fragmente einer sprache Saisoneröffnung der Resonanzen Dienstag 29. September 2015 »Ich kann nur verführen, wenn ich schon verführt bin, und niemand kann mich verführen, ohne selbst schon verführt zu sein.« gr or w ß u t Liebe Freunde des Ensemble Resonanz, herzlich willkommen zu unserem Eröffnungs-Abend der 14. Resonanzen-Saison! Wir freuen uns in dieser Saison auf sechs besondere Abende mit Ihnen in der Laeiszhalle. Inspiriert von Roland Barthes' »Fragmenten einer Sprache« wollen wir mit unseren Programmen sechs musikalische Kommunikationsräume öffnen und untersuchen wie Musik zu uns spricht, im Zeichen der Verführung, der Wehmut, der Triebe, der Anbetung, der Utopie oder der Ewigkeit. In diese Räume wollen wir Sie in bester Begleitung locken und freuen uns neben Kit Armstrong über großartige Solisten wie Jean-Guihen Queyras, Bombay Jayashri, Kalle Kalima, Riccardo Minasi und Jeroen Berwaerts. Jean Baudrillard Der Höhepunkt des heutigen Abends ist Frédéric Chopins 1. Klavierkonzert e-Moll in einer Bearbeitung für Klavier und Streichorchester. In der ersten Konzerthälfte laden die Musiker zur großen Salon-Kammermusik auf der großen Laeizhallen-Bühne, mit Dmitri Schostakowitschs »5 Stücke für 2 Violinen und Klavier« und Mauricio Kagels »Osten« und »Nordosten« aus den Stücken der Windrose. Auch der Walzerkönig Johann Strauß darf in dieser Runde natürlich nicht fehlen – seine Walzer erklingen in den berühmten Bearbeitungen von Arnold Schönberg und Alban Berg für ihren damaligen »Verein für musikalische Privataufführungen«. Und im Anschluss an das Konzert hoffen wir, Sie zu unserer After Show Party und inoffiziellen Saisoneröffnungsfeier in den resonanzraum in der Feldstraße 66 entführen zu dürfen! Ich wünsche Ihnen einen resonanzreichen Abend! Herzlich, Ihr Tobias Rempe 2 3 z kon e am r g o r tp r m e a nk Johann Strauß (1825-1899) / Alban Berg (1885-1935) »Wein, Weib und Gesang« für kleines Ensemble op. 333 ra bo e g n te »Wir werfen Anker in die Musikgeschichte und ins Leben« - mit diesem Credo hat das Ensemble Resonanz fünf Angebote rund um jedes Resonanzen-Konzert entwickelt, die alle Interessierten in neue Erfahrungs- und Erlebnisräume laden. Hierfür gehen die Musiker an neue Orte und öffnen die Türen ihres resonanzraums für Einblicke hinter die Kulissen. Mauricio Kagel (1931-2008) »Osten« (1988/89) aus »Die Stücke der Windrose für Salonorchester« Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) Aus: 5 Stücke für 2 Violinen und Klavier IV. Walzer · V. Polka Mauricio Kagel »Nordosten« (1991) aus »Die Stücke der Windrose für Salonorchester« Johann Strauß / Arnold Schönberg (1874-1951) »Rosen aus dem Süden« für kleines Ensemble op. 388 Intro Dienstag 22.09.2015, 18 Uhr resonanzraum St. Pauli Pause Frédéric Chopin (1810-1849) Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11 I. Allegro maestoso · II. Romance – Larghetto · III. Rondo – Vivace Ein Salon-Gespräch im resonanzraum mit Kit Armstrong und den Programmmachern des Ensemble Resonanz über musikalische Bezüge und weitere Anekdoten aus dem dramaturgischen Nähkästchen. Der Eintritt ist frei. Bearbeitung für Klavier und Streichorchester von Richard Hofmann Kit Armstrong, Klavier und Leitung Ensemble Resonanz mu Werkstatt Sonntag 27.09.2015, 16 Uhr resonanzraum St. Pauli r sike Violine Barbara Bultmann (Konzertmeisterin), Corinna Guthmann, Tom Glöckner, DavidMaria Gramse, Christine Krapp, Benjamin Spillner, Swantje Tessmann, Dorothea Knell, Christiane Plath, Anne Schinz, Kathrin Spillner Viola Tim-Erik Winzer, David Schlage, Maresi Stumpf, Hannah Klein Violoncello Saerom Park, Saskia Ogilvie, Jörn Kellermann, Hannah Weber In der Werkstatt öffnet das Ensemble die Türen des resonanzraums für eine ungeschminkte Probe und einen Blick hinter die Kulissen der intensiven Entstehung eines Konzertes. Der Eintritt ist frei. Kontrabass Benedict Ziervogel, Akiko Hirayama Klarinette Richard Haynes Offbeat »der verführung« Freitag 18.09.2015, 20:30 Uhr, Golem, Große Elbstraße 14 Harmonium Clemens Flick Schlagzeug Tobias Hertlein Lesung, Konzert, Gespräch, Reflexionen, Golem-Engtanzparty. Eintritt 8 Euro an der Abendkasse. 