Fakultät für Physik und Astronomie Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Bachelorarbeit im Fach Physik eingereicht von Stefan Dickopf geboren in Bad Kreuznach (Deutschland) 2017 Berechnungen zu den Magnetfeldkorrekturspulen am THe-Trap-Experiment Diese Bachelorarbeit wurde angefertigt von Stefan Dickopf am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg unter der Betreuung von Prof. Dr. Klaus Blaum und Dr. Jochen Ketter. Zusammenfassung Das Tritium-Helium-Trap-Experiment (THe-Trap) am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg ist ein Penningfallen-Massenspektrometer, an dem das Massenverhältnis von Tritium zu Helium-3 mit einer relativen Genauigkeit von 10−11 gemessen werden soll. Um Inhomogenitäten erster und zweiter Ordnung des magnetischen Feldes korrigieren zu können, ist ein Satz von Korrekturspulen an der Außenseite der Fallenkammer verbaut. Die Magnetfelder ausgedehnter Spulen werden theoretisch hergeleitet und mit einer Simulation der Spulengeometrie in COMSOL Multiphysics überprüft. Für die Korrekturspulen werden die Entwicklungskoeffizienten im Zentrum der Präzisionsfalle in Übereinstimmung mit den Designwerten berechnet. Abweichungen der Koeffizienten werden dominiert durch den Versatz der Spulen relativ zum Fallenzentrum. Das Magnetfeld der Korrekturspulen wird auf und abseits der Symmetrieachse berechnet, insbesondere werden die Entwicklungskoeffizienten auch im Zentrum der Speicherfalle bestimmt. Mechanische Einflüsse auf die Korrekturspulen durch das externe magnetische Feld werden untersucht und als größtenteils ungefährlich für den Aufbau eingestuft. Zuletzt wird eine alternative Korrekturspulenanordnung diskutiert, welche eine bessere Ortshomogenität der Koeffizienten bietet. Abstract The Tritium-Helium-Trap-Experiment (THe-Trap) at the Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg is a Penning-trap mass spectrometer which aims to measure the mass ratio of tritium to helium-3 with a relative precision of 10−11 . To correct for inhomogeneities of the magnetic field a set of correction coils is installed on the trap envelope. The magnetic field of extended coils is derived theoretically and checked with a simulation of the coil geometry in COMSOL Multiphysics. The series coefficients at the precision trap center of the correction coils are calculated in accordance to the design values. Deviations of these components are dominated by the misalignment of the coils relative to the trap center. The magnetic field is calculated on and off axis, the series coefficients are in particular also determined in the storage trap center. Mechanical influences due to the external magnetic fields are investigated and found to be mostly harmless to the setup. At last an alternative coil geometry, which offers better spatial homogeneity of the coefficients, is discussed. Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1 2 Penningfalle 3 3 Theorie 3.1 Magnetfeld dünner Spulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2 Magnetfeld ausgedehnter Spulen . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3 Parametrisierung des magnetischen Feldes . . . . . . . . . . 3.4 Entwicklungskoeffizienten des magnetischen Feldes . . . . . 3.5 Kraft und Drehmoment auf Spulen im externen Magnetfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 7 8 10 11 12 4 Magnetfeldkorrekturspulen bei THe-Trap 4.1 Geometrie der Spulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2 Berechnung der Entwicklungskoeffizienten . . . . . . . . . . . . 4.2.1 Fehlerabschätzungen durch Geometrieungenauigkeiten 4.3 Magnetfeld auf der Symmetrieachse . . . . . . . . . . . . . . . . 4.4 Magnetfeld abseits der Symmetrieachse . . . . . . . . . . . . . . 4.4.1 Berechnung durch numerische Integration . . . . . . . . 4.4.2 Abschätzung für kleine Abstände von der Achse . . . . 4.5 Simulation mit COMSOL Multiphysics . . . . . . . . . . . . . . 4.6 Vergleich mit dünnen Spulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.7 Mechanische Einflüsse auf die Spulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 17 20 21 24 26 26 28 29 30 31 . . . . . 5 Alternative Geometrie für die Korrekturspulen 35 6 Zusammenfassung und Ausblick 39 Literaturverzeichnis 41 Anhang 45 Abbildungsverzeichnis 2.1 2.2 2.3 Hyperbolische Penningfalle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zylinderkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ruhelage für verschiedene Spannungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 4 6 3.1 Querschnitt dünner und ausgedehnter Spulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 Aufbau der Korrekturspulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abweichungen durch Versatz des Spulenzentrums . . . . . . . . . . . . B-Feld auf der Symmetrieachse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B-Feld der B 2 -Spule abseits der Achse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B-Feld der B 2 -Spule abseits der Achse: Abweichungen durch Näherung B-Feld auf der Symmetrieachse: Abweichungen der Simulation . . . . . B-Feld auf der Symmetrieachse: Vergleich mit dünnen Spulen . . . . . 5.1 5.2 Vergleich der Korrekturspulen mit alternativer Anordnung . . . . . . . . . . . Abweichungen durch Versatz des Spulenzentrums: alternative Korrekturspulen 38 38 A.1 A.2 A.3 A.4 A.5 A.6 B-Feld der B 1 -Spule abseits der Achse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B-Feld der B 1 -Spule abseits der Achse: Abweichungen durch Näherung . . . . B-Feld der B 1 -Spule abseits der Achse: Simulation . . . . . . . . . . . . . . . . B-Feld der B 2 -Spule abseits der Achse: Simulation . . . . . . . . . . . . . . . . B-Feld der supraleitenden Spule abseits der Achse . . . . . . . . . . . . . . . . Entwicklungskoeffizienten auf der Achse: Vergleich mit alternativer Anordnung 46 47 48 49 50 51 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 22 25 27 28 30 31 Tabellenverzeichnis Allgemeine Lösungen der Maxwellgleichungen für zylindersymmetrische BFelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 Geometrische Daten der Korrekturspulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . Entwicklungskoeffizienten der Korrekturspulen . . . . . . . . . . . . . . Fehler der Entwicklungskoeffizienten durch Fertigungsungenauigkeiten Entwicklungskoeffizienten: Vergleich mit dünnen Spulen . . . . . . . . . Mechanische Einflüsse auf die Spulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 21 24 31 33 5.1 5.2 Geometrische Daten der alternativen Anordnung . . . . . . . . . . . . . . . . Entwicklungskoeffizienten: Vergleich mit alternativer Spulenanordnung . . . 36 37 A.1 Entwicklungskoeffizienten der einzelnen Spulen . . . . . . . . . . . . . . . . . A.2 Magnetfeld des supraleitenden Magneten an den Korrekturspulen . . . . . . . 45 50 3.1 . . . . . . . . . . 1 Einleitung Die Masse eines Atomkerns setzt sich zusammen aus den Einzelmassen der Konstituenten (Protonen, Neutronen und Elektronen), sowie den Energien derer Wechselwirkungen. Aus der präzisen Messung der Masse eines Atoms lassen sich, vorausgesetzt die Massen der Bestandteile sind bekannt, Informationen über die an den Wechselwirkungen beteiligten Kräfte extrahieren. Die Massenspektrometrie befasst sich mit der Aufgabe die Massen von Teilchen in Einheiten der atomaren Masseneinheit zu messen. In dieser Disziplin hat sich die Penningfalle [1], in der ein geladenes Teilchen durch Überlagerung eines elektrischen und magnetischen Feldes gefangen und untersucht werden kann, als eine der besten Optionen bewährt. Mit Penningfallen können die Massen von Ionen mit Genauigkeiten von bis zu δm/m = 10−11 bestimmt werden [2, 3]. Sie bieten weiterhin die Möglichkeit andere physikalische Eigenschaften der eingesperrten Teilchen zu untersuchen und Grundlagenforschung zu betreiben. Beispielsweise konnten durch Messung der Lamor-Frequenz in Penningfallen die д-Faktoren gebundener Elektronen [4], sowie des Protons [5] bestimmt werden. Das Tritium-Helium-Trap (THe-Trap) Penningfallen-Experiment [6] am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg ist aus dem UW-PTMS hervorgegangen [7], welches zuvor in Seattle betrieben wurde. Der Aufbau besteht aus einer Speicherfalle, in der Ionen einer externen Quelle eingefangen werden, sowie einer Präzisionsfalle, in der die Messungen der Bewegungsfrequenzen durchgeführt werden. Das THe-Trap Experiment soll unter anderem das Massenverhältnis von Tritium zu Helium-3 mit einer relativen Genauigkeit von 10−11 bestimmen. Daraus lässt sich der Q-Wert des β-Zerfalls von Tritium zu Helium-3 mit einer Präzision von 30 meV berechnen, was einer Verbesserung der Genauigkeit des aktuellen Wertes von (m[T] − m[3 He])c 2 = 18592.01(7) eV [8] bedeutet. Am Karlsruhe Tritium Neutrino (KATRIN) Experiment wird das Energiespektrum des β-Zerfall von Tritium untersucht, um die Masse des dabei entstehenden Elektron-Antineutrino zu messen oder weiter einzuschränken [9]. Dabei hilft der Q-Wert die Messergebnisse zu bestätigen und systematische Fehler abzuschätzen [10]. Außerdem soll eine aktuelle Diskrepanz von fast fünf Standardabweichungen in der Massenbestimmung von 3 He geklärt werden [8, 11]. In Penningfallen-Experimenten wird ein homogenes Magnetfeld benötigt. Inhomogenitäten des Feldes, welche über Ordnungen der Ortsabhängigkeit charakterisiert werden, müssen kompensiert oder angepasst werden [1]. Die Magnetfeldkorrekturspulen von THe-Trap werden in dieser Arbeit untersucht und einige Vorhersagen zu deren Verhalten getroffen. Im nächsten Kapitel werden theoretische Grundlagen der Penningfalle kurz ausgeführt, um eine bessere Motivation für die Notwendigkeit von Magnetfeldkorrekturspulen zu geben. Kapitel 3 widmet sich der allgemeinen Beschreibung von Magnetfeldern, welche von Kreisspulen erzeugt werden, sowie mechanischen Einflüssen auf Spulen in externen magnetischen Feldern. Anschließend wird die Theorie in Kapitel 4 auf den Aufbau am THe-Trap Experiment angewandt, um die, für die Korrektur relevanten, Entwicklungskoeffizienten zu berechnen und Fehlerquellen zu diskutieren. Eine Möglichkeit zur Verbesserung des Aufbaus wird schließlich in Kapitel 5 vorgestellt. 1 2 Penningfalle Eine Penningfalle (siehe Abbildung 2.1) speichert ein geladenes Teilchen, indem ein homogenes, in axiale Richtung zeigendes Magnetfeld einem elektrostatischem Quadrupolfeld überlagert wird. Das magnetische Feld sperrt das geladene Teilchen in radialer Richtung ein, wogegen das elektrische Feld die axiale Bewegung einschränkt. Zur Beschreibung der Felder bieten sich auf Grund derer Symmetrien Zylinderkoordinaten © ρ cos φ r (ρ, φ, z) = ­­ ρ sin φ z « ª ® ® ¬ (2.1) mit den Einheitsvektoren © cos φ ª e ρ (φ) = ­­ sin φ ®® , « 0 ¬ © − sin φ e φ (φ) = ­­ cos φ 0 « ª ®, ® ¬ © 0 ª e z = ­­ 0 ®® « 1 ¬ (2.2) an (siehe Abbildung 2.2). Das homogene, axiale Magnetfeld hat damit die Form: B = Bz e z . (2.3) Das elektrostatische E wird mit der Spannung U0 , der charakteristischen Falr Quadrupolfeld 2 ρ lenlänge d = 12 z 02 + 20 (siehe Abbildung 2.1) und dem Quadrupol-Parameter C 2 ≈ 1 beschrieben durch [14] U0C 2 ρe − 2ze . (2.4) ρ z 2d 2 Dass ein geladenes Teilchen in alle drei Raumrichtungen eingesperrt wird, ist mit der Lorentzkraft [15] ersichtlich (es bezeichnen q und v die Ladung beziehungsweise die Geschwindigkeit des Teilchens): F = q (E + v × B) . (2.5) E(ρ, φ, z) = Einer Bewegung in axialer Richtung wirkt der Term proportional zu e z im elektrischen Feld entgegen1 und ein sich in radiale Richtung bewegendes Teilchen wird durch das Magnetfeld auf eine Bewegung in e φ gezwungen2 . Zu beachten ist dabei, dass die Bewegung des Teilchens durch die radiale Komponente des E-Feldes durch ein ausreichend starkes B-Feld kompensiert werden muss. Vorzeichen von U0 muss dabei so gewählt sein, dass die Kraft auf das zu speichernde Teilchen in axialer Richtung entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung ist. 2 Es gilt e × e = −e . ρ z φ 1 Das 3 B z0 U0 ρ0 Abbildung 2.1: Elektrodenkonfiguration einer hyperbolischen Penningfalle [12]: Die Elektroden sind so geformt, dass sie den Äquipotentialflächen eines Quadrupolpotentials entsprechen. Es beschreibt z 0 den minimalen Abstand des Zentrums der Falle zu den Endkappenelektroden (Blau) und ρ 0 den minimalen Abstand des Zentrums zu der Ringelektrode (Orange). Zwischen Ringelektrode und Endkappen ist eine Spannungsdifferenz U0 . Das magnetische Feld B zeigt parallel zur z-Achse. z ez r x φ eφ z ρ eρ y Abbildung 2.2: Zylinderkoordinaten [13]: Der Abstand von der z-Achse ρ, die Höhe z und der Winkel φ bieten eine alternative Beschreibung von Koordinaten im dreidimensionalen Raum. Die Einheitsvektoren e φ , e ρ und e z stehen an jedem Punkt im Raum orthonormal aufeinander. 