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GerHarT
THEATERZEITUNG FÜR GÖRLITZ, ZITTAU UND UMLAND
MUSIKTHEATER | SCHAUSPIEL | TANZ | KONZERT
#45 SOMMER 2017
VORWORT
CARMEN
TANZT
FLAMENCO
Foto: PR
Revolution, Verführung, Leidenschaft
– in »Carmen« verbinden sich all diese aufregenden Themen zu einer musikalischen Einheit. Im Open-Air-Konzert »Carmen tanzt Flamenco«, das
vom 4. bis 6. Juli im Görlitzer Stadthallengarten zu erleben ist, unterstreicht Bettina Castaño den Auftritt
der Neuen Lausitzer Philharmonie
durch feurigen Flamenco. Wir haben
die Tänzerin zum Interview gebeten.
Lesen Sie mehr auf Seite 4!
Wer behauptet, dass eine
Berliner Operette nicht einen
Beitrag zur globalen Harmonie leisten kann? In Görlitz dirigiert mit Albert Seidl ein
Österreicher die berlinerischste aller Operetten und
leitet damit erstmals als Dirigent eine Musiktheater-Premiere am GHT. Wir haben
nachgefragt, wie es um sein
Lampenfieber bestellt ist.
Das Interview finden Sie auf
Seite 10.
SACRE
rg P. Bongartz
Foto: Pawel Sosnowski
Viele Mythen und Legenden ranken
sich um die sagenumwobene Gestalt
des Pascherfriedel. Sicher ist, dass
jedes Ensemblemitglied diese Rolle
in der Inszenierung von Axel Stöcker
nur zu gern ergattert hätte. Und Jede
und Jeder hat gute Gründe für seine
Besetzung. Welche das sind, lesen
Sie auf Seite 6.
Foto:
Als eigens für den Stadthallengarten konzipierte
Inszenierung
stellt
»Sacre« eine echte Herausforderung für die Görlitzer Tanzcompany und
ihre Gäste dar. Und nicht
nur das! Die Aufführung
kommt als Doppeltanzabend daher, der von der
Neuen Lausitzer Philharmonie begleitet wird. Dirigiert wird das Orchester
von Judith Kubitz. Die gebürtige Bautzenerin stellen wir auf Seite 4 vor.
DER PASCHER
Foto: Paweł Sosnowski
FRAU LUNA
Muzyka, taniec i teatr po polsku. Bieżące informacje o przedstawieniach pod adresem www.g-h-t.de/pl,
rezerwacja w języku polskim: tel. 0049 3583 770533, mail [email protected] lub rezerwacja online.
HIGHTLIGHT
23. ViaThea
3 Seite 5
Kennen Sie die Erzählung »Das kleine
Gespenst« von Ottfried Preußler? Darin
nistet sich ein Gespenst für einige Zeit
im Rathaus ein und versetzt den Verwaltungsbetrieb in kreativen Aufruhr.
Nicht untersucht wurde bislang, ob es
auch in den Rathäusern unserer Region
ab und an spukt. Dabei wäre in den historischen Gemäuern sicherlich viel zu erleben.
So fährt vielleicht in Görlitz des Nachts
der ein oder andere Geist lustvoll zwischen den Stockwerken hin und her und
genießt jenes außergewöhnliche Erlebnis eines historischen Paternosters, das
den Besuchern zu regulären Öffnungszeiten momentan
verwehrt
bleibt.
Derweil
läuft
das
Sommertheater im Klosterhof
Zittau,
auf der Waldbühne Jonsdorf
und im Stadthallengarten in
Görlitz
auf
Hochtouren.
Und wir laden
Sie herzlich ein,
in wunderbarem
Ambiente die volle Bandbreite unseres
Theaterangebotes zu erleben. Wenn
dann aber fast alle Vorstellungen gespielt sind, neigt sich ein erfolgreiches
Theaterjahr unwiderruflich dem Ende zu
und es kommt zur Geisterstunde. Unter
der bewährten Leitung von Moritz Manuel Michel bringt das Görlitzer Jugendtheater zwischen dem 12. und dem 20.
August täglich um 20 Uhr Oscar Wildes
Satire »Das Gespenst von Canterville« im
historischen Rathausinnenhof zur Aufführung.
Die Platzkapazität ist begrenzt und die
nur an der Abendkasse erhältlichen Karten sind gefragt. Wer also auch in der politischen Sommerpause gute Geister im
hohen Haus am Untermarkt in Aktion erleben möchte, sollte nicht zu spät kommen.
Ihr
Klaus Arauner
Generalintendantt
EINBLICK
AUSBLICK
Die Spielzeit 2017/2018
3 Seiten 12–15
Spielzeitbeginn am GHT
3 Seite 16
WEITBLICK
SOMMER
Spielerisch fremde Sprachen lernen
»Oh schau mal, wir sind zu einer
Theatervorstellung eingeladen. Wollen wir dahin gehen?« – »Nein!«
Das angesprochene Kind ist zu diesem Zeitpunkt drei Jahre alt und
kennt das Gerhart-Hauptmann-Theater bereits von einigen Vorstellungen
für Kinder. Einige Zeit später werde
ich beim Abholen des Kindes aus
dem Kindergarten vorwurfsvoll begrüßt: »Ich will aber auch zu Rübezahls Geburtstagsfeier!« Die Kindergärtnerin insistiert: »Schreibt Euch
schnell ein, auf der Theaterliste sind
zwei Plätze frei geworden.« Was war
passiert? Die Kinder waren am Vormittag zu einer Vorstellung des mobilen
trinationalen Mitmachtheaters eingeladen. Die Schauspieler haben dann
auf die Vorstellung »Eine Party für den
Berggeist« hingewiesen. Und Party ist
schließlich kein Theater…
Am Tag der Vorstellung war meine
Tochter sehr aufgeregt, sie sang kurze
tschechische, polnische und deutsche Zeilen bekannter Geburtstagslieder und freute sich mit ihren Freundinnen und Freunden, Rübezahl zu
besuchen.
Im Foyer des Theaters angekommen,
war die Atmosphäre eine ganz andere
als sonst üblich. Die kleinen Gäste
begrüßten sich überschwänglich, ließen ihre Eltern stehen und fanden direkt vor der Bühne Platz auf dem Boden.
In der folgenden Stunde erlebten Kin-
Fotos: Paweł Sosnowski
In der vergangenen Spielzeit feierte
die beliebte trinationale Inszenierung
»Der Berggeist« unter dem Titel »Eine Party für den Berggeist« ihre Fortsetzung. Doch wie zielführend ist ein
solches Projekt wirklich, wenn es darum geht, Kindern Kultur und Sprache der unmittelbaren Nachbarländer
näherzubringen? Sabrina Franz ist
Mutter eines solches kleinen Gastes
und berichtet an dieser Stelle von ihren eigenen Erfahrungen.
Dank der trinationalen Inszenierung »Eine Party für den Berggeist« wird aus »langweiligem Theater« eine unterhaltsame und lehrreiche
Party zum Mitmachen – die allen Kindern Freude bereitet.
der und Eltern ein Feuerwerk guter
Spielszenen, die nicht nur die Kinder
in ihren Bann zogen, die auf ihren
Einsatz warteten und die entsprechenden Lieder mit Inbrunst mitsangen. Auch Rübezahl konnte sich nicht
länger hinter seiner schlechten Laune
verstecken und feierte seinen Geburtstag schließlich mit.
Auf dem Heimweg wurde dann fröhlich weitergeträllert. Wochen später
kommen kurze Sequenzen der tsche-
chischen und polnischen Liedzeilen
zwischen den Zeilen mit deutschem
Text zu Gehör. Uneingeweihte denken
dann, dass es sich um eine Fantasiesprache handelt. Was wir hier erleben, ist das spielerische Erlernen von
Sprache. Diese Fähigkeit wünschen
sich nicht wenige Erwachsene.
Zahlreiche Projektanbieter drängten
in den letzten Jahren mit Angeboten
rund um das frühkindliche Sprachenlernen auf den Markt. Dabei handelt
Der Berggeist kommt auch zu Ihnen!
»Eine Party für den Berggeist«
– Geeignet für Kinder ab 3 Jahren
– Dauer: ca. 50 Minuten
– Größe der Spielfläche: 6m breit x 7m tief
– Maximale Anzahl an Zuschauern: 50
– Raumhöhe mindestens: 2,80m
– Zugangstreppen: 1,20m breit
– Türen 1,00m breit
– Möglichst verdunkelbarer Raum
Sollten Sie Fragen zum Besuch der Inszenierung in Ihrer Einrichtung haben
oder einen verbindlichen Termin (vorzugsweise vom 16. bis 21. Oktober)
vereinbaren wollen, wenden Sie sich gern an Bianca Strohbach unter
[email protected] oder Tel. 03583 770515
es sich meistens um Englisch. Was
aber hier in Zittau passiert ist, hat viel
mehr Facetten als das reine Sprachenlernen. Die Kinder bekommen
Kontakt zu Sprachen, die sie vielleicht beim Wandern, beim Besuch
am See oder im Schwimmbad, beim
Einkaufen oder bei Ausflügen in die
Nachbarländer bereits gehört haben.
Nicht wenige Kindereinrichtungen
entlang der Neiße weisen in ihren Reihen bereits Kinder aus den Nachbarländern auf.
Dazu kommt, dass in diesem Theaterstück kulturelle Unterschiede, hier am
Beispiel des Geburtstagsfestes, vorgestellt werden. Für die Kinder stellen
solche Unterschiede keine Bedrohung, sondern einen interessanten
Aspekt aus dem Leben der Freunde
dar. Im Publikum sah ich einige Familien, die sich einen Theaterbesuch
selten leisten können.
Schön, dass diesen Kindern das Angebot unterbreitet werden konnte. Wir
freuen uns jedenfalls schon sehr auf
eine Fortsetzung des Projektes, auch
wenn dann die Frage lauten wird
»Wollen wir Rübezahl und Mauli besuchen?« (sf)
908
t1
sei
druckerei + verlag
Außer Geld
...
drucken wir alles
2 | GerHarT
Graphische Werkstätten Zittau
An der Sporthalle 2 | 02763 Zittau
Tel. 03583 512635 | Fax 03583 510298
E-Mail: [email protected] | www.gwz.io
www.g-h-t.de
WEITBL ICK
2017
F t : Mar
Musik statt Sprache?
Martin
Musik ist besser geeignet für die Kommunikation
der
Komplexität der
Emotionen. Sprache hingegen bietet sich an für die
Kommunikation einfacher Sachen wie zum
Beispiel Terminabsprachen.
MengTing
Ich denke, Musik ist
für mich die bessere Form der Kommunikation. Sie
hilft mir, Emotionen zu kommunizieren und unterstützt mich beim Kreieren und Arbeiten.
Alma
Musik. Sie ist die
Sprache, die fast
jeder versteht.
Eliza
(Praktikantin)
Alles ist Sprache.
Musik – und sogar
Stille – kann Kommunikation sein,
denn selbst wenn
man nichts sagt, sendet man mit dem Körper
Signale. Und Tanz ist definitiv eine
Form, die beides ausdrückt und einschließt.
Oliver
(Praktikant)
Alles ist Sprache,
aber gerade Musik berührt verschiedenste Sinne
und Ebenen der
Kommunikation. Außerdem glaube ich, die
Musik ist die Form der Kommunikation zwischen der Erde und etwas Höherem.
www.g-h-t.de
Dariusz
Ich glaube, beide
sind
gleichermaßen für die Kommunikation geeignet – beide können direkt oder
nicht direkt, linear
oder nichtlinear sein.
Die Kunst der Nutzung
hängt davon ab, den Kontext und die
Aussage zu verstehen, die schließlich
durch eine von beiden vermittelt werden.
Amit
Für mich ist die Sprache das bessere
Medium, weil sie
klar und direkt,
einfach zu verstehen ist. Musik hingegen ist abstrakter, individueller, sie
kann Verschiedenes bedeuten. Aber manchmal findet man
für etwas nicht die richtigen Worte –
dann ist Musik vielleicht der bessere
Weg.
