Ludwig/Zatlokal: Update Gasexplosionshaus Mariahilfer Straße 182 Rettung des schwer beschädigten Gründerzeithauses mit Fördermitteln der Stadt Wien im Ausmaß von 2,7 Mio. Euro Vor rund einem Jahr war das Haus von einer Katastrophe betroffen, die noch weit schlimmer hätte ausgehen können: Ein Bewohner beging mittels manipulierter Gasleitung und Feuerzeug Selbstmord. Die Detonation, die weithin zu hören war, zerstörte einen Teil des Gebäudes und machte es unbewohnbar. Wie durch ein Wunder kamen die restlichen BewohnerInnen, die größtenteils gerade einen Hausflohmarkt im Erdgeschoss besuchten, mit dem Leben davon. Nach umfassenden Untersuchungen der verbliebenen Gebäudesubstanz steht nun die Zukunft des Wohnhauses fest. Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal, Günther Trimmel, Architekturbüro Kronreif_Trimmel & Partner, Helga Brun Geschäftsführerin der Hausverwaltung des Gebäudes, sowie DI Werner Auer, wohnfonds_wien, informierten heute, Montag, über die bevorstehende geförderte Sanierung des Wohnhauses, die bereits ab dem heurigen August umgesetzt wird. "Zwei Geschosse und das Dach des Wohnhauses sind bei der verheerenden Explosion im April 2014 eingestürzt. Die Stadt Wien hat umfassende Soforthilfe geleistet - direkt am Unglücksort, aber auch bei der Wohnversorgung der Bewohnerinnen und Bewohner. Allein 18 Mieterinnen und Mieter, die darauf angewiesen waren, haben eine Gemeindewohnung erhalten", so Wohnbaustadtrat Michael Ludwig im Rückblick. "Danach war es das Ziel der Stadt Wien, das schwer in Mitleidenschaft gezogene Gründerzeithaus zu erhalten. Und das ist mehr als gelungen: Hier wird nicht nur ein hervorragendes Sanierungsprojekt umgesetzt, sondern - und das freut mich ganz besonders - Bewohnerinnen und Bewohnern auch die Rückkehr in Ihr früheres Zuhause ermöglicht. Die Stadt Wien unterstützt die Generalsanierung des Gebäudes, die insgesamt 6,1 Millionen Euro -davon sind 3,8 Millionen Euro förderbar - kosten wird, mit Fördermitteln im Umfang von 2,7 Millionen Euro", unterstrich er. "Die Katastrophe, die sich hier abgespielt hat, wird mir unvergesslich bleiben. Wenn man das Leid auch nicht mehr ungeschehen machen kann, so ist es doch sehr erfreulich, dass das Haus bewahrt und das Zuhause von Bezirksbewohnerinnen und -bewohnern gerettet werden kann. Hier wird erneuerter und neuer hochqualitativer Wohnraum entstehen. Darüber hinaus sichert die Stadt ein Stück des historischen Rudolfsheim-Fünfhaus", betonte Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal. "Wir freuen uns sehr, dass wir uns bei diesem besonderen Projekt mit unserer ausgezeichneten Erfahrung einbringen werden", meinte Architekt Günther Trimmel von AKP Architekten Kronreif_Trimmel & Partner, der erst letztes Jahr mit dem Wiener Stadterneuerungspreis ausgezeichnet wurde. "Der Wiederaufbau ermöglicht umfassende Maßnahmen für eine neue Wohnqualität mit Grünflächen und Terrassen auf allen Ebenen." Fix eingeplant wurden beim neu errichteten Stiegenhaus ein Aufzug in behindertengerechter Ausführung sowie eine Garage mit Grünüberdachung im Innenhof. "Die verbleibenden Mieterinnen und Mieter freuen sich bereits auf die Fertigstellung", so Isabella Wall von AKP Architekten Kronreif_Trimmel & Partner. "Wir haben sie in die neue Grundrissgestaltung ihrer Wohnungen miteingebunden." Das Wohnhaus wird nachhaltig thermisch saniert und der DG-Ausbau erfolgt im Passivhausstandard. "Wir haben mit der Stadt Wien, Architekt Trimmel sowie dem Statikerbüro Hollinsky verlässliche Partner gefunden, die ein Projekt in dieser Dimension und Qualität ermöglichen. Seit Monaten laufen alle unsere Anstrengungen in die optimale Sanierung des nur noch in Fragmenten stehengebliebenen Gebäudes. Nun sehen wir einer arbeitsintensiven, interessanten und im Sinne des Neugestaltens herausfordernden Zeit