ERCO Lichtbericht 23

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E
Erschienen im Februar 1986
Tageslicht - Produktionslicht.
Blick aus einem Nebenraum auf
das Verwaltungsgebäude der
Veba Öl AG in Gelsenkirchen.
Frieder Blickle fotografierte das
Gebäude, das auf den Seiten 25
bis 29 gezeigt wird. Nicht gezeigt wird die vorzüglich gestaltete Außenanlage, aber sie soll
wenigstens hier erwähnt wer
den.
Lichtbericht 23
Inhalt
Zu diesem Heft
Ristorante Florian,
Frankfurt
Standlicht
Lichtmobil
Draufsicht
Durchsicht
Stadthalle Karlsruhe
Hi-trac
Pantrac
Midipoll
Graf-Zeppelin-Haus,
Friedrichshafen
Veba Öl AG, Gelsenkirchen
Sheraton Hotel, Oslo
Licht für vertikale Flächen
Technische Informationen
Zu diesem Heft
1
2-5
6
7
8
9
10-15
16-17
18-19
20-21
22-24
25-29
30-31
32
U3
Ob das Jahr 1986 für die Bauindustrie ein so
gutes Jahr wird, wie es allgemein für die
Industrie angenommen wird, bleibt skeptisch abzuwarten. Sicher, dem gewerblichen
Bau wird es besser gehen als dem Wohnbau, doch insgesamt steht der Branche der
Marsch aus der Talsohle noch bevor. Trotz
der Schwäche des Baumarktes: Die
Beleuchtungsindustrie hat sich behaupten
können, wenn auch mit unterschiedlicher
struktureller Kennzeichnung. Die Wohnraumleuchtenhersteller leben beschwerlicher
als die Hersteller technischer Leuchten.
Architekturbeleuchtung, ein merkwürdiges
Wort, aber es kennzeichnet das, was ERCO
herstellt, hat weiter wachsende Bedeutung,
bedingt zum einen durch steigendes Lichtbewußtsein, zum anderen durch neue
Leuchtmittel, die energiesparend und damit
kostensparenddie Planer zur Entwicklung
neuer Lichtkonzepte anregen.
Um dem steigenden Bedarf, aber auch
den steigenden Anforderungen im tech-
Repräsentation angelegt ist.
Durch freiwerdende Flächen in der Produktion wird dort auch die Kapazität vergrößert und durch z. T. völlig neue Möglichkeiten bei der Entwicklung von Produkten die technische Kompetenz, so hoffen wir, des Unternehmens erhöht.
Große und wichtige Projekte, die 1985
realisiert wurden, aber auch große und
wichtige Projekte, die jetzt vor uns liegen,
machen immer deutlicher, daß die technischen Anforderungen an die Produktentwicklung weiterhin rasant steigen werden.
Auch die Lampenentwicklung, die in
den nächsten Jahren zu erwarten ist, deutet
an, daß die technischen Herausforderungen
an das Leuchtendesign weiterhin steigen
werden, und auch die Projekte, die wir in
diesem Lichtbericht wieder vorstellen,
untermauern die qualitative Weiterentwicklung. Diese Entwicklung muß mit
Engagement und Qualität fortgesetzt werden.
nischen Bereich gerecht zu werden, beginnen wir bei ERCO im Frühjahr mit der Errichtung eines neuen Gebäudes, das als
Technisches Zentrum den Elektrolabors,
Photometrielabors, den technischen Abteilungen wie Konstruktion, Lichttechnik,
Entwicklung und Werkzeugbau ein Gehäuse
bieten soll.
Gleichzeitig wird das neue Gebäude
Schulungs- und Konferenzräume enthalten,
die Abteilung Marktvorbereitung aufnehmen
sowie die technische Datenverarbeitung.
1 1/2 Jahre Bauzeit sind veranschlagt,
um das 6500 qm große Gebäude zu bauen,
und als Architekt zeichnet sich Uwe Kiessler
verantwortlich, der durch so unterschiedliche Gebäude wie den Bau der
Bayerischen Rückversicherung oder Rischart´s Backhaus in München bekannt
wurde. Einen Overall für Ingenieure zu
schaffen, so lautet die Aufgabenstellung
für Uwe Kiessler, also ein Gebäude, das als
Workshop genutzt wird und weniger auf
Ein Projekt, das wir im nächsten Lichtbericht vorstellen werden, nämlich die
Hongkong-Shanghai Bank, die nach 4jähriger Bauzeit fertiggestellt wurde, untermauert die These von der Innovationsnotwendigkeit und Innovationsfreude
der Lichtmacher.
Das neue Technische Zentrum von ERCO,
Baubeginn Frühjahr 1986, soll ein „0verall
für Ingenieure“ werden. Architekt: Kiessler
und Partner, München.
Fotos: Luc Bernard (S. 10-15, 22-24), Bjørn Blegen
(S.30/31), Frieder Blickle (U1, S. 16-21, 25-29, 32),
Lars Christ/ERCO (U3), Andreas Horlitz (S. 6-9, U4),
Gebhard Krewitt (S. 2-5), Tim Rautert (S. 1), Arne Tangen
(S.30/31).
© 1986 ERCO
Printed in W-Germany, Druckhaus Maack KG,
5880 Lüdenscheid, 6248602
Bis zum nächsten Heft
Ihr
Klaus J. Maack
1
Ristorante Florian,
Frankfurt
Architektur und Beleuchtungsplanung:
Victor Martinelli
War das Mahl vorzüglich, die Speisenfolge
abwechslungsreich, die Zutaten erlesen, der
Service zuvorkommend, kurz: wenn
wir ein rundherum gelungenes Essen genossen haben, so sprechen wir von einem
lukullischen Genuß. Und das gut 2043 Jahre
nach dem Tod des Mannes, der seinen
Namen als Synonym für kulinarische Köstlichkeiten gegeben hat. Lucius Licinius
Lucullus (117-57v. Chr.) war römischer Politiker und Feldherr zur Zeit Caesars. Und ein
wohlhabender dazu, denn sonst wäre er
wohl nicht zu so legendärem Ruhm gelangt.
Die große Masse der Römer der Antike
ernährte sich im Gegensatz zu Lucullus sehr
einfach, ja fast kärglich. Haupt-nahrungsmittel war ein Getreidebrei, der aus Dinkelmehl
hergerichtet und Puls genannt wurde. Dazu
aß man Gemüse aus eigenem Anbau, Zwiebeln, Knoblauch und Käse. Fleisch gab es
nur bei Opfern und an Festtagen. Später trat
an die Stelle des Puls das gebackene Brot.
In Rom gab es mindestens seit etwa 170 v.
Chr. gewerbsmäßige Bäckereien.
Die reichen Römer - wie eben Lu-cullus
- pflegten dagegen einen exquisiten Tafelluxus, wobei griechischer Einfluß unverkennbar ist.
Wie im hellenistischen Griechenland
galt die besondere Vorliebe der Römer den
Tieren des Meeres. Besonders geschätzt
waren Goldbrasse und Muräne. Als Lecker bissen galten daneben vor allem Geflügel
und Wild. Aber auch Haselmäuse, die in
einer besonderen Art von Tongefäßen gezüchtet und gemästet wurden.
Die Mahlzeiten selbst glichen
einer theaterähnlichen Inszenierung. Die
Dekoration der Speisen war auf Effekte aus
und nahm Bezug auf die Kostümierung der
servierenden Dienerschaft. Charakteristisch
war das Auftragen ganzer gebratener Tiere,
denen dann zur Überraschung der Gäste
lebendige Drosseln entflogen.
Die heutige italienische Küche ist we-
2
niger durch ihre Üppigkeit als durch ihre
Vielfalt gekennzeichnet. Sie gründet sich auf
den Rohstoff-Reichtum des Landes, das
Gemüsesorten, Früchte, Fleisch, Fisch und
unzählige andere Produkte in überwältigender Fülle hervorbringt. Bestimmend
für Italiens Küche sind die Oliven, durch die
sie zur Ölküche wird, und die Tomaten in
Form großer, fleischiger und fester Züchtungen. Daneben aber auch Artischocken, Fenchel, Auberginen, Zucchini, Zwiebeln, Knoblauch und viele Kräuter, die oft in großer
Menge beigegeben werden.
Die Kenntnisse nordeuropäischer Gourmets über die Küche Italiens beschränken
sich oft auf Pizza und Nudeln. Die Pasta
asciutta ist unbestritten eines der Grundthemen der italienischen Küche. Die Variationen
sind vielfältig und reichen von Ravioli bis
Maccheroni, von Agnolini bis Spaghetti und
von Lasagne bis Manicotti, um nur einige
wenige zu nennen. Eine Untersuchung von
1956 kam auf 326 verschiedene Nudelformen. In diesen Arten sicher nicht enthalten
war die vom Designer Giugiaro entworfene
Nudel „marille“. Daß sich ein Industriedesigner mit der Gestaltung einer Nudel befaßt,
ist nicht nur ein Zeichen ihres Stellenwertes
in Italien, sondern markiert auch einen
Schritt in ihrer Produktion weg von der
handwerklichen hin zur industriellen Fertigung.