Mami
Für mich kann die
Musik die Persönlichkeit
präziser
ausdrücken und
ich verstehe ein
von Musik transportiertes Gefühl
besser, als wenn es
durch Sprache vermittelt
ist. Aber ich denke, für eine Kommunikation, bei der Gedanken von mehr
als zwei Personen ausgetauscht werden, ist Sprache besser zu gebrauchen.
Alina
Die Frage nach dem
passenden
Kommunikationsmittel
in
der
Kunst
kommt auf den
Kontext an. In diesem
Zusammenhang finde ich es
schade, dass die tänze-
rische Bewegung als passendes Medium zur Kommunikation keine dritte
Antwortmöglichkeit in der
gestellten Frage bildet. Ich
denke, dass Musik, Sprache und Tanz alle drei
gleichwertig, je nach Kontext als künstlerisches
Kommunikationsmittel zur
Anwendung kommen sollten. Alle drei lassen auf ihre Art und Weise Freiraum,
um Bilder und Welten kreieren zu können, aus denen Eindrücke und Gefühle
im Zuschauenden und Zuhörenden
entstehen und so kommuniziert werden können.
Natalie
Für mich ist das
kulturabhängig,
aber grundsätzlich finde ich,
dass man die zwei
Kommunikationsarten nicht miteinander vergleichen kann,
denn sie sprechen unterschiedliche
Zugänge an. Beide haben eine Notwendigkeit.
Nora
Ich halte das Mittel
der Sprache für
geeigneter. Musik
löst beim Zuhörer
Gefühle oder Emotionen aus. Aber
ich denke nicht, dass
sie eine klare Botschaft
transportieren kann.
Jeremy
Es hängt meiner Meinung nach von der
Situation
ab.
Wenn ich zum Beispiel eine Person
und ihren Charakter kennenlernen
will, dann ist es mehr
die Musik, welche die
Person hört oder mag, die mir eine
Menge Eindrücke von ihrer Persön-
ei ert
Die Tanzcompany ist ein Zusammenschluss verschiedenster Persönlichkeiten
mit unterschiedlichsten Nationalitäten. Sie alle verbindet die Liebe zu Musik und
Bewegung. Wir fragten die Tänzer, die ab 24. Juni in »Sacre« auf der Bühne
stehen werden, welches Medium sich ihrer Meinung nach besser zur
Kommunikation eignet – die Musik oder die Sprache – und nach den Gründen.
lichkeit gibt. Es ist ein externeres Medium, als direkt mit jemandem zu reden, also fühlt es sich vielleicht nicht
gezwungen und bequemer an, in Kontakt zu treten und miteinander zu
kommunizieren. Aber im Allgemeinen
würde ich nicht sagen, dass eines
besser geeignet ist als das andere.
Seth
Für mich ist der Versuch, die Effektivität der Kommunikation zwischen
diesen Medien zu
vergleichen, nicht
so einfach. Es ist
sehr subjektiv, wenn
oder wie etwas zu dir
»spricht«. Die Art, wie du ein Stück
Musik oder eine Rede hörst, ist nicht
dieselbe wie für jemanden anderen,
aber sie können beide gleichermaßen
berührend sein. Deshalb kann ich
nicht sagen, was von beiden besser
geeignet ist.
Carlos
Musik ist in der Lage,
in einer anderen
Ebene des Verstehens, in einer primitiveren Weise
zu
kommunizieren. Der Klang
übersetzt Emotionen
und verbindet sich in einer irrationalen Weise mit mir.
(Interviews: Kathleen Müller-Franz)
GerHarT | 3
PREMIERE N
SOMMER
»Flamenco – das ist »Dirigieren ist mehr
auch meine Carmen« als Takt angeben«
4 | GerHarT
sche, persische, jüdische, afrikanische und natürlich iberische Einflüsse. Und diese Wurzeln des Flamenco
lasse ich in meinen Produktionen wieder in einem neuen Gewand aufleben.
Flamenco und Klassik – nicht die
augenscheinlichste
Verbindung.
Wie kam es dazu?
Ich spiele seit meiner Kindheit Cello.
Die klassische Musik ist ein Teil von
mir und so fällt es mir leicht, sie zu
tanzen.
Wie haben Sie das Unterhaltungskonzert »Carmen tanzt Flamenco«
in Zittau und die Zusammenarbeit
mit der Neuen Lausitzer Philharmonie erlebt?
Es waren zwei unvergessliche Abende
und ich freue mich auf die kommenden Auftritte. Es ist immer ein ganz
besonderes Erlebnis, mit einem guten
Orchester zu tanzen, welches auch offen ist für neue Produktionen. Dieses
Orchester hat eine Wucht und eine
Energie, was dem Flamenco sehr entspricht.
Ein Open-Air-Konzert im Stadthallengarten – Fluch oder Segen? Welche Chancen und Herausforderungen bieten sich für »Carmen tanzt
Flamenco« auf der Freilichtbühne?
Freilichtkonzerte sind immer besonders stimmungsvoll. Ich liebe es,
draußen zu tanzen und hoffe natürlich auf laue spanische Nächte – und
hoffe, dass auch die ganze Technik
dafür sorgt, dass die Stimmung unvergesslich bleiben wird.
(Gespräch: Franziska Springer)
»Carmen tanzt Flamenco«
Open-Air-Konzert
4. bis 6. Juli, jeweils 20:00 Uhr –
STADTHALLENGARTEN GÖRLITZ
Wie sind Sie zur klassischen Musik
und schließlich zum Beruf der Dirigentin gekommen?
Als jüngste von vier Geschwistern
wuchs ich in einer Familie auf, in der
klassische Musik allgegenwärtig war.
Die drei Älteren übten schon ein Instrument, soweit ich mich in meine
Kindheit zurückerinnern kann. Unweigerlich wurde auch ich alsbald in die
Bautzener Musikschule aufgenommen, lernte Violine und Klavier spielen und durchlief dort alle Stufen des
Chorgesanges und Orchesterspiels
bis zum Ende der Schulzeit. Zum Dirigieren gab es in der Tat ein Schlüsselerlebnis: Beim alljährlich stattfindenden Chorleiterseminar saß ich im
Übungschor und einer der Dozenten
drückte mir plötzlich den Taktstock in
die Hand und forderte mich 12-jährige
zum Dirigieren auf. Alle waren erstaunt, ich infiziert, blieb dran und
das bis heute!
Sie sind in Bautzen geboren, gehören der sorbischen Kultur an, haben in Weimar, Paris und London
studiert. Zieht es Sie eher in die
große Welt oder in die Heimat?
Dass ich Sorbin bin, ist sicherlich der
Grund dafür, dass mein Hauptwohnsitz immer in Bautzen geblieben ist,
auch wenn ich in mancher Periode
meines Berufslebens eher selten dort
war. Wenn man so wie ich viel unterwegs ist, hat Bautzen verkehrstechnisch ja eher Nachteile. Aber es besteht schon eine starke emotionale
Bindung durch meine sorbische Identität. Daher suchte und fand ich auch
immer wieder Gelegenheiten, am sorbischen Musikleben teilzuhaben. Erst
vor einem halben Jahr leitete ich die
CD-Aufzeichnung eines sorbischen
Oratoriums.
Welchen Herausforderungen in der
Musik müssen Sie sich immer wieder stellen?
Bei der Einstudierung eines Werkes
geht es mir stets darum, das musikalische Empfinden eines jeden Musikers im Orchester zu wecken und ab-
rg P ongartz
Wie sind Sie zum Flamenco gekommen?
Eigentlich kam der Flamenco zu mir.
Ich wollte Flamenco tanzen, seit ich
denken kann. Als Mädchen fand ich
die kitschigen Flamencopuppen toll.
Ich habe auch anderes probiert, wie
Ballett, aber fasziniert hat mich Flamenco – und das tut er heute noch.
Es ist diese Vielseitigkeit. Ich bin Tänzerin und mit den Füßen, Kastagnetten und dem Tamburello Musikerin.
Und die Gegensätze reizen mich: Im
Flamenco ist die Frau stark, hart, secco, und gleichzeitig weiblich und fein.
Das ist auch »meine« Carmen.
Ihr Repertoire an verschiedenen
Choreografien ist erstaunlich – wie
lange braucht es von der ersten
Idee bis zum fertigen Bühnenprogramm und welche Schritte sind
dafür zurückzulegen?
Das hängt von vielen Faktoren ab. Der
Ideenreichtum und die Kreativität
sind ein Geschenk, welches mir in die
Wiege gelegt wurde. Und das ist das
Erste überhaupt. Danach ist es volle
Konzentration, alles umzusetzen. Was
für Bewegungen, was für Schritte passen zu genau dieser Musik? Ich improvisiere anfangs viel und versuche
dann gute Momente zu behalten. Das
passiert sehr intuitiv. Ich bin keine intellektuelle Choreografin oder Tänzerin. Musik muss gefühlt werden, um
sie in Tanz umzusetzen. Das bedeutet
viele Stunden Arbeit, was sich kaum
jemand vorstellen kann. Zuerst ist es
die Kreation und danach muss ich es
ja auch üben. Ich bin sozusagen zwei
in einem....
Sie wandeln ja durchaus abseits
der Pfade des klassischen Flamenco – experimentieren bspw. mit
Weltmusik – wie entstand die Idee
zu derartigen Stilbrüchen?
Ich empfinde das nicht als Stilbruch.
Die Geschichte des Flamenco ist ein
Schmelztiegel von vielen Kulturen
und Musikrichtungen. Wir haben
durch die Geschichte Andalusiens indische, maurische, südamerikani-
Als Gastdirigentin leitet Judith Kubitz
die Neue Lausitzer Philharmonie in
dem Doppeltanzabend »Sacre«. Wir
haben nachgefragt, wie die gebürtige
Bautzenerin zu ihrem ungewöhnlichen Beruf kam.
Foto:
Foto: PR
Die gebürtige Schweizerin Bettina
Castaño lernte den Flamenco beim
Studium in Sevilla kennen und lieben. Im Juli ist sie im Open-Air-Konzert »Carmen tanzt Flamenco« im
Stadthallengarten zu erleben.
zurufen. Nur ein Musizieren miteinander erlaubt uns eine ehrliche Interpretation, die für das Publikum zum Hörerlebnis werden kann. Die eigentliche
Arbeit des Dirigenten beginnt mit der
minutiösen Analyse der Partitur. Vor
der ersten Probe muss man das Werk
bereits im Körper haben. Erst das erlaubt ihm, sich nonverbal klar auszudrücken. Eine ganz spezielle Situation ergibt sich immer, wenn man als
Dirigent vor einem neuen Orchester
steht. Es ist für mich die erste Zusammenarbeit mit der Neuen Lausitzer
Philharmonie. Ich bin gespannt und
freue mich darauf!
Welche Herausforderungen sind
mit der Inszenierung im Stadthallengarten verbunden?
»Open Air« schafft für das Publikum
stets ein beliebtes Ambiente. Wahrscheinlich erreicht man damit auch
Publikum, das in den Konzertsaal
oder ins Opernhaus nicht kommt. Für
Ballett und Orchester ergeben sich
immer zusätzliche Schwierigkeiten.
Abgesehen von der Unwägbarkeit des
Wetters ergeben sich draußen stets
ungewohnte Hörsituationen, die das
Zusammenspiel erschweren können.
Wind verweht den Schall aber ggf.
auch Notenblätter. Ich musste schon
einmal einen halben Opern-Akt mit einer Hand dirigieren, weil die zweite
Hand die Noten festhalten musste.
Erst meine im Publikum sitzende
Schwester erkannte meine Not,
schlich nach vorn, setzte sich unters
Pult und hielt die Partitur bis zur Pause fest. (Gespräch: Franziska Springer)
»Sacre«
Doppel-Tanzabend
24.06. bis 09.07., jeweils 20:00 Uhr –
STADTHALLENGARTEN GÖRLITZ
www.g-h-t.de
PREMIERE
2017
Die Stadt wird wieder zur Bühne
Vom 6. bis 8. Juli nimmt das Straßentheaterfestival ViaThea die Europastadt Görlitz/Zgorzelec temporär in Besitz.
die Ohren gibt es dazu loungige Musik. So entsteht
eine Installation mit dem Nutzwert einer kleinen
Wellnessoase.
