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Welt der Wissenschaft: GaMma-astronomie
Fenster
Kosmos
Ein neues
zum
Gamma-Astronomie mit HESS
In kosmischen Beschleunigern erreichen Teilchen weit höhere Energien als
in den derzeit weltgrößten Teilchenbeschleunigern. Die HESS-Teleskope in Namibia
tragen wesentlich dazu bei, diese rätselhaften Quellen durch die
Beobachtung hochenergetischer Gammastrahlung zu identifizieren und ihre
Beschleunigungsmechanismen genauer zu verstehen.
Von Werner Hofmann und Christopher van Eldik
einem Binärsystem, in welchem ein Neu-
das Universum entstammt der
tronenstern Material eines Begleitsterns
Beobachtung der elektromagneti-
aufsaugt: Beim Absturz auf den Neutro-
schen Strahlung, die uns aus dem
nenstern wird Gravitationsenergie in
Überresten, Aktiven Galaktischen
Kosmos erreicht. In den zurückliegenden
Wärme umgesetzt; dabei werden so hohe
Kernen und zum Teil noch unver-
Jahrhunderten war die Astronomie dabei
Temperaturen erreicht, dass die ther-
standenen »dunklen Quellen«
auf den sichtbaren Teil des Spektrums
mische Strahlung der erhitzten Materie
werden geladene Teilchen auf
beschränkt, also auf den Wellenlängen­
im Röntgenbereich liegt.
hohe Energien beschleunigt und
emittieren infolgedessen charak-
bereich von etwa 400 bis 700 Nanometer
(1 nm = 10 –9 m), entsprechend einer En-
1960er Jahren durch die satellitenge-
teristische Gammaquanten.
ergie von wenigen Elektronvolt (eV). Erst
stützte Gamma-Astronomie zugänglich,
in den 30er Jahren des letzten Jahrhun-
In Kürze
ó In Pulsarnebeln, Supernova-
ó Diese hochenergetischen
Noch höhere Energien sind seit den
Gammaquanten lösen in der
derts begannen Astronomen, den Himmel
welche Photonen mit Energien jenseits
von 1 MeV (106 eV) und – mit Hilfe der
Erdatmosphäre Teilchenschau-
mit Hilfe von Radiowellen zu erforschen.
modernen Tscherenkow-Teleskope – bis
er aus, die ihrerseits sichtbares
Zusammen mit der Infrarot­astronomie
hin zu 100 TeV (1014 eV) nachweist. Astro-
Licht (»Tscherenkow-Strahlung«)
erweitern diese Beobachtungen das zu-
nomische Beobachtungen decken heute
emittieren.
gängliche Spektrum im Bereich langwel-
also mindestens 20 Größenordnungen in
ó Diese »Tscherenkow-Strahlung«
38
F
ast unser gesamtes Wissen über
liger Strahlung, bis hin zu Meterwellen
Photonenenergie ab, und jeder Wellen-
lässt sich mit bodengebundenen
beziehungsweise zu niedrigen Energien
längenbereich ermöglicht einen neuen,
Teleskopen nachweisen und liefert
andersartigen Blick auf das Universum.
so Informationen über die rätsel-
im Bereich von einem Mikroelektronvolt
(1 meV = 10 –6 eV). Die Beobachtungen in
haften kosmischen Beschleuniger.
diesem Spektralbereich haben zu teils
gen in unterschiedlichen Wellenlängen-
spektakulären Entdeckungen – etwa der
bereichen liegt heutzutage der Schlüssel
Existenz von Radiogalaxien und kosmi-
zu einem tieferen Verständnis kosmischer
scher Hintergrundstrahlung – geführt. Bei
Prozesse. Von besonderem Interesse ist
höheren Energien, jenseits der Ultravio-
hier die Beobachtung hochenergetischer
lett-Strahlung, im Energiebereich einiger
Kiloelektronvolt (1 keV = 103 eV), ermög-
Gammastrahlung – im GeV- und TeV-
lichte 1962 das erste Röntgenteleskop
Strahlung bei niedrigeren Energien, etwa
die Entdeckung intensiver Strahlung von
im Röntgenbereich, häufig von heißer Ma-
März 2009
In der Kombination von Beobachtun­
Energiebereich und darüber. Während die
Sterne und Weltraum
Zwei der vier Tscherenkow-Teleskope
des HESS-Instruments in Namibia. Die
aus je 382 einzelnen Fassetten zusammengesetzten Hauptspiegel haben eine
HESS-Kollaboration
Öffnung von zwölf Metern.
und
Strahlungsquelle, welche so heiß ist, dass
zwischen einzelnen Quellen liegt die
sie Photonen mit GeV- oder gar TeV-
Vermutung nahe, dass der von ihnen
Wir wissen heute, dass die kosmische
Energien aussenden könnte. Man spricht
pro­duzierten Gammastrahlung ein allge-
Strahlung fast vollständig aus Protonen
deshalb in diesem Zusammenhang von
mein gültiger Produktionsmechanismus
und
nicht thermischer Strahlung. Die Quellen
nicht thermischer Strahlung unterschei-
zu Grunde liegt.
Was aber sind die Quellen dieser hoch-
Ihre Energieverteilung folgt oberhalb von
etwa 10 GeV (oder 1010 eV) bis hin zu den
den sich von den Quellen thermischer
energetischen Gammastrahlung? Es gilt als
höchs­ten nachgewiesenen Energien einem
Strahlung in der Ener­gieverteilung ihres
gesichert, dass in kosmischen Teilchenbe-
Potenzgesetz, und ihr Teilchenfluss nimmt
Strahlungsflusses,
beschreibt,
schleunigern geladene Teilchen – Elektro-
über diese 10 Größenordnungen in der
wie viele Photonen welcher Energie eine
nen, Positronen und Atomkerne – auf sehr
Energie um fast 30 Größenordnungen ab.
Quelle aussendet: Die spektrale Energie-
hohe Energien beschleunigt werden. Mit
Die Quellen der kosmischen Strahlung
verteilung thermischer Quellen besitzt
der Entdeckung der kosmischen Strahlung,
sind jedoch auch fast 100 Jahre nach ihrer
ein Maximum, dessen Energie in erster
eines steten Flusses geladener Teilchen aus
Entdeckung nicht zweifelsfrei identifiziert.