Nudeln bestehen aus den Grundzutaten
Wasser, Weizengrieß und gegebenenfalls
Eiern für Eiernudeln. Der Herstellungsprozeß ist sehr einfach und hat sich
seit der Jahrtausendwende kaum verändert.
Waren früher die Nudeln aus Neapel besonders begehrt, so sind heute vor allem Ligurien, Kampanien, Umbrien und Apulien für
gute Nudeln bekannt. Meist wird die Pasta
asciutta als Vorspeise serviert, aber bei einfachen Mahlzeiten gilt sie als Hauptgericht.
Bis auf die Nudeln sind viele der Grundelemente der Küche aus dem antiken Rom
noch heute aktuell, wie z. B. die frutti de
mare, was bei einem mediterranen Land
auch nicht verwundern kann. Aber auch die
Vorliebe für Wild, Geflügel und frische
Gemüse. Die heutige italienische Küche ist
mehr eine regionale als eine nationale
Küche. Das erklärt sich zum einen aus den
regionalen Unterschieden dessen, was
Boden und Natur hervorbringen, zum anderen aber auch durch Einflüsse aus Nachbarländern. So ist z. B. die Küche Süditaliens
und Siziliens dem arabischen Einfluß ausgesetzt, was durch die Verwendung von Pistazien, Pinienkernen und Rosinen dokumentiert wird.
Das nördliche Italien wird kulinarisch
von Österreich beeinflußt. In der Gegend
von Trient z. B. kennt man kleine Knödelchen, deren Ursprung wohl beim nördlichen
Nachbarn zu suchen ist.
Sollten die Fotos vom Ristorante Florian
sie stimuliert haben, wieder einmal italienisch zu essen, so würde uns das
Neben der guten Küche ist für den Gast vor
allem das Ambiente eines Restaurants von
Bedeutung. Damit es ein Genuß für Gaumen und Auge wird, sollte man auch erkennen können, was da so liebevoll zubereitet
auf dem Teller liegt.
3
freuen. Die Bildcollage auf dieser Seite zeigt
Ihnen die Zubereitung eines einfachen
Gerichtes, das in der Regel als Vorspeise
angeboten wird. Sollten Sie Lust haben, einmal selber „Zucchini alla paesana, also
Zucchini nach Bauernart zu kochen, so
bedienen Sie sich des folgenden Rezeptes,
welches uns Antonio Desiderato aus dem
Repertoire der Küche des Ristorante Florians verraten hat. Wenn es Sie allerdings
danach gelüsten sollte, eine besondere Spezialität dieses Hauses auszuprobieren, so
empfehlen wir Ihnen „Brasato di coda de
bue al barolo“, was so viel heißt wie Ochsenschwanz-Schmorbraten mit Barolo. Zum
Essen empfehlen wir einen der vielen guten
italienischen Rotweine und als Abschluß
einen Grappa und/oder Espresso. Buon
appetito!
Antonio Desiderato, der Koch des Ristorante
Florian, verriet uns, wie er „Zucchini alla
paesana“ zubereitet.
Zucchini alla paesana ist eine einfache Vorspeise, die es in vielen Variationen gibt, entsprechend der gewählten Zutaten.
Italiens Köche arbeiten vorwiegend mit Olivenöl, was den an Butter gewöhnten Nordeuropäern anfangs Probleme bereiten kann.
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Zucchini alla paesana
Zutaten:
1 Pfund Zucchini, Mehl, Öl zum Fritieren,
Salz, Pfeffer, Olivenöl, aceto balsamico
(oder Weinessig), 1-2 Schalotten.
Zucchini waschen und in runde Scheiben schneiden. Anschließend mit einem
Tuch abtrocknen. Die Scheiben in Mehl
wenden und in heißem Öl fritieren, bis sie
goldgelb sind. Dann aus der Pfanne nehmen
und auf Küchenpapier legen, damit das
überflüssige Öl aufgesaugt wird. In einer
Terrine eine Salattunke anrichten aus:
Olivenöl, Salz, Pfeffer, aceto balsamico (oder
Weinessig) und feingewiegten Schalotten.
Die fritierten Zucchini hineingeben und 4-5
Stunden marinieren lassen.
Zu den Spezialitäten des Ristorante Florian
gehören Fischgerichte wie z. B. Coda di
Rospo al pepe verde und Wild wie z. B.
Quaglie al rosmarino.
Brasato di coda di bue aI barolo
Zutaten:
3-4 Pfund Ochsenschwanz in Stücken
geschnitten, 1 Stange Sellerie, 1 Möhre, 1-2
Zwiebeln, 1 Lorbeerblatt, einige Salbeiblätter, Salz, Pfeffer, 1 Flasche Barolo
(oder einen anderen starken Rotwein), 2-3
Eßlöffel Öl.
Aus Wein, Gemüsen und Gewürzen
eine Marinade anrichten, in der man den in
Stücke geschnittenen Ochsenschwanz ca.
12-24 Stunden marinieren läßt.
Danach herausnehmen, abtropfen lassen und abtrocknen. Öl in eine Pfanne
geben und das Fleisch anbraten. Dann die
ganze Marinade mit Gewürzen und Gemüsen dazugießen, in den heißen Ofen (200220°C) schieben und 2-3 Stunden braten lassen. Soweit notwendig, heiße Brühe oder
Wasser hinzufügen.
Dazu ißt man je nach Jahreszeit Polenta
oder Kartoffelbrei und Gemüse.
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Standlicht
Lichtmobil
Viele Menschen beklagen, daß das Bild in
den Städten und Industriegebieten nicht
mehr durch die Gaslaterne des Karl Auer
von Welsbach geprägt ist. Dieser hatte
durch die Erfindung des Glühstrumpfes
einen wichtigen Abschnitt in der Beleuchtungstechnik für den öffentlichen Raum
markiert, denn der Glühstrumpf machte aus
wenig Energie vielfache Lichtstärke. Dies
freute insbesondere die Stadtväter, die
damit Straßen, Fußgängerbereiche, Objekte
und Industrieanlagen beleuchten ließen, zur
Sicherheit der Menschen.
Heute werden dazu vorwiegend Natriumdampf-Lampen und QuecksilberdampfHochdrucklampen eingesetzt. Die Diskussion über die so beleuchtete Umwelt ist
dadurch allerdings nicht kühler, geschweige
denn sachlicher geworden.
Für den Naturliebhaber ist das, was hier
so energiesparend und effektiv eingesetzt
leuchtet, schlichtweg Frevel an der Umwelt.
Für die Menschen, die in den Industriezentren leben, oft schon seit ihrer
Geburt, haben die künstlich entstandenen
Lichtstimmungen dagegen einen eigentümlichen visuellen Reiz, der ihnen vertraut
ist und den sie lieben.
Nahezu überall auf der Welt bringen heute
Mähdrescher die Ernte ein: Nicht nur in
Getreide, sondern auch in Mais und Reis, in
Grassamen, Raps und Sonnenblumen arbeiten diese modernen Landmaschinen, die „in
einem Arbeitsgang“ mähen, dreschen, Korn
und Stroh voneinander trennen, das Korn
reinigen und sammeln sowie das Stroh in
Schwaden ablegen.
Üblicherweise endet die Arbeitszeit des
Mähdreschers zwar vor Einsetzen stärkerer
Abendfeuchte, also bei Helligkeit. Denn
durch zunehmende Feuchtigkeitsgehalte
von Stroh und Korn wird das Dreschen
erschwert und die Verlustgefahr steigt. Vor
allem aber muß das Korn mit nicht unerheblichem Kostenaufwand nach-getrocknet werden, um lagerfähig zu sein.
In Jahren mit anhaltend ungünstiger
Witterung während der begrenzten Erntezeit
ist es aber nicht immer zu umgehen, daß
auch noch abends oder gar nachts weitergearbeitet werden muß. Und da geht es dann
eben nicht ohne zusätzliche Beleuchtung.
7
8
Draufsicht
Durchsicht
Veränderte Arbeitsbedingungen bedingen
ein verändertes Freizeitverhalten. Galt es
früher, seine ganze Kraft ausschließlich für
die Arbeit einzusetzen, so tritt heute zunehmend der Wunsch in den Vordergrund,
die in ihrer Quantität steigende freie Zeit
sinnvoll zu nutzen.
Nicht erst seit der Trimm-Dich-Bewegung wenden sich die Menschen in ihrer
Freizeit dem Sport zu, denn sportliches Handeln ist Aktivität zum Wohl der Gesundheit so die öffentliche Meinung.
Dabei sind einige Sportarten zum Volkssport geworden, die früher nur bestimmten
Bevölkerungsschichten offenstanden und
als elitär galten. Tennis ist dafür wohl das
populärste Beispiel, aber auch Schwimmen
fällt in diese Kategorie.
Es ist allerdings zu vermuten, daß
unsere Eltern und Großeltern weniger an
der kreislaufaktivierenden Wirkung des
Schwimmens als an dem kühlenden Effekt
des Wassers interessiert waren.
Dazu reichte an heißen Sommertagen
eine seichte Stelle im Fluß oder ein schattiger See. Die Kommunen haben sich auf
diese Entwicklung eingestellt.
