nachhaltig Bauen

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DAS FACHJOURNAL
ACHJOURNAL
21 | 2011
2009
N A C H H A LT I G
BAUEN
WIRTSCHAFTSRAUM NORDWESTSCHWEIZ
ERSTES MINERGIE-ECO GEBÄUDE IN BASEL
4
MINERGIE-A – DAS NULLENERGIEKONZEPT DER SCHWEIZ
21
ERSTES MINERGIE-P-ECO GEBÄUDE IM KANTON AARGAU
46
MINERGIE-P MODERNISIERUNGEN
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EIN PRODUKT DER GERBER MEDIA, ZÜRICH
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EDITORIAL
Das energieeffiziente
Bauen erhält
neue Qualitäten
Prof. Armin Binz,
Leiter MINERGIE® Agentur Bau
In den letzten Jahren wurde
viel von Null- und PlusenergieHäusern gesprochen und geschrieben. Im Juli 2010 hat
die EU die revidierte Energy
Performance of Buildings
Directive (EPBD) in Kraft gesetzt. Sie schreibt vor, dass ab
2020 in den EU-Staaten Neubauten sogenannte Nearly Zero
Energy Buildings (EPBD), auf deutsch Niedrigstenergiebauten, sein müssen. Noch ist nicht genau definiert, welche
Qualitäten diese Bauten erfüllen müssen. Aber die Vision
dahinter ist klar: Gebäude sollen endgültig vom Makel
befreit werden, übermässig Energie zu verbrauchen. Es ist
die EU-Version des Null- oder Plusenergiehauses.
Am 10. März 2011 hat MINERGIE den neuen Standard
MINERGIE-A lanciert. MINERGIE-A ist der MINERGIE-Weg
zum Null- und Plusenergie-Haus. Mit MINERGIE-A haben
die Begriffe eine klare Definition erhalten und erhält das
energieeffiziente Bauen neue Qualitäten. In den letzten
beiden Jahrzehnten stand die Minimierung des Wärmeverbrauchs im Zentrum der Bemühungen. Mit MINERGIE und
MINERGIE-P sind diesbezüglich die Hausaufgaben aber
erledigt. MINERGIE-A muss und will darüber hinausgehen
und rückt deshalb drei neue Elemente in den Fokus:
1. Der Wärmebedarf soll nicht nur bis auf ein Minimum
reduziert werden. Er soll auch CO2-neutral und möglichst vor Ort gedeckt werden. Nullenergiebedarf soll
die Messlatte sein.
2. Der Strombedarf für Geräte, Beleuchtungen und Hilfseinrichtungen ist längst zur bedeutenderen Energiebedarfskomponente geworden, als der Wärmebedarf.
Ihm müssen die Hauptanstrengungen zur Minimierung
in den kommenden Jahren gewidmet werden.
3. Ein Schattendasein hat bis vor kurzem der Aspekt
gefristet, dass für die Herstellung, die laufenden Unterhalts-, Renovations- und Ersatzmassnahmen sowie den
Rückbau ebenfalls Energiebeträge beansprucht werden,
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die beim Doppelten bis Dreifachen des Heizenergiebedarfs eines modernen Neubaus liegen. Auch bezüglich
dieser «grauen Energie» muss ein MINERGIE-A-Gebäude sich beweisen.
In der Nordwestschweiz wird energieeffizientes Bauen
seit langem intensiv gepflegt und gefördert. Es gibt eine
Vielzahl von Bauten, die bereits als Null- oder Plusenergiehäuser gelten können. Für die Festlegungen bei MINERGIEA haben diese Bauten denn auch Pate gestanden und es
ermöglicht, bei MINERGIE-A nicht einfach plakative Ziele
vorzugeben, sondern den Weg zu weisen für vorbildliche
und zukunftsweisende Gebäudekonzepte. Für MINERGIE
gehört dazu – wie bei den bisherigen Standards – die Verbindung der Energiebedarfsziele mit überdurchschnittlichem Komfort und hoher Werterhaltung. Daneben aber
müssen auch die Energieziele so formuliert werden, dass
sie klar und umsetzbar sind und dass möglichst viele zukunftsfähige Konzepte ermöglicht werden. So wurde etwa
als Grenzwert für den Wärmebedarf nicht einfach ein undifferenzierter Nullwert festgelegt. Dies hätte den Einsatz von
thermischen Solaranlagen zu Gunsten von Photovoltaikanlagen massiv behindert oder hätte zumindest erzwungen,
dass zusätzlich zu thermischen Solaranlagen immer auch
noch eine Photovoltaik-Anlage gebaut werden müsste.
Diesen unsinnigen Sachzwang will MINERGIE-A nicht
schaffen und erlaubt daher den Einsatz von Holz (oder anderer lagerbarer Biomasse) in geringem Umfang.
MINERGIE-A verzichtet darauf, Anforderungen an die
Gebäudehülle zustellen, die über diejenigen des MINERGIEBasisstandards hinausgehen. Dies ist und bleibt Sache des
bereits über tausend mal umgesetzten MINERGIE-P-Standards. So führen in Zukunft bei MINERGIE zwei Wege über
den MINERGIE-Basisstandard hinaus. Der MINERGIE-PWeg über eine hervorragende Gebäudehülle und die optimale passive Sonnenenergienutzung und der MINERGIE-A Weg über die lokale Nutzung der Sonnenenergie und die
Minimierung von Strom und grauer Energie.
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Inhalt
Fachbeiträge
21 Minergie-A
Das Nullenergiekonzept der Schweiz
29 Nachhaltigkeit im Tiefbau Vision oder Alltag?
42 Gutes Raumklima ist machbar
Titelbild:
Minergie-P-ECO
EFH Oberwil BL
Impressum
Herausgeber
Gerber Media
Rütihofstrasse 9, 8049 Zürich
Telefon 044 341 16 41
www.gerbermedia.ch
Grafik / Layout
Andreas Merz
Ahornstrasse 15, 5442 Fislisbach
Telefon 056 535 01 48
[email protected]
Redaktion
Gerber Media
www.gerbermedia.ch
Gastautoren
Christoph Brutschin
Regierungsrat Kanton Basel-Stadt
Vorsteher des Departements für
Wirtschaft, Soziales und Umwelt
Franz Beyeler
Geschäftsführer MINERGIE
Prof. Armin Binz
Leiter MINERGIE Agentur Bau
Heinrich Huber
Stv. Leiter MINERGIE Agentur Bau
Fotos
Fotostudio André Huber
Klosterstrasse 40, 5430 Wettingen
www.fotohuber.ch
Druck
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www.effingerhof.ch
Gedruckt auf FSC Papier (Rohstoff: Frischfasern aus
nachhaltiger Forstwirtschaft) Bleichung: efc
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Rechte: Copyrights bei Gerber Media, 8049 Zürich.
Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der
ausdrücklichen Genehmigung des Verlages.
2
Objekte Kanton Basel-Stadt
4 Minergie-ECO Erweiterung
Bruderholzschulhaus Basel
9 Minergie-P Gesamtsanierung
CREDIT SUISSE Basel
16 Minergie-P EFH Riehen
24 Minergie MFH Riehen
Objekte Kanton Basel-Landschaft
32 Minergie-P EFH Gelterkinden
38 Minergie-P und Minergie-P-ECO
EFH's Oberwil
Objekte Kanton Aargau
46 Minergie-P-ECO MFH Aarau mit Interview
54 Minergie-P MFH Zofingen mit Interview
60 Minergie-P Umbau und Modernisierung
EFH Lenzburg
66 Minergie-P Geschäftshaus
«Clientis Park» Schöftland
Rubriken
19 Innovationen Flumroc
70 Innovationen Gasser Passivhaustechnik
70 Führende Unternehmen
in der Nordwestschweiz
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KANTON BASEL-STADT
Die Nase vorn
in Sachen Energie
Christoph Brutschin
Regierungsrat Kanton Basel-Stadt
Vorsteher des Departements für
Wirtschaft, Soziales und Umwelt
Keine Region kann die Energieprobleme alleine lösen. Es
wird im Kanton Basel-Stadt
kaum je ein Kraftwerk geben,
das den Kanton – geschweige
die Region – mit genügend
Strom versorgen kann. Aber gerade weil Basel-Stadt auf andere Energiequellen angewiesen ist, verfolgt er eine sehr
fortschrittliche Energiepolitik.
Seit mehr als 25 Jahren erhebt der Kanton eine Förderabgabe auf Strom. Dank den Mitteln aus dieser Abgabe
konnten wichtige Energieprojekte umgesetzt werden –
etwa das Fernwärmenetz, das die Abwärme aus der Kehrichtverbrennungsanlage nutzt und damit einen wesentlichen Teil der Stadt mit Wärme versorgt. In den letzten
Jahren konnte auch eines der grössten Holzheizkraftwerke der Schweiz in Betrieb genommen werden. Es versorgt
jetzt bereits im zweiten Winter die an das Fernwärmenetz
angeschlossenen Gebäude. Wenn wir von Geothermie
sprechen, denken alle an das gescheiterte Projekt «Deep
Heat Mining». In Riehen gibt es aber ein Geothermieprojekt, das seit über 10 Jahren reibungslos funktioniert und
viele Gebäude in der Gemeinde mit Fernwärme beliefert.
Dieses Projekt konnte dank Beiträgen aus der Förderabgabe umgesetzt werden. Das neue Einkaufszentrum
«Stücki» kann – ebenfalls dank der Unterstützung des
Förderfonds – seinen ganzen Wärme- und Kühlbedarf aus
der Abwärme von zwei benachbarten Abfallverbrennungsanlagen decken. Auch andere, kleinere Formen von erneuerbarer Energie werden gefördert, namentlich Sonnenkollektoren und Photovoltaikanlagen auf Häusern.
2009 wurde das Energiegesetz revidiert; die neue
Verordnung wurde 2010 in Kraft gesetzt und entspricht
den aktuellsten Erkenntnissen über den Klimawandel und
dem heutigen Stand der Technik. Dank ihr behält BaselStadt seine schweizweite Pionierrolle im Bereich Umwelt
und Energie, denn die Verordnung geht weiter, als es die
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kantonalen Energiedirektoren in ihren Mustervorschriften
festgelegt haben: Gebäudeisolationen müssen in BaselStadt zehn Prozent bessere Werte erreichen, als die Mustervorschriften verlangen. Hauseigentümer erhalten zudem Förderbeiträge, wenn sie freiwillig über diese Vorschriften hinausgehen, etwa indem sie den Minergie-PStandard erfüllen.
Dass die Regierung hier nicht ohne Unterstützung aus
der Bevölkerung agieren kann, ist klar. Die Bevölkerung
von Basel-Stadt ist denn auch mit vollem Engagement dabei. Das zeigen die Erfahrungen der vergangenen zwei
Jahre: Im Rahmen des Gesamtsanierungsprogramms
meldeten Hausbesitzer rund 900 Basler Gebäude für eine
Energieanalyse an. Etwa 420 Gebäude werden nun auf
dieser Basis gesamthaft saniert. Nach Abschluss aller
bis heute angemeldeten Sanierungen rechnen wir mit
10 Millionen Kilowattstunden Heizenergie, die im Kanton
Basel-Stadt jährlich eingespart werden. Davon profitiert
nicht nur die Basler Luft, sondern auch die globale Atmosphäre, in die pro Jahr 2000 Tonnen weniger Kohlendioxid
gelangen.
Sie merken: Der Kanton Basel-Stadt und seine Bevölkerung nimmt den Klimawandel sehr ernst. Die Vision einer 2000-Watt-Gesellschaft ist auch in den Legislaturplan
eingeflossen. Ziel dieser Vision ist es, dass jeder Einwohner des Kantons in Zukunft inklusive Mobilität maximal
2000 Watt (17 500 kWh Energie pro Jahr) verbraucht und
dabei höchstens 1 Tonne CO2-Ausstoss verursacht. Neue
Untersuchungen zeigen, Basel-Stadt ist auf dem richtigen
Weg: Sowohl beim Energieverbrauch pro Kopf als auch
beim CO2 Ausstoss unterschreitet der Kanton die schweizerischen Durchschnittswerte um fast die Hälfte. Dies ist
allerdings kein Grund, um auf den Lorbeeren auszuruhen,
denn wir sind erst auf dem halben Weg zum Ziel. Für Basel-Stadt beweist es jedoch: Eine konsequente Energiepolitik zeigt Wirkung.
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BRUDERHOLZSCHULHAUS, BASEL
Denkmalschutz für
MinergieEco
Als erstes Minergie-Eco Gebäude im
Kanton Basel Stadt entstand, unter dem
denkmalpflegerischem Schutz der alten
Schulanlage, ein ökologisch wertvoller
Erweiterungsbau zum bestehenden
Bruderholzschulhaus.
Foto: Ruedi Walti, Basel
Architektonischer Ausdruck,
denkmalpflegerischer Ansatz
Die beliebte denkmalgeschützte Schulanlage wurde in
den dreissiger Jahren vom Architekten Hermann Baur
konzipiert und ist ein Beispiel für neuartigen Schulbau in
der Moderne gewesen.
Eine eingeschossige Kammstruktur der fünf Schultrakte bildet grosszügige Pausenhöfe inmitten eines be-
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MINERGIE-ECO
eindruckenden Baumbestandes. Der Neubau des Schultraktes 6 entspricht dem zukünftigen Erweiterungsbedarf,
bietet neue Klassenzimmer sowie eine Aula an und ergänzt das bestehende Ensemble sensibel.
Es ist das erste Minergie-Eco-Gebäude im Kanton Basel Stadt, bei dem besonderer Wert auf den Umgang mit
umweltverträglichen Materialen sowie der Verwendung
von Recycling-Beton gelegt wurde.
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Nachhaltiges Gebäudekonzept
Der neue Schultrakt soll eine nachhaltige Erweiterung
der Schule darstellen. Er enthält reine Unterrichtsfunktionen in Klassenzimmern und Gruppenräumen sowie einen
grossen Mehrzweckraum für die Aula- und Musikraumnutzung.
Über das grossügige Zwischenpodest des Gebäudes
auf der Ebene des Schulhofes verteilen sich die Schüler in
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BRUDERHOLZSCHULHAUS, BASEL
MINERGIE-ECO
das Sockelgeschoss / Hochparterre sowie in das Untergeschoss. Der Lift sorgt für eine rollstuhlgängige Erschliessung. Grosszügige Schiebefenster schaffen einen starken
Aussenbezug zur umliegenden Natur.
Bei einem zukünftigen Umbau der bestehenden Turnhalle in eine Aula am Haupteingang des Schulgeländes
lässt sich die Aula des Traktes 6 in zwei Klassenzimmer
zurückbauen.
Erstes Minergie-Eco-Gebäude
im Kanton Baselstadt
Durch die Zusammenarbeit mit einem hiesigen Betonlieferanten wurde erstmals zertifizierter Recycling-Beton
im Kanton Basel Stadt hergestellt, welcher für das Erreichen des Labels eine Grundvoraussetzung ist.
Entsprechend Minergiestandard gibt es eine Lüftungsanlage, die über Einbauschränke die Klassenzimmer mit
Frischluft versorgt.
Umbauten im Bestand
Zusätzlich zum Neubau wurden die alten WC-Anlagen
der bestehenden Trakte 1–5 erneuert, das Lehrerzimmer
mit Sekretariat im mittleren Trakt 3 und eine Schulbibliothek im Trakt 1 neu geschaffen.
■
HLK-Konzept
Gesamte Anlage mechanisch belüftet
entsprechend Minergieanforderung
Luftansaugung über Nordfassade
Soleerdregister zur Vortemperierung der Raumluft
Druckgesteuerter Monoblock Hochparterre / Souterrain
Steigzonen und Luftverteilung in Schrankzonen
Bedarfsabhängiger Volumenstrom der Quellluft
Zuluft über Bodenauslässe mit 1° kälterer Luft
als Raumtemperatur
Erwärmte Luft wird über obenliegende Kanäle abgesaugt
Eventuelle Umrüstung von Aula in Klassenzimmer integriert
Lüftungsanlage UG
Hocheffizienter Plattentauscher verhindert Übertragung
von Gerüchen
Zuluft über Vorzonen, Abluft in WC's
Fussbodenheizung in Hochparterre / Souterrain / UG-Vorzone
Bauherrschaft
Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt
Hochbauplanungsamt
Münsterplatz 11
4001 Basel
Tel. 061 267 48 48
www.bvd.bs.ch
6
Architekt
HLK-Ingenieur
englerarchitekten BSA SIA
Ingenieurbüro Stefan Graf
Gemsberg 7a
Kanonengasse 23
4051 Basel
4051 Basel
Tel. 061 260 81 00
Tel. 061 683 06 60
www.englerarchitekten.ch
www.graf-ingenieure.ch
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Hochbergerstrasse 158
4019 Basel
www.aue.bs.ch
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3006 Bern
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Architekturbüro Bucher AG
Niederlenzstrasse 25
5600 Lenzburg
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Setz Architektur
Obermatt 33
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www.setz-haus.ch
Amt für Umweltschutz
und Energie
Fachstelle Energie
Rheinstrasse 29
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Passivhausinvest AG
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Departement Bau,
Verkehr und Umwelt
Fachstelle Energie
Entfelderstrasse 22
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Architektengemeinschaft 4 GmbH
Laurenzenvorstadt 19
5000 Aarau
www.architektengemeinschaft4.ch
englerarchitekten BSA SIA
Gemsberg 7a
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Vischer AG
Architekten + Planer
Hardstrasse 10
4020 Basel
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MINERGIE Agentur Bau
St.Jakob-Strasse 84
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Blaser Architekten AG
Austrasse 24
4051 Basel
www.blaserarchitekten.ch
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architekten eth/sia gmbh
Feldstrasse 133
8004 Zürich
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Architekt HTL/STV
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CREDIT SUISSE, BASEL
MINERGIE-P
Minergie-P
setzt auf
bare Münze
Carmen Eschrich
Nachhaltigkeit ist längst nicht mehr nur
Thema für den privaten Bauherrn,
der seine Heizkosten reduzieren will.
Auch öffentliche Bauten werden immer
häufiger auf den aktuellen und vor allem
zukunftsträchtigen Energiestandard
getrimmt. Vorbildlich wurde in diesem
Sinne das mehrgeschossige Gebäude der
Credit Suisse Bank in Basel saniert, dabei
wurde auch das Interieur auf den neuesten Stand des Corporate Design Standards
gebracht.
Hell und freundlich empfängt heute die Bank an der
prominenten Lage, Untere Rebgasse, Basel ihre Kunden.
Das frisch sanierte Gebäude von 1956 resultiert aus einen
Wettbewerb, aus dem Blaser Architekten als Gewinner
hervorgingen. Ein energetisches Gesamtpaket war gefragt, das die Optimierung der Gebäudehülle sowie der
Haustechnik beinhalten sollte. Der bestehende Grundriss
sollte moderne Kommunikation ermöglichen und widerspiegeln.
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CREDIT SUISSE, BASEL
ben bieten Platz für Tisch, Berater und Kunden. Losgelöst
von Aussenwänden, gelangt Tageslicht nur indirekt in die
Boxen. Das transparente, ca. 3 cm starke Kunststoffprodukt mit 3D-Wirkung filtert das einfallende Licht und
bietet – unterstützt durch den Leuchtring an der Decke –
Tageslichtqualität.
Ausgewählte Materialien
Bei der Materialwahl hielt man sich an das Corporate
Identity Design Manual der Credit Suisse. Demnach wurden kundenbezogene Möbel in Nussbaumholz ausgeführt,
edel polierte Kundentheken schmücken den Innenraum.
Der blaue Gummigranulatboden läuft vollflächig durch
alle Bereich und trägt so zu einem einheitlichen, ruhigen
Bild bei.