4 Einsetzen des zweiten newtonschen Axioms F = mrÜ (es bezeichnet m die Masse des Teilchens und rÜ die zweite zeitliche Ableitung des Ortes) in Gleichung (2.5) und Lösen dieser Differentialgleichung ergibt drei entkoppelte harmonische Bewegungen. Die axiale Bewegung mit der Frequenz r qU0C 2 ωz = , (2.6) md 2 sowie zwei Bewegungen in der xy-Ebene mit den Kreisfrequenzen [16] q 1 2 2 ωc ± ωc − 2ωz . (2.7) ω± = 2 Es bezeichnet hierbei ωc = q Bz m (2.8) q die freie Zyklotronfrequenz und m das Ladungs-Masseverhältnis des Teilchens. Ziel der Messung ist es, die Zyklotronfrequenz des eingesperrten Teilchens zu bestimmen, um daraus das q Ladungs-Masseverhältnis berechnen zu können. Für die Bestimmung von m durch die Zykloq tronfrequenz wird eine Referenzmessung eines Teilchens mit bekanntem m benötigt, um so Bz aus Gleichung (2.8) zu eliminieren. Dazu bietet sich 12 C an, da damit die Masse direkt in Einheiten der atomaren Masseneinheit u folgert. Im THe-Trap Experiment wird ohnehin nur ein Verhältnis zweier Massen bestimmt, daher eliminiert sich dort direkt Bz aus Formel (2.8). Die drei Frequenzen erfüllen zusammen mit der Zyklotronfrequenz durch Gleichung (2.7) folgende Identitäten: ωc = ω+ + ω− ωc2 = ω+2 + ω−2 + ωz2 . (2.9) Die zweite Relation ist als Brown-Gabrielse-Invarianztheorem bekannt und sie gilt auch für den Fall, in dem das magnetische Feld unter einem Winkel zum elektrischen Feld verkippt ist, sowie für kleine Abweichungen der Zylindersymmetrie des elektrischen Feldes [17]. Es gilt nun die drei Eigenfrequenzen des Teilchens zu messen, um aus ihnen mit obigen Gleichungen die Zyklotronfrequenz zu berechnen. Damit die Abhängigkeit vom Magnetfeld Bz bei der Berechnung des Masseverhältnisses herausfällt muss es bei beiden Messungen übereinstimmen. Dies setzt zeitliche und (wie sich gleich herausstellt) räumliche Konstanz des Magnetfeldes voraus. Im Rahmen dieser Arbeit wird aber nur die auf die räumliche Stabilität eingegangen. Es kann zusätzlich zum Quadrupolfeld andere elektrische Felder ∆E, welche unabhängig vom in der Falle geladenen Ion sind, in der Falle geben. Diese können sich beispielsweise durch Aufladung, oder durch Einstellen unterschiedlicher Potentiale der Endkappenelektroden (siehe Abbildung 2.1) aufbauen. Der Messprozess beinhaltet das Anpassen der axialen Frequenz an die konstante Resonanzfrequenz eines Schwingkreises [7]. Dafür werden für verschiedene Ionen mit unterschiedlichem Ladungs-Masseverhältnis andere Spannungen U0 benötigt, was zu verschiedenen Quadrupolfeldern führt. Daraus folgert eine Verschiebung der Ruhelage für verschiedene Ionen, wie in 5 E E z2 ΔE { ⟶ ⟶ z z1 z Abbildung 2.3: Axiale E-Feld Komponenten (blau und grün) für verschiedene Spannungen U0 gegen die z-Koordinate (willkürliche Einheiten). Das elektrische Quadrupolfeld ist proportional zu U0 und z. Wird beispielsweise ein Feld ∆E überlagert, welches zumindest in einem bestimmten Bereich um den Nullpunkt konstant ist, verschiebt sich die Ruhelage zi des Teilchens, welche über E(zi ) = 0 gegeben ist (rechts) und ist nicht mehr gleich für verschiedene U0 . Abbildung 2.3 veranschaulicht ist. Eine Verschiebung der Ruhelage kann sich zu einem Problem entwickeln, wenn das Magnetfeld eine z-Abhängigkeit hat: Bz = B 0 + B 1z + B 2z 2 + ... . (2.10) Daraus folgt, dass Bz nicht mehr einfach bei der Berechnung des Masseverhältnisses eliminiert wird. Außerdem führt die B 2 -Komponente zu Frequenzverschiebungen in allen drei Eigenfrequenzen des Teilchens [14], was eine Kompensation nötig macht. Diese Frequenzverschiebungen können allerdings ausgenutzt werden. Die B 2 -Komponente koppelt die Schwingungsmoden des Teilchens und es ist somit möglich deren Frequenzen indirekt über andere Moden zu messen. Dies wird in der Messmethode der Triggered Sweeps benutzt [11]. Am THe-TrapExperiment soll nun eine andere Messmethode verwendet werden (Pulse and Phase [18])3 , bei der der intrinsische B 2 -Term der Falle kompensiert werden muss. Beide Methoden profitieren dann von der Möglichkeit den B 2 -Term über zusätzliche Spulen einstellen zu können. 3 Zuvor 6 wurde hier auch die Methode der Triggered Sweeps verwendet. 3 Theorie Dieses Kapitel befasst sich zunächst mit der theoretischen Herleitung der Magnetfelder, welche durch runde Spulen erzeugt werden. Für diese Felder werden anschließend die Entwicklungskoeffizienten berechnet, welche für eine Korrektur der entsprechenden Koeffizienten des externen Magnetfeldes benötigt werden. Zuletzt werden noch mechanische Einflüsse eines externen Magnetfeldes auf stromdurchflossene Spulen untersucht. 3.1 Magnetfeld dünner Spulen Das magnetische Feld, welches eine stromdurchflossene kreisförmige Spule erzeugt, besitzt eine Symmetrie bezüglich Rotation um die Achse der Spule. Daher ist die Wahl von Zylinderkoordinaten, wie sie im vorherigen Kapitel eingeführt wurden (siehe Formel (2.1) und (2.2) und Abbildung 2.2), zur Beschreibung des Feldes sinnvoll. Mit Hilfe des Biot-Savart-Gesetzes [15] lässt sich die magnetische Flussdichte, welche durch die Stromdichte j(r 0) im Vakuum erzeugt wird, am Ort r berechnen: ∫ µ0 r − r0 B(r ) = . (3.1) d3r 0 j(r 0) × 4π |r − r 0 | 3 R3 Es bezeichnet hierbei µ 0 = 4π · 10−7 AN2 die Vakuumpermeabilität. Untersucht wird eine infinitesimal dünne Spule zentriert um die z-Achse bei z s mit Radius r s (veranschaulicht in Abbildung 3.1a)1 . Die Spule hat genau eine Windung und wird vom Strom I durchflossen. Mit der Dirac’schen δ -Funktion und dem Einheitsvektor e φ lässt sich die Stromstärke über j(r ) = δ (ρ − r s )δ (z − z s )Ie φ (3.2) ausdrücken. Durch Einsetzen von Formel (3.2) in (3.1) und der Transformation in Zylinderkoordinaten lassen sich die Dirac-Funktionen direkt auswerten. Aufgrund der erwarteten Symmetrie des B-Feldes reicht es aus, das Feld an einem beliebigen Winkel φ zu betrachten. Der Einfachheit halber wird dieser auf φ = 0 gesetzt. Die Komponenten des B-Feldes erhalten damit folgende Form: µ0 B(ρ, z) = Ir s 4π 1 Die ∫ 0 2π (z − z s ) cos φ 0 © dφ 0 ­­ (z − z s ) sin φ 0 0 « r s − ρ cos φ ª 2 ® ρ + r 2 − 2ρr s cos φ 0 + (z − z s )2 −3/2 . s ® ¬ (3.3) Bezeichnung r s anstatt ρ s wird gewählt, da der Radius eine skalare Größe ist und keine Koordinate. 7 Dieses Integral lässt sich allgemein nur unter Zuhilfenahme von elliptischen Integralen lösen [15]. Von besonderem Interesse ist jedoch das magnetische Feld auf der Symmetrieachse. Dort fällt durch die Einschränkung ρ = 0 die Abhängigkeit von φ 0 im rechten Term weg, und das Integral lässt sich einfacher auswerten. Auf der z-Achse kann die einzige nicht verschwindende Komponente des B-Feldes nur die z-Komponente sein, da sonst die Zylindersymmetrie des Feldes nicht eingehalten wird2 . Für diese ergibt sich nach Integration: Bz (0, z) = r s2 µ0 . I 2 r 2 + (z − z s )2 3/2 s z z 🞊 (3.4) ⏟⭕✕ zₛ ● rₐ rᵢ z₁ rₛ (a) Infinitesimal dünne Spule z₂ ✕ (b) Ausgedehnte Spule Abbildung 3.1: Querschnitt der betrachteten Spulen: Es steht hierbei der Kreis und das Kreuz für einen Strom aus der Ebene hinaus beziehungsweise hinein. Links ist die infinitesimal dünne Spule mit Radius r s zentriert um den Punkt z s gezeigt. In (b) ist eine Spule mit Ausdehnung z 2 > z 1 in z-Richtung und r a > r i in radialer Richtung dargestellt. 3.2 Magnetfeld ausgedehnter Spulen Eine infinitesimal dünne Spule ist nur eine Idealisierung, die sie so in der Realität natürlich nicht auftritt. Zum einen hat selbst ein einzelner dünner Draht eine endliche Ausdehnung, zum anderen sollen höhere Feldstärken nicht nur durch höhere Ströme, sondern durch höhere Windungszahlen erreicht werden. Daher wird nun eine Spule betrachtet, welche einen Innenund Außenradius von r i beziehungsweise r a hat und in z-Richtung von z 1 bis z 2 ausgedehnt ist. Analog zu Formel (3.2) wird die Stromdichte j(r ) = Θ(r a − ρ)Θ(ρ − r i )Θ(z 2 − z)Θ(z − z 1 )J0e φ (3.5) 2 Dies ist auch ersichtlich, wenn das Integral betrachtet wird. Bei der Integration über den 2π -Bereich verschwinden sowohl Sinus als auch Kosinus. 8 definiert, diesmal mit der Theta-Funktion und der Stromdichte J0 = NI NI = . A (r a − r i )(z 2 − z 1 ) (3.6) In Abbildung 3.1b ist dies veranschaulicht. Es bezeichnet A den Querschnitt der Spule und N die Anzahl der Windungen. Die Theta-Funktionen stehen hier lediglich für die Ausdehnung der Spulen im Raum, sie werten sich zu eins aus, wenn sich r innerhalb der Spule befindet, andernfalls zu null. Hierbei wird direkt angenommen, dass die Stromdichte im Inneren der Spule homogen ist, was aber praktisch nicht realisierbar ist. Zwischen den runden Drähten gibt es unweigerlich einen stromfreien Zwischenraum. Zusätzlich gibt es Isolationsschichten, in denen kein Strom fließt. Eine weitere Inhomogenität ist die Auswirkung des starken äußeren Magnetfeldes auf die Stromdichte. Später wird sich bei der Berechnung der magnetischen Felder der Korrekturspulen herausstellen, dass die Ausdehnung der Spulen keine große Rolle spielt, also können auch Inhomogenitäten in der Stromdichte keine allzu große Bedeutung haben. Im Gegensatz zu Gleichung (3.3) können nun die Integrale über ρ und z nicht durch Ausführen von Dirac-Deltas trivial ausgewertet werden. Ist eine Lösung von Formel (3.3) vorhanden, so kann durch Integration über den Spulenradius und die z-Position die Lösung für den ausgedehnten Fall gefunden werden. Dies ist auch mit dem Superpositionsprinzip vereinbar. Das Magnetfeld von vielen stromdurchflossenen Drähten addiert sich linear auf, im Grenzfall entspricht das einem Integral über das Volumen der Spule. Eingeschränkt auf die z-Achse ist die Lösung für dünne Spulen nach Formel (3.4) bekannt. Mit den Substitutionen r s → ρ 0, z s → z 0 und I → J0 ergibt sich das folgende zu lösende Integral: ∫ ra ∫ z2 µ0 ρ 02 0 Bz (0, z) = J0 . (3.7) dρ dz 0 2 ri z1 (ρ 02 + (z − z 0)2 )3/2 Für die beiden Integrationen über z 0 und ρ 0 wird sowie ρ 02 d z0 − z = , p dz 0 ρ 02 + (z − z 0)2 (ρ 02 + (z − z 0)2 )3/2 (3.8) p d 1 02 + (z − z 0 )2 + ρ 0 = p ln ρ 0 dρ ρ 02 + (z − z 0)2 (3.9) benutzt. Die komplette Lösung lautet h p i z 0=z2 ρ 0=r a µ0 0 0 02 0 2 Bz (0, z) = J0 (z − z ) ln ρ + (z − z ) + ρ . z 0 =z 1 ρ 0 =r 2 i (3.10) Es ist zu beachten, dass sich durch Einsetzen der Grenzen die Dimension Länge im Logarithmus herauskürzt, da bei Subtraktion zweier Logarithmen die beiden Argumente durcheinander geteilt werden. 