entgegen", freute sich Helga Brun, Brun Immobilienverwaltung und -vermittlung. Bester Wohnkomfort in erneuertem Gründerzeithaus Mit der Sicherung des Fundaments wird bereits Anfang August begonnen. Die eigentlichen Sanierungsarbeiten werden Ende des heurigen Jahres starten. Hier ein Überblick über die Maßnahmen: • Strukturverbesserung: Teilabbrüche der Hoftrakte - so entsteht Raum für einen gemeinsamen begrünten Innenhof sowie Wohnungsterrassen. Darüber hinaus wird dadurch für eine bessere Belichtung des Wohnungsbestands gesorgt • Standardanhebung und Zusammenlegung von Wohnungen (Wohnungen in der Größe von 50 bis 100 m2 nach der Sanierung) • Dachgeschossausbau: Durch 9 neue Wohnungen (Größen: 40 bis 100 m2), die teilweise mit Terrassen ausgestattet sind, kann der durch die Explosion und die Teilabbrüche verloren gegangene Wohnungsbestand weitgehend ersetzt werden • Umfassende Wärmedämmmaßnahmen, Einbau von Schallschutzfenstern • Herstellung eines Kinderwagen- und Fahrradabstellraumes, eines Müllraumes sowie von Balkonen • Einbau einer Hauszentralheizung mit Warmwasseraufbereitung (Fernwärme) • Einbau einer Solaranlage zur Unterstützung der Warmwasserversorgung • Zubau eines Personenaufzugs in behindertengerechter Ausführung • Schaffung von 11 Stellplätzen in einer ebenerdigen Garage, deren Dach begrünt und als gemeinsamer Innenhof genützt werden wird Weitere Eckdaten zur Sanierung des Wohngebäudes Mariahilfer Straße 182 28 Wohnungen (vorher: 29) sowie 2 Lokale wird das Gebäude nach seiner Generalsanierung beherbergen. 6 BewohnerInnen sowie 2 frühere GeschäftsmieterInnen werden in das Haus zurückziehen. Die restlichen Wohnungen werden neu vermietet, ein Drittel davon über die Wohnberatung Wien. Die Brutto-Mieten der Wohnungen werden bei ca. 7,50/ m2 bis ca. 9,50/ m2 (Dachgeschosswohnungen) liegen. Mit dem Abschluss der Sanierung ist im Herbst 2017 zu rechnen. Wohnhäuser mit mehr als 17.300 Wohnungen aktuell in geförderter Sanierung Die Stadt Wien investiert jedes Jahr kontinuierlich in die Wohnhaussanierung. Derzeit befinden sich 247 Wohnhäuser mit mehr als 17.300 Wohnungen im gesamten Stadtgebiet in Sanierung. Die Stadt Wien fördert diese Projekte mit 380 Millionen, die Gesamtbaukosten betragen 650 Millionen Euro. Weitere 185 Wohnhäuser mit rund 13.600 Wohneinheiten sind derzeit in Bauvorbereitung. Mit rund 285 Millionen Euro unterstützt die Stadt Wien auch diese Projekte, für die mehr als 575 Millionen Euro an Gesamtbaukosten investiert werden. Wir machen Wien schöner! Die Stadt Wien bietet über die Beteiligungs-Plattform www.wohnen.wien.at allen WienerInnen die Möglichkeit, ihre konkreten Anliegen im Bereich der Stadterneuerung unter der Rubrik "Wir machen Wien schöner" zu melden. Die Meldungen werden veröffentlicht und je nach Sachlage auch mit weiteren Informationen (etwa zu laufenden oder geplanten Sanierungen) ergänzt. Auf www.wohnen.wien.at gibt es zudem einen Überblick über Sanierungsprojekte, Neubaugebiete und Neubauprojekte, aktuelle Meldungen zum Thema Wohnen sowie Angebote wie "Ich suche eine Wohnung" oder "Ich brauche Unterstützung" mit direktem Kontakt zu den jeweiligen Serviceangeboten (Wohnberatung Wien oder Mieterhilfe). (Schluss) da Rückfragehinweis für Medien • Christiane Daxböck Mediensprecherin StR. Michael Ludwig Telefon: 01 4000-81869 E-Mail: [email protected] Ludwig/Zatlokal: Update Gasexplosionshaus Mariahilfer Straße 182 Copyright: PID / Schaub-Walzer Originalgröße (1.58 MB) Ludwig/Zatlokal: Update Gasexplosionshaus Mariahilfer Straße 182 Copyright: PID / Schaub-Walzer Originalgröße (0.46 MB) Ludwig/Zatlokal: Update Gasexplosionshaus Mariahilfer Straße 182 Copyright: PID / Schaub-Walzer Originalgröße (0.47 MB) Ludwig/Zatlokal: Update Gasexplosionshaus Mariahilfer Straße 182 Copyright: AKP Architekten Originalgröße (1.64 MB)