In Szene gesetzt
Warm verpackt
Zu diesem Zweck wurde die bestehende Arkade zu einem zweigeschossigen, prägnanten Eingang zusammengefasst, der dem Gebäude zu seiner Identität verhilft. Die
tragende Nordwand ist weitestgehend aufgelöst, nur die
Geschossdecken in horizontaler sowie schmale Wandstücke in vertikaler Ebene sind als Wandflächen geblieben
und gedämmt. Die Fläche zwischen den massiven Teilen
ist verglast, selbstverständlich mit besten 3fach Isoliergläsern. Dadurch wird der Innenraum optimal mit Tageslicht
versorgt, Energie für Beleuchtung kann gespart werden
und kam der Minergie-P Zertifizierung entgegen.
Das Beleuchtungskonzept sieht die Inszenierung weniger, dafür ausgewählter Elemente vor. So werden die
Schalter von oben angestrahlt, oder das Eingangsmöbel
gezielt beleuchtet. Ziel dabei ist, dem Kunden die Schlüsselfunktionen seiner Bank aufzuzeigen. Die Credit Suisse
rückt sich so ins rechte Licht, Minergie-P stellt die Zukunft
ihrer Projekte dar.
Offener Grundriss
Ein transparenter, offener und grosszügiger Grundriss
war gewünscht, dafür mussten verschiedene nichttragende Wände abgebrochen werden. Eine Wandlung von der
Schalterhalle zur fliessenden Kundenhalle war angestrebt, beschreibt das Architekturbüro. Die zweigeschossige Eingangshalle setzt dieses Leitbild um und führt den
Kunden übergangslos zum Kundenservicebereich mit
Schaltern. Frei auf dieser Fläche stehen zwei transparent
schimmernde Besprechungsboxen. Die rechteckigen Ku10
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MINERGIE-P
Nachhaltigkeit
Das Ziel der Credit Suisse für die Filiale an der Unteren
Rebgasse am Claraplatz in Basel war eine Komplettsanierung der Liegenschaft mit Minergie-P-Zertifizierung. Der
bauliche Vorteil des Objektes, ist die Einbettung in Nachbargebäude (Ost-West-Ausrichtung). Dies wirkt sich positiv auf den Wärmeschutznachweises aus. Durch die relativ
geringe Raumtiefe der Nord-Süd-Ausrichtung und die
vollflächige Nordverglasung konnten die Beleuchtungsanforderungen nach Minergie-P erreicht werden. Zudem fördern der grosszügige Tageslichteinlass und die damit verbundenen Aussenbezüge das Wohlbefinden der Nutzer.
Der bestehende Fernwärmeanschluss für die Heizung
wurde in die Planung mit einbezogen und wieder verwendet. Durch den Basler Fernwärmeverbund, welcher mit
der Abwärme der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) versorgt wird, wurde in einer 1. Planungsphase eine Kühlung
mittels einer Absorptions-Kältemaschine projektiert.
Im Winter wird der Fernwärmeverbund mit einer Gasfeuerung unterstützt, um die notwendige Leistung abdecken zu können. Im Sommer produziert die KVA genügend
Energie für die Deckung des Bedarfs, wodurch sommerliche Wärmeverbräuche erwünscht wären, um die Energie
nicht ungenutzt in die Umwelt abzugeben.
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Die Fernwärmeenergie muss bei der Minergiezertifizierung mit einem Gewichtungsfaktor von 0.6 eingesetzt
werden, was zur Folge hat, dass der Einsatz eines Absorbers ausgeschlossen werden musste. Eine Absorptionskältemaschine benötigt ca. 150 % Heizleistung, um 100 %
Kälteleistung zu erzeugen. Mit dem Gewichtungsfaktor
von 0.6 reduziert sich die Heizenergie auf 90 %, für 100 %
Kälteenergie. Jede Kompressionsmaschine würde mit dieser Gewichtung fast doppelt so gut abschneiden wie ein
Absorber. Unter diesen Umständen war eine Zertifizierung
nach Minergie-P nicht möglich.
Das Projektziel Minergie-P wurde auf verschiedensten,
u.a. behördlichen Ebenen kommuniziert und blieb bestehen, jedoch musste für den Absorber ein Alternative gefunden werden.
Gelöst wurde das Problem durch die Verwendung eines
sehr grossen adiabatischen Rückkühlers (durch Absorberlösung schon gegeben), in Kombination mit hohen
Temperaturniveaus, was einen hohen Freecoolinganteil
ermöglicht.
Im Sommer produziert eine stufenlos geregelte Kältemaschine die notwendige Kälteenergie, welche im Teillastbereich durch die tieferen Drehzahlen überproportionale Stromeinsparungen erreicht.
Zur Erhöhung der Behaglichkeit in den Büroräumlichkeiten, wurde eine Lüftungsanlage eingesetzt, welche bei
zu feuchten Verhältnissen die Zuluft, durch tiefere Kaltwassereintrittstemperaturen etwas entfeuchtet. Der Luft11
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CREDIT SUISSE, BASEL
MINERGIE-P
Vorher
Nachher
wechsel konnte – durch die Verwendung von Materialien
welche wenig VOC’s und Formaldehyd emittieren – tief gehalten werden. Dies wird durch den aktuellen Betrieb bestätigt.
Fazit
Unter der Berücksichtigung der Behaglichkeit der Nutzer konnte ein Projekt realisiert werden, welches den
höchsten energetischen Anforderungen gerecht wird.
■
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Technische Daten:
Heizleistung Fernwärme:
60 kW
Kälteleistung Kältemaschine:
75 kW
Luftleistung:
7000 m3/h
Bauherrschaft
Credit Suisse
Corporate Real Estate & Services
Switzerland
8070 Zürich
Elektroplanung
Herzog Kull Group Basel
Hohenrainstrasse 12a
4133 Pratteln
Tel. 061 338 70 07
www.hkgroup.ch
Architekt
Blaser Architekten AG
Austrasse 24
4051 Basel
Tel. 061 278 95 55
www.blaserarchitekten.ch
Fassadenplaner
Neuenschwander + Morf AG
Innere Margarethenstrasse 26
4051 Basel
Tel. 061 279 91 20
www.nm-ag.ch
HLKS-Ingenieur
Bogenschütz AG
St. Alban-Vorstadt 93
4020 Basel
Tel. 061 206 80 20
www.bogenschuetz.ch
Lichtplanung
reflexion ag
Hardturmstrasse 123
8005 Zürich
Tel. 044 355 51 11
www.reflexion.ch
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04_N_B_1_11_Hunk_Flumroc
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ÜBER 150 JAHRE INNOVATION
PUBLIREPORTAGE
TOP-WIN Fenster
von 1a hunkeler
1a hunkeler ist in den Geschäftsbereichen 1a fenster
und 1a holzbau seit über 150 Jahren ein erfolgreiches
Familienunternehmen. Bereits in 5. Generation geführt,
ist 1a hunkeler innovativer Entwickler neuer Fenstersysteme und sowohl mit seinen Fenstern als auch
im Holzbau stark im Bereich des Passivhaus-Baus
engagiert.
Fenster für Sanierung und Neubau
Die von 1a hunkeler entwickelte Fensterlinie TOP-WIN
hat sich in Neubauten und bei Sanierungen bereits bestens bewährt. TOP-WIN erfüllt mit seinen speziellen Konstruktionsmerkmalen die Anforderungen, welche an moderne Fenster gestellt werden und genügt dank der sehr
schlanken Ausführung von Rahmen und Mittelpartien
auch höchsten ästhetischen Ansprüchen von Architekten
und Bauherren. TOP-WIN Fenster können leibungsbündig
eingebaut werden. Daraus resultieren besonders bei Sanierungen wirkliche Komfortgewinne im Bereich der
Lichtausbeute (bis 30% mehr Licht) mit grösseren Glasflächen.
Auch im Passivhaus-Bau
Mit dem Einbau von Dreifachglas, abgedeckten Holzprofilen im Rahmenbereich sowie perfekt anliegenden,
umlaufenden Ueberschlagdichtungen und mit der optionalen, 12mm dickeren Ausführung erfüllt TOP-WIN auch
die Standards im schweizerischen Passivhausbau proNACHHALTIG
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blemlos. Ausserdem schneiden TOP-WIN Produkte in gängigen Untersuchungen und Tests stets in den vorderen
Rängen ab, was Energieeffizienz und Kosten-Nutzen-Verhältnis anbelangt.
Hebeschiebetür mit Blower Door-Test
Als herausragendes Produkt gilt die Hebeschiebetür
von TOP-WIN. Grosszügiger Raumöffner in Wohnung und
Haus, verfügt sie über Eigenschaften, welche sie speziell
für den Einsatz im modernen Passivhaus-Bau qualifizieren. Den sogenannten Blower Door-Test, der für Passivhäuser nach gängigen Standards vorgeschrieben ist, besteht diese Schiebetür von 1a hunkeler mit Bravour. Und
mit ihren flachen, rollstuhlgängigen Schwellen und der
Verglasung von Aussen, ohne Glasleisten und sichtbare
Schrauben innen, erfüllt sie ebenfalls höchste ästhetische
Ansprüche.
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1a hunkeler AG
Bahnhofsrasse 20
CH-6030 Ebikon
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04_N_B_1_11_Hunk_Flumroc
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FLUMROC
Langlebige Fassade
aus Steinwolle
und Kratzputz
Die Flumroc-Dämmplatte COMPACT für die verputzte Aussenwärmedämmung
lässt sich dank der Rastermarkierung einfach zuschneiden.
Die Kombination von Flumroc-Steinwolle und traditionellem Kratzputz ermöglicht moderne Fassaden, die hervorragend dämmen, gut aussehen und äusserst langlebig
sind. Auf diese Lösung setzt auch eine Stiftung, die
derzeit in Basel zwei Neubauten für ihre Seniorenresidenz
errichtet.
Von der Erweiterung der Seniorenresidenz im Wettsteinpark in Basel sollen nicht nur die künftigen Bewohner profitieren, sondern auch weitere ältere Menschen im Quartier.
Neben einem neuen Wohnhaus mit 20 Wohnungen baut die
Christoph Merian Stiftung deshalb auch ein Gebäude mit
Schulungs- und Fitnessräumen. Das Bauvorhaben ist ökologisch vorbildlich: Eine 240 Millimeter dicke Dämmung aus
14
Flumroc-Steinwolle hält die Wärme im Innern der Gebäude
und sorgt für einen geringen Energieverbrauch. Zudem wird
die Fassade so aufgebaut, dass möglichst lange keine Sanierungsarbeiten notwendig werden.
Stark wie Stein
Die angestrebte Langlebigkeit erzielen die beteiligten
Unternehmen durch die Verwendung eines traditionellen
Kratzputzes auf der Flumroc-Dämmplatte COMPACT.
Diese hat die gleichen vorteilhaften Eigenschaften wie ihr
Rohmaterial, Schweizer Gestein: Flumroc-Steinwolle
nimmt weder Feuchtigkeit noch Gerüche an. Sie ist beständig gegen Säuren und wird nicht von Insekten, Algen und
Pilzen befallen. Der Kratzputz ist durch seine Dicke widerNACHHALTIG
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PUBLIREPORTAGE
standsfähig gegen Witterungseinflüsse. Zudem ist er – wie
Steinwolle – diffusionsoffen, lässt also Wasserdampf durch.
Feuchtigkeit, die beim Bau oder später während der Benutzung in die Mauern eindringt, gelangt ungehindert nach
aussen; die Mauern bleiben trocken.
der grünen Beschichtung der Aussenseite haftet der Putz
optimal.
Formstabil – bei jedem Wetter
Steinwolle ist ideal für Dickputzanwendungen, weil sie
sich bei Temperaturschwankungen nicht zusammenzieht
oder ausdehnt – selbst dann nicht, wenn die Sommersonne
die Fassade im Wettsteinpark aufheizt und ein Gewitter hereinbricht, das die Aussenwände schlagartig abkühlt. Bereits beim Verarbeiten auf der Baustelle kommen die Vorteile der Flumroc-Dämmplatte COMPACT zum Tragen: Auf
Gegen Feuer und Lärm
Gerade bei Gebäuden wie der Seniorenresidenz mitten
in Basel ist der Brandschutz besonders wichtig. Dieser ist
bei Flumroc-Dämmprodukten gleich inklusive, denn Steinwolle brennt nicht und weist einen Schmelzpunkt von über
1000 Grad Celsius auf. Im Ernstfall wird die Brandausbreitung verzögert oder sogar ganz verhindert. Ein weiterer
Vorteil von Steinwolle bei der Anwendung in einer Stadt ist
der Schallschutz: Sie lässt den Schall nicht ins Gebäude
dringen, und der Schall wird auch nicht in der Dämmung
um das Gebäude herum geleitet.
■
Auf der grünen
Beschichtung der
Flumroc-Dämmplatte
COMPACT haftet der
Putz optimal.
Kratzputz
und FlumrocSteinwolle: eine
äusserst robuste
Kombination.
Seniorenresidenz im Wettsteinpark
Bauherrschaft:
Christoph Merian Stiftung, Basel
Architekten:
ARGE GP Wettsteinpark,
Architektur Jessen +
Vollenweider GmbH, Basel
Baumanagement:
Proplaning AG, Basel
Fassadenunternehmer: Spirig Fassaden GmbH, Therwil
Die Flumroc AG in Kürze
Die Flumroc AG stellt seit über 60 Jahren Dämmprodukte aus Steinwolle her. Anwendungsgebiete sind
die Wärmedämmung sowie der Schall- und Brandschutz.
Die landesweit führende Mineralwolleherstellerin
beschäftigt 290 Mitarbeitende (inkl. 29 Lernende) und
gehört damit zu den grössten Arbeitgebern im Sarganserland. Die Flumroc AG engagiert sich seit Jahren aktiv
für energieeffiziente Lösungen und ganzheitliche
Energiekonzepte. Sie weist immer wieder auf das grosse
Energiesparpotenzial im Baubereich hin und fördert
Energiestandards wie Minergie, Minergie-P, Minergie-A
und Passivhaus.
Flumroc AG
Industriestrasse 8
8890 Flums
Tel. 081 734 11 11
www.flumroc.ch
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EFH HÄFELFINGER, RIEHEN
Darf’s ein
bisschen
mehr
sein?
Carmen Eschrich
Mehr Sonne, mehr Dämmung, mehr
Energie, fertig ist das Plusenergiehaus!
Ganz so einfach war das Ziel bei diesem
Einfamilienhaus nicht zu erreichen, doch
Potential steckt in jedem Bauprojekt.
Häuser, die mehr Energie produzieren,
als sie in der Jahresbilanz benötigen,
sind die Zukunft – ein Weiterdenken und
-wirken nach dem Minergie-P-Standard!
16
Die Bauherrschaft wünschte sich ein ökonomisches,
neues Eigenheim, entstehen sollte es am elterlichen
Westhang. Nutzt man üblicherweise die ertragreiche Südseite, so war hier Anpassung gefragt, denn die Sonnenseite wird grösstenteils durch das Nachbargebäude verschattet. Die Hauptausrichtung nach Westen war die Lösung,
der kompakte 10 x 12 m grosse Kubus mit gut 300 m 2 beheizter Bruttowohnfläche bietet heute höchsten Wohn-
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MINERGIE-P
komfort. Dabei produziert er mehr Energie als für die Heizung, die Lüftung und den Haushaltstrom notwendig ist.
Optimal versorgt: Lieferant Sonne
Die Sonne ist ein Kraftwerk, das ein tausendfaches an
nutzbarer Energie liefert. Einen Teil dieses Überschusses
fängt das vorbildliche Plusenergiehaus ein und teilt dabei
auch noch aus! Ziel war eine energetische Versorgung
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durch erneuerbare Energiequellen. Eine Sole-WasserWärmepumpe nutzt die Erdwärme zur Wärmeerzeugung,
die PV-Anlage sowie die thermische Solaranlage auf dem
Dach sammeln aktiv Sonnenenergie. Die Wärmerückgewinnungsfunktion der Komfortlüftung nutzt die Wärme
der Abluft. Das Warmwasser wird über die thermische Solarenergie und die Wärmepumpe bereit gestellt. Zusammen erwirtschaftet die installierte Haustechnik einen Er-
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EFH HÄFELFINGER, RIEHEN
MINERGIE-P
trag, der um ca. einen Drittel über dem errechneten Jahresbedarf des Einfamilienhauses liegt. Verbrauchsmessungen in den ersten Betriebsjahren belegen den Erfolg
des Plusenergiehauses.
Effizienter Grundriss spart Energie
«Wieso nicht brachliegende Flächen wie Dächer nutzen?», stellt Architekt Werner Setz zur Diskussion – den
Komfort eines Wohnhauses beeinträchtigt dies nicht. Beweis liefert das gemütliche Einfamilienhaus, das im Erdgeschoss mit einem grosszügigen Wohn-Essbereich und
angeschlossener Küche nach Westen und Norden empfängt. Eine schlichte Treppe führt in das Obergeschoss, in
dem sich drei gleichwertige Zimmer nach Westen richten,
dem vorgestellt bietet ein Balkon Austritt und Verschattung für das EG. Elternschlafzimmer und Bad sind an der
Seite angeordnet.
Gute Dämmung senkt Energieverbrauch
Konstruiert wurde das Untergeschoss aus Beton. Er
nimmt die Hangsituation auf und stabilisiert dabei das Terrain. Das Erdgeschoss und Obergeschoss wurden aus
Holzelementfertigteilen erstellt. Die Holzständer wurden
mit 16 cm Steinwolle ausgedämmt und, da eine verputzte
Optik gewünscht war, zusätzlich mit 24 cm EPS-Platten
aufgedämmt und verputzt. Alle Räume im Erd- und Obergeschoss werden durch eine Komfortlüftung permanent
mit Frischluft versorgt.
Energiekonzept
Wärmeerzeugung:
Heizverteilung:
Warmwasser:
Photovoltaikanlage:
Regenwassernutzung:
Gebäudedaten
Energiebezugsfläche:
Luftdichtigkeit:
Erstellungsjahr:
Bauzeit:
m3 nach Sia 116:
Zeichen setzen
Sole-Wasser-Wärmepumpe
Bodenheizung
Solarboiler mit 5 m2
thermischen Kollektoren
Leistung 13.3 kWp, 56 Module
SunPower E 19/238
für WC-Spülung
und Gartenbewässerung
308 m2
n50,st = 0.1 h-1 (Anforderung
Minergie-P = 0.6 h-1)
2010
April–September 2010
(6 Monate)
1215 m3
Der Neubau wurde auf einer familienfreundlichen, zentralen, mit dem öffentlichen Verkehr gut erschlossenen
Parzelle erstellt. Mit seiner vorbildlichen Energiebilanz
setzt er Zeichen und weist uns den Weg zukünftigen Bauens. Bedenkt man, dass bei heute erstellten Gebäuden mit
einer Lebensdauer von 40 Jahren gerechnet wird, so ist
zukunftsweisendes Handeln ökologisch und auch äusserst
ökonomisch. Das Nachrüsten energiesparender Massnahmen ist immer teurer, eine gründliche, vorausschauende
Planung sich in jedem Fall. Der heutige Stand der Technik
macht verantwortungsvolles und nachhaltiges Bauen
möglich. Zu Beginn jeder Planung sollte das Ziel stehen,
die Anforderungen der 2000-Watt-Gesellschaft zu erfüllen
– oder wie in diesem Fall – sie zu übertreffen!
■
Bauherrschaft
Gabriela und Stephan Häfelfinger
Unterm Schellenberg 107
4125 Riehen
18
Architekt
Setz Architektur
Obermatt 33
5102 Rupperswil
Tel. 062 889 22 60
www.setz-architektur.ch
Minergie-P-Planung/Blower Door
Otmar Spescha
Ingenieurbüro für
energieeffizientes Bauen
Untere Mangelegg 3
6430 Schwyz
Tel. 041 811 40 70
www.passivhaus.ch
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t i o n e n . . . I n n o v a t i o n e n . . . I n n o v a
Schnell schön
schützen
Nutzen Sie das ausgebaute Flumroc-Sortiment an Deckenplatten: für Wärmedämmung, Brandund Schallschutz in Keller, Halle, Tiefgarage und Arbeitsraum.