Näherung nur von der Temperatur des
dem All, durch den österreichischen Physi-
Nun werden die geladenen Teilchen im
Körpers abhängt und zu niedrigeren und
ker Victor F. Hess im Jahr 1912 beginnt eine
interstellaren Raum durch Magnetfelder
höheren Energien stark abfällt; dagegen
intensive Suche nach den Quellen dieser
abgelenkt, und zwar umso stärker, je ge-
folgt
Teilchen, von denen einige wenige mit ex-
ringer die Energie der Teilchen ist – der
die
welcher
spektrale
Energieverteilung
trotz
individueller
Unterschiede
trem hohen Energien von mehr als 1020 eV
nachgewiesen wurden.
terie erzeugt wird, gibt es keine bekannte
schwereren
Atomkernen
besteht.
nicht thermischer Quellen üblicherweise
einem so genannten Potenzgesetz, mit
großem Photonenfluss bei niedrigen En-
Zu diesem Beitrag stehen jedem Interes-
ergien und zunehmend kleinerem Fluss
sierten auf unserer Internetseite www.
bei höheren Energien. Die meisten nicht
wissenschaft-schulen.de didaktische
thermischen Quellen zeigen eine mit
Materialien zur freien Verfügung. Darin
steigender Energie dramatische Abnah-
wird gezeigt, wie einige der hier ange-
me des Strahlungsflusses: Pro Verzehn-
sprochenen Themen im Rahmen des Physikunterrichts in der gymnasialen Oberstufe
fachung der Energie reduziert sich die
behandelt werden können. Unser Projekt »Wissenschaft in die Schulen!« führen wir
Zahl der nachgewiesenen Photonen auf
in Zusammenarbeit mit der Landesakademie für Lehrerfortbildung in Bad Wildbad
typischerweise unter ein Prozent. Wegen
durch. Es wird von der Klaus Tschira Stiftung gGmbH großzügig gefördert.
der Ähnlichkeit ihrer Ener­gieverteilungen
www.astronomie-heute.de
März 2009
39
Krümmungsradius selbst eines Teilchens
chen. Aber während die Teilchen durch
in etwa zehn Kilometer Höhe, und selbst
mit 1015 eV beträgt nur etwa ein Lichtjahr
Ablenkung im galaktischen Magnetfeld
bei einer Energie des ursprünglichen
und ist damit kleiner als der Abstand zum
bei ihrer Ankunft auf der Erde jede Rich-
Photons von 100 TeV erreicht kaum ein
nächsten Stern. Deshalb sagt die beobach-
tungsinformation verloren haben, durch-
Schauerteilchen die Erdoberfläche. Wie
tete Einfallsrichtung eines Teilchens der
queren die ungeladenen Photonen die
kann ein solcher Schauer also vom Boden
kosmischen Strahlung nichts mehr über
Galaxis auf geradem Weg und zeigen des-
aus nachgewiesen werden?
die Position seiner Quelle am Himmel aus.
halb auf den Ort ihrer Entstehung zurück.
Die Tscherenkow-Technik nutzt hierzu
Man kann daher mit der geladenen kos-
Im Licht der Gammastrahlung lassen
aus, dass sich die meisten Schauerteilchen
mischen Strahlung keine abbildende As-
sich also kosmische Beschleuniger direkt
mit Geschwindigkeiten fortbewegen, die
tronomie betreiben, außer vielleicht bei allerhöchsten Energien, jenseits von 1019 eV,
abbilden, um dann die Quellen der hoch-
größer sind als die Lichtgeschwindigkeit
energetischen Teilchen zu identifizieren
in Luft. Dies steht nicht im Widerspruch
wo die Ablenkung durch die interstellaren
und die zu Grunde liegenden Beschleuni-
zum einsteinschen Postulat, dass sich kein
Magnetfelder hinreichend gering ist.
gungsmechanismen zu untersuchen [1].
Körper schneller als das Licht fortbewegen
Die starke Ablenkung ist der Grund da-
könne, denn dieses bezieht sich auf den
von einigen 1015 eV nur schwer aus der
Tscherenkow-Teleskope: Augen
für hochenergetische Strahlung
Galaxis entweichen können und deshalb
Da die Atmosphäre für Gammastrahlung
indes (nur) etwa 99,99 Prozent der Vaku-
vermutlich aus unserer Heimatgalaxie
undurchlässig ist, kann diese nicht unmit-
um-Lichtgeschwindigkeit, so dass sich
stammen. Studien haben gezeigt, dass sie
telbar vom Erdboden aus nachgewiesen
Teilchen durchaus schneller fortbewegen
im Durchschnitt für etwa zehn Millionen
werden. Messungen bis zu einer Energie
können, ohne das einsteinsche Postulat
Jahre im Milchstraßensystem umherirren,
von etwa zehn GeV werden deshalb mit
zu verletzen. Die Luftmoleküle entlang
bevor sie in den intergalaktischen Raum
Instrumenten auf Satelliten durchgeführt.
der Teilchenspur senden in diesem Fall
hin­ausdiffundieren. Daraus ergibt sich,
Da der Photonenfluss typischer Quellen
so genanntes Tscherenkow-Licht im sicht-
dass die Energiedichte der kosmischen
aber wie oben beschrieben mit zuneh-
baren Spektralbereich aus, das in einem
Strahlung innerhalb des Milchstraßensy-
mender Energie rasch abnimmt, sind
Kegel von etwa einem Grad Öffnungs-
stems vergleichbar groß ist wie diejenige
Messungen bei höheren Energien wegen
winkel zur Flugrichtung der Teilchen
des Sternlichts oder des interstellaren
der relativ kleinen Nachweisflächen dieser
abgestrahlt wird. Am Erdboden leuchtet
Magnetfelds – die kosmische Strahlung ist
Instrumente nicht möglich. In diesem für
der Tscherenkow-Lichtkegel eines Teil-
also ein wichtiger Bestandteil des galak-
das Verständnis hochenergetischer Pro-
chenschauers eine Fläche von etwa 50 000
tischen »Lebens«. Obwohl immer wieder
zesse äußerst interessanten Energiebereich
Quadratmetern aus, eine gegenüber Satel-
Teilchen die Galaxis verlassen, zeigen Un-
ist jedoch mit der Tscherenkow-Technik in
litenexperimenten deutlich vergrößerte
tersuchungen von Meteoren, dass diese
den letzten Jahren ein Durchbruch erzielt
Nachweisfläche. Mit einem Teleskop, das
Energiedichte seit mindestens einer Milli-
worden [2].