Jede Stadt verfügt heute über ein
Freibad. Und damit man auch abends und
im Winter seinem Freizeitvergnügen nachgehen kann, wird das Angebot an Hallenbädern sowohl qualitativ als auch quantitativ
ausgeweitet. Zur Freude der Schwimmer,
die die Nacht zum Tag machen.
Die Geschichte des Aquariums ist eng verknüpft mit der des Goldfisches. Die ältesten
Berichte über den „goldenen Fisch“ stammen aus der Sung-Dynastie (960- 1126). Die
Fische wurden als himmlische Wunder von
Mönchen und Priestern betreut und gefüttert. Es war bei schwerer Strafe verboten,
sie für profane Speise -zwecke zu fangen.
Nach Europa gelangte der auffällige
Fisch wahrscheinlich durch Marco Polo. Es
ist überliefert, daß etwa in der Mitte des 18.
Jahrhunderts Madame de Pompadour am
Hofe Ludwig XV. aus China einen Goldfisch
als Geschenk erhielt. Zyniker vermuten, daß
dabei ihr bürgerlicher Name Jeanne Antoinette Poisson der Anlaß gewesen sein soll.
Das Wort „Aquarium“ taucht erstmals
Mitte des 19. Jahrhunderts auf. Es wurde
möglich, Fische durch Glas hindurch auch
von der Seite zu beobachten. Davor hatte
man sich darauf beschränkt, die Fische von
oben zu betrachten und sie so zu züchten,
daß sie eben von oben schön aussahen.
Das erste öffentliche Schauaquarium
hatte übrigens die Stadt Berlin. Es wurde
1869 von A1fred Brehm mit einem Kostenaufwand von drei Millionen Goldmark eröffnet. Der einfache Mann beschränkte sich
auf Zuckergläser oder Aquarien aus fleckenlosem Spiegelglas, wovon im Jahre 1855
kleinere 7 Taler und größere 24 Taler gekostet haben.
9
Stadthalle
Karlsruhe
Architekten: Hermann Rotermund, Christine RotermundLehmbruck, Karlsruhe
Beleuchtungsplanung: Lichtdesign, Köln
Baudaten:
Architekten-Wettbewerb:
Auftragserteilung an Architekten:
Rohbaubeginn:
Grundsteinlegung:
Richtfest:
Einweihung:
Umbauter Raum:
Nutzfläche:
Gesamtkosten:
Bauherr:
Heizung, Klima, Sanitär:
Nach langer Vorbereitungsund vierjähriger Bauzeit hat die
Stadt Karlsruhe am 23. August
1985 den Bau ihrer neuen Stadthalle vollendet. Sie soll den Karlsruher Bürgern und den Besuchern der Stadt als Haus der
Künste, der Feste, der Bildung
dienen.
Der Entwurf der Architekten
Hermann Rotermund und seiner
Frau Christine Rotermund-Lehmbruck basiert auf wenigen
Grundgedanken, die von der
ursprünglichen Planung bis hin
zur Ausführung über die reine
Erfüllung des Raumprogramms
hinaus den Maßstab für alle
Entscheidungen bildeten. Dazu
gehörten die Respektierung und
der Dialog mit dem
denkmalsgeschützten Teil des
Altbaus, der Säulenhalle der
alten Stadthalle, die von den
Architekten Curjel und Moser im
Jahre 1915 erbaut wurde. Dialog
insofern, als nicht nur die Fassade und Außengestaltung in Proportion, Reliefierung und Material auf die Säulenhalle abgestimmt sind, sondern auch die
Größenordnung und das konstruktive Gerüst im Innern aus
der Gesetzmäßigkeit und den
Maßen des Altbaus abgeleitet
wurden. Sie nehmen Bezug auf
die vorgegebene klassische
Grundhaltung der Architektur.
Das neue Kongreßhaus beinhaltet 7 Säle mit insgesamt
7000 Plätzen, ein in 3 Räume
teilbares Restaurant, ein Pressezentrum, eine Vielzahl von
Seminar- und Büroräumen sowie
die getrennt nutzbaren
Foyers.
Durch die Schichtung der
Säle in 3 Ebenen übereinander
ergab sich bei allen bauakustischen und -konstruktiven
Schwierigkeiten eine klare Ge samtlösung. Sie ermöglichte die
getrennte und kreuzungsfreie
Erschließung und Versorgung
der einzelnen Funktionsbereiche
sowie die autarke Nutzung der
verschiedenen Saalebenen.
Sämtliche Säle
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Stark- und Schwachstromtechnik:
Akustik:
Bühnentechnik:
Bauphysik:
Februar 1978
Dezember 1979
Januar 1982
Juni 1982
November 1983
23.August 1985
167382 m³
32148 m²
132 Mio. DM
Stadt Karlsruhe
Schneider + Ebinger, Ber. Ing.
VBI, Karlsruhe
Hans Brand, Ing.-Ges. mbH
Ing.-Büro f. Elektrotechnik VDE,
Karlsruhe
Müller BBM, Schalltechnisches
Beratungsbüro Ulrich Opitz,
Planegg
Dipl-Ing. Manfred Weidner,
Wernau
Dipl.-Ing. Hans W. Bobran,
Dipl.-Ing. Rittwagen, Nürtingen
sind konstruktiv vollkommen
unabhängig und berührungslos
aufeinander gestapelt. Geteilte
Stützen und zweischalige, federnde, abgehängte Decken lassen Parallelveranstaltungen in den
einzelnen Räumen ohne Störung
zu.
Die Säle sind in einem mit
weißem Marmor verkleideten,
skulptural gestalteten Kernbau
zentral angeordnet, der vom
umlaufenden Foyerbau durch eine
Lichtschneise getrennt wird, die
ihr Licht durch ein geneigtes Glasdach erhält. Brücken und Treppen
zur Verbindung von Saal und Foyerbau überspannen sie. So entsteht der Eindruck eines Hauses
im Haus, eines urbanen Raums,
als kleine Stadt in der Stadt.
Die Abschirmung des Innenraums durch die geschlossenen steinernen Außenwände,
seine Aufweitung im inneren
Bereich, sollen neben der Überschaubarkeit ein Raumerlebnis
bieten, das eine Atmosphäre der
Sammlung und zugleich der Freiheit erzeugt.
Die Raumwirkung wird gesteigert durch den Lichteinfall von
oben und dessen Reflektion an
der schneeweißen, kristalle-
11
Eine Natursteinverkleidung aus
grünem Ihrler Sandstein kennzeichnet die Fassade des neuen
Saalbaus in der Stadthalle Karlsruhe.
nen Verkleidung des Saalbaus.
Die Aufweitung des Raumes ergibt sich durch die unterschiedliche Grundrißform
der Säle und den dadurch erforderlichen Rückgang vom
Achteck im Erdgeschoß zum
Quadrat im Obergeschoß, das
voutenartig ausgebildet ist.
Für eine optische Erweiterung sorgen große Spiegel wände, die diese Vouten in den
Saal projizieren.
Der so geschaffene Großraum wird erlebbar von allen
Foyerebenen, Galerien und
Brücken und vermittelt den
Eindruck eines offenen Hauses.
Das Lichtdesign des Hauses
nimmt die Geometrie des Grundrasters, das Quadrat und die
Diagonale, den 90° und 45°Winkel auf und kombiniert Lichtlinien in Form langgestreckter
Leuchten für Leuchtstofflampen
- Lichtpunkte als Downlights
oder freiabstrahlende NiedervoltHalogen-Glühlampen - Lichtflächen und Lichtkörper als hinterleuchtete Glasflächen - zu
einer LICHTGEOMETRIE, die auf
die Maßordnung und Grundhaltung der Architektur und auf den
Formen- und Materialkanon eingeht.
Eine Lichtschneise trennt den
Saalbau vom ringförmig umlaufenden Foyer.
Die Säle sind in drei Ebenen
übereinander geschichtet und
bilden ein Haus im Haus.
Durch die Kombination dieser Lichtbauformen ergeben sich
in den unterschiedlichen Räumen immer wieder neue
abwechslungsreiche Eindrücke,
eine Lichtstimmung sui generis.
Zylindrische Downlights für
2 kompakte Leuchtstoff-Lampen
9 W in den modular geteilten
Rasterdecken der Foyers schaffen ein ruhiges Umfeld für den
skulpturhaft ausgebildeten Saalbaukern, der durch Halogenstrahler vom Fußpunkt des Glasoberlichtes in der Nacht angestrahlt wird. In die schräg verlaufenden, marmorverkleideten
Flächen des Kerns wurden frei
abstrahlende HalogenGlühlampen zu einem flächigen
„Kronleuchter“ formiert und
geben den Foyers zusammen
mit den für diesen Bau ent-
12
wickelten maßstabbildenden
Standleuchten ein festliches
Gepräge, das sich wirkungsvoll
und überraschend in den großen
Spiegelflächen wiederholt.
Der Duktus und die Neigung
des schräg verlaufenden Glasdaches der Lichtschneise wird
durch frei abstrahlende SlimlineLampen betont. Sie sind
wesentliches Mittel für die
Unterstreichung der Nachtarchitektur des Gebäudes. Dies
gilt in besonderem Maße auch
für die Lichtbügel in den Spitzen
der prismenartig verglasten Treppenhäuser.