Eine kahle Decke in Nutzräumen hat viele Nachteile:
Wärme geht verloren, es ist
laut, der Brandschutz ist häufig
ungenügend, und meistens ist
die Decke kein schöner Anblick.
Mit einer Dämmung aus Steinwolle sind diese Probleme auf
einen Schlag gelöst – ob in einem Alt- oder in einem Neubau.
Die Flumroc-Deckenplatten
halten die Wärme am richtigen
Ort, schlucken den Lärm und
verhindern im Notfall die Ausbreitung von Bränden.
Die drei Produkte Flumroc
TOPA AKUSTIK sowie Rockfon
FACETT und FACETT Lux erhalten
Sie in vielen verschiedenen Dämmdicken zwischen 40 und 200 Millimeter. Die Platten überzeugen auch optisch, dank der einseitigen Beschichtung mit einem Glasvlies in unterschiedlichen Weisstönen. Weitere Informationen finden Sie in der neuen
Broschüre «Hochwertige Nutzraumdecken», die auf www.flumroc.ch
zum Download bereitsteht.
Flumroc AG
Industriestrasse 8
8890 Flums
Tel. 081 734 11 11
www.flumroc.ch
CO2 – CS-K
Perfektes Raumklima – neue Steuerung mit CO2 Regelung
Unsere neue Steuerung beinhaltet standardmässig die Möglichkeit einer
CO2-Regelung – für alle Geräte! Die Vorteile auf einen Blick:
• Erfassung der tatsächlichen Luftqualität und ständige Anpassung des Volumenstroms
• Reduktion der durchschnittlichen Luftmenge; dadurch weitere Reduktion der
Lüftungswärmeverluste
• Minimierung des Stromverbrauchs
• Automatische Erhöhung der Luftmenge bei hoher Schadstoff-Emission (Party-Automatik)
Vertrieb Schweiz:
Gasser Passivhaustechnik, Zürich / St.Gallen, www.gasser.ch
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LUFT/WASSER-WÄRMEPUMPE GEOTHERM
PUBLIREPORTAGE
Unabhängige Institute
bestätigen
herausragende Effizienz
• WPZ Buchs und
VDE-PZI messen
COP von 4,0 bei
A2/W35
• Ausseneinheit laut
Testergebnissen
leisestes Produkt
am Markt
• Innovative
Luft/WasserWärmepumpenTechnologie
wegweisend in der
Branche
Die herausragende Leistungszahl (COP) der Vaillant
Luft/Wasser-Wärmepumpe VWL S ist in den Tests eines
weiteren unabhängigen Instituts bestätigt worden. Nach
dem ersten Ergebnis des VDE Prüf- und Zertifizierungsinstituts hat jetzt auch das Wärmepumpen-Testzentrum
WPZ Buchs in der Schweiz einen COP von 4,0 bei A2/W35
für die Wärmepumpe geoTHERM VWL 81/3 S gemessen.
Auch die geringen Geräuschemissionen wurden in umfassenden Tests bestätigt. «Damit liegen wir hinsichtlich der
Effizienz mit unseren Sole/Wasser- sowie unseren Luft/
Wasser-Wärmepumpen nach der Bewertung neutraler
und unabhängiger Prüfstellen in der Spitzengruppe der
Branche», so Dr. Rainer Lang, Leiter Entwicklungsbereich
Wärmepumpen bei der Vaillant Group. «Bezogen auf den
Schallleistungspegel, dem bei den Ausseneinheiten von
Luft/Wasser-Wärmepumpen bekanntermassen eine entscheidende Bedeutung zukommt, wurde mit 50,1 dB(A)
sogar ein Best-in-class-Ergebnis gemessen. Für unsere
Fachpartner und Endkunden sind das überzeugende Argumente für den Kauf unserer geoTHERM VWL S.»
Bei der neuen Wärmepumpe wurden erstmals die individuellen Vorteile von Luft- und Erd-Wärmepumpen in einem neuartigen Konzept zusammengeführt. Das System
besteht aus einer frei aufstellbaren Ausseneinheit, die einen Luft/Sole-Wärmetauscher und einen Ventilator enthält, sowie einer Inneneinheit mit Hocheffizienzpumpen in
Form der bekannten geoTHERM Sole/Wasser-Wärmepumpe. Beide Elemente werden durch Standard-PE-Rohre
verbunden, die eine Soleflüssigkeit führen. «Wir haben
dem Markt für Luft/Wasser-Wärmepumpen damit einen
20
technologischen Anstoss in eine neue Richtung gegeben.
Es wird deutlich, wie aus der zukunftsorientierten Technologie der Luft/Wasser-Wärmepumpe eine deutlich höhere
Effizienz bei geringen Geräuschemissionen gewonnen
werden kann», erläutert Dr. Lang die Intentionen des
Remscheider Herstellers. «Zum anderen bieten wir mit
unserer Lösung der soleführenden Verbindungsleitung
auch maximale Sicherheit für den Anwender.»
Die soleführende Verbindungsleitung bildet auch
bei extremer Kälte oder Stromausfall im Gegensatz zu
konventionellen Lösungen am Markt keine Schwachstelle.
Das Gesamtkonzept enthält grösstenteils bekannte
Komponenten. Dadurch lässt sich die Installation schnell,
sicher und kostengünstig durchführen. Spezialkenntnisse
im Umgang mit Kältemitteln sind nicht erforderlich.
Dadurch, dass der Wärmepumpenprozess erst im
Gebäudeinneren stattfindet, wird eine überzeugende
Effizienz erreicht. Anders als bei herkömmlichen
Systemen, die in der Verbindungsleitung auf Kältemittel
oder Heizungswasser setzen, kann es beim Vaillant
Konzept zu keinem Wärmeverlust im Aussenbereich
kommen.
■
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MINERGIE-A
Das Nullenergiekonzept wird
Baustandard
Mit Minergie-A bekommt die
Schweiz einen Nullenergie-Standard. Damit geht der Verein Minergie noch einen Schritt weiter
als das von der EU für das Jahr
2020 proklamierte «Nahe-nullKonzept» (Nearly Zero-Energy
Building, NZEB). Minergie-A ist
die konsequente Ergänzung der
bewährten und beliebten StanFranz Beyeler,
dards. Die Anforderungen passen
Geschäftsführer
haargenau in das BewertungsMINERGIE
schema von Minergie und der SIANormen. Das erleichtert Kombinationen verschiedener Standards nach dem Baukastenprinzip und erleichtert die Berechnung, die Optimierung
und die Zertifizierung der Bauten nach einem einheitlichen
Verfahren.
Ein Minergie-A-Haus hat in der Energiebilanz eine
schwarze Null. Das bedeutet, dass der Aufwand für Raumwärme, Wassererwärmung und Lufterneuerung, allenfalls
auch für Klimatisierung, vollständig durch erneuerbare
Energien gedeckt wird. Also durch Sonnenenergie und Biomasse, durch Erdwärme und Wärme aus der Aussenluft.
Typisch für Minergie-A-Häuser werden Kombinationen von
Anlagen zur Nutzung dieser Energien sein, zum Beispiel
Wärmepumpen und Solarzellen oder Sonnenkollektoren
und Holzheizungen.
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Keine besonderen Anforderungen gelten dagegen für
die Gebäudehülle. Die Wärmedämmung der Aussenwände
und des Daches sowie die Qualität der Fenster müssen
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MINERGIE-A
mindestens dem Basisstandard von Minergie entsprechen.
Minergie-A deckt also das ganze Spektrum von möglichen
Lösungen ab: Hochgedämmte Häuser mit kleinen Solaranlagen sind ebenso möglich wie Bauten mit moderater Wärmedämmung mit grösseren Kollektor- oder PhotovoltaikAnlagen.
In ein Minergie-A-Haus gehört eine energieeffiziente
Ausrüstung mit Geräten und Leuchten. Entsprechend lauten die Anforderungen: beste Haushalt- und Bürogeräte
und beste Leuchten (A, A+ oder A++).
Für den Aufwand zur Herstellung des Gebäudes und zur
Beschaffung der Systeme und Komponenten setzt der AStandard Limiten. Denn diese graue Energie ist in der
Grösse vergleichbar mit dem Bedarf für Heizung und Wassererwärmung eines Niedrigenergiehauses und ist deshalb nicht vernachlässigbar. Bereits in der Grundkonzeption des Gebäudes sollte deshalb auf den Erstellungsaufwand geachtet werden, also beispielweise auf Materialien
mit geringen Energieinhalten.
Die Optimierung des Hauses als Gesamtsystem steht
im Vordergrund des neuen Standards. Dies wird ohne Zweifel zu Innovationen im Baumarkt führen. Sie sind für die
Zukunft des «Bauwerkes Schweiz» unerlässlich.
■
Weitere Informationen:
Geschäftsstelle MINERGIE
Steinerstrasse 37
3006 Bern
Tel. 031 350 40 60
[email protected]
www.minergie.ch
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MFH KETTENACKERWEG, RIEHEN
Eigenwillig
und
nachhaltig
Bei dem vorliegenden Projekt ging es
darum, eine massiv unternutzte Parzelle
einer zeitgemässen und quartierverträglichen Nutzung zuzuführen.
Unter Berücksichtigung des vorhandenen
Baumbestandes, der zu wahren war, der
benachbarten Bebauung und der Gesamt
situation, war die Bauherrschaft bereit, auf
eine maximale Ausnutzung zugunsten einer
optimalen Gestaltung und Positionierung
des Baukörpers zu verzichten.
Städtebau / Einbindung Umgebung
Der Neubau wurde als kompakter Baukörper konzipiert, der sich entlang der gegebenen Parzellenform und
Baulinie entwickelt und geschickt den starken Geländeversatz für die Erschliessung einer Tiefgarage ausnutzt.
Bei der Einbindung der Volumetrie in die bestehende Umgebung wurde der alten Baumsubstanz besondere Beachtung geschenkt. Diese dient zum Teil auch als visueller
und akustischer Schutz gegenüber der Hauptstrasse.
Architektur / Konstruktion / Technik
Die kompakte Form wurde durch eine differenzierte
Gliederung und Gestaltung der Fassade aufgelockert und
so auf einen quartierverträglichen Massstab gebracht.
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MINERGIE
Die Fassade besteht aus vorfabrizierten dreiteiligen
Betonelementen. Die innere Betonscheibe übernimmt die
statischen Funktionen, die äussere verkleidende Schicht
verleiht dem Baukörper ein plastisches Erscheinungsbild,
die innenliegende Dämmung, mit einer Stärke von 150
mm, übernimmt die wärmetechnischen Funktionen.
Die Strukturierung der äusseren, braun eingefärbten
Betonscheibe stellt einen abstrahierten Vorhang dar und
wurde durch die Einlage einer Schalungsmatrize erreicht.
Die Fassadenelemente wurden präventiv durch einen
farblosen System-Schutz für Sichtbeton behandelt. Dieser
wirkt gegen äussere Einwirkungen wie Karbonatisierung,
Korrosion, Wasser- und CO2-Eintritt, Ausblühungen, Verwitterungen, farbliche Veränderungen sowie Alkali-AggreNACHHALTIG
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gat-Reaktionen, sodass das Erscheinungsbild über Jahre
hinweg bewahrt bleibt.
Gebäudestruktur
Die Gebäudestruktur ist so gewählt, dass am einen
Treppenhaus je zwei 3-Zimmer- und am anderen Treppenhaus je zwei 4-Zimmer-Wohnungen angeordnet sind. Das
Attikageschoss beherbergt eine 4- und eine 5-ZimmerWohnung.
Die Schlaf- und Arbeitsräume sind nordseitig zum ruhigen Kettenackerweg, die Wohn- und Essbereiche mit offenen Küchen sind südlich zum grosszügigen Park hin orientiert. Innenliegend befinden sich nebst der vertikalen Erschliessung noch die Nasszellen. Sämtliche Wohnungen
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MFH KETTENACKERWEG, RIEHEN
MINERGIE
verfügen über grosszügige Aussenbereiche in Form von
Terrassen und Balkonen.
Minergie / Nachhaltiges Bauen / Unterhalt
Die Forderung nach Minergie-Standard konnte erreicht
werden dank hochwertiger Fassaden- und Dachisolation,
neuester Technologie im Fensterbereich und kontrollierter
Lüftung. Die Komfortlüftung besteht aus Lüftungskaminen, sogenannten Air-Modulen. Dabei ermöglicht die wabenförmige Struktur des Kaminquerschnittes den Wär-
Wärmeverbund Riehen (Geothermie)
Riehen nutzt die Geothermie bereits seit 1994 im Wärmeverbund
‚Dorfkern', welcher über 300 Liegenschaften mit Wärme versorgt.
Die eingesetzten Wärmepumpen entziehen dem Geothermiewasser, das von 64° C auf ca. 25° C abgekühlt wird, Wärme. Die Fördermenge im Geothermiekreislauf beträgt 20 Liter pro Sekunde. Das
Wasser wird dem Brunnen am Bachtelenweg in 1547 Metern Tiefe
entnommen und im Gebiet Lettacker in einer Tiefe von 1247 Metern
wieder verpresst. Dieser Kreislauf garantiert eine umweltgerechte
Entsorgung des mineralisierten und chemisch aggressiven Tiefenwassers. Dank Geothermie können hier jährlich ca. 1300 Tonnen
Erdöl eingespart werden.
(www.erdwaermeriehen.ch)
Bauherrschaft
Kommunität
Diakonissenhaus Riehen
Schützengassse 51
4125 Riehen
Tel. 061 645 45 45
www.diakonissen-riehen.ch
26
Architekt
Vischer AG
Architekten + Planer
Hardstrasse 10
4020 Basel
Tel. 061 560 09 09
www.vischer.ch
metausch. Die Frischluft wird in den Kaminen durch die
Abluft vorgewärmt. Die Lüftung kann in den Wohnungen
individuell gesteuert werden. Die Lüftungs-Steuer-Einheiten sind zentral auf dem Dach angeordnet und somit für
den Bezug von Frischluft und für die Durchführung der
jährlichen Wartungsarbeiten ideal platziert.
Die Komponente «Erneuerbare Energie» wurde durch
Anschluss an das Fernwärmenetz Riehen erreicht.
■
Kommunität Diakonissenhaus Riehen
Die Kommunität Diakonissenhaus Riehen ist eine verbindliche
Lebens-, Glaubens- und Dienstgemeinschaft von rund 100 Frauen,
die sich zu Jesus Christus bekennen und in einer Lebensform von
Ehelosigkeit, Armut und Gehorsam. Die 1852 gegründete Glaubensgemeinschaft eröffnete 1871 das Spital Riehen (Übergabe 1973
an die Gemeinde), 1900 die Psychiatrische Klinik Sonnenhalde und
betreibt heute in Riehen eine Arbeit mit Gästen und eine Kinderkrippe. Die Diakonissen unter Leitung von Oberin Sr. Doris Kellerhals
sind bestrebt, ihre Gebäude und Landparzellen nachhaltig und oekologisch im Interesse der Kommunität und der Bevölkerung von
Riehen zu bewirtschaften.
Bauingenieur
Lüem AG
St. Jakobs-Strasse 199
4052 Basel
Tel. 061 205 00 70
www.luem.ch
Haustechnik/HLKS
Bailleux AG
Ringstrasse 39
4106 Therwil
Tel. 061 421 86 83
www.bailleux.ch
Bauphysik / Akustik
Gruner AG
Gellertstrasse 55
4020 Basel
Tel. 061 317 61 61
www.gruner.ch
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15:53 Uhr
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RHEINHAFEN ST. JOHANN, BASEL
PUBLIREPORTAGE
Nachhaltiges Bauen –
eine Vision oder
schon Alltag?
Nachhaltiges Bauen ist in aller Munde. Während
im Hochbau klare Standards und Zertifizierungen (Label
MINERGIE) in der Öffentlichkeit bekannt sind, besteht im
Tiefbau in dieser Beziehung ein grosses Vakuum an Informationen. Doch gerade im Tiefbau definieren sich
wichtige Kriterien im nachhaltigen Bauen wie Verfügbarkeit der Rohstoffe, Umweltbelastung, Schadstoffe,
Rückbau und Biodiversität. Es liegt nun an den zuständigen Behörden und Unternehmen, die anspruchsvollen
Aufgaben der Zukunft in diesem Sinne zu meistern. Die
Eberhard Unternehmungen sind sich in ihren Tätigkeiten
im Tiefbau, Rückbau und in der Altlastensanierung ihrer
Verantwortung voll bewusst, wie das Beispiel des Basler
Hafens St. Johann eindrücklich zeigt.
Ausgangslage
Der Rheinhafen St. Johann war die älteste Hafenanlage
der Stadt Basel. Durch den Rückbau findet eine städtebauliche Transformation zugunsten des Campus Novartis
statt.
Ziel des Projektes Campus Plus ist einerseits die
Steigerung der Lebensqualität der Bevölkerung und andrerseits die Stärkung des Wirtschaftstandorts Basel.
Der Novartis Campus soll als optimales Umfeld für
Innovation und Forschung mittelfristig Platz für 10 000
Mitarbeitende bieten. Um diese Zunahme zu ermöglichen,
benötigt Novartis mehr Raum als ihr das bestehende FirNACHHALTIG
BAUEN | 1 | 2011
mengelände St. Johann bietet. Novartis hat deshalb gemeinsam mit dem Kanton Basel das Projekt «Campus
Plus» entwickelt. Dieses Projekt trägt sowohl den eigenen
unternehmerischen Bedürfnissen wie auch den Interessen der Bewohner der Stadt Basel Rechnung.
Erweiterung des Novartis Campus zum Rhein hin
Das Projekt besteht aus mehreren Teilprojekten. Eines
der wichtigsten ist der Verkauf des Hafenareals an Novartis. Die Verlegung der Hafenbetriebe ermöglicht die Erweiterung des Campus zum Rhein hin und die Neugestaltung
einer Uferzone. Ein weiteres wichtiges Projekt ist die geplante Integration der Hüningerstrasse ins NovartisWerksareal. Ein Rahmenvertrag mit der zukünftigen Umfahrungsstrasse ist von den Behörden in Frankreich, des
Kantons Basel-Stadt und von Novartis schon unterzeichnet worden.
Auch die Bevölkerung von Basel profitiert
Das Projekt bringt auch der Stadt Basel und der Öffentlichkeit eine Reihe von Vorteilen: Die Bevölkerung erhält
einen direkten Zugang zum Rhein von der Voltamatte her,
entlang des Rheins entsteht eine öffentliche Fussgängerund Veloverbindung und Novartis bietet der Stadt Areale
für neuen Wohnraum an. Das Gebiet am Dreirosen-Brückenkopf wird zudem als Standort für öffentliche Bildungs- und Forschungseinrichtungen genutzt werden.
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RHEINHAFEN ST. JOHANN, BASEL
Das Projekt ist als eine Win-Win Situation für alle Beteiligten zu werten: für Novartis, für Basel als Wirtschaftsstandort und für die Bevölkerung in der Region Basel.
Der Rückbau
Der Rückbau umfasst über 20 Gebäude mit einem Volumen von 380 000 Kubikmeter umbautem Raum. Es handelt
sich um Silos, Lagerhäuser, Bunker und eine Werkhalle.