Es erwarten Sie 22 Gruppen aus elf Ländern: Blaumeier (D), Cabinet Fatalia (D), Grotest Maru (Int.),
Groupe Démons & Meveilles (F), Hochkant Stelzentanzkunst (D), Jay Toor (ISR), Turisedisches Staatstheater (D), Fotobus Licht & Linse (D), Musik auf Rädern (D), Omnivolant (D), Orcheste International du
Vetex (B), Play (D), Seth & Shannon (USA/CAN),
Stefan & Christiana (D/I), Swoolish Garage (NL),
Tanzcompany (Int.), Urban Wraps (D), Theater Gajes
(NL), Theater der Universiät Witten/ Herdecke (D),
Theater Rue Pietonne (F), Theater Pikante (D). Walt
Raaf (NL).
Alles weitere Wissenswerte rund um das
23. ViaThea wird auch in diesem Jahr wieder im Programmheft nachzulesen sein, dass mitsamt dem
begehrten Ansteck-Button an den Theaterkassen
und den Vorverkaufsstellen erhältlich ist . (fs)
Grotest Maru
Walt Raaf
Omnivolant
1996 in Berlin gegründet, agiert »Grotest Maru«
vor allem im öffentlichen Raum. Typisch sind ihre
standortspezifischen Projekte für verschiedene Situationen, architektonische Räume oder Landschaften. Sie selbst sind international unterwegs.
Walt Raaf sind vor allem für ihre Stelzenläufer in
schrillen Kostümen bekannt. In Görlitz verzaubern
sie das Publikum mit »Wittvogel«. Für ihre weite
Reise aus den Niederlanden wurde vom Förderverein ViaThea e. V. extra ein Spendenaufruf gestartet.
Mit ihrem Programm »Nagetusch – Ein Caféwagen
macht Circus« kommen Omnivolant extra nach Görlitz gereist. Hauptrequisit ist ein Nagetusch. Dabei
handelt es sich um einen liebevoll aufgearbeiteten
Wohnwagen, Baujahr 1962.
www.g-h-t.de
s
Wenn Stelzenkünstler, Walkacts und Installationen
sich im öffentlichen Raum ausbreiten und die altehrwürdige Bausubstanz beiderseits der Neiße vor
Vitalität nur so strahlt, ist klar: es ist wieder Zeit
für’s ViaThea! In diesem Jahr verwandelt das Internationale Straßentheaterfestival den Stadtraum bereits zum 23. Mal zur grenzüberschreitenden Theaterbühne.
Generalintendant Klaus Arauner weiß: »Über die
Künste eröffnet das ViaThea den hier ansässigen
Menschen immer wieder neue Perspektiven auf ihren Lebensraum. Vieles wird sichtbar, was im Alltag
verdeckt ist. Gleichzeitig bietet das Festival Touristen die beste Gelegenheit zum Kennenlernen einer
in Geschichte wie Gegenwart außergewöhnlichen
Stadt. Das Internationale Straßentheaterfestival ist
damit nachhaltiges Stadtmarketing par excellence.«
Auch in diesem Jahr macht eine Vielzahl von Künstlern den Zauber von Straßentheater in Görlitz/Zgorzelec erfahrbar. So reist etwa Omnivolant mit dem
»minimal circus« an, um den Beweis anzutreten,
dass ein Künstler und ein Koffer reichen, um unter
freiem Himmel das Flair von echtem Zirkus zu zaubern. Einer der witzigsten Programmpunkte in diesem Jahr dürften Swoolish Garage mit ihrer »Fußbad Terrasse« abliefern: In zu Sitzgelegenheiten
umgearbeiteten Schubkarren können Festivalbesucher sich hier bei einem Fußbad von ihrem Ausflug
auf das ViaThea erholen und neue Kraft tanken. Auf
23. ViaThea
6. bis 8. Juli 2017
www.viathea.de
GerHarT | 5
HIGHLIGHT
SOMMER
Besetzungswirren in Jonsdorf
Foto: Paweł Sosnowski
Der geheimnisvolle Pascherfriedel treibt auf der Waldbühne Jonsdorf sein Unwesen. Niemand weiß genau, wer der berühmte Schmuggler wirklich war und auch im Schauspielensemble herrscht Verwirrung über die Besetzung der Rolle.
Unzählige Mythen und Legenden ranken sich um die Sagengestalt des Pascherfriedel, die einst die Schmuggler in den Wäldern rund um Zittau angeführt und die hiesige Bevölkerung
in Angst und Schrecken versetzt haben soll. Doch wer war dieser
Mensch, der uns heute noch einen
wohligen Schauer über den Rücken
jagt?
Gab es den Pascher wirklich? War er
ein Einzelner oder eine ganze Gruppe
von Menschen? Offenbar spielt auf
der Waldbühne in Jonsdorf jedes unserer Ensemblemitglieder den Pascherfriedel. Und jeder und jede hat
gute Gründe für die Besetzung. Welche das sind, verraten sie uns hier.
Patricia Hachtel
Ich freue mich sehr, dieses Jahr als Gast auf
der
Waldbühne
Jonsdorf dabei zu
sein und das
gleich in der Titelrolle des Pascherfriedel – ein toller
Einstieg! Seit Jahren
im Charakterfach tätig,
interessiert und fasziniert mich diese
raumgreifende, geschichtsträchtige
und zutiefst menschliche Rolle in all
ihren Facetten. Rebellion, Tiefe,
Nächstenliebe und tragische Komik –
Pascherfriedel ermöglicht es mir, die
ganze Bandbreite meines schauspielerischen Handwerks einzusetzen, um
damit Menschen zu berühren. Zudem
reite ich seit frühester Kindheit, besaß auch ein eigenes Islandpony na-
6 | GerHarT
mens Hexe und genieße es nun ganz
besonders, mit meinen Reit- und
auch Fechtkünsten die Gendarmen an
der Nase herumzuführen.
Nach der Gefängniswärterin in
»Dancer in the Dark« und der Toilettenfrau Kveta freue ich mich, durch
diese Rolle des Rächers der Entrechteten dem Publikum eine andere, actiongeladene Seite meines Schauspielspektrums zeigen zu dürfen. Ich
bin gespannt auf alles, was kommt!
Kerstin Slawek
Der Pascherfriedel hat für
mich etwas Berechnendes, Verschlagenes – ja, fast etwas Diabolisches.
Deshalb habe ich
mich beim Anlegen
der Rolle vorwiegend an Goethes Mephisto orientiert.
Phantombild des Pascherfriedel
Durch diese Hingabe bin ich die perfekte Besetzung, denn ich werde den
Pascherfriedel nicht nur spielen, ich
lebe ihn auch.
Tilo Werner
Martha Pohla
Ich freue mich sehr darüber, den Pascherfriedel auf der Waldbühne verkörpern
zu dürfen. Seit einiger Zeit befinde
ich mich schon in
den
Vorbereitungen. Ich lasse mir
zum Beispiel seit Wochen den Bart stehen, ernähre mich
ausschließlich nur noch von Bier, trainiere meine tiefe gruselige Stimme,
das Kautabak spucken und nehme an
einem »Harte-Männer« Kurs teil.
Nach Nathan, dem Pantoffel-Panther, Alois
Nebel und – nicht
zu vergessen –
dem
Berggeist,
war es von Seiten
der Intendanz des
Gerhart-Hauptmann-Theaters folgerichtig und konsequent,
mir die Rolle des Pascherfriedel anzuvertrauen. Schließlich bin ich auf Titelrollen abonniert, und nur ich erfülle
im Ensemble die ungeheuren mentalen und physischen Herausforderungen, die die Rolle des Pascherfriedel
an einen Schauspieler stellen. Ich
freue mich sehr, mich gerade durch
die gesanglichen und tänzerischen
Einlagen des Pascherfriedel in die
Herzen des Jonsdorfer Publikums zu
spielen und stehe dem weiblichen Publikum nach der Vorstellung für Autogramme und mehr gern zur Verfügung.
David Thomas Pawlak
Ich spiele den Pascherfriedel und ich muss
sagen, dass es eine
der anspruchslosesten Rollen meines Lebens ist.
Der Pascherfriedel
ist sehr extrovertiert, will immer im
Mittelpunkt stehen und
diese Mengen an Text musste ich
auch noch nie lernen.
www.g-h-t.de
HIGHLIGHT
2017
Sabine Krug
In bin für die Rolle des
Pascherfriedel prädestiniert, weil ich
als
männlicher
Protagonist
die
ganze Tiefe seines
Seelenlebens ausloten kann und
nach Bertolt Brecht
meine manierliche Seite
in meiner Weiblichkeit auszudrücken
vermag. Somit erfülle ich alle Anforderungen mit und ohne Glatze mit
Haut und Haar, ohne dabei das große
Ganze aus den Augen zu verlieren,
unter Berücksichtigung meiner weltlichen und geistigen Anschauungen.
Klaus Beyer
Ich, Klaus Beyer, spiele
die Rolle des Pascherfriedel. Als ich
vom Theater das
Go bekam, die
Rolle des Pascherfriedel zu übernehmen, habe ich
mich sehr gefreut.
Diese Rolle ist für mich
der Inbegriff des Abenteuers, des
Kampfes um Leben, Liebe und Freiheit. Schauspielerisch ein Hauptgewinn.
Stephan Bestier
Ich spiele dieses Jahr
den Pascherfriedel.
Seit neun Jahren
ist es nunmehr
die erste Titelfigur
auf der Waldbühne. Dies ist eine
große
Ehre
und
bringt mich, das möchte
ich nicht vorenthalten, an Grenzen,
die es zu sprengen gilt. Der Pascherfriedel ist eine Legende, die bis in die
50er Jahre in der Region aufrechterhalten wurde. Ein Mann, der der Robin Hood der Oberlausitz war. Voller
Mut, Geduld und Tatendrang lässt er
uns erahnen, was für eine Größe dieser Held für seine Zeit und Umgebung
war. Nach Heinrich IV. von Shakespeare ist dies nun die zweite Rolle,
die einem König gleicht.
Maria Weber
Ich habe mich sehr
darüber
gefreut,
dass ich den Pascherfriedel spielen kann, weil...
ja... die Rolle ist
so... Ich wollte
schon immer mal in
die Haut von jemandem
schlüpfen, der sich mehr und mehr...
so ganz intensiv... Das ist auch die
Herausforderung an der Körperlichkeit, dass er gar nicht richtig... Und
dabei geh ich voll rein! Wahnsinn ist
das!
Grzegorz Stosz
Der Pascherfriedel
ist die aufregendste Rolle, die man
als Schauspieler
überhaupt spielen
kann. Er ist das Geheimnis in Person, irgendwo zwischen Lord
Vader und Meister Yoda – die Schöne
und das Biest in derselben Haut. Er
ist der Neuling, der alle anderen übertrumpft.
Renate Schneider
In meiner Rolle als
Pascherfriedel
versuche ich die
ganze Bandbreite
oberlausitzscher
Männlichkeit auszu-
loten. Getrieben in ein Leben als
Schmuggler durch Armut und fehlende Bildung, muss er viel Mut und Raffinesse beweisen, wie etwa auf der
Flucht vor Grenzgendarmen und im
Kampf gegen handfeste tschechische
Bäuerinnen.
Caspar Sawade
Ich habe etwas gezögert, ob ich diese
Rolle wirklich spielen sollte. Aber
Axel Stöcker hat
sie mir auf den
Leib geschrieben,
so kann ich leichten
Herzens sagen: »Ich bin
der Pascherfriedel.« Es tut so gut, ein
Held zu sein.
Marc Schützenhofer
Der
Pascherfriedel
besticht durch einen ganz besonderen Witz, eine
bestimmte Ironie,
mit der er unserer
nach Geld, Macht
und Ruhm gierenden
Welt begegnet. Dunkel
und melancholisch, geheimnisvoll
und gefährlich. Eine Art dunkler Ritter
der Oberlausitz. Es braucht ganz besondere körperliche Voraussetzungen, um die Rolle des Pascherfriedel
zu spielen – ich bringe sie mit und
bin immer dann da, wenn man mich
am wenigsten erwartet.