9 3.3 Parametrisierung des magnetischen Feldes Im vorherigen Abschnitt wurde das magnetische Feld einer Spule auf der z-Achse berechnet. Es stellt sich nun die Frage, warum es nicht auch wichtig ist, das magnetische Feld abseits der Achse zu wissen. Dazu ist es sinnvoll sich die Maxwellgleichungen in Abwesenheit eines Stromes j anzuschauen, also im Raum zwischen den Spulen [15]: ∇ · B = 0, ∇ × B = 0. (3.11) Die zweite Gleichung impliziert die Existenz eines skalaren Potentials Ψ, für das B = −∇Ψ gilt. Rückeinsetzen dieser Folgerung in die erste Gleichung führt zu einer Laplace-Gleichung für Ψ: ∆Ψ = 0. (3.12) bekannt3 . Für diese Gleichung ist die Lösung aus der Elektrostatik wohl Die Lösungen, welche keine Singularitäten besitzen, lassen sich als Polynome schreiben [19]. Über die Bildung des Gradienten ergeben sich wieder Polynome, welche die Lösungen von Gleichung (3.11) beschreiben. Für ein zylindersymmetrisches Feld © B ρ (ρ, z) cos φ ª (3.13) B(φ, ρ, z) = ­­ B ρ (ρ, z) sin φ ®® B (ρ, z) z « ¬ sind es dann Polynome in ρ und z. Seien P ρ,n die radialen und Pz,n die axialen Lösungen n-ter Ordnung, dann lässt sich ein beliebiges zylindersymmetrisches magnetisches Feld B als Superposition der einzelnen Lösungen ausdrücken: ∞ Õ B(φ, ρ, z) = Bn (P ρ,n (ρ, z)e ρ + Pz,n (ρ, z)e z ). (3.14) n=0 In dieser Arbeit werden die B 1 - und B 2 -Komponenten betrachtet. Für diese sind die zugeordneten Polynome in Tabelle 3.1 aufgelistet. Dass diese die Maxwellgleichungen (3.11) erfüllen, wird klar, wenn sie für den Fall eines zylindersymmetrischen Feldes betrachtet werden. Dadurch vereinfacht sich Gleichung (3.11) zu zwei Bedingungen an die Felder B ρ und Bz : ∂ ∂Bz (ρB ρ ) = −ρ , ∂ρ ∂z ∂B ρ ∂Bz = . ∂z ∂ρ (3.15) Es ist leicht nachzuprüfen, dass dies für die angegeben Komponenten erfüllt ist. In jedem Fall gilt für alle Komponenten Pz,n (0, z) = z n und P ρ,n (0, z) = 0. Dies liefert die notwendige Vereinfachung, welche zeigt, dass das magnetische Feld auf der z-Achse bereits die Information für das gesamte Feld enthält. Ist das Feld auf der Achse bekannt, so können daraus die Koeffizienten Bn über eine Taylorentwicklung bestimmt werden4 . Hat nun das äußere magnetische Feld des supraleitenden Magneten auf der z-Achse Inhomogenitäten, so hat es diese auch abseits der Achse. Jedoch werden die Komponenten abseits der Achse durch die Korrekturspulen dann genauso kompensiert, wie die Komponenten auf der Achse. 3 Ohne 4 Die 10 freie Ladungen erfüllt auch das elektrostatische Potential eine Laplace-Gleichung. Taylorentwicklung ist ja gerade eine Entwicklung in Potenzen von z. Tabelle 3.1: Die ersten drei Lösungen der Maxwellgleichung für ein zylindersymmetrisches Feld in Abwesenheit von Strömen [14]. In den Polynomen der axialen Lösungen setzt sich die Potenz von z zur n-ten Ordnung fort. n 0 1 2 Pz,n 1 z z 2 − 12 ρ 2 P ρ,n 0 − 12 ρ zρ 3.4 Entwicklungskoeffizienten des magnetischen Feldes In diesem Abschnitt werden die ersten drei Entwicklungskoeffizienten des B-Feldes auf der z-Achse berechnet. Dazu werden diese in der Taylorentwicklung um den Punkt z 0 1 B(z) = B(z 0 ) + B 0(z 0 )(z − z 0 ) + B 00(z 0 )(z − z 0 )2 + ... 2 |{z} |{z} | {z } B 0 (z 0 ) B 1 (z 0 ) (3.16) B 2 (z 0 ) identifiziert. Die Koeffizienten werden nun für die ausgedehnte Spule berechnet. Dazu müssen von Gleichung (3.10) noch die erste und zweite Ableitung bei z 0 ausgewertet werden. Nach der Integration ergeben sich folgende Terme: p © r a2 + (z s − z 0 )2 + r a ª µ0 ®, b0 (J0 , r i , r a , z s ; z 0 ) = J0 (z s − z 0 ) ln ­­ q (3.17a) ® 2 r i2 + (z s − z 0 )2 + r i « ¬ p © r a2 + (z s − z 0 )2 + r a ª µ 0 ri ra ® , −q b1 (J0 , r i , r a , z s ; z 0 ) = J0 p − ln ­­ q ® 2 r a2 + (z s − z 0 )2 2 2 2 2 r i + (z s − z 0 ) r i + (z s − z 0 ) + r i « ¬ (3.17b) ! " µ0 ri ra b2 (J0 , r i , r a , z s ; z 0 ) = J0 (z s − z 0 ) 3/2 − 2 3/2 4 r 2 + (z s − z 0 )2 r + (z s − z 0 )2 a 1 − zs − z0 i © ª r r i a ­p ® . − q ­ 2 ® r a + (z s − z 0 )2 r i2 + (z s − z 0 )2 « ¬ (3.17c) Der j-te Koeffizient für die k-te Spule Bk, j berechnet sich mit diesen über B j,k (z 0 ) = b j (J0,k , r i,k , r a,k , z 1,k ; z 0 ) − b j (J0,k , r i,k , r a,k , z 2,k ; z 0 ). (3.18) Zu beachten ist hierbei, dass nur das Argument z s in den beiden Termen verändert wurde. Für mehrere Spulen addieren sich die Entwicklungskoeffizienten auf Grund des Superpositionsprinzips des magnetischen Feldes. Es können also die Entwicklungskoeffizienten für eine beliebige Spulenanordnung als Summe über k in Formel (3.18) verstanden werden. 11 Weiterhin bietet es sich an die Entwicklungskoeffizienten einer dünnen Spule zu berechnen. Dazu werden die Ableitungen von Gleichung (3.4) gebildet: r s2 µ0 , I 2 r 2 + (z 0 − z s )2 3/2 s r s2 (z 0 − z s ) 3µ 0 , B 1 (z 0 ) = − I 2 r 2 + (z 0 − z s )2 5/2 B 0 (z 0 ) = (3.19a) (3.19b) s B 2 (z 0 ) = 3µ 0 2 4(z 0 − zs )2 − r s2 . Ir 4 s r 2 + (z 0 − z s )2 7/2 s (3.19c) Im Grenzfall z 2 → z 1 und r i → r a folgen diese Gleichungen aus (3.17), da dies einer Ableitung nach z entspricht, welche die Integration über ρ und z rückgängig macht5 . Durch vorhandene Symmetrien der Spulenanordnung können nun direkt Rückschlüsse auf verschwindende Koeffizienten bei z 0 = 0 in der Taylorentwicklung (3.16) gemacht werden. Ein Spulenpaar, welches vom selben Strom in gleicher Richtung durchflossen wird, kann aus Symmetriegründen nur gerade Ableitungen6 enthalten. Für entgegengesetzte Ströme ist das Gegenteil der Fall. Dies ist auch in Gleichung (3.17) ersichtlich. Ersetzen von z 2 → −z 1 , z 1 → −z 2 in einer zweiten Spule führt bei gleichem Strom und Richtung zu Auslöschung der B 1 -Komponente, wogegen sich die B 0 - und B 2 -Komponenten der Spulen jeweils positiv addieren. Daraus erschließt sich, welche Spulenanordnungen für die jeweilige Korrektur in Frage kommen. 3.5 Kraft und Drehmoment auf Spulen im externen Magnetfeld Die Korrekturspulen sitzen im externen zylindersymmetrischen Magnetfeld des Hauptmagneten. Nach dem Anschalten der Korrekturspulen wird auf diese eine Kraft ausgeübt. Da Falle und Kompensationsspulen mechanisch verbunden sind, wirkt sich die Kraft auch auf diese aus. Die Kraft auf eine Stromdichte j(r ) im externen Magnetfeld B(r ) ist gegeben durch [15] ∫ F= d3r j(r ) × B(r ). (3.20) R3 Auf Grund der Zylindersymmetrie wird B(r ) als © B ρ cos φ B(φ, ρ, z) = ­­ B ρ sin φ Bz « ª ® ® ¬ (3.21) geschrieben. Für die Stromdichte j(r ) wird der zuvor definierte Strom (3.5) benutzt. Im Folgenden wird angenommen, dass sich das magnetische Feld nicht über den Bereich der Stromdichte der Korrekturspule ändert; B ρ und Bz sind also konstant. Es bezeichnen B ρ und beachte das im Nenner von J0 noch die Abhängigkeit (r a − r i )(z 2 − z 1 ) enthalten ist. geraden Ableitungen werden solche bezeichnet, bei denen der Grad der Ableitung gerade ist. 5 Man 6 Mit 12 Bz von nun an diese Komponenten im Zentrum des Spulenquerschnittes. Das Kreuzprodukt © Bz cos φ ª j(r ) × B(r ) = j(r ) · e φ ­­ Bz sin φ ®® = j(r ) · e φ (Bz e ρ − B ρ e z ) (3.22) « −B ρ ¬ zeigt, dass die B ρ Komponente eine Kraft in z-Richtung und die Bz -Komponente des magnetischen Feldes eine Kraft in radiale Richtung bewirkt. Nun ist auch direkt ersichtlich, dass sich in der Gesamtkraft (3.20) die Komponente in radialer Richtung durch die Integration über den Winkel zu null mittelt und nur die Komponente in z-Richtung netto beiträgt. Integration und Einsetzen der Stromdichte (3.6) liefert: F = −π N I (r a + r i )B ρ e z . (3.23) Dennoch ist die Kraftkomponente in radialer Richtung nicht zu vernachlässigen. Sie wirkt je nach Vorzeichen so, dass die Spule radial gedehnt oder zusammengedrückt wird. Um dies zu quantifizieren wird der Druck in radialer Richtung betrachtet: dF ρ dF ρ dP ρ = = = j(r ) · e φ Bz . dρ dρdA dV (3.24) Das Flächenelement dA ist in diesem Fall jenes in der φz-Ebene, mit dA = ρdφdz. Die ThetaFunktionen im Strom j(r ) sorgen weiterhin dafür, dass der Druck außerhalb der Spulen verschwindet. Obige Formel kann nun aufintegriert werden, um den Druck auf eine bestimmte Lage in der Spule zu berechnen. Dabei ist zu beachten, dass die Integration je nach Vorzeichen von IBz von r i bis ρ oder von r a bis ρ ausgeführt werden muss, da die Richtung der Integration dort beginnen muss, wo der Druck verschwindet. Der Gesamtdruck berechnet sich über die Integration von Innenradius zu Außenradius7 : ∫ ra N I Bz Pρ = dρ J0 Bz = . (3.25) z2 − z1 ri Die Spule übt also je nach Vorzeichen von I Bz nach innen oder nach außen Druck aus. Es ist möglich, dass die Symmetrieachse der Spulen verkippt um einen kleinen Winkel α zum externen magnetischen Feld steht. Dadurch entsteht ein Drehmoment auf die Spulen. Um dieses zu berechnen wird das Magnetfeld an der z-Achse gekippt8 , was durch Drehung des B-Feldes an einer der beiden anderen Achsen realisiert wird. Welche der beiden Achsen dabei verwendet wird ist nicht relevant, da das Koordinatensystem danach beliebig um die z-Achse gedreht werden darf. Mit einer geeigneten Rotationsmatrix R(α) wird eine Drehung an der y-Achse durchgeführt: © cos α B̃(φ) = R(α)B(φ) = ­­ 0 «− sin α 0 sin α ª © B ρ cos φ 1 0 ®® ­­ B ρ sin φ Bz 0 cos α ¬ « ª © B ρ cos α cos φ + Bz sin α ®=­ B ρ sin φ ® ­ −B sin α cos φ + Bz cos α ρ ¬ « ª ®. ® ¬ (3.26) Theta-Funktionen der z-Variable wurden nicht mehr explizit dazugeschrieben. stellt sich heraus, dass die andere Vorgehensweise, nämlich die Verkippung der Spulen relativ zur z-Achse zu einer deutlich schwierigeren Berechnung des Drehmoments führt. 7 Die 8 Es 13 Hier wurde die Annahme gemacht, dass sich der Betrag des magnetische Feldes auch nach einer Drehung um den Winkel α nicht über den Bereich der Stromdichte ändert9 . Das Drehmoment auf eine Stromdichte j(r ), welches durch ein magnetisches Feld B(r ) hervorgerufen wird, berechnet sich analog zur Kraft (3.20) über ∫ M= d3r r × j(r ) × B̃(r ) . (3.27) R3 Das Auswerten des Integrals lässt sich deutlich vereinfachen, wenn nach Ausführen der Kreuzprodukte direkt festgestellt wird, dass die meisten Terme bei der 2π -Integration wegfallen. Übrig bleibt nur eine Komponente in y-Richtung (die Drehachse): ∫ ra ∫ z2 M = J0 π sin α dρ dz ρ ρBz − zB ρ e y r z1 i 1 1 2 2 = N Iπ sin α Bz r a + r ar i + r i − B ρ (z 2 + z 1 )(r a + r i ) e y . (3.28) 3 4 Im letzten Schritt wurde die Definition der Stromdichte J0 nach Formel (3.6) eingesetzt. Der letzte Term wird als Drehmoment auf die zentrale Windung der Spule bei 21 (r a +r a ) und 21 (z 2 +z 1 ) identifiziert. Bei der konkreten Berechnung muss darauf geachtet werden, dass der Winkel α als Drehwinkel für das Magnetfeld definiert wurde, somit entspricht dies einer Verkippung um −α der Spulen. Das Drehmoment wird also sowohl durch die radiale als auch durch die axiale Komponente des (ungedrehten) Magnetfeldes erzeugt und verschwindet wie erwartet für α = 0. Um das Ergebnis zu überprüfen wird ein Vergleich mit dem Drehmoment auf eine dünne Kreisspule durch ein verkipptes magnetisches Feld gemacht. Mit dem gegebenen magnetischen Dipolmoment µ = IAe z einer ebenen, um die z-Achse bei z s = 0 zentrierten, Leiterschleife mit Fläche A = πr s2 berechnet sich das über die Spule gemittelte Drehmoment durch [15] 1 M= 2π ∫ 0 2π 1 dφ µ × B̃ = µ× 2π ∫ 0 = I π Bz r s2 sin αe y . 2π © Bz sin α dφ B̃ = µ × ­­ 0 « Bz cos α ª ® ® ¬ (3.29) Dies entspricht genau dem Fall für r i = r a = r s , z 2 = z 1 = 0 und N = 1 in Formel (3.28). Die Stabilität des Systems hängt vom Vorzeichen von M/sin(α) ab. Die Beschleunigung des Drehwinkels α ist proportional zum Drehmoment10 : M = Θα, Ü (3.30) mit dem Trägheitsmoment Θ. Nach Gleichung (3.28) ist das Drehmoment M auch proportional zu sin(α) und es bewirkt eine Kraft um die Drehachse. Falls das Vorzeichen von M/sin(α) in externe magnetische Feld soll ja nach Voraussetzung möglichst homogen sowohl in ρ- als auch z-Richtung sein. 10 Dies ist das Analogon zu Newtons Bewegungsgleichung F = mxÜ für Drehungen. 