sich innerhalb dieser Fläche befindet, lässt
für, dass Teilchen unterhalb einer Energie
luftleeren Raum. In zehn Kilometer Höhe
beträgt die Lichtgeschwindigkeit in Luft
arde Jahren praktisch konstant ist. Daraus
Tscherenkow-Teleskope sind bodenge-
sich das Tscherenkow-Licht auf einen sehr
folgt, dass die kosmische Strahlung kon-
bundene Instrumente, welche die Erdat-
lichtempfindlichen Detektor fokussieren
tinuierlich nachproduziert werden muss,
mosphäre als Nachweismedium nutzen.
und nachweisen. Bei Gamma-Energien von
um den stetigen Teilchenverlust zu kom-
Bei der Absorption eines hochenerge-
einem TeV beträgt die Lichtintensität etwa
pensieren.
tischen Photons in der Atmosphäre ent-
100 Photonen pro Quadratmeter – sie ist so
Es spricht viel dafür, dass die Überreste
steht nämlich eine ausgedehnte Lawine
gering, dass große Spiegelflächen benötigt
galaktischer Supernovae einen Großteil
weiterer Teilchen: Das Photon konvertiert
werden, um hinreichend viel Licht zu sam-
dieser Produktion leisten. Beobachtungen
bei Radio-, Röntgen- und Gamma-Energien
haben gezeigt, dass diese Objekte geladene Teilchen – Elektronen, Positronen oder
Tscherenkow-Teleskope nutzen die Erdatmosphäre als
Medium zum Nachweis hochenergetischer Lichtquanten
Atomkerne – bis auf TeV-Energien beschleunigen können. Die elektromagne-
in der Nähe eines Atomkerns der Lufthül-
meln. Hochempfindliche Photosensoren
tische Strahlung, welche zu deren Nach-
le in ein Elektron-Positron-Paar. Diese ge-
und schnelle Elektronik erlauben eine Be-
weis dient, entsteht entweder bei Wechsel-
ladenen Teilchen werden im elektrischen
wirkungen der beschleunigten Teilchen
Feld weiterer Kerne abgebremst und
lichtungszeit von etwa zehn Nanosekunden (1 ns = 10 –9 s); sie wird benötigt, um
mit Magnetfeldern, Sternlicht oder der
erzeugen dabei neue Photonen, welche ih-
den kurzlebigen Tscherenkow-Lichtblitz
kosmischen Hintergrundstrahlung, oder
rerseits wieder in Elektron-Positron-Paare
vom übrigen Licht des Nachthimmels zu
aber durch Kollisionen mit Umgebungs-
konvertieren. Dieser Prozess setzt sich
unterscheiden.
material, etwa diffusem interstellarem
kaskadenartig fort, und die Energie des
Moderne Tscherenkow-Teleskope ver-
Gas oder dichten Molekülwolken. In allen
ursprünglichen Photons wird so auf viele
fügen über segmentierte Photosensoren
Fällen spiegelt die Energieverteilung der
sekundäre Teilchen verteilt (Bild rechts
und können damit ein direktes Abbild
Photonen diejenige der geladenen Teil-
oben). Wenn die Energie dieser Teilchen
des Luftschauers aufzeichnen. Aus der
chen wider, das heißt, mit steigender Ener-
nicht mehr ausreicht, weitere Teilchen zu
Intensität des Bilds kann auf die Energie
gie nimmt die Zahl der Photonen ähnlich
erzeugen, stirbt die Lawine aus. Solch ein
des ursprünglichen kosmischen Photons
schnell ab wie die Zahl der geladenen Teil-
Teilchenschauer erreicht sein Maximum
geschlossen werden und aus der Bild-
40
März 2009
Sterne und Weltraum
Supernova-Überrest
Die in einer astronomischen Quelle erzeugten hochenergetischen Photonen können sich im Gegensatz zu den geladenen
Teilchen der kosmischen Strahlung geradlinig ausbreiten. In der Erdatmosphäre erzeu-
Gammaquant
gen die Photonen einen Teilchenschauer,
dessen Teilchen Tscherenkow-Strahlung
aussenden, die sich am Erdboden durch ein
Teleskopsystem nachweisen lässt.
Luftschauer
orientierung in der Kamera auf dessen
ursprüngliche Richtung. Leider wird die
überwiegende Zahl atmosphärischer TeilLichtkegel
chenschauer jedoch nicht von Photonen,
sondern von den geladenen Teilchen der
kosmischen
Strahlung
erzeugt.
Diese
Schauer unterscheiden sich in ihrer Form
von den photoninduzierten Schauern und
können deshalb durch Bildanalyseverfahren wirkungsvoll unterdrückt werden.
solcher
abbildenden
Systeme
Reinhold Henkel/Spektrum der Wissenschaft
Vier
sind zurzeit weltweit im Einsatz; auf der
Nordhalbkugel sind dies das MAGICInstrument auf La Palma und das VERITAS-Teleskopsystem im US-Bundesstaat
Arizona.
Das
Cangaroo-III-Instrument
beobachtet den Himmel von Australien
ursprüngliche Flugrichtung
des Gammaquants
aus, während das HESS-System seine vier
Tscherenkow-Teleskope von Namibia aus
auf den Südhimmel richtet. Alle Instrumente werden von Forschungsinstituten
und Universitäten in internationaler Zu-
keit von besser als 0,1 Grad bestimmen.
Quelle mit dieser Intensität wird von HESS
sammenarbeit betrieben. Bei HESS etwa
Durch die geometrische Rekonstruktion
nach einer Beobachtungszeit von etwa
arbeiten Wissenschaftler des Max-Planck-
ist auch die Entfernung des Schauers von
30 Sekunden nachgewiesen; das HEGRA-
Instituts für Kernphysik in Heidelberg
den Teleskopen bekannt, wodurch eine
System benötig­te hierzu noch etwa 20
und der Universitäten Berlin, Bochum,
verbesserte Energiebestimmung erreicht
Minuten.