In den beiden großen Sälen
des Hauses, dem Johannes
Brahms-Saal und dem Friedrich
Weinbrenner-Saal, wurden zwei
alternative Lichtsysteme
installiert: Ellipsoid-Reflektor
Downlights mit kleiner Lichtaustrittsöffnung für HalogenGlühlampen in Verbindung mit
flächigen oder räumlich ausgebildeten hinterleuchteten, modulargeteilten Glasdecken, für
eine stimmungsbetonte Beleuchtung bei Konzerten, Banketten, Vorträgen. Die, auf die
Deckenteilung bezogen, in geo-
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Findet im Brahms-Saal ein Konzert statt, können bis zu 1800
Personen zuhören.
Parallelveranstaltungen lassen
sich in den einzelnen Räumen
ohne Schwierigkeiten durchführen.
metrischen Pattern angeordneten Darklightraster-Leuchten für
Leuchtstofflampen schaffen die
für die Kongreß- und Konferenznutzung der Säle notwendigen höheren Beleuchtungsstärken.
Frei abstrahlende HalogenGlühlampen, die einen lichtgeometrischen Rasterpunkt
bilden, dienen auch hier der
festlichen Beleuchtung - als
Licht zum Ansehen.
Frei abstrahlende Niedervolt-Halogen-Glühlampen eignen
sich, wenn sie kontrolliert und
diszipliniert in Verbindung mit
Primär-Lichtsystemen eingesetzt
werden, durch ihre kleinen
Abmessungen und ihr brillantes
Licht ganz besonders für lichtgeometrische Formationen, die
in ihrer räumlichen Wirkung
14
durch zusätzliche Glaselemente,
wie z. B. in den Restauranträumen dieses Hauses, noch gesteigert werden konnten.
Hans T. von Malotki
15
Hi-trac
Stranggepreßtes Aluminiumprofil
als Leer- oder Stromschienenprofil für ober- oder unterseitige Einsätze in Standardlängen zwischen 2 und 4 m.
Hi-trac ist ein architektonisch
elegantes Paneelsystem mit 3Phasen-Stromschienen, Kleinlampeneinsätzen und Profilabdeckungen. Das stranggepreßte Aluminiumprofil wird
weiß pulverbeschichtet oder
poliert eloxiert geliefert. Außer
Strahlern und Kleinlampen als
punktförmige Reizlichtquellen
gehören zum Programm:
Up- Lights für Bestückung
mit kompakten Leuchtstoff- oder
Halogen-Glühlampen.
Doppelzylinder- Downlights
für Halogen-Reflektorlampen 50
W/12 V, B 15 d, 10° oder 30°
Ausstrahlungswinkel.
Kennzeichnend für das System
sind große Spannweiten bis zu 4
m. Folglich läßt sich mit wenigen Abhängepunkten aus dem
System Hi-trac eine sehr transparente und vielfältig kombinierbare Beleuchtungsanlage errichten.
1987 jährt sich das Gründungsjahr der Stadt Berlin zum 750.
Mal. Anlaß genug für eine gründliche Instandsetzung alter erhaltenswerter Bauten.
Auch das Bundeshaus in Berlin,
1895 fertiggestellt, wird zur Zeit
generalüberholt. Als denkmalswertes Gebäude genießt es
heute Bestandsschutz.
Gleichzeitig den Reiz der alten
Architektur zu erhalten und das
Gebäude mit dem Komfort der
modernen Beleuchtung auszustatten, war die Aufgabe von
ERCO.
3-Phasen-Stromschiene als
5-Leiter-Schiene mit 3 getrennt
schaltbaren Stromkreisen; Gesamtbelastung max. 3 x 16 A
(25A) 3 ^= 3500 W (5500 W).
3-Phasen-Stromschiene mit
oberseitig aufgesetztem UpLight für flächige Indirektbeleuchtung von Decken und
Gewölben; Bestückung mit kompakten Leuchtstofflampen 18 W
oder Halogen-Glühlampen
150 W, E 27.
Hi-trac ist ein architektonisches
Lichtsystem, welches die Einsatzmöglichkeiten der Lichtschiene erweitert und sich sowohl in alte wie in moderne
Architektur integrieren läßt.
Mit dem Hi-trac-System, das
eine Kombination von Reizlicht,
Akzentlicht und Indirektbeleuchtung ermöglicht, konnte ERCO
die Beleuchtungsaufgabe lösen.
Leerprofil mit unterseitigem
Kleinlampeneinsatz 8 x 2 W/
12V, E 10 (Länge 1000 mm)
oder 16 x 2W 12V, E10 (Länge
2000 mm). Lampenabstand
125 mm; Betrieb an externem
Transformator.
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Leerprofil mit unter- und oberseitigen Kleinlampeneinsätzen
8/16 x 2 W 12 V, E 10. Betrieb
an externem Transformator.
Leerprofil mit oberseitig aufgesetztem Up- Light für flächige
Indirektbeleuchtung in Verbindung mit unterseitigem Abdeckprofil.
Leerprofil mit unter- und oberseitigen Abdeckprofilen.
Anfang der 50er Jahre wurde
der Sitzungssaal des Hauses mit
Garderobenräumen und Nebengelaß repräsentativ ausgebaut.
Strahler aus zwei verschiedenen
Richtungen verleihen der Skulptur eine ausgewogene plastische Wirkung, die durch den
Einsatz von Skulpturenvorsätzen
noch verstärkt werden kann.
17
Pantrac
Pantrac ist ein Paneelsystem aus
stranggepreßtem Aluminium,
weiß, pulverbeschichtet. Die Profileinsätze umfassen Stromschienen, Leuchtstofflampen,
Glühlampen und Klein -lampen
für die Montage in der oberen
oder unteren Profilöffnung. Zahlreiche Verbindungsteile ermöglichen den Bau von architektonisch anspruchsvollen Lichtstrukturen. Optisch geschlossene
Deckenstrukturen werden durch
Querlamellen gebildet. Wirtschaftliche Bürobeleuchtung mit
hohem Sehkomfort erreicht man
durch den Einsatz von VisionairLeuchten mit Darklight-Reflektoren.
Auf einer Insel inmitten der Isar
steht der 460 Meter lange Komplex des Deutschen Museums
München.
Das Grundprofil besteht
aus zwei miteinander verbundenen Profilhalbseiten. Längen:
1560 mm und 3120 mm zur
Aufnahme der ober- und unterseitigen Einsätze.
Unterseite: 3-Phasen-Stromschiene mit Einspeisung und
Endplatte, in den Längen 1560
mm und 3120 mm. Die
5-Leiter-Schiene mit drei getrennt schaltbaren Stromkreisen
ist bis max. 3 x 16 A (25 A)
belastbar.
Ziel des Museums ist es, die
Vielfalt technischer Systeme
durchschaubar zu machen.
Unterseite: Leuchtstoffarmatur
1 x 58 W, werkzeuglos einzurasten. Leuchtenabschluß, mit
Lamellenraster, Kunststoff opal
oder rauchgrau.
Die 33Abteilungen des Hauses
erschließen die Entwicklung der
Flugzeuge, Schiffe und Automobile ebenso wie die Geschichte des Bergbaus.
Pantrac ist ein Beleuchtungssystem, welches zugleich als
Decke, architektonische Struktur und Lichtsystem fungieren
kann.
Das 100jährige Jubiläum des
Autos wird auch im Deutschen
Museum mit einer neuen, ständigen Ausstellung gewürdigt. Bis
dahin bleiben die Ausstellungsstücke noch in schützender
Folie verpackt.
Unterseite: Glühlampeneinsatz
6x40W, E14, Länge 1560 mm.
Reihenschaltung von je zwei
Lampen zur Verlängerung der
Lampenlebensdauer. Alternativ:
Einsatz von Kleinlampen 12 x
2 W/12 V, E 10 zum Betrieb an
externem Transformator.
18
Oberseite: Einsatz von 3-Phasen-Stromschiene mit Einspeisung und Endstück für den Einsatz von Strahlern. Unterseite:
Abschluß, durch Abdeckprofil.
Unterseite: LeuchtstofflampenArmatur 1 x 58 W mit Lamellenraster, Kunststoff opal oder
rauchgrau.
Oberseite: LeuchtstofflampenArmatur mit Prismenabdeckung.
Unterseite und Oberseite:
Glühlampeneinsatz
6 x 40 W, E 14. Alternativ:
Kleinlampeneinsatz 12 x 2 W,
12 V, E 10 zum Betrieb an externem Transformator.
Den beleuchtungstechnischen
Rahmen lieferte ERCO mit seinem Pantrac-System, das eine
direkte und indirekte Beleuchtung ermöglicht.
19
Midipoll
Midipoll ist ein Rohrsystem zur
direkten und indirekten Beleuchtung mit 36/58 W Leuchtstofflampen, 1- oder 2lampig,
auch in Verbindung mit Stromschieneneinsätzen. Farbe: weiß
pulverbeschichtet. Lichtlenkung
und Blendungsbegrenzung erfolgen im direkten Ausstrahlungsbereich durch formschlüssige prismatische Softec-Medium -Linsen, Abblendung 30°
oder durch Darklight-Reflektoren
mit 40° Abblendung. Für vollkommen gleichmäßige Deckenaufhellung durch Indirektbeleuchtung kommen SoftecFlood-Linsen zum Einsatz.