9 Das 14 Gleichung (3.28) negativ ist, wird die Lösung von α(t) durch die eines physikalischen Pendels beschrieben. Die Spule oszilliert dabei um die Ruhelage bei α = 0. Bei positivem Vorzeichen von M/sin(α) würde sich die Spule komplett umdrehen wollen. Im Realfall ist dies aber durch die Spulenhalterung nicht möglich. 15 4 Magnetfeldkorrekturspulen bei THe-Trap In diesem Kapitel werden die Magnetfeldkorrekturspulen am THe-Trap-Experiment am MaxPlanck-Institut für Kernphysik in Heidelberg untersucht. Zunächst wird dabei die Geometrie der Spulen beschrieben, um mit dieser dann Rechnungen durchzuführen. Die Entwicklungskoeffizienten des magnetischen Feldes werden für diese Anordnung berechnet und einige Fehlerabschätzungen durchgeführt. Das Magnetfeld wird außerdem abseits der Achse berechnet und die Rechnung durch eine Simulation überprüft. Zuletzt werden mechanische Einflüsse des Magnetfeldes der supraleitenden Spule auf die Korrekturspulenanordnung untersucht. 4.1 Geometrie der Spulen Das THe-Trap Experiment basiert auf dem UW-PTMS1 , welches in Seattle betrieben wurde. Bereits in Seattle wurde das Nachfolgeexperiment erdacht und einige Teile davon entwickelt, unter anderem die neuen Korrekturspulen2 , welche im Jahr 2005 produziert wurden [20]. Die Korrekturspulen sind direkt an der Falle verbaut, welche derzeit im Magneten sitzt. Um nun geometrische Eigenschaften oder die erzeugten Felder nachzumessen, müsste das Experiment aus dem Flüssighelium genommen werden, sodass das die Falle aus dem Magneten entfernt werden kann. Die Korrekturspulen anschließend von der Falle zu trennen erfordert Ablöten von Kabelverbindungen, welche an empfindlichen Stellen sitzen. Daher soll möglichst viel der vorhandenen Dokumentation entnommen werden, um ein direktes Eingreifen in das Experiment zu vermeiden. An Dokumentation ist ein ausgedrucktes Mathematica-Notebook vorhanden, welches wahrscheinlich zum Entwurf der Spulen verwendet wurde. In diesem sind geometrische Daten, die Windungszahlen sowie die Stromflussrichtung der Spulen zu finden und eine Rechnung, in der die zu erwartenden Entwicklungskoeffizienten berechnet wurden. Eine Nachfrage bei dem Autor des Mathematica-Notebooks (Steven Leo Zafonte), führte leider zu keinen weiteren Erkenntnissen. Es stellte sich jedoch heraus, dass die angestrebten Windungszahlen nach dem Wickeln der Spule nicht explizit nachgeprüft wurden. In Laborbucheinträgen wurden noch einige Details zu den in der Spule verwendeten Drähten und dem Wicklungsverfahren selbst gefunden. Für die Drähte (American Wire Gauge #34, nomineller Radius: r nom = 0.00631 Inch) ist eine Dicke (radiale Richtung) von bw = 0.663/90 Inch ≈ 0.00737 Inch, eine Höhe h w = Ω 0.006725 Inch und ein spezifischer Widerstand R = 0.884 m angegeben. Die Unterscheidung zwischen Dicke und Höhe rührt daher, dass zwischen fünf Drahtlagen eine Lage Kaptonfolie gewickelt wurde. Mit einer technischen Zeichnung, die nach Nachfrage von Robert van Dyck zur Verfügung gestellt wurde und die Ausfräßungen in der Halterung der Spulen zeigt, konnten 1 University 2 Vorher of Washington - Penning Trap Mass Spectrometer handelte es sich um drei Spulen, nun sind es fünf. 17 Tabelle 4.1: Geometrische Daten der 5 Spulen: Die z-Positionen, sowie die Windungszahl N 1 stammen aus dem Mathematica Notebook. Die Angabe in Inch ist auf die amerikanischen Designwerte zurückzuführen. Die Windungszahl N 2 wurde über die Widerstände R der Drähte berechnet. Dabei wurde auch der pro Lage zunehmende Radius miteinbezogen. Es bezeichnet L die Länge der Drähte, welche aus den Widerständen berechnet wurde. In Abbildung 4.1b ist die Geometrie graphisch dargestellt. Spule 1 2 3 4 5 z 1 (Inch) −1.50 −0.95 −0.25 0.45 1.00 z 2 (Inch) −1.00 −0.45 0.25 0.95 1.50 N1 2077 2100 1750 2100 2077 N2 2135 2055 1802 2149 2126 R (Ω) 409 392 339 412 407 L (m) 463 443 383 466 460 die Abstände auf der z-Achse in Übereinstimmung mit denen aus dem Mathematica-Notebook gebracht werden. In einem Laborbuch wurde eine Widerstandsmessung bei Raumtemperatur gefunden, die dazu genutzt wurde die Windungszahlen der Korrekturspulen zu überprüfen. Der eigentliche Rechenweg war aber nicht angegeben. Diese Werte sind jedoch um einen Faktor 3-3.5 kleiner als die im Mathematica-Notebook beschriebenen Werte. Im Rahmen dieser Arbeit wurde mit den Widerständen eine neue Rechnung zur Windungszahl durchgeführt, welche Ergebnisse erzielt, die mit den Designwerten gut übereinstimmen. In Tabelle 4.1 sind die, für die weiteren Rechnungen relevanten, geometrischen Daten zusammengestellt. Alle Spulen haben einen Innenradius von r i = 1.3 Inch. Der Außenradius ergibt sich über die Querschnittsfläche A des Drahtes, der Windungszahl N und der Ausdehnung D der Spule in z-Richtung3 : NA Nbwh w ra = ri + = ri + . (4.1) D z2 − z1 In den folgenden Rechnungen werden für die Windungszahlen die Werte aus dem Mathematica-Notebook verwendet, da für die Widerstandsmessungen keine Unsicherheiten angegeben wurden und sie sich daher schwer mit den Ergebnissen aus dem Mathematica-Notebook vergleichen lassen. Die Berechnung der Windungszahl aus den Widerständen eignet sich jedoch als gute Bestätigung der Designwerte. Abbildung 4.1 zeigt den kompletten Aufbau der Korrekturspulen. Spule 2 und 4 werden gegensätzlich vom selben Strom durchflossen. Wie in Kapitel 3.4 beschrieben lässt sich damit eine B 1 -Korrektur realisieren, bei der das Magnetfeld um den Nullpunkt verschwindet. Durch Spule 1 und 5 fließt der selbe Strom in gleicher Richtung. Dadurch ergeben sich eine nicht verschwindende B 2 -Komponente, jedoch auch ein von null verschiedenes magnetisches Feld. Daher ist eine weitere Spule nötig (Spule 3), welche durch den entgegengesetzten Strom durchflossen 3 Der 18 Querschnitt wird dabei als Lagen von Drähten betrachet. wird und so gewickelt wurde, dass sie die entstandene B 0 -Komponente wieder ausgleicht. Es bezeichnet von jetzt an die B 1 -Korrekturspule die Spulenanordnung aus Spule 2 und 4, sowie die B 2 -Korrekturspule die Spulenanordnung aus Spule 1, 3 und 54 . 1cm Spule 5 4 3 B2-Spulen 2 1 (a) -- - + + + + - - B1-Spulen (b) Abbildung 4.1: Abbildung (a) zeigt, wie die fünf Spulen an die Stromquellen angeschlossen sind. Die B 1 -Spulen sind schwarz dargestellt und die B 2 -Spulen blau. Die z-Achse zeigt in diesen Grafiken nach oben. Die B 1 - und B 2 -Korrekturspulen verfügen jeweils über eine eigene Stromquelle und alle Spulen haben den gleichen Wicklungssinn. Die benötigte relative Stromrichtung (durch die Pfeile dargestellt) in den einzelnen Spulen wird durch Vertauschung der Anschlussrichtung erreicht. Diese Abbildung wurde einem Laborbuch entnommen [21]. In (b) wird ein maßstabsgetreuer Querschnitt der Spulen in der ρz-Ebene gezeigt. Das Minuszeichen steht hierbei für negativen Strom in den verwendeten Gleichungen. Die Fallen [22] wurden für diese Grafik zentriert in den Aufbau gesetzt (ebenfalls maßstabsgetreu). Oben befindet sich die Speicherfalle und unten die Präzisionsfalle [23]. Die Vakuumkammer der Fallen, sowie elektrische Anschlüsse und Abstandshalter zwischen den Elektroden sind nicht eingezeichnet. Wegen diesen Teilen können die Korrekturspulen nicht näher an die Fallen gesetzt werden. 4 Wird im Plural von den Korrekturspulen gesprochen, sind die einzelnen Spulen der jeweiligen Anordnung gemeint. 19 4.2 Berechnung der Entwicklungskoeffizienten Es werden nun, mit der zuvor beschrieben Geometrie jeweils für die B 1 - und B 2 -Korrekturspulen, die Entwicklungskoeffizienten nach Formel (3.17) bei z 0 = 0 berechnet. Die Stromstärke beträgt I = 1 mA für die B 1 - und die B 2 -Spulen. Es ist zu beachten, dass die Entwicklungskoeffizienten (und sonst auch fast alle berechneten Größen die mit dem Magnetfeld zusammenhängen) linear vom Strom abhängen. Daher wird für alle Rechnungen, wenn nicht anders spezifiziert, ein Strom von I = 1 mA verwendet. Ein Python-Programm wurde im Rahmen dieser Arbeit entwickelt, welches die Koeffizienten für eine gegebene Spulenkonfiguration berechnet. Sollten sich auf Grund der mangelnden Dokumentation andere Werte für die Geometrie des Aufbaus herausstellen, so können mit dem Programm die Entwicklungskoeffizienten einfach neu berechnet werden. Die Ergebnisse werden nun mit den zuvor vorhandenen Werten aus dem Mathematica-Notebook5 in Tabelle 4.2 verglichen. Dort wird außerdem noch der Wert der Entwicklungskoeffizienten bei z 0 = 1.695 Inch, was dem Mittelpunkt der Speicherfalle entspricht [23], gezeigt. In Tabelle A.1 im Anhang sind die Entwicklungskoeffizienten für die Spulen einzeln aufgelistet. Falls eine Messung Ergebnisse erzeugt, die stark von den erwarteten Abweichen, kann mit dieser Tabelle zum Beispiel überprüft werden, ob eine Verpolung oder ein Kurzschluss einer Spule vorliegt. Die B 0 -Komponente der B 2 -Spule ist ungleich null. Vorher wurde beschrieben, dass Spule 3 entworfen wurde, um den B 0 -Term des Paars aus Spule 1 und 5 zu kompensieren. Dies konnte aber wohl nicht ideal erreicht werden. Bei der alten Korrekturspulenanordnung wurde nur auf eine einzelne bei z = 0 zentrierte B 2 -Spule gesetzt, welche daher auch einen B 0 -Term hat. Das Verhältnis aus B 2 zu B 0 war dort jedoch mit B 2 /B 0 ≈ 3500 m−2 [20] im Vergleich zum Verhältnis hier mit B 2 /B 0 ≈ 1.6 · 107 m−2 deutlich schlechter. Es ist ersichtlich, dass die Werte in der Speicherfalle nicht deutlich kleiner sind, als die in der Präzisionsfalle, vor allem verschwindet die B 0 -Komponente nicht. Die Korrekturspulen wurden hinsichtlich der Korrektur der Koeffizienten in der Präzisionsfalle entworfen. Ob die Auswirkungen auf die Speicherfalle dabei überhaupt in Betracht gezogen wurden ist fraglich. Die Speicherfalle sitzt in einem Bereich des Magnetfeldes, das nicht auf Homogenität optimiert wurde. Um die Auswirkungen der, durch die Korrekturspulen erzeugten, zusätzlichen Inhomogenitäten zu quantifizieren, müsste zunächst die Größe der Inhomogenitäten des externen Magnetfeldes bekannt sein. Der intrinsische B 2 -Term im Zentrum der Falle am UW-PTMS betrug beispielsweise B 2 ≈ 0.5 T/m2 [24]. Zur vollständigen Kompensation müsste dafür der Strom der B 2 -Spulen auf etwas über 9 mA gestellt werden. Der B 1 -Term selbiger Falle kann aus [25]6 zu etwa B 1 = 0.14 T/m abgeschätzt werden. Damit wäre also ein B 1 -Strom von etwa 100 mA nötig. Der Widerstand der B 2 -Spule (die B 1 -Spule ist derzeit wohl nicht angeschlossen) bei 4 K wurde mit R 4K = 37.92 Ω gemessen, um eine Abschätzung über die dissipierte Leistung zu erhalten. Das lässt auf ein Restwiderstandsverhältnis der Drähte (vergleiche Tabelle 4.1) von RRR ≈ 30 5 Der Ausdruck des Mathematica-Notebook wurde schon vor einiger Zeit von Martin Höcker digitalisiert und noch- mals auf Richtigkeit geprüft. Dass diese digitale Version des Notebooks existiert, wurde jedoch erst im Verlaufe dieser Arbeit klar. 6 Darin ist wohl ein Fehler der Größenordnung in B /B , der sich aber mit Vergleich der Doktorarbeit [26] des 1 0 selbigen Autors auflöst. 