Lisa Maria Kurzmann
Dass ich den Pascherfriedel spiele, die männliche
Titelfigur im diesjährigen Sommertheater, kam für
mich wenig überra-
schend, immerhin habe ich vor ein
paar Jahren bereits stets männliche
Rollen auf der Waldbühne übernommen. Ob nun Apachen-Krieger oder
vermummter Familienvater im Orient,
doch in diesem Jahr ist es etwas wirklich Besonderes, denn die Rolle des
Friedel ist äußerst anspruchsvoll und
erfordert eine Menge Training und viel
Zeit zum Text lernen.
War ich im letzten Jahr noch die Indianermänner küssende Weiblichkeit in
Person, so freue ich mich sehr darauf,
vor so vielen Menschen einen richtigen echten Mann zu geben und arbeite fleißig an der tiefen Stimme, dem
richtigen Gang und einem Bart, der
sich gewaschen hat.
Riccardo Giagnorio
Ich spiele den Pascherfriedel,
weil
ich
durch meine akrobatischen Fertigkeiten
bestens
dafür
geeignet
und zudem noch
ein sehr guter Reiter bin. Mir fällt es
sehr leicht, meine Körperlichkeit wie auch meine Stimme
unterschiedlich einzusetzen, was einen vielseitigen Pascher auszeichnet.
Uwe Körner
Ich spiele den Pascherfriedel,
weil
ich
Schmuggler schon
immer toll fand.
Das liegt wahrscheinlich daran,
dass ich selbst
noch nie etwas geschmuggelt
habe.
(Zumindest ist das die
Version für diese Zeitung...)
(Interviews: Gerhard Herfeldt)
Gemeinsam mit dem Kinderspielland Görlitz!
Wir freuen uns, dass wir in dieser Spielzeit mit dem Kinderspielland Görlitz einen passenden und verlässlichen
Inszenierungspartner für unser Schmugglerspektakel auf
der Waldbühne Jonsdorf gewinnen konnten. Auf dieser
Grundlage wird es nun möglich, dass Besucher beider
Partner von dieser Kooperation durch satte Rabatte profitieren können und
wir Ihnen auf diesem Weg etwas zurückgeben können. Besonders unsere
kleinen Gäste dürfen sich freuen, denn der lustige Löwe KiLa wird die Gäste auf der Premiere auf der Waldbühne persönlich begrüßen. Am Ende der
Saison begegnen alle Schulanfänger ihm bei unserem Zuckertütenfest am
6. August wieder. Dann ist er sicher gern behilflich jedem ABC-Schützen
unser Geschenk zum Schuleintritt vom Zuckertütenbaum zu pflücken.
www.g-h-t.de
GerHarT | 7
THE ATER GÖRLITZ
SPIELPLAN JULI/AUGUST 2017
THEATER ZIT TAU
Foto: Paweł Sosnowski
Foto: Paweł Sosnowski
Das beschauliche Leben Richard Hannays endet jäh, als bei einem Theaterbesuch Schüsse fallen. Kurz darauf heftet sich
eine mysteriöse Frau an seine Fersen... Die Kriminalkomödie »Die 39 Stufen« ist noch bis Juli in Görlitz zu sehen.
Der legendäre Pascherfriedel machte einst mit seiner Truppe die gesamte Oberlausitz unsicher. Nun sucht er die Waldbühne Jonsdorf heim! Seien Sie dabei beim diesjährigen Open Air voller Spannung, Aktion und Abenteuer!
August 2017
Juli 2017
01
Sonnabend
19:30 Uhr | Apollo | 1h
TANZZWISCHENSPIEL
Persona
Tanzabend von Carlos González und Seth Buckley
08
Sonnabend
19:30 Uhr | Apollo
GASTSPIEL
Antigone-Projekt
Studierende der Universität Witten/Herdecke
Leitung: Blanche Kommerell
20:00 Uhr | Stadthallengarten | 2h m. P.
Frau Luna
Operette von Paul Lincke
02
Sonntag
19:30 Uhr | Apollo | 1h
TANZZWISCHENSPIEL
Persona
Tanzabend von Carlos González und Seth Buckley
20:00 Uhr | Stadthallengarten | 2h m. P.
Frau Luna
Operette von Paul Lincke
04
Dienstag
05
Mittwoch
06
Donnerstag
06
–08
07
Freitag
20:00 Uhr | Stadthallengarten
Carmen tanzt Flamenco – Open Air
Musikalisch-tänzerische Sommernacht in Spanien
20:00 Uhr | Stadthallengarten
Carmen tanzt Flamenco – Open Air
Musikalisch-tänzerische Sommernacht in Spanien
20:00 Uhr | Stadthallengarten
Carmen tanzt Flamenco – Open Air
Musikalisch-tänzerische Sommernacht in Spanien
20:00 Uhr | Stadthallengarten | 1h 30min m. P.
Sacre
Doppel-Tanzabend von Dan Pelleg & Marko E. Weigert
Musik von Luciano Berio und Igor Strawinsky
Es spielt die Neue Lausitzer Philharmonie
09
Sonntag
11
Dienstag
12
Mittwoch
ViaThea
INTERNATIONALES STRASSENTHEATERFESTIVAL
20:00 Uhr | Stadthallengarten | 1h 30min m. P.
STUDENTENTAG
Sacre
Doppel-Tanzabend von Dan Pelleg & Marko E. Weigert
Musik von Luciano Berio und Igor Strawinsky
Es spielt die Neue Lausitzer Philharmonie
15:00 Uhr | VINO E CULTURA, Untermarkt
Deutsch-Polnisches Saxofonquartett
Kammermusik mit Musiker der NLP
13
Donnerstag
14
Freitag
15
Sonnabend
16
Sonntag
Sonnabend
13
Sonntag
14
Montag
15
Dienstag
16
Mittwoch
20:00 Uhr | Rathausinnenhof Görlitz
Das Gespenst von Canterville
Inszenierung des Jugendtheaters Görlitz
20:00 Uhr | Rathausinnenhof Görlitz
Das Gespenst von Canterville
Inszenierung des Jugendtheaters Görlitz
20:00 Uhr | Rathausinnenhof Görlitz
Das Gespenst von Canterville
Inszenierung des Jugendtheaters Görlitz
20:00 Uhr | Rathausinnenhof Görlitz
Das Gespenst von Canterville
Inszenierung des Jugendtheaters Görlitz
Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau GmbH, Demianiplatz
2, 02826 Görlitz, Tel. 03581 474747, www.g-h-t.de
Geschäftsführer Klaus Arauner, Caspar Sawade
Schauspielintendantin Dorotty Szalma
Chefredaktion Tina Hentschel | Franziska Springer
Titelfotos Jörg P. Bongartz, Pawel Sosnowski, PR
Autoren dieser Ausgabe Klaus Arauner, Sabrina Franz,
Gerhard Herfeldt, Moritz Manuel Michel, Kathleen Müller-Franz,
Lisa-Marie Schäfer, Sebastian Ripprich, Franziska Springer,
Marko E. Weigert, Ivo Zöllner
Herausgeber, Anzeigen, Vertrieb RuV Neiße mbH,
Neustadt 18, 02763 Zittau, Tel. 03583 77555873
Auflage 145.000 Exemplare, Landkreis Görlitz
Layoutentwurf Die Partner GmbH, Görlitz
Satz Redaktions- und Verlagsgesellschaft Neiße mbH, City-Center Frauentor, An der Frauenkirche 12, 02826 Görlitz
Druck DDV Druck GmbH, Meinholdstraße 2, 01129 Dresden
Zeitungsarchiv als PDF www.g-h-t.de/de/Downloads
Der nächste GerHarT (#46 September) erscheint am
25.08.2017. Redaktions- und Anzeigenschluss: 07.08.2017.
www.g-h-t.de
07
Freitag
09
Sonntag
12
20:00 Uhr | Stadthallengarten | 2h 20min m. P.
Die 39 Stufen
Kriminalkomödie von John Buchan & Alfred Hitchcock
Bühnenbearbeitung von Patrick Barlow
Donnerstag
20:00 Uhr | Stadthallengarten | 2h 20min m. P.
Die 39 Stufen
Kriminalkomödie von John Buchan & Alfred Hitchcock
Bühnenbearbeitung von Patrick Barlow
20:00 Uhr | Stadthallengarten | 2h m. P.
Frau Luna
Operette von Paul Lincke
20:00 Uhr | Stadthallengarten | 2h m. P.
Frau Luna
Operette von Paul Lincke
20:00 Uhr | Stadthallengarten | 2h m. P.
Frau Luna
Operette von Paul Lincke
20:00 Uhr | Stadthallengarten | 2h m. P.
Frau Luna
Operette von Paul Lincke
Mittwoch
13
14
Freitag
15
Sonnabend
16
Sonntag
19
Mittwoch
17
Donnerstag
18
Freitag
03
19
Sonnabend
20
Sonntag
20:00 Uhr | Rathausinnenhof Görlitz
Das Gespenst von Canterville
Inszenierung des Jugendtheaters Görlitz
04
20:00 Uhr | Rathausinnenhof Görlitz
Das Gespenst von Canterville
Inszenierung des Jugendtheaters Görlitz
05
20:00 Uhr | Rathausinnenhof Görlitz
Das Gespenst von Canterville
Inszenierung des Jugendtheaters Görlitz
20:00 Uhr | Rathausinnenhof Görlitz
Das Gespenst von Canterville
Inszenierung des Jugendtheaters Görlitz
Freitag
Sonnabend
06
Sonntag
Der Beginn der Schulzeit ist ein besonderer Augenblick für die ganze Familie und ein wichtiger Moment für die Zukunft. Uns ist die kulturelle Förderung der Jüngsten eine Herzensangelegenheit. Deswegen möchten wir alle einladen, mit Ihnen gemeinsam diesen großen Tag am 6. August mit einem Zuckertütenfest zu feiern. Natürlich ist für alle
Schulanfänger der Eintritt kostenfrei! Wir freuen uns
auf viel junges Publikum, bitten aber um vorherige
Anmeldung bis zum 14. Juli. Hierbei reicht eine
formlose E-Mail an [email protected]. (lms)
WALDBÜHNE JONSDORF
So., 06.08., 16:00 Uhr – Zuckertütenfest
So., 06.08., 17:00 Uhr – »Der König der Schmuggler
– Das Geheimnis des Pascherfriedel«
20:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
GASTSPIEL
Die Herkuleskeule
»Opa twittert« | Kabarett
15:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
GASTSPIEL
Der Traumzauberbaum und Mimmelitt
mit dem Reinhard-Lakomy-Ensemble
Familienmusical von Reinhard Lakomy
und Monika Erhardt
21
Freitag
22
Sonnabend
23
Sonntag
26
Mittwoch
20:00 Uhr | Klosterhof | 2h m. P.
Der Pavillon
Kriminalkomödie von Alec Coppel
10:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
Der König der Schmuggler –
Das Geheimnis des Pascherfriedel
Schmugglerabenteuer von Axel Stöcker
20:00 Uhr | Klosterhof | 2h m. P.
Der Pavillon
Kriminalkomödie von Alec Coppel
20:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
Der König der Schmuggler –
Das Geheimnis des Pascherfriedel
Schmugglerabenteuer von Axel Stöcker
17:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
Der König der Schmuggler –
Das Geheimnis des Pascherfriedel
Schmugglerabenteuer von Axel Stöcker
10:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
Der König der Schmuggler –
Das Geheimnis des Pascherfriedel
Schmugglerabenteuer von Axel Stöcker
10:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
Der König der Schmuggler –
Das Geheimnis des Pascherfriedel
Schmugglerabenteuer von Axel Stöcker
20:00 Uhr | Klosterhof | 2h m. P.