Der Rückbau erfolgt nach dem bewährten Eberhard Rückbaukonzept. Nach der Demontage der technischen Anlagen und der Auskernung werden die Gebäude maschinell
rückgebaut. Das anfallende Material wird fein säuberlich
triagiert und den entsprechenden Verwertungsbetrieben
zugeführt. Zum Einsatz gelangen Baumaschinen nach
dem neusten Stand der Technik. Diese sind selbstverständlich mit Partikelfilter ausgerüstet. Der Vermeidung
von Staub- und Lärm-Emissionen wird höchste Beachtung
geschenkt. Zum Einsatz gelangen daher spezielle Rückbauvorhänge und Wassersprühsysteme.
Das Rückbaumaterial wird fortlaufend getrennt. Bauschutt, Betonabbruch und Schrott werden per Schiff oder
Bahn zu den Verwertungsbetrieben transportiert.
Die Altlastensanierung
Es müssen 220 000 Tonnen teils kontaminierter Hafenuntergrund ausgehoben werden. Nach über 100 Sondierbohrungen auf dem Hafenareal geht der stellvertretende
30
Tiefbauamtschef Rodolfo Lardi davon aus, dass die Altlasten das Grundwasser nicht tangieren.
Der Hafen St. Johann ist von 1906–1911 für die Anlieferung von Kohle an das dortige Gaswerk gebaut worden.
Die Kohle-Vergasung samt Verwertung anfallender Stoffe
ist die Wiege der chemisch-pharmazeutischen Industrie.
Grosse Teerölbecken von damals sind bis heute im Boden
geblieben, mit polyzyklischen aromatischen Kohlewasserstoffen.
Es ist mit grossen Mengen an tolerierbarem Material
(T-Material), inert Material (I-Material) und Reststoff Material (R-Material) zu rechnen. Ein Teil des T-Materials
wird per Schiff abtransportiert, der Rest per Bahn nach
Rümlang und Weiach.
Logistik
Das Bestreben der ARGE Hafen St. Johann ist es, die
Baustelle so ökologisch wie möglich zu führen. Dazu wurde ein umfassendes Transportkonzept erarbeitet. Ein
überwiegender Anteil der Materialtransporte wird per
Schiff oder per Bahn abgewickelt. Für das Verladen auf
das Schiff wird die bestehende Infrastruktur mit Hafenkran benutzt. Dieser wurde eigens mit einem Generator
nachgerüstet. Die Lastwagenfahrten werden auf ein Minimum reduziert.
Da es sich beim Objekt um einen alten Hafen handelt,
ist die Erschliessung bauseits optimal. Um die vom AufNACHHALTIG
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PUBLIREPORTAGE
traggeber gestellten Anforderungen, umweltfreundlicher
An- und Abtransport per Schiff und Bahn erfüllen zu können, ist es unabdingbar, dass die Verwertungsbetriebe
ebenfalls per Schiff oder Bahn erschlossen sind. Die ARGE
verfügt über entsprechende Standorte, womit die Forderung vollumfänglich erfüllt ist.
Verwertung und Aufbereitung des Aushubmaterials
Die Verwertung der Aushubmaterialien erfolgt gemäss
den Vorgaben des Bundesgesetzes über den Umweltschutz (Umweltschutzgesetz, USG) und der Technischen
Verordnung über Abfälle (TVA), welche vollumfänglich eingehalten werden. Entsprechend sollen Abfälle soweit
technisch möglich und wirtschaftlich tragbar verwertet
werden. Die ARGE verfügt über Aufbereitungs- und Produktionsanlagen, die es ermöglichen, diesen Anforderung
gerecht zu werden. Entsprechend wird ein grosser Teil der
tolerierbaren Materialien zur direkten Verwendung vor Ort
aufbereitet, ebenso geeignete Materialien von Inertstoffqualität. Sonderabfall wird ausschliesslich in externen
Anlagen verwertet. Diese Anlagen sind entweder per Bahn
oder per Schiff erreichbar.
gigantischer Bauvorhaben ist auch eine optimale Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft und den beteiligten
Unternehmen.
Nachhaltigkeit im Tiefbau – Vision oder schon Alltag?
Die Wahrheit liegt wahrscheinlich in der Mitte.
Pioniergeistiges Denken und Handeln macht Visionen
wahr. Die Eberhard Unternehmungen verfügen mit ihren
400 Mitarbeitern über das entsprechende Wissen und über
die geeigneten Konzepte. Nachhaltigkeit und Konsequenz
im Innovationsmanagement sind die Grundlagen der
Unternehmenskultur. Deshalb sind die Eberhard Unternehmungen der richtige Partner für nachhaltiges und
ökologisches Bauen.
■
www.eberhard.ch
Fazit
Alle hohen Anforderungen der Bauherrschaft in Bezug
auf Altlastensanierung, Logistik und Verwertung können
erfüllt werden. Voraussetzung für die Umsetzung solch
NACHHALTIG
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EFH BAUMGÄRTLIRING 34, GELTERKINDEN
Vom
Minergiezum
MinergieP-Haus
Als sich die Bauherrschaft im April 2008
entschloss, in Gelterkinden einen Neubau
als neuen Wohnsitz zu erstellen, wurden
an einem verregnetem Nachmittag alle
von der Gemeindeverwaltung angebotenen Baurechtsparzellen besichtigt. Ohne
überhaupt aus dem Auto auszusteigen,
wurde diejenige Parzelle am Farnsburgerhügel reserviert. Die Aussicht und die Be-
Die Baubewilligung lag im Januar 2009 vor, der Spatenstich erfolgte im März 2009 und auf den 1. November 2009
war das Haus bezugsbereit.
Das Haus war ursprünglich im Minergiestandard geplant. Während der Detailplanung des Hauses entschloss
sich die Bauherrschaft, das Gebäude auf Minergie-P aufzurüsten. Es handelt sich um einen dreigeschossigen Baukörper, der auf Grund der Hanglage talseits in voller Höhe
in Erscheinung tritt. Wie von einem Horst aus überblickt
man ganz Gelterkinden, die angrenzenden Gemeinden und
umliegenden Täler. Gemütlich lässt sich auf dem Balkon
der Zugsverkehr Basel–Olten studieren. Abgeschottet von
den dichten Fenstern, wird man jedoch vom Bahnlärm keineswegs gestört.
sonnung gaben den Ausschlag für diesen
Entscheid. Nach einer regen Entwurfsund Planungsphase bis Herbst 2008, bei
der das Projekt immer kleiner und kompakter wurde, (nach Aussage des entwerfendem Architekten ein absolutes Novum)
entstand schlussendlich das nun realisierte Gebäude.
32
NACHHALTIG
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MINERGIE-P
Konzept :
Der eigentliche Gebäudegrundriss beträgt lediglich
12.10 m Länge und 6.50 m Breite.
Südlich ist ein grosser mehrgeschossiger Balkon in reiner Lärchenholzkonstruktion vorgelagert, westlich befindet sich ein nicht gedämmter Eingangstrakt und gegen die
Strasse liegt ein offener Carport, der auch einen gedeckten Eingangsbereich bildet.
Wie ein Pullover umhüllt eine nahtlose Dämmschicht,
auch unter der Bodenplatte, den beheizten Gebäudekern.
Sie sorgt, gemeinsam mit der Komfortlüftung, für ein angenehmes Klima im Gebäudeinnern.
Der Zugang zum Gebäude erfolgt via einseitig offenem
Patio im Obergeschoss. Im Erdgeschoss befinden sich drei
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BAUEN | 1 | 2011
Schlafräume, Dusche/WC, sowie ein Technik- und Kellerraum.Im Aussenbereich befindet sich ein Abstellraum für
Gartengeräte. Über eine Aussentreppe in eingefärbtem
Sichtbeton gelangt man ebenfalls ins Obergeschoss. Dort
befindet sich im Eingangsbereich das Gäste-WC, sowie der
offene Koch-, Ess- und Wohnraum. Der Esstisch mit drei
Metern Länge hat eigentlich die Form des Gebäudes vorgegeben. Vorgeschaltet auf die ganze südliche Hauslänge
befindet sich ein grosser, gedeckter Balkon. Dieser verläuft westlich bis zum Patio. Unter dem Balkon ergibt sich
im Erdgeschoss ein gedeckter Sitzplatz. Der Balkon hat
gleichzeitig die Funktion der Beschattung der Südfassade
im Sommer. Im Dachgeschoss befindet sich ein weiterer
Schlafraum mit Bad/Dusche und dem Hauswirtschafts33
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EFH BAUMGÄRTLIRING 34, GELTERKINDEN
MINERGIE-P
raum. Von ihrem Bügelarbeitsplatz hat die Hausherrin den
totalen Überblick über Gelterkinden und kann auch erspähen, ob ihr Pferd, welches auf einem Hof vis-à-vis eingestellt ist, sich auf der Weide oder im Stall aufhält.
Mittels einer Fenstertüre gelangt man auf eine grosse
Terrasse über dem Patio und dem Abstellraum.
Die Umgebungsgestaltung ist in japanischem Stil gehalten, der sich aus der Topographie ergebende Hang ist
mit Alpenkalkschotter bedeckt, bestückt mit einzelnen
Solitärbäumen.
Die Verwendung von Bambus-Sichtschutzelementen ,
Kies und Granit-Trittsteinen unterstreichen den fernöstlichen Touch, der in der Kindheit der Hausherrin ihren Ursprung hat.
Raumprogramm:
EG: 3 Zimmer, DU/WC, Kellerraum, Technik, aussen
Abstellraum + Sitzplatz gedeckt. OG: Eingang, WC, WohnEssraum, aussen Balkon + Abstellraum. DG: Waschen, Ankleide, Bad, Schlafzimmer, Aussenbalkon .
Materialisierung:
Ein Grundsatz war die Verwendung von ökologischen
Baustoffen.
Rohbau:
Die Rohbaukonstruktion besteht aus Beton (wegen der
Hanglage). Dieser wurde mit einem Carbometum-Zusatz
«harmonisiert». Tragwände in Beton und Backstein. Dachstuhl sowie Giebelfassaden in Holzkonstruktion. WärmeBauherrschaft
Regina und Heinz Anderegg
Baumgärtliring 34
4460 Gelterkinden
34
dämmung unter den Bodenplatten mit Schaumglasschotter 47 cm. Die Wände und das Dach sind mit 30 bzw. 36 cm
Cellulose gedämmt, die Giebelwände mit 42 cm.
Die Fassadenverkleidung besteht zur Hauptsache aus
einer nicht behandelten Lärchenrautenlattung. Die Fassaden im EG sowie OG Nord verfügen über eine Kompaktwärmedämmung von 30 cm Steinwolle mit mineralischem
Feinabrieb. Im Innern des Gebäudes sind die Wandflächen
in Gips respektive Lehmputz versehen. Die Böden im
Wohnbereich und Dachgeschoss sind aus Massivholz.Im
Erdgeschoss wurden eingefärbte Unterlagsboden mit einer Steinölbehandlung eingebaut.
Die ganze Holzkonstruktion des Balkons sowie der Geländer besteht ebenfalls aus massivem Lärchenholz,
ebenso alle Terrassenbeläge und Schiebeläden .
Haustechnik:
Heizung : Luftwasserwärmepumpe
Wärmeverteilung: Bodenheizung
Warmwasser: Solaranlage
Strom: Photovoltaik
Minergie P Kennzahlen:
Zertifikat: Nr. BL-028-P
Primäranforderung Gebäudehülle: 27.8 kwh/m2a
Grenzwert Minergie-P: 1.5 kwh/m2a
Luftwechselrate: 0.4 h-1
Energiebezugsfläche: 216.5 m2
Photovoltaikanlage: 3.6 kWp
Architekt
Dominique Wyss
Architekt HTL/STV
Obere Vogtsmatten 37
4467 Rothenfluh
Tel. 061 991 96 66
www.dominiquewyss.ch
■
HLK-Ingenieur
Waldhauser Haustechnik AG
Florenzstrasse 1d
4142 Münchenstein
Tel. 061 336 94 94
www.waldhauser.ch
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NACHHALTIG
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15:55 Uhr
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SWISSPOR
An ihren Früchten
sollt ihr sie erkennen
Der neue, erweiterte Prüfstand bietet die Möglichkeit, beliebige
Testszenarien zu definieren und neu auch mittels Laser-Scannern die Oberfläche abzutasten und auf feinste Veränderungen
zu untersuchen. Damit werden wertvolle Erkenntnisse zum
Langzeitverhalten unter wechselnder Temperaturbelastung gewonnen.
Eine tolle Zusammenarbeit lässt sich immer an
konkreten Resultaten und Erfolgen messen. Seit längerer Zeit arbeitet die swisspor AG intensiv mit der Hochschule Luzern zusammen. Mit Erfolg, denn die steten
Optimierungen und Verbesserungen im Detail bringen
immer wieder grosse Vorteile. Nochmals bessere
Dämmwerte und eine nochmals vereinfachte Verarbeitung gibt es jetzt bei unseren neuen Fassadenplatten
swissporLAMBDA Plus / Light.
Sonne, Regen, Hitze und Kälte, aber auch unterschiedlich beschaffene, nicht ebene Untergründe gehören zum
Alltag auf einer Baustelle. Bei den heutigen Dämmstärken
gilt es, mehr denn je, die komplexen Zusammenhänge bei
der Verarbeitung näher zu untersuchen und entsprechende Optimierungen an den Produkten vorzunehmen. Ziel ist
36
es, dass Verarbeiter bei jeder Witterung schnell und sicher
arbeiten können.
Neues Design für swissporLAMBDA Plus /Light
Fassadenplatten bis 200 mm.
Die bereits bekannten Entlastungsschlitze von swisspor haben nun eine neue Dimensionierung und geometrische Anordnung erhalten. Diese sind jetzt asymetrisch angeordnet. Eine Verbesserung die dem Verarbeiter auf der
Baustelle mehr Sicherheit und kürzere Verlegezeiten
bringt. Jede Platte kann verbaut werden, so wie sie in der
Hand liegt. Eine spezielle Bezeichnung «Wandseite» ist
nicht zu beachten. Diese neuen Platten verfügen über optimale Verarbeitungseigenschaften bei jeder Witterung,
auch bei direkter Sonneneinstrahlung.
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15:56 Uhr
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PUBLIREPORTAGE LAMBDA PLUS /LIGHT
«Magische Schlitze»
gegen den Kräfteaufbau bei Sonneneinstrahlung. Die von
den swissporLAMBDA
Plus / Light Fassadenplatten bereits bekannten, innovativen «Entlastungsschlitze» sind
neu asymetrisch angeordnet. Das Handling
beim Verarbeiten wird
dadurch nochmals einfacher und sicherer.
Mit nochmals verbesserten !D-Werten von nur 0.030
W/(m·K) für swissporLAMBDA Plus und 0.032 W/(m·K)
für swissporLAMBDA Light.
Fassadenaufbauten sollten immer bessere Dämmwerte erreichen, dabei aber so schlank wie möglich bleiben.
Diese Forderung von Planern und Architekten ist verständlich. Mit dieser Vorgabe wurden die Hochleistungsdämmplatten aus der Familie swissporLAMBDA Plus /
Light für möglichst schlanke verputzte Fassaden entwickelt. Die neuen Platten eignen sich damit bestens für alle
hochwertigen und leistungsstarken Systemaufbauten.
Der neue Prüfaufbau von der Hochschule Luzern bringt
neue Erkenntnisse während der Produktentwicklung
hervor.
Mit dem neu entwickelten Prüfaufbau, einer Spezialanfertigung die in Zusammenarbeit mit der swisspor AG entwickelt wurde, können verschiedene thermische Zustände
und Abläufe simuliert werden. Unterschiedliche Oberflächentemperaturen, schneller Temperaturanstieg, langsame Abkühlung – alles kein Problem, der Prüfstand lässt
sich entsprechend programmieren. Kraftsensoren in zwei
Ebenen und mehrere Lasersensoren registrieren kleinste
Veränderungen. Verschiedene Temperaturfühler messen
an unterschiedlichen Stellen die Temperaturverteilung im
innern einer Dämmplatte. Alle Daten werden aufgezeichnet, protokolliert und können anschliessend ausgewertet
werden.
Der harte Alltag auf einer Baustelle wird auf diese
Weise, auf relativ kleinem Raum, quasi in einem Zeitraffer
simuliert. Dies erlaubt es, eine beliebige Anzahl an Experimenten und Prüfzyklen vollautomatisch durchzuführen.
Ein komplettes Sortiment – für jede Anwendung.
Von der einfachen swissporEPS Fassadenplatte bis zur
Hochleistungsdämmplatte swissporLAMBDA Plus mit einer intelligenten Plattenrandlösung, swisspor bietet ein
volles Sortiment für jede Anwendung. Dabei gibt es keine
Kompromisse bei der Herstellung und beim Service. Welches Produkt auch immer zur Anwendung kommt, swisspor steht für Schweizer Qualität bester Güte.
■
Weitere und ausführliche Informationen und
Auskünfte sind erhältlich unter www.swisspor.ch
oder Telefon 056 678 98 98
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EINFAMILIENHÄUSER IN OBERWIL BL
Energiewende:
Einzug in
Oberwil
Das nach Süden abfallende Grundstück
am Lettenrain in Oberwil BL mit einem
verwahrlosten Haus und einem seit Jahrzehnten wild wuchernden Garten war Frau
Sleptsova und Herrn Schwander schon seit
Jahren als Traumgrundstück für Ihr zukünftiges Haus aufgefallen. Im Dezember
2009 war es dann endlich so weit, das
Grundstück konnte erworben werden
und die Planung konnte beginnen.
Da das Grundstück Platz für zwei grosse
Einfamilienhäuser hatte, wurde bald eine
Für mich als Architekt war es eine spannende Aufgabe,
zwei Einfamilienhäuser mit sehr individuellen Wünschen
zu planen, die trotzdem die gleiche Handschrift tragen.
Eindeutiges Ziel für beide Häuser: Minergie-P Standard.
Ferner sollten die Häuser aus Holz konstruiert sein, das
jetzt auch an der Fassade durch die feinen, horizontalen
Douglasienlatten sichtbar ist. Die gegen Süden dominanten Vordächer und grossen Fensterfronten, sowie die gegen Norden nur sehr reduzierten Öffnungen zeugen ebenfalls von der gleichen Formensprache. Trotz der Unterschiedlichkeit der Bauten ist es gelungen, durch gemeinsame architektonische Elemente eine Verbindung herzustellen, welche beide Häuser als Einheit erscheinen lassen.
Familie gefunden, welche ähnliche Vorstellungen für Ihr zukünftiges Heim hatte.
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8:49 Uhr
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MINERGIE-P UND MINERGIE-P-ECO
Haus Familie Stutzer Lettenrain 2a – Minergie-P
Der Holzelementbau steht auf einem Sockelgeschoss
mit Garage, unterem Hauseingang, unbeheizten Nebenräumen sowie einer geheizten Mittelzone und Hauswirtschaftsraum. Im Erdgeschoss sind gegen Süden grosszügige und helle Wohnräume angeordnet. Bei Bedarf lassen
sich die Räume mit Schiebewänden unterteilen. Im Norden dominieren einläufige Metalltreppen mit Eichentritten
als offene durchgehende Elemente vom Keller bis ins Attikageschoss. Die drei hellen Schlafzimmer und Ankleide im
Obergeschoss sind nach Süden orientiert, die Badezimmer mit grosszügigen Fenstern nach Osten. Der Höhepunkt ist jedoch das Studierzimmer im Attikageschoss:
Aussen auf der Nordseite optisch markant mit dunkelroten
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grossflächigen Eternitplatten verkleidet, bieten es einen
traumhaften Rundblick in die Weite. Die grosse Terrasse
verströmt ein wunderbares Ferienambiente. Die Douglasie
diente hier als Material für den Rost des Terassenbodens.