20 schließen. Mit den Widerständen der einzelnen Spulen bei 4 K, welche sich durch Teilen der Widerstandswerte in Tabelle 4.1 durch das RRR ergeben, und P = RI 2 kann die Verlustleistung abgeschätzt werden. Diese muss mit der pro Watt verlorenen Menge an Flüssighelium von etwa 1.4 l/h (bei THe-Trap wird circa 1.5 l Helium pro Tag verbraucht) verglichen werden. Tabelle 4.2: Entwicklungskoeffizienten des magnetischen Feldes der beiden Korrekturspulen: Die mit dem Index Nb gekennzeichneten Werte wurden aus dem MathematicaNotebook genommen. Die unteren Werte wurden über Formel (3.17) berechnet. Die Entwicklungskoeffizienten in der Präzisionsfalle (Index P) stimmen alle bis auf den B 1 -Term der B 2 -Korrekturspule mit denen aus dem Notebook überein. Dieser Wert kann nur durch Ungenauigkeiten der computergestützten Rechnung ungleich null sein, da die Symmetrie der Anordnung bereits einen verschwindenden B 1 -Term verlangt. Der Index S kennzeichnet die Entwicklungskoeffizienten im Zentrum der Speicherfalle. Eine Fehlerabschätzung wird im nächsten Abschnitt durchgeführt. T 1 1 T 1 Spule B 0 T mA B1 m B 2 2 mA m mA B 1,Nb B 2,Nb B 1,P B 2,P B 1,S B 2,S 0 −3.776 · 10−9 0 10−9 −3.776 · −1.538 · 10−5 −2.641 · 10−5 −1.729 · 10−3 0 −3 −1.729 · 10 1.409 · 10−18 6.107 · 10−4 4.942 · 10−4 0 −5.856 · 10−2 0 −2 −5.856 · 10 −5.656 · 10−3 −2.432 · 10−2 4.2.1 Fehlerabschätzungen durch Geometrieungenauigkeiten Um die Entwicklungskoeffizienten gut nutzen zu können, ist eine Fehlerabschätzung vonnöten. Eine mögliche Fehlerquelle ist der Versatz der gesamten Spulenhalterung relativ zum Fallenzentrum [27]. Die Entwicklungskoeffizienten müssen dafür an anderen Orten z 0 auf der Achse berechnet werden, was wieder mit Gleichung (3.17) gemacht wird. Die B 0 -Komponente, welche gerade dem Magnetfeld auf der Achse entspricht, kann mit dem B 0 -Term des supraleitenden Magneten verglichen werden, der im Zentrum bei etwa 5.7 T liegt. Die B 1 - und B 2 -Komponenten werden mit den Werten der gesamten Korrekturspulenanordnung bei z 0 = 0 verglichen. In Abbildung 4.2 ist dies dargestellt. Damit ist ersichtlich, dass die Fehler in den Komponenten B 1 und B 2 , vor allem für kleine z 0 , hauptsächlich durch die jeweils nicht für die Korrektur der Komponente gedachte Spule dominiert werden. Die B 0 -Komponente liegt im Bereich von Anteilen in einer Million des Magnetfeldes der supraleitenden Spule. Das ist bei der Bestimmung der Zyklotronfrequenz ein Problem, da diese direkt von B 0 abhängt (siehe Gleichung (2.8)). Zeitliche Fluktuationen in der Stromquelle der Korrekturspulen übertragen sich auf deren Magnetfelder und wirken sich somit auf die Zyklotronfrequenz aus. Angenommen das Ion sitzt an einer bekannten Stelle z 0 , 0 und es soll dort eine bestimmte B 1 - und B 2 -Komponente eingestellt werden. Der Versatz z 0 könnte beispielsweise aus der B 0 -Komponente, welche durch Messung der Zyklotronfrequenz (nach Gleichung (2.8) ist diese 21 relative Abweichung (%) 40 30 30 20 20 10 10 0 0 −10 −10 −20 −20 −30 −30 −4 −2 0 2 4 −40 −4 −2 0 z₀ (mm) 2 4 z₀ (mm) (a) B 1 -Komponente (b) B 2 -Komponente relative Abweichung (ppm) 1.4 1.2 1 0.8 0.6 0.4 0.2 0 −4 −2 0 2 4 z (mm) (c) B 0 -Komponente Abbildung 4.2: Abweichungen der B 1 - und B 2 -Komponenten durch Verschiebung des Nullpunktes. Die y-Achse von (a) und (b) zeigt die relative Abweichung der B 1 (a) beziehungsweise B 2 -Komponente (b) zur jeweiligen Komponente der Gesamtspulenanordnung bei idealer Ausrichtung von z 0 = 0 für die B 1 - (blau) und B 2 - (grün) Korrekturspulen. Das Vorzeichen gibt hierbei eine Abweichung in positive beziehungsweise negative Richtung der jeweiligen Komponente an. Grafik (c) zeigt den Betrag der B 0 -Komponente (selbe Farbcodierung) relativ zum Magnetfeld der supraleitenden Spule. 22 proportional zu B) eines Ions berechnet wird, bestimmt werden. Nur bei z 0 = 0 ist es möglich die B 1 - und B 2 -Komponente unabhängig durch die Ströme der beiden Korrekturspulen einzustellen. Es stellt sich also die Frage, ob die Komponenten trotzdem eingestellt werden können, indem auf unabhängige Ströme der B 1 - und B 2 -Spulen verzichtet wird. Die Spulen sind nach Abbildung 4.1a so angeordnet, dass nur gleichzeitig der gesamte Strom für die jeweilige Korrekturspulenanordnung geändert werden kann. Jedoch sind die Symmetrien der Spulenanordnung so, dass die B 2 - und B 1 -Spule immer genau gegensätzliche Symmetrie7 besitzen. Ist daher zum Beispiel eine positive Abweichung von z 0 vorhanden, verstärken sowohl die B 1 -Spulen als auch die B 2 -Spulen die B 2 -Komponente (siehe Abbildung 4.2). Andererseits passiert das Gegenteil bei der B 2 -Komponente. Hier verstärken die B 1 -Spulen die Komponente und die B 2 Spulen schwächen sie ab. Eine Erhöhung des Stromes in der B 2 -Spule kann nun den Fehler der B 2 -Komponente kompensieren. Dadurch nimmt aber der Fehler in der B 1 -Komponente zu, da mit höherem Strom die, durch die B 2 -Spule, erzeugte Abweichung nach unten zunimmt. Eine zusätzliche Verringerung des Stromes in der B 1 -Spule kann dies ausgleichen. Dieses Problem lässt sich allgemein über ein Gleichungssystem für eine Abweichung z 0 lösen. Es bezeichne im Folgenden Bi die Entwicklungskoeffizienten bei ursprünglichen Strömen I 1 (B 1 -Strom) und I 2 bei z 0 = 0, sowie Bi, j (z 0 ) den i-ten Entwicklungskoeffizienten der j-ten Korrekturspule und I 10 und I 20 die neuen Ströme. Es ist zu beachten, dass die Koeffizienten nach Gleichung (3.17) linear vom Strom abhängen. Es wird gefordert: ⇔ I 10 I 1 B 1,1 (z 0 ) I 10 I 1 B 2,1 (z 0 ) I0 + I22 B 1,2 (z 0 ) ª ® I0 B2 + I22 B 2,2 (z 0 ) ¬ ! ! I0 1 B1 B 1,1 (z 0 ) B 1,2 (z 0 ) © I1 ª = ­ I0 ® . 2 B 2,1 (z 0 ) B 2,2 (z 0 ) B2 « I2 ¬ B1 ! © =­ « (4.2) (4.3) Invertieren [28] der auftretenden Matrix liefert: © ­ « I 10 I1 I 20 I2 1 B 2,2 −B 1,2 ª ®= B 1,1 B 2,2 − B 1,2 B 2,1 −B 2,1 B 1,1 ¬ ! B1 B2 ! , (4.4) wobei im letzten Schritt das Argument z 0 weggelassen wurde. Eine Kompensierung der B 0 -Komponente ist aber nicht zusätzlich möglich, da die Anpassung der Ströme nur zwei Freiheitsgrade besitzt. Solange die angepassten Ströme nicht allzu groß werden, sollte sich die Situation durch die Anpassung der Ströme nicht deutlich verschlechtern, da B 0 nur linear von Strom abhängt. Im Folgenden werden nun Fehler der Entwicklungskoeffizienten, welche durch Ungenauigkeiten der Anordnung auftreten, untersucht. Fehlerquellen sind beispielsweise ein Versatz der Spulen untereinander, sowie variierende Dicken, also im Allgemeinen Schwankungen von z 1 und z 2 der einzelnen Spulen. Diese lassen sich aber schwer unabhängig von der zuvor durchgeführten Fehlerrechnung zur Verschiebung des Spulenzentrums betrachten. Die Fehler der Entwicklungskoeffizienten durch Versatz der Spulen untereinander sollten in jedem Fall von 7 Damit ist Symmetrie und Antisymmetrie gemeint. 23 ähnlicher Größenordnung sein wie die Fehler durch den Versatz der gesamten Spulenanordnung. Einen Fehler auf die axiale Dicke der Spulen lässt sich durch Ungenauigkeiten in der Wicklung der Spulen rechtfertigen. Die Packdichte der Drähte in z-Richtung kann zum Beispiel je nach Spule ein wenig variieren und so zu unterschiedlichen Dicken führen. Um einen Fehler der Dicke der Spulen miteinzuberechnen, werden die Fehler auf die Werte z 1 und z 2 2 jeweils aus der mittleren Position z1 +z und der fehlerbehafteten Dicke berechnet. Auch ein 2 Fehler auf den Außenradius folgert daraus, da sich dieser nach Gleichung (4.1) über die Dicke berechnet. Es wird nun ein Fehler von ∆D = 0.1 Inch angenommen. Die Genauigkeit durch die Fertigung der Halterung wurde mit 0.01 Inch angegeben und sollte daher im Vergleich zum Fehler durch das Wicklungsverfahren nicht groß sein. In Tabelle 4.3 sind die berechneten Werte aufgelistet. Dort ist zu erkennen, dass die Fehler auf die B 0 -Komponente kleiner als µT und die Fehler auf die B 1 und B 2 -Komponenten zwei Größenordnungen kleiner als die ursprünglich von null verschiedenen Komponenten sind. Das Verhältnis von B 2 zu B 0 ist selbst für den schlechtesten Fall mit B 2 /B 0 ≈ 1.4 · 105 m−2 noch deutlich besser als in der alten Anordnung. Im Vergleich zum Fehler durch den Versatz des Spulenmittelpunkts (siehe Abbildung 4.2) ist das nur ein kleiner Anteil. Ein Fehler im Prozentbereich auf die B 1 - und B 2 -Komponente ist dort schon für einen Versatz von deutlich weniger als 1 mm erreicht. Diese relativ kleinen Fehler werden nochmals bestätigt, wenn die Auswirkung der Ausdehnung der Spulen in Abschnitt 4.6 diskutiert wird. Tabelle 4.3: Fehler der Entwicklungskoeffizienten für ∆D = 0.1 Inch. Für die Fehlerrechnung wurde eine lineare Fehlerapproximation genutzt. Diese wurde mit einem Python Modul [29] und dem vorhandenen Code umgesetzt. Die Fehler der Koeffizienten werden zunächst für jede Spule einzeln berechnet und dann quadratisch addiert. 1 T 1 T 1 Spule B 0 T mA B1 m B 2 2 mA m mA B1 B2 (0.000 ± 2.367) · 10−7 (−0.038 ± 4.261) · 10−7 (−1.729 ± 0.038) · 10−3 (0.000 ± 1.126) · 10−5 (0.000 ± 9.799) · 10−4 (−5.856 ± 0.177) · 10−2 4.3 Magnetfeld auf der Symmetrieachse Eine Betrachtung des Magnetfeldes auf der z-Achse ist nötig. Wichtig ist es zu wissen, wie stark das Magnetfeld im Bereich der Speicherfalle ist, in dem es Inhomogenitäten erzeugen wird. Außerdem kann nun die Taylor-Entwicklung mit den drei Komponenten B 0 , B 1 , B 2 mit der analytischen Lösung des Magnetfeldes verglichen werden. In Abbildung 4.3 ist dies dargestellt. Die Entwicklung um den Nullpunkt bei beiden Spulen ist etwa bis zu z = ±10 mm genau. Die Felder sind in der Speicherfalle noch nicht nahe null abgefallen, sondern eher relativ nah an ihrem Maximum. 24 0 40 −10 B (μT) 20 −20 0 −30 −20 −40 −40 −60 −40 −20 0 20 40 60 −50 −60 −40 −20 0 20 40 60 5 10 15 z (mm) z (mm) 0 B (μT) 20 −2 10 −4 0 −6 −8 −10 −10 −20 −12 −15 −10 −5 0 z (mm) (a) B 1 -Spule 5 10 15 −15 −10 −5 0 z (mm) (b) B 2 -Spule Abbildung 4.3: Magnetisches Feld der beiden Korrekturspulenanordnungen auf der Symmetrieachse bei Strömen von I = 1 mA. Der blaue Graph zeigt die analytische Berechnung des magnetischen Feldes, der grüne Graph die Näherung über die Taylorentwicklung um z 0 = 0 bis zu zweiter Ordnung. Bei z ≈ 43 mm befindet sich das Zentrum der Speicherfalle. 25 4.4 Magnetfeld abseits der Symmetrieachse Ein Versatz des Spulenzentrum in radialer Richtung gegenüber dem Fallenzentrum führt zu einer Änderung der Bz -Komponente, sowie zu einer nicht verschwindenden B ρ -Komponente des magnetischen Feldes an der Position des Ions. 4.4.1 Berechnung durch numerische Integration Bei der analytischen Herleitung des magnetischen Feldes einer dünnen Spule wurde nur der Fall auf der z-Achse betrachtet, da sich das in Gleichung (3.3) auftretende Integral sonst nicht elementar lösen lässt. Mit den Ausdrücken für die, numerisch zu berechnenden, elliptischen Integrale K(k 2 ) und E(k 2 ) lassen sich die Komponenten des zylindersymmetrischen magnetischen Feldes (vergleiche Formel (3.13)) ausdrücken durch [30] µ 0I 1 Bz (ρ, z) = q 2π (r s + ρ)2 + (z − z s )2 K(k ) + r s2 − ρ 2 − (z − z s )2 E(k ) , (4.5a) r s2 + ρ 2 + (z − z s )2 µ 0I z − zs 2 2 B ρ (ρ, z) = E(k ) , −K(k ) + q 2 2 2π ρ (r (z ) − ρ) + − z 2 2 s s (r s + ρ) + (z − z s ) (4.5b) mit k2 = 2 (r s − ρ)2 + (z − z s )2 4r s ρ (r s + ρ) + (z − z s )2 2 2 . (4.6) Diese Gleichungen führen nun mit der Substition I → J0 und numerischer Integration über r s sowie z s zum Magnetfeld einer ausgedehnten Spule. Alternativ kann Gleichung (3.3) numerisch über den Winkel φ 0 integriert und auf die zuvor gezeigt Darstellung verzichtet werden8 . Die numerische Integration sowie die Berechnung der elliptischen Integrale wurde mit der Python Bibliothek Scipy [31] in Version 0.18.1 durchgeführt. In Abbildung 4.4 werden die berechneten Komponenten beispielhaft für die B 2 -Spule gezeigt (B 1 -Spule siehe Abbildung A.1 im Anhang). Die Bz -Komponente erfährt in radiale Richtung nur eine kleine Änderung. Eine Abweichung von der Achse hat also keine großen Konsequenzen (die Abweichung in axialer Richtung ändert Bz deutlich mehr). Die B ρ -Komponente bewirkt eine Kraft in z-Richtung auf ein geladenes Teilchen, welches sich um das Zentrum bewegt. Bei einer Bewegung in einem Abstand ρ 0 zur Achse wird diese Komponente im Mittel dann größer. Deren Auswirkung ist aber schwer zu beschreiben, da in axialer Richtung zusätzlich die Kraft des Quadrupolfeldes wirkt. Die B ρ -Komponente ist aber im Vergleich zu Bz deutlich kleiner. Die Auswirkungen auf das Ion sollten daher nicht zu groß ausfallen. Sowieso sollte ein radialer Versatz schwieriger zu realisieren sein, da die Fallenkammer und Spulenhalterung konzentrisch sind und so ein Versatz direkt auffallen würde. 