Datum: 11.12.2013 Online-Ausgabe LIGNUM – Holzwirtschaft Schweiz 8008 Zürich 044 267 47 77 www.lignum.ch Medienart: Internet Medientyp: Fachorganisationen Online lesen Themen-Nr.: 232.7 Abo-Nr.: 1080109 11. 12. 2013 00:00 Alter: 6 Stunde(n) 2000 Watt in Zürich: ‹Yes we can› Die Stadt Zürich kann die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft im Bereich Hochbau voraussichtlich erreichen. Das zeigt eine detaillierte Analyse ihrer Gebäudeportfolios. Voraussetzungen sind indessen ein deutlicher Anstieg der Sanierungsrate und eine sinnvolle Bau- und Zonenordnung. Der Holzbau leistet einen wesentlichen Beitrag zur baulichen Umsetzung der Vision ‹2000 Watt›. Holzbau macht die 2000-Watt-Gesellschaft in Zürich möglich Oben: Das im Holzbau erstellte Wohn- und Geschäftshaus an der Badenerstrasse 380 in Zürich (Bauherrschaft: Baugenossenschaft Zurlinden, Zürich; Architektur: Pool Architekten, Zürich) war 2010 das erste Gebäude der Limmatstadt, das den Kriterien der 2000-Watt-Gesellschaft genügte. Unten: Klug saniert mit Holz. Der Gesamtenergiebedarf dieses mit dem Solarpreis 2010 ausgezeichneten Mehrfamilienhauses in Zürich-Höngg (Bauherrschaft: Peter Rieben, Sara & Markus Rieben; Architektur: Kämpfen für Architektur, Beat Kämpfen, Zürich) liess sich mit einer Sanierung trotz Erweiterung um ein Stockwerk drastisch senken. Möglich gemacht haben dies neuartige Holzmodule. Zustand vor Sanierung links, nach Sanierung rechts. Bilder Michael Meuter, Zürich (oben) | Solaragentur (unten) 2008 haben die Stadtzürcher Stimmbürger den Entscheid gefällt, die 2000-Watt-Gesellschaft als Ziel in die Gemeindeordnung aufzunehmen. Zürich verpflichtet sich damit unter anderem dazu, seinen Energieverbrauch auf 2000 Watt pro Person zu senken, den CO2-Ausstoss bis 2050 auf eine Tonne pro Person und Jahr zu reduzieren und die erneuerbaren Energien und die Energieeffizienz zu fördern. Matchentscheidende Bauten Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 52237177 Ausschnitt Seite: 1/3 Bericht Seite: 54/56 Datum: 11.12.2013 Online-Ausgabe LIGNUM – Holzwirtschaft Schweiz 8008 Zürich 044 267 47 77 www.lignum.ch Medienart: Internet Medientyp: Fachorganisationen Online lesen Themen-Nr.: 232.7 Abo-Nr.: 1080109 Ein Grossteil der Energie in der Stadt Zürich wird heute in den Gebäuden verbraucht. Für die Erreichung der Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft muss dieser Energieverbrauch in Zukunft gesenkt werden. Dabei kommt der energetischen Beschaffenheit der Bauten eine entscheidende Rolle zu. Die Stadt Zürich hat nun erstmals in der Schweiz ihr Gebäudeportfolio in den Bereichen Schulhäuser, Alterszentren und Wohnbauten auf die Frage hin analysiert, ob die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft im Baubereich bis 2050 unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen überhaupt realisierbar sind und welche Massnahmen nötig sind, um den erforderlichen ressourcenschonenden Betrieb in Zukunft zu ermöglichen. 2000 Watt voraussichtlich machbar Aufgrund der vergangene Woche vorgestellten Ergebnisse dreier Studien der Fachstelle Nachhaltiges Bauen im Zürcher Amt für Hochbauten hält das Zürcher Hochbaudepartement dafür, dass die gebäudespezifischen Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft im Baubereich mit dem heutigen Stand von Technik und Wissen erreichbar sind. Dies gelte nicht nur für Neubauten: Mittels energetischer Sanierungen lasse sich auch in bestehenden Bauten ein ressourcenschonender Betrieb ermöglichen. Eine Standardlösung für alle Gebäude gebe es allerdings nicht. Jedes Bauprojekt müsse individuell auf sein Potential geprüft werden. Die Analyse habe gezeigt, dass dieses Potential für die Erreichung der 2000-Watt-Ziele nicht bei jeder Liegenschaft maximal ausgenutzt werden müsse, so das Hochbaudepartement. Dies