Aus gestalterischen Gründen wurden alle Bodenbeläge im
Wohnbereich aus dem gleichen Material, nämlich geölte
Eiche ausgeführt. Diese Beschränkung verleiht dem ganzen Haus eine gelassene Ruhe und Wohnlichkeit. Zwei
Erdsonden speisen eine Kompaktenergiezentrale. Diese
erzeugt wiederum Heizenergie, (Bodenheizung) Brauchwarmwasser und die Energie für Komfortlüftung inklusive
WRG.
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12:04 Uhr
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EINFAMILIENHÄUSER IN OBERWIL BL
MINERGIE-P UND MINERGIE-P-ECO
Haus Familie Schwander Sleptsova Lettenrain 2b –
Minergie P-ECO
Frau Sleptsova und Herr Schwander haben einige Zeit
in St.Petersburg gelebt und waren von den alten schönen
Wohnungen dort bezüglich Raumanordung und vor allem
Raumhöhe inspiriert. Die Wohnräume im Erdgeschoss haben deshalb eine lichte Höhe von 3,25 Meter. Sie sind mit
Türen nahe der Fensterfront miteinander verbunden. Die
niederen Fensterbrüstungen sind breit und laden zum
sitzen ein. Ein schwarzer Schieferboden übermittelt die
Sonnenwärme in eine 25 cm starke Betonbodenplatte,
welche zum Keller hin mit einer 20 cm dicken Isolationsschicht versehen ist. Diese Energie wird dem Raum auf
natürliche Art zurückgegeben. Die restliche Heizenergie
sowie das Brauchwarmwasser und die Komfortlüftung
werden mit einer Luft/Luftwärmepumpe, kombiniert mit
einem Cheminéeofen mit Heizregister, bereitgestellt. Die
Wände im ganzen Haus sind mit Lehmplatten verkleidet,
diese wiederum sind örtlich mit warmwasserführenden
Rohren bestückt. Eine eichene Faltwerktreppe führt ins
Obergeschoss zu den vier grosszügigen Zimmern. Die rustikalen 3 cm dicken und 20 cm breiten Eichenbretter der
Böden und die optisch weichen pastellfarbenen Lehmwän-
Bauherrschaft Haus 2a
Rebekka und Alois Stutzer
Lettenrain 2a
4104 Oberwil
40
Bauherrschaft Haus 2b
Frau Sleptsova und
Herr Schwander
Lettenrain 2b
4104 Oberwil
de fallen hier angenehm auf, und erzeugen ein sehr behagliches Wohnklima. Das Badezimmer mit den grossen
Fenstern und Zugang auf den Balkon ergänzt das Obergeschoss. Die mit einer grossen Glasscheibe vom Badezimmer getrennte finnische Sauna ist der willkommene
Erholungspunkt des Hauses. Fassaden, Innenwände und
Flachdach wurden mit Schafwolle isoliert. Die Handwerker, welche diese spezielle und ökologische Isolation anbrachten, waren begeistert von der angenehmen Qualität
und der leichten Verarbeitbarkeit der Wolle. Wichtig waren
der Bauherrschaft neben ökologischem Bauen mit natürlichen Materialien auch energetisch ein möglichst grosser
Energie-Direktgewinn, bei dem die von den Fenstern generierte Wärme in Böden und Wänden gespeichert wird,
sowie ein möglichst kleiner Grau-Energie-Anteil. Zudem
sollte das Haus allen Lebensstadien einer Familie gerecht
werden und entsprechende Umbaumöglichkeiten bieten.
So ist es vorläufig ein sehr grosses Einfamilienhaus, kann
aber später in bis zu drei Wohneinheiten aus- und umgebaut werden, mit einer grossen Maisonette-Wohnung mit
Dachterrasse im Obergeschoss und einer behindertengerechten Seniorenwohnung im Parterre.
■
Architekt
Gerhard Catrina
Architekturbüro AG
Grundstrasse 16a
8712 Stäfa
Tel. 043 477 10 50
www.catrina.ch
HLK-Ingenieur
hässig sustech gmbh
Ingenieurbüro
Weiherallee 11a
8610 Uster
Tel. 044 940 74 15
www.sustech.ch
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10_N_B_1_11_Oberwil
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MINERGIEZertifizierungsstelle
beider Basel
Seit 1. April 2011 werden MINERGIE®-Prüfungen und
-Zertifizierungen nicht mehr von den Energiefachstellen
des Kantons Basel-Stadt und Basel-Landschaft vorgenommen, sondern von der neu geschaffenen MINERGIE®Zertifizierungsstelle beider Basel.
Dies betrifft neben normalen MINERGIE®-Objekten
auch MINERGIE-P®- sowie MINERGIE-ECO®-Bauten.
Die Firma Helfenfinger & Thommen AG (Schönaustrasse 35 in Basel), die diesen Auftrag via Ausschreibung
erhalten hat, wird ab 1. April 2011 alle Prüfungen und
Zertifizierungen im Bereich MINERGIE® für Basel-Stadt
und für Basel-Landschaft übernehmen.
Ebenso beantwortet sie sämtliche Fragen im Zusammenhang mit MINERGIE® und bearbeitet auch jene
Anträge, die ausstehend sind. Die Zertifizierungskosten
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BAUEN | 1 | 2011
werden weiterhin vom Kanton pauschal entschädigt.
Ausgenommen sind nach wie vor die kundenverursachten
Mehrkosten.
MINERGIE®-Zertifizierungsstelle beider Basel
c/o Helfenfinger & Thommen AG
Schönaustrasse 35
4058 Basel
Telefon:
Fax:
061 273 00 72
061 273 00 74
Email BL: [email protected]
Email BS: [email protected]
Web:
www.htenergie.ch
41
11_N_B_1_11_Minergie_Schweiz_3_S
2.5.2011
8:55 Uhr
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LUFTERNEUERUNG ALS QUALITÄTSMERKMAL
Gutes Raumklima
ist machbar
Standard-Lüftungssysteme
für MINERGIE-Wohnhäuser
Mit dem MINERGIE-Standard sind unterschiedliche
Systeme der Lufterneuerung in Wohnbauten kompatibel: Die Komfortlüftung fördert Zu- und Abluft und ist
mit einer Wärmerückgewinnung ausgerüstet. Die
Zuluft wird in den Wohn- und Schlafzimmern zugeführt,
die Abluft aus Bad, WC und Küche abgesaugt. Dank
dem zuverlässigen Betrieb, den ausgeglichenen Druckverhältnissen, Feinstaubfiltern und dem guten Schutz
vor Aussenlärm bieten diese Systeme den grössten
Nutzen. Bei Abluftanlagen wird nur die Abluft mechanisch gefördert. Ersatzluft strömt durch AussenluftDurchlässe nach. Diese Anlagen verursachen also in
der Wohnung einen geringfügigen Unterdruck. Bei
Feuerungen in der Wohnung (z. B. Holzofen) oder in
Gebieten mit hohem Radonrisiko kommen daher
einfache Abluftanlagen kaum in Frage. Zudem sind
gegenüber einer Komfortlüftung die Filter in der Regel
weniger wirksam und der Schallschutz gegenüber
Aussenlärm ist geringer.
Heinrich Huber, Stv. Leiter MINERGIE Agentur Bau
Mittlerweile sind die Komfortvorteile von Wohnungslüftungen unbetritten. Das hat zu einem Boom bei der Installation derartiger Anlagen geführt. Noch wenig bekannt ist,
dass sich Komfortlüftungen auch positiv auf die Gesundheit von Gebäudenutzern auswirkt.
Wieso sollten Häuser überhaupt luftdicht gebaut werden? Stellt nicht eine undichte Gebäudehülle die notwendige Lufterneuerung auf natürliche Weise sicher? Fugen und
andere Öffnungen in der Gebäudehülle führen zwar zu einem erheblichen Luftaustausch, der aber mit hygienischen,
mitunter gar gesundheitlichen Nachteilen verbunden ist.
Die Gründe:
• Wenn feuchte Raumluft durch Leckagen nach aussen
strömt, kann Kondensat auftreten. Dies kann zu gravie42
renden Bauschäden führen. An diesen feuchten Stellen
besteht ein hohes Risiko für Schimmelpilzbefall, was
gesundheitlich kritisch ist.
• Wenn Luft nach aussen strömt, muss an einer anderen
Stelle Ersatzluft einströmen. Bei undichten Gebäuden
kann Ersatzluft auf hygienisch problematischen Wegen
nachströmen, z. B. aus dem Keller und durch Installationszonen. Alarmierend ist, wenn dabei Radon aus dem
Untergrund ins Haus dringt.
• Undichtigkeiten in der Gebäudehülle mindern auch deren
Schallschutzwirkung.
• Grosse Luftlecks können zu Zugerscheinungen führen.
Die Luftdichtigkeit soll nicht nur gegen aussen gut sein,
sondern auch zwischen Wohnungen. Es muss insbesondere
vermieden werden, dass eine Luftübertragung von einer
Wohnung in eine andere stattfindet. Ein vergleichbarer EfNACHHALTIG
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5.5.2011
12:06 Uhr
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MINERGIE AGENTUR BAU
fekt ergibt sich an inneren Oberflächen von Aussenwänden:
Aufgrund der tiefen Temperaturen bildet sich häufig Kondensat und, in der Folge davon, Schimmel. Eine gut gedämmte und luftdichte Gebäudehülle ist also eine Voraussetzung für ein gesundes und behagliches Raumklima.
Nebenbei resultiert noch ein tiefer Heizwärmebedarf.
Lüften mit System
Raumluft muss nach hygienischen Kriterien erneuert
werden. Bei einer luftdichten Gebäudehülle braucht es dazu
ein Lüftungskonzept. Diese Anforderung geht nicht auf
MINERGIE zurück, sie ist schon seit 1999 in der Norm SIA
180 dokumentiert. Während diese Norm den Luftersatz
auch ausschliesslich über handbetätigte Fenster zulässt,
verlangt der MINERGIE-Standard, zumindest für die Grundversorgung, eine automatische Lufterneuerung. Dies gewährleistet, dass auch bei ungünstigem Benutzerverhalten
eine gute Raumluftqualität resultiert. Eine elementare
Anforderung an eine Lüftung ist, dass sie Wasserdampf, Gerüche und andere Stoffe, die in einer Wohnung entstehen,
kontinuierlich abführt. Diese Funktion ist in allen Gebäuden
unverzichtbar. Im MINERGIE-Haus übernimmt die Komfortlüftung aber noch weitere Aufgaben.
Die Komfortlüftung sorgt für eine kontinuierliche Lufterneuerung und damit für eine konstant gute Raumluftqualität. Dies ist ein markanter Gegensatz zur handbetätigten
Fensterlüftung, bei der die Raumluftqualität grossen zeitlichen Schwankungen unterworfen ist. Gleichmässig gute
Luft bedeutet in der Nacht eine bessere Erholung und am
Tag eine höhere Leistung, beispielsweise ein gutes Konzentrationsvermögen.
Die Komfortlüftung hält zudem Aussenlärm ab. Mit der
Kampagne «Lärm macht krank» informiert das Bundesamt
für Umwelt (BAFU) auf die gesundheitsschädigenden Auswirkungen von Lärm. Dauerlärm setzt die Konzentration
herab, mindert die Leistung und beeinträchtigt die Erholung. Rund zwei Drittel der schweizerischen Bevölkerung
wohnt an Lagen mit hohem oder zumindest störendem
Aussenlärm. Die doppelte Bedeutung des Begriffs „Ruhe“,
nämlich ausruhen und zugleich ein lärmfreier Aufenthalt,
verdeutlicht, wie wichtig ein guter Schallschutz gerade für
Schlafzimmer ist.
Feinstaubfilter halten Staub und Pollen zurück. Für Allergiker – Stichwort: Heuschnupfen – bringt dies eine hochwillkommene Erleichterung. Der konsequente Pollenschutz
in der Wohnung ermöglicht zudem einen Aufenthalt im
Freien. An Lagen mit hoher Feinstaubkonzentration wird
zudem der Feinstaubeintrag von aussen reduziert. Auch
dies kann für schutzbedürftigte Personen immense Vorteile
bieten.
• Die Aussenluftfassung ist an einer Stelle mit möglichst
geringer Luftbelastung installiert. Die Aussenluft darf
nicht in Bodennähe oder gar in Lichtschächten gefasst
werden.
• Die Zuluft wird durch Feinstaubfilter der Klasse F7
(oder besser) gefiltert.
• Sämtliche Anlageteile lassen sich reinigen und sind
dementsprechend zugänglich.
• Abluft darf nicht durch Leckagen in Geräten oder Luftleitungen in die Zuluft gelangen. Auf Umluftbeimischung
ist zu verzichten.
• In den Aussen- und Zuluft führenden Anlageteilen befindet sich kein stehendes Wasser. Allfälliges Kondenswasser (z.B. in Lufterdregistern) kann unmittelbar abfliessen.
• Es besteht ein Wartungsplan, der konsequent befolgt
wird. Darin sind Filterwechsel und Inspektionen definiert.
Bei Bedarf kann die Umsetzung über einen Servicevertrag
sichergestellt werden.
Feuchte
Ein spezieller Aspekt von Komfort, Hygiene und Gesundheit ist die Feuchte respektive deren Auswirkungen. Die
relative Raumluftfeuchte sollte zwischen 30 % und 60 %
liegen. Gelegentliche kurzfristige Über- oder Unterschreitungen bilden aber bei gesunden Personen keine Gefahrenquelle. Tiefe Raumluftfeuchten können für Asthmatiker
kritisch sein. Hohe Raumluftfeuchten sind für Hausstaubmilben-Allergiker problematisch. Sehr hohe Raumluftfeuchten oder bauphysikalische Mängel in der Bauhülle
können zu Schimmelbildung führen, was aus gesundheitlichen Gründen inakzeptabel ist. Bei fachgerechter Dimensionierung und bedarfsgerechtem Betrieb einer Komfortlüftung stellt sich eine Raumluftfeuchte zwischen 30 % und
60 % ein. Falls die Raumluftfeuchte in Räumen mit Komfortlüftung längere Zeit zu tief ist, liegen die Ursachen oft
bei zu hohen Luftvolumenströmen (bedingt durch falsche
Dimensionierung oder unsachgemässen Betrieb) und zu
hohen Raumlufttemperaturen. Vom permanenten Einsatz
von Luftbefeuchtern ist abzuraten. Denn diese Geräte erfordern einen hohen Wartungs- und Reinigungsaufwand, da
sie sonst ihrerseits zu einem hygienischen Risiko werden.
Hinweise finden sich im Merkblatt «Luftbefeuchter» des
Bundesamts für Gesundheit.
Komfortlüftungsgeräte mit Feuchterückgewinnung sind
in diversen Varianten erhältlich. Wenn der Wunsch nach ei-
Hygienische Anforderungen
Seit rund zehn Jahren bestehen praktikable und bewährte Hygieneanforderungen für Lüftungs- und Klimaanlagen. Anlagen die nach diesen Grundsätzen erstellt und
betrieben werden, versorgen Räume mit hygienisch einwandfreier Luft. Wesentliche Eigenschaften von hygienisch
guten Lüftungsanlagen:
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LUFTERNEUERUNG ALS QUALITÄTSMERKMAL
MINERGIE AGENTUR BAU
ner allgemeinen Erhöhung der Raumluftfeuchte besteht,
lässt sich dies ohne erhöhten Energieverbrauch sinnvoll lösen. Aus hygienischer Sicht können diese Geräte empfohlen
werden, sofern bei der Feuchteübertragung kein flüssiges
Wasser auf der Zuluftseite anfällt und keine Leckluftübertragung zwischen Ab- und Zuluft erfolgt.
Dunstabzughauben und andere Abluftstellen:
Im luftdichten Haus ist speziell das Nachströmen von
Ersatzluft zu beachten. Denn fehlende oder unsachgemässe Nachströmeinrichtungen können dazu führen, dass Ersatzluft auch bei dichten Gebäudehüllen durch hygienisch
belastende Wege strömt. Bei der Küchenabluft besteht die
Option von Umlufthauben mit Aktivkohlefiltern. Wasserdampf und Kohlenstoffmonoxid (CO) werden aber durch solche Filter nicht absorbiert. Umlufthauben sollen deshalb
nur dort eingesetzt werden, wo das Abführen dieser Stoffe
durch eine andere Lüftungsanlage (möglichst Komfortlüftung) gewährleistet ist.
Holzöfen und Cheminées sind in MINERGIE-Häusern
einsetzbar, solange elementare Regeln eingehalten sind.
Die wichtigste ist das Vermeiden von Unterdruck, damit kein
Rauchgas in die Wohnung strömt. Unbedingt zu empfehlen
ist eine direkte Verbrennungsluftzufuhr von aussen durch
eine separate Luftleitung.
Kühlen und sommerlicher Wärmeschutz
Nicht nur der Winter-, auch der Sommerfall verdient aus
gesundheitlicher Sicht Beachtung. Während Hitzeperioden
brauchen vor allem ältere und geschwächte Menschen
Schutz und Erholung in behaglichen Räumen. Daher finden
Kühlfunktionen in Wohnungen zunehmend Verbreitung. Dagegen gibt es keine grundsätzlichen Einwände, denn eine
hohe Wohnqualität ist auch im Sommer anzustreben. Wie
im Winterfall ergänzen sich Komfort, Energieeffizienz und
Gesundheit auch in den heissen Monaten sehr gut: Eine
wärmetechnisch gute Gebäudehülle ist eine Grundvoraussetzung für ein behagliches Klima im Sommer. Ergänzend
zum Winterfall müssen die Anforderungen der Norm SIA
382/1 an den sommerlichen Wärmeschutz beachtet werden
(Beschattung und Speichermasse).
Kühlsysteme ohne offene Wasserkreisläufe sind hygienisch problemlos. Statische Kühlungen mit grossen Flächen (thermoaktive Bauteilsysteme (TABS) oder Kombinationen mit Bodenheizungen) sind diesbezüglich vorteilhaft.
Bei Zuluft- oder Umluftkühlung entsteht zumeist Kondensat. Solche Geräte und Anlagen bedürfen daher einer sehr
sorgfältigen Wartung und Reinigung. Serviceverträge sind
hier auch für Wohnbauten zu empfehlen.
Fazit:
Unter den Standard-Lüftungssystemen bietet die Komfortlüftung nicht nur den grössten gesundheitlichen Nutzen und den höchsten Komfort, die Komfortlüftung ist zu■
dem die Lösung mit der besten Energieeffizienz.
Literatur und Quellenangaben
Leistungsgarantie Komfortlüftung: EnergieSchweiz, 2007. Bestehend aus
Dimensionierungshilfe, Leistungsvereinbarung und Abnahmeprotokoll.
Download: www.leistungsgarantie.ch
Luftbefeuchter: Bundesamt für Gesundheit, Abteilung Chemikalien,
Bern 2007
Norm SIA 180: Wärme- und Feuchteschutz im Hochbau. www.sia.ch
Norm SIA 382/1: Lüftungs- und Klimaanlagen – Allgemeine Grundlagen
und Anforderungen, www.sia.ch
SWKI VA 104-01: Hygiene-Anforderungen an Raumlufttechnische Anlagen
und Geräte, www.swki.ch
Standard-Lüftungssyssteme: Verein MINERGIE®, Bern 2005,
www.minergie.ch
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HOVAL HOMEVENT
PUBLIREPORTAGE
Hoval HomeVent –
komfortables
Raumklima
Moderne Häuser werden zunehmend besser
wärmeisoliert und luftdichter gebaut, um Energie zu sparen. Über die
Gebäudehülle findet
kaum noch Luftwechsel
statt. In diesem Fall muss
eine kontrollierte Wohnungslüftung für die notwendige Frischluft sorgen. Hierbei gibt es aber
entscheidende Unterschiede, welche sich vor
allem in der Qualität des
Raumklimas unterscheiden.