8 Ein 26 Test zeigte, dass der Rechenaufwand des Pythonprogramms dadurch aber deutlich zunimmt. 100 B (μT) 0 z (mm) 50 −5 −10 0 −15 −20 −50 −25 −100 0 1 2 3 4 5 ρ (mm) (a) Bz -Komponente 100 B (μT) 3 z (mm) 50 2 1 0 0 −1 −50 −2 −3 −100 0 1 2 3 4 5 ρ (mm) (b) B ρ -Komponente Abbildung 4.4: Bz - und B ρ -Komponente der B 2 -Spule als Funktion von ρ und z. Die Spanne von ρ und z wurde so gewählt, dass sie in etwa den relevanten Bereich der Fallen abdeckt. Dabei ist die ρ-Achse durch den minimalen Abstand der Ringelektrode vom Fallenzentrum ρ 0 < 5 mm beschränkt und die z-Achse soll noch den Bereich der Speicherfalle um z ≈ 43 mm zeigen. 27 4.4.2 Abschätzung für kleine Abstände von der Achse Zur Überprüfung der Gleichungen (4.5) und zum Verständnis der Struktur des Magnetfeldes abseits der Achse eignet sich eine Näherung, welche sich direkt über die Maxwell-Gleichungen für ein zylindersymmetrisches B-Feld ergibt. Unter der Annahme einer kleinen Änderung von Bz in radialer Richtung wird folgende Abschätzung aus Formel (3.15) hergeleitet9 [32]: B ρ (ρ, z) = − ρ ∂Bz , 2 ∂z |(0,z) Bz (ρ, z) = Bz (0, z) − (4.7a) ρ 2 ∂2Bz . 4 ∂z 2 |(0,z) (4.7b) Diese Abschätzung hat den Vorteil, dass für sie nur das Magnetfeld auf der z-Achse bekannt sein muss, um eine Aussage über das Feld abseits der Achse machen zu können. In Abbildung 4.5 ist die Abweichung dieser Abschätzung gegenüber der zuvor durchgeführten expliziten Berechnung des Magnetfeldes abseits der Symmetrieachse dargestellt. Dort ist zu erkennen, dass die Abweichungen nur sehr klein ausfallen. Die Struktur der Bz - und B ρ -Komponenten in Abbildung 4.4 kann nun mit Gleichung (4.7) besser interpretiert werden. Die Änderung in der Bz -Komponente in radialer Richtung kann hauptsächlich auf die zweite Ableitung auf der Achse zurückgeführt werden. Die B ρ -Komponente ist erst abseits der Symmetrieachse ungleich null und steigt dort proportional zur ersten Ableitung der Bz -Komponente auf der Achse. 100 100 0.6 0.4 −50 1 50 z (mm) z (mm) 0.8 0 relative Abweichung (%) 1 50 0.8 0 0.6 0.4 −50 0.2 0.2 −100 0 0 1 2 3 4 ρ (mm) (a) Bz -Komponente 5 relative Abweichung (%) 1.2 1.2 −100 0 0 1 2 3 4 5 ρ (mm) (b) B ρ -Komponente Abbildung 4.5: Abweichungen von Bz und B ρ der B 2 -Spule für die beiden Berechnungsmethoden (B 1 -Spule siehe Abbildung A.2). Farbig codiert ist die Abweichung der Näherung von der expliziten Berechnung der Felder normiert auf die Spanne des Magnetfeldes im gezeigten Bereich. 9 Abbildung 28 4.4 zeigt, dass die Annahme der kleinen Änderung von Bz in ρ-Richtung gegeben ist. 4.5 Simulation mit COMSOL Multiphysics Eine Simulation des magnetischen Feldes der Korrekturspulen kann als weitere Bestätigung der durchgeführten Rechnung benutzt werden. Außerdem lassen sich mit dieser weitere Effekte betrachten. In der Simulation können Materialeigenschaften der Spulen miteinberechnet werden, sowie der Einfluss der Fallengeometrie im Inneren der Korrekturspulen. Das Feld der Korrekturspulen ist zwar im Vergleich zum Magnetfeld der supraleitenden Spule klein, aber nicht homogen. Dies könnte zur Folge haben, dass die magnetischen Eigenschaften der Fallengeometrie das Magnetfeld auch relevant verzerren könnten. COMSOL Multiphysics [33] ist eine Software zur Simulation von physikalischen Problemstellungen, welche mit Hilfe der Finite-Elemente-Methode arbeitet. Grob formuliert wird dabei der Raum in endlich kleine Elemente (ein Gitter) eingeteilt, welche über die vorgegebenen Differentialgleichungen und Randbedingungen miteinander verbunden werden. Es entsteht dann ein System von linearen Gleichungen welches sich über Invertierung einer Matrix lösen lässt. Die Größe der Matrix hängt dabei hauptsächlich von der Anzahl der Elemente, also der Feinheit des Gitters ab [34]. Als Grundlage für die Berechnung der magnetischen Felder nutzt COMSOL die Maxwellgleichungen. Das Simulationsergebnis ist das magnetische Feld auf den Gitterpunkten. Es lassen sich daraus Datensätze extrahieren, die auf einer bestimmten Ebene oder Geraden10 liegen. Der zu simulierende Raum wird in mehrere Bereiche unterteilt, die zum Zentrum hin in der Feinheit ihres Gitters zunehmen. Die Korrekturspulen werden als Hohlzylinder aus Kupfer mit einer konstanten Stromdichte modelliert. Von der Falle wurden nur solche Bauteile in den Aufbau gesetzt, welche bereits in einer vorangegangen Arbeit [35] als Quellen für eine Änderung des Magnetfeldes in Frage kommen. In den Ergebnissen von [35] wurde die Änderung eines 1-Tesla-Feldes durch die Bauteile angegeben und dort wurden beispielsweise resultierende B 1 Komponenten in der Größenordnung von 10−7 T/mm gefunden. Das Ergebnis der Simulation der Korrekturspulen zeigt jedoch keine sichtbare Änderung des Magnetfelds durch die Fallengeometrie. Die Annahme, dass die Inhomogenität des Feldes die Auswirkungen deutlich verstärken könnte hat sich also als unbegründet gezeigt. In Abbildung 4.6 wird das simulierte Feld der B 2 -Spule auf der z-Achse mit der analytischen Lösung verglichen. Dort ist ersichtlich, dass die Simulation zum einen sehr nah an der analytischen Lösung ist und zum anderen die Fallengeometrie keinen signifikanten Einfluss auf das Magnetfeld hat. Zu den Rändern hin werden die Fehler jedoch deutlich größer, was aber vermutlich daran liegt, dass das feinste Gitter nur eine Ausdehnung von z = ±50 mm hat. Abbildung A.3 und A.4 im Anhang zeigen die berechneten Bz - und B ρ -Komponenten der Simulation. 10 Das Gitter ist im Allgemeinen unregelmäßig. Um nun Daten genau auf einer Geraden oder Ebene zu bekommen, werden diese von umliegenden Punkten interpoliert. 29 0 −5 ×5000 B (μT) −10 −15 −20 −25 −30 −35 −40 −60 −40 −20 0 20 40 60 z (mm) Abbildung 4.6: Gezeigt ist das simulierte Feld der B 2 -Spule auf der z-Achse in grün. Die Geometrie der Falle wird hierbei in der Simulation miteinbezogen. In blau ist die negative absolute Abweichung der simulierten Berechnung zur analytischen Berechnung (siehe Abbildung 4.3) mit einem Faktor von 5000 dargestellt. 4.6 Vergleich mit dünnen Spulen In diesem Abschnitt wird die Auswirkung der Ausdehnung der Spulen untersucht. Dafür werden die ausgedehnten Spulen mit dünnen Spulen verglichen, welche zentral durch die ausgedehnten Spulen verlaufen. Es werden z s = 12 (z 2 + z 1 ) und r s = 12 (r a + r i ) für jede Spule definiert. Damit werden die Magnetfelder auf der Achse über Formel (3.4) berechnet. Es addieren sich wie gewohnt die Magnetfelder der einzelnen Spulen linear auf. In Abbildung 4.7 ist der Vergleich zwischen dünnen und ausgedehnten Spulen für die B 2 Spulen beispielhaft dargestellt. Die Abweichung sind insgesamt sehr klein und die größten Abweichungen treten an den Extremalpunkten auf. Die Entwicklungskoeffizienten bei z 0 = 0 werden noch mit denen der ausgedehnten Spulen verglichen (siehe Tabelle 4.4). Es ist ersichtlich, dass die Abweichungen in den für die jeweilige Korrektur relevanten Komponenten klein sind (∼ 5%). Damit sollten also die Auswirkungen durch die Inhomogenität der Stromdichte relativ gering sein, da nicht einmal die Ausdehnung der Spulen die Magnetfelder relevant ändert. Es ist jedoch zu sehen, dass die B 0 -Komponente um zwei Größenordnungen zunimmt. Daran ist zu erkennen, dass bei der Planung der Spulen die Ausdehnung miteinbezogen wurde, um den B 0 -Term zu reduzieren. 30 5 ×10 0 B (μT) −5 −10 −15 −20 −25 −30 −100 −50 0 50 100 z (mm) Abbildung 4.7: Abweichung des magnetischen Feldes dünner Spulen zu ausgedehnten Spulen für die B 2 -Spule. In blau ist das Feld der dünnen Spule gezeigt und in grün das Feld der ausgedehnten Spule. Die rote Kurve stellt die 10-fache Abweichung dar. Tabelle 4.4: Entwicklungskoeffizienten der dünnen Spulen im Vergleich zu den ausgedehnten Spulen: Die oberen Werte sind die zuvor gefundenen Entwicklungskoeffizienten der Spulenanordnung für das Modell ausgedehnter Spulen. Die Werte mit dem Index D wurden mit dem Modell dünner Spulen berechnet. 1 T 1 T 1 Spule B 0 T mA B1 m B 2 2 mA m mA B1 B2 B 1,D B 2,D 0 −3.776 · 10−9 7.327 · 10−7 0 −1.729 · 10−3 1.409 · 10−18 −1.782 · 10−3 0 0 −5.856 · 10−2 0 −2 −6.209 · 10 4.7 Mechanische Einflüsse auf die Spulen In Abschnitt 3.5 wurden Ausdrücke für die Kräfte und Drehmomente auf eine Spule im externen Magnetfeld hergeleitet. Diese werden nun auf den Aufbau der Korrekturspulen angewandt. Zunächst muss dafür das axiale und radiale Magnetfeld der supraleitenden Spule an den mittleren Positionen der Korrekturspulen bekannt sein. Durch eine technische Zeichnung konnten grobe Richtwerte für die axiale und radiale Ausdehnung der Spule mit z 2 = −z 1 = 23.5 cm, r a = 12.5 cm und r i = 7.2 cm gefunden werden. Außerdem ist das magnetische Feld im Zentrum mit B 0 ≈ 5.7 T bekannt. Durch diese Angaben lässt sich auf die Stromdichte, welche 31 wieder als homogen angenommen wird, zurückschließen. Das Vorzeichen wird dabei positiv gewählt. Für das Produkt aus Windungszahl und Stromstärke ergibt sich N I = 2.32·106A. Über die zuvor eingeführte Berechnung der Magnetfelder abseits der Achse durch elliptische Integrale in Gleichung (4.5) können nun die axialen und radialen B-Feld Komponenten im Zentrum des Querschnitts der Korrekturspulen berechnet werden (siehe Tabelle A.2 für diese Werte und Abbildung A.5 für das magnetische Feld des supraleitenden Magneten abseits der Achse.). Für die Kraft in z-Richtung kann auch eine Gesamtkraft auf den Aufbau betrachtet werden, da die Spulen in diese Richtung mechanisch verbunden sind: Fz,gesamt = 5 Õ k=1 Fz (¯r k , z̄k ) = −2π 5 Õ Nk Ik r¯k · B ρ (¯r k , z̄k ), (4.8) k =1 wobei r¯k = 21 (r i,k + r a,k ) und z̄k = 21 (z 1,k + z 2,k ) die mittleren Positionen sind. Zu beachten ist dabei, dass B ρ antisymmetrisch in z ist. Es mittelt sich daher die Kraft auf die B 2 -Spulen zu null, da das Paar mit gleicher Stromrichtungen genau symmetrisch um den Nullpunkt liegt und bei der einzelnen mittleren Spule die B ρ -Komponente des externen Feldes verschwindet. Einsetzen der Spulengeometrie liefert: Fz,gesamt = 1.136 · 10−2 N · I1 . mA Es bezeichnet hierbei I 1 den Strom der B 1 -Spulen. Die einzelnen Kräfte auf die Spulen sollten trotzdem berechnet werden, da sich möglicherweise große Kräfte gegenseitig auslöschen. Falls dann eine kleine Asymmetrie vorliegt könnten daher große resultierende Gesamtkräfte entstehen. In Tabelle 4.5 sind die Werte zusammengetragen und sie zeigen, dass obige Problematik nicht eintritt. Die Kraft in radiale Richtung mittelte sich über die Integration zu null. Daher wurde die radiale Komponente der Kraft in einen Druck umformuliert. Dieser muss für jede Spule einzeln betrachtet werden, da er sich nicht addiert. Auch ein mittlerer Wert ist hier nicht sinnvoll, da sich die Drücke im Vorzeichen unterscheiden. Nach innen sind die Spulen durch die