4 5 HörStunde Montag 28.09.2015, 18 Uhr resonanzraum St. Pauli Eine Konzerteinführung mit ganzem Ensemble: Am Vorabend des Konzertes in der Laeiszhalle erläutern Musiker und Solisten in der HörStunde einzelne Passagen des Programms, erzählen aus der Probenarbeit und stellen musikgeschichtliche Bezüge her. Ein kleines, moderiertes Vorkonzert. Der Eintritt ist frei. Ausflug Mit dem Anker Ausflug möchte das Ensemble die Musik jedes Resonanzen-Konzertes an neue Orte bringen, zu Menschen, die sonst nicht die Möglichkeit haben, ins Konzert zu kommen. In der Saison 15/16 richtet sich der Ausflug an jugendliche Geflüchtete, in Kooperation mit Hajusom. Begleitend zu diesen Angeboten finden Sie auf ensembleresonanz.com auch einen Blog (ResoLab) mit Anekdoten, Links und Videos zum Thema. p zum r am og r Johann Strauß (1825-1899) / Alban Berg (1885-1935) Wein, Weib und Gesang m Johann Strauß / Arnold Schönberg (1874-1951) Rosen aus dem Süden Der französische Philosoph Jean Baudrillard hat in seinen letzten Lebensjahren viel über das Thema der Verführung nachgedacht. Und kam zu dem Schluss: »Ich kann nur verführen, wenn ich schon verführt bin, und niemand kann mich verführen, ohne selbst schon verführt zu sein.« Als Arnold Schönberg und seine Meisterschüler Alban Berg und Anton Webern die Bearbeitungen von Stücken des Wiener Walzerkönigs Johann Strauß aufs Programm ihres Wiener Vereins für musikalische Privataufführungen setzten, hatten sie Verführung fest im Sinn. Die eigentliche Bestimmung des Vereins, den Schönberg 1918 mit Schülern und Musikliebhabern begründet hatte, war es, zeitgenössischer Musik zu einem angemessenen Aufführungsrahmen zu verhelfen – und neuen Ideen auch dadurch, dass sie von ihrem »orchestralen Prunk« entkleidet und in eigens angefertigten Kammerarrangements gespielt wurden, besser verständlich zu machen. Programmatisch vorgesehen war »alles, was Namen, oder Physiognomie, oder Charakter hat«, so Schönberg. Und auch wenn die Musik der Walzerdynastie Strauß gewiss nicht mehr durchgesetzt werden musste, so kann man doch vieles über deren Musik sagen, doch nicht, dass sie ohne Charakter sei ... An jenem »Außerordentlichen Abend«, zu dem der Wiener Privataufführungsverein in den Festsaal der Schwarzwaldschulen einlud, ging es den Künstlern nicht zuletzt um den Fortbestand ihres Vereins: Durch die Versteigerung ihrer Bearbeitungen hofften die Künstler »Fundraising« betreiben zu können, wie man neudeutsch sagen würde. Mit einigem Erfolg, wie Berg brieflich an den befreundeten Komponisten und »Privatvereinsmitglied« Erwin Stein schrieb. »Die Lizitation (Versteigerung) brachte: für meinen Walzer, als erster ausgerufen mit 500,–Kronen – 5.000.- Kronen; für Schönbergs ‚Lagunenwalzer’ 14.000.- Kronen; Webers ‚Schatzwalzer’ wurde bis 7.000.- Kronen lizitiert. Schönberg, der immer mitlizitierte, um es hinauszutreiben, bot 9.000.- Kronen - und blieb damit hängen, ganz gegen seine Absicht; schließlich Schönbergs ‚Rosen aus dem Süden’ 17.000 Kronen.« Offenkundig waren sie erfolgreiche Verführer, und – gemäß der Hypothese Baudrillards – selbst bereits Verführte. Der Hang, die Zuneigung zum Dreivierteltakt ist zumindest im Schaffen von Arnold Schönberg von Beginn an nachweisbar. 1874 in Wien geboren, gehörte Strauß zum »musikalischen Umfeld« und zu Schönbergs frühesten Kompositionen zählten unter anderem ein »Allianzwalzer« und eine »Sonnenscheinpolka« für zwei Geigen. Bei Berg lag der Fall ein wenig anders – zwar klingt auch Alban Berg (links) und Arnold Schönberg in Wien Johann Strauß Dicke Teppiche. Weiche Polster. Seidentapeten. Kaum ist es im Bunker auf St. Pauli heimisch geworden, zieht es das Ensemble Resonanz schon wieder zu neuen Ufern. Chopins 1. Klavierkonzert lädt zum romantischen Stelldichein im Widerschein perlender Virtuosität. Im Dreivierteltakt schmeicheln die Melodien des Walzerkönigs Johann Strauß zärtlich dem Trommelfell, selbst Berufsironiker Schostakowitsch gibt sich in seinen Tanzstücken anschmiegsam. Mauricio Kagel verstellt dem Ensemble unterwegs den Kompass und schickt das Salonorchester von der mexikanischen Westküste in die melancholische Beschwingtheit des brasilianischen Nordeste und anschließend auf eine Zugfahrt zwischen Transkarpatien und dem Finnischen Meerbusen: »Eine Gruppe Musiker fährt mit, die so aussieht, als wäre sie soeben aus vergilbten Fotoalben entsprungen.« Ist Verführen aus der Mode gekommen? 7 6 7 in seinem Oeuvre das Kreisen des Dreivierteltakts immer wieder an, doch selten ohne den Gestus des dröhnenden ‚Immerzu, immerzu’ mit dem Wozzeck das Menetekel abzuwehren sucht. Aus den letzten Lebensmonaten von Alban Berg hat Theodor Adorno die Anekdote überliefert, dass Berg nach einer Bluttransfusion die Sorge äußerte, er könnte durch die Blutverdünnung zu einem Operettenkomponisten geworden sein ... Aber immerhin scheint so viel Wiener Blut in ihm pulsiert zu haben, dass er das Publikum mit seiner Bearbeitung von »Wein, Weib und Gesang« verführen konnte. Ausgerechnet Martin Luther wird diese »Hendiatris« – wie der Rhetoriker die Sprachfigur benennt, in der ein und dieselbe Sache mit drei Begriffen umschrieben wird – des Genusses zugeschrieben: »Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang / bleibt ein Narr sein Leben lang.