Das Leerprofil baut sich aus
Modulen von 312,5 mm auf und
wird in Standardlängen von 1250
mm bis 3125 mm geliefert. Zur
Stabilität werden alle Profile
stirnseitig mit gelochten Druckgußringen ausgerüstet. Damit ist
auch ein Verdrehen der
Lichtaustrittsöffnung in 15°Schritten möglich.
In Neu-Ulm ist das Modehaus
Walz als gute Adresse für junge,
attraktive und ausgefallene Kleidung bekannt.
Die Strukturen des MidipollSystems passen zu der HighTech-Architektur dieses Modegeschäftes.
Midipoll kommt aufgrund seiner
Dimensionen besonders in
großzügigen Architekturen zur
Geltung.
Einsatz von 3-Phasen-Stromschiene mit Einspeisung und
Endplatte bis zu Längen von
1 562,5 mm.
Einsatz von LeuchtstofflampenArmatur für 36/58 W, 1- oder
2lampig. Leuchtenabschluß mit
Softec-Medium -Linse aus klarem Acryl.
Midipoll ist die konsequente
Weiterentwicklung der Lichtrohre Monopoll und Varipoll.
Der größere Rohrdurchmesser
ist von uns durch entsprechend
kompliziertere Lichttechnik genutzt worden.
Auch das Licht trägt in der Halle
dazu bei, Kranken und Verletzten
die langsame Eingewöhnung an
neue körperliche Aktivitäten zu
erleichtern.
Einsatz von LeuchtstofflampenArmatur 36/58 W, 1- oder 2lampig. Leuchtenabschluß mit Darklight-Reflektor, Kunststoff verchromt.
20
Leuchtstoffleuchte direkt-, indirekt-strahlend 36/58 W, 1- oder
2lampig. Leuchtenabschluß mit
Darklight-Reflektor und FloodLinse.
Leuchtstoffleuchte direkt-, indirekt-strahlend, 36/58 W, 1- oder
2lampig. Leuchten -abschluß
mit Softec-Medium- und FloodLinsen.
Leuchtstoffleuchte indirekt-strahlend 36/58 W, 1- oder 2lampig.
Leuchtenanschluß mit SoftecFlood-Linse. Unterseite mit 3Phasen-Stromschiene.
Das Krankenhaus für Sport verletzte in Lüdenscheid-Hellersen
ist weit über die Landesgrenzen
hinaus bekannt. Bundesliga Fußballer und andere Spitzensportler
lassen ihre Verletzungen hier
von Spezialisten operieren und
später in der neuen Gymnastikhalle nachbehandeln.
21
Gebäude durchschreitet, überraschend sich ändernde RaumEindrücke, er erlebt den Wechsel des verschieden geführten
Tageslichts und hat stets neue
Ausblicke auf See oder Landschaft.
So ist schon von der großen
Eingangshalle aus das helle Licht
des Sees wahrzunehmen... Im
Foyer stehend, erlebt man einen
bewegten, hohen Raum, in dem
sich das Tageslicht in vielfältiger
Weise darstellt; als direktes
Licht über die voll verglaste Südfassade, in gedämpfter, schimmernder Reflektion über die
Lamellen der Dachoberlichter
oder indirekt über den begrünten
Lichthof.
Einen ganz wesentlichen
Anteil an der Gestaltung der
Graf-Zeppelin-Haus,
Friedrichshafen
Architekten: Hartmut Breuning, Hildegard BreuningAldinger, Klaus Büchin, Stuttgart
Beleuchtungsplanung:Lichtdesign, Köln
Baudaten:
Architekten-Wettbewerb:
Rohbaubeginn:
Grundsteinlegung:
Richtfest:
Einweihung:
Umbauter Raum:
(davon Tiefgarage):
Nutzfläche:
(davon Tiefgarage):
Gesamtkosten:
Bauherr:
Lüftung und Sprinkleranlage:
Zwei Leitgedanken bestimmten
unsere Arbeit am Graf-ZeppelinHaus: Die Vorstellung von einem
harmonisch in die BodenseeLandschaft eingefügten Gebäude
und die Idee eines weiten, heiteren und lichten Hauses. In ihm
sollte man ebenso Feste feiern
wie ernste Musik hören, Theater
spielen oder Kongresse abhalten
können. Kunstausstellungen sollten dort ebenso wie IndustrieAusstellungen möglich sein. Ein
Haus für vielerlei Zwecke also
sollte es werden, jedoch mit
einem unverwechselbaren Aussehen.
Es sollte also alle geforderten räumlichen und technischen
Funktionen erfüllen - und doch
mehr sein: Ein festliches Haus,
erbaut mit den eher kargen
architektonischen Mitteln, die
uns heute zur Verfügung stehen.
Seinen räumlichen Ausdruck sollte das Haus weniger durch die
Verwendung aufwendiger Materialien erhalten, als durch die
Bewegtheit der Formen, die differenzierte Führung des Ta geslichts und den Einsatz der
heute hoch entwickelten Kunstlicht-Technik.
Im Innern des Gebäudes
entstand eine Folge von abwechslungsreichen Räumen verschiedener Größe und verschiedenen Zuschnitts, die, soweit dies verwirklicht werden
konnte, fließend ineinander übergehen.
Das Raumprogramm führte
zu einem Entwurf, dessen Eigenart es ist, daß das Gebäude im
Gegensatz zu vielen anderen
Stadthallen von oben betreten
wird. Man gelangt also von
Nord-Osten her in die große
oder kleine Eingangshalle und
schreitet dann über großzügige
Treppen hinab ins Foyer, von
dem aus sich der Blick öffnet auf
den See, auf die Seeterrasse
und das Alpen-Panorama.
Infolge des schrägwinkligen,
organischen Grundrisses hat der
Besucher, wenn er das
22
Sanitär und Heizungsanlage:
Bühnentechnik und Elektroplanung Teil I:
Elektroplanung Teil II:
Akustik:
Bauphysik:
Gartengestaltung:
April 1978
Februar 1982
Oktober 1982
Oktober 1983
17. Oktober 1985
168373 m³
72765 m³
30223 m²
13741 m²
93 Mio. DM
Stadt Friedrichshafen
Ing.-Büro Rentschler + Riedesser, Stuttgart
Ing.-Büro Grad, Friedrichshafen
Dipl.-Ing. Manfred Weidner,
Wernau
Ing.-Büro Auerhammer + Weiland, Friedrichshafen
Ing.-Büro Müller BBM, Planegg
Dipl.-Ing. H. Bobran, Nürtingen
Hartwig TrolI, Überlingen
Innenräume hat das Kunstlicht.
Es wurde vom Büro für Lichtdesign, Köln, als integraler Bestandteil der Architektur gestaltet. Die Innenräume sollten ja
nicht nur am Tage durch das differenziert einfallende Licht leicht
und transparent wirken, sie sollten auch in den Abend -stunden
festlich und heiter stimmen. Es
wurden sowohl für die PrimärBeleuchtung, das heißt, für das
Licht zum Sehen, als auch für
die Festbeleuchtung (für das
Licht zum Ansehen) Halogenlampen unterschiedlicher Leistungsstufen verwendet.
Für die Grundbeleuchtung
wurden vorwiegend Einbau leuchten mit Ellipsoid-Reflektor
verwendet, die eine kleine LichtAustritts-Öffnung gestat-
Der Große Saal (Hugo-EckenerSaal) ist ein Raum, der symmetrisch und sehr breit angelegt ist
und in dem sich die Zuschauer
arenenartig in einem Viertelkreis
um die Bühne versammeln. Die
Decke des Großen Saales, deren
Gestaltung sehr stark von den
Forderungen der Akustik und der
Lüftungstechnik bestimmt
wurde, spannt den gespreizten
Raum in großen Bögen aus und
gibt ihm damit seine Großzügigkeit.
23
Veba Öl AG, Hauptverwaltung Gelsenkirchen
Architekten: Prof. Kraemer, Sieverts &
Partner und Stjepan Cadez, Braunschweig/Köln
Beleuchtungsplanung: HL-Technik,
Bartenbach, Düsseldorf/München
ten und sich unauffällig in die
Architektur einfügen. Für die
Festbeleuchtung dienen Niedervolt-Halogen-Glühlampen mit
sehr kleinen Wendel-Abmessungen, die einen brillanten
Lichtpunkt bilden und die im
Großen Saal den Konturen der
Decke folgen und sie zu einem
großflächigen „Kronleuchter“
machen.
Die gleiche Lichtquelle erscheint in Verbindung mit GlasLamellen im Großen Foyer, die
in freier Form zu einem Lichtsee angeordnet wurden. Aus
diesem Lichtsee entwickelte
sich eine Lichtspirale, die das
Thema Glas und Licht zu einer
räumlichen Struktur formt und
die den strahlenden Mittelpunkt
des Foyers bildet. Die HalogenLichtpunkte werden durch eine
zarte Lichtstruktur, die gleichzeitig der Stromzuführung dient,
verbunden. Ihr Licht spiegelt
sich vielfach in den Glaslamellen
und wird an den Lichtleitern
entlanggeführt. So entsteht ein
wohlüberlegter Zusammenklang
des Lichtes und der Architektur.