Erlangen,
und
wird; allerdings ist die Genauigkeit der
Bei HESS kommen vier Spiegeltele-
Tübingen mit Arbeitsgruppen aus Frank­
Ener­giebestimmung mit 15 Prozent relativ
skope mit je 107 Quadratmeter Spiegelflä-
reich, England, Irland, Polen, Armenien,
bescheiden im Vergleich zu Spektrome-
che zum Einsatz. Aus Kostengründen sind
Südafrika und Namibia zusammen.
tern in anderen Wellenlängenbereichen.
die Spiegel aus je 382 einzelnen Fassetten
HESS – das High Energy Stereoscopic
Ferner wird durch Stereoskopie sowohl
aufgebaut, welche das Tscherenkow-Licht
System – ist Vertreter einer neuen Genera-
der Untergrund durch Teilchen der kos-
auf Kameras aus je 960 Photosensoren ab-
tion von Instrumenten, bei denen der Teil-
mischen Strahlung als auch der Einfluss
bilden. Um einen Teilchenschauer sicher
chenschauer mit mehreren Teleskopen
des Nachthimmelslichts reduziert.
nachzuweisen, muss jeder Spiegel etwa
Hamburg,
Heidelberg
aus verschiedenen Blickwinkeln beobach-
Die stereoskopische Nachweistechnik
tet wird. Mit einem einzelnen Teleskop ist
wurde mit dem Teleskopsystem HEGRA
meln. Daraus ergibt sich, dass HESS Gam-
es nämlich nicht ganz einfach, die exakte
auf La Palma in den Jahren 1987 bis 2002
mastrahlung oberhalb einer Energie von
Orientierung der Kaskade im Raum und
erstmals eingesetzt, mit HESS weiter per-
etwa 100 GeV vermessen kann. Während
damit die genaue Richtung des Primär-
fektioniert, und die Messempfindlichkeit
diese so genannte Energieschwelle des
photons zu bestimmen – schließlich sieht
um den Faktor zehn gesteigert. Dabei
Instruments von der Größe der Spiegelflä-
man nur die Projektion des Schauers in
muss man sich vergegenwärtigen, dass
che, ihren Reflektivitätseigenschaften und
einer Ebene. Mehrere Teleskope dagegen
auf Grund des steilen Potenzspektrums
der Empfindlichkeit der Photosensoren
bieten eine stereoskopische Sicht des
auch eine starke Quelle nur wenige hoch-
bestimmt ist, wird der Messbereich bei
Schauers und erlauben eine eindeutige
energetische Photonen zur Erde sendet:
hohen Energien im Wesentlichen dadurch
Rekonstruktion der Geometrie, in Analo-
Aus Richtung des Krebsnebels, einer der
begrenzt, dass bei den höchsten Energien
gie zum räumlichen Sehen mit zwei Au-
stärksten Quellen am Himmel, sind das
auf Grund der steilen Potenzspektren
gen. Man kann damit die Richtung eines
beispielsweise weniger als zehn TeV-Pho-
nicht mehr genug Gammastrahlung für
einfallenden Photons mit einer Genauig-
tonen pro Quadratmeter und Jahr. Eine
einen statistisch sicheren Nachweis in der
www.astronomie-heute.de
1000
Tscherenkow-Photonen
aufsam-
März 2009
41
HESS J1841–055
galaktische Breite
2°
HESS J1813–178
1°
G18.0-0.7/
HESS J1825–137
0°
-1°
-2°
G0.9+0.1/HESS J1747–281
GC/HESS J1745–290
HESS J1809–193
HESS J1834–087
-3°
25°
HESS J1804–216
LS 5039/
HESS J1826–148
HESS J1837–069
20°
CTB 37B/
HESS J1713–81
HESS J1801–233
15°
10°
HESS J1800–240
HESS J1745–303
5°
0°
HESS J1731–348
355°
galaktische Länge
So erscheint der innere Bereich der Milchstraße im Licht der hochenergetischen Gammastrahlung. Die hier gezeigte Teilkarte ist das Ergebnis der
HESS-Durchmusterung der galaktischen Ebene. Jeder der hellen Bereiche
zeigt einen – meist ausgedehnten – kosmischen Teilchenbeschleuniger.
Nähe der Teleskope auf die Atmosphäre
Waren vor einigen Jahren lediglich drei
im interstellaren Medium üblicherweise
trifft. Bei HESS liegt diese obere Nachweis-
galaktische Gammaquellen bekannt, so
bei Weitem übersteigen: Eine Stoßwel-
grenze bei einigen zehn TeV.
liegt nun mit dieser Durchmusterung die
le breitet sich aus, die das interstellare
Etwa tausend Stunden pro Jahr, immer
erste Karte der Milchstraße im Hochener-
Material vor sich herschiebt. Geladene
dann, wenn der Mond untergegangen ist
gie-Gammalicht vor. Sie enthält insgesamt
Teilchen können durch turbulente Ma-
und sein Licht nicht die empfindlichen
mehr als 40 Gammaquellen – jede von ih-
gnetfelder im Bereich vor und hinter der
Messungen stört, beobachtet HESS den
nen ist ein kosmischer Teilchenbeschleu-
Stoßwelle abgelenkt und gestreut werden
Himmel auf der Suche nach kosmischen
niger. Oben ist ein Ausschnitt dieser Karte
und die Stoßfront in beide Richtungen
Teilchenbeschleunigern. Dabei nehmen
im inneren Teil der Milchstraße gezeigt,
überqueren. Ein Teilchen, das aus dem
die zurzeit etwa 130 an dem Projekt be-
das Ergebnis von fast 1000 Stunden Da-
ruhenden Material vor der Stoßwelle
teiligten Forscher Objekte sowohl außer-
tenaufnahme verteilt über mehrere Jahre.
in den Bereich hinter der Stoßfront ge-
halb als auch innerhalb unserer Galaxis
Fast alle diese galaktischen Gammaquel-
lenkt wird, findet sich plötzlich in einer
ins Visier. Einige besonders interessante
len sind ausgedehnte und strukturierte
Strömung wieder und wird »mitgeris-
Objekte möchten wir im Folgenden etwas
Objek-te mit einer typischen Größe von
sen« – dabei erhöht sich seine Energie.