« Dazu passt, dass Johann Strauß 1887 nicht nur die Österreichische Staatsbürgerschaft aufgab, sondern auch zum Protestantismus konvertierte, um seine dritte Frau ehelichen zu können. (Was ihm im katholischen Österreich nicht gestattet war.) »Wein, Weib und Gesang« war nicht nur der Titel des Werks, die Worte erklangen bei der Uraufführung auch gesungen, denn Strauß komponierte den Walzer ursprünglich für den Faschingsabend des Wiener Männergesangsvereins 1869, der damit an den großen Erfolg des 1867 dort uraufgeführten Chor walzers »An der schönen blauen Donau« anknüpfen wollte. Strauß hatte sich an jenem Abend angeblich selbst, als Pilger verkleidet, ins Publikum gesetzt und segnete, so oft die Zuhörer die Aufführung durch lebhaften Beifall unterbrachen, das Publikum. Durch die von Adolf Müller arrangierte Operette »Wiener Blut« sind die Motive des Walzers »Wein, Weib und Gesang« gleich noch einmal der Unvergänglichkeit entgegen geführt worden. »Schönbergs Instrumentation überragte natürlich die meine weit. Ich hätte freilich nicht so viel gewagt«, schrieb der bescheidene Berg im erwähnten Brief an Erwin Stein. Schönberg, der wusste, dass das Leichte das Schwerste ist, hatte den sportlichen Anteil für die Interpreten hoch gehalten. Der Pianist Eduard Steuermann, der, wie Berg berichtet, »auf eine Bemerkung Schönbergs, daß sich jeder seine Stimme zu Hause anschauen müsse, lächelte, erhielt von Schönberg einen wahnwitzig schwer gesetzten Klavierpart, der freilich prachtvoll klang.« Die von Strauß arrangierte Rosenpracht ist eine Blütenlese aus der Operette »Das Spitzentuch der Königin«, in der besonders das »TrüffelCouplet« und die Romanze »Wo die wilde Rose erblüht« ihren Duft verströmen können. Seine Popularität verdankt dieser Walzer nicht allein dem Wiener Neujahrskonzert, auch Fans der Serie Star Trek und zahlreicher Filme sowie nicht zuletzt den Play Station 2-Gamern der Casting-Show-Adaption von Dancing with the Stars. In der Hinsicht hat es Bergs Walzer besser getroffen: »Wein, Weib und Gesang« wird von Johannes Brahms in seinem Streichquartett op. 51 durch Anklänge geadelt ... Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) 5 Stücke für 2 Violinen und Klavier – Walzer und Polka Salonorchester nach und nach aus den Cafés und von den Tanzböden vertrieben. Ab den 1980er Jahren haben zwar manche Nostalgiker die Salonmusik-Kultur wieder belebt – die wenigsten jedoch mit dem Anspruch, etwas Neues zu schaffen. Bis schließlich Mauricio Kagel das Salonorchester mit seinem großen Zyklus »Die Stücke der Windrose« zu Beginn der 1990er Jahre nicht nur rehabilitierte, sondern zum Medium einer aufregenden kulturanthropologischen Weltreise machte. Der erste Teil des achtteiligen Zyklus entstand auf Anregung des Salonorchester Cölln und im Auftrag des WDR für das Rheinische Musikfest 1989 – mehrere zeitgenössische Komponisten schrieben damals neue Werke für das Ensemble, das ganz traditionell mit einem Stehgeiger sowie zweiter Geige, Viola, Violoncello und Kontrabass aufwartete und Klarinette, Harmonium, Klavier und Schlagzeug zu seinem Instrumentarium zählte. Nachdem Kagel die Komposition »Osten« abgeschlossen hatte, ließ ihn die Besetzung nicht los und er erweiterte das knapp achtminütige Stück zu einem achtteiligen Zyklus von rund 100 Minuten Dauer. machens radikal in Frage stellte. Nie ging es ihm darum, die fremde Musik auszustellen, sondern vielmehr den europäischen Umgang damit. Schon durch seine eigene Biographie – Sohn russisch-jüdischer Eltern in einem spanischsprachigen Land, ausgewandert nach Deutschland – hatte er die Relativität jedes kulturellen Standpunktes erfahren. »Ich bin froh, in Argentinien geboren zu sein«, so Kagel in einem Interview mit Max Nyffeler. »Dadurch war ich nicht mit der Vorstellung der kulturellen Hegemonie konfrontiert, die in Europa dazu benutzt wurde, um fatale Unterdrückungen und Aggressionen zu rechtfertigen. Was das Konzept der kulturellen Identität betrifft: natürlich habe ich eine, meine Identität, jedoch würde ich es vorziehen von ‚brüchigen Identitäten’ zu sprechen. Die aggressive Identifikation mit einer einzigen Kultur hat oft zu Katastrophen geführt.