Großprojekte haben oft eine lange Vorgeschichte. Die der Hauptverwaltung der Veba
Öl AG reicht bis in das Jahr 1969 zurück, als
im Zuge des Unternehmensaus- und umbaus die alte Hauptverwaltung nicht
mehr ausreichte und Platz für neue Mitarbeiter geschaffen werden mußte. Das Gebäude, das sich heute als neues Domizil der
Veba Öl AG präsentiert, ist das Ergebnis dieses lang andauernden Entwicklungsprozesses. Geblieben sind die
Architekten, die schon 1969 den Wettbewerb um den Neubau gewonnen hatten.
Verändert haben sich der Standort und das
Büroraumkonzept des Gebäudes.
Die Veba Öl AG ist Teil des Veba-Konzerns, der mit ca. 77200 Mitarbeitern zu den
größten Konzernen der Bundesrepublik
gehört. Wie die Muttergesellschaft ist auch
die Tochter ein Konzern mit namhaften
Beteiligungsgesellschaften. Zu unterschiedlichen Anteilen gehören die Mark Producing, die Veba Oil Nederland, die Deutsche Erdölversorgungsgesellschaft, die Veba
Öl Poseidon Schiffahrt Pipeline Gesellschaft,
die Veba Oil International, die Ruhr Öl, die
Erdöl-Raffinerie Neustadt und die Oberrheinischen Mineralölwerke ebenso zur Veba Öl
AG wie Raab Karcher, Aral und die Veba Öl
Entwicklungs-Gesellschaft.
Mit rund 6000 Mitarbeitern hat der Konzern 1984 einen Umsatz von 21,2 Mrd. DM
erzielt. Hervorgegangen ist die Gesellschaft
aus dem 1935 errichteten Hydrierwerk
Scholven der Hibernia, der Steinkohlenbergwerksgesellschaft des Preußischen
Staates. Aus dem Unternehmen, das noch
vor und während des Zweiten Weltkrieges
Benzin aus Kohle im Hochdruck-Hydrierverfahren herstellte, ist heute eine der größten deutschen Mineralölgesellschaften
geworden. Mit der Ruhr Öl GmbH, der größten deutschen Mineralölraffinerie, hat sie
ihren Sitz in Gelsenkirchen.
Der durch den Unternehmensausbau
Ende der 60er Jahre beschlossene Umbau
der Hauptverwaltung mußte jedoch immer
wieder zurückgestellt werden: wegen
erneuter Unternehmenserweiterungen und als Folge der ersten Ölkrise - wegen Verschlechterung der Ertragslage. Erst 1979
faßten Vorstand und Aufsichtsrat den Entschluß, für die verschiedenen Abteilungen
der Hauptverwaltung nun endgültig ein zentrales Gebäude zu errichten. Im April 1981
konnte mit den Bauarbeiten begonnen werden. Vergeben wurde das
Projekt an das Architektenteam, das schon
1969 den damals ausgeschriebenen Wettbewerb für sich entscheiden konnte. Im
Januar 1984 konnten die rund 900 Mitarbeiter, die 1983 in zwei benachbarten
Gemeinden an sechs Standorten und in 23
Gebäuden untergebracht waren, nach fast
dreijähriger Bauzeit Einzug halten.
Der reizvolle Flachbau am Nordrand von
Gelsenkirchen, der sich in einen südlichen
und einen nördlichen Bauteil gliedert, erhebt
sich auf einem 133 000 qm großen Grundstück, das sich schon vorher zum größten
Teil im Besitz des Konzerns befand. Vorstand und Sonderraumbereiche wie EDV,
Kasino und Cafeteria, Schulung, Konferenz,
Zentralregistratur, Büromaterial, Handwerker
u. a. sind im nördlichen, vorgelagerten Teil
untergebracht. Die Geschoßhöhen in den
drei Etagen dieses Traktes betragen 4,50
Meter und mehr. 100 Arbeitsplätze konnten
hier eingerichtet werden. Der südliche Komplex, in dem die
Offensichtlich heiter wie das
Licht, der Lichtplaner und Klaus
Büchin, einer der drei Partner
der Architektengruppe bei der
Eröffnung.
Hartmut Breuning
24
25
Büroräume untergebracht sind, ist viergeschossig. Rund 900 Mitarbeiter sind hier
überwiegend in 1- und 2-Personen-Büros
von 17 und 23 qm untergebracht. Eine
zwischengelagerte Halle verbindet die beiden Teile der Hauptverwaltung miteinander.
Während das Rechenzentrum voll, Kasino, Cafeteria, Schulungs-, Konferenz- und
Gästebereich teilklimatisiert sind, kommt
der gesamte Bürobereich ohne Klimaanlage
aus. Die Fenster in den jeweiligen Räumen
lassen sich individuell öffnen und schließen,
Außenjalousien und Heizungen nach Bedarf
einstellen. Ein kommunikationsförderndes
Bauprinzip, einfache Orientierung und
störungsfreie Arbeitsbedingungen mit möglichst natürlichen Umweltzuständen waren
die vordringlichen Ziele bei der Planung. Die
Natur wurde großzügig in die Bebauung miteinbezogen. Grünanlagen und gärtnerisch
gestaltete Innenhöfe bestimmen wesentlich das Erscheinungsbild des Gebäudes.
Schon der Parkplatz ist bemerkenswert.
In seiner Gestaltung erinnert er an ein kleines Wäldchen. Ein breiter Grün-streifen, der
mit Büschen und Bäumen bepflanzt ist,
trennt die Parkstreifen voneinander. Den
Weg zum Eingang säumen gepflegte Baumreihen. Mitarbeiter und Gäste betreten die
Eingangshalle durch einen verglasten Windfang. Nach wenigen Schritten befindet man
sich in der Verteilerhalle, deren Südwand
ebenfalls verglast ist. Große Pflanzen in toskanischen Keramiktöpfen und hinter der
Glaswand angepflanztes Grün, das an den
Streben der Fensterputz-Balkone empor
rankt, leiten optisch zu den angrenzenden
Büroräumen über. In Kontrast zu diesem
Geranke vor und hinter der Glaswand steht
die Rückwand der Verteilerhalle, die wie alle
Fronten des Gebäudes aus Klinker gestaltet
ist. Wie pfeilerartige Wandverstärkungen
wirken die schmalen hervortretenden KlinkerDie tragenden Konstruktionselemente verlieren in dem weiträumigen Gebäude jegliche Schwere.
Horizontalwege machen die neue Hauptverwaltung der Veba Öl AG sehr „fußläufig“.
26
bänder. Geschaffen wurde diese Struktur
von Professor Hartmut Böhm.
Der Hallenfußboden besteht aus Klein pflaster und keramischen Platten. Ein Laufsteg, der in etwa vier Metern Höhe über der
Halle schwebt, führt direkt in die dritte
Etage des Bürotraktes und ins Obergeschoß
des Kopfbaues, des nördlichen, vorgelagerten Komplexes. Allein der Kopfbau ist unterkellert. Werkstätten, Druckerei, Maschinenraum des Rechenzentrums, Zentralarchiv, Heizung, Klimaanlage und Garage
sind hier untergebracht. Den östlichen Teil
des Erdgeschosses nehmen Kasino, Cafeteria, Küche und Schulungszone ein.
Rechenzentrum, Erste-Hilfe-, Arztzimmer
und Ruheraum für werdende Mütter sind im
westlichen Teil des Erdgeschosses untergebracht. Darüber finden die Büros des
Vorstandes und - im westlichen Teil - die
Bibliothek mit der Konferenzzone und dem
Gästebereich ihren Platz.
Der Bürotrakt gruppiert sich in drei
großen Waben um verschieden gestaltete
Innenhöfe. Zur Vereinfachung der Kommunikation hat jede Wabe einen Kennbuchstaben und eine eigene Leitfarbe. Farbstreifen an den Wänden, Hinweiszeichen
und Türschilder erleichtern die Orientierung.
Das gewählte Grundrißprinzip -wenige
Geschosse und deutliche horizontale Ausdehnung - bietet Gelegenheit zur Bewegung
und zur Begegnung. Dazu kommen die Vorteile kürzerer Wegezeiten, da Horizontalwege zwar länger, dafür aber
ohne Aufzugswartezeiten weniger zeitaufwendig sind. Der längste Weg, der sich
von Büro zu Büro überhaupt denken läßt,
beträgt 240 Meter.
Die Arbeitsplätze im Bürotrakt sind,
auch im Hinblick auf die Landschaft, gleichwertig angelegt. Von jedem Platz aus ist ein
Einblick in die Umgebung gewährleistet:
entweder in einen der drei quadratischen
oder einen der beiden dreieckigen Innen höfe oder aber in die parkähnliche Außenanlage. Jeder der drei quadratischen Höfe hat
sein eigenes Thema. Im „Seerosenhof“ findet man ein diagonal angelegtes Wasserbecken, der „Moorhof“ besitzt einen
echten Moorbiotop und im „Brunnenhof“
plätschert das Wasser fortlaufend in einen
Graben, der sich schneckenförmig windet.
Ebenso angenehm ist der Blick auf die
dreieckigen Innenhöfe mit ihren Wasser becken vor der Verteilerhalle. Ein etwa 5000
qm großer See mit einer Vielfalt von Wasser-, Ufer- und Sumpfpflanzen ziert die Nordseite des Gebäudes. Blumenwiesen geben
den Außenanlagen ein eigenes Gepräge.