Der Pavillon
Kriminalkomödie von Alec Coppel
20:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
Der König der Schmuggler –
Das Geheimnis des Pascherfriedel
Schmugglerabenteuer von Axel Stöcker
16:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
Zuckertütenfest
Kleine Überraschungen für alle Schulanfänger
17:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
Der König der Schmuggler –
Das Geheimnis des Pascherfriedel
Schmugglerabenteuer von Axel Stöcker
08
Zuckertütenfest
16:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
GASTSPIEL
Die Hexe Baba Jaga und Zar Wasserwirbel
Märchenhafte Kultkomödie für die ganze Familie
20:00 Uhr | Klosterhof | 2h m. P.
Der Pavillon
Kriminalkomödie von Alec Coppel
20:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
Der König der Schmuggler –
Das Geheimnis des Pascherfriedel
Schmugglerabenteuer von Axel Stöcker
17:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
Der König der Schmuggler –
Das Geheimnis des Pascherfriedel
Schmugglerabenteuer von Axel Stöcker
10:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
Der König der Schmuggler –
Das Geheimnis des Pascherfriedel
Schmugglerabenteuer von Axel Stöcker
19:00 Uhr | Klosterhof
ZWISCHENSPIELSPECIAL
Der flotte Dreier
Ein Abend – Drei ZwischenSpiele
27
Donnerstag
28
Freitag
29
Sonnabend
30
Sonntag
20:00 Uhr | Klosterhof | 2h m. P.
Der Pavillon
Kriminalkomödie von Alec Coppel
20:00 Uhr | Klosterhof | 2h m. P.
Der Pavillon
Kriminalkomödie von Alec Coppel
20:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
Der König der Schmuggler –
Das Geheimnis des Pascherfriedel
Schmugglerabenteuer von Axel Stöcker
17:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
Der König der Schmuggler –
Das Geheimnis des Pascherfriedel
Schmugglerabenteuer von Axel Stöcker
August 2017
Donnerstag
20:00 Uhr | Rathausinnenhof Görlitz
Das Gespenst von Canterville
Inszenierung des Jugendtheaters Görlitz
IMPRESSUM
Sonntag
20:00 Uhr | Stadthallengarten | 1h 30min m. P.
Sacre
Doppel-Tanzabend von Dan Pelleg & Marko E. Weigert
Musik von Luciano Berio und Igor Strawinsky
Es spielt die Neue Lausitzer Philharmonie
August 2017
12
02
Dienstag
10
Donnerstag
11
Freitag
10:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
Der König der Schmuggler –
Das Geheimnis des Pascherfriedel
Schmugglerabenteuer von Axel Stöcker
20:00 Uhr | Klosterhof | 2h m. P.
Der Pavillon
Kriminalkomödie von Alec Coppel
12
Sonnabend
13
Sonntag
19
Sonnabend
20
Sonntag
26
Sonnabend
27
Sonntag
17:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
Der König der Schmuggler –
Das Geheimnis des Pascherfriedel
Schmugglerabenteuer von Axel Stöcker
17:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
LETZTMALIG
Der König der Schmuggler –
Das Geheimnis des Pascherfriedel
Schmugglerabenteuer von Axel Stöcker
20:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
GASTSPIEL
1. Jonsdorfer Taschenlampenkonzert
Für Groß-, Klein- und Kleinstfamilien
17:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
GASTSPIEL
Captain Cook und seine singenden Saxophone
Die Schlagerparty mit neuer CD und großer Tournee
20:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf
GASTSPIEL
Größenwahn – Das Kabarocktical
Explosivkabarett mit Erik Lehmann & Les Bumms Boys
17:00 Uhr | Waldbühne Jonsdorf | AUSVERKAUFT!
GASTSPIEL
Katrin Weber – Solo
Ein umwerfend komisches und musikalisch
hochkarätiges Solo
20:00 Uhr | Klosterhof | 2h m. P.
LETZTMALIG
Der Pavillon
Kriminalkomödie von Alec Coppel
SERVICE
Theaterkasse Tel. 03581-474747 | [email protected]
Di. – Fr. 10:00 – 18:00 Uhr | Sa. 10:00 – 12:30 Uhr
Weitere Vorverkaufsstellen
Touristbüro i-vent Görlitz, Tel. 03581 421362
SZ-Treffpunkt Görlitz, Tel. 03581 47105270
SZ-Treffpunkt Zittau, Tel. 03583 77555870
Görlitz-Information, Tel. 03581 475723
Zittau-Information, Tel. 03583 752137
CD Studio Zittau, Tel. 03583 704200
Reisebüro Herrnhut, Tel. 035873 40789
Löbau-Information, Tel. 03585 450140
Wochenkurier Görlitz, Tel. 03581 424224
Naturparkhaus Waltersdorf, Tel. 035841 2146
Tourist-Information Jonsdorf, Tel. 035844 70616
Abkürzungen: NLP = Neue Lausitzer Philharmonie | TMV = Theater- und Musikverein
Kartentelefon 03581 474747 | E-Mail: service @g-h-t.de
GerHarT
HIGHLIGHTS
SOMMER
Der Österreicher
und die Berliner Operette
Das Gespenst
von Canterville
Ein Stück nach Oscar Wilde
Als die amerikanische Familie Otis ins Schloss einzieht, ist
alle Ruhe dahin.
Die Warnungen vor den Gräueltaten des überalterten
Lords werden von der fidelen Familie ignoriert. Jetzt wird
der Quälgeist selbst zum gequälten Opfer rüpelhafter
halbwüchsiger Amerikaner. Virginia, die älteste Tochter
der Familie aus Übersee, hat Erbarmen mit dem verwirrten, depressiven Überbleibsel alter schottischer Tradition
und will helfen. Mit einem Gespenst ist nicht zu spaßen,
aber einen Versuch ist es wert.
Somit ist der Weg bereit für eine spannende Aufführung im
Innenhof des historischen Rathauses zu Görlitz, bei welcher das Jugendtheater juThe dem Gespenst mit spielerischer Schadenfreude neues Leben einhauchen wird.
Treff für die Gespensterjagd unter freiem Himmel ist die
Apothekergasse (bei gutem Wetter). Einlass ist immer um
19:30 Uhr. Um rechtzeitiges Erscheinen wird gebeten.
Gnadenbrot kann bei der Veranstaltung in flüssiger Form
erworben werden. (mmm)
»Das Gespenst von Canterville«
Es spielt juThe | Spielzeit: ca. 1 Stunde
Sa., 12.08. bis So., 20.08. – täglich ab 20:00 Uhr
Albert Seidl dirigiert »Frau Luna« im Stadthallengarten
Wie ist es für einen Österreicher, eine Berliner Operette zu dirigieren?
Gar nicht so einfach – in mancher Hinsicht sogar eine Herausforderung, weil es doch deutliche Mentalitätsunterschiede gibt. In meiner Heimat wird gerne genüsslich geschwelgt, am
liebsten im Dreivierteltakt, während man an der
Spree – wie mir scheint – keine Zeit zu verlieren
hat. Dementsprechend ist die Musik der Berliner Operette generell straffer anzupacken als
die der Wiener Operette – sie setzt sich ja auch
mehr aus flotten Märschen und Foxtrotts zusammen als aus verträumten Walzern. Mitunter
muss man sich das Auskosten musikalischer
Details förmlich versagen, wenn man den typisch berlinerischen Charakter nicht verfälschen will.
Foto: PR
Sind Sie schon mit Berliner Operette in Berührung gekommen?
In Graz dirigierte ich unter anderem das »Weiße
Rössl« – eine durchaus berlinerische Operette,
obwohl sie in Österreich spielt und großteils sogar dort entstanden ist.
Aber auch im Rahmen verschiedener Galakonzerte setzte ich immer wieder Höhepunkte aus
Berliner Operetten aufs Programm – so erklangen zum Beispiel im königlichen Kurort Bad Reichenhall schon zahlreiche Melodien aus »Viktoria und ihr Husar«, »Der Vetter aus Dingsda«,
»Ball im Savoy« oder »Maske in Blau« unter
meiner Leitung. Besonders beliebt waren beim
Publikum auch Potpourris mit den schönsten
Melodien von Walter Kollo oder Jean und Robert
Gilbert, wo ein Ohrwurm den anderen jagt. Da
musste ich sogar noch Kürzungen vornehmen,
sonst hätte das Ganze nie ein Ende gefunden.
Aber Wiener Operetten haben Sie sicher
schon häufiger dirigiert. Auch lieber?
Sicher häufiger, aber genauso gerne, wie zum
Beispiel »Die Csárdásfürstin« und »Gräfin Mariza« von Emmerich Kálmán oder »Wiener Blut«
Im Innenhof des historischen Görlitzer Rathauses führt das
Jugendtheater JuThe die Inszenierung »Das Gespenst von Canterville« nach der Erzählung von Oscar Wilde auf.
10 | GerHarT
Foto: Marko E. Weigert
Sir Simon, der vor über 300 Jahren seine Gemahlin
gräulich ermordet haben soll, ist verdammt, auf Schloss
Canterville zu spuken.
kürzlich in Görlitz und in Zittau. Knapp davor –
zum Jahreswechsel – gastierte ich mit Ausschnitten aus der »Fledermaus«, »Einer Nacht in
Venedig« und dem »Zigeunerbaron« unter anderem in Peking und in Shanghai.
Wie war Ihr Weg in das bereits seit 1815 preußische Görlitz?
Nach zweihundert Jahren war es wohl an der
Zeit... Hier wurde ein Chordirektor mit Dirigierverpflichtung gesucht – eine nicht alltägliche
Kombination, die aber genau meinen Wünschen
entsprach. Als ich dann zum ersten Mal diese
Stadt betrat und aus dem Staunen nicht mehr
herauskam, war für meinen Teil die Entscheidung schon gefallen.
Was den Wienern ihr Schmäh, ist den Berlinern was?
Ich würde sagen: ihre Schlagfertigkeit! Der Witz
ist in Berlin wesentlich schneller und direkter
als in Wien. Dafür weiß man gleich, woran man
ist.
(Das Gespräch führte Ivo Zöllner.)
STADTHALLENGARTEN GÖRLITZ
Fr., 16.06. | Sa., 17.06. | So., 25.06. | Fr., 30.06. |
Sa., 01.07. | So., 02.07. | Do., 13.07. | Fr., 14.07. |
Sa., 15.07. | So., 16.07. – jeweils 20:00 Uhr
Wer bereits eine Vorstellung im Stadthallengarten besucht hat,
dem dürfte aufgefallen sein, dass neben dem verlockenden Angebot an Getränken und Cocktails auch Leckereien vom Holzkohlegrill angeboten werden. Dieser wird, wie schon in der letzten
Spielzeit, auch dieses Mal mit Delikatessen der Fleischerei Engemanns aus Hirschfelde/Rosenthal bestückt. Dabei handelt es
sich um unseren Inszenierungspartner für das gesamte Sommertheater im Stadthallengarten Görlitz. Wir bedanken uns recht herzlich, dass wir dank der Fleischerei Engemanns unseren Gästen leckere Spezialitäten und ein ausgewogenes Angebot an
Speisen und Getränken bieten können. Wir freuen uns, Sie zu jedem Vorstellungstag ab 17:00
Uhr in unserem idyllischen Biergarten im Stadthallengarten begrüßen zu dürfen. (lms)
www.g-h-t.de
GASTSPIELE
2017
Sommer mit Freunden
Zahlreiche Gastspiele laden auch in der Spielzeitpause in die Spielstätten und auf die Freiluftbühnen des GHT ein.
Foto: PR
Foto: PR
Die Herkuleskeule auf der Waldbühne Jonsdorf! Kennen Sie Opa Neugebauer? Nein? Dann wird es allerhöchste Zeit! Brigitte Heinrich, Michael Rümmler und
Rainer Bursche zünden ein Feuerwerk skurriler Figuren. Begleitet werden sie vom Pianisten Thomas
Wand. Wenn Sie wissen wollen, was Beerdigungsvertreter, Ernährungsberater und Überlebensversicherer
www.g-h-t.de
Sommerabend im Lichtermeer
In vielen Familienplanern sollte der
19. August ganz
dick markiert werden, denn das
schönste Familienfest des Jahres
kommt zum ersten
Mal auf die Waldbühne nach Jonsdorf. Unter freiem Sternenhimmel nimmt die Berliner
Band »RUMPELSTIL« mit ihrem »Taschenlampenkonzert« Groß und Klein mit auf Entdeckungsreise. Ihr
Programm strotzt nur so vor Abwechslungsreichtum
und Charme, natürlich kommt dabei der nötige Witz
keinesfalls zu kurz. Ihre Musik lädt ein zum Schun-
Captain Cook und
seine singende Saxophone
»Kinder, wie die
Zeit vergeht«. Es
sind schon 23 Jahre unvergessener
samtweicher Wohlfühl-Sound
mit
dem uns Captain
Cook und seine
singenden Saxophone begleiten.