« Das Aufwachsen in einer anderen Hemisphäre führt jedoch zunächst auch zu ganz praktischen Unterschieden in der Wahrnehmung. »Für mich ist der Süden immer noch gleichbedeutend mit Kälte«, gab Kagel anlässlich der WindrosenStücke zu Protokoll, »mit Patagonien, Feuerland und der Antarktis«. Der Norden andererseits ist für Kagel gleichbedeutend mit gnadenloser Sonne, Hitze und Wüstenei. Wie Johann Strauß war auch Dmitri Schostakowitsch ein Meister darin, gute Erfindungen nicht nur einmal zu »verwerten«. Um die Ausarbeitung kümmerte er sich meist nicht einmal selbst, sondern beauftragte Freunde wie den Komponisten Lev Atovmian, Klavierauszüge oder andere Arrangements von Film- und Bühnenmusiken, Ballettsuiten, aber auch von Sinfonien zu machen. Auch die Fünf Stücke für zwei Violinen und Klavier sind in dieser Richtung einzuordnen – doch es bedarf schon einiges detektivischen Spürsinns, um die Quellen zu eruieren, darunter die Filmmusik Die Bremse (1955) und die Bühnenmusik Die Menschliche Komödie (1934). Die zigeunerische Polka entstammt dem Ballett Der helle Bach (1935), wo sie den pittoresken Titel »Tanz des Milchmädchens und des Traktorfahrers« trägt – der Sprung vom Zweitakt-Motor zum galoppierenden ZweierTakt scheint dem TraktorFahrer trotz der neckischen Streng genommen hat Verzögerungen des Milchmädauch Kagel mit seinen chens keine Schwierigkeiten zu Salonorchesterstücken bereiten. Allein für den »Valse nichts Neues geschaffen, triste«, der das vierte der sondern hat eine aus der Stücke bildet, ist die Herkunft Zeit gefallene Besetzung nach wie vor unbestimmt. dazu benutzt, den UmZwar hat Atovmian das Thema gang mit dem Fremden mehrfach verwendet – doch und Exotischen in der wo Schostakowitsch es zum europäischen Kunst und ersten Mal verwendete, hat die in der Wahrnehmung des Forschung bislang noch nicht Schostakowitsch Ende der 20er Jahre Zuhörers auf die Probe zu herausgefunden. Aber so ist stellen. Kagels Zugang undas ja mit den Stücken mit verterscheidet sich fundamental von den »Weltreisen«, die führerischer Ohrwurmqualität: Sie sind irgendwie immer zahlreiche Künstler seit dem ausgehenden 19. Jahrhunschon da, als hätten sie gar nicht erst erfunden werden dert unternommen haben. Die indonesische Gamelanmüssen. Musik war für Claude Debussy ein Katalysator bei seinen eigenen harmonischen Neuerungen, Bartók fand in der »transsylvanischen Bauernmusik« einen Master-Code Mauricio Kagel (1931-2008) zur eigenen Modernität. Auch die Neutöner der zweiten Die Stücke der Windrose – Hälfte des 20. Jahrhunderts ließen sich wie beispielsweiOsten und Nordosten se John Cage, Giacinto Scelsi und Hans Zender auf ganz unterschiedliche Weise vom Buddhismus beeinflussen, Olivier Messiaen verband mühelos indische Rhythmen Nach der Schließung des Vereins für musikalische Primit gregorianischen Chorälen und Vogelgesang und Karlvataufführungen, die aufgrund der allgemein schlechten heinz Stockhausen träumte gar davon, eine »Weltmusik« wirtschaftlichen Situation trotz des großen Erfolgs der zu komponieren – und die des Universums gleich mit Strauß-Versteigerung nicht lange auf sich warten ließ, dazu. Gegen solche Allmachts- und Welteroberungsblieb das Salon-Orchester hauptsächlich in seinem fantasien wendete sich Kagel sicher auch, als er 1972 in angestammten Terrain, der Unterhaltung, beheimatet seiner Komposition Exotica für 6 singende Instrumenund wurde von Komponisten mit Kunstanspruch kaum talisten mit je mindestens 10 außereuropäischen Instmehr beachtet. Alle anderen benötigten es bald ebenrumenten die Überlegenheit des abendländischen Musikfalls nicht mehr, seit Tonband und Grammophon das worden ist. Das »Schluchzen« – die »krekhts« – und die charakteristischen Triller – »dreydlekh« – sind ebenso unverkennbare Merkmale dieser Musik wie ihre an die liturgische Musik angelehnten Modi, die sich in Verbindung mit unterschiedlichen Tanzrhythmen immer wieder zu einer »Feier des Lebens« verbinden. Heiterkeit und Trauer verbinden sich im Klezmer, Gebet und Tanz. Dass der Komponist die Volksmusik einer Gemeinschaft an den Beginn seiner »Kompassstücke« gesetzt hat, die noch im 20. Jahrhundert eine Geschichte der Vertreibung durchlebt hat, versetzt der typisch Kagel’schen Heiterkeit einen typisch Kagel’schen Ernst. Auch in Nordeste gibt es konkrete, wiedererkennbare musikalische Anknüpfungspunkte. Das Stück beginnt mit dem charakteristischen Rhythmus des Cinquillo, ein ursprünglich afrikanischer Tanz, der den meisten später lateinamerikanischen Tänzen zugrunde liegt. Sein Rhythmus entspricht auch dem des »danzón«, der bis in die 1920er Jahre als der »nationale Tanz« Kubas galt. Der Einsatz von Claves, C ­ abaza, Maracas und Tubo lässt hier für einen Augenblick einen geradezu authentischen, »karibi­ atürlich schen« Eindruck. N bleibt es nicht ­lange dabei, denn schon rasch verun­ klaren die Schlaginstrumente den Rhythmus eher, denn Solche Perspektivverschieihn zu verfestigen. Das Cello bungen nimmt nun das versumpft, während der Salon-Orchester vor, das Kontrabass auf der Stelle tritt schon im Wiener Kaffeeund die Harmonie sich immer haus das Publikum zu fremMauricio Kagel phantastischer entwickelt. den Ländern und Menschen Eine falsche Fährte hat er entführte. Kagel hat das dem bildungshungrigen Publikum auch noch gelegt, Drehbuch für sein Stück wie folgt beschrieben: »Wenn indem er in seinem Einführungstext geschrieben hat, ich ein wenig