veröffentlich worden (1). Primärprävention In den Metaanalysen hat sich gezeigt, dass kein Bisphosphonat Hüft- oder Handgelenksfrakturen in der Primärprävention signifikant verhindern kann. Dies konnte lediglich für vertebrale Frakturen, jedoch nur für die Alendronsäure, nachgewiesen werden, wobei die absolute Risikoreduktion (ARR) 2 % beträgt. Es müssen also 50 Patientinnen behandelt werden, damit bei einer Patientin eine Fraktur verhindert wird (NNT =50). (1) Zum jetzigen Zeitpunkt ist die fraktursenkende Wirkung der drei Bisphosphonate bei kontinuierlicher Einnahme laut Fachinformation nur für einen Zeitraum von drei Jahren belegt. Risiken und Nutzen einer längerfristigen Therapie sind bislang nicht ausreichend untersucht. (3) Nebenwirkungen Alendronat und Risedronat wurden in den DVO-Leitlinien mit dem Empfehlungsgrad A („Eignung nachgewiesen“) eingestuft. Bei korrekter Einnahme werden beide als relativ nebenwirkungsarm beschrieben. Generell werden bei Bisphosphonaten von Nebenwirkungen, wie Kopfschmerzen, gastrointestinalen Beschwerden, ösophagealen Reaktionen oder muskuloskelettalen Schmerzen, berichtet. Sekundärprävention Wirtschaftlichkeit bei der Verordnung In der Sekundärprävention von vertebralen Frakturen liegt die durchschnittliche Wirksamkeit von Bisphosphonaten zwischen 1 % und 6 %. Hinsichtlich der Vermeidung von klinisch besonders relevanten Hüftfrakturen liegt die durchschnittliche Wirksamkeit (ARR) bei 1 %. Das heißt, dass bei nur einer von hundert Patientinnen eine Fraktur verhindert wird. Einen Nachweis für die Verhinderung von Handgelenksfrakturen gibt es nur für die Alendronsäure. Die Wirksamkeit (ARR) beträgt hier 2 %.(1) Da Bisphosphonate vergleichbare Effekte in der Sekundärprophylaxe haben, können durch die bevorzugte Verordnung der generisch zur Verfügung stehenden Präparate Kosten eingespart werden. Aus wirtschaftlichen Gründen ist hier die Verordnung von Alendronat als Generikum zu empfehlen. Wirksamkeit bei hohen Frakturrisiken Eine Wirksamkeit lässt sich in den Metaanalysen nur für Patientinnen mit hohen Frakturrisiken zeigen. Daher wird empfohlen, Bisphosphonate am ehesten bei diesen Patientinnen einzusetzen.(2) Risikofaktoren für Frakturen bei postmenopausalen Frauen sind z.B. eine geringe Knochendichte (T < -2), ein höheres Alter oder auch Nikotinkonsum. (3) In der unten abgedruckten Preisübersicht werden Bisphosphonate des Empfehlungsgrades „A“ in der gängigsten Dosierung verglichen. Zusätzlich werden in nachstehender Preisübersicht Aclasta® und Bonviva® angeführt. Trotz der deutlich höheren Verordnungskosten dieser Präparate stiegen die verordneten Tagesdosen, z.B. für Aclasta®, um das 16-Fache (5). Laut „Wirkstoff aktuell“ hat die einmal jährliche Infusions-Gabe von Zoledronsäure hinsichtlich der Wirksamkeit keinen zusätzlichen Nutzen gegenüber den kostengünstigen oralen Bisphosphonaten und sollte daher allenfalls als Mittel der Reserve bei Patientinnen mit z.B. Erkrankungen des Ösophagus eingesetzt werden. (4) Die Krankenkassenverbände in Berlin (1) Wells GA et al. Cochrane Database Syst Rev. 2008 Jan 23; (1):CD001155; CD004523 und CD003376 (2) MacLean C et al. Ann Intern Med. 2008; 148; 197-213 (3) Dachverband der deutschsprachigen wissenschaftlichen Gesellschaften für Osteologie (DVO) e. V.: Evidenzbas. Konsensus-Leitlinie zur Osteoporose 2006 (4) Wirkstoff aktuell 04/2008 der KBV (5) Gamsi-Datenbestand; 3. Quartal 2008 gegenüber 3. Quartal 2007, DDD je Packung Kosten/Jahr (52 Wochen) 1 x wöchentlich 70 mg; 12 Stück 60,23 € 261,00 € 10 mg 1 x wöchentlich 70 mg; 12 Stück 129,60 € 561,60 € 5 mg 1 x wöchentlich 35 mg; 12 Stück 117,08 € 507,35 € 1 x jährlich 5 mg; 1 Infusionslösung 561,63 € 561,63 € 1 x monatlich 150 mg; 3 Stück 144,03 € 576,12 € DDD Dosis Alendronat Generikum 10 mg Alendronat Original (Fosamax®) Risedronat Original (Actonel®) Zoledronsäure Original (Aclasta®) Ibandronsäure Original (Bonviva®) 5 mg Kosten Lauer-Taxe, Stand: 01.02.2009; Berechnung anhand des kostengünstigsten Präparates in € (brutto) ohne Reimporte KV-Blatt / Berliner Budget-Bulletin Sonderausgabe März 2009 7