Durch einen bis zu acht Meter hohen,
bepflanzten Wall wird die Verwaltung vor
dem Lärm der nahen, verkehrsstarken
Straße geschützt.
Für den Fall, daß innerhalb des Bürobereichs aus organisatorischen Gründen
später ein Umbau erforderlich sein sollte,
wurden schon vorsorglich verschiedene Vorkehrungen getroffen. Unter anderem wurde
Gipskarton, der bei Bedarf leicht
Kasino und Cafeteria des Hauses werden im
Free-flow-System mit bargeldloser Abrechnung geführt.
27
Hinter einem verglasten Windfang öffnen
sich Eingangs- und Verteilerhalle.
Bürotrakt und Kopfbau bilden optisch eine
Einheit: durch gärtnerisch gestaltete Innenhöfe und die zwischengelagerte verglaste
Halle.
Das Licht zum Hinsehen lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf wichtige
Gebäudedetails.
28
entfernt werden kann, als Material für die
Bürotrennwände gewählt. Die Flurwände
sind als Scheiben gestaltet. Die Aussparungen, die sich jeweils zwischen zwei
Scheiben befinden, können entweder durch
eine Tür oder durch Gipskartonplatten
geschlossen werden. Dieses Prinzip
gewährleistet, daß Trennwände grundsätzlich in jeder Achse errichtet werden können. Ferner wurde in der vierten Etage des
Bürobereichs völlig auf Stützen verzichtet,
um hier bei Bedarf jederzeit auch größere
Räume bilden zu können.
Ein rotbrauner keramischer Fußboden
und eine orangefarbene Rasterkassettendecke verleihen Kasino und Cafeteria ein
einladendes Aussehen. Die Fenster lassen
einen Blick auf die gepflegte Teichanlage vor
der Verwaltung zu. 200 Stühle im Kasino
und 92 in der Cafeteria stehen den Mitarbeitern zur Verfügung. Bei schönem Wetter
lädt eine ausgedehnte Terrasse zum Verweilen im Freien ein.
Neben zwei Standardgerichten bietet
das Kasino ein reichhaltiges Angebot an Vorspeisen, Suppen, Fisch, Grillgerichten und
Beilagen an. Jeder Mitarbeiter kann sich
seine Mahlzeiten selbst zusammenstellen.
In der Küche, die mit modernsten technischen Geräten ausgerüstet ist, macht eine
Abzugsdecke die üblichen Abzugs -hauben
über den Herden und Kesseln überflüssig.
Die Spülküche ist durch eine Glas -wand
von der Kochküche abgetrennt. Der Boden
ist rotbraun gefliest, beige Platten bedecken
die Wände. Durch große Fenster fällt das
Tageslicht bis ans Ende des Raumes ein.
Außer Kasino und Cafeteria stehen den
Mitarbeitern 20 Teeküchen zur Verfügung.
Ausgerüstet sind sie jeweils mit einer Kaffeemaschine, einem Geschirrspülautomaten
und einem Kühlschrank mit zwölf verschließbaren Kühlfächern.
Genau wie in den anderen Bereichen
nutzte die Veba Öl AG auch bei der Beleuchtungstechnik die neuesten Entwicklungen. Neben Wirtschaftlichkeit und optimalen Lichtverhältnissen wurde besonderer Wert auf das gestalterische Element
der Leuchten und eine angenehme Raum atmosphäre gelegt. In entscheidendem
Maße trug auch ERCO zur Lösung der vielfältigen Beleuchtungsaufgaben in der neuen
Hauptverwaltung bei. Rund 200 A- LampenDownlights, etwa 200 HAL Downlights und
ca. 300 Meter Monopoll-Stromschienen mit
Logotec Strahlern stammen von ERCO.
Geschaffen wurde
Auf der rechten Seite der Eingangshalle ist
der Bereich des Pförtners untergebracht.
eine Beleuchtungskonzeption, die nicht nur
ausgezeichnete Lichtverhältnisse an den
Arbeitsplätzen garantiert, sondern auch die
unterschiedlichsten Möglichkeiten bei der
Raumgestaltung zuläßt.
Ein weiches, blendfreies Licht fällt
asymmetrisch auf die Schreibtische und
gewährleistet eine optimale Ausleuchtung
der Arbeitsflächen. Die installierte Lichtabschaltautomatik, die auf die Überschreitung einstellbarer Außenhelligkeitswerte
anspricht, unterstützt die Wirtschaftlichkeit
des Beleuchtungskonzeptes.
In der Eingangshalle und in den öffentlichen Bereichen sorgen die ERCO Downlights auch bei geringerer Außenhelligkeit
für ein tageslichtähnliches Milieu. Genau
wie die schwebend wirkenden Metalldeckenelemente werden sie direkt in die
Raumgestaltung miteinbezogen. Das ERCO
Monopoll-Lichtsystem, das mit seinen unterschiedlichen Varianten die verschiedensten
lichttechnischen Funktionen erfüllen kann,
setzt in der Verwaltung reizvolle Akzente.
Eine Vielzahl interessanter Montage- und
Anordnungsmöglichkeiten des Systems
wurde genutzt. In Verbindung mit den Logotec Strahlern von ERCO entsteht hier ein
„Licht zum Hinsehen“, das im Raum gezielt
Akzente zu setzen vermag.
So hat die Architektengemeinschaft
Prof. Kraemer, Sieverts & Partner und Dipl.Ing. Cadez mit der Veba Öl-Hauptverwaltung
ein Gebäude geschaffen, das sich
harmonisch und großzügig in die Landschaft
eingliedert. 4000 Bäume, 2000 Sträucher
sowie 62 000 Bodendecker, Stauden und
Wasserpflanzen unterstreichen den besonderen Stellenwert, den die Umwelt bei der
Planung und Gestaltung hatte. Zusammen
zehnmal so groß wie die 10 800 qm große
Fläche, die das Verwaltungsgebäude einnimmt, sind die 54 000 qm große Rasenfläche und die
40 000 qm großen Bepflanzungen der
Außenanlagen, für die die Landschaftsarchitekten Bödeker-Boyer-Wagenfeld &
Partner (Düsseldorf/Mettmann) verantwortlich waren. So entstand ein Verwaltungsgebäude, das im wahrsten Sinne des
Wortes Profil hat.
Toskanische Pflanzenkübel, gepflegtes Grün
auch im Inneren — die Natur wird großzügig
in die Gestaltung miteinbezogen.
29
Sheraton Hotel, Oslo
Architekten: Platou Arkitekter A/S, Oslo
Beleuchtungsplanung: Lighting Design
Partnership, Edinburgh
Anklänge an das Wien der Jahrhundertwende und ein exzentrischer Hauch von
Post-Moderne bestimmen das Design des
Hauses.
Die Gesamtkonzeption des Sheraton Hotels
ist auf die Beleuchtung ausgerichtet.
Geschickt werden durch das Licht die Qualitäten des Aufregenden und Bizarren
genutzt.
30
Die Anklänge an das Atrium des altitalischen
Hauses sind unverkennbar. Ursprünglich als
Wohnraum der Familie genutzt, diente der
säulengeschmückte Innenhof seit dem 2.
Jahrhundert v. Chr. als Empfangshalle, an
die sich der Wohnbereich anschloß. Funktion und in weitestem Maße auch Aussehen
des antiken Atriums haben sich im Sheraton
Hotel in Oslo erhalten. Dem italischen Vorbild gemäß fällt auch im Sheraton Tageslicht
über eine Dachöffnung in die Halle ein. Vorhanden sind die Säulen, die schon in der
Antike das Atrium zierten. Geblieben ist die
einstige Bestimmung: den Gast zum Eintreten und Sichwohlfühlen einzuladen.
Das Atrium ist im Osloer Sheraton
Hotel der ästhetische Anziehungspunkt
eines Hotels, das nicht mit einer erhebenden Aussicht auf die Fjorde oder Berge aufwarten kann. Eine schlichte Außenansicht
und der Standort zwischen einer Autobahn
und einem Ausstellungszentrum außerhalb
Oslos verstärkten die Notwendigkeit, im
Innern Akzente zu setzen und die Qualitäten
des Aufregenden und Bizarren zu nutzen.
Ergebnis ist ein Design, das sich mit dem
der Grandhotels des späten 19. Jahrhunderts messen kann. Ein „Eiskristall“, der am
Tage eine hoch reflektierende, bei Nacht
eine strahlende Erscheinung hat.
Dem Licht kam bei dieser Gestaltung
eine besondere Bedeutung zu: deutlich
bereits am Atrium zu erkennen, das sich
nicht zuletzt durch die Beleuchtung als wahres „Chamäleon“ präsentiert. Mit Hilfe
eines Lichtsteuersystems wurde in der
Halle eine Atmosphäre geschaffen, die sich
mit dem Tageslicht ändert. Allerdings so
langsam, daß diese Veränderungen nicht
bewußt wahrgenommen werden. Die
Lichtszenen, die dem Tagesablauf folgen,
reichen von der „Frühen Morgendämmerung“ bis zum „Späten Abend“. Wird in den
Tagesszenen noch das künstliche mit dem
natürlichen Licht kombiniert, vermittelt
abends eine rote Beleuchtung
den Eindruck eines Sonnenuntergangs.