großzügig mit geographischen Daten umgedass der Norden zwar für die meisten Europäer mit Kälte hen darf, dann findet das Szenario dieses kurzen Stückes verbunden sei, dass er jedoch nicht anders könne, als irgendwo zwischen Transkarpatien und dem Finnischen an die Hitze des brasilianischen Nordeste zu denken. Meerbusen statt. Ich sitze in der dritten Klasse eines jeDas ­Partiturblatt führt hier noch mehr auf die richtige ner sagenhaften Züge, die zwischen Kischinjew und Iwaährte: Gewidmet ist dieser Teil dem kubanischen F ­ no-Frankowsk, Balassagyarmat und Hodmezövasarhely, Schriftsteller Alejo Carpentier, »der mir einmal sagte Kamenez-Podolski und Piotrkow Trybunalski verkehrten. ‚Identität kann auch erfunden werden.’ / Wie wahr! Und (Alles auf der Landkarte zu finden.) Eine Gruppe Musiker ebenso wenig gefunden werden (besser...!).« fährt mit, die so aussieht, als wäre sie soeben aus vergilbten Fotoalben entsprungen. Das rollende Bühnenbild fordert eine zügige Aufführungspraxis; Melodiefetzen und charakteristische Rhythmen wechseln schneller als die stockend vorbeieilenden Dörfer.« Insbesondere die holpernd-treibende Begleitung von Klavier und Harmonium vermittelt den Eindruck einer ruckelnden Fortbewegung in einem Gebiet, in dem der Klezmer zu Hause ist – jene jiddische Musik, die von den »klezmorim« genannten Volksmusikanten im 16. Jahrhundert erfunden 8 9 Frédéric Chopin (1810-1849) Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11 Der Wunsch und die Notwendigkeit, sich eine Identität zu erfinden steigt vermutlich mit der Bedrohung, die diesem »Ich« von außen zuteil wird. Als solche muss die polnische Bevölkerung die russische Fremdherrschaft empfunden haben, die seit dem Wiener Kongress über Polen verhängt wurde. Im Herbst des Jahres 1830 erhoben sich polnische Patrioten gegen die Russen – und mussten miterleben, wie der Aufstand ein Jahr später blutig niedergeschlagen wurde. Noch vor Ausbruch dieser Kämpfe hatte Frédéric Chopin seine polnische Heimat für immer verlassen. Nicht nur die politische Situation zwang ihn dazu, auch sein Beruf: weit entfernt von den europäischen Metropolen mangelte es Chopin an dem großstädtischen Publikum, das er mit seinen virtuosen Klavierkünsten begeisterte. Seine beiden Klavierkonzerte hatte er als »Visitenkarten« verfasst, um sich auf seinen Europareisen nach Mailand und Paris zu präsentieren. Es sind leider seine einzigen Werke für Klavier und Orchester geblieben – seine übrigen Kompositionen beschränken sich auf das Klavier, jenes Instrument, durch das er zu sprechen vermochte wie kein zweiter. seiner Zuhörer auslöste. So schrieb der wie immer hellhörige Robert Schumann über Chopins Klavierkonzerte: »[...] wüsste der gewaltige selbstherrschende Monarch im Norden [Friedrich Wilhelm III.], wie in Chopins Werken, in den einfachen Weisen seiner Mazurkas, ihm ein gefährlicher Feind droht, er würde die Musik verbieten. Chopins Werke sind unter Blumen eingesenkte Kanonen.« Wenn nun das Ensemble Resonanz Salonorchester spielt, dann kann das eigentlich nur ein subversives Unternehmen sein. Robert Schumann hätte das erkannt. Zieht man in Betracht, dass Chopin zum Zeitpunkt der Niederschrift noch kein Frédéric Chopin einziges Beethoven-Konzert gekannt hat, ist es erstaunlich, welche Kraft er aus dem Verhältnis von Klavier und Orchester zu schöpfen vermag. Neben diesem Potenzial sind es aber auch vor allem die »begnadeten Einfälle«, die unter anderem Maurice Ravel an diesen Konzerten bewunderte. Seine Klavierkonzerte sind einzigartig im Genre der virtuosen Angeberstücke, weil hier eben nicht um eines äußeren Effektes willen komponiert wird, sondern aus einem ganz innerlichen Bedürfnis heraus. Über den Mittelsatz des Konzertes in e-moll op. 11 schrieb Chopin an seinen Freund Tytus Woyciechowski: »Ich habe dabei nicht nach starken Wirkungen gestrebt. Es ist vielmehr eine Art stille, melancholische Romanze. Sie soll den Eindruck einer Bildbetrachtung wecken, bei der sich hundert glückliche Erinnerungen einstellen. Deshalb ist für die Begleitung auch ‚con sordino‘ vorgeschrieben.