Das Hoval HomeVent
sorgt nicht nur für einen
Wärmeaustausch beim
Luftwechsel, sondern
auch die Feuchtigkeit
wird ausgetauscht. Vor
allem während der Heizperiode leiden viele Benutzer unter zu trockener
Luft, nicht so die Besitzer
eines Hoval HomeVents. Nebst diesem unschlagbaren
Nutzen hat Hoval, als einer der führenden Anbieter in
diesem Bereich, auch das Zertifikat für Minergie-Modul
Komfortlüftung.
Komfortables Raumklima
Der Komfort einer Komfortlüftung ist durch das
Minergie-Modul-Zertifikat gegeben. Unter Komfort
verstehen wir die Luftqualität sowie die Emissionen. Das
Hoval HomeVent erhöht die Luftqualität über die Anforderungen des Moduls. Durch seine einzigartige Wärmetauscher-Technologie ist diese Lösung neben der Wärme
auch in der Lage die Feuchtigkeit auszutauschen. Dies erhöht vor allem in der kalten Jahreszeit den Komfort merkNACHHALTIG
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lich und tut Mensch und Bauwerk gleichermassen gut. Mit
dem Bediengerät stellen Sie Luftmenge und Feuchtigkeit
für Ihr persönliches Wohlbefinden ein. Sollte der zu hoch
sein, greift die Regelung selbständig ein und erhöht die
Luftmenge.
Komfortabel Betreiben
Die Qualität eines Komfortlüftungs-Systems ist durch
das Minergie-Modul-Zertifikat garantiert. Dieses Modul
beinhaltet hohe Produktionsstandards aber auch Richtlinien für die Planung und Ausführung. Das heisst, Hersteller, Planer und Installateure arbeiten nach klaren Vorgaben, damit der Bauherr eine energieeffiziente, hochwertige und komfortable Lüftung betreibt. Auch hier biete Ihnen
das Hoval HomeVent mehr. Der Rotationswärmetauscher
mit Sorptionsbeschichtung ist nicht nur für den Feuchteaustausch verantwortlich, sondern erübrigt auch eine
Luftvorerwärmung mit Erdregister oder Strom für einen
vereisungsfreien Betrieb. Oder die Regelung greift bei zu
hohem CO2-Gehalt automatisch ein und erhöht die Frischluftmenge.
Hoval – Verantwortung für Energie und Umwelt
Die Marke Hoval zählt international zu den führenden
Unternehmen für Heiz- und Raumklimalösungen. Rund
65 Jahre Erfahrung befähigen und motivieren immer
wieder zu aussergewöhnlichen Lösungen und technisch
überlegenen Entwicklungen. Rund 1300 Mitarbeitende in
14 Gruppengesellschaften weltweit arbeiten an der erfolgreichen Positionierung von Hoval als Komplettanbieter intelligenter Heiz- und Lüftungssysteme, die in über 50 Länder exportiert werden.
■
Hoval AG
General Wille-Str. 201
8706 Feldmeilen
Tel. 044 925 61 11
Fax 044 923 11 39
E-Mail: [email protected]
www.hoval.ch
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MFH FREIHOFWEG, AARAU
Energieeffizienz
gepaart
mit hoher
Wohnqualität
Die am Ort vorgefundenen Qualitäten sind
der Ausgangspunkt für die Architektur von
Ernst Niklaus Fausch Architekten. Der
bestehende Obstgarten wird mit einer
Mauer aus Recycling-Stampfbeton gefasst
und wird so zum geschützten, gemeinsam
nutzbaren Aussenraum für die Bewohnerinnen und Bewohner.
46
Alle Wohnungen öffnen sich zu diesem Garten über
eine bewachsene Laube. Das innenliegende Treppenhaus
mit Lift bildet den Kern des Grundrisses. Sechs Wohnungen unterschiedlicher Grösse (von 2 1/2 bis 5 1/2 Zimmer)
sind darum herum gelegt und haben Fenster in jeweils
mindestens drei Himmelsrichtungen. Jede Wohnung hat
Aussicht in den Jura – das gesamte Panorama präsentiert
sich auf der Gemeinschafts-Dachterrasse. Blickbezüge
durch die Wohnung nach aussen eröffnen sich in den
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MINERGIE-P-ECO
Westwohnungen über das mit einer Schiebetür von der
Küche getrennte Zimmer, in den Ostwohnungen über die
Übereckbeziehung von Wohnzimmer und Essküche.
Das Gebäude wurde in Holzelementbauweise erstellt.
In nur vier Tagen konnte der Holzbau auf dem Untergeschoss um das Treppenhaus aus Recyclingbeton aufgerichtet werden. Bis auf die Fenster sind alle Aussenflächen
in unbehandeltem Holz ausgeführt. Die sägerohen, konisch geschnittenen Weisstannenlatten geben der Fassa-
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de eine feine Struktur, welche sich im abgewitterten und
verfärbten Zustand noch verdeutlichen wird. Die horizontalen Brandschutzschürzen zeichnen die Geschossigkeit
nach, sind Träger der Schiebeladenführung und schützen
die weit aussen liegenden Holzfenster vor der Witterung.
Der Ausbau besteht aus gesunden und ökologischen
Materialien. Wände und Decken sind mit Gipsfaserplatten
verkleidet und mit mineralischer bzw. Leim-Farbe gestrichen. Die Böden in den Nassräumen sind in dunkel einge-
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MFH FREIHOFWEG, AARAU
MINERGIE-P-ECO
färbtem und geöltem Anhydrit, in allen anderen Räumen in
Eichenparkett ausgeführt.
Das Gebäude ist das erste zertifizierte Minergie-P-ECO
Gebäude des Kantons Aargau. Die zentrale Lage und die
Nähe zu allen alltäglichen Einrichtungen und dem Naherholungsgebiet an der Aare ermöglicht zudem eine umweltschonende Mobilität. Zusammen mit dem niedrigen
Erstellungs- und Betriebsenergieverbrauch des Gebäudes
sind so die Voraussetzungen für einen 2000-Watt-Gesellschaft-kompatiblen Lebensstil gegeben. Eine hohe Wohnqualität für unterschiedliche Lebensphasen und -modelle
zu moderaten Kosten – bei möglichst geringer Umweltbelastung – war das Ziel dieses in allen gesellschaftlichen
Bereichen nachhaltigen Projektes.
Bauherrschaft
E. Niklaus und S. Walti Niklaus
Freihofweg 9, 5000 Aarau
Architektur + Bauleitung
ernst niklaus fausch
architekten eth / sia gmbh
Feldstrasse 133, 8004 Zürich
Tel. 043 500 10 40
www.enf.ch
Bauingenieur
Wilhelm + Wahlen
Bauningenieure AG
Kasinostrasse 15, 5000 Aarau
Tel. 062 837 10 10
www.ww.aarau.ch
Holzbauingenieur
Holzbaubüro Reusser GmbH
Zur Kesselschmiede 29
8400 Winterhtur
Tel. 052 204 00 27
www.holzbaubuero.ch
Elektroingenieur
HEFTI, HESS, MARTIGNONI,
Aarau AG
Wiesenstrasse 26, 5001 Aarau
Tel. 062 837 87 70
www.hhm.ch
Minergie-P-Planung /
Blower Door
Otmar Spescha
Ingenieurbüro für
energieeffizientes Bauen
Untere Mangelegg 3, 6430 Schwyz
Tel. 041 811 40 70
www.passivhaus.ch
Bauphysik
BWS Bauphysik AG
Christoph Keller
Hard 4, 8408 Winterthur
Tel. 052 222 6029
www.bwsag.ch
■
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MFH FREIHOFWEG, AARAU
«Ich fühle mich
wohl in diesem
Haus …»
Im Gespräch mit Erich
Niklaus, dipl. Architekt
ETH/SIA, Teilhaber von
ernst niklaus fausch architekten und zusammen mit
seiner Frau Sandra Walti
Niklaus Bauherr und
Bewohner des Minergie-PECO Mehrfamilienhauses
am Freihofweg in Aarau
Redaktion «nachhaltig Bauen»:
Nachhaltigkeit definiert sich auch durch die Begriffe
Durchmischung und soziale Kontakte. Inwieweit haben
Sie diese Komponenten beim Bau Ihres Minergie-P-ECO
Hauses berücksichtigt.
Erich Niklaus:
Das Angebot von unterschiedlichen Wohnungsgrössen
ist die Grundvoraussetzung für eine Durchmischung: die
kleineren Wohnungen eignen sich für alleinstehende Personen oder Paare, die grösseren für Familien oder Wohngemeinschaften. Mit Spielmöglichkeiten im Garten und
durchgängiger Hindernisfreiheit sind auch die spezifischen
Bedürfnisse unterschiedlicher Altersgruppen abgedeckt.
Zudem sind die Wohnungen trotz der zentralen Lage auch
mit durchschnittlichem Einkommen erschwinglich.
Gemeinsam genutzte Flächen erweitern das Raumangebot und fördern spontane Begegnungen. Natürlich bergen diese auch ein Konfliktpotential, weshalb man in konventionellen Mehrfamilienhäusern lieber auf solche Räume verzichtet. Wir möchten aber mit unseren Mitbewohnerinnen etwas zu tun haben, auch wenn es halt manchmal
etwas knirscht.
Schon während dem Planungs- und Bauprozess waren
die sozialen Kontakte sehr wichtig. Dass wir dieses Projekt
überhaupt realisieren konnten, hing nämlich sehr von den
Nachbarn ab. Nur weil diese uns wohlgesinnt waren, konnten wir hier Land kaufen. Zudem hatten wir wegen den benötigten Näher- und Grenzbaurechten während der Pla50
nungsphase intensive Kontakte, was sich nachhaltig positiv
auf die Stimmung im Quartier während und nach der Bauphase auswirkte.
Bei der Auswahl der Mieter waren Ihnen gegenseitiger Respekt und Zusammengehörigkeit
wichtig. Eine Gemeinschafts-Dachterrasse unterstreicht diesen Aspekt.
Wie funktioniert dieses Konzept in der Praxis?
Dieses Konzept funktioniert bisher wunderbar. Die
Dachterrasse wurde trotz der kalten Jahreszeit schon für
Hausanlässe – wie zum Beispiel den Nachbarapéro – genutzt aber auch zum individuellen Verweilen und Lesen im
Liegestuhl. Manchmal findet ein Nachtessen mit Besuch
oder ein spontanes gemeinsames Mittagessen von ein paar
Hausbewohnerinnen statt.
Kommt Besuch, der noch nie da war, gehört ein Gang
auf die Dachterrasse mit dem prächtigen Panorama fast
schon zum Pflichtprogramm. Auch der Garten ist bei zunehmend wärmerem Wetter ein beliebter Aufenthaltsort,
wo man sich trifft, spontan zusammen Kaffee trinkt, oder
am Abend zusammen grilliert.
Im praktischen Alltag bewährt sich das Konzept der gemeinsam genutzten Räume ebenfalls. So gibt es in der
Waschküche zwar einen Plan, wo man sich die Maschinen
und den Trockenraum reservieren kann. Der wird aber nur
selten benutzt. Die Organisation, wer wann wäscht, ergibt
sich irgendwie wie von selbst.
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MINERGIE-P-ECO
Neben den bekannten Anforderungen an den Minergie-P Standard erreichen Sie zusätzliche Energieersparnis durch die Redimensionierung der Wohnflächen. Bedeutet das nicht auch eine Beeinträchtigung
der Wohnqualität?
Die Wohnflächen sind nicht klein; sie liegen im Vergleich zu anderen Neubau-Mietwohnungen im üblichen
Rahmen. Statt aber zusätzliche Wohnqualität mit grösseren Wohnungen zu schaffen – wie dies an solchen Lagen
üblicherweise gemacht würde – setzten wir auf zusätzliche, gemeinsam genutzte, wohnungsergänzende Angebote
im und ums Haus. Die Aussichtsterrasse, der grosse Garten, das Gartenhaus, die Velohalle, der Naturkeller, die
Werkstatt sind Angebote, welche man sonst nur im Einfamilienhaus hat – wenn überhaupt.
Und all dies konnte ohne zusätzliches Bauvolumen verwirklicht werden. Die Velohalle und das Gartenhaus wurden anstatt einer Tiefgarage bzw. eines Carports errichtet.
Der Garten und die Dachterrasse gehören allen, statt wie
sonst zur Erdgeschoss- bzw. zur Dachgeschosswohnung.
Und im Untergeschoss hat es neben der gemeinsamen
Waschküche und dem Trocknungsraum noch genug Platz
für einen Naturkeller und eine Werkstatt.
Sie sind gleichzeitig Bewohner und Architekt dieses
Gebäudes.Welche Erfahrungen in Bezug auf das
Wohlfühl-Klima können Sie an unsere Leser
weitergeben und aus Sicht des Architekten – was
würden Sie heute anders machen?
Ich fühle mich sehr wohl in diesem Haus. Das angenehme Zusammenleben mit den anderen Bewohnerinnen
und Bewohnern bei gleichzeitig hoher Privatsphäre entspricht mir sehr. Die zentrale Lage und die fussläufige
Nähe zu Bahnhof, Innenstadt, Einkaufsmöglichkeiten,
Restaurants, Kultureinrichtungen, Schulen, Krippe und
den Naherholungsgebieten Aare und Jura möchte ich
nicht mehr missen.
Und die mit dem Minergie-P-ECO-Label verfolgten
Ziele sind direkt erfahrbar: es roch von Anfang an gut in den
hellen Räumen und wenn mitten im Winter die Sonne tief
in die Wohnungen scheint, ist auch das Konzept des Passivhauses angenehm spürbar. Allerdings wird es dann
manchmal fast etwas zu warm.
Das ist es auch, was ich heute anders machen würde:
ich habe die gute Besonnung und die Kraft der Sonne
unterschätzt. Ein noch bewussterer Umgang mit dem
Potential der direkten Sonnenenergienutzung wäre für
mich jedenfalls bei einem neuen Projekt eine spannende
Herausforderung.
Besten Dank für das Gespräch und weiterhin alles Gute.
■
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DAS NEUE BÜROGEBÄUDE DER AXPO AG IN BADEN
Nachhaltig gebaut und
dafür ausgezeichnet
Die Axpo AG konnte ihr neues Bürogebäude an der Verenastrasse in Baden beziehen. Nebst einer aufwändigen
Fassadengestaltung die neue Akzente setzt, zeichnet sich
das Gebäude durch eine vorbildliche Energiebilanz aus. Im
Vergleich zu einem konventionell erstellten Gebäude sind
Energieeinsparungen von bis zu 50 Prozent möglich.
Die Bauherrschaft – die Axpo AG (vormals NOK)
Die Axpo AG engagiert sich als Energieversorgungsunternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette,
in der Stromproduktion, der Stromübertragung sowie im
Handel und Vertrieb. Den Strom für ihre Kunden produziert
die Axpo AG aus Kernenergie, Wasserkraft und erneuerbaren Energien. Die 1914 gegründete Axpo AG beschäftigt
heute über 1600 Mitarbeitende und ist zu 100 Prozent im
Besitz der Axpo Holding AG, die ihrerseits vollständig den
Nordostschweizer Kantonen gehört.
52
Das Gebäude
Das neue Bürogebäude der Axpo AG in Baden entspricht
hohen Energiestandards und widerspiegelt damit die Nachhaltigkeitspolitik des Unternehmens. Der Neubau stellt das
erste nachhaltig gebaute Bürohaus dieser Grösse im Kanton Aargau dar. Das Amt für Hochbauten der Stadt Zürich
liess unter drei Dutzend verschiedenen Bauten zehn auswählen, die den Anforderungen des nachhaltigen Bauens
am besten gerecht werden. Der Neubau an der Verenastrasse gehört zu diesen Top Ten.
Das neue Bürogebäude erfüllt die Anforderungen der
Standards Minergie, Minergie Eco und SIA Effizienzpfad
Energie, teilweise übertrifft es diese sogar klar. Dazu tragen
nebst der hohen Wärmedämmung unter anderem die Wärmeerzeugung bzw. Kühlung mittels Grundwasserwärmepumpen und eine volumenstromgeregelte Lüftungsanlage
mit Wärmerückgewinnung bei. Beispielsweise kommt das
Gebäude mit einer Heizenergie von 48 MJ/m2 und Jahr aus,
das Minergie-Label erlaubt bis zu 110 MJ. Insgesamt kann
die Betriebsenergie des neuen Bürobaus im Vergleich zum
Bedarf eines konventionellen Gebäudes halbiert werden.
Erstes Bürogebäude im Kanton Aargau mit Minergie-EcoStandard
Optimiert wurde das Gebäude nicht nur bei der Betriebsenergie, sondern auch bezüglich der Herstellungsenergie. Beim Bau wurden nur gut verfügbare Rohstoffe
und ein hoher Anteil an Recyclingbaustoffen eingesetzt, so
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zum Beispiel ausschliesslich Recyclingbeton. Zudem
stammen mindestens 20 Prozent der Heizenergie aus erneuerbaren Quellen und auch die gesundheitlichen Kriterien wie optimale Tageslichtnutzung, geringe Lärmemissionen und Schadstoffbelastung der Raumluft wurden umgesetzt. Damit ist es das erste Bürogebäude im Kanton
Aargau mit Minergie-Eco-Standard. Dieser erfordert nebst
Energieeffizienz auch eine gesunde und ökologische Bau-
weise. Die werkvertraglich vereinbarte Nachweisdokumentation über die «Deklaration ökologischer Merkmale
von Bauprodukten» nach SIA493, umfasste allein im Bereich Fassadenbau über 110 Seiten.
«Axpo ist sich der Bedeutung nachhaltigen Verhaltens
bewusst und handelt danach», sagt Manfred Thumann,
CEO Axpo AG. «Mit diesem Gebäude setzen wir höchste
umwelttechnische Standards bezüglich eines Ressourcen
schonenden Baus und Betriebs um. Wir werden uns auch
weiterhin für die effiziente Nutzung von Energie einsetzen.»
Das neue Bürogebäude besteht aus einem viergeschossigen Hauptteil und einem zweigeschossigen Verbindungsbau zum bestehenden Hauptgebäude. Von aussen besticht
die vorgehängte Fassade aus Glas, durch das eine farbige
Folie durchschimmert. Sie sorgt zusammen mit dem begrünten Dach und den Garteninseln für eine optimale Eingliederung in die Umgebung. Der Neubau bietet Raum für
rund 150 Mitarbeitende sowie moderne Sitzungszimmer
und ein grosszügiges Personalrestaurant.
■
4B Fassaden AG
an der Ron 7
CH-6281 Hochdorf
Tel. +41 (41) 914 57 57
www.4-b.ch
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WOHNÜBERBAUUNG FRIKARTSTRASSE 1, ZOFINGEN
Minergie-PWohnungen
an zentraler
Lage
In Zofingen entstanden an bester
Wohnlage (nähe Bahnhof und Altstadt)
32 Wohnungen im Minergie-P Standard
als wegweisendes Beispiel einer Wohnüberbauung mit hoher Engergieeffizienz
zu valablen Investionskosten.
54
Die Wohnanlage besteht aus 32 Wohnungen. Auf den
ersten vier Etagen befinden sich je sieben Wohnungen und
im Attikageschoss vier Wohnungen, wovon eine Wohnung
mit einer grosszügigen Terrasse versehen ist (Bild). Die
Wohnfläche ist mit 117 m2 grosszügig bemessen. Ein 18 m2
grosser, gegen Südwesten gerichteter Balkon oder Sitzplatz lädt zum Verweilen ein.
Die zweiunddreissig Wohnungen wurden nach dem
höchsten Energiesparstandard realisiert. Das energieoptimierte Gebäude bietet nebst tiefen Nebenkosten auch gesundheitliche Vorzüge. Das Minergie-P-Label bedeutet,
dass der Heizwärmebedarf 40 Prozent tiefer liegen muss
gegenüber den für 2010 verschärften Vorschriften für
Neubauten. Im Weiteren sind Energieklasse A/A+-Haushaltgeräte obligatorisch, dadurch darf mit tieferen Stromkosten gerechnet werden. Durch die extrem starke Dämmung und die 3-fach-Verglasung gibt es keine Kälteabstrahlungen von den Fenstern und Aussenwänden, dies
sorgt für gleichmässige, angenehme Raumtemperaturen.