näher beleuchten.
einigen zehntel Grad, entsprechend einem
Analoges passiert, wenn das Teilchen
Durchmesser von einigen zehn Lichtjah-
wieder vor die Stoßwelle gestreut wird.
ren bei Entfernungen von typischerweise
Eine Beschleunigung bis zu Energien
Man erwartet, im schmalen Band der
10 000 Lichtjahren. Je nach Himmelsregi-
im TeV-Bereich kann 100 bis 1000 Jahre
Milchstraße zahlreiche Gammaquellen,
on kann sich die Identifikation der Quellen
in Anspruch nehmen, weil die Teilchen
wie etwa die oben erwähnten Supernova-
als schwierig erweisen, jedoch kann etwa
bei jeder Überquerung der Stoßfront
Überreste, zu finden. Deshalb wurde sie
eine Hand voll eindeutig Supernova-Über-
üblicherweise nur wenige Prozent an
mit HESS systematisch nach Gamma-
resten zugeordnet werden, zirka 20 sind
Energie gewinnen. Die Maximalenergie,
quellen durchmustert. Der Standort von
höchstwahrscheinlich
Pulsarwind-
welche die Teilchen erreichen können,
HESS in Namibia ist dazu besonders geeig-
nebeln assoziiert, eine mit einem Binär-
hängt von Details der Supernova und
net, weil der zentrale Bereich der Milch-
system. Bei weiteren 20 Objekten ist die
ihrer Umgebung ab, wird aber vor allem
straße dort nahe dem Zenit kulminiert,
Identifikation unsicher. Eine besonders
von der Geschwindigkeit der Stoßwelle
im Südwinter gegen Mitternacht. Da für
interessante Klasse bildet ein knappes
und der Stärke des Magnetfelds in der
zenitnahe Quellen das Tscherenkow-Licht
Dutzend so genannter dunkler Quellen,
Beschleunigungsregion beeinflusst.
weniger Atmosphäre zu durchqueren hat
bei denen auf Röntgen- und Radiokarten
und damit weniger abgeschwächt wird,
kein plausibles Gegenstück zu finden ist.
Die Milchstraße im Gammalicht
ist die Energieschwelle in diesem Fall
mit
Modellrechnungen zeigen, dass Selbstverstärkungseffekte das Magnetfeld um
bis zu einen Faktor 100 gegenüber dem üb-
sichtsfeld von HESS, mit etwa fünf Grad
Supernova-Überreste – die Quellen der kosmischen Strahlung?
Durchmesser etwa 100-mal so groß wie
Bei einer Supernova-Explosion wird ein
nahe zum »Knie» in der Energieverteilung
der kosmischen Strahlung (einige 1015 eV)
die scheinbare Fläche des Vollmonds, ist
Großteil der Materie des Vorgängersterns
ermöglichen sollte. Nur wenige Teilchen
ein Schlüssel für den Erfolg dieser Kartie-
eruptionsartig
interstellaren
erreichen jedoch die Maximalenergie des
rung, für welche die Milchstraße mit einer
Raum hinausgeschleudert. Hierbei wer-
Beschleunigers; durch Diffusion aus der
typischen Schrittweite von einem Grad in
den Geschwindigkeiten bis zu einigen
Region um die Stoßwelle herum entzie-
überlappende Beobachtungsfelder aufge-
tausend Kilometern pro Sekunde er-
hen sich immer wieder einige von ihnen
teilt wurde.
reicht, welche die Schallgeschwindigkeit
der weiteren Beschleunigung. Auf diese
deutlich niedriger als bei Beobachtung
in Richtung des Horizonts. Das große Ge-
42
März 2009
in
den
lichen galaktischen Wert ansteigen lassen
können, was Teilchenbeschleunigung bis
Sterne und Weltraum
35
HESS J1702–420
HESS J1420–607
HESS J1634–472
HESS J1626–491
HESS J1616–508
HESS J1427–608
HESS J1614–518
RCW 86/
HESS J1442–623
MSH 15–5 2/
HESS J1514–591
HESS J1632–478
HESS J1708–410
HESS J1718–385
MPIK/HESS//SuW-Grafik
RX J1713.7–3946/
HESS J1713–397
HESS J1640–465
HESS J1418–609
50°
345°
340°
335°
330°
325°
320°
315°
galaktische Länge
Weise entstehen Potenzspektren, die in
Quelle der kosmischen Teilchenstrahlung
ihrer Form der beobachteten Energiever-
ist, steht jedoch noch aus.
teilung der kosmischen Teilchenstrahlung
ähneln.
20 Bogenminuten
RX J1713-3946 ist mit einem geschätzten
Sind denn nun Supernova-Überreste
pernova-Überrest. Die mindestens 35 000
eine Quelle der kosmischen Strahlung,
Jahre alte Quelle W 28 im Sternbild Schlan-
das heißt, werden an ihren Stoßfronten
genträger gehört zu einer wesentlich
tatsächlich
beschleunigt,
älteren Generation von Supernova-Über-
oder handelt es sich bei diesen Teilchen
resten. Ihre Stoßwelle wurde schon so weit
um Elektronen, die nur einen verschwin-
durch Kollisionen mit dem interstellaren
denden Anteil der kosmischen Strahlung
Gas abgebremst, dass Elektronen in ihr
ausmachen? Mit der Beobachtung des
kaum noch effizient beschleunigt werden
Supernova-Überrests RX J1713.7-3946 im
können, da die Energieverluste durch Syn-
Sternbild Skorpion hat HESS einen wich-
chrotronstrahlung nicht schnell genug
Die Gammastrahlung des Supernova-Über-
tigen Beitrag geleistet, das Szenario der
ausgeglichen werden können. Die mit
rests RX J1713.7-3946 zeichnet fast perfekt
Stoßwellenbeschleunigung in diesen Ob-
HESS nachgewiesene hochenergetische
die aus Beobachtungen der Röntgen-
jekten zu überprüfen. Zum ersten Mal
Gammastrahlung
unten)
strahlung (blaue Konturlinien) bekannte
konnte die Schockwelle eines Supernova-
wird deshalb als Hinweis darauf gedeutet,
Struktur der Supernova-Schale nach. Der
Überrests als Quelle hochenergetischer
dass diese Quelle Atomkerne beschleu-
Durchmesser der Quelle beträgt knapp ein
Gammastrahlung abgebildet werden (Bild
nigt. Dafür spricht auch, dass ein Teil der
Grad. Im Vergleich dazu ist in der rechten
rechts oben). Überhaupt war dies das erste
Gammastrahlung aus der Richtung nahe
unteren Ecke gezeigt, wie eine Punktquelle
Mal, dass die Struktur einer TeV-Quelle
gelegener Molekülwolken nachgewiesen
mit HESS abgebildet würde.