Unzählige Live-Konzerte, tausende treuer Fans, zwei
ECHO-Nominierungen und mehrere Goldene Schallplatten-Preise – das ist ihre Erfolgsbilanz. Wenn die
Jungs auf der Bühne ihre Instrumente zum Klingen
bringen, dann scheint die Zeit stehen zu bleiben.
WALDBÜHNE JONSDORF
So., 20.08., 17:00 Uhr
Größenwahn – Das Kabarocktical
Bewaffnet mit viel
skurril-schwarzem
Humor sowie Gitarre,
Schlagzeug,
Bass, Posaune und
Saxophon stürzen
sich sechs junge
Herren in den harten Kampf des Unterhaltungs-Showbiz und präsentieren ein Potpourri der guten Laune –
Motto: »Kabarett mit Kapelle«. Die Rostocker Les
Bummms Boys, die Band der NDR Sommertour 2015,
überzeugen mit eigenen einprägsamen Melodien und
Texten in einer groovigen Mischung aus Pop, Ska, Balkan und Rock und teilen sich die Bühne mit dem Kabarettisten Erik Lehmann, der in zahlreichen Figuren
dem Konzert seiner Musikerkollegen Zwangspausen
auferlegt. Ob als sächsischer Wutbürger und überzeugter Kleingärtner Uwe Wallisch oder als Experte für
Seniorenspielplätze, Flüchtlingsströme und Abhörskandale – in Lehmanns Figurenpanoptikum dürfen
alle sprechen, die sonst zu Recht ungehört bleiben.
WALDBÜHNE JONSDORF
Sa., 26.08., 20:00 Uhr
Foto: PR
Opa twittert
Eine junge Frau steht im
Mittelpunkt des AntigoneProjekts. Antigone ist als
Kind des Inzests zwischen
König Ödipus und seiner
Mutter Jokaste eine der
tragischsten Gestalten der
griechischen Mythologie.
Gegen Staatsgebot und
Todesdrohung begräbt sie
ihren von König Kreon
zum »Volksverräter« erklärten Bruder Polyneikes. Ein Verbot missachtend,
folgt sie allein ihrer inneren Stimme, der Geschwisterliebe, und beschwört damit in Theben Konflikte und
Krisen herauf. Was wird aus ihnen entstehen…? Die Inszenierung des Theaters der Universität Witten/Herdecke wird der erste Versuch sein, mit drei Antigones,
zwei Kreons und einem großen Chor dem Publikum
die Frage zu stellen: Wer war diese Antigone, was wagte sie und wie würde sie heute handeln?
APOLLO GÖRLITZ
Sa, 08.07., 19:30 Uhr
Foto: PR
Baba Jaga, die personifizierte russische Katastrophe, rutscht in ihr nächstes Dilemma. Seit Monaten regnet es auf Erden
und ihr Haus auf Hühnerbeinen droht im Schlamm
zu versinken. Gurgelnd vor
Wut hechtet sie also ins
Wasserreich, um den einzig Schuldigen für diese
Misere zur Rechenschaft
zu ziehen: Zar Wasserwirbel! Doch der griesgrämige
Schlabberonkel lebt zwischen Schlingpflanzen, Algen
und allerlei Wassergetier im kühlen Nass. Das macht
es für die wasserscheue Hexe nicht leicht. Ehe sie sich
versieht, findet sich Baba Jaga in einem knallbunten
Haufen bekloppter Meeresbewohner wieder, die nicht
nur einen ordentlichen Schaden an den Kiemen haben, sondern scheinbar auch einen fiesen Plan verfolgen. Doch Baba Jaga wäre nicht Baba Jaga, wenn sie
nicht mit grinsender Hinterlist und raffinierter Senfgurkentaktik versuchen würde, ihre röchelnde Hakennase
aus dem infernalischen Tief zu recken…
WALDBÜHNE JONSDORF
So., 02.07., 16:00 Uhr
Das Antigone-Projekt
keln, Mitsingen und zum wilden Tanzen. Neben einer
lauen Sommernacht, Kuscheldecken und Sitzkissen
darf natürlich das Wichtigste nicht fehlen: die Taschenlampe. Obwohl das Konzert bei Tageslicht beginnt, sind die eigentlichen Stars des Konzertes die
Taschenlampen der Kinder – gerade bei vollkommender Dunkelheit sieht es aus, als würden tausend Glühwürmchen über die Freiluftbühne tanzen. Wir laden
Sie herzlich ein, mit Ihren Kindern solch einen Abend
und solch eine einzigartige Zeit zu erleben, die im Alltag oft nicht zustande kommt.
WALDBÜHNE JONSDORF
Sa., 19.08., 20:00 Uhr
Foto: PR
Hexe Baba Jaga und Zar Wasserwirbel
vereint und warum
Opa jetzt auch
noch twittert, dann
sind Sie bei uns
genau richtig. Und
wenn Sie’s nicht
wissen
wollen,
dann sind sie erst
recht richtig bei
uns. Ein politisch
unkorrektes Panoptikum einer Welt, die langsam aber
sicher aus den Fugen gerät. Und das mit Texten der
Kabarett-Urgesteine Wolfgang Schaller und Peter Ensikat. Das kann nur ein toller Abend werden. Versprochen!
WALDBÜHNE JONSDORF
Fr., 07.07., 20:00 Uhr
Foto: PR
Wenn die bessere Hälfte
ihre dunkle Seite zeigt,
wenn die Schmetterlinge
im Bauch von einer Portion Bratkartoffeln verdrängt werden und wenn
die rosarote Brille nach
und nach die adipöse Realität preisgibt, dann ist es
soweit: Paarshit! Dann
antwortet Er auf ihr »Hab
dich lieb!« mit »Du mich
auch!« oder Sie kontert sein »Du bist mir lieb und zu
teuer!« mit »Wir sind ein Herz und eine Säge!«. Die
Dresdner Vollblutkabarettisten Mandy Partzsch und
Erik Lehmann stürmen als krisenerprobtes Paar die
Bühne. Mit Lust und Charme sezieren sie alle Klischees und Vorurteile, die der Krampf der Geschlechter zu bieten hat. Vom Brautstrauß zum Rosenkrieg –
und das an einem einzigen Abend.
STADTHALLENGARTEN GÖRLITZ
Do., 29.06., 20:00 Uhr
Foto: müller und bünkner
Paarshit – Jeder kriegt, wen er verdient
GerHarT | 11
EINBLICK – SPIELZEIT 2017/2018
SOMMER
»Themen, die unsere Welt
und unsere Region bewegen«
Die Spielzeit 2017/18 im Musiktheater
Wenngleich die meisten Werke, derer sich das Musiktheater für seine Inszenierungen bedient, findet man in ihnen erstaunlich häufig gesellschaftsrelevante
Bezüge, die heute aktueller denn je zu sein scheinen.
Bei der Durchsicht der Premieren für die kommende Spielzeit im Musiktheater
könnte sich dem Betrachter der Eindruck aufdrängen, das Musiktheaterjahr
2017/18 stünde ganz unter diesem Motto und der gesellschaftliche Bezug wäre
vordringlichstes Kriterium für die Aufnahme eines Werks in den Spielplan.
Foto: Carl van Vechten
Seit seiner Oper »Das Medium«, die 1947
uraufgeführt wurde, gilt Gian Carlo Menotti, der 1911 in Italien geboren wurde,
als einer der meistgespielten Komponisten des späten 20. Jahrhunderts.
Tatsächlich ist der Anspruch der wirkungsvollen und gesellschaftszugewandten Kulturarbeit und der künstlerischen Reflexion von Themen, die unsere Welt
und insbesondere unsere Region bewegen, ein vorrangiger Antrieb in dieser
Spielzeit. So begründete Generalintendant Klaus Arauner den neuen Spielplan
bei der Jahrespressekonferenz am 23. Mai dieses Jahres.
Zwei Premieren des Musiktheaters möchten wir Ihnen dabei besonders an Herz
legen. (fs)
Der Konsul
Eine Flüchtlingstragödie für die Opernbühne
Schauspielintendantin Dorotty Szalma wird wieder eine Operninszenierung in Görlitz übernehmen. Die Wahl
fiel auf die Oper »Der Konsul« des USAmerikaners Gian Carlo Menotti. Obwohl bereits 1950 in Philadelphia uraufgeführt, besticht diese Flüchtlingstragödie für die Opernbühne besonders durch ihre Aktualität: Der Oppositionelle John Sorel flüchtet vor den
Häschern des Regimes, das der Komponist, der auch das Textbuch
schrieb, »Irgendwo in Europa, Gegenwart« verortet. John muss Mutter,
Frau Magda und Kind zurücklassen,
woraufhin Magda mit dem Wunsch
nach einem Visum das Konsulat eines
ausländischen Staates aufsucht.
Doch wird sie immer abgewiesen und
vertröstet. Menotti zeigt eindrucksvoll
den Kampf des Individuums gegen eine unmenschliche Bürokratie und ein
übermächtiges System. 1950 wurde er
für diese Darstellung mit dem Pulitzer-Preis in der Kategorie Musik ausgezeichnet. »Die Entscheidung, die
Oper ›Der Konsul‹ in den Spielplan
aufzunehmen, war geprägt von dem
Wunsch nach einem aktuellen Thema
einerseits und dem nach hervorragender Oper andererseits“, erzählt Generalmusikdirektor Andrea Sanguineti.
»Nach Recherchen und Tipps befreundeter Kollegen anderer Theater ent-
»Nur wenige Wagner-Werke sind für
ein Theater von der Größe des Görlitzer Hauses überhaupt geeignet –
›Tannhäuser‹ gehört dazu«, freut sich
Generalintendant Klaus Arauner. »Au-
12 | GerHarT
ßerdem ist Wagner in Görlitz immer
ein Highlight«, ergänzt GMD Andrea
Sanguineti. »Ein solch großes Stück
habe ich mir für eine meiner letzten
Produktionen in Görlitz gewünscht.«
Wagners Oper ist nicht nur reich an
populären Nummern wie der Ouvertüre, dem Einzug der Gäste auf der
Wartburg, dem Pilgerchor und Wolframs Lied an den Abendstern – sie ist
auch ein packendes Drama um einen
nonkonformistischen Künstler, der
die Gesellschaft herausfordert und
letztlich an ihr zerbricht: Der kompromisslose Ritter und Sänger Tannhäuser soll auf der Wartburg die ihn liebende Landgrafennichte Elisabeth als
Preis ersingen. Dieser jedoch legt sich
stattdessen mit den Moralvorstellungen der Versammelten an und so entbrennt ein Sängerkrieg, indessen Folge nur Elisabeths Einsatz das Leben
Tannhäusers retten kann.