Halterung fixiert, daher hat ein Druck in Richtung des Zentrums wenig Auswirkungen auf den Aufbau11 . Ob jedoch eine Fixierung der Spulen nach außen vorhanden ist, ist nicht klar. Für die Berechnung des Drucks durch Gleichung (3.25) wird die Bz -Komponente des externen Magnetfeldes wieder bei r¯k und z̄k berechnet. Zusätzlich wird der Druck noch in eine Kraft umgerechnet, welche derjenigen entspricht, die auf eine Spulenwindung wirkt. Dazu wird der Betrag des Drucks mit der Oberfläche einer außen sitzenden Windung der jeweiligen Spule multipliziert12 : F ρ,k = |P ρ,k | · 2πbwr a,k . (4.9) Tabelle 4.5 zeigt die berechneten Werte. Die Kräfte sind in einer ähnlichen Größenordnung, wie die Kräfte in axialer Richtung. Zuletzt wird das Drehmoment auf die Spulen berechnet. Um die hergeleitete Gleichung (3.28) zu benutzen sollte nochmals festgestellt werden, dass dort bei der Herleitung angenommen 11 Vorausgesetzt die Halterung ist nicht so schwach, dass sie zerdrückt wird. wird hierbei nur der Fall betrachtet, in dem der Druck nach außen wirkt. Ob er das wirklich tut hängt wieder von der tatsächlichen Richtung von Bz und der Stromrichtung der jeweiligen Korrekturspule ab. 12 Es 32 wurde, dass sich B ρ und Bz der supraleitenden Spule nicht durch die Drehung ändern. Das setzt also kleine Drehwinkel α des magnetischen Feldes relativ zu den Spulen voraus. Für kleine Winkel im Bogenmaß gilt sin(α) ≈ α und es lässt sich das Drehmoment pro Grad berechnen. Die Richtung des Drehmoments zeigt in eine Richtung in der xy-Ebene und kann somit durch Drehung des Koordinatensystems beliebig gesetzt werden. Daher wird die Richtung jetzt nicht mehr weiter betrachtet. Das Drehmoment auf die B 1 -Spule verschwindet hier auf Grund der Symmetrien der Anordnung. Es werden die Werte für jede einzelne Spule (Tabelle 4.5) und zusätzlich ein resultierendes Gesamtdrehmoment aus dem Betrag der Summe der einzelnen Drehmomente berechnet, wobei dabei nur die B 2 -Spule einen Beitrag ungleich null liefert: M = 9.641 · 10−4 N I2 . ◦ mA Wieder ist der Gesamtwert in der selben Größenordnung wie die einzelnen Werte, es löschen sich also nicht ähnlich große Werte fast gegenseitig aus. Um eine Abschätzung für einen maximalen Auslenkwinkel zu erhalten, wird die maximale Verkippung der Korrekturspulenhalterung in der Bohrung des Magneten berechnet. Die Bohrung des Magneten hat einen Radius von R Bohr = 5.1 cm [36]. Darin kann sich die Spulenhalterung mit Höhe H Halt = 15.2 cm und Radius R Halt = 3.9 cm durch eine zweidimensionale Betrachtung der Querschnitte um maximal R Bohr 2R Halt − arctan ≈ 9.5◦ 2 H Halt 2 R Halt + HHalt 2 α = arcsin r drehen. Dieser Winkel rechtfertigt die gemachte Näherung für kleine Drehwinkel. Tabelle 4.5: Kraft in axialer Richtung Fz , Druck in radialer Richtung P ρ , Kraft in radialer Richtung F ρ und Drehmoment M. Die Vorzeichen sind nur relativ gesehen sinnvoll zu betrachten, da das tatsächliche Vorzeichen von der Richtung des externen Magnetfeldes, sowie der Vorzeichen der Ströme der Korrekturspulen abhängt. Die Summe der Kräfte und Drehmomente sind in der gleichen Größenordnung wie die einzelnen Werte. 1 1 1 1 Spule Fz N mA P ρ mN2 mA F ρ N mA M Nm ◦ mA 1 2 3 4 5 −1.027 · 10−2 5.682 · 10−3 0 −3 5.682 · 10 1.027 · 10−2 −932.2 944.7 788.0 −944.7 −932.2 4.192 · 10−2 4.254 · 10−2 3.467 · 10−2 4.254 · 10−2 4.192 · 10−2 −8.229 · 10−4 8.373 · 10−4 6.816 · 10−4 −8.373 · 10−4 −8.229 · 10−4 In Abschnitt 3.5 wurde zusätzlich noch die Stabilität der Auslenkung diskutiert, welche von dem Vorzeichen des Drehmoments abhängt. Im Falle einer Oszillation bekommt das magnetische Feld der Korrekturspulen eine Zeitabhängigkeit. Ist die Richtung des Drehmoments die selbe wie die Drehrichtung, so wird die Anordnung so weit ausgelenkt, bis die mechanischen 33 Zwänge das Drehmoment kompensieren und die Anordnung fest an einem maximalen Auslenkwinkel steht. Insgesamt sind alle in diesem Abschnitt berechneten Werte vernünftig klein, sodass davon ausgegangen werden kann, dass sie die Spulengeometrie nicht einer starken mechanischen Belastung aussetzen. 34 5 Alternative Geometrie für die Korrekturspulen In Abschnitt 4.2.1 wurden Fehlerabschätzungen für die Entwicklungskoeffizienten des magnetischen Feldes der Korrekturspulen diskutiert. In Abbildung 4.2 wurde der Fehler, welcher durch eine Abweichung der Geometrie vom Spulenzentrum entsteht, graphisch dargestellt. Dieser Abschnitt befasst sich nun mit einer neuen Geometrie, welche versucht dies zu optimieren. Für ein Paar identischer dünner Spulen, gibt es zwei bekannte Konfigurationenmöglichkeiten. Einmal die Helmholtzkonfiguration, bei der ein homogenes magnetisches Feld um den Spulenpaarmittelpunkt erzeugt wird und die Antihelmholtz(Maxwell)-konfiguration, bei der ein homogener Gradient im Spulenzentrum entsteht. Ganz allgemein lassen sich Forderungen an die Entwicklungskoeffizienten des magnetischen Feldes stellen, um so Rückschlüsse auf die benötigte Geometrie der Spulen zu erhalten. Damit befasst sich vor allem die Theorie des Shimmings, welche in der Kernresonanzspektroskopie von besonderer Bedeutung ist [37]. Um eine homogene Komponente i-ter Ordnung um das Spulenzentrum zu erhalten, müssen Komponenten höherer Ordnung gleich null sein, je mehr desto homogener wird die i-te Entwicklungskomponente1 . Zusätzlich wird noch gefordert, dass Komponenten mit Ordnung niedriger als i im Spulenmittelpunkt verschwinden. In der Arbeit von Roméo und Hoult [37] sind Spulenanordnungen aufgeführt, die genau dies realisieren. Die Bedingungen sind über den Winkel, den die Spulenwindung zum Achsenmittelpunkt hat, und den Strom der einzelnen Spulen formuliert. Alle Spulen haben dabei den gleichen Radius. Für eine B 1 -Korrekturspule ist genau die Maxwellkonfiguration aufgeführt, bei der beide Spulen den Winkel 49.1◦ zum Achsenmittelpunkt haben und gegensätzlich vom gleichen Strom durchflossen werden. Bei dieser Anordnung verschwinden auf Grund der Symmetrie alle geraden Ableitungen; zusätzlich verschwindet noch die dritte Ableitung. Eine B 2 -Spule, bei der die nächsten beiden Ordnungen verschwinden, kann nach Roméo und Hoult nicht mit drei Spulen konzipiert werden. Dazu werden mindestens vier Spulen benötigt, die in zwei Paaren angeordnet sind. Die Paare haben dabei einen Winkel von 32.1◦ beziehungsweise 75◦ zur Achse. Das innere Spulenpaar wird im Vergleich zum äußeren in entgegengesetzter Richtung durch ein Sechstel des Stromes durchflossen. Das soll nun auf ausgedehnte Spulen angewandt werden. In Abschnitt 4.6 wurde gefunden, dass sich Magnetfelder ausgedehnter Spulen in den hier verwendeten Größenordnungen kaum von denen dünner Spulen unterscheiden. Es wird der Innenradius der ursprünglichen Konfiguration mit r i = 1.3 Inch für die Spulen verwendet. Der Außenradius berechnet sich wieder über die Windungszahl gemäß Formel (4.1). Da oben gefordert wird, dass die Radien der Spulen gleich sein müssen, wird der Außenradius der Spule mit höherer Windungszahl für alle 1 Hier ist immer gemeint, dass sie im Spulenzentrum gleich null sind. 35 Tabelle 5.1: Geometrische Daten für eine alternative Spulenkonfiguration mit insgesamt 6 Spulen. Spule 1 2 3 4 5 6 z 1 (mm) −71.0 −37.2 −11.9 9.8 24.5 58.3 z 2 (mm) −58.3 −24.5 −9.8 11.9 37.2 71.0 N 6000 2100 1000 1000 2100 6000 vier Spulen der B 2 -Korrekturspulen benutzt. Über den mittleren Radius r˜ werden die mittlere z̃-Positionen der Spulen gemäß z̃ = r˜/tan α (5.1) berechnet, wobei α der zuvor beschriebene Winkel ist. Um die niedrigere Windungszahl in den mittleren Spulen der B 2 -Anordnung zu berücksichtigen wird dort eine um den Faktor sechs kleinere z-Dicke genutzt. Die unterschiedlichen Gesamtströme werden über die Windungszahlen realisiert, da sonst verschiedene Stromquellen vonnöten wären2 . Da das Anpassen der Windungszahl auch den Außenradius erhöht, ist nicht direkt ein lineares Verhalten in der Zunahme der Entwicklungskoeffizienten zu erwarten. Die Windungszahl der äußeren B 2 -Spulen wird auf 6000 festgelegt, wodurch die Windungszahlen der inneren B 2 -Spulen auf 1000 gelegt werden. Für die B 1 -Spulen können die selben Windungszahlen wie in der ursprünglichen Anordnung verwendet werden. Hier ändern sich nur die mittleren z-Positionen. In Tabelle 5.1 sind die geometrischen Daten für die neue Spulenanordnung aufgeführt. Spule 1, 3, 4 und 6 bilden dabei die B 2 -Korrekturspule und Spule 2 und 5 die B 1 -Korrekturspule. Abbildung 5.1 zeigt die Geometrie der neuen Spulen im Vergleich zu den alten Spulen. Die in diesem Abschnitt eingeführten alternativen Korrekturspulen nehmen deutlich mehr Platz ein. Das geht direkt aus Formel (5.1) hervor, da diese aus einem großen mittleren Radius, welcher aus den hohen Windungszahlen der B 2 -Spulen hervorgeht, einen großen Abstand der Spulen zum Zentrum folgert. Analog zur Anordnung in Abschnitt 4.2 werden nun die Entwicklungskoeffizienten für die neue Anordnung berechnet (siehe Tabelle 5.2). Zunächst fällt ein nicht verschwindender B 0 Term der B 2 -Spule auf. Dieser Koeffizient sollte dabei nicht durch die Symmetrien null werden, sondern durch Auslöschen der beiden einzelnen B 0 -Terme des inneren und äußeren Spulenpaares. Daher kann dieses B 0 nur durch die Ausdehnung der Spulen ungleich null sein. Der B 1 -Term verschwindet dagegen für jedes Spulenpaar einzeln auf Grund der Symmetrie, was nicht durch die Ausdehnung beeinflusst wird. Die Entwicklungskoeffizienten der neuen Anordnung sind für den selben Strom nicht gleich denen der ursprünglichen Anordnung. Das könnte durch Anpassung der Windungszahl kompensiert werden, dadurch wird jedoch der Außenradius noch größer und somit auch wie zuvor beschrieben die z-Position der Spulen. Es kann, soweit die Stromquelle dies zulässt, der Strom angepasst werden, um so die nötigen 2 Zwei 36 Stromquellen würden das Einstellen der Komponenten deutlich erschweren. Tabelle 5.2: Entwicklungskoeffizienten im Zentrum der Präzisionsfalle für die alternative Spulenkonfiguration (Index neu) und die ursprüngliche Anordnung (Index alt). Wieder ist zu beachten, dass die B 1 -Terme der B 2 -Spulen nur durch die Computerrechnung ungleich null erscheinen, da sie auf Grund der Symmetrien verschwinden müssen. 1 T 1 1 Spule B 0 T mA B1 m B 2 mT2 mA mA B 1,alt B 2,alt B 1,neu B 2,neu 0 −3.776 · 10−9 0 1.101 · 10−7 −1.729 · 10−3 1.409 · 10−18 −1.329 · 10−3 3.795 · 10−19 0 −5.856 · 10−2 0 −3.435 · 10−2 Koeffizienten zu erreichen. Dabei könnte aber die Verlustleistung aber stark ansteigen, da die Spulen nicht supraleitend sind. Siehe Abbildung A.6 für einen Vergleich der Koeffizienten auf der Achse mit den Koeffizienten der derzeitigen Anordnung. Zuletzt wird die Änderung der neuen Entwicklungskoeffizienten durch den Versatz des Spulenzentrums analog zu Abbildung 4.2 betrachtet. Hierbei werden die Ströme so angehoben, dass die Entwicklungskoeffizienten der neuen Anordnung denen der alten Anordnung bei 1 mA entsprechen, was bei etwa I 1 = 1.3 mA und I 2 = 1.7 mA der Fall ist. In Abbildung 5.2 ist zu erkennen, dass die neue Anordnung eine um eine Größenordnung kleinere Abweichung in der B 2 -Komponente hat als die ursprünglichen Korrekturspulen. Die B 1 -Komponente ändert sich zumindest durch die B 2 -Korrekturspule noch genauso stark, wenn sich vom Spulenzentrum entfernt wird. Das ist zu erwarten, denn um einen B 2 -Term zu erhalten, muss eine Änderung der B 1 -Komponente vorliegen3 . Insgesamt würde die beschriebene alternative Korrekturspulenanordnung vor allem dann sinnvoll sein, wenn es wichtig ist, dass die B 2 -Komponente wenig variieren darf. Nachteile sind die größere Geometrie und die kleineren Entwicklungskoeffizienten bei gleichem Strom. Eine Möglichkeit wäre es nur die B 1 -Spulen neu zu konzipieren und die B 2 -Spulen nicht zu verändern. Da die neuen B 1 -Spulen aber mit den aktuellen B 2 -Spulen überlappen (siehe Abbildung 5.1), müsste für die B 1 -Spulen ein größerer Radius gewählt werden. 