räumlich aufgelöst werden konnte. Die
wurde, in deren dichtem Gas diese Atom-
ringförmige Struktur der sich ausbrei-
kerne besonders viel Gammastrahlung
tenden Stoßwelle weist im Gammalicht
produzieren sollten.
einen Durchmesser von etwa einem
(Bild
rechts
Auflösung
0
20
40
60
80
100
Gammastrahlungsintensität
Pulsar PSR J1801–23
HESS
J1801–233
Helligkeitsverteilung zeigt die Quelle
Pulsarwindnebel – ein
kosmisches Plasmaphysik-Labor
im Röntgenbereich, ein Hinweis darauf,
Im Zentrum einer Supernova-Explosion
dass die geladenen Teilchen, welche die
entsteht häufig ein Pulsar, ein schnell
Röntgen- und Gammastrahlung erzeugen,
rotierender Neutronenstern, dessen Ro-
in denselben Regionen der Stoßwelle be-
tationsachse nicht mit der Ausrichtung
schleunigt werden. Die Synchrotron-Rönt-
seines starken Dipol-Magnetfelds über-
genstrahlung wird dabei von den Elektro-
einstimmt. Wie ein Dynamo induziert
nen erzeugt, die in Magnetfeldern in und
das mitbewegte Magnetfeld elektrische
hinter der Stoßwelle abgelenkt werden.
Felder, in denen Elektron-Positron-Paare
Die Form der Energieverteilung und die
erzeugt und zu einem relativistischen
Anwesenheit starker Magnetfelder lassen
Wind beschleunigt werden. Trifft der
jedoch den Schluss zu, dass die mit HESS
Wind auf das umgebende Medium, so
nachgewiesene Gammastrahlung nicht
wird er abgebremst. Es bildet sich eine ste-
Diese Gammastrahlungskarte zeigt die
von Elektronen, sondern überwiegend
hende Stoßwelle aus, an der die Teilchen
Region um den alten Supernova-Überrest
von Atomkernen erzeugt wird, wenn sie
des Winds ähnlich wie an der Stoßfront
W 28. Die im Radiobereich gemessene
mit Gasteilchen kollidieren. In der Stoß-
eines Supernova-Überrests beschleunigt
Ausdehnung der Supernova-Schale gibt der
welle von RX J1713 werden also vermutlich
werden können. Details der Beschleuni-
weiße Kreis an. Die Gamma-Emission ist
sowohl Elektronen als auch Atomkerne
gungsmechanismen und der Energieum-
besonders stark in der Nähe von Molekül-
zu etwa gleichen Anteilen beschleunigt.
setzung sind noch nicht verstanden, und
wolken am östlichen Rand der Schale sowie
Der letzte Beweis dafür, dass RX J1713 eine
Beobachtungen dieser Pulsarwindnebel
im Bereich südlich des Überrests.
Grad auf. Annähernd dieselbe Form und
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W 28 (Radiobegrenzung)
HESS J1800–240
30 Bogenminuten
0
20
40
60
80
Gammastrahlungsintensität
März 2009
43
Aus [4] / SuW-Grafik
Atomkerne
Aus [3] / SuW-Grafik
Alter von 1600 Jahren ein eher junger Su-
im Gammastrahlungsbereich sind ein
wichtiges Werkzeug, die recht komplexen
Gebilde genauer zu untersuchen.
Ein Beispiel für einen Pulsarwindnebel
0,2 - 0,8 TeV
0,8 - 2,5 TeV
>2,5 TeV
bietet diese Gammastrahlungskarte (2,5o 3 2,75o) der Umgebung des Pulsars
PSR J1826-1334 (weiß markiert). Die Farbko-
Tatsächlich sind die meisten Pulsar-
dierung (rot, grün, blau) zeigt Bereiche nie-
windnebel – sofern sie von einem wirkPSR J1826–1334
lich starken Pulsar mit Energie versorgt
derenergetischer, mittlerer und hochener-
werden – Gammaquellen, und bilden
getischer Gammastrahlung an. Deutlich
die größte Klasse unter den mit HESS
erkennt man die »Kühlung« der Elektronen,
nachgewiesenen galaktischen Objekten.
die sich weit vom Pulsar entfernt haben.
HESS-Kollaboration
Beobachtungen mit HESS zeigen, dass die
meisten dieser kosmischen Beschleuniger
unerwartet große Objekte sind, mit einer
Ausdehnung von einigen zehn Lichtjahren. Ferner sind die Gammaquellen oft
gegenüber ihrem Pulsar versetzt; ein
möglicher Grund dafür ist, dass die Pul-
Gamma-Emission führt. Das obige Bild
nähernd Lichtgeschwindigkeit ausstößt.
sare in der Supernova-Explosion einen
veranschaulicht diese »Elektronenküh-
Instabilitäten innerhalb dieser Jets sorgen
Kick bekommen und mit einigen hundert
lung« anhand der Quelle HESS J1825-137,
dafür, dass insbesondere Blazare – AGN,
Kilometern pro Sekunde davonfliegen,
eines etwa ein Grad ausgedehnten, beson-
deren Jet in Richtung des Betrachters
wodurch der Pulsarwindnebel die Form
ders großen Pulsarwindnebels, der von
zeigt – stark veränderliche Strahlungs-
eines Kometenschweifs erhält.
einem der 20 stärksten bekannten Pulsare
quellen sind. Der Mechanismus der Jet-
mit Energie versorgt wird.