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MINERGIE-P
Jede Wohnung ist mit Wärmezähler, Kaltwasser- und
Warmwasserzähler ausgerüstet. Der Wohnungsinhaber
bezahlt also nur seinen eigenen Energieverbrauch.
Minergie-Plus bedeutet auch eine Aufwertung der Lebensqualität, denn der Stadtlärm bleibt draussen. Eine
zentrale Lüftungsanlage sorgt für ein angenehmes Wohnklima bei ständig frisch gefilterter und im Winter vorgewärmter Luftzufuhr. Gutes Raumklima ist im Zusammenhang mit der Gesundheit nicht nur im Winter, sondern
ebenso im Sommer ein Thema. Während den Hitzeperioden finden die Bewohner Schutz und Erholung in behaglichen Räumen. Die Komfortlüftung fördert Zu- und Abluft
und ist mit einer Wärmerückgewinnung ausgerüstet. Die
Zuluft wird in den Wohn- und Schlafzimmern zugeführt,
die Abluft aus Bad und Küche abgesaugt. Dank dem zuverlässigen Betrieb, den ausgeglichenen Druckverhältnissen,
Feinstaubfiltern und dem guten Schutz vor Aussenlärm
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wird dieses System auch Komfortlüftung genannt. Die Heizungsanlage besteht aus einer vollautomatischen PelletsHeizzentrale der Firma ÖkoFEN (Bild), die Wärmeübertragung erfolgt durch eine Fussbodenheizung in die Wohnund Schlafzimmer. Die Warmwasseraufbereitung erfolgt
über eine thermische Solaranlage (Bild) und bietet eine
Speicherkapazität von 2 x 4000 Liter.
Mehr zum Thema «Energieeffizienz mit Low-Tech-Lösungen» erfahren Sie im Interview mit dem Bauherrn Gio■
vanni Miarelli auf den folgenden Seiten.
Bauherrschaft
passivhausinvest AG
Giovanni Miarelli
Bahnhofstrasse 27
6301 Zug
Tel. 041 780 29 58
Totalunternehmer
Ingentis AG
Hauptstrasse 77
6260 Reiden
Tel. 062 726 00 00
55
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WOHNÜBERBAUUNG FRIKARTSTRASSE 1, ZOFINGEN
«Mehr Energieeffizienz mit LowTech-Lösungen.»
Redaktion «nachhaltig Bauen»: Herr Miarelli, als Investor in Minergie-P Mehrfamilienhäuser verfügen Sie über
eine profunde Erfahrung. Anstelle von unbezahlbaren
Haustechniklösungen heisst Ihre Devise: «Mehr Energieeffizienz mit Low-Tech-Lösungen». Bitte erklären Sie das
unseren Lesern etwas genauer.
Giovanni Miarelli: Für 95 Prozent der Bewohner eines
Mehrfamilienhauses muss die Haustechnik vollautomatisch laufen! Eine dezentrale Haustechnik, welche die Bewohner zwingt irgendwelche Parameter selber zu programmieren, ist daher problematisch.
Wenn ich persönlich als Fachmann Probleme habe,
Haustechnik-Komponenten einzustellen, dann kann ich es
nicht jemand anderem zumuten.
Unsere Lösung ist die Zentralisierung der Haustechnik
(daher nichts Revolutionäres!), das heisst nur ein Lüftungsgerät für alle Wohnungen (beim Projekt Zofingen
haben 32 Wohnungen ein einziges Gerät). Der technisch
verantwortliche Hauswart kümmert sich um das regelmässige Auswechseln der Pollenfilter. Für die Bewohner
läuft die Lüftung im Hintergrund vollautomatisch, so wie
sie sich das auch beim Warmwasser oder der Heizung gewohnt sind.
Bei der Heizung ist dieses Konzept «normal», wieso es
also bei der Lüftung komplizierter machen? Als Heizung
haben wir in Zofingen einen hochwertigen Ökofen Pelletkessel mit Brennwerttechnik, kombiniert mit einer thermischen Solaranlage, die zwischen Frühling bis Herbst praktisch den gesamten Wärmebedarf abdeckt
Für eine Investition in Minergie-P bezeichnen Sie die Kostenfrage als Grundlage für jede Entscheidung. Für Minergie-P ist immer wieder die Rede von 15 Prozent Mehrkosten. Wie erreichen Sie dennoch eine mittelfristige
Rendite von ca. 6 Prozent?
Mit 15 Prozent Mehrkosten ist es unmöglich, nur mit
Heizkostenersparnissen die Branchenübliche Rendite von
6 Prozent zu erreichen. Wir sind aber in Zofingen auf Mehrkosten von nur 7919 Franken pro Wohnung gekommen, natürlich sind auch 40 000 Franken pro Wohnung möglich.
56
Diese «brutalen» Preisschwankungen hängen mit dem
Architekten/GU zusammen sowie mit dem gewählten
Haustechnikkonzept, wobei in der Regel mehr Haustechnik
auch höhere Kosten und zumeist auch höhere Wartungskosten bedeuten.
Bezüglich Baukosten ist es generell die Herausforderung der Bauherren, die Kosten im Griff zu halten und mit
den richtigen Partnern zusammenzuarbeiten.
Wir konnten schon mehrmals Projekte von unerfahrenen Bauherren aufkaufen, weil der Architekt während der
Ausführungsplanung die Kosten dermassen riguros unterschätzt hatte, dass der Bauherr vorab aufgeben musste,
weil das Risiko nicht mehr tragbar war.
Durch das Fehlverhalten von Bewohnern von Minergie-P
Wohnungen gehen viele Energieersparnisse verloren.
Wo sehen Sie da die grössten Probleme und welche
Lösungen schlagen Sie vor?
Mit einer zentralisierten Haustechnik sind viele mögliche Probleme bereits vorab ausgeschlossen, als Bewohner
kann man ja nichts mehr anstellen.
Wir verzichten in unseren MFH's auf die Kippstellung
der Fenster (daher nur mit Drehflügel ausgerüstet). Die Erfahrung zeigt, dass zahlreiche Bewohner die Kippstellung
der Fenster über den Winter aus Gewohnheit offen lassen
(man misstraut dieser Lüftung …).
Eine sehr gute Sache sind auch die neuen Wasserspararmaturen mit Kaltwasserstellung in der Mitte. Es sind dieNACHHALTIG
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MINERGIE-P
se und viele weitere Details, die ein Fehlverhalten reduzieren oder verhindern können.
Oft sind übrigens nicht die Bewohner das Problem sondern die Liegenschaftsverwalter, die mit der Betreuung
überfordert sind. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass
sogar renommierte Verwalter mit der Haustechnik sehr
schnell an ihre Grenzen gelangen, sobald mehr Technik als
ein einfacher Heizkessel vorhanden ist.
Immer wieder werden im Zusammenhang mit Minergie-P
auch die Begriffe Wertschöpfung und Werterhaltung
genannt. Was raten Sie einem potentiellen Interessenten
(Käufer) in Bezug auf diese Kriterien?
Minergie-P ist ein vernünftiger kostengünstiger Baustandard auf dem besten Weg sich durchzusetzen. Dass die
Energiepreise steigen werden ist so gut wie sicher. In Norditalien sind die Energiepreise bereits heute so hoch, dass
man es sich nicht mehr leisten kann das ganze Haus zu
heizen.
Als Bauherr eines MFH muss man sich bewusst sein,
dass eine nachträgliche Umnutzung in Minergie-P zirka
2–3 Mal teurer kommt, ohne dass man den gleichen
Qualitäts-Standard erreichen wird, wie wenn man es von
Anfang an geplant hätte. Wenn man daher langfristig denkt
und einen Neubau realisiert, stellt sich diese Frage gar
nicht. Das Problem ist nur, sich die richtigen Partner auszusuchen, damit sich das Ganze schon heute rechnet.
Bezüglich Werterhaltung ist klar, dass in 10 Jahren ein
Minergie-P MFH zu einem besseren Preis verkauft werden
kann, da es energietechnisch auch dann immer noch auf
dem aktuellen Stand ist.
Wünschen Sie sich als Investor eigentlich mehr staatliche
Subventionen und Fördergelder oder glauben Sie, dass
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das Wachstum über natürliche Marktregulierung erreicht
wird?
Selbstverständlich beantrage ich alle Subventionen die
vorhanden sind und wünsche mir von der Politik, dass alle
Minergie-P-Subventionen verzehnfacht werden, Steuergelder einzunehmen kann richtig Spass machen.
Die Realität ist aber, dass diese nutzlos sind, weil die
Projekte eh nach Minergie oder Minergie-P gebaut worden
wären. Wer kalkuliert schon die Subventionen in den Anlagekosten rein? Vielleicht noch gewisse Bauherren von Einfamilienhäusern.
In der Zwischenzeit haben zahlreiche Kantone/
Gemeinden einen Minergie-P Ausnützungsbonus eingeführt! Eigentlich sind allein dadurch die Mehrkosten vollständig gedeckt. Bei gefragten Wohnlagen sind sogar hohe
Zusatzgewinne möglich, da die Einnahmen der zusätzlichen Wohnfläche die Mehrkosten für Minergie-P bei weitem übersteigen. Tatsache ist aber, dass die meisten Bauherren/Architekten von Mehrfamilienhäusern dies noch
gar nicht gemerkt respektive kalkuliert haben.
Wir bedanken uns für das interessante Gespräch und
wünschen Ihnen alles Gute.
■
Interview mit Giovanni Miarelli
Geschäftsführer passivhausinvest AG, Zug und Bauherr des
Minergie-P-MFH Frikartstrasse 1 in Zofingen (AG-037-P)
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WOHNÜBERBAUUNG FRIKARTSTRASSE 1, ZOFINGEN
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MINERGIE-P
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NILAN COMPACT P-ANLAGE
PUBLIREPORTAGE
Dänischer Hersteller von Lüftungsund Wärmepumpentechnik erhält
international anerkannte PassivhausZertifizierung
Das dänische Unternehmen
Nilan, spezialisiert auf energiefreundliche Lüftungs- und
Wärmepumpenlösungen, hat die
international anerkannte Passivhaus-Zertifizierung für seine
Compact P-Anlage erhalten –
als erst dritter Hersteller von
Kompaktanlagen weltweit. Damit
hat Nilan nun den schriftlichen
Beweis, zur Elite der Hersteller
von Lüftungs- und Wärmepumpenlösungen zu gehören.
Am 1. November 2010 erhielt
Nilan A/S die international anerkannte Passivhaus-Zertifizierung
vom deutschen Passivhaus Institut (PHI). Das Zertifikat wird an die
Compact P-Anlage von Nilan vergeben, welche erst die dritte Kompakt-Anlage weltweit ist.
Eine Kompakt-Anlage kombiniert die Techniken aktiver
und passiver Wärmerückgewinnung, Lüftung, Erwärmung
und Kühlung von Gebäuden sowie der Erzeugung von
Brauchwarmwasser. Die Zertifizierung beweist, dass PHI
die Effektivität der Compact P-Anlage, einschliesslich seiner niedrigen Lebensdauerkosten, höherer Rentabilität und
nicht zuletzt ihres hohen COP (Coefficient Of Performance –
den Wirkungsgrad der Anlage) anerkennt, und
verleiht ihr damit das Gütesiegel als empfohlene Passivhaus-Komponente.
Das Beste ausgewählt und perfekt gemacht
Ganz konkret bedeutet die Zertifizierung, dass die Nilan
Compact P ohne weitere Überprüfungen ihrer Effektivität
für den Einbau in Passivhäuser zugelassen ist. Damit können Hersteller von Passivhäusern die Anlage für ihre Bauprojekte verwenden und deren Werte ohne nähere Berechnungen und Nachweis in den, auch von PHI entwickelten,
Energieberechnungskern integrieren, der die Grundlage für
den Bau und den Status des Hauses als Passivhaus bildet.
Dies vereinfacht den Projektierungsprozess und bietet nicht
zuletzt eine Garantie und Sicherheit für die Effektivität des
Produkts.
Wir suchen uns nie den einfachsten Weg. Das Kernprodukt der Compact-Serie war vor der Weiterentwicklung und
dem Upgrade zur Compact P Kandidat für die Zertifizierung.
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BAUEN | 1 | 2011
Wir hatten jedoch immer das Ziel, ein Produkt zertifizieren
zu lassen, das nicht nur gut ist, sondern den Rahmen
sprengt. Aus diesem Grund haben wir das ausgewählt, was
sehr gut war, und machten es perfekt. Zwei Jahre haben wir
laufend intensiv an der Verbesserung der Anlage gearbeitet, doch die Zeit war es wirklich wert, wir sind mit dem Ergebnis vollauf zufrieden, erklärt Peter Sønderskov, Exportund Marketingdirektor von Nilan.
Lob von einem richtungsweisenden Akteur in der
Niedrigenergie-Branche
Das deutsche Passivhaus Institut, von dem die Zertifizierung vergeben wird, ist ein wichtiger Akteur im Niedrigenergie-Bausektor, nicht zuletzt, weil das Institut das
Passivhaus-Konzept erschaffen hat. PHI setzt mit anderen
Worten den Standard für Häuser, die auf Grund ihres geringen Energieverbrauchs als Passivhäuser gebaut sind.
Das Institut ist somit auch Trendsetter für künftige EUAnforderungen an die Niedrigenergiebauweise.
Zur Arbeit des PHI gehört es zu beurteilen, inwieweit
bestimmte Produkte ausgehend von akkreditierten Testergebnissen als Passivhaus-Komponenten geeignet sind. Ein
Lob von PHI hat daher viel Gewicht und unterstreicht die Fähigkeit der Zertifikatsinhaber zur Schaffung von Lösungen,
deren Energieverbrauch die Umwelt und das Portemonnaie
des Eigentümers so wenig wie möglich belasten.
■
Über Nilan
Nilan entwickelt und produziert für gewerbliche und
private Kunden energiefreundliche Lüftungs- und Wärme–
pumpenlösungen von höchster Qualität, die für ein gesundes Raumklima und einen niedrigen Energieverbrauch
sorgen und gleichzeitig die Umwelt schonen. Nilan ist seit
seiner Gründung im Jahr 1974 ein international ausgerichtetes Unternehmen, das heute in nahezu ganz Europa
vertreten ist.
Nilan AG
Schützenstrasse 33
8902 Urdorf
Schweiz
Tel. +41 44 736 50 00
[email protected]
www.nilan.ch
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Unsere Stärken im Bereich Ein- und Mehrfamilienhäuser sind:
• Sanitär- und Heizungsinstallationen
im Neu- und Umbau
• Heizungssanierungen
(Wärmepumpen, Gasthermen, Ölkessel,
Pellets, Stückholz etc.)
• Thermische Solaranlagen
• Kontrollierte Wohnraumlüftungen
Max Fischer AG
Hochbau · Tiefbau · Holzbau · Schreinerei
Bahnhofstrasse 20 · 5600 Lenzburg
Tel 062 886 66 88 Fax 062 886 66 86
Hug Sanitär + Heizungen AG
Aarauerstrasse 70
5734 Reinach
Tel. 062 765 70 10
Fax 062 765 70 19
www.hug-sh.ch
www.maxfischer.ch
Ausführung der Holzbauarbeiten
Wir danken der Bauherrschaft
für das entgegengebrachte Vertrauen
EFH am Schlossberg Lenzburg
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EFH AM SCHLOSSBERG IN LENZBURG
MINERGIE-P
Monolith
am
Schlossberg
Anita Bucher
Inspiriert vom rostigen Monolithen an der
Expo.02, steht am Schlossberg in Lenzburg
ein Haus, dem man seine 60 Jahre nicht
ansieht. Nicht auf den ersten Blick, und
auch nicht auf den zweiten.
Dennoch ist das elegante Haus mit der
Corten-Stahl Fassade ein Umbau – ein
Umbau auf MINERGIE-P.
Rostrot soll sie dereinst mal werden, die neue Fassade.
Wie lange das noch dauert? Der Bauherr zuckt die Schultern und lacht. «Der Schlosser meinte mal ungefähr zwei
Monate», sagt er dann. Dass das nicht gereicht hat, ist offensichtlich. So wohnt die junge Familie doch bereits seit
einem Jahr im sanierten Haus. Die neue hinterlüftete Fassade aus schweren Corten-Stahl-Platten wiegt mehrere
Tonnen und erinnert an den Expo.02-Monolithen. Schwer
wirkt das Haus am Lenzburger Schlossberg aber trotz Eisenfassade nicht. Dafür sorgen helle Aluminium-Bleche,
welche die dicken Mauerleibungen bei den Fenstern verkleiden. Hier kann man die 40 Zentimeter Dämmmaterial
erahnen, die rund ums Haus herum auf die alten Mauern
drauf gepackt wurden, damit der MINERGIE-P-Standard
erreicht werden konnte.
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EFH AM SCHLOSSBERG IN LENZBURG
vorne geholt, das alte Gäste-WC an schönster West-Lage
musste weichen. Drei kleine Räume wurden zu einem
grossen gemütlichen Wohnraum zusammen gelegt. Grosse neue Glasfronten mit Hebeschiebetüren öffnen das
Haus optisch gegen Süden und Westen und unterstützen
die Heizung. Die langen Aluminium-Rohre der KomfortLüftung hängen zwischen Küche und Technikraum sichtbar an der Decke. «Jetzt haben wir hier ein bisschen LoftFlair», schmunzelt Bucher.
Aus Cheminée wird Pflanzeninsel
Das alte Cheminée wurde abgebaut. An seiner Stelle
zieht heute ein anderes architektonisches Detail die Blicke
der Besucher auf sich. Eine Pflanzeninsel mit Pflanztrog
aus Sichtbeton figuriert hier gleichzeitig als grüne Oase,
wie auch als durchlässiger Raumtrenner zwischen Essund Wohnbereich. An den Wänden sorgt ein natürlicher
Kalk-Abrieb für ein gutes Raumklima. Im ganzen Haus
gibt es keine einzige weisse Wand. Davon hatten Buchers
nämlich nach Jahren des Mietens einfach genügend gesehen. Farbe war gefragt und diese wurde sehr gezielt eingesetzt. Orange-Töne sorgen für den Wohlfühleffekt im
Erdgeschoss und im ersten Stock. Das Attikageschoss
wiederum hebt sich in sanftem Olivgrün gezielt vom Rest
des Hauses ab. Der Guss-Boden aus Anhydrid sorgt bei
Besuchern oft für Fragezeichen. «Dabei ist das der günstigste Boden, den man haben kann», erklärt Bucher. Es
handle sich nämlich ganz einfach um den sichtbaren
Unterlagsboden, eingefärbt, geschliffen und geölt.