Wenngleich die Uraufführung 1845
nicht von großem Erfolg gekrönt war,
setzte sich die Oper schnell beim Publikum durch. Bis heute erfreut sie
»Der Konsul«
ab 18. November 2017 in Görlitz
ab 3. März 2018 in Zittau
Foto: F. Tischbein
Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg
schieden wir uns für dieses Werk Menottis, der ja eher für andere Opern
bekannt ist, etwa für ›Das Telefon
oder die Liebe zu dritt‹. Den Zuschauer erwartet eine klassische Oper ohne
Kanten, mit runder Musik. Das ist Musik für jedermann, die an Strawinsky
und Strauss erinnert.«
Generalintendant Klaus Arauner erklärt: »Wir haben diese Produktion
bewusst in den Spielplan aufgenommen mit der Absicht, das Werk neu zu
interpretieren.« (fs)
Zeichnung der Szene »Im Venusberg« aus
»Tannhäuser«
sich nun ungebrochener Popularität
und wird am Görlitzer Gerhart-Hauptmann-Theater umgesetzt durch Regisseur François de Carpentries und Ausstatterin Karine Van Hercke, die bereits in der Spielzeit 2016/17 gemeinsam die große italienische Oper »Manon Lescaut« am Görlitzer Haus inszenierten. (fs)
»Tannhäuser
und der Sängerkrieg auf Wartburg«
ab 17. März 2018 in Görlitz
www.g-h-t.de
EINBL ICK – SPIELZEIT 2017/ 2018
2017
Wir haben für die Spielzeit 2017/18 einen großartigen Spielplan erarbeitet, der in einzigartigen Produktionen Themen aufgreift, die in die gesamte Gesellschaft – ja, bis ins Leben eines jeden Einzelnen
hineingreifen.
Für gewöhnlich scheuen wir uns davor, ein Motto
über eine neue Spielzeit zu schreiben – bei zwölf
Premieren jedoch braucht es schlichtweg einen roten Faden, um die Fülle an Inszenierungen zusammenzuhalten. In dieser Spielzeit steht daher über
allem das Thema »Mal anders gelacht – mal anders
gedacht«.
Wie Ihnen vielleicht bereits aufgefallen ist, bringen
wir in dieser Saison deutlich weniger Komödien zur
Aufführung. Wir wollen zurück zu ernsteren Themen, zu Inszenierungen, die Gänsehaut verursachen. Aber Sie werden erleben, dass wir Ihnen vor
allem Stücke vorstellen, die trotz ihrer Ernsthaftigkeit und ihrer Tragik voller Momente sind, in denen
man befreit auflachen kann – so zum Beispiel in
»Lulu« von Frank Wedekind. Auf diesem Weg hoffen
wir, Ihnen eine ausgewogene Mischung an Stücken
vorstellen zu können, bei der für jeden unserer Besucher genau das Richtige dabei ist.
Ganz besonders freue ich mich auf unsere J-O-ŚProduktion »Der Fleck«, die ab Oktober dieses Jahres als Uraufführung zu erleben ist, und auf die Tragödie »Am Schwarzen See«.
Mal anders gelacht –
mal anders gedacht
Heiterer, wenngleich nicht weniger tiefgründig, wird
die Stimmung in der Kriminalkomödie »Venedig im
Schnee«, die amüsant und bissig mit jenem Gutmenschentum abrechnet, das echte Hilfeleistung
mit dem eigenen Bedürfnis verwechselt, etwas Gutes getan zu haben.
Foto: Paweł Sosnowski
Die Spielzeit 2017/2018 im Schauspiel
Ich hoffe, Sie werden mir zustimmen, dass all die
Themen unseres neuen Spielplans für 2017/2918
sehr viel mit der Gesellschaft zu tun haben. Und ich
möchte Sie herzlich einladen, mit uns gemeinsam
in Görlitz und in Zittau zu denken, zu fühlen und natürlich zu lachen. (fs)
Ausgewählte Inszenierungen der neuen Spielzeit
Der satanarchäolügenialkohöllische
Wunschpunsch
In seinem Frühwerk »Die Mitschuldigen« erprobte
sich der spätere Dichterfürst Goethe als Theaterdichter und war in der Uraufführung 1777 im Weimarer Liebhabertheater sogar selbst in der Rolle des
Alcest zu erleben. Dieser ist die große Liebe der
Wirtstochter Sophie, die allerdings mit dem ungehobelten Söller verheiratet ist. Als sich eines
Abends Sophie, ihr raffgieriger Ehemann und der
neugierige Wirt – Sophies Vater – in Alcests Zimmer
verirren, entwickelt sich die luftig-leichte Komödie
zur Farce. Niemand weiß genau, was sich in jener
Nacht wirklich zugetragen hat.
»Die Mitschuldigen«
Komödie von Johann Wolfgang Goethe
ab 23. März 2018 in Zittau
ab 14. April 2018 in Görlitz
Bild: Johann H.W. Tischbein
»Willkommen –
bienvenue – welcome!«, diese Worte eröffnen »Cabaret« – eines der
berühmtesten Musicals aller Zeiten.
In den Nachtclubs
der Weimarer Republik ist am Vorabend ihres Untergangs nur wenig von der Bedrohung der sich ankündigenden nationalsozialistischen Herrschaft zu spüren. Man feiert, tanzt und
trinkt, um den düsteren Alltag zu vergessen. In dieser Stimmungslage lernt der junge amerikanische
Schriftsteller Cliff Bradshaw die sinnliche Nachtclubsängerin Sally Bowles kennen. Die Liebesgeschichte der beiden, die schnell gemeinsam in
Cliffs Pensionszimmer wohnen, wird schon bald
überlagert vom Schatten des Nationalsozialismus,
dem Ausländer und Künstler ein Dorn im Auge sind.
Schnell stellt sich für die beiden die Frage, ob es in
Berlin eine Zukunft für sie geben kann. »Cabaret«
wurde 1967 mit acht Tony Awards ausgezeichnet
und gewinnt vor dem Hintergrund wachsenden
Fremdenhasses zunehmend wieder an Aktualität.
»Cabaret«
Musical von Fred Ebb und John Kander
In Kooperation mit dem Divadlo F. X. Šaldy, Liberec
ab 9. Februar 2018 in Zittau
ee
Foto: Regina Kehn
www.g-h-t.de
Die Mitschuldigen
Foto: Be na a
Der Zauberer Beelzebub Irrwitzer und seine Tante,
die Geldhexe Tyrannja Vamperl geraten in den letzten Stunden des alten Jahres in Hektik: ihr Soll an
schlechten Taten ist nicht erfüllt. Nun müssen beide in der Zeit bis Neujahr so gut es geht Bösartigkeiten aller Art anhäufen. Dabei helfen soll ihnen
ein Wunschpunsch, der die Eigenschaft hat, jeden
Wunsch in sein Gegenteil umzuwandeln und so ideal geeignet ist, um reichlich Schaden zu stiften. Ein
todsicherer Plan, hätte nicht der Hohe Rat der Tiere
mit dem Kater Maurizio di Mauro und dem Raben
Jakob Krakel zwei Spione in den Haushalt des Magiers geschleust, die das böse Treiben mit Mut und
schlauen Ideen zu beenden versuchen.
»Der satanarchäolügenialkohöllische
Wunschpunsch«
Eine Zauberposse mit Musik in drei Akten
von Michael Ende
ab 25. November 2017 in Zittau
ab 6. Dezember 2017 in Görlitz
Cabaret
GerHarT | 13
EINBLICK – SPIELZEIT 2017/2018
SOMMER
Der Mensch im Fokus
Die neue Spielzeit im Tanz
Die weibliche Sicht der Dinge
Mami Kawabata, Noa Zuk (hier mit Ohad Sishof) und Adi Salant (v.l.n.r.) geben mit »Venus« ihr gemeinsames Choreografie-Debüt auf der Bühne des Görlitzer Theaters.
Adi Salant, neben Ohad Naharin die künstlerische
Co-Leiterin der international gefeierten BATSHEVA
Dance Company: Noa Zuk, eine der originellsten
und faszinierendsten Choreografinnen Israels und
nicht zuletzt Mami Kawabata von der Tanzcompany
des Gerhart-Hauptmann-Theaters – drei Choreografinnen, die sich in »Venus« der Herausforderung
stellen, die Themen des Abends aus rein weiblicher
Perspektive zu betrachten. Zwei von ihnen verrieten
uns, worin für Sie der Reiz am Choreografieren besteht und was sie von ihrem ersten gemeinsamen
Tanzabend erwarten.
Mami Kawabata
Choreografieren bedeutet für mich allgemein, das
visualisieren zu können, was man mit Worten nicht
beschreiben oder nicht wirklich sehen kann. Zum
Beispiel die Energien von Menschen, deren Aura
oder Geist – manche sprechen von »Spirit« –
schlichtweg was Menschen fühlen. Das Aufeinandertreffen von Bewegung und Musik beim Choreografieren erlebe ich so faszinierend wie eine chemische Reaktion. In »Venus« möchte ich mich mit der
»Atmosphäre in Görlitz« auseinandersetzen. Seit
fünf Jahren lebe ich hier als Ausländerin und interessiere mich für den Traditionalismus der Stadt.
Ich möchte aber nicht die Traditionen von Görlitz
zeigen, denn dafür bin ich zu sehr Außenseiterin,
sondern in meinem Stück den Geist von Menschen
visualisieren, welche traditionalistisch denken.
Adi Salant
Ich mag die Idee, dass ich sehr intensiv mit einer
Gruppe von Menschen an einer »Geschichte« arbeiten werde, über die ich nicht die volle Kontrolle haben werde, wie sie sich selbst entdeckt und entwickelt, während sie entsteht. Natürlich komme ich
zu dieser Zusammenarbeit mit klaren Ideen und
Zielen im Kopf, aber viele Faktoren der Geschichte
verbleiben erst einmal mysteriös. Die Energien eines Probentages, die beim Aufeinandertreffen meiner Ideen mit den Bewegungen der verschiedenen
Körper entstehen, werden dem Entstehungsprozess
Wendungen geben, ein Eigenleben, dem ich offen
gegenüberstehe. Es ist wie Aufwachen am Morgen,
man kennt seine Pläne für den Tag, die Orte, an denen man bald sein wird, aber erst während des Tages wird der tatsächliche Ablauf »entdeckt«. Ich
hoffe, dass der Zuschauer mein Stück nicht nur mit
den Augen sehen wird, sondern sich auch etwas in
seinem Herzen bewegt, dass er eine Verbindung zu
den Energien findet, die von der Bühne projiziert
werden.
(Interviews: Marko E. Weigert)
»Venus«
Tanzabend
ab 19. Mai 2018 im Theater Görlitz
Die Illusion von Ordnung
»Typisch...« – so überschreiben die
beiden Leiter der Görlitzer Tanzcompany den Tanzabend, den sie ab Januar nächsten Jahres in Görlitz zeigen.
Wie viel langweiliger wäre das Leben
ohne Vorurteile? Zum Beispiel zu behaupten: »Das ist wieder typisch Berliner«, kann befriedigen: Mit einem
kurzen Satz schafft man es, andere zu
verurteilen, sich dabei überlegen zu
fühlen und die Menschen in leicht
verständliche Schubladen zu stecken.
So zu denken und zu handeln ordnet
die komplizierte Welt um uns herum
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und bricht das Chaos auf ein verständliches Maß herunter.
Doch in diesem Vorgehen lauern auch
Gefahren: »Das ist typisch Russe«,
»typisch Muslim«, »typisch Jude«,
»typisch schwul« klingt schon weniger harmlos. Und überhaupt: Verkennen wir nicht die Situation völlig,
wenn wir meinen, wir würden der Vielzahl an Individuen und unterschiedlichen Persönlichkeiten gerecht, wenn
wir sie typisieren? Entstehen daraus
nicht zum Teil fatale Irrtümer, wenn
wir nach den Bildern in unserem Kopf
handeln, ohne den Menschen zu se-
Wiederaufnahmen
hen, der vor uns steht, und verbauen
wir uns damit nicht auch selbst die
Chance, überrascht zu werden?
Sollten wir daher nicht besser lernen,
auf diese Art von Befriedigung zu verzichten? – All diesen Fragen wollen
Dan Pelleg und Marko E. Weigert in ihrem neuen Tanzabend nachzugehen,
der am 27. Januar Premiere im Görlitzer Theater feiert. (fs)
»Typisch...«
Tanzstück von Dan Pelleg
und Marko E. Weigert
ab 27. Januar 2018 im Theater Görlitz
Mit »iHome« kommt ein für die
beiden Leiter des Görlitzer Tanztheaters und die gesamte Company bedeutsames Tanzstück endlich auch nach Zittau. Bereits in
der vierten Spielzeit ist »AQUA«
zu sehen, das sich noch immer
großer Beliebtheit erfreut und in
dieser Spielzeit sogar in Israel gezeigt werden soll. Familien können auch 2017/18 die beliebte
tänzerische Bearbeitung von
Hans Christian Andersens »Die
kleine Meerjungfrau« sehen.
www.g-h-t.de
EINBLICK – SPIEL ZEIT 2017/ 2018
2017
Interessant und absolut ungewöhnlich
Die neue Spielzeit der Neuen Lausitzer Philharmonie
www.g-h-t.de
Foto: PR
Foto: PR
Foto: PR
Die neue Spielzeit der Neuen Lausitzer Philharmonie verspricht Abwechslung!