erhöhe den Spielraum innerhalb des Portfolios und lasse unterschiedlichste Lösungen und Prioritätensetzungen zu. Entscheidend sei die Sanierungsrate: Wenn die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft im Hochbau erreicht werden sollten, so sei eine effektive Sanierungsrate von rund 2% innerhalb der Portfolien essentiell – das ist eine ambitionierte Vorgabe. Auswirkungen auf Baukosten im Rahmen Die Analyse der drei grossen städtischen Portfolios habe gezeigt, dass die Baukosten, die sich ausschliesslich auf energetische Massnahmen zurückführen liessen, nur einen kleinen Teil an den Gesamtsanierungskosten bzw. -baukosten ausmachten. Ihr Anteil liegt gemäss Hochbaudepartement der Stadt Zürich in der Regel im unteren einstelligen Prozentbereich. Die Baukosten sollten demzufolge kein Hinderungsgrund für 2000-Wattkonformes Bauen sein. Architektur und Raumprogramm haben neben der Betriebstechnik der Bauten einen entscheidenden Einfluss auf die Erreichung der gebäudespezifischen Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft. Die Stadt Zürich hält es daher für unerlässlich, dass schon bei der Planung der Gebäude die Weichen für ihre spätere optimale Energiebilanz gestellt werden. Umstrittene neue Bau- und Zonenordnung Eine wesentliche Weichenstellung für das Gelingen der 2000-Watt-Vision im Stadtzürcher Bauwesen bildet aber auch die laufende Teilrevision der Zürcher Bau- und Zonenordnung BZO. Diese soll gemäss Hochbaudepartement dafür sorgen, dass die Wohnquartiere differenziert und qualitätsvoll verdichtet, Flächen für die Industrie und das Gewerbe sowie für öffentlichen Aufgaben gesichert, wertvolle Ortsbilder und Quartierstrukturen erhalten, Frei- und Grünräume vielfältig genutzt und die publikumsorientierte Erdgeschossnutzung gefördert werden. Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 52237177 Ausschnitt Seite: 2/3 Bericht Seite: 55/56 Datum: 11.12.2013 Online-Ausgabe LIGNUM – Holzwirtschaft Schweiz 8008 Zürich 044 267 47 77 www.lignum.ch Medienart: Internet Medientyp: Fachorganisationen Online lesen Themen-Nr.: 232.7 Abo-Nr.: 1080109 Von vielen Seiten wird jedoch bezweifelt, dass der vorgelegte BZO-Entwurf zukunftsfähig ist. Die Debatte wird hitzig geführt: ‹Städtebau kippt ins Bizarre› titelte sogar die ‹Neue Zürcher Zeitung› unlängst in einem redaktionellen Beitrag zur Diskussion um die BZO. Bürgerliche Parteien und Organisationen wie der Hauseigentümerverband, aber auch Immobilienfachleute und - verbände kritisieren den Entwurf teils fundamental. Kein Blatt vor den Mund nahm bereits zwei Tage nach der Veröffentlichung des BZO-Entwurfs das auf Bau- und Immobilienmärkte sowie die Raum- und Standortentwicklung spezialisierte Beratungsunternehmen Wüest & Partner. ‹Ballenberg statt Global City› Die Zürcher Teilrevision der BZO, so Wüest & Partner, sei geprägt von einem Geist des Bewahrens und Erhaltens. Kern- und Quartiererhaltungszonen würden erweitert; in den Wohnzonen werde sogar teilweise die Ausnützung reduziert. Zahlreiche Grundstücke würden dadurch nicht nur weniger Platz für potentielle Nutzer bieten können, sondern auch Wertminderungen erfahren. Im Erläuterungsbericht werde explizit festgehalten, dass die Teilrevision der BZO zu einer Reduktion der theoretischen Gesamtkapazität führe. Die Stadt werde damit zu einem ‹Raum für glückliche Insider›, alle anderen würden sich dem wachsenden Pendlerstrom anschliessen. Profitieren werde von diesem Verdrängungseffekt die Agglomeration. Die einzigen neuen Gebiete mit erhöhter Ausnützung lägen denn auch entlang der Ausfallachsen in Zürich-Nord. Die neue BZO der Stadt Zürich führe damit zu einer Verdichtung nach aussen statt nach innen. Link www.stadt-zuerich.ch/hochbau Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 52237177 Ausschnitt Seite: 3/3 Bericht Seite: 56/56