3 Es ist ja gerade 2 · B 2 (z 0 ) die Ableitung von B 1 (z 0 ) 37 - - + - + - - + - + 1cm + z 49.1° 75° 32.1° - + - + + - Abbildung 5.1: Querschnitt in der ρz-Ebene der derzeit verwendeten (oben, nur eine Hälfte) und neuen (unten) Korrekturspulenanordnung. Die B 2 -Korrekturspulen sind in blau dargestellt, die B 1 -Spulen in schwarz. Die Nummerierung der Spulen (vergleiche Tabelle 5.1) ist durch die Richtung von z von links nach rechts gegeben. Das Plus- und Minus- Symbol ist wieder als Indikator für die relative Stromflussrichtung eingezeichnet. 3 relative Abweichung (%) 30 2 20 ×10 10 1 0 0 −10 −1 −20 −2 −30 −4 −2 0 z₀(mm) (a) B 1 -Komponente 2 4 −3 −4 −2 0 2 4 z₀(mm) (b) B 2 -Komponente Abbildung 5.2: Abweichungen der neuen B 1 - und B 2 -Komponenten durch Verschiebung des Nullpunktes (vergleiche Abbildung 4.2). In blau ist die Abweichung der B 1 Korrekturspule und in grün die der B 2 -Spule aufgetragen. 38 6 Zusammenfassung und Ausblick Die Magnetfeldkorrektursspulen am THe-Trap-Experiment sollen dazu genutzt werden die B 1 und B 2 -Komponente anzupassen. Um die Korrekturen quantifizieren zu können, wurden zunächst allgemeine theoretische Ausdrücke für die Entwicklungskoeffizienten des magnetischen Feldes ausgedehnter Kreisspulen in Gleichung (3.17) hergeleitet. Um diese auf die am Experiment verwendeten Spulen anwenden zu können, musste die Geometrie der Anordnung rekonstruiert werden (vergleiche Abbildung 4.1). Dies gestaltete sich aus dem Grund schwierig, da die Geometrie nicht einfach am Experiment nachgemessen werden konnte, sondern aus vorhandener, lückenhafter, Dokumentation extrahiert werden musste. Es wurde ein Programm erstellt, das es ermöglicht für eine vorgegebene Spulengeometrie die Entwicklungskoeffizienten auf der z-Achse zu berechnen. Damit wurden zunächst die Magnetfeldkomponenten der Korrekturspulen im Zentrum der Präzisionsfalle in Übereinstimmung mit den Werten aus der Dokumentation bestimmt (siehe Tabelle 4.2). Zusätzlich wurden die Werte auch für das Zentrum der Speicherfalle berechnet. Eine Fehlerabschätzung für diese Koeffizienten wurde in zwei Teile aufgespalten. Zunächst wurde die Änderung der Koeffizienten unter einem Versatz des Spulen relativ zum Zentrum der Falle untersucht. Ob eine axiale Abweichung der Spulen relativ zum Fallenzentrum existiert, wurde bisher nicht nachgemessen und könnte sich durch Arbeiten am Experiment eingestellt haben. Die Abweichungen der Entwicklungskoeffizienten kann daher relativ groß (siehe Abbildung 4.2) ausfallen. Die zweite Fehlerquelle, welche direkt aus Ungenauigkeiten der Fertigung entsteht (Tabelle 4.3) ist dagegen vergleichsweise klein. Die Abweichungen durch den Versatz lassen sich theoretisch über eine Anpassung der Ströme kompensieren, ob dies jedoch praktisch gut anwendbar ist, ist noch offen. Das Magnetfeld abseits der Achse (Abbildung 4.4 und A.1) wurde untersucht, um eine Abschätzung für die Konsequenzen eines Versatzes der Spulen in radialer Richtung zu erhalten. Daraus folgert eine Änderung der Entwicklungskoeffizienten, welche aber im Vergleich zum Versatz in axialer Richtung klein ist. Es kommt aber zusätzlich eine kleine Komponente in radiale Richtung dazu, deren Auswirkungen auf das Ion schwer zu beschreiben sind und im Rahmen dieser Arbeit nicht untersucht wurden. Eine Simulation mit COMSOL Multiphysics hat die zuvor gemachten Berechnungen bestätigt und außerdem gezeigt, dass die Fallengeometrie im Inneren der Spule keine relevanten Änderung des magnetischen Feldes zur Folge hat (siehe Abbildung 4.6, A.3 und A.4). Es wurden die Auswirkungen des starken magnetischen Feldes der supraleitenden Spule auf den Aufbau der Korrekturspulen untersucht. Die dabei entstehenden Kräfte und Drehmomente sind klein und sollten den Aufbau nicht einer großen mechanischen Belastung aussetzen (Tabelle 4.5). Ein Vergleich mit den Magnetfeldern von theoretisch infinitesimal dünnen Spulen führte zu der Feststellung, dass die Ausdehnung der Spulen keine großen Auswirkungen hat. Der 39 Vergleich bildet außerdem die Grundlage für die Einführung einer alternativen Korrekturspulenanordung, die auf theoretischen Bedingungen an dünne Spulen beruht. Die neue Geometrie führt bei der B 1 -Spule zu einer starken Verbesserung der Ortshomogenität der Korrekturkoeffizienten (siehe Abbildung 5.2). Die vorgestellte B 2 -Spule bewirkt aber zumindest bei der Konstanz der B 1 -Komponente keine Verbesserung. In dieser Arbeit wurden verschiedene mögliche Abweichungen der zu erwartenden Entwicklungskoeffizienten betrachtet, die sich aus Ungenauigkeiten im Aufbau ergeben haben. Es wurde jedoch zum Beispiel nicht die Auswirkung der Korrekturspulen auf die supraleitende Spule des Hauptmagneten untersucht. Die supraleitende Spule wird mit einem Strom aufgeladen und dann von der Stromquelle entfernt. Beim Anschaltvorgang der Korrekturspulen induzieren diese einen Strom in die supraleitende Spule, welcher ein Magnetfeld erzeugt, das dem der Korrekturspulen entgegenwirkt. Für supraleitende Spulen folgt aus aus dem Faraday’schen Induktionsgesetz [15] eine zeitliche Erhaltung des Flusses durch die Spulen. Das Magnetfeld des Hauptmagneten ändert sich also, da ein zusätzlicher Fluss durch die Korrekturspulen entsteht, der Gesamtfluss aber erhalten sein muss. Die lokale Änderung des Magnetfeldes nahe des Ions muss aber nicht unbedingt groß sein, da der Fluss nur einem Mittelwert des Magnetfeldes entspricht. In jedem Fall sollte eine grobe Richtlinie sein, den Fluss durch die Korrekturspulen so klein wie möglich zu halten, was durch Reduzierung der Durchmesser und Magnetfeldstärken erreicht wird1 . Eine Messung der Komponenten des Magnetfeldes sollte zusätzlich zu den, in dieser Arbeit durchgeführten, Rechnungen gemacht werden. Wie gerade beschrieben kann es weitere, schwer zu modellierende Probleme geben, die letztendlich nur durch eine Messung ausfindig gemacht werden können. Es sollte außerdem klar werden, ob ein Versatz der Spulen zum Fallenzentrum vorliegt und ob dieser behoben werden kann. Die in dieser Arbeit durchgeführten Berechnungen und Simulationen wurden allgemein behandelt und sie lassen sich einfach auf andere Aufbauten übertragen. Daher können sie auch an anderen Penningfallen-Experimenten, in denen die Korrektur von Inhomogenitäten des magnetischen Feldes nötig ist, als Werkzeug und Richtlinie dienen. 1 Der 40 Fluss entspricht einem Integral des Magnetfeldes über den Querschnitt der Spulen. Literaturverzeichnis [1] Lowell S. Brown and Gerald Gabrielse. Geonium theory: Physics of a single electron or ion in a Penning trap. Rev. Mod. Phys., 58(1):233–311, 1986. doi: 10.1103/RevModPhys.58.233. URL http://link.aps.org/doi/10.1103/RevModPhys.58.233. [2] Klaus Blaum. High-accuracy mass spectrometry with stored ions. Phys. Rep., 425(1): 1–78, 2006. ISSN 0370-1573. doi: 10.1016/j.physrep.2005.10.011. URL http://www. sciencedirect.com/science/article/pii/S0370157305004643. [3] Klaus Blaum, Yuri N. Novikov, and Günther Werth. 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T 1 1 T 1 Spule B 0 T mA B1 m B 2 m2 mA mA 1 2 3 4 5 −1.538 · 10−5 2.651 · 10−5 3.076 · 10−5 −2.651 · 10−5 −1.538 · 10−5 6.375 · 10−4 −8.643 · 10−4 0 −4 −8.643 · 10 −6.375 · 10−4 −1.174 · 10−2 −1.364 · 10−3 −3.509 · 10−2 1.364 · 10−3 −1.174 · 10−2 45 Magnetfeld abseits der Symmetrieachse 100 B (μT) 20 50 z (mm) 10 0 0 −10 −50 −20 −100 0 1 2 3 4 5 ρ (mm) (a) Bz -Komponente 100 B (μT) 4 z (mm) 50 3 2 0 1 0 −50 −1 −100 0 1 2 3 4 5 ρ (mm) (b) B ρ -Komponente Abbildung A.1: Bz - und B ρ -Komponente der B 1 -Spule berechnet über Gleichung (4.5). 46 100 z (mm) 50 0.5 0.4 0 0.3 0.2 −50 relative Abweichung (%) 0.6 0.1 −100 0 0 1 2 3 4 5 ρ (mm) (a) Bz -Komponente 100 z (mm) 0.8 0.6 0 0.4 −50 relative Abweichung (%) 1 50 0.2 −100 0 0 1 2 3 4 5 ρ (mm) (b) B ρ -Komponente Abbildung A.2: Abweichungen der Bz - und B ρ -Komponente der B 1 -Spule berechnet über die Näherung nach Gleichung (4.7) zu der Berechnung über Formel (4.5). 47 Simulation mit COMSOL Multiphysics 100 B (μT) 20 50 z (mm) 10 0 0 −10 −50 −20 −100 0 1 2 3 4 5 ρ (mm) (a) Bz -Komponente 100 B (μT) 4 z (mm) 50 3 2 0 1 0 −50 −1 −100 0 1 2 3 4 5 ρ (mm) (b) B ρ -Komponente Abbildung A.3: Bz - und B ρ -Komponente der B 1 -Spule berechnet über COMSOL Multiphyics. Diese Simulation bezieht Teile der Geometrie der Falle in der Berechnung der Felder ein (siehe Abschnitt 4.5). 48 100 B (μT) 0 z (mm) 50 −5 −10 0 −15 −20 −50 −25 −100 0 1 2 3 4 5 ρ (mm) (a) Bz -Komponente 100 B (μT) 3 z (mm) 50 2 1 0 0 −1 −50 −2 −100 −3 0 1 2 3 4 5 ρ (mm) (b) B ρ -Komponente Abbildung A.4: Bz - und B ρ -Komponente der B 2 -Spule berechnet über COMSOL Multiphyics. Diese Simulation bezieht Teile der Geometrie der Falle in der Berechnung der Felder ein (siehe Abschnitt 4.5). 49 Magnetfeld der supraleitenden Spule Tabelle A.2: Magnetisches Feld Bz und B ρ des supraleitenden Magneten an den mittleren Stellen der Spulenquerschnitte der Spulen 1-5. Bz (T) 5.69 5.69 5.70 5.69 5.69 Spule 1 2 3 4 5 B ρ (T) −0.022 −0.012 0 0.012 0.022 100 B (T) z (mm) 50 5.65 5.6 0 5.55 −50 5.5 −100 1 2 3 4 5 ρ (mm) (a) Bz -Komponente 100 B (T) 0.01 z (mm) 50 0.005 0 0 −0.005 −50 −0.01 −100 1 2 3 4 5 ρ (mm) (b) B ρ -Komponente Abbildung A.5: Bz - und B ρ -Komponente der supraleitenden Spule berechnet über Gleichung (4.5). Die Geometrie dieser Spule wurde in Abschnitt 4.7 beschrieben. 50 40 0 30 −20 20 −40 10 −60 B (µT) B (μT) Alternative Geometrie für die Korrekturspulen 0 −10 −80 −100 −20 −120 −30 −140 −40 −60 −40 −20 0 20 40 −60 60 −40 −20 0 20 40 60 20 40 60 z (mm) z (mm) 0.004 0.001 0.003 0.002 0 B₁ (T/m) B₁ (T/m) 0.0005 −0.0005 0.001 0 −0.001 −0.001 −0.002 −0.003 −0.0015 −60 −40 −20 0 20 40 60 −0.004 −60 −40 −20 0 z (mm) z (mm) 0.06 0.04 0.1 B₂ (T/m²) B₂ (T/m²) 0.02 0 −0.02 0.05 0 −0.04 −0.05 −0.06 −60 −40 −20 0 20 40 60 −60 −40 −20 0 20 z (mm) z (mm) (a) B 1 -Spule (b) B 2 -Spule 40 60 Abbildung A.6: Vergleich der Entwicklungskoeffizienten der alternativen Spulenanordnung (grün) zur derzeit verwendeten Geometrie (blau). Die Ströme der alternativen Spulenanordnung sind so eingestellt, dass die jeweiligen Korrekturkoeffizienten mit denen der ursprünglichen bei z = 0 übereinstimmen. 51 Danksagung Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Mitgliedern von THe-Trap bedanken. Die Arbeit mit euch hat mir sehr viel Spaß gemacht und meinem Werdegang auf jeden Fall weitergeholfen! Allen voran gebührt mein größter Dank Jochen Ketter, der mir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stand und ohne den ich wohl an so mancher Stelle verzweifelt wäre. Bei Marc Schuh bedanke ich mich für die tolle Unterstützung bei der Durchführung der Simulation und bei Tom Segal für die schönen Gespräche beim zeitigen Mittagessen um 12 Uhr. Auch bei Klaus Blaum, unter dessen Leitung diese Arbeit entstanden ist, möchte ich mich ganz herzlich für die unglaublich motivierende Unterstützung bedanken. Bei meiner Eltern bedanke ich mich für die Unterstützung bezüglich meiner Studienwahl und bei meinen Freunden hier in Heidelberg und in der Heimat für einen tollen ersten Studienabschnitt. Erklärung Ich versichere, dass ich diese Arbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Heidelberg, den 20. Juni 2017