Erzeugung sowie die Art der Teilchen,
Wenn Pulsarwindnebel Elektronenbeschleuniger sind, so erwartet man, dass
die in ihnen beschleunigt werden, sind
re­gion mit zunehmender Energie ver-
Ein gigantischer Strahlungsausbruch
kleinert, von bis zu 100 Lichtjahren bei
Neben galaktischen Objekten wurden
»niedrigen« Energien zu unter einem
mit HESS zahlreiche potenzielle extra-
als
Lichtjahr bei höchsten Gamma-Energien.
galaktische Gammaquellen beobachtet,
ziert worden, und bei einigen von ihnen
Hochenergetische Elektronen verlieren
darunter Aktive Galaktische Kerne (AGN),
wurde eine mehr oder weniger stark ver-
nämlich durch die oben bereits angespro-
Starburst-Galaxien, Galaxienhaufen und
änderliche Leuchtkraft beobachtet. Ein
chene Synchrotronstrahlung im interstel-
Gammastrahlungsausbrüche. Bisher sind
besonders spektakulärer Anblick bot sich
laren Magnetfeld kontinuierlich Energie,
jedoch nur AGN, und unter ihnen insbe-
den HESS-Teleskopen im Juli 2006: Über
während sie sich im Nebel ausbreiten.
sondere die Klasse der Blazare, als Gamma-
einen Zeitraum von 90 Minuten zeigte
Dieser Energieverlust ist umso stärker, je
strahlungsquellen identifiziert worden.
der Blazar PKS 2155-304 einen gewaltigen
sich die Größe der Gammastrahlungs­
Schwerpunkte, auf die sich die aktuelle
Forschung konzentriert.
Mehr als 20 AGN sind mittlerweile
Gammastrahlungsquellen
identifi-
größer die Energie des Elektrons ist. Elek-
AGN sind sehr leuchtstarke Kerne
Strahlungsausbruch, dessen Intensität im
tronen mit hoher Energie findet man da-
aktiver Galaxien, die dem Betrachter auf
Gamma-Energiebereich etwa einen Fak-
her nur in unmittelbarer Nähe des Pulsars
Grund ihrer großen Entfernung als punkt-
tor 100 über dem üblichen Quellfluss lag
– entsprechend hochenergetisch ist dort
förmige Objekte erscheinen. In ihrem
und im Maximum die 15-fache Intensität
die von ihnen erzeugte Gammastrahlung.
Zentrum befindet sich ein extrem masse-
des Krebsnebels erreichte (Bild unten).
Entfernte Regionen hingegen sind nur
reiches Schwarzes Loch, das Materie aus
Berücksichtigt man, dass PKS 2155 etwa
von niederenergetischen Elektronen be-
seiner Umgebung aufsaugt und in Form
200 000-mal weiter von uns entfernt ist
völkert, was zu einer niederenergetischen
enger Kegel, so genannter Jets, mit an-
als der Krebsnebel, so bekommt man eine
zeichnet. Die Intensität der Gammastrahlung variiert auf Zeitskalen von wenigen
Minuten. Die blaue horizontale Linie zeigt
die Intensität des Krebsnebels.
3,5
3
2,5
2
1,5
Aus [5]/SuW-Grafik
Am 28. Juli 2006 wurde diese GammaLichtkurve des Blazars PKS 2155-304 aufge-
Photonenfluss [10-9 cm-2 s-1]
4
1
0,5
0
40
60
80
100
120
Zeit in Minuten
44
März 2009
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Gefährliche Rückkehr für Sojus TMA 11 • Neues vom
Mars: Die Wiedergeburt des Phoenix • Bewährter
Service: Chronik und Statistik 2008 • Neu: Raumfahrt
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Vorstellung von der ungeheuren Energie,
die in dieser Quelle umgesetzt wurde: Sie
erzeugte zu diesem Zeitpunkt zwölf Größenordnungen mehr Energie im Bereich
hochenergetische
Photonen
hochenergetischer Gammastrahlung als
der starke Pulsar des Krebsnebels.
Auch änderte sich die gemessene Intensität auf Zeitskalen von Minuten. Damit zeigt diese Quelle mit die schnellste
niederenergetische
Photonen
Variabilität, die jemals bei einem AGN
beobachtet wurde (Bild S. 44 unten). Solch
kurze Strahlungsausbrüche stellen die
Theorie vor große Herausforderungen, ist
doch damit die Größe der Emissionsregion
auf Grund der endlichen Lichtlaufzeit auf
Zeit
wenige Lichtminuten beschränkt. Stammt
die Strahlung aus der unmittelbaren
Nähe des Schwarzen Lochs, welches einen
Durchmesser von etwa 100 Lichtminuten
solcher Ausbrüche hofft man Einblicke in
zustande des emittierenden Körpers un-
hat, so lässt sich die schnelle Variabilität
die Prozesse in der unmittelbaren Umge-
abhängigen Geschwindigkeit V fortpflan-
nur dann plausibel erklären, wenn sich
bung des Schwarzen Lochs zu erhalten.
ze«. Seine Verletzung hätte weit reichen-
die Materie, welche die Gammastrahlung
de Konsequenzen für unser Verständnis
digkeit auf uns zubewegt. In diesem Fall
Ist die Vakuum-Lichtgeschwindigkeit wirklich konstant?
folgt die Materie der eigenen Lichtemis-
Mit Hilfe des Strahlungsausbruchs von
des Lichts unabhängig von der Wellenlän-
sion so schnell nach, dass durch einen
PKS 2155-304 konnte HESS einen der
ge, also seiner Energie sein sollte. Einige
relativistischen Doppler-Effekt die Licht-
Grundpfeiler der modernen Physik über-
Theorien zur Quantengravitation sagen
kurve am Ort des Betrachters um mehrere
prüfen, nämlich das einsteinsche Postulat,
jedoch eine mögliche Energieabhängig-
Größenordnungen zeitlich komprimiert
»dass sich das Licht im leeren Raume stets
keit der Lichtgeschwindigkeit voraus. In
erscheinen kann. Aus der Untersuchung
mit einer bestimmten, vom Bewegungs-
diesen Theorien ist der Raum auf sehr klei-
erzeugt, im Jet nahezu mit Lichtgeschwin-
von Raum und Zeit. Insbesondere besagt
das Postulat, dass die Geschwindigkeit
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46
März 2009
Sterne und Weltraum
www.astronomie-heute.de/plus
Eine mögliche Energieabhängigkeit der
Lichtgeschwindigkeit bei Gamma-Energien
kann gemessen werden, wenn die Gamma­
quelle variabel ist. In diesem Fall sollte
an markanten Stellen der Lichtkurve eine
Verschiebung in der Ankunftszeit der
hochenergetischen zu derjenigen der
niederenergetischen Photonen nachweisbar sein: Unter der Annahme gleichzeitiger
Emission von der Quelle (links) ergibt sich
aus dem Zeitunterschied der Ankunft auf
HESS/MPIK/SuW-Grafik
der Erde (rechts) bei bekannter Entfernung
der Quelle der Unterschied in der Lichtgeschwindigkeit.