« So fragt man sich, ob Frédéric Chopin selbst die Wirkung bewusst war, die er durch das Zitat des polnischen Nationaltanzes Krakowiak im Final-Rondo bei manchen – tr o n n o l a a r ms s im t k it mi g Lieber Kit, jetzt können wir’s ja sagen, das Konzert-Thema lautet »Verführung«. Oh. Da habt ihr wohl den falschen Pianisten engagiert! Oder ich muss in meiner Garderobe reagieren. In Anlehnung an Roland Barthes widmet sich die gesamten Saison »Fragmenten einer Sprache«, gemeint sind musikalische Kommunikationsräume. Wie eben die Verführung im Wortsinne. Bezogen auf die Musik ist das interessant. Ein gutes Programm muss meiner Meinung nach immer beides beinhalten: Verführung und Freiheit. Und auch in der Interpretation ist diese Ambivalenz wichtig. Es gibt für mich als Pianist immer Momente, wo ich denke, hier sollte der Zuhörer genau das spüren, was ich mir jetzt vorstelle - und es gibt andere Momente, wo ich mich als Interpret fernhalten muss, damit ich als Zuhörer den Freiraum habe, die musikalische Idee in meinem Unterbewusstsein zu entwickeln. Das ist wie beim Schauspiel, wo man den Text manchmal für sich allein sprechen lassen muss. Ich habe beim Spielen oft das Gefühl, mit dem Publikum gemeinsam etwas zu erleben und zu gestalten. Das ist wahrscheinlich eine Art gemeinschaftliche Energie, die ich zumindest in mir zu spüren glaube. Auch das Thema der Salonmusik zieht sich durch das Programm. Was sind Deine Assoziationen dazu? Mir gefallen intime Räume zum Musizieren, Salon heißt im direkten Sinne ja auch erst einmal »Wohnzimmer«. Letztlich aber müssen die Räume zur Musik passen. Es gibt in der historischen Aufführungspraxis manchmal die Vorstellung, dass Musik, die für die damaligen kleineren Räume komponiert wurde, in großen Sälen genauso gespielt werden sollte. Das finde ich einen Fehler. Wenn wir ein Werk im Großen Saal spielen und eines in Salon-Atmosphäre, müssen wir darauf in unserer Interpretation reagieren. Patrick Hahn ist seit dieser Saison Künstlerischer Programmplaner beim Gürzenich- Orchester Köln. 2011-15 Dramaturg an der Oper Stuttgart, 2003-08 intensive Tätigkeit für WDR3. Lehraufträge an den Musikhochschulen von Stuttgart und Luzern. 2012 erhielt er den Reinhard Schulz Preis für Musikpublizistik. 10 Schönberg und Berg waren der Überzeugung, dass die Kammermusik die beste Form der musikalischen Verführung sei. Zwei ihrer berühmten Strauß-Bearbeitungen für Kammerorchester stehen auch heute auf dem Programm. Könntest Du dein persönliches Faszinosum Kammermusik beschreiben? 11 Da ist natürlich die Frage, wie man Kammermusik definiert, ob man ein Trio oder Quartett oder ein Kammerensemble meint. Die Dirigenten werfen mir immer vor, dass ich auch im Orchester kammermusikalisch arbeite - also Kontakt zu den Musikern habe. Für mich ist das aber eine selbstverständliche Arbeitsweise. Kagel stellt den Kompass mit den Stücken der Windrose auf diverse musikalische Himmelsrichtungen. Du hast einmal gesagt, für dich beginnt die Komposition im Kopf… Gibt es für dich auch Inspirationsräume in der Welt da draußen? Ich glaube, dass alles was man erlebt hat, die innere Welt und darüber auch die Komposition beeinflusst und prägt. Deshalb kann man die äußere von der inneren Welt in diesem Sinne nicht wirklich trennen. Der Vorgang kann vielleicht so beschrieben werden, dass eine Idee zuerst abstrakt gemacht wird, das heißt ein Eindruck von etwas Realem wird geistig verarbeitet, abstrahiert und dann in eine Komposition verwandelt. So ist es zumindest bei mir. Schumann schrieb einmal über Chopin, der sich ja im Salon der Pariser Aristokratie sehr zuhause fühlte, seine Werken seien »unter Blumen eingesenkte Kanonen«. Ist der politische Subtext, den viele seinen Werken zugesprochen haben, für dich heute noch spürbar? Auf jeden Fall, der nationalistische Charakter in Chopins Musik ist auch in seinem 1. Klavierkonzert ein Thema. Hier will er den Hochzivilisierten in Frankreich zeigen, worum es bei polnischer Musik geht - in Harmonien, Melodien, Rhythmen und einer gewissen Vortragsart. In der Romantik war das Nationalistische der Musik ein großer Gedanke, es sollte sogar eine eigene Schule dafür geben. Dass sich die Kunst heute auch von aktuellen Themen fern halten kann, ist so gesehen natürlich auch von Vorteil - was nicht heißt, dass sie das muss. Aber ich glaube, dass die Musiker sich heute wie damals an Stücken freuen, die in gewisser Weise eine universelle Wahrheit ausdrücken. Die vielleicht nicht direkt und im politischen Sinne etwas verändern können, aber sehr tief gehen. Das Interview führte Elisa Erkelenz k it ar ron t s m g 1992 in Los Angeles geboren, begann Kit Armstrong bereits fünfjährig mit dem Komponieren und erhielt kurz darauf seinen ersten Klavierunterricht. Heute konzertiert er in den renommiertesten Konzertsälen der Welt: dem Musikverein Wien, dem Concertgebouw Amsterdam, der Royal Festival Hall London, der Philharmonie Berlin, der Laeiszhalle Hamburg, der Kölner Philharmonie, der NHK Hall Tokio und dem Palais des Beaux-Arts Brüssel. Dabei arbeitet er mit bedeutenden Dirigenten wie Riccardo Chailly, Christoph von Dohnányi, Manfred Honeck, Kent Nagano, Jonathan Nott, Esa-Pekka Salonen und Robin Ticciati zusammen. Kit Armstrongs Solodebüt-CD erschien im September 2013 bei Sony Classical. Mit der Zusammenstellung der Werke von Bach, Ligeti und Armstrong ist es ihm gelungen, die originelle Dramaturgie seiner