Beim 1. Philharmonischen Konzert wird der im Februar begonnene BeethovenZyklus mit Beethovens fünftem und letzten Klavierkonzert abgeschlossen. Als
Solist ist wieder Gil Garburg am Flügel zu erleben, der bereits im »BeethovenZyklus I« als Solist zu Gast war. Die Neue Lausitzer Philharmonie spielt unter
der musikalischen Leitung von Ewa Strusińska. Das 2. Philharmonische Konzert steht ganz unter dem Motto »Requiem« und beinhaltet »mit ›Ein deutsches
Requiem‹ von Johannes Brahms ein echtes Mammutprojekt«, so Generalmusikdirektor Andrea Sanguineti. In diesem Konzert wird die erfolgreiche Zusammenarbeit des Opernchores des Görlitzer Theaters mit Kantoreien und Kantoren der Region weiter fortgeführt. Im »Lutherjahr« wird der Abend ergänzt
durch Felix Mendelssohn Bartholdys »Reformations-Sinfonie«. Die Neue Lausitzer Philharmonie wird geleitet von Jan Michael Horstmann.
Das Neujahrskonzert wird sehr künstlerisch: Eröffnet wird es mit der Orchesterrhapsodie op. 11 von Alfredo Casella, es folgen Verdi und Richard Strauss. Gast
der NLP unter der Leitung von GMD Sanguineti wird der junge rumänische Tenor Alin Stoica sein. Im 4. Philharmonischen Konzert »Grünen und Blühen«
steht neben zwei großen Werken von Antonín Dvořák die Uraufführung des Klarinettenkonzertes von Frank Zabel im Mittelpunkt: Die junge, bereits mit vielen
Preisen geehrte Klarinettistin Bettina Aust wird dieses Werk am GHT aus der
Taufe heben. Die NLP wird von Matteo Beltrami geleitet, der auch regelmäßig
am Pult der Semperoper steht. »Das 5. Philharmonische Konzert habe ich Anna
Karenina und der großen russischen Seele gewidmet«, erklärt Sanguineti. Die
Zuhörer erwartet viel romantische Musik der Verfilmung und eine Suite aus
dem entsprechenden Ballett. Der Generalmusikdirektor verspricht: »Wir werden dank Schlagwerk und Orchester den Zug hören, der auf Anna Karenina zurollt und schließlich auch den Moment, in dem sie stirbt.«
»Meeresluft«, herbeimusiziert durch Harfenklänge, verspricht Sanguineti für
das 6. Philharmonische Konzert. Natürlich dürfen da nicht die beiden großen
englischen Komponisten Benjamin Britten mit »Four Sea Interludes« aus der
Oper »Peter Grimes« und Edward Elgar mit seinen »Sea Pictures« fehlen. Aber
auch Italien und Frankreich sind vom Meer umspült, so dass auch deren Komponisten zu hören sein werden: Luca Lombardis zeitgenössisches Porträt des
Meeres und Jacques Ibert.
Im 7. Philharmonischen Konzert schließlich gibt Andrea Sanguineti seinen Abschied als Generalmusikdirektor: »Dafür hätte ich mir kein besseres Stück
wünschen können, als die fünfte Mahler-Sinfonie. In den letzten fünf Jahren
stand dieser Komponist noch nie auf dem Spielplan und ich freue mich schon
jetzt auf diese große Herausforderung und das groß besetzte Orchester.«
Einen weiteren Schwerpunkt legte Sanguineti auf den weiteren Ausbau der Unterhaltungskonzerte in Zittau. Auf eines, das auch in Görlitz und Bautzen zu sehen sein wird, freut der GMD sich besonders: »Unter dem Motto ›Die Neue Lausitzer Philharmonie trifft Deep Purple‹ erklingt das Konzert für Orchester und
Band von Jon Lord – ich verspreche schon jetzt interessante, aber absolut ungewöhnliche Klänge!« (fs)
Auch in diesem Jahr begrüßt die Neue Lausitzer
Philharmonie wieder zahlreiche Solisten als Gäste.
So wie diese drei: Der Tenor Alin Stoica ist im Neujahrskonzert zu erleben,
Bettina Aust wird die Klarinette in der Uraufführung
von Frank Zabels Konzert
für Klarinette und Orchester spielen und Johanna
Brault wird im 6. Philharmonischen Konzert mit ihrer Stimme das Meer in
den Konzertsaal holen.
Kulinarischer und kultureller Genuss
verbinden sich in einem einzigar gen Ambiente
zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Genießen Sie bei uns klassische Konzerte,
Theatervorstellungen & Lesungen
sowie eine ausgezeichnete mediterrane Küche.
VERANSTALTUNGSPROGRAMM
CONCERTI APERITIVO | Start 19.30 Uhr
Kammerkonzerte der Neuen Lausitzer Philharmonie
08.07.2017 Passion des Cuivres | 15.00 Uhr
09.09.2017 Die Hosen der Jungfrau von Orleans
KONZERT | Start 19.00 Uhr
14.07.2017 „ZeitZone“ Farfarello | 20.00 Uhr
28.07.2017 Jacob Böhme und die Musik
LESUNG | Start 20.00 Uhr
08.09.2017 Emo onen lesen lernen
Weitere Termine & Informa onen finden Sie
auf unserer Homepage.
GerHarT | 15
AUSB LICK
SOMMER 2017
Vorhang auf zur neuen Spielzeit!
Die Gala zum Spielzeitbeginn hat inzwischen Tradition und ist auch ein kleines Dankeschön an treue Zuschauer.
Der Beginn einer neuen Spielzeit ist stets von
Spannung geprägt: Wie werden die neuen Inszenierungen interpretiert, ausgestattet und besetzt? Welches sind die neuen Gesichter am Theater und wodurch zeichnen sie sich aus? Eine erste vorsichtige
Antwort auf all diese Fragen gibt die festliche Gala,
die den Beginn einer jeden neuen Spielzeit einläutet.
In Görlitz wird bei dieser Gelegenheit am Sonntag,
10. September ein kurzer Ausschnitt aus jeder Musiktheaterproduktion gezeigt. Das Zittauer Schauspielensemble, das sich zu dieser Zeit noch in den
wohlverdienten Theaterferien befindet, stellt die
Neuproduktionen der kommenden Spielzeit mit
kurzen Videoclips vor und sendet der eigenen Rückkehr auf diese Art spannende Grüße voraus.
Doch nicht nur der Vorhang wird an diesem Tag ge-
lüftet. Ab 11:00 Uhr öffnet das Görlitzer Haus zudem seine Türen zum Tag der offenen Tür. Auch in
diesem Jahr wird es wieder ein buntes Programm
aus künstlerischen Beiträgen und Führungen hinter
den Kulissen geben. Die Gewerke stellen sich mit
bunten Mitmach-Aktionen vor und bei einer Versteigerung kann allerhand Seltenes und Kurioses aus
den Tiefen des Theaterfundus ergattert werden. Am
Samstag, 23. September schließlich ruft auch das
Piazolla Stagioni
Am 3. September startet das GerhartHauptmann-Theater Görlitz mit dem
1. Jungen Konzert ins neue Theaterjahr. Im Zittauer Theater sind Hexe,
Drachenfalter und Herr Rosner am 17.
September wieder zu Gast.
Die Junge Konzertreihe steht vor ihrer
siebten Saison. Hoffentlich wird es
kein »verflixtes siebtes Jahr«, denken
sich Hexe Hillary und ihre Mitstreiter.
Obwohl sie energisch abstreiten würden, in diesen Fragen auch nur im Ansatz abergläubisch zu sein, können
sie eine gewisse Nervosität nicht verbergen. Es kommt deshalb darauf an,
schon das Auftakt-Konzert einen vollen Erfolg werden zu lassen.
Mit der Neuen Lausitzer Philharmonie
im Rücken und Ulrich Kern am Pult,
Zittauer Haus zur Gala ruft und verleiht in diesem
Rahmen den Gerhart-Hauptmann-Theater-ZittauPreis.
Eintritt wird beim Tag der offenen Tür keiner erhoben. Karten für die Gala gibt es für fünf Euro. Abonnenten besuchen beide Veranstaltungen kostenfrei. Auf diese Art möchten wir mit Ihnen gemeinsam den Spielzeitbeginn gebührend begrüßen und
die Vorfreude auf alles Kommende steigern. (fs)
TERMINE:
Tag der offenen Tür
So., 10.09., ab 11:00 Uhr – THEATER GÖRLITZ
Vorstellung läuft! – Gala zur Spielzeiteröffnung
So., 10.09., 19:00 Uhr – THEATER GÖRLITZ
Vorhang auf! – Gala zur Spielzeiteröffnung
Sa., 23.09., 19:30 Uhr – THEATER ZITTAU
Wer die Wahl hat...
sind die Voraussetzungen dafür zweifellos nicht einmal schlecht. Das musikalische Programm sagt ihnen nicht
viel, was normalerweise vollkommen
unproblematisch ist. Doch da gibt’s
dann doch noch etwas, das sie ungewollt in Unruhe versetzt.
Von zweimal vier Jahreszeiten ist die
Rede bzw. soll zu hören sein. Und, als
wäre das noch nicht genug, gibt ihnen der Untertitel mit seiner seltsamen Botschaft Rätsel auf: »Nun mach
mal halblang, Kalender!« Offenbar
muss man wieder auf alles gefasst
sein, auch auf das Beste...! (sr)
»Piazolla Stagioni«
– 1. Junges Konzert
So., 03.09., 10:00 Uhr – GÖRLITZ
So., 17.09., 15:00 Uhr – ZITTAU
Die Vergabe von Ehrungen für außerordentliche Leistungen ist am Gerhart-Hauptmann-Theater fester Bestandteil jedes Spielzeitbeginns.
In Görlitz wird zur Premierenfeier der
ersten Premiere einer neuen Spielzeit
vom Görlitzer Theater- und Musikverein die Ehrennadel an die beliebtesten Ensemblemitglieder und Inszenierungen vergeben. Seit 2002 wird das
Schmuckstück in Form der Theatersilhouette verliehen, das sich die Preisträger fortan gut sichtbar ans Revers
heften können. Abgestimmt werden
kann dafür bis zum Ende jeder Spielzeit direkt im Theater. Hier sind in den
Foyers drei »Oscarboxen« aufgestellt.
Ein wenig jünger, aber nicht weniger
bedeutsam, ist der Gerhart-Hauptmann-Theater-Zittau-Preis, den das
Zittauer Haus in der kommenden
Spielzeit zum vierten Mal vergibt.
Hierfür fertigt alljährlich eine andere
Werkstätte eine ganz individuelle Trophäe. Der Verein Freunde des Zittauer
Theaters e. V. unterstützt die Preisverleihung finanziell. In wessen Sammlung diese einen Ehrenplatz bekommt, darüber kann das Publikum
während der Sommermonate entscheiden. Hierfür werden Abstimmungsboxen im Zittauer Stadtraum
verteilt. Auch online ist die Abstimmung unter www.g-h-t.de möglich.
Unter allen Einsendungen wird ein
Abo für die neue Spielzeit verlost.
Nun sind Sie gefragt! Sorgen Sie dafür, dass Ihr beeindruckendstes Theatererlebnis der vergangenen Spielzeit
entsprechend gewürdigt wird! (fs)
ENDLICH WIEDER
Sonnenbrillenzeit!
Augenoptik Thomas Wünsche
Jakobstr. 4a | 02826 Görlitz
Tel.: 03581 / 40 30 11
16 | GerHarT
www.g-h-t.de
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