Universität Hamburg Wintersemester 2006/2007 Lernbereich Musik IIB Dozent: Hans Jünger Referentinnen: Christina Hein (MN 5660444 ), Lena Unshelm (MN 5673112) Entwurf zweier Unterrichtsepisoden zum Thema „Gewitter“ 1. Bedingungsanalyse 1.1 Lernvoraussetzungen Das vorliegende Material ist für den Einsatz in einer ersten Grundschulklasse bestimmt und eignet sich auch als „Aufhänger“ für den ersten Kontakt und Umgang mit Musikinstrumenten. Da die meisten Kinder dieser Altersklasse wahrscheinlich nur selten mit klassischer Musik in Berührung gekommen sind, stellt es eine besondere Herausforderung dar, sich auf diese, für die Kinder fremde, Art von Musik einzulassen. 1.2 Fachliche Vorgaben Unterschiedliche Komponisten haben sich immer wieder mit dem Thema „Gewitter“ beschäftigt. Auch für den Unterricht ergeben sich hier verschiedenste Möglichkeiten: So können die Kinder analysieren, wie das Hörbeispiel klingt, was macht es zu „Gewittermusik“? Zuerst wird ein aufgenommenes Gewitter aus der Natur vorgespielt. Anschließend daran, soll untersucht werden, woraus ein Gewitter typischer Weise besteht1 und nach dem Vorspielen des Stückes „Temporale“ soll untersucht werden, wie die Elemente des Gewitters vom Komponisten realisiert worden sind. Darüber hinaus ist es möglich mit graphischen Notationen (vgl. Arbeitsblatt) eine Gewittermusik selbst zu schreiben. Diese kann dann auch mit entsprechenden Bewegungsmustern begleitet und auch mit entsprechenden Instrumenten selbst gespielt werden. 2. Didaktische Strukturierung 2.1 Lehrziele Zunächst sollen die SchülerInnen lernen zu verallgemeinern (Woraus besteht ein Gewitter?). Im Anschluss sollen die Kinder eine Art der graphischen Notation kennen lernen und selbst erfahren, dass alle Beteiligten, wenn ihnen die gleiche Notation vorliegt, das Gleiche tun, bzw. spielen können. Darüber hinaus sollen die Schüler den Klang verschiedener Instrumente kennen lernen und auch erste Erfahrungen im Umgang mit ihnen machen. 2.2 Inhalts- und Methodenentscheidungen. Zunächst sollen die Schüler die beiden Hörbeispiele anhören und dann über ihre Gedanken dazu ins Gespräch kommen. Ist die Lerngruppe bei diesem Ergebnis angelangt, stellen wir ihnen die graphische Notation vom Arbeitsblatt vor und leiten eine Gruppenarbeitsphase ein, in der jede Gruppe eine Gewittermusik mit Hilfe der graphischen Notation selbst schreiben 1 An dieser Stelle ergibt sich auch die Möglichkeit für fächerübergreifenden Unterricht. So kann das Naturphänomen „Gewitter“ im Sachunterricht genauer untersucht wird. 1 soll und diese, wenn noch Zeit ist, auch mit Bewegungen begleiten kann2. Die Notationen werden im Anschluss an die Tafel geschrieben. Anschließend daran erhält jede dieser Gruppen eine „Instrumentengruppe“ (z.B. die Instrumentengruppe „Regen“) und soll bestimmen, nach welchem Gewitterelement sie klingen. Abschließend spielen alle Schüler gemeinsam die von ihren Mitschülern geschriebenen Gewitterstücke. 3. Geplanter Verlauf der Stunde 3.1 Lehreraktivität Abspielen des 1. Hörbeispiels Gesprächsleitung über die Gedanken der Schüler Abspielen des 2. Hörbeispiels Gesprächsleitung über die Gedanken der Schüler Einführung der Notation Mitverfolgung der graphischen Notation mit einem Zeigestock, während die Kinder das Stück wiederholt hören Einteilung der Schüler in Gruppen Schüler bei Gruppenarbeit beobachten, Hilfestellungen bei möglichen Bewegungen 3.2 Medieneinsatz CD „Musikunterricht GrundschuleLehrerband“ (Beispiel 5) Tafel zur Sammlung der Äußerungen/ Anhängen der Karten CD „Temporale“ (Gewittermusik) aus der Oper „der Barbier von Sevilla“ Tafel zur Sammlung der Äußerungen 3.3 Schüleraktivität 3.4 Sozialform in beliebiger Position frontal möglichst mit geschlossenen Augen zuhören Gedanken mitteilen frontal Arbeitsblatt u. evtl. Hörbeispiel zur Verdeutlichung Tafel und Hörbeispiel zuhören kleine Zettel in einem Beutel in die Gruppen gehen frontal Arbeitsblatt schreiben selbst Gewittermusik, und denken sich wenn noch Zeit ist Bewegungen dazu aus in beliebiger Position frontal möglichst mit geschlossenen Augen zuhören Gedanken mitteilen frontal frontal zuhören und mitlesen frontal der graphischen Notation Gruppenarbeit 2 Die Möglichkeit die eigen Musik auch noch mit Bewegungen zu begleiten, stellt eine Differenzierungsmöglichkeit dar. 2 schreibt Notationen der Schülerstücke an die Tafel, oder ruft Schüler auf, um dies selbst zu tun3 Verteilen der Instrumente Tafel evtl. Notationen anschreiben frontal versch. Instrumente, deren Klang in ein Gewitter passt Gruppenarbeit Anleitung des Spielens der Gewitterstücke (besonders: Einsatz zeigen) s.o. ausprobieren der Instrumente, was stellen diese Instrumente dar? Gewittermusik spielen interaktiv 4. Literatur Fischer, Wilfried/ Hansen, Erich/ Jacobsen, Jens/ Schulz, Martin: Musikunterricht Grundschule Schülerband I. Mainz: Schott 1991. Fischer, Wilfried/ Hansen, Erich/ Jacobsen, Jens/ Schulz, Martin: Musikunterricht Grundschule Lehrerband. Mainz: Schott 1991. 3 Ob die Schüler ihre Notationen selbst notieren, oder ob die Lehrkraft dies tut, hängt im Wesentlichen von der verbleibenden Zeit ab. 3