Adieu Steildach, hallo Dachterrasse
Nicht nur energietechnisch wurde das alte Haus saniert. Auch architektonisch wurde gewirkt. Die markanteste Änderung ist dabei sicherlich das Dach. Anstelle des alten Steildaches steht heute ein Attikageschoss mit einer
grossen Dachterrasse. Hier sitzt Architekt Bucher, der das
Haus selber bewohnt, abends gerne zusammen mit seiner
Frau an der hauseigenen Bar oder in der gemütlichen Sitzlounge, trinkt ein Glas Wein und geniesst den tollen Ausblick auf das beleuchtete Schloss. – «Das ist unser Rückzugsort», erklärt Bucher. «Hier erholen wir uns vom happigen Alltag mit zwei Kleinkindern.» Denn hier ist strikte
kinderfreie Zone. Platz zum Spielen und Herumtoben gibt
es im Rest des Hauses genügend. Zum Beispiel im neuen
Wohnzimmer. Im Erdgeschoss wurde der alte Grundriss an
neue zeitgemässe Anforderungen angepasst. Die Küche,
einst ein kleiner Raum in den Hang verbaut, wurde nach
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MINERGIE-P
Energie aus Sonne und Erdwärme
Quer aufgestellt auf dem Dach der Attika befinden sich
die Sonnenkollektoren, welche der Familie Bucher gratis
warmes Wasser liefern. – Wenn die Sonne nicht lange genug scheint, übernimmt die Erdsonde, welche das Haus
beheizt, auch diesen Job. Die Sonne tragen die Buchers
dann jeweils im Herzen. Etwa dann, wenn der zweijährige
Severin beim Spielen und Herumtoben quietscht vor Vergnügen. Dann wissen sie, sie haben ihren Kindern den besten Rahmen geschaffen, den man zum Aufwachsen haben kann – und das zu energetisch und gesundheitlich besten Bedingungen.
■
Objektdaten:
Das EFH am Schlossberg in Lenzburg ist ein zertifiziertes MINERGIE-P-Haus (AG-067-P).
Energiebezugsfläche:
262.2 m2
Primäranforderungen Gebäudehülle:
Vorhanden: 29.2 kWh/m2a
Anforderung: 29.6 kWh/m2a
Grenzwert MINERGIE-P:
Luftwechselrate:
Haushaltgeräte mit Effizienzklasse A/A+:
Bauherrschaft
Urs und Anita Bucher
Schlossgasse 32
5600 Lenzburg
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Vorhanden: 29.5 kWh/m2a
Vorhanden: 1.2 h-1
JA
Architekt
Architekturbüro Bucher AG
Urs Bucher Dipl. Architekt HTL
Niederlenzerstrasse 25
5600 Lenzburg
Tel. 062 891 46 23
www.architektbucher.ch
Anforderung: 30.0 kWh/m2a
Anforderung: 1.5 h-1
HLK-Ingenieur
Calorplan GmbH
Aarauerstrasse 70
5734 Reinach
Tel. 062 765 80 80
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SWISSPOR
swisspor Romandie –
ein Bekenntnis zur
Nachhaltigkeit
Auf einer Grundstückfläche von 41 000 Quadratmetern, mit einer Gebäudefläche von 22 500 Quadratmetern, einer Länge von 250 Meter, einer Breite von
95 Meter und einem Gebäudevolumen von 284 000 Kubikmetern. In Châtel-St-Denis, hoch über dem Genfersee,
steht die komplett neue Fabrikationsanlage der swisspor
Romandie SA. Der Neubau ist aktuell das grösste und
modernste Werk zur Herstellung von Dämmstoffen aus
expandiertem Polystyrol in der Schweiz und Europa und
setzt in Punkto Ästhetik, Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz neue Massstäbe. Ein Vorzeigebau, aus Schweizer Holz konstruiert, wie ein riesiges
UFO wirkend – dominant, dennoch sehr elegant.
Ein «Hingucker»,
auffallend gross und dennoch überraschend diskret.
Die Architekten um das Team vom Büro Cadosch und
Zimmermann hatte es nicht einfach. Ein Projekt dieser
Grösse, angrenzend an die Natur und in unmittelbarer
Nachbarschaft zur Wohnzone, hat es nicht einfach auf eine
breit abgestützte Akzeptanz zu stossen. Anwohner und Behörden wollen mit gutem Recht, bei einem so grossen Pro64
jekt, ein gewichtiges Wort mitreden. Dies war in ChâtelSt-Denis auch der Fall. Bei früh angesetzten Gesprächen
konnten alle Parteien die unterschiedlichen Bedürfnisse
und Lösungsansätze einbringen. Ziel: Erhalten der guten
Lebensqualität für Anwohner, Schaffung von hochwertigen Arbeitsplätzen für die Gemeinde und die Realisation
einer topmodernen, leistungsfähigen Produktionsanlage
für die swisspor Romandie. Diese Form der Zusammenarbeit führte schnell und einvernehmlich zu einer sehr guten
Lösung. Davon profitieren die Anwohnerschaft, die Behörden und letztlich auch die swisspor Romandie gleichermassen.
Klare Visionen, Sensibilität und Teambereitschaft
bewirken Wunder. Während einer Bauzeit von 18 Monaten
wurde auf der Grossbaustelle jeden Tag das Volumen von
einem Einfamilienhaus verbaut. Für den ausführenden
Architekten Olivier Charrière lag die Herausforderung vor
allem in der sehr komplexen Logistik. Die enormen Materialmengen mussten nach einem strengen Zeitplan angeliefert und verbaut werden, da die Platzverhältnisse auf
der Baustelle beschränkt waren und gleichzeitig ein straffer Terminplan eingehalten werden musste.
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PUBLIREPORTAGE NEUE FABRIKATIONSANLAGE
Produktivität gesteigert – CO2 Bilanz gesenkt.
Mit einem Gebäudevolumen von 284 000 Kubikmetern
erreicht die topmoderne Anlage eine über 50 Prozent höhere Produktionskapazität. Es können bis zu 500 000 Kubikmeter expandierter Polystyrolhartschaum pro Jahr
produziert werden. Diese Leistungssteigerung wird in Zukunft auch gebraucht, denn neben dem stark steigenden
Markt in der Westschweiz, ist auch der Exportanteil nach
Frankreich im letzten Jahr um 50 Prozent gestiegen.
Tendenz weiter steigend!
Das neue Werk der swisspor Romandie ist auch in
punkto Energieeffizient und Ressourcenschonung ein
Musterbau. Durch schlanke, optimierte Produktionsprozesse wurden die Materialbewegungen minimiert und
somit bewusst energieeffizient gestaltet. Mit einer intelligenten Gebäudetechnik, welche die ganze Abwärme zurückgewinnt und in die Beheizung des eigenen Gebäudes
leitet, werden konsequent weitere Kosten und Ressourcen
eingespart. Eine zusätzliche Optimierung; der Wärmeüberschuss wird in das Fernwärmenetz der Nachbarschaft
eingespeist. Selbstverständlich wurde das gesamte
Werksgebäude auf Minergie-Niveau gedämmt. Die Vorteile
vom swisspor-Neubau liegen auf der Hand; Kompromisslos umgesetzt, werden im Bereich der Energieeffizienz
Höchstleistungen erbracht.
Beim swisspor-Neubau wurde viel in die Nachhaltigkeit der Produktionsprozesse investiert. In unserem
Geschäftsfeld vom «Dämmen und Dichten von Bauten»
sind wir zu diesem Denken und Handeln geradezu verpflichtet. 50 Prozent mehr Produktivität bei deutlich kleinerem CO2- Ausstoss – im Werk Châtel-St-Denis wurden
Zeichen für die Zukunft gesetzt.
70 neue Arbeitsplätze und eine glänzende Zukunft.
Mit umweltbewusster, nachhaltiger Bauweise von
Gebäuden werden wertvolle Ressourcen eingespart. Der
Markt hat immer noch einen grossen Bedarf nach intelligenten Produkten und Systemen in diesem Bereich.
Dieser positive Trend wird noch längere Zeit anhalten,
davon ist swisspor überzeugt. Folgerichtig investiert die
swisspor Romandie auch in neue Mitarbeiter. 70 qualifizierte Mitarbeiter werden in Zukunft das Team ergänzen.
Damit wird die swisspor Romandie auf 190 Arbeitsplätze
aufgestockt.
Allgemeine Daten:
Beteiligte
Bauherrschaft
Architektur
Bauingenieure
Holzbauingenieur
Elektroingenieur
Ingenieur HLK
Sanitäringenieur
swisspor Romandie SA, Châtel-St-Denis
Bürogemeinschaft: Cadosch & Zimmermann
Architekten ETH/SIA, Zürich
Atelier d'architectes diplômés
Olivier Charrière SA, Bulle
Bürogemeinschaft: Daniel Willi SA, Bureau
d'ingénieurs civils, Montreux
BIAG Ingénieurs conseils
ETH/SIA/USIC AG, Montreux
Ivo Diethelm GmbH,
Ingenieurbüro für Holzbau, Gommiswald
Pro-Inel SA, Fribourg
Lier Energietechnik AG, Walisellen
A. Rosselet SA, Châtel-St-Denis
Grundstücksgrösse:
Gebäudevolumen:
■
ca. 41 000 m2
ca. 284 000 m3 SIA
Geschossflächen:
Produktionsfläche
Lagerfläche Fertigprodukte
Technische Flächen (Silos, Technikräume
1. Geschoss + Untergeschoss, Zerkleinerer,
Mechanik, Verbrauchsstoffe etc.)
Speditionsflächen
Flächen für Rohstoffe
Büroflächen (Verwaltung + Logistik)
Gesamtgeschossfläche
Grundfläche
11 000 m2
7 000 m2
5 000 m2
2 200 m2
2 000 m2
1 000 m2
28 200 m2
ca. 20 500 m2
swisspor AG
Bahnhofstrasse 50
6312 Steinhausen
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CLIENTIS PARK SCHÖFTLAND
Der
«grüne»
Blickfang
Stolz, prominent und präsent zeigt sich im
Dorfkern von Schöftland die neue Clientis
Bank. Provokativ-selbstbewusst in ihrem
ungewöhnlichem Fassadenkleid öffnet sie
sich den Besuchern. Zum starken Auftritt
hat sie gutes Recht – der kompakte Kubus
wurde mit Minergie P ausgezeichnet.
Die klare Struktur lässt den Besucher das Gebäude
rasch erfassen, die spannende Fassadengestaltung macht
es jedoch erst einzigartig und unverwechselbar. Landmarkencharakter erreicht der Kubus durch die speziell für
dieses Projekt hergestellten Fassadenplatten. Sie wurden
mit Fotos von Birkenwäldern bedruckt, die Farben und
Proportionen der Umgebung widerspiegeln. Zusammen
mit SpezialistInnen wurden diese Bilder abstrahiert, verpixelt, aufgelöst eingesetzt und der Rapport verschoben.
Spezialisten für eine spezielle Fassade
Die mühevoll erarbeiteten Daten bzw. die bearbeiteten
Fotos wurden zu Fundermax weitergeleitet, wo sie auf Fassadenplatten transferiert wurden. Dafür verwendete man
spezielle Papiere, die mit hochwertigen Tinten bedruckt
und mit dem Kern verpresst wurden. Ein Overlay aus doppelt gehärteten Acryl-Polyurethan-Harze sorgt für hoch
wirksamen Witterungsschutz. Für die mechanisch unsichtbare Befestigung wurde auf der Rückseite der Fassadentafeln justierbare Agraffen mittels Hinterschnittanker
befestigt und auf der Baustelle in die Tragprofile eingehängt. Der Farbverlauf erfolgt von oben nach unten; am
Dachrand dominieren dunklere Farben, gegen Sockel werden sie heller und betonen so die Vertikalität. Die strenge
Kubatur wird durch die scheinbar willkürlich verstreuten
Fensterflächen aufgelöst, der Architekt spricht von «tanzenden Fenstern» was die Geschossigkeit verwischt. Der
homogene Würfel schwebt über einem verglasten, rück66
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MINERGIE-P
springenden Sockel. Der Eingang wird so akzentuiert, die
Freifläche vor dem Gebäude wird Teil des Ensembles.
Kombinierte Konstruktion
Das Gebäude wurde als Beton- Skelettbau mit vorgehängter Holzfassade ausgeführt. Die Fassaden sind praktisch in jeder Himmelsrichtung identisch, man verzichtete
auf grosse Solargewinne über die Südfassade. Doch mit
der grosszügig bemessenen Dämmung erreicht die Wand
eine Stärke von insgesamt 54 cm, wodurch die Minergie P
Zertifizierung spielend erreicht werden konnte. Bei der
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BAUEN | 1 | 2011
Clientis Bank handelt es sich um das erste zertifizierte Minergie- Gebäude der Kategorie «Verwaltung und Verkauf»
im Kanton Aargau.
Flexible Grundrisse
Gut erreichbar zieht das verglaste Erdgeschoss den
Besucher an. Entlang der Mittelachse des quadratischen
Grundrisses liegt ein Treppenblock, der zweite liegt an der
Gebäudeecke, als Abschluss des Glassockels. Bis auf diese Installationen sind die Flächen frei unterteilbar und
können somit von verschiedensten Mietern angepasst
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MINERGIE-P
CLIENTIS PARK SCHÖFTLAND
werden. Momentan werden in den Erd- und Obergeschossen 2400 m2 von unterschiedlichen Nutzern wie Bank,
Apotheke und weiteren Dienstleistungen belegt.
Wärme aus der Erde
Die Wärmegewinnung erfolgt über vertikal versetzte
Tiefensonden. Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe produziert
Energie für Heizungs- und Brauchwarmwasser. Wo notwendig, werden die Räume mit einer Fussbodenheizung
erwärmt. Das System kann im Sommer auch zur sanften
Kühlung herangezogen werden, in diesem Fall läuft kühles
Wasser durch die Heizrohre im Unterlagsboden der Geschossdecken. Eine Komfortlüftung versorgt alle beheizten Räume mit frischer Luft.
Energie-Kennwerte
Minergiestandard
Ja
Minergie-P
Grenzwert Minergie-P:
25.0 kWh/m2
Berechneter Wert Minergie-P:
20.0 kWh/m2
Energiebezugsfläche:
EBF
2496,1 m2
Gebäudehüllzahl:
A/ EBF
1,15
Primäranfoderungen an
Gebäudehülle Minergie-P:
23.2 kWh/m2
Berechneter Wert Primäranfoderungen
an Gebäudehülle Minergie-P:
16.2 kWh/m2
Installierte Wärmeleistung:
kW
Spezifische Wärmeleistung:
W/m2 EBF
Grenzwert Heizwärmebedarf:
Hg
140,0 MJ/m2
Projektwert Heizwärmebedarf:
Qh
59,0 MJ/m2
Projektwert Warmwasserbedarf:
Qww
6,9 MJ/m2
Wärmeerzeugung:
Erdsonden-WP, Heizung und Warmwasser
Grauenergie:
MJ/m2 BGF
Masse:
Kg/m2 BGF
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Fit für die 2000 Watt Gesellschaft
Der Energieverbrauch der Gebäudehülle beträgt nur
40% der gesetzlich geforderten Energiemenge und erfüllt
diesbezüglich die Vorgaben der 2000 Watt Gesellschaft.
Der Grenzwert Minergie-P-Standard beträgt 25 kWh/m2
Jahr, das entspricht 2,5 Liter Öl pro m2 und Jahr.
Zum Vergleich betrug der Heizenergiebedarf eines üblichen Gebäudes aus dem Jahre 1970 22 Liter, die Musterverordnung aus dem Jahre 2000 schrieb max. 9 Liter vor.
Seit 2010 gelten neue Vorgaben, sie liegen bei 4,8 Liter Öl
pro m2 und Jahr respektive bei 3,8 Liter für Minergie 2009.
■
Bauherrschaft
Clientis Bank Leerau
Dorfstrasse 162
5954 Kirchleerau
Tel. 062 738 77 72
www.bankleerau.clientis.ch
Architekt / Planung / Bauleitung
Architektengemeinschaft 4 GmbH
Laurenzenvorstadt 19
5000 Aarau
Tel. 062 836 47 47
www.architektengemeinschaft4.ch
Bauingenieur
healy + partner engineering
Delfterstrasse 12
5000 Aarau
Tel. 062 836 60 00
www.healy.ch
Holzbauingenieur
Makiol + Wiederkehr
Industriestrasse 9
5712 Beinwil am See
Tel. 062 765 15 35
www.holzbauing.ch
HLKS-Ingenieur
Leimgruber Fischer Schaub AG
Ehrendingerstrasse 10
5408 Ennetbaden
Tel. 056 203 32 32
www.lfs.ch
Fassadengestaltung
Di Valentino | Schumacher
Baslerstrasse 74
6003 Luzern
Tel. 079 514 70 60
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18_N_B_1_11_Inno_Gasser
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12:12 Uhr
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MINERGIE-P
NAMENSÄNDERUNG CONERGY IN HELVETIC ENERGY
Helvetic Energy führt die Erfolgsgeschichte der Conergy
GmbH als innovativer Hersteller und Anbieter von Solaranlagen in der Schweiz weiter. Dabei verbindet das
Unternehmen Tradition und Kundennähe mit Innovation
und Qualität. Als Entwickler und Hersteller von Solaranlagen für Warmwasser, Heizung und Strom bietet Helvetic Energy ein umfassendes Produkte-Sortiment und
Komplettlösungen aus einer Hand.
Wir sind Solar
Wie bereits den Medien zu entnehmen war, trennte sich
der Conergy-Konzern im Rahmen der Konsolidierung aus
strategischen Gründen von der Flurlinger Tochtergesellschaft. Neu wird das Unternehmen unter Helvetic Energy
GmbH firmieren. Ralf Gazda, Geschäftsführer von Helvetic
Energy: «Dieser Schritt ist für uns eine grosse Chance. Als
selbständiges Schweizer Unternehmen können wir nun
freier agieren und noch besser auf die Anforderungen des
einheimischen Marktes und die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen.»
Solartechnik aus Flurlingen ist seit 25 Jahren ein Begriff für Qualität und Innovation. Als die Vögelin Solartechnik vor vier Jahren durch den Conergy-Konzern übernommen wurde, waren die Erwartungen hoch.
Dank ausgereifter und einzigartiger Produkte, Dienstleistungen und Service konnte das Unternehmen auch unter Conergy GmbH die Marktpräsenz weiter ausbauen.
Und dies trotz zahlreicher negativer Schlagzeilen aus dem
Conergy-Konzern. So stand Conergy GmbH als einer der
führenden Anbieter für alle Bereiche der Solartechnik in
der Schweiz.
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BAUEN | 1 | 2011
MEDIENMITTEILUNG
Service und Leistung bleiben unverändert
Die Geschäftsleitung der Helvetic Energy ist überzeugt,
dass dieser Schritt in die richtige Richtung führt und das
Unternehmen seine Kunden und Geschäftspartner noch
besser unterstützen kann. Die Strukturen und das Angebot
bleiben unverändert und so ist Helvetic Energy weiterhin
der innovative und kompetente Partner für Solarwärme
und Solarstrom. Helvetic Energy übernimmt die Generalvertretung der bewährten Photovoltaik-Module, Wechselrichter und Gestellsysteme von Conergy.
■
Helvetic Energy ist ein selbständiges Schweizer Unternehmen und baut auf 25 Jahre Führung und Erfahrung
in der Solartechnik. Die Entwicklung, Herstellung und
der Vertrieb von hochwertigen Produkten für Solarwärme und Solarstrom sind seit Jahren das Kerngeschäft – dazu gehören seit 2010 auch energieeffiziente
Solarsysteme. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete
Conergy GmbH mit 45 Mitarbeitenden einen Umsatz
von 40 Millionen Schweizer Franken in der Schweiz.
Medienkontakt:
Helvetic Energy GmbH
Marketing und Kommunikation
Winterthurerstrasse
8247 Flurlingen
Tel. 052 647 46 70
Fax 052 647 46 79
[email protected]
www.helvetic-energy.ch
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DAS FACHJOURNAL
ACHJOURNAL
21 | 2011
2009
N A C H H A LT I G
BAUEN
WIRTSCHAFTSRAUM NORDWESTSCHWEIZ
ERSTES MINERGIE-ECO GEBÄUDE IN BASEL
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MINERGIE-A – DAS NULLENERGIEKONZEPT DER SCHWEIZ
21
ERSTES MINERGIE-P-ECO GEBÄUDE IM KANTON AARGAU
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MINERGIE-P MODERNISIERUNGEN
9 / 60
EIN PRODUKT DER GERBER MEDIA, ZÜRICH
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