nen Skalen »körnig«; Photonen mit Gam-
um ein fünftes, viel größeres Teleskop
Werner Hofmann ist
ma-Energien haben sehr kurze Wellen-
erweitert. Mit etwa 600 Quadratmetern
Direktor am Max-Planck-
längen und werden in ihrer Ausbreitung
Spiegelfläche wird es Gammastrahlung
Institut für Kernphysik in
durch die Struktur des Raums beeinflusst.
deutlich geringerer Energie nachweisen
Heidelberg und leitet dort
Der Effekt auf die Ausbreitungsgeschwin-
können, bei gleichzeitiger Steigerung der
die Abteilung Teilchenphy-
digkeit ist minimal, aber die Beobach-
Empfindlichkeit bei hohen Energien. Auch
sik und Hochenergieastro-
tung von TeV-Photonen sehr weit ent-
das MAGIC-Instrument wird dieses Jahr
physik.
fernter Objekte mit Tscherenkow-Telesko-
ein zweites Teleskop in Betrieb nehmen
pen könnte eine solche Energieabhängig-
und damit seine Empfindlichkeit deut-
Christopher van
keit nachweisen.
lich steigern. Seit Sommer letzten Jahres
Eldik beschäftigt sich am
Auf ihrer Reise von PKS 2155-304 zur
beobachtet zudem der Fermi-Satellit den
Max-Planck-Institut für
Erde war die hochenergetische Gamma-
Himmel – er weist Gammastrahlung im
Kernphysik mit dem HESS-
strahlung etwa 1,5 Milliarden Jahre un-
Energiebereich 10 MeV bis 100 GeV nach,
Projekt.
terwegs. Sollten sich in diesem Zeitraum
also bei überwiegend kleineren als den
beispielsweise die Photonen niedriger
mit Tscherenkow-Technik zugänglichen
Energie schneller fortgepflanzt haben als
Energien.
diejenigen höherer Energie, so könnte
Das nächste große Projekt der Hoch-
sich dieser Geschwindigkeitsunterschied
energie-Gamma-Astronomie in Europa
über die Jahre zu einem messbaren Lauf-
befindet sich schon in der Planungspha-
zeitunterschied
Ist
se. Das Cherenkov Telescope Array (CTA)
die Quelle variabel, so kann man nach
summiert
haben.
soll mit Tscherenkow-Teleskopen ver-
einer zeitlichen Verschiebung zwischen
schiedener Typen einen Energiebereich
den Lichtkurven von Gammastrahlung
von einigen 10 GeV bis hin zu einigen
niedriger Energie und derjenigen ho-
100 TeV abdecken. Gleichzeitig soll die
her Energie suchen (Bild oben). Mit den
Empfindlichkeit um den Faktor zehn
HESS-Beobachtungen des Ausbruchs von
gesteigert werden. Das Konzept baut auf
PKS 2155-304 vom Juli 2006 stand dazu
bekannten Technologien auf und könnte
ein idealer Datensatz zur Verfügung. In-
relativ schnell – bis etwa 2015 – realisiert
nerhalb der Genauigkeit der Messmetho-
werden. Das Projekt, das analog zu op-
de wurde aber kein Laufzeitunterschied
tischen Teleskopen als offenes Obser-
gefunden: In einer Sekunde legt das Licht
vatorium betrieben werden soll, wird von
etwa 300 000 Kilometer zurück, und die-
der europäischen Astroteilchenphysik-
se Strecke ändert sich um höchstens 450
Gemeinde sehr positiv bewertet und
Nanometer, also etwa den hundertsten
wurde in die europäische ESFRI Road-
Teil eines Haardurchmessers.
map für zukünftige Forschungsinfrastruk-
Quo vadis, Gamma-Astronomie?
turen aufgenommen. Mit CTA sollte es
in ein paar Jahren möglich sein, etwa 1000
HESS hat in den letzten Jahren das Fenster
Hochenergie-Gammaquellen zu beobach-
der Gamma-Astronomie weit aufgesto-
ten und die Eigenschaften dieser fas-
ßen. Um noch empfindlichere Messungen
zinierenden Objekte im Detail zu untersuchen. zu ermöglichen, wird das System derzeit
www.astronomie-heute.de
Literaturhinweise
[1] Stegmann, C.: Kosmische Strahlung
– die Suche nach den Quellen. In: Sterne
und Weltraum 3/2006, S. 36 – 39.
[2] Völk, H. J.: Neue Ergebnisse der
Gamma-Astronomie. In: Sterne und
Weltraum 8/2006, S. 36 – 45.
[3] Aharonian, F. A. et al. (HESS Collaboration): Primary Particle Acceleration
Above 100 TeV in the Shell-type Supernova Remnant RX J1713.7-3946 with
Deep HESS Observations. In: Astronomy
& Astrophysics 464, S. 235 – 243, 2007.
[4] Aharonian, F. A. et al. (HESS Collaboration): Discovery of Very High Energy
Gamma-ray Emission Coincident with
Molecular Clouds in the W28 (G6.4-0.1)
Field. In: Astronomy & Astrophysics 481,
S. 401 – 410, 2008.
[5] Aharonian, F. A. et al. (HESS Collaboration): An Exceptional VHE Gamma-ray
Flare of PKS 2155-304. In: Astrophysical
Journal Letters 664, L71 – L74, 2007.
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