Programme zu unterstreichen. Dabei erweist sich seine Interpretation ausgewählter Choral-Präludien von J. S. Bach als echter Coup. Für das kulturradio (rbb) ist es »eine der ganz wenigen CDs, auf die die Welt gewartet hat«, NDR Kultur bescheinigt Kit Armstrong »ein Debütalbum voller Emotionen«. Als passionierter Kammermusiker tritt Kit Armstrong regelmäßig im Trio mit dem Geiger Andrej Bielow und dem Cellisten Adrian Brendel auf. In jüngster Zeit hat er auch die Zusammenarbeit mit Sängern für sich entdeckt. Mit seinen Kompositionen hat sich der vielseitige Künstler bereits einen Namen gemacht. Sechs Mal wurde er von der ASCAP Foundation in New York mit dem Morton Gould Young Composers Award ausgezeichnet, darunter den angesehenen Charlotte V. Bergen-Preis für »Struwwelpeter: Charakterstücke für Viola und Klavier«. Kompositionsaufträge erhielt er u.a. vom Gewandhaus zu Leipzig und dem Musikkollegium Winterthur. Der Verein Frankfurter Bachkonzerte bestellte ein Klarinettenkonzert, das Paul Meyer in der Alten Oper Frankfurt mit dem Zürcher Kammerorchester uraufführte. Sein Klaviertrio »Stop laughing, we’re rehearsing!« wurde vom Label GENUIN auf CD aufgenommen. Die Kompositionen von Kit Armstrong werden bei Edition Peters verlegt. Armstrong studierte am Curtis Institute of Music in Philadelphia und an der Royal Academy of Music in London. Seit seinem siebten Lebensjahr studierte er außerdem an verschiedenen Universitäten Naturwissenschaften. Ein Mathematikstudium schloss er an der Universität von Paris VI mit einem Master ab. 2010 erhielt er den Leonard Bernstein Award des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Kit Armstrong ist WEMAG-Solistenpreisträger der Festspiele MecklenburgVorpommern 2014. 12 13 Im Alter von 13 Jahren lernte er Alfred Brendel kennen, der ihn seither als Lehrer und Mentor stark geprägt hat und ihm ein »Verständnis der großen Klavierliteratur als eine Einheit von Gefühl und Verstand, Frische und Ver feinerung« attestiert. Die einzigartige Beziehung zwischen Armstrong und Brendel wurde in dem Film des britischen Regisseurs Mark Kidel »Set the Piano Stool on Fire« festgehalten. e ns le b m e re an n o s z Mit seiner einzigartigen Programmatik, Spielfreude und künstlerischen Qualität zählt das Ensemble Resonanz zu den führenden Kammerorchestern weltweit. In innovativen Programmen spannen die Musiker den Bogen von der Tradition zur Gegenwart. Die alte wie die zeitgenössische Musik gleichermaßen lebendig zu präsentieren ist dabei Leitgedanke und Motor. Enge künstlerische Partner des Ensembles sind Tabea Zimmermann und Jean-Guihen Queyras, die das Ensemble als Artist in Residence begleiteten, sowie Emilio Pomàrico, der ihnen in dieser Funktion zur Saison 16/17 folgen wird. Neben weiteren namhaften Solisten und Dirigenten arbeiten auch zahlreiche Komponisten wie Enno Poppe, Beat Furrer, Rebecca Saunders, Georg Friedrich Haas, Isabelle Mundry oder Georges Aperghis eng mit dem Ensemble zusammen. Konzerte und Produktionen führen die Musiker weltweit an die führenden Konzerthäuser und Festivals. In Hamburg hat das Musikerkollektiv als Ensemble in Residence der Laeiszhalle mit großem Erfolg die Konzertreihe »Resonanzen« etabliert, die als Katalysator des Musiklebens nun in der 14. Saison Furore macht. Ab Januar 2017 wird die Residency in der Elbphilharmonie fortgeführt, während die Heimat des Ensemble Resonanz mitten in St. Pauli, im frisch eröffneten resonanzraum im Bunker, bleibt. Innovative Musikvermittlungsprojekte und alternative Konzertformen wie die »Ankerangebote« und die Konzertreihe »urban string« sorgen für direkten Dialog mit dem Publikum und weisen den Weg in die Zukunft. dank und impressum Förderer: Unterstützer der Resonanzen: K.S. Fischer-Stiftung Medienpartner der Resonanzen: Musiker-Paten: Hildegard Blum-Lüning, Nikolaus Broschek und Ingeborg Prinzessin zu Schleswig-Holstein, Dr. Diedrich Haesen, Roswitha und Konstantin Kleffel, Klaus Luka, Johanna Münchmeyer, Dr. Lutz und Christiane Peters, Peter Steder, Rudolf Stilcken und Angelika Jahr-Stilcken, Matthias Tödtmann, Gerhard D. Wempe KG, Gabriele Wilde sowie weitere anonyme Musiker-Paten Außerdem danken wir noch folgenden Personen und Institutionen: Hans Ufer und Angela Schäffer, Fritz Bultmann und dem gründerboard resonanzraum Herausgeber: Ensemble Resonanz gGmbH, Handelsregister HRB 87782. Der Text von Patrick Hahn ist ein Originalbeitrag für dieses Programmheft. Fotonachweise: Johann Strauß (gemeinfrei), Berg/Schönberg (opusklassiek.nl), Schostakowitsch (Deutsche Schostakowitsch Gesellschaft e. V.), Kagel (kunstblog berlin) Tobias Rempe (Jonas Lindstroem), Patrick Hahn (Petra Bache, HuPe-Kollektiv), Ensemble Resonanz (Tobias Schult), Ankerangebote (Jann Wilken), Chopin (gemeinfrei), Kit Armstrong (Jason Alden), Kit Armstrong Interview (June Artists) in re ve Das Ensemble Resonanz dankt seinen Förderern und Partnern: res on an z Lassen Sie uns Freunde werden! Um die hohe Qualität seiner Konzerte und Musikvermittlungsprogramme weiter anbieten zu können, ist die Unterstützung durch musikbegeisterte Menschen unverzichtbar für das Ensemble Resonanz. Ob als Musikerpate, als Fördermitglied oder als Freund: Im Verein Resonanz nehmen Sie aktiv am Konzertleben des Ensembles teil, werden zu exklusiven Veranstaltungen geladen und erfahren, was hinter den Kulissen des Ensembles passiert. Natürlich freut sich das Ensemble als freies Orchester auch über einmalige Spenden — wir beraten Sie gerne, welche Projekte aktuell besonders in Frage kommen und sind auch offen für Ihre Ideen der Unterstützung. Als Freund des Ensembles füllen Sie Ihr Leben mit Musik. Elbphilharmonie Elbphilharmo nie Konzerte Patricia Kopatchinskaja 16.10.15 mit Camerata Salzburg Dirigent Louis Langrée Prokofjew: Violinkonzert Nr. 2 Ravel: Tzigane Mozart: Sinfonie C-Dur »Jupiter« Redaktion: Elisa Erkelenz, Anna Gundelach Geschäftsführung: Tobias Rempe Development und Kommunikation: Elisa Erkelenz Projektmanagement und interne Planung: Jakob Kotzerke Projektmanagement und Konzertplanung: Tatjana Heiniger Buchhaltung und Sekretariat: Christine Bremer Veranstaltungsmanagement resonanzraum: Marten Lange Assistenz Development und Kommunikation, Assistenz der Geschäftsführung: Anna Gundelach Assistenz Projektmanagement: Bianca Cantelli Gestaltung: B-99 In Kooperation mit ProArte Seien Sie dabei! 26.11.15 Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf! Hans Ufer: +49 40 467 733 90, [email protected] Elisa Erkelenz: +49 40 357 041 765, [email protected] mit Isabelle van Keulen / Lilli Maijala Pieter Wispelwey Streichquartette von Kurtág, Bartók, Beethoven Gefördert durch die Stiftung Elbphilharmonie 17.05.16 mit Markus Hinterhäuser Klavier Ensemble Gilles Binchois Ustwolskaja: Sonate und Duett für Violine und Klavier sowie polyphone Vokalmusik des 12. Jahrhunderts In Kooperation mit der Hamburgischen Vereinigung von Freunden der Kammermusik Laeiszhalle & St. Katharinen Abo & Tickets 040 357 666 66 www.elbphilharmonie.de www.elbphilharmo nie.de Bankverbindung Verein Resonanz: Hamburger Sparkasse IBAN: DE06200505501280341239 BIC: HASPDEHHXXX Gefördert durch den Freundeskreis Elbphilharmonie + Laeiszhalle e.V. Druck: Druckerei Siepmann, Hamburg Papier: Everprint Premium, Geese Papier, Henstedt-Ulzburg quartet-lab 18.01.16 mit MusicAeterna Dirigent Teodor Currentzis Beethoven: Violinkonzert D-Dur Mozart: Sinfonie D-Dur »Prager« 14 Vorschau Resonanzen zwei: »der wehmut« Freitag 06. November 2015 Laeiszhalle, Kleiner Saal, 20 Uhr Tränen. Seufzer. Ohnmachten. Gegen all diese Beschwerden kennt die indische Kultur ein Heilmittel: Klassische Musik. In Indien gilt Musik als Schlüssel zur Selbstfindung. Bis heute wird die klassische indische Musik nach jahrhundertealten Traditionen nur vom Mund des Lehrers zum Ohr des Schülers weitergegeben. »Wie viele Formen liegen dort im Staub für immer begraben«, fragt Eero Hämeenniemi in seinem Song-Zyklus Sab Kahân. In Zusammenarbeit mit der indischen Sängerin Bombay Jayashri hat er indischen und europäischen Barock behutsam einander angenähert. Nahrung für die Seele bieten auch Edward Elgar, Brian Ferneyhough, Henry Purcell und Georg Friedrich Händel. Klagen ist menschlich. Konzertprogramm Edward Elgar (1857-1934) Sospiri Für Streicher, Harfe und Orgel Brian Ferneyhough (*1943) Funérailles I Für 7 Streicher und Harfe Henry Purcell (1659-1695) »Dido’s Lament« (When I am laid in earth) Bearbeitung für Streichorchester von Leopold Stokowski Georg Friedrich Händel (1685-1759) Concerto grosso g-Moll op. 6,6 Harrison Birtwistle (*1934) »Semper Dowland, semper dolens« Eero Hämeenniemi (*1951) Sab Kahân Uraufführung der Fassung für Streichorchester und Gesang Bombay Jayashri, Gesang Patri Satish Kumar, Mridangam Ensemble Resonanz Tickets: 040 357 666 66 Ankerangebote Intro Bombay Jayashri, Eero Hämmeenniemi und Andi Otto im Salon-Gespräch über klassische Musik in Indien. Mo 02.11.2015, 18 Uhr, resonanzraum St. Pauli. Der Eintritt ist frei. Werkstatt Ungeschminkte Ensemble-Probe. Di 03.11.2015, 15:30 Uhr, resonanzraum St. Pauli. Der Eintritt ist frei. Offbeat Ein Abend im Pudel mit Andi Otto inspiriert von Aufenthalten in Südindien und der Sängerin MD Pallavi dem Ensemble Resonanz und der Klangkünstlerin Nika Son. Mi 28.10.2015, 21 Uhr, Golden Pudel Club. Eintritt: 4 Euro, Tickets an der Abendkasse und auf ensembleresonanz.tickets.de. HörStunde Programmeinführung mit ganzem Orchester. Mi 04.11.2015, 18 Uhr, resonanzraum St. Pauli. Der Eintritt ist frei.