Detmerode: Stufenhochhaus muss zurückgebaut werden

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Pressemitteilung
Wolfsburg, 4. November 2015
Detmerode: Stufenhochhaus muss zurückgebaut werden
172 Wohnungen umfasst das so genannte Stufenhochhaus am Kurt-SchumacherRing 226 bis 234. Im Zusammenhang mit der geplanten Sanierung der Fassade
wurde die gesamte bauliche Substanz des Gebäudes untersucht. Die Analyse der
ingenieurtechnischen Begutachtung hat ergeben, dass eine Sanierung des Hauses
aus technischer Sicht insgesamt ausgeschlossen ist. Das Stufenhochhaus muss
daher ab 2016 bis zum Ende des Jahres 2018 komplett entmietet und anschließend
zurückgebaut werden. Auf dem Grundstück werden neue Wohnungen entstehen.
„Seit dem Erstbezug im Jahr 1966 hat sich das Stufenhochhaus als sehr beliebter
Wohnstandort für Menschen aller Generationen, vom Single bis zur Familie etabliert.
Die Menschen wohnen gerne, und viele bereits sehr lange dort. Die Ergebnisse der
Gutachter und Fachfirmen haben uns stark getroffen. Für uns ist der Rückbau ein
harter Schlag, aber leider alternativlos“, unterstreicht Hans-Dieter Brand, NEULANDGeschäftsführer.
Für den Bau der Häuser wurde so genannter Thermocrete-Beton verwendet. Dieser
erschien damals aufgrund seiner Beschaffenheit vielseitig verwendbar, erwies sich
jedoch nicht als nachhaltig. Es wurden regelmäßige Sanierungsmaßnahmen
erforderlich. So wurden bereits im Jahr 1983 sowie 15 Jahre später im Jahr 1997
umfangreiche Betonsanierungen durchgeführt. Ende 2013 plante die NEULAND
erneut die Betonfassade zu sanieren.
Zu Beginn der geplanten Sanierung wurde festgestellt, dass der Beton an vielen
Stellen des Gebäudes durchfeuchtet und stark beschädigt ist. Vor diesem
Hintergrund wurde eine umfassendere ingenieurstechnische Begutachtung
beauftragt.
Die Analyse der Gebäudesubstanz hat ergeben, dass die Balkone den Kern der
baulichen Problematik darstellen. Deren Tragkonstruktion ist fest durch StahlbetonWandscheiben mit dem Gebäude verankert. Diese Konstruktion wurde durch
eintretende Feuchtigkeit beschädigt, so dass die gesamte Balkonkonstruktion
komplett abgetragen und neu konstruiert werden müsste. Die Abtrennung hätte zur
Folge, dass die Standsicherheit des gesamten Gebäudes nicht mehr gegeben wäre.
Weiterhin weist das Haus 226 eine vertikale Rissbildung durch das gesamte
Gebäude auf. Insgesamt bestehen aufgrund der schlechten Bausubstanz
(Thermocrete-Beton) auch bei einer sehr intensiven Sanierungsplanung große
Risiken, dass weitere Schäden im Zuge der Sanierung auftreten. Auch für eine so
umfassende Sanierung, bei der die vorhandenen Grundrisse durch den Einbau
zusätzlicher statischer Elemente verändert werden würden, müsste eine vollständige
Entmietung erfolgen. Durch die zum größten Teil unbewehrten, das heißt ohne
Stahleinlagen im Beton erstellten Thermocrete-Wände im inneren Kern, bliebe auch
bei einer intensiven Sanierung die Gefahr weiterer unkontrollierter Rissbildungen.
„Der Aufsichtsrat hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Schließlich haben
viele Menschen zum Teil seit mehreren Jahrzehnten hier ihre Heimat. Darüber
hinaus ist der Abriss eines voll vermieteten Gebäudes in der aktuellen Situation der
Wohnungsknappheit in Wolfsburg eine wirkliche Katastrophe. Aber die Sicherheit der
Menschen geht hier einfach vor“, erklärt Immacolata Glosemeyer, Aufsichtsratsvorsitzende der NEULAND Wohnungsgesellschaft.
Geplant ist, die 58 Wohnungen im Haus Nummer 226 bis zum Ende des Jahres 2016
zu entmieten. Die Hausnummer 228 folgt bis Ende 2017. Im Jahr 2018 werden die
letzten 72 Wohnungen der Hausnummern 230 bis 234 leergezogen.
Aktiv begleitet und unterstützt werden die Menschen in den nächsten Jahren von
einem speziellen Team des Sozialmanagements der NEULAND, das direkt vor Ort
im Gebäude untergebracht sein wird. Hierzu NEULAND-Prokuristin Irina Helm:
“Gemeinsam mit unseren Mietern stehen wir vor einer wirklich großen
Herausforderung. Konkret geht es jetzt darum, neue Wohnungen zu finden, Umzüge
zu organisieren und den Menschen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Die
Situation ist außergewöhnlich und fordert uns insbesondere aufgrund des knappen
Wohnungsangebotes bei der Suche nach Wohnraum. Es ist notwendig, dass wir
jeweils die in den einzelnen Zeitabschnitten der Entmietungsphasen betroffenen
Mieter vorrangig gegenüber anderen Interessenten bei der Auswahl einer neuen
Wohnung behandeln. Natürlich werden wir weiterhin frei werdende Wohnungen im
Rahmen unserer Möglichkeiten an den Markt bringen und Angebote unterbreiten.
Dennoch hoffen wir in der Bevölkerung auf Verständnis, dass wir die Menschen im
Stufenhochaus jetzt besonders unterstützen müssen.“
Nachdem das Stufenhochhaus entmietet und zurückgebaut wurde, sollen an gleicher
Stelle neue Wohnungen entstehen. Die Planungsphase hierfür wird in den nächsten
Wochen mit einem Architektenwettbewerb starten.
Pressekontakt:
Stefanie Geisler, Leiterin Unternehmenskommunikation,
NEULAND Wohnungsgesellschaft mbH
Erfurter Ring 15, 38444 Wolfsburg
Telefon 05361 – 791 157,
E-Mail: [email protected]
www.nld.de
www.facebook.com/neuland.wolfsburg
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