Spätabends geht die rote Sonne in einen
tiefblauen Nachthimmel über, und Sterne
erscheinen. Ein Schauspiel, das die Gäste,
auch wenn sie sich nicht im Atrium aufhalten, mitverfolgen können: aus ihren Zimmern, die sich mit Paaren von rechteckigen
Fenstern an den vier Seiten der Halle erheben.
Ähnlich eindrucksvoll wurde der Zugang
zu einem Feinschmecker-Restaurant am
Rande des Atriums gestaltet. Mit einem
Paar kurzer Säulen, die eine reizvolle „Eingangskolonnade“ bilden und die Blicke der
Vorübergehenden auf sich ziehen. Der Gang
durch den Korridor, in den die „Kolonnade“
mündet, wird durch das Licht ebenfalls zu
einem Erlebnis. Die Erwartung auf das, was
im Inneren folgt, wird schon hier gesteigert.
Vom ersten Eindruck blauer, mit Argon
gefüllter Kalt-Kathoden-Lampen hinter Messingleisten wird der Gast visuell wieder zu
Wärme und Gemütlichkeit geführt. Zwangsläufig wird der Blick dabei vom zentralen
offenen Kamin des Restaurants angezogen.
Durch das Lichtsteuersystem, das in allen
öffentlichen Bereichen des Hotels installiert
wurde, kann auch in diesem Raum die Atmosphäre mit fortschreitender Stunde verändert werden.
Richtungsweisend wird das Licht im
Rezeptionsbereich eingesetzt. NiedervoltDownlights von ERCO bilden hier einen
leuchtenden Drehpunkt, der die Gäste auch
ohne Hinweisschild direkt zum Empfang und
zu den Aufzügen leitet. Sollen die Eintretenden über die Garderobe unmittelbar in die
Wandelhalle geführt werden, nutzt das
Hotel wiederum die Möglichkeiten des
Lichtsteuersystems: sämtliche Downlights,
die die Säulenelemente überfluten, erlöschen langsam. Die Garderobe wird dadurch
optisch stärker hervorgehoben und wirkt
einladender. Wie selbstverständlich gehen
die Gäste auf sie zu. Im Wandelgang rund
um das Atrium umfängt
den Gast dann ein warmes, angenehmes
Ambiente. ERCO Downlights im mittleren
Bereich und Tisch-Beleuchtung entlang der
Peripherie schaffen eine Mischung von aktivem Raum und ruhiger Zone. Auf die
Umhergehenden fällt ausreichendes Licht,
Ausruhende finden die nötige Muße.
Außer den Niedervolt- Downlights wurden auch ERCO Richtstrahler im Sheraton
Hotel in Oslo eingesetzt. Im Rahmen einer
gelungenen Beleuchtungskonzeption tragen
sie dazu bei, daß die gestalterischen Möglichkeiten, die sich durch den richtigen Einsatz von Licht ergeben, hier genutzt werden
können.
Im Theater folgt die Beleuchtung der Aktion
auf der Bühne. Im Atrium des Sheraton
Hotels paßt sie sich dem Tagesablauf an.
31
Licht für vertikale
Flächen
Wenn man die Empfehlungen
für Beleuchtungsstärken der einzelnen Länder durchliest,
bekommt man den Eindruck,
daß die wichtigste Sehaufgabe
des Auges die Betrachtung horizontaler Flächen ist. Die tägliche und natürlich vor allem die
nächtliche Realität sieht allerdings so aus, daß die vertikalen
Flächen den größten Anteil an
Die unterschiedlichen Helligkeitsanforderungen bei der
Ausleuchtung von Wänden erfordern ein Repertoire von lichttechnischen Lösungen, die von
der Beleuchtung sensibler Objekte, wie z. B. von Aquarellen,
und damit Beleuchtungsstärken
von 50 Lux bis zur starken Ausleuchtung von Wandreliefs mit
Beleuchtungsstärken von
Technische
Information
In den letzten Jahren ist eine
Reihe von energiesparenden
kompakten Leuchtstofflampen
auf den Markt gekommen. Sie
können in Downlights und Strahlern eingesetzt werden, die bisher ausschließlich den Glühlampen vorbehalten waren. Da diese
neuen Lampen in einer breiten
Leistungspalette von 5 W bis 36
W zur Verfügung stehen, ist es
auch möglich, hierfür Leuchten
mit kompakter Bauform zu konstruieren. Dies ermöglicht den
Planern und Architekten eine
freie Gestaltung des Deckenbildes. Die sogenannten Langfeldleuchten, mit mehr oder weniger
linearer Anordnung, können nun
durch die neuen, richtungsneutralen Leuchten ersetzt werden.
Neben der Energie- und
damit verbundenen Kosteneinsparung - ca. 25 % Stromverbrauch von Glühlampen - ergibt
sich auch durch die hohe
Lebensdauer von 5000 Stunden
ein weiterer wirtschaftlicher Vorteil.
der Wahrnehmungsleistung
unseres Auges haben.
Aus diesem Grunde haben
wir bei ERCO schon immer unser besonderes Augenmerk darauf gerichtet, lichttechnische
Lösungen anzubieten, die das
Sehen und Wahrnehmen von
vertikalen Flächen besonders
erleichtern und unterstützen.
Gleichmäßige Beleuchtungsstärken auf Wänden sind z. B.
das Ziel bei der Entwicklung von
Wandflutern - ungeachtet, ob sie
bündig in der Decke eingebaut
sind oder an Stromschienen
montiert werden.
32
Combinair-Leuchten für 2- oder
3lampige Bestückung mit TC-LLampen werden mit Hilfe eines
Darklight-Reflektors auf 30/40°
abgeblendet. Zur Reduzierung
der Lampenleuchtdichten werden serienmäßig Softec-Linsen
eingesetzt.
Downlights mit horizontal eingesetzten TC- Lampen haben bei
Abblendwinkel bis 40° geringe
Einbautiefen bis 180 mm.
z.B. 250 bis 300 Lux reichen.
Ob für Leuchtstofflampen,
Glühlampen oder Halogenlampen - das Ziel der jeweils berechneten Reflektoren ist es,
das Licht gleichmäßig auf die
Wand zu verteilen.
Downlights mit TC- Lampen und
senkrechter Lampenanordnung
sind 1- bis 4lampig bestückt und
je nach Einbautiefe 30° oder 40°
abgeblendet.
den in der Lichtfarbe „warmweiß“ bei Farbwiedergabestufe
1 angeboten; TC-L- Lampen in
2 Lichtfarben „warmweiß‘ und
einer Lichtfarbe „neutralweiß‘
mit der Farbwiedergabestufe 1.
Kompakte Leuchtstofflampen
TC
Kompakte Leuchtstofflampen
gibt es in den Leistungen 5,7,
9 und 11 W. Sie sind 107 bis
237 mm lang.
Der als Zündhilfe benötigte
Starter ist im Sockel G 23 eingebaut. Die Lampen 5, 7 und
9W können in Einzel- wie auch
in Reihenschaltung betrieben
werden, die 11 W-Lampe nur in
Einzelschaltung. Zur Kompensation von Leuchten muß je Vorschaltgerät ein 2µF-Kon-densator
eingesetzt werden.
Kompakte Leuchtstofflampen
mit doppeltem Lampenrohr
TC-D
Extrem kurze kompakte Leuchtstofflampen mit doppeltem Lampenrohr werden in den Leistungen 10W und 13W mit einer
Lampenlänge bis 140 mm angeboten. Der Starter ist im Sockel
G24d-1 eingebaut. Die Lampen
werden in Einzelschaltung
betrieben und benötigen zur
Kompensation einen 2µF-Kondensator.
Kompakte Leuchtstofflampen in
längerer Ausführung TC-L
Mit hohem Lumenpaket und den
Leistungen 18,24 und 36 W entsprechen die kompakten Leuchtstofflampen TC-L leistungsmäßig
den 2seitig gesockelten stabförmigen Lampen. Mit Lampenlängen bis 435 mm ist auch mit diesen Leuchtmitteln die Konstruktion kompakter Leuchten möglich. Mit dem Sockel 2 G 11 und
externem Starter ergeben sich
gleiche Schaltungen wie bei
stabförmigen Leuchtstofflampen. Die ersten Lampenserien
18-36W wurden mit einem
Sockel G 32 ausgeliefert. Für
spätere Ersatzbestückung wird
ein Adapter G 32 auf 2 G 11
angeboten.
Die TC- und TC-D- Lampen wer-
Kompensationskondensatoren
für TC-L- Lampen:
PLampe
Parallel
Reihe
[W]
[µF]
[µF]
18
4,5
2,9
24
3,6
2,9
36
4,5
3,6
Flamingos in der Stadt, Verkehrserschließung am Kölner
Dom und am Hauptbahnhof in
Hannover. Ein Auto fährt durch
Trier, und Menschen bestaunen
das nächtliche Szenario der Gärten in Herrenhausen. Andreas
Horlitz fotografierte für uns nach
Sonnenuntergang.
